Bücher mit dem Tag "fremdsein"
42 Bücher
- Matt Haig
Ich und die Menschen
(762)Aktuelle Rezension von: Schwalbe71Der Autor ist schon ein Besonderer, dass muss man wirklich sagen, im Sinne von großartig und bodenständig. Matt Haig beschäftigt sich mit dem Leben allgemein und erzählt hier eine empfehlenswerte Geschichte, die es durch den Perspektivwechsel schafft, einen beachtlichen Blick auf unsere eigene Spezies Mensch und unser Leben zu werfen, und das macht er - wundervoll menschlich.
Das Buch hinterließ schöne Lesemomente und Zeiten, und man hat den Eindruck, daß es einem irgendwie immer mehr ans Herz gewachsen ist. Ein Eindruck, der wohl bleiben wird und das auch gerne darf.
- Jan Weiler
Maria, ihm schmeckt's nicht!
(1.148)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderJan ist mit seiner Freundin Sara über glücklich. Sie wollen heiraten. Die Deutsch-Italienerin nimmt ihn deshalb zum ersten mal mit zu ihren Eltern. Vater Antonio ist wenig begeistert von der ]Kartoffel[ und muss sich erst daran gewöhnen. Die Hochzeit soll natürlich auch in Italien statt finden und nicht in Deutschland. Jan dachte an eine kleine Feier auf dem Standesamt, aber es soll anders kommen. So fahren sie nach Italien und er lernt den Clan seiner zukünftigen Frau kennen und es gibt Berge von Essen, Ausflüge ans Meer, Treffen mit Freunden und natürlich gibts auch große Probleme. Unterhaltsam, witzig und komisch.
- Herta Müller
Atemschaukel
(284)Aktuelle Rezension von: Ava_lonInhalt
Rumänien, Januar 1945. »Es war 3 Uhr in der Nacht, als die Patrouille mich holte. Die Kälte zog an, es waren -15° C.« So beginnt der erschütternde Bericht eines jungen Mannes, der in ein russisches Straflager verschleppt wird – so wie 60000 andere Rumäniendeutsche, von deren Schicksal Herta Müller in diesem ungeheuren Buch erzählt. In Gesprächen mit dem verstorbenen Dichter Oskar Pastior und anderen Überlebenden der Lager hat sie den Stoff gesammelt – und zu überwältigender Literatur geformt.
Cover
Das Cover gefällt mir überhaupt nicht, ich mag nicht so gerne Fotografien von Menschen und ich mag keine Bilder mit Zigaretten. Auch wenn es den Zeitgeist spiegelt, so sind diese Fotos nicht mein Geschmack.
Ein Wort vorneweg
Meine Rezensionen können sowohl Spoiler enthalten als auch Analysen und Bewertungen, wobei der Schwerpunkt auf meinen persönlichen Eindrücken liegt.
Mein Eindruck
Ich bin völlig frei von irgendwelchen Vorabinformationen an dieses Buch herangegangen und habe es im Rahmen ein selbst organisierten Leserunde gelesen. Nur den Klappentext kannte ich und konnte mir so ungefähr vorstellen, dass es inhaltlich betrachtet kein leichtes Thema ist. Es ist auch schon sehr lange her, dass ich mich mit den Schattenseiten des zweiten Weltkrieges auseinandergesetzt habe. Und jetzt war dieser Zeitpunkt gekommen und schon die ersten 50 Seiten trugen sehr viel Tiefe in sich. Jeder Abschnitt steht als Synonym für Aspekte des Lebens, zum Beispiel den Deckel für den Topf, um etwas zu verschließen, Gefühle in sich verbergen und einschließen, um nicht emotional zu zerbrechen. Der Zement der an einem klebt oder sich verflüchtigt spiegelt auch sehr gut die Hoffnung und so gab es eine Reihe von Sätzen, die mich von Beginn an nachdenklich zurückgelassen haben.
Auch die vielen Wort Kreationen wie zum Beispiel Schneeverrat und Hungerengel
verbinden die Schönheit und das Grauen miteinander. Schnee ist schön, weiß und sanft, kühl und still - allerdings auch ein Verräter, denn er zeigt die Spuren im Schnee, die jemand hinterlassen hat und die dann direkt zum Versteck führen, um der Deportation zu entgehen.
Hunger ist grausam und ein Horror, wenn der Magen und der Darm grollen und wahrlich kein Engel, der Frieden verspricht.
Viele Sätze erweisen sich als eine philosophische Wort Spielerei, wie zum Beispiel das schlichte Kofferpacken, wenn jemand noch nie einen Koffer gepackt hat. Was nehme ich mit? Wenn das Falsche zum Notwendigen wird und das Notwendige dann das Richtige ist, zeigt in diesem Zusammenhang immer wieder deutlich wie schnell etwas Ungewöhnliches zu etwas Normalem wird. Und all diese Feinheiten begleiten auf einer Reise, einer Reise die noch ohne Inhalt ist, sich entwickelt und letztlich vielleicht auch wieder zur Rückkehr führen wird.
Als LeserIn lernen wir die Geschichten von den Lagerinsassen kennen und die grausamen Erfahrungen jedes Einzelnen nehmen kein Ende.
Es gibt zahlreiche Sätze und Worte, die mich zutiefst berührt haben und den Taumel zwischen Leben wollen / müssen und Sterben können / sollen aufzeigen.
Auch das Wort Herzschaufel - eins werden mit seinem Arbeitsgerät, miteinander verschmelzen. Perfektion, Optimierung: die Arbeit ist ein gemeinsamer Tanz - ist eine grausame Vorstellung und zeitgleich steckt darin so viel Poesie. Hungrig und Hoffnungslos gilt es trotzdem den Lebenskampf aufrecht zu erhalten und die Arbeit mit einem geschwächten Körper zu bewältigen.
Jedes Thema prägt den Lageralltag auf seine besondere Art und daran halten sich alle Lagerinsassen fest. Eine Haltestange aus Erinnerungen, Erzählungen und Beobachtungen.
Es ist mehr als beeindruckend mit welcher Sprache die Autorin die Gewalt aus den Beschreibungen herausgelöst hat und ein Gefühl von Verstehen auf den Weg gibt. Sie beschönigt nicht und sie verurteilt nicht.
Auch wenn die Autorin ihre Worte gut wählt, so wird die bedrückende Situation im Lager mit jedem Abschnitt deutlicher und betrifft auch mich als LeserIn - eine Grenze des zumutbaren wird erreicht. Und trotzdem lesen sich die Zeilen gut, sie treffen den Kern in unserem Inneren und ein langsames Verstehen breitet sich aus. Ich fühle mich verbunden mit den Menschen im Lager.
Fazit
Ein tolles Buch, welches ich trotz der Thematik gerne gelesen habe. Es wiegt im Herzen leicht und schwer. Es vermittelt mir ein Bild über die damaligen Geschehnisse und über die Sprachlosigkeit der Rückkehrer. Auch mein Großvater, der im ersten Weltkrieg auf den Schlachtfeldern von Verdun war, hat anschließend geschwiegen. Er hat seine Erlebnisse tief in sich vergraben, um uns Kinder / Enkelkinder vor grausamen Gedanken zu schützen, damit wir die Leichtigkeit des Lebens beibehalten können..
230422
- Paulo Coelho
Elf Minuten
(1.113)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderEs gibt wirklich wunderschöne Momente in dem Buch Elf Minuten und auch einige literarische Abschnitte in diesem Buch, aber insgesamt langweilt es doch sehr und die Geschichte der Prostituierten ist sehr an den Haaren herbei gezogen. Gute Momente, aber sonst sehr sehr schwach von Paulo Coelho und es bleibt auch nichts zurück
- Knut Hamsun
Mysterien
(38)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIn einer norwegischen Kleinstadt taucht ein Fremder auf. Er benimmt sich ungewöhnlich, trägt gelbe Anzüge, Gift und einen Geigenkasten mit sich herum. Er verliebt sich in eine junge verlobte Frau und bekommt eines Tages Besuch von einer Unbekannten. Es ist schier nicht zu verstehen, warum sich ein so begabter Schriftsteller wie Hamsun von den Nazis den Mumm aus den Knochen hat saugen lassen. Bevor das so war, schrieb er hervorragende Texte, die das Leben in Norwegen zum Thema hatte. So kann man sagen, dass er, überwiegend das ländliche, Leben um die Jahrhundertwende in Norwegen in seinen Texten konserviert hat. Seine Sprache ist nicht schwer oder unverständlich, eher einfach gehalten, aber trotzdem mit einer durchschlagenden Wirkung. Die Personen sind gut skizziert und zeigen die Moralvorstellungen der damaligen Zeit. Der Hauptdarsteller widersetzt sich diesen komplett und auch sein Umgang mit den Leuten ist für viele ein Mysterium. So arrangiert er sich mit dem Menschen, der dem Spott des ganzen Dorfes ausgesetzt ist und kümmert sich um eine Frau, die von niemanden beachtet wird. Desweiteren legt er sich ständig mit dem Arzt an, der ein politisch Liberaler ist und verletzt diesen durch polemische Reden. Zwischen den Zeilen kann man immer wieder ein wenig Spott gegenüber dem typischen Norweger erahnen, welcher allerdings nie ätzend oder verletztend ist. Im Nachwort von Walter Baumgartner geht dieser ausführlich und analytisch an den Roman heran und vermittelt dadurch noch andere Sichtweisen, die hier aber den Platz sprengen würden. Unbedingt empfehlenswert. - Karen Köhler
Miroloi
(184)Aktuelle Rezension von: AQuaZunächst wollte ich dieses Buch gar nicht lesen, weil es so negative Urteile der professionellen männlichen Literaturkritik gab. Ein Glück, dass ich es mir dann doch ausgeliehen habe und umso verwunderlicher (und auch erschreckender), nachdem ich es gelesen habe.
Ja, die Sprache ist naiv, aber es ist nicht Sprache der Autorin, sondern der Erzählerin. Und ja, man kann darüber diskutieren, ob dieses Buch eher ins Jugendsegment gehört, aber auch das kann man nicht der Autorin zur Last legen.
Der Text von Karen Köhler ist poetisch, märchenhaft und doch erstaunlich realitätsnah, kraftvoll und rebellisch. Er erzeugt eine Atmosphäre und eine eigene Welt, die fern und nah zugleich zu sein scheint. Sehr klug hat die Autorin es geschafft, Strukturen von Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt gegen Frauen aufzuzeigen, ohne eine spezielle Kultur anzugreifen. Ein Buch, das die Aufmerksamkeit verdient, die es gekriegt hat, wenn auch aus anderen Gründen.
- Jan Weiler
Antonio im Wunderland
(436)Aktuelle Rezension von: HoldenDer zweite Teil von Weilers Familiengeschichten, diesmal aufgeteilt zwischen einem Familien-Italien-Urlaub mit Jan und alleman, bei dem sich eine Scherbe im Fuß nach tetanus-Spritze als Glücksfall gestaltet (man hat endlich seine Ruhe und wird von Nonna Anna umsorgt), natürlich nur mit mitgebrachter Matratze, und einem New-York-Trip mit Toni und Benno Tiggelkamp, die schon den Check-in am Düsseldorfer Flughafen aufmischen und später zu diversen Verhaftungen im Big apple sorgen. Nur die Robert-de-Niro-Passage kann man kaum glauben, ist dies wirklich passiert? Oder geht hier die Pretty-woman-Phantasie mit dem Autor durch? Sehr mysteriös, wohlwahr, und nur einfach schön mit der Onkelwerdung am Ende des Buchs.
- Patrick Modiano
Im Café der verlorenen Jugend
(146)Aktuelle Rezension von: FaiditIch habe mich durchgebissen, weil ich die ersten 30 Seiten nicht umsonst gelesen haben wollte, aber das Buch hat mich beinahe depressiv zurückgelassen. Die Sprache ist sehr schön, wie ich zugeben muss. Doch die Atmosphäre, die die Erzählung verbreitet ist mehr als melancholisch. Der Autor Patrick Modiano betrachtet das Leben einer Café-Bekanntschaft aus dem Blickwinkel von drei männlichen Gästen eines Cafés in Paris und der observierten jungen Frau selbst. Modiano schlüpft dabei jeweils in die Rolle seiner Protagonisten als Ich-Erzähler, wie dies viele französische Autoren tun. Tatsächlich hat mir das Kapitel, als er die junge Frau Louki selbst ihr Leben erzählen lässt, am besten gefallen, weil es wenigstens etwas Gefühl transportierte.
Im Großen und Ganzen bleibt der Autor an der Oberfläche und seine Erzählung geht nicht unter die Haut. Die Protagonisten und ihre Handlungen haben keinerlei Tiefgang und scheinen einzig ihre Lebenszeit totschlagen zu wollen. Der Freiheitsdrang Loukis ist nichts anderes als ein Weglaufen vor Beziehung. Alle Protas sind Egoisten ohne Interesse an ihren sogenannten Freunden. Die Beschreibung von Paris beschränkt sich auf die Benennung von Straßen, Plätzen und Metrostationen. Ich konnte nur graue Pflastersteine, dunkle Straßenecken und nachtschwarze Häuserfassaden vor meinem inneren Auge sehen. Zu Nebel gewordene Gefühlskälte und verschwendete Jugend. Der Autor scheint selbst den "Schnee" eingeatmet zu haben und zu keinen großen Gefühlsregungen fähig zu sein. Denn am Ende des Buches fragt man sich, weshalb es überhaupt geschrieben wurde.
- Anthony McCarten
Englischer Harem
(287)Aktuelle Rezension von: Nicole_SutterAls ich den Klappentext las dachte ich nur: Wie kann eine in England aufgewachsene Frau auch nur in Erwägung zu ziehen einem Harem "beizutreten"? 😳 Ein durchaus kritischer Roman in Bezug auf die englischen Behörden mit all ihren Pflichten und Rechten und der Schwierigkeit wirklich das umzusetzen, was sie als Institution auch umsetzen sollten.
Ein wirklich sehr unterhaltsamer Roman mit einem Thema, welches nicht wirklich häufig als Romanhauptthema fungiert.
Ein Mann, drei Frauen = eine Liebesgeschichte.
Witzig, komisch, kritisch und klug.
- Juna Elwood
Mythnoir
(41)Aktuelle Rezension von: MontglaneAm Anfang habe ich etwas gezögert, da ich mit düsteren / darken Geschichten nicht immer gut zurecht komme. Ich bin aber sehr froh, dass Buch trotzdem gelesen zu haben, denn es bietet viel mehr als das klassische „Dark“ Vorurteil.
Der Stil der Autorin ist sehr lebhaft und mitreißend. Auch das Tempo ist hoch, was uns rasant durch die Story leitet.Tatsächlich hätte ich mir persönlich manchmal gerne etwas mehr Ruhe gewünscht, um an dem einen oder anderen Ort länger zu verweilen - aber das Abenteuer ist ja noch nicht zu Ende.
Die Charaktere waren sehr schön beschrieben und haben gut harmoniert. Ich mochte sie fast alle gerne :) ich denke der ein oder andere bietet hier noch etwas Potenzial um sich zu entwickeln, der ein oder andere hat aber auch sicher noch einige Geheimnisse parat.
Die Reise in die Welt von Juna Elwood voller Magie und fantastischer Wesen war es auf jeden Fall wert und ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Band.
- Martina Wildner
Das schaurige Haus
(26)Aktuelle Rezension von: SillivDieses Dialekt hat mich genervt, die Gülle im Haus und der Junge wird nicht mal bestraft. Erst im letzten Drittel (Tagebuch) wurde es interessanter, doch irgendwann blickte ich mit den Buchstaben nicht mehr durch: "das fehlende S" - für welches Wort? In diesem Dorf sterben viele Kinder, ob es ein Fluch ist? Das kann jeder für sich selbst beantworten.
Für mich war das nicht gruselig (außer der Sprache) und es zog sich wie Kaugummi, es war recht langweilig, aber man las halt weiter, wollte ja trotzdem wissen, was am Ende rauskommt, deshalb gerade noch 2 Sterne.
- Melinda Nadj Abonji
Tauben fliegen auf
(95)Aktuelle Rezension von: Wolf-MacbethDer Roman “Tauben fliegen auf„ hat mich auf eine intensive emotionale Reise mitgenommen. Dieses Buch hinterlässt definitiv keinen kalt. Die Autorin schafft es meisterhaft, die Gefühle junger Emigrantinnen eindrucksvoll darzustellen. Der Kontrast zwischen dem Leben hier in der Schweiz und der Unsicherheit in der fernen Heimat Serbien wird stark hervorgehoben. Besonders der zweite Teil, der die Protagonistin im Teenager-Alter während des Kriegsausbruchs in Ex-Jugoslawien begleitet, hat mich zutiefst berührt.
Die Verwendung von längeren Sätzen in diesem Buch mag zunächst einschüchternd wirken, aber sie sind erstaunlich leicht zu lesen, was den Lesefluss nicht beeinträchtigt. Man kann förmlich über die Passagen hinwegfliegen, die einem weniger zusagen, während man bei den anderen langsamer schwebt, um jeden Moment zu erfassen. Insgesamt halte ich dieses Buch für außerordentlich bemerkenswert. Es schafft es, eine einzigartige Atmosphäre zu erzeugen und mich tief in die Geschichte eintauchen zu lassen. Ein wirklich beeindruckendes Werk."
- Jan Birck
Zarah und Zottel - Ein Pony auf vier Pfoten
(18)Aktuelle Rezension von: Margo_WendtWir haben Zarah und Zottel in der Bücherei von der Bibliothekarin empfohlen bekommen und ich habe das Glück gehabt, alle drei Bände ausleihen zu können. Das war vor einem Monat. Seitdem liest mein Mann immer abwechselnd aus den dreien vor, quasi Zarah und Zottel in Dauerschleife. Es ist auch für mich immer noch wahnsinnig lustig und weil meine Tochter (gerade 5 geworden) die Geschichte so liebt, haben wir sie natürlich auch gekauft. Ich hoffe auf noch viele weitere Bände! Sie sind einfach nur großartig!
- Veronika Smoor
Hoffnung leuchtet
(8)Aktuelle Rezension von: AbbiHoffnung leuchtet von Veronika Smoor.
Erschienen im SCM Verlag mit 192 Seiten Lesevergnügen.
Das Buch ist in vier Hauptteile aufgebaut:
-Im Vertrauen
-Familie
-Eimischen
-Glaubenssachen
Jedes Kapitel hat wunderbare Farbfotos und gute Zitate zum Einstieg. Die Zitate sind leider etwas blass gedruckt, passen dennoch wunderbar zum Kapitel. Das orange Lesebändchen macht das Buch komplett.
Ich spüre das ich die Wahl habe. Ich kann die Bitterkeit wählen. Oder Dankbarkeit. S.19
Der Satz und die folgenden danach bringen an den Punkt lasse ich mich von der Hoffnung leiten oder der Bitterkeit um mich herum oder in mir drin. Das Buch hinterfragt mich, wie ein Gespräch mit einer Freundin, schön und manchmal nicht so einfach dennoch bringt es weiter. Kein Buch zum Durchlesen in einem Ritt, eher immer mal eine Geschichte und dann sacken lassen. Wer das Buch zusammenhängend in einem Ritt lesen will wird enttäuscht sein. Wer sich drauf ein lässt, das Buch häppchenweise zu genießen kommt auf seine Kosten. Ich empfehle das Buch weiter und vergebe vier Lesesterne.
- Lena Gorelik
Lieber Mischa
(46)Aktuelle Rezension von: FedertierIn ihrem Buch "Lieber Mischa" erzählt Lena Gorelik ihrem Sohn vom Judentum. Er soll stolz auf seine Religion sein, dennoch betrachtet sie dabei viele Aspekte mit einem Augenzwinkern und einem ordentlichens Schuss Humor.
Ich habe dabei viele Dinge über das Judentum erfahren, die ich bisher nicht wusste. Besonders gefallen hat mir dabei, dass die Autorin auf eine sehr humorvolle Weise an das Thema herangeht, welches bisher aufgrund der tragischen Geschichte immer eher sehr ernst betrachtet wurde. Somit ist das Buch sehr erfrischend, unterhaltsam und dennoch lehrreich.
Etwas befremdlich empfand ich dabei die Randnotizen. Anfangs fand ich sie witzig doch zunehmend waren diese mitunter etwas störend beim Lesefluss da man nicht genau wusste, ob man erst den Abschnitt lesen oder mittendrin die Randbemerkung lesen sollte.
Alles in allem ein gelunges, humoriges und informatives Buch, welches sich recht flott wegliest. Wirklich zu empfehlen! - Bianca Fritz
Fremdsein
(17)Aktuelle Rezension von: Vampir989Klapptext:
Wer in ein anderes Land geht, fühlt sich oft fremd - anders als die anderen. Aber auch daheim bleiben schützt vor diesem Gefühl nicht. Es lauert im falschen Job, geht mit seltsamen Freunden ein und aus, tarnt sich als Krankheit oder Vorurteil. Fremdsein fühlt sich nach Isolation an - aber im Grunde verbindet uns dieses Gefühl, weil wir es alle kennen.
Diese Anthologie versammelt Geschichten über das Fremdsein diverser Autorinnen und Autoren - unter anderem Franz Hohler, Felicitas Pommerening und Patrick Tschan.
Dieses Buch beinhaltet eine Sammlung von 15 Kurzgeschichten zu dem Thema " Fremdsein ".Geschrieben wurden die Geschichten von unterschiedlichen Autoren.Sie sind unterschiedlich lang und haben jeweils ihre eigene Handlung .Sich mit diesem Thema auseinander zu setzen ist gar nicht so einfach.Denn jeder interpretiert " Fremdsein" anders.Doch in diesem Büchlein wurde es aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet .Dabei geht es um Flüchtige,Angst im eigenen Umfeld,Jobängste,soziale Einfügung,usw.Viele Geschichten regen zum Nachdenken an .Teilweise war ich sehr emotional berührt und den Tränen nahe.Dies ist eine Büchlein welches man unbedingt einmal gelesen haben sollte.Es hat mir sehr gut gefallen und ich werde es wohl noch öfters lesen. - Francesca Sanna
Ich und meine Angst
(6)Aktuelle Rezension von: die_klinglereiDie Geschichte ist in Ich-Form geschrieben. Ein Mädchen erzählt von seiner Angst. Die Angst wird dargestellt als kleine weiße Figur, die in ihrer pummeligen Gestalt das Mädchen beschützt und begleitet. Gemeinsam entdecken sie viel Neues. Als das Mädchen in ein fremdes Land, in eine neue Heimat, zieht, wird die Angst größer und übermächtig. Die Angst bestimmt über das Tun und Leben des Mädchens bis eines Tages ein kleiner Junge auftaucht. Eine Freundschaft beginnt und die Angst wird kleiner. Auch der Junge und die anderen Kinder in der Klasse haben Angstbegleiter. Wie schön ist es, miteinander zu sprechen und zu spielen.
Einerseits wird das Thema Kinder mit Fluchterfahrungen thematisiert, andererseits geht es um Angst und Angstbewältigung. Manchmal muss man etwas wagen, mutig sein und auf andere zugehen, denn negative Emotionen werden machtloser, wenn man sich untereinander austauscht.
Wir sind der Angst nicht einfach ausgeliefert, wir entscheiden mit, wie wir mit der Angst umgehen.
- Charlotte Habersack
Der schaurige Schusch - mit CD
(23)Aktuelle Rezension von: Buchfresserchen1Die beschauliche Bergwelt. Er herrscht Frieden auf dem Dogglspitz im Simmerlgebirge.
Und das obwohl seine Bewohner verschiedener nicht sein könnten. Als aber laut wird, das der Schusch zu ihnen auf den Berg ziehen möchte sind sich alle einig. Das wollen sie nicht, denn von dem hört man nichts Gutes. Doch noch ehe sie einen Zaun bauen können ist der Schusch schon da und lädt auch noch zur Einweihungsparty ein. Na, ob das wohl gut geht?
Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Man lernt schon die Protagonisten kennen und auch ihre Vorstellung vom schaurigen Schusch, auf dessen Schatten sie zu stehen scheinen.
Es gibt hier ein Bergidyll. Alles ist friedlich und obwohl alle so verschieden sind verstehen sie sich doch gut.
Und sie sind sich einig, das sie den fremden Schuch nicht in ihrer Nähe haben wollen.
Jeder hat schon von irgendjemandem etwas Garstiges über den neuen Mitbewohneranwärter gehört.
Sie selbst sind auch nicht so wirklich einfach, denn jeder hat so seine Eigenart.Das Huhn ist scheu,der Hirsch bockig,die Gams garstig, ds Murmeltier maulig und der Hase ist ein Party-Hase. Aber irgendwie funktioniert es eben doch zusammen. Nur Neue wollen sie eben nicht auf ihrer Bergspitze. Der Schusch sieht grauslig aus und stinkt nach nassem Hund. Außerdem will er immer küssen und seine Lieblingsspeise ist Hasenbraten. Ein jeder hat etwas zu den schauerlichen Vorurteilen beizutragen und dann kommt es am Ende doch ganz anders.
In diesem Buch wird für die Kinder schön aufgezeigt, dass man sich nicht schon vorab eine Meinung über jemanden bilden sollte den vielleicht, eventuell andere schon in irgendeiner Form kennengelernt haben.
In den Erzählungen baut meist jeder noch etwas eigenes dran, so dass dann was ganz anderes raus kommt. Ist ein bisschen wie bei "Stille Post".
Da soll sich jeder besser selbst ein Bild von machen und sich dem Neuen interessiert und freundlich nähern.
Wie toll das der Hase so mutig war. Oder war es einfach nur, weil er eben keiner Party absagen konnte?
Ich kann das Buch für Kinder ab 4 Jahren empfehlen. - Thomas Hussung
Der Brückentroll
(5)Aktuelle Rezension von: KinderbuchkisteEine Geschichte über Toleranz, Ausgrenzung, Angst vor Fremden, Vorurteilen und wirklicher Freundschaft
für Kinder ab 5 JahrenDie Bilder mögen für den ein oder anderen düster wirken. Der Titel Brückentroll sogar etwas seltsam oder befremdlich.
"Das soll ein Kinderbuch sein?" hörte ich neulich in einer Bahnhofsbuchhandlung jemanden sagen.
Ja, es ist ein Kinderbuch, was nicht heißt, dass es nicht auch eine Geschichte für Erwachsene ist und wenn man mich fragt sollte man es vielen Erwachsenen vorlesen, denn Kinder sind oft wesentlich offener als ihre Eltern. Für mich sind die kleinen mit ihrer Unbefangenheit, ihrer Neugierde wesentlich erwachsener im Wesen als einige Erwachsene und so wunderte es mich nicht, das unsere Lesekinder dieses, leider etwas kleinformatige, Bilderbuch gleich in ihr Herz geschlossen haben. Die Bilder sind keineswegs duster und Trolle für Kinder wie Erwachsene im Grunde Wesen, die man schnell lieb gewinnt.
Zugegebenen Thomas Hussungs Illustrationen sind anders wie die meisten Bilderbuchillustrationen aber gerade das ist ja das schöne, was Kinder auch so lieben. Kein verniedlichter Einheitsbrei sondern charaktervolle, ausdrucksstarke Zeichnungen, die wirklich Bände sprechen so lebendig sind sie.
Nun aber genug der Vorrede kommen wir zum Buch und der wundervollen Geschichte.
Der gewissenhafte Zugbrückenwärter sitzt Tag ein Tag aus in seinem Zugbrückenwärter Häuschen. Die meisten der Kinder werden solch eine Brücker überhaupt nicht mehr kennen und so ist ihnen auch die Arbeit eines Zugbrückenwärters vermutlich gänzlich unbekannt- Ein klein wenig erinnert es von innen an ein Eisenbahnwärterhäuschen. Viele Knöpfe, einige Schalthebel ansonsten recht trist wie die Arbeit eines Zugbrückenwärters, der zu bestimmten Zeiten veranlassen muss die Brücke hochzuziehen. Doch eines Tages entdeckt der Wärter unter seiner Brücke einen seltsamen Brückentroll.
Wir können uns denken, wie der Brückenwärter reagiert. Das da jemand unter seiner Brücke wohnt, das geht gar nicht. Der Ansicht ist nicht nur er sondern auch die Bürger der Stadt und sogar der Kapitäne, die mit ihren Schiffen durch die geöffnete Brücke fahren. Doch im Gegensatz zur Bevölkerung zeigt der selbst recht einsame Beamte Mitgefühl mit dem Troll ( er kann auch schon so einem nett drein schauenden Wesen böse sein?) und duldet ihn zunächst einmal, sehr zum Ärger der anderen unter der Brücke.
Die beiden freunden sich an. Die vielen bunten Knöpfe und Hebel im Zugbrückenwärterhäuschen interessieren ihn.Doch die Wiederständen werden größer, der Zugbrückenwärter gerät selbst in die Schusslinie der aufgebrachten Menschen und so muss der Troll weichen. Aber kann man einen traurigen, weinenden Troll wirklich endgültig weg schicken? Noch dazu wo die beiden sich langsam angefreundet hatten. Der Zugbrückenwärter gerät in einen ziemlichen inneren Konflikt. Eigentlich ist klar, der Troll gehört zu ihm unter die Brücke, doch wie erklärt er das den anderen, die den Troll nicht da sehen möchten. Wie kann es gelingen nicht selbst ins Abseits zu geraten. Er möchte doch von allen gemocht werden und nicht wegen der Freundschaft zu einem Troll plötzlich angefeindet oder gemieden werden. Soll er dem Druck der Menschen tatsächlich nachgeben?
Nein, das geht nicht. Es muss eine andere Lösung geben.
Kurzerhand wird der Schlafplatz des Trolls umbaut. Wie ein Häuschen unter der Brücke, sogar mit eigenem Briefkasten. Mehr noch der Wärter stellt ihn als Helfer ein. Ob das die aufgebrachte Bevölkerung beruhigt?
Es ist en so wundervolles Buch, das die Kinder sofort ins Herz geschlossen haben. Klar der Troll mit den großen runden Glupschaugen und den unförmigen Gesichtszügen, den muss man einfach ins Herz schließen aber auch die ausdrucksstarke durchaus sympathische Illustration des Zugbrückenwärters kommt bei den Kleinen gut an.
Was in meiner inhaltlichen Darstellung jetzt noch fehlt sind die vielen wundervollen, teilweise übermütigen und witzigen Situationen die die beiden neuen Freunde zusammen erleben, den mit dem Troll kommt auch das triste Beamtenleben wieder in Wallung. Ein wenig als hätte der Troll ihn aus einem Dornröschenschlaf geweckt.
Nicht alles was geschieht und was die beiden erleben finden wir im Text. Gekonnt sielt der Bilderbuchmacher mit Informationen, die es nur in der Erzählung gibt und Geschichten, die nur über die Bilder erzählt werden.
Eine fantastische, spannende Einheit, in der es immer von viel Raum für eigene Entdeckungen und Interpretationen gibt.
Thematisch bietet das Buch viel. Es ist eine wundervolle Freundschaftsgeschichte, die so stark wird das sie scheinbare Grenzen überwindet. Einer muss den Anfang machen, menschlich sein, zeigen, dass das scheinbar Fremde gar nicht so fremd ist und vor allem das man nicht ausgrenzen sondern integrieren muss. So hat der Troll Dank seines neuen Freundes seinen Platz gefunden. Das Leben der beiden ist reicher geworden und die anderen? - Oliver Wnuk
Kasi Kauz und die komische Krähe (Kasi Kauz 1)
(74)Aktuelle Rezension von: Jasmin_FoxEs geht um eine bunte Krähe die in einem fremden Wald landet. Doch all deren Waldbewohner sind skeptisch und ablehnend der fremden Krähe gegenüber. Doch Kasimir Kauz lässt sich davon nicht beeindrucken, er versucht sich in die Krähe hinein zu fühlen.
Was für eine goldige Buchgestaltung. Das Cover gefällt mir und meinem Zwerg (der allerdings noch zu jung dafür ist) sehr. Auch die Bilder innen sind total liebevoll gestaltet, die schaut der Zwerg sich gerne an. Er zieht auch immer wieder dieses Buch hervor und schaut sich dann all die bunten Bilder an.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich super leicht durchlesen, oder eben vorlesen. Richtig toll ist, das man dabei die Stimmen verstellen kann um es interessanter für die Kids zu machen, denn da hören sie viel lieber zu.
Die Idee ist genial, ich meine das ist doch ein super Thema welches hochaktuell ist. Und nichts ist besser, als den Kids zu vermitteln das man nicht gegeneinander sondern miteinander arbeiten sollte. Ich bin aber der Meinung man hätte das ganze noch ein wenig mehr ausbauen können, allein das Ende ist irgendwie etwas plötzlich.
Was mir ein wenig missfällt ist das die "komische Krähe" immer Blödmann ruft. Unsere Kinder lernen doch schon genug Ausdrücke. Und auch wenn dieser kein besonders schlimmer ist, so sollte es finde ich doch nicht sein. Zumal es auch nicht erklärt wird warum (wir Erwachsenen können es uns ja denken). Wobei man sagen muss, dass man es ja auch wieder erklären kann nach dem vorlesen. Aber erwähnen musste ich es trotzdem.
Ansonsten gefällt es uns ganz gut.
- Terry Farish
Ein Fest für Joseph
(3)Aktuelle Rezension von: kinderbuchundbasteleiDieser zweite Band von Joseph hat mir genauso gut gefallen wie das erste Buch, in dem es um Josephs Traum vom Fahrradfahren geht.
In dieser Geschichte sitzen Joseph und seine Mama abends im Mondschein vor ihrem Haus und erinnern sich an das Geflüchtetenlager, in dem sie zuvor gelebt haben. Dort kochte man zusammen über dem Feuer und die Jungs ließen dazu ihre Trommelmusik erklingen. Die Geschichte beschreibt ganz wunderbar, wie ungewohnt es sich für Joseph anfühlt, nur für sich zu sein, vor allem zum Essen vermisst er die Menschen. Zum Glück ist da seine Nachbarin und Schulkameradin Woosh, bei der der Name Programm ist, denn sie ist so wunderbar lebensfroh und energiegeladen!
Auch diese zweite Geschichte von Joseph ist sanft geschrieben und gleichzeitig tiefgründig.
- Amanda Hodgkinson
22 Britannia Road
(13)Aktuelle Rezension von: RosaEmma
Kein anderes Buch hat mich in letzter Zeit so berührt wie dieses Erstlingswerk der britischen Schriftstellerin Amanda Hodgkinson, denn sie erzählt diese tragische Geschichte mit einer solchen Ausdrucksstärke, dass die Bilder und Szenarien des Romans mir noch lange präsent geblieben sind.
Die Schrecken des Krieges
22 Britannia Road spielt im England der Nachkriegszeit 1946 und erzählt die bewegende Geschichte der polnischen Familie Nowak. Silvana, Janusz und ihr achtjähriger Sohn Aurek leben in Warschau, bis 1939 der Krieg ausbricht und die Familie getrennt wird. Als polnischer Soldat kämpft Janusz gegen die Deutschen, während Silvana mit Aurek in Warschau zurückbleibt. Entsetzt und völlig verstört von den grausamen Kriegserlebnissen, flieht Janusz in einem günstigen Moment von der Truppe und kämpft sich schließlich bis Großbritannien durch. Auch Silvana und Aurek müssen aus Warschau fliehen und leben jahrelang untergetaucht in den Wäldern unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Janusz fasst schließlich Fuß in Großbritannien und baut sich ein neues Zuhause in Ipswich auf. Nach intensiver Suche findet er schließlich Frau und Kind wieder und lässt sie per Schiff nach England kommen.
Entwurzelte Überlebende
Doch das Zusammenleben gestaltet sich für beide Seiten nach sechsjähriger Trennung viel schwieriger als erwartet. Während sich Janusz an seine neue Heimat fast bis zur Selbstverleugnung angepasst hat, verharren Silvana und der völlig verängstigte Aurek in einer Art Schockstarre und sind viel zu traumatisiert, um sich auf ihre neue Umgebung einzulassen.
Das Unaussprechliche
Auch Silvana und Janusz haben sich entfremdet und finden keinen Zugang mehr zueinander. Ihre Sprachlosigkeit bzw. ihre Unfähigkeit, das Erlebte einander mitzuteilen, bringt ihre Beziehung an ihre Grenzen. Doch letztendlich müssen sich Silvana und Janusz den Traumata ihrer Vergangenheit stellen, wenn sie wieder eine Familie werden wollen...
Einzigartiger Debutroman
Amanda Hodgkinson ist mit 22 Britannia Road ein außergewöhnlicher Debutroman gelungen. Dieser stille und berührende Roman bringt abschließend noch eine erstaunliche Wendung zutage, die der Leser in keiner Weise voraussehen kann.
Amanda Hodgkinson: Eine Britin in Südfrankreich
Die Autorin wurde in Somerset/Großbritannien geboren und wuchs in Suffolk und Essex auf. Sie studierte Creative Writing an der University of East Anglia. Schließlich zog sie dann mit ihrer Familie nach Südfrankreich. Ihr zweiter Roman Spilt Milk ist 2014 erschienen. Sie arbeitet derzeit an einem neuen Buch.
Weitere Informationen über Amanda Hodgkinson findet ihr auf ihrer Website www.amandahodgkinson.com.
- Ulrich Conrad
Fremd!: Jede Geschichte hat zwei Seiten
(17)Aktuelle Rezension von: PeterFutterschneiderIn zweieinhalb Tagen habe ich FREMD! JEDE GESCHICHTE HAT ZWEI SEITEN durchgelesen. Der Klappentext (Das Fremde hat viele Gesichter. Es berührt, verstört, beeindruckt, kommt böse oder nachdenklich daher. Die zwölf Autor*innen des ForumWort erzählen eine Geschichte jeweils aus zwei verschiedenen Perspektiven: In großer literarischer Bandbreite und vielen Genres – von Historie, Fantasy, über Gegenwartsliteratur bis Lyrik. Verbunden sind alle diese Erzählungen und Szenen durch das gemeinsame Thema „Fremd“...) hat mich neugierig gemacht auf diese Anthologie, Ende November 2019 von Katharina Kolata vom Verlag Independent Bookworm herausgegeben.
Dieses Buch ist ein Beispiel dafür, dass sich eine Anthologie durchaus als Perle herausstellen kann, die einem ein genauso großes Lesevergnügen bereiten kann wie man das sonst von den eigenen Buchfavoriten kennt. Elf Autorinnen und ein Autor liefern je zwei Geschichten und geben dem Buch dabei eine sehr große Spannweite und Vielfältigkeit. Die Geschichten berühren durchweg und lassen die Gedanken kreisen. Einige der Geschichten haben ein offenes Ende und laden dazu ein, die Geschichte zu Ende zu denken.
Mir gefällt der Mix aus Geschichtlichem, Facetten von Obdachlosigkeit, religiösen Eiferern, Märchen, Horror, Älterwerden, Sciene Fiction und noch mehr außerordentlich. Beim Lesen der jeweils ersten Geschichte wächst bereits die Spannung auf die darauffolgende zweite Seite der Geschichte. Katharina Kolata ist mit diesem Konstrukt etwas Besonderes gelungen. Zwei Geschichten befassen sich mit Rückblenden in die Neunzehnhundertdreißer Jahre, die Zeit der Judenverfolgung, und machen diese Anthologie wertvoll in der aktuellen Zeit, in der leider immer mehr Mitmenschen die Ereignisse jener Zeit ausblenden.
Alle Geschichten bewegen sich auf einem gleichmäßig guten Niveau, was Sprache, Ausdruck, Spannungsbogen etc. angeht. Auch das Lektorat hat einen sehr guten Job gemacht, so dass man ein rundum gelungenes Buch in der Hand hält. Für mich ist FREMD! JEDE GESCHICHTE HAT ZWEI SEITEN eine lesenswerte Anthologie, der ich meine Empfehlung gebe.