Bücher mit dem Tag "friedrich der große"

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57 Bücher

  1. Cover des Buches Preußen (ISBN: 9783421070210)
    Christopher Clark

    Preußen

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    Zitiere an dieser Stelle mal Rezensenten-Freund Mario Pf. von "amazon", der es mit seiner Besprechung schon perfekt auf den Punkt bringt:

    "Sir Winston Churchill bezeichnete Preußen einst als "die Wurzel allen Übels" und so verwundert es kaum, dass die Churchills Überzeugung zu Grunde liegende Sichtweise von Preußen als Hort des Nationalsozialismus aufgegriffen wurde und in der der Auflösung des Freistaats durch den Alliierten Kontrollrat am 25. Februar 1947 mündete. Nun bricht der 1960 in Sydney geborene Professor für Neuere Europäische Geschichte am St. Catharines' College in Cambridge mit diesem Diktum und zwingt durch sein eindrucksvolles Standard-Werk zu einer Revision des Preußenbildes, denn "Die Wahrheit ist, dass Preußen ein europäischer Staat war, lange bevor es ein deutscher wurde. Deutschland war nicht die Erfüllung Preußens, sondern sein Verderben".

    Für Christopher Clark beginnt der Aufstieg Preußens jedoch nicht erst 1701 mit der Krönung Friedrich III. zu König Friedrich I. in Preußen, sondern bereits um 1600, als die Kurfürsten der Markgrafschaft Brandenburg gerade begannen ihre Position im Heiligen Römischen Reich zu festigen. 1613 etwa, konvertierte Kurfürst Johann Sigismund zum Calvinismus und wurde somit zu einem calvinistischen Herrscher über ein lutherisches Land, was zu einigen Differenzen mit dem Landadel führen sollte. Noch waren die brandenburgischen Hohenzollern lediglich Herrscher Brandenburgs, bis sie 1618 das Herzogtum Preußen erbten, welches außerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ursprünglich eine Region zwischen Hinterpommern und dem Kurland bezeichnete.

    In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurden die Länder der Hohenzollern vermehrt verwüstet und der Kurfürst wechselte mehr als einmal die Bündnisse, wobei Georg Wilhelm zuletzt in das eher sichere Preußen flüchten musste, wo er 1640 verstarb. Sein Nachfolger, Friedrich Wilhelm erbte ein zerrüttetes Land, das vom Dreißigjährigen Krieg gezeichnet war, ein schweres Trauma zu bewältigen hatte, doch der junge Monarch schritt energisch zur Tat und begann nicht nur das Heer zu vergrößern, sondern auch zu modernisieren und durch bessere Ausbildung, wie Manöver zu einer schlagkräftigen Truppe zu machen. Als Folge des Dreißigjährigen Krieges erkannten die brandenburgischen Folgen, wie wichtig eine Festigung ihrer Souveränität im Reich ist und dass sich das bleibende Gefühl der Verwundbarkeit nur durch ein starkes Heer effektiv bekämpfen lässt. Um dieses zu erhalten brauchte man allerdings Gelder, die unter anderem durch häufige Wechsel der Bündnispartner lukriert wurden.
     
    Erst als sich Friedrich III. zu König Friedrich I. krönte, wurde eine Entwicklung in Gang gesetzt, die zur Bildung eines stärkeren Einheitsgefühls der nun königlichen Lande führte und Preußen im Laufe des 18. Jahrhunderts zum Namen des neuen Königreichs werden ließ. Die Krönung, so Clark, passte jedoch in ihre Zeit, als viele europäische Herrscher eine Standeserhöhung anstrebten und diese im Falle Preußens eben doch zu einer besseren Integration des vormaligen Herzogtums führte.

    Was an Clarks Werk besonders hervorzuheben ist, er nutzt eine klare und deutliche Sprache, deren Formulierungen für Laien genauso verständlich sind, wie für Historiker. Dabei erzählt er die Geschichte von Preußens Aufstieg lebendig und regelrecht spannend, indem er neben der Ereignisgeschichte auch immer wieder Biographien bedeutender Persönlichkeiten, sowie Berichten und ferner eben Geschichten miteinander verwebt. Dabei bleibt der Autor dem Anspruch des Werkes jedoch treu und hält sich an eine umfassende Darstellung der Geschichte, ohne abzudriften. Dabei würde man sich jedoch immer wieder wünschen, er hätte doch bei diesem oder jenen Thema etwas mehr aufgearbeitet und doch vergisst man darüber leicht, dass genau dies den Umfang des Buches gesprengt hätte. Tragisch ist das gerade beim Thema Religion in Preußen, worüber Clark als Autor von "The Politics of Conversion: Missionary Protestantism and the Jews in Prussia" ein sehr spezifisches Fachwissen besitzen dürfte, dem er in sein opus magnum leider nur geringfügig Rechnung tragen darf.

    Fortschritte und Rückschläge zeichnen die Geschichte Preußens und Christopher Clark scheut sich nicht, die Geschichte Preußens frei von allen Mythen, als eine politische Erfolgsgeschichte darzustellen. Die preußische Sicherheitspolitik verlangte ein starkes Heer, das Heer eine Finanzierung durch Bündnisse und die außenpolitischen Interessen eine Abgrenzung von der bedingungslosen Kaisertreue. Somit waren Preußens größte Innovationen und Errungenschaften einer Kosten-Nutzen-Rechnung unterworfen, etwa die Aufnahme Vertriebener Hugenotten, welche als leistungsfähige Arbeiter und Handwerker ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Prosperität Preußens leisteten. Als Australier ist Clark denkbar in der Lage sich objektiv-distanziert mit Preußen zu befassen und eigentlich war auch "Preußen: Aufstieg und Niedergang 1600 - 1947" ursprünglich für britische Leserschaft gedacht, wobei von dieser anderen Perspektive aber interessante Impulse ausgehen.

    An die Ära des Deutschen Reichs nähert sich Clark unter dem Aspekt an, dass Preußen in dieser Zeit innerhalb des Reichs (Seite 637) "mit 65 Prozent der Gesamtfläche und einem Bevölkerungsanteil von 62 Prozent de facto eine Hegemonialstellung" genoss. Von da an, befand sich Preußen in Auflösung und hatte sich trotz allem den gesamtdeutschen Interessen unterzuordnen, auch wenn der preußische Ministerpräsident gleichzeitig als Reichskanzler agierte und der König Kaiser war.

    Die einzige Kritik, die ich an diesem fulminant erzählten und fesselnden Werk gefunden habe (und daher lediglich mit 4 Sternen bewerte) ist, dass die Sozialgeschichte eindeutig zu kurz kommt; der Schwerpunkt liegt auf der Ereignisgeschichte bzw. brilliant geschriebenen biographischen Essays. Natürlich werden auch die politischen Ideen (etwa der Pietismus) und die einzelnen Mächte im Land (Städte, Landadel) beschrieben. Die Auswirkungen der Industrialisierung kommen jedoch eindeutig zu kurz. Industrialisierung und die damit erzwungene Modernisierung waren wichtige Faktoren, die auch Preußen prägten - die preußischen Güter waren überschuldet und marode, der industriellen Konkurrenz nicht mehr "gewachsen" - und es ist bezeichnend, dass der letzte Anlass zum Sturz von Heinrich Brüning die von ihm gesehene Notwendigkeit gewesen ist, die großen Güter in Ostpreußen zu parzellieren und aufzuteilen, was ihm prompt in der Umgebung Hindenburgs als "Agrarbolschewismus" verübelt wurde.

    Mit einem über 100 Seiten starken Anhang aus Anmerkungen, Index, Quellen-, Literatur- und Abbildungsverzeichnissen, sowie einigen sehr sehenswerten Kartenmaterial ist Christopher Clarks "Preußen: Aufstieg und Niedergang" ein wahren Wälzer, bleiben doch mehr als 700 Seiten an Text, die das Werk schlicht zu "dem" aktuellen Standard- und Referenzwerk machen, eine lohnenswerte Anschaffung für historisch Interessierte ist es schon aufgrund des unkomplizierten Stils und der fundierten wie erst recht umfassend ausgearbeiteten Geschichte allemal.

    Insgesamt ist Christopher Clarks neues Buch über Preußen ist eine hervorragende Darstellung über Aufstieg und Niedergang Preußens zwischen 1600 und 1947. Er sieht Preußens Geschichte - im Gegensatz zu zahlreichen früheren britischen Historikern - nicht nur als Verhängnis an, welches zum Niedergang Deutschlands geführt habe (etwa im Vergleich zu Shirers monumentaler Studie zum Dritten Reich, die dessen Existenz auf das "preußische" und deutsche Erbe ziemlich undifferenziert zurückführt), sondern ist eine wohltuend differenzierte Darstellung, die nicht nur fesselnd geschrieben ist, sondern sich bemüht, Preußen vorurteilslos darzustellen und zu "erzählen". Eine wohltuend differenzierte und gut lesbare Studie entstanden, die Haffners Werk und dem grundlegenden Preußen-Buch von Hans-Joachim Schoeps in keiner Weise nachsteht und sicherlich bald zum Standardwerk der Preußen-Werke zählen wird. "
  2. Cover des Buches Der alte Fritz (ISBN: 9783455502190)
    Tom Goeller

    Der alte Fritz

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Journalist und Autor Tom Goeller nähert sich dem „alten Fritz“ bedächtig an. In drei Themengruppen „Mensch - Monarch – Mythos“ betrachtet er den König von Preußen. Die Vorgeschichte, wie Preußen ein Königreich wird, darf auch nicht fehlen. Dies ist zum besseren Verständnis notwendig, genau wie die Beleuchtung Fritzens Umfelds.

    Der Themenbereich „Mensch“ umfasst die problematische Beziehung zu seinem Vater Friedrich Wilhelm, der von seinem Sohn nichts, aber auch gar nichts hält und ihn mit despotischer Gewalt drangsaliert. Friedrich ist musikalisch und den schönen Künsten nicht abgeneigt. Dies wird ihm beinahe zum Verhängnis genauso wie seine Freundschaft zu Hans Hermann von Katte, den Friedrich Wilhelm vor den Augen seines Sohnes hinrichten lässt. Sehr aufschlussreich ist der erhaltene Tagesablauf mit dem der kleine bzw. junge Fritz gequält wurde.

    Der zweite Bereich „Monarch“ umfasst nicht nur Fritzens Wirken als König in Preußen sondern auch sein Verhältnis zu den Mächtigen seiner Zeit. Als Erzfeind von Österreich unter Maria Theresia geht er als „Soldatenkönig“ und siegreicher Feldherr in die Annalen der Geschichte ein. Friedrich ist ein kluger Stratege, der auch im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg durch die Entsendung von Soldaten mitmischt.
    Neben seinen kriegerischen Ambitionen legt er den Grundstein für die sprichwörtlich „Preußische Gründlichkeit“. Er reformiert den Staat, lehnt die Verschwendungssucht ab und zieht sich am liebsten in die Einsamkeit seines Schlosses „Sanssouci“ zurück.

    Im dritten Abschnitt „Mythos“ behandelt der Autor vor allem die Vereinnahmung durch die Nazis bzw. Politik der DDR. So lässt Goeller auch die DDR-Historikerin Ingrid Mittenzwei zu Wort kommen. Auch das Histörchen, dass er einen Erdäpfelacker von Soldaten bewachen ließ, um der Bevölkerung die „Kostbarkeit“ vor Augen zu führen, trägt zu seinem Mythos bei. (Ähnliche wird auch Maria Theresia zugeschrieben.)

    Gut gefallen hat mir, dass Tom Goeller nicht wertet, sondern Zahlen. Daten und Fakten verarbeitet. Sehr aufschlussreich sind die vielen Zitate und Briefe. Wie es sich für einen Monarchen dieser Zeit gehörte, sprach (und schrieb) Friedrich kaum deutsch, sondern französisch. Das Unterscheidet ihn stark von seiner Feindin Maria Theresia, die sehr wohl deutsch sprach und korrespondierte.

    „Ein absoluter Herrscher, der, als er starb, ein Land hinterließ, das sich trotz erstarkender Wirtschaft und geordneter Verwaltung in einer Systemkrise befand, das nach der Befreiung von feudalen Fesseln und nach Überwindung der ständischen Struktur verlangte. Ein „aufgeklärter Konservativer“.“ (S.303)“

    Fazit:

    Eine schöne Biographie, die pünktlich zu Friedrich II., 300. Geburtstag im Jahre 2012 erschienen ist.
  3. Cover des Buches Lassen Sie es mich so sagen (ISBN: 9783453600928)
    Georg Schramm

    Lassen Sie es mich so sagen

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Er hat einen scharfen Verstand. Er hat ein untrügerisches Gespür für all´ das was verkehrt läuft in unserem Land. Lothar Dombrowski, der Rentner mit der Eisenhand nimmt kein Blatt vor den Mund und äußert seinen Unmut mit deutlichen Worten. Manchmal hart an der Schmerzgrenze. Seine Art die Dinge beim Namen zu nennen ist nichts für empfindliche Gemüter. Egal ob Bildungsmisere, Gesundheitsreform, Schröder, Köhler oder Merkel, egal ob Linke, Rechte oder Liberale jeder bekommt sein „Fett“ ab. Kompromisslos und mit rabenschwarzem Humor führt er uns, gemeinsam mit dem alten Sozialdemokraten August, durch 20 Jahre bundesrepublikanische Geschichte. _____ Georg Schramm ist für mich das Beste was das deutsche Kabarett heute zu bieten hat. Auch dann, wenn uns das Lachen des Öfteren im Hals stecken bleibt. Oder vielleicht gerade deswegen.
  4. Cover des Buches Einschlafbuch für Hochbegabte (ISBN: 9783423212670)
    Dietmar Bittrich

    Einschlafbuch für Hochbegabte

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Anna_Ressler
    Wie der Name schon sagt, geht es in diesem Buch um verschiedene Einschlafhilfen. Beleuchtet werden vor allem jene bekannter Persönlichkeiten - wie das Cover durch Einstein und seinen Teddy schon zeigt.
    Der Schreibstil war sehr locker, ich fühlte mich als Leser oft direkt angesprochen. 
    Es waren wirklich viele lustige Episoden dabei - was Mann und Frau nicht alles tut um einschlafen zu können... - weshalb ich mich gut unterhalten fühlte.
    Mir fehlte in diesem Buch allerdings eine Struktur und das hat mich wirklich gestört. Es war zwar in Kapitel unterteilt, aber ich hatte immer das Gefühl von einem Gedanken zum nächsten zu springen. 
    Ein paar Seiten mehr und ein bisschen Ordnung hätten dem Buch meiner Meinung nach nicht geschadet.

  5. Cover des Buches Das Bernsteinzimmer (ISBN: B0027QSTC6)
    Heinz G. Konsalik

    Das Bernsteinzimmer

     (23)
    Aktuelle Rezension von: DarkReader
    Aus den Gemächern des Katharinen-Palasts in Leningrad, über Königsberg, bis in die geheimen Stollen Hitlers folgt Michael Wachter dem kostbaren Zimmer: Seine Familie bewacht den Saal aus »Sonnenstein« schon seit der Zeit der russischen Zaren. Nach dem Krieg droht sich die Spur zu verlieren, bis Wachter und ein amerikanischer Geheimdienstoffizier eine neue Fährte entdecken - doch diesmal geht es um Leben oder Tod...... Eine Geschichtsstunde, wie ich sie interessanter und spannender selten gelesen habe! Von der Zarenzeit an über mehrere Generationen bewacht die Familie Wächter das legendäre Bernsteinzimmer. Durch Kriege, Revolutionen und andere Wirrungen beschreibt Konsalik den Weg einer Familie, die sich der Bewachung dieses Zimmers verschrieben hat, mit Leib und Seele widmen sie sich dieser Aufgabe. Und befinden sich dabei nicht nur einmal in Lebensgefahr. 5 Sterne für ein Buch von Konsalik, wunderbar geschrieben über ein Kunstwerk, dessen Verschwinden immer noch Rätsel aufgibt, das immer noch gesucht wird, obwohl ein Duplikat gerade im Entstehen ist. Die sagenumwobene Faszination des ersten Bernsteinzimmers mit einer solchen Geschichte wird es- so glaube ich- nie erreichen.
  6. Cover des Buches Friedrich der Grosse (ISBN: 9783406624827)
  7. Cover des Buches Preußens Gloria (ISBN: 9783404642274)
    S. Fischer-Fabian

    Preußens Gloria

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Keke
    Sachbücher können stinklangweilig sein. Man lese dieses Buch und
    finde das Gegenteil. Das Buch umfasst die Zeit zwischen 1701
    und 1789, in der das Königreich Preußen entstand, bis zum Tode
    des "alten Fritzen". Die Zeit des kleinen, verschwenderischen
    Friedrich I., des dicken, pedantischen "Soldatenkönigs"
    Friedrich Wilhelm, der Kriege vermied, aber die maroden Finanzen
    des Staates hervorragend sanierte. Bis zu Friedrich II., der
    kunstsinnige Feingeist, der in seinen vielen Kriegen oft alles
    auf eine Karte setzte und Preußen bis zu seinem Tode zur
    europäischen Großmacht machte.
    Dieses Buch ist eines meiner liebsten Geschichtsbücher. Es ist
    mit unzähligen Anekdoten gewürzt und beantwortet so
    spannende Fragen, wie:
    - Haben die Russen vor dem 2. Weltkrieg schon mal Berlin erobert ?
    - Welches Verhältnis hatte Friedrich der Große zu seiner Schwester
      und zum Flöten ?
    - Wie ist der deutsche Beamte entstanden und warum eigentlich ?
    - Wie haben die Spielzeug-Zinnsoldaten des kleinen Peter, Preußen
      vor dem Untergang geretttet ?
    Wer sich für deutsche oder sogar preußische Geschichte interessiert,
    oder wer einfach mal einen Einstieg finden will, hier isser ...
  8. Cover des Buches Das musikalische Opfer (ISBN: 9783821847689)
    James R Gaines

    Das musikalische Opfer

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Clari
    James R. Gaines Das musikalische Opfer Eichborn ISBN 3821862084 Bach und Friedrich der Große, die beiden in diesem Buch als Gegenspieler dargestellten Genies des 18. Jahrhunderts, begegneten sich 1747 zum ersten Mal. Bach war damals 62 Jahre alt, Friedrich der Große stand in seinem 35. Lebensjahr und war seit 1740 König in Preußen. Beide sind Vertreter unterschiedlicher Geistesrichtungen: Geist und Mythos stehen gegen Aufklärung und Vernunft. Bach verkörperte die überzeugte Religiosität in der Tradition Luthers, die Friedrich der Große überwunden hatte zugunsten einer aufgeklärten und von der Vernunft bestimmten Geisteshaltung. Der Kampf der beiden Prototypen dieser unterschiedlichen Gesinnungen kulminierte in der Aufgabe, die Friedrich der Große Bach übertrug: zu einem vorgegebenen kontrapunktischen Thema eine dreistimmige, später sogar eine sechsstimmige Fuge zu komponieren. Man konnte darin eine fast unerfüllbare Aufgabe sehen, mit der Friedrich der Große den Meister der Komposition in die Knie zwingen wollte. Bach gelang es jedoch mit seiner Komposition, die später als in die Musikgeschichte eingegangen ist, Friedrich den Großen noch zu übertrumpfen. Mit dieser Eingangsthese beginnt Gaines seine Doppelbiographie über Bach und Friedrich den Großen. Letzterer war Zeit seines jungen Lebens Zielscheibe eines zornigen, aufbrausenden und grausamen Vaters, der als launischer und wütender Monarch seine gesamte Umwelt tyrannisierte und schikanierte. Friedrich war als leidenschaftlicher Musikliebhaber und Komponist nicht unbeschadet aus dem demütigenden Verhältnis zu seinem Vater herausgekommen. An dem sehr viel älteren Bach versuchte er in dieser Episode sein gebrochenes Vaterverhältnis zu wiederholen. Bach war der fleißige, biedere, gläubige und bestimmende Patriarch einer großen Familie und ließ sich von dem Monarchen nicht bezwingen. In den folgenden Kapiteln wird noch einmal in einem Abriss auf die preußische Geschichte mit ihrem Vielvölkerstaat und der Kleinstaaterei eingegangen. Luther und die Folgen der Reformation, der Dreißigjährige Krieg, die höfische Lebensart und wechselnde Monarchen, die mehr oder weniger gebildet den Künsten und Geisteswissenschaften entsprechend aufgeschlossen oder ablehnend gegenüber standen, gewähren tiefe Einblicke in die deutsche Vergangenheit. Es bleibt nicht bei den Beschreibungen über das Leben bei Hofe: in ausgedehnten Darlegungen werden musiktheoretische und philosophische Überlegungen zur Kompositionslehre abgehandelt. Parallel dazu wird die Ahnengeschichte der Familie Bach aufgeführt. Die Trauerkantate „ Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit,“ BWV 668, die Bach im Alter von 22 Jahren zur Aufführung brachte, zeigt nach Gaines ein Genie, das mit der h-Moll- Messe, der Matthäus- Passion und vielen anderen seiner berühmten Werke seine Krönung erfährt. Mit der Gegenüberstellung des frommen musikalischen Genies von Bach und des ebenfalls begabten aber störrischen, aufgeklärten und klugen König Friederich des Großen umfasst die Doppelbiographie beider Männer ein umfangreiches Kapitel deutscher Geistes - und Herrschaftsgeschichte. Neben den theoretischen Details aus Geschichte und Musik sind es wissenswerte Erkenntnisse über die Charakterentwicklung von Friedrich dem Großen, die man mit Faszination und Staunen zur Kenntnis nimmt. Gaines schreibt in einem wunderbar lockeren, leichten und eingängigen Stil, so dass man sofort mitten im Leben der damaligen Zeit ist. Die Fülle des Materials auf nur 350 Seiten mit einem ausführlichen Anhang und Quellennachweis ist überwältigend. Geistesleben und politisches Leben bedingen einander. Macht, Moral, Herrschaft, Kunst, Philosophie und Forschung sind hier in ihrem Zusammenspiel überzeugend dargelegt. Die äußere Aufmachung des Titels ist stilgerecht und kostbar. Das Buch ist in der Reihe Die Andere Bibliothek bei Eichborn erschienen und bietet neben dem komplexen Inhalt eine Rarität für Liebhaber bibliophiler Ausgaben.
  9. Cover des Buches Königsblau - Mord nach jeder Fasson (ISBN: 9783839361023)
    Tom Wolf

    Königsblau - Mord nach jeder Fasson

     (14)
    Aktuelle Rezension von: wampy

    Buchmeinung zu Tom Wolf - Königsblau


    „Königsblau“ erschien 2001 als Originalausgabe im be.bra Verlag. Es ist der Auftakt der Serie um den Hofküchenmeister Honore Langustier am preußischen Hof.


      Klappentext:

    Oktober 1740: Im Tiergarten zwischen Berlin und Charlottenburg wird der königliche Flügeladjutant von Falckenberg erschossen aufgefunden. Ein Duell? Mord? Selbstmord? Der Tod des Vertrauten lässt Friedrich II. nicht gleichgültig. Er erteilt seinem neu ernannten Zweiten Hofküchenmeister Honoré Langustier den Befehl, das Ableben Falckenbergs zu untersuchen. Der Elsässer Laugustier, der eine ebenso unstillbare Neigung zu gutem Essen wie zu verwegenen Gedankenspielen zeigt, beginnt in der Metropole zu ermitteln, notdürftig unterstützt von dem alles andere als tatkräftigen Polizeichef Jordan...


    Meine Meinung:

    Der Auftakt der Serie um den zweiten Hofküchenmeister Honore Langustier hat mich positiv überrascht. Schon die altertümliche Sprache mit eingebetteten französischen Worten und Ausdrücken lädt zum Wohlfühlen ein. Dies gilt auch für die angegebenen Speisepläne, die dem Leser das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Geschickt sind Personen der Zeitgeschichte in die Geschichte eingebunden und man lauscht ergriffen ihren Ausführungen. Die Hauptperson ist frisch aus dem Elsass nach Preußen gekommen und man erfährt so einiges aus dem Alltag der Menschen, die Langustier begegnen. Langustier ist vielseitig interessiert und vertraut vor allem auf seinen gesunden Menschenverstand. Dies erkennt auch der König und erteilt im eine Vollmacht, als Ermittler in einem undurchsichtigen Todesfall tätig zu werden. Daneben ist er auch den schönen Dingen des Lebens zugetan und trinkt auch schon mal einen über den Durst. Natürlich braucht es schon etwas Glück, um den Hobbydetektiv auf die richtige Spur zu bringen, aber dies hat mich nicht gestört und so ganz ohne ist der Kriminalfall auch nicht gewesen.

    Fazit:

    Mir ist dieser sympathische Tausendsassa sofort ans Herz gewachsen und es war das reine Vergnügen ihn auf seinen vielfältigen Wegen zu begleiten. Lange Zeit steht auch eher der historische Blick im Vordergrund und der Kriminalfall steht etwas zurück. Die Auflösung des Falles ist schlüssig und lässt keine Fragen offen. Insgesamt vergebe ich vier Sterne und kann das Buch ohne Einschränkung historisch interessierten Lesern empfehlen.

  10. Cover des Buches Deutsche Geschichte (ISBN: 9783407755247)
    Manfred Mai

    Deutsche Geschichte

     (16)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Mir hat das Buch gut gefallen und empfehle es gerne weiter. Ist spannend und gut geschrieben. Als Auffrischung wirklich gut. Manches hätte noch ausführlicher sein können. 

  11. Cover des Buches Die Deutschen und ihre Mythen (ISBN: 9783499623943)
    Herfried Münkler

    Die Deutschen und ihre Mythen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Petra44
    In dem Buch „Die Deutschen und ihre Mythen“ hat sich Herfried Münkler mit den Mythen unseres Landes intensiv auseinander gesetzt! Er befasst sich mit: dem größten römisch-deutschen Kaiser ,Friedrich I „ Barbarossa“, die Nibelungen, in diesem Mythos wird in der germanischen Heldensage ein Zwergenvolk bezeichnet, Faust, schließt ein Pakt mit dem Teufel, unterschreibt mit seinem Blut und der Teufel dürfe ihn dann nach 24 Jahren Dienst bei Faust holen! den Rhein,Jahrhunderte lang bildete er die Lebensader einer ganzen Region, beflügelte das Denken, die Phantasie und die Kreativität . Und wurde ein Mythos! Nürnberg, der Mythos um Kaspar Hauser , Dresden, ein unzerstörbarer Mythos (zweiter weltkrieg) bis Gründungsmythos der DDR , Währungsreform, Wirtschaftswunder in der BRD. Jeder dieser Mythen wird von ihm bis in die tiefsten Winkel der Geschichte durchleuchtet und auseinander genommen. Das Buch ist lesenswert und (Geschichtlich) verständlich geschrieben!
  12. Cover des Buches Preussens Könige Privat (ISBN: 9783938484876)
    Karl Eduard Vehse

    Preussens Könige Privat

     (2)
    Aktuelle Rezension von: kikigo
    interessante Geschichten aus dem Lewben der vielen Friedrich und Wilhelms, mehr Sachbuch denn Roman
  13. Cover des Buches GEO Epoche / Preussen 1701-1871 (ISBN: 9783570197240)
  14. Cover des Buches Deutschland, Deutschland über alles... (ISBN: 9783548231839)
    Joachim Fernau

    Deutschland, Deutschland über alles...

     (8)
    Aktuelle Rezension von: RobinBook
    Wie fast alle mir bekannten Fernaus ein mich begeisterndes Buch. Aber: ES IST DAS FALSCHE COVER ("Über die Liebe") ABGEBILDET!!
  15. Cover des Buches Kaiser, Kriege und Kokotten (ISBN: 9783499626043)
    Christoph Schulte-Richtering

    Kaiser, Kriege und Kokotten

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Lara_Hoeffner
    Dieses Buch ist großartig. Und ein seltener Glücksfall: Es ist witzig und klug zugleich. Mal möchte man sich kringeln vor Lachen, und im nächsten Satz schon ist man platt, dass man wieder auf überraschende Weise etwas gelernt hat, was man vorher nicht wusste - und zwar auf so unnachahmliche Art, dass man sich fragt: Warum schreiben nicht alle Autoren so? "Schnick, Schnack, Schnuck" ist zwar ein Geschichtsbuch - von Nero bis zur Finanzkrise lernen wir in 44 amüsanten und kurzen Kapiteln, wo der Nibelungenschatz vergraben liegt, warum Tatajana Gsell um ein Haar Königion von Spanien geworden wäre und warum Heidi Klum ihre Karriere Immanuel Kant zu verdanken hat Aber dabei tritt Christoph Schulte-Richtering überhaupt nicht wie ein wandelndes Lexikon auf, obschon ihm von der Völkerwanderung bis zur Wiedervereinigung, von den Kreuzzügen bis zu 9/11, vom Preußenkönig Friedrich bis zu Hitlers Autobahnen wirklich nichts unbekannt zu sein scheint. Das liegt einzig an seiner Darstellungsweise von Geschichte – die einfach unerhört ist. Frech, ohne falschen Respekt, gegen jeden einschläfernden Strich gebürstet. Alles Lehrerhafte, jede Faktenhuberei gehen ihm ab. Aber überraschende Zusammenhänge herzustellen, das macht ihm großen Spaß, und das spürt der Leser genussvoll auf jeder Seite. Liest man etwa die sechs Seiten über die Finanzkrise, hat man nicht nur das Prinzip der Leerverkäufe ein für allemal begriffen, sondern elegant gleich mitgelernt, warum das 17. Jahrhundert das große Zeitalter des niederländischen Blumenstilllebens werden konnte und was das mit der provozierenden Kunst eines Damien Hirst zu tun hat. Den gegenwärtigen Burgfrieden zwischen Banken und Regierungen beurteilt Schulte-Richtering allerdings skeptisch: «die Sache fühlt sich ein bisschen so an, als ob man den Hund den Wurstvorrat bewachen lässt». Der Autor ist ein Meister des ersten Satzes. „Am Morgen des 26. April 1336 klingelt der Wecker, und das Mittelalter ist vorbei.“ So beginnt das Kapitel über die Renaissance. Oder der Barock: "'Barocke Rubensfrau sucht Mann fürs Leben', wenn Sie so eine Kontaktanzeige lesen: Finger weg!“ Sehr schön auch folgender Auftakt: „Weia! Waga! Woge, du Welle, walle zur Wiege! Wagalaweia! Wallala weiala weia!“ Okay, vor Wagners „Nibelungen“ kapituliert sogar ein Schulte-Richtering, um dann Richard Wagners Leben als Künstler und Mann freilich doch noch zu erhellen. Spielerisch stellt dieses Buch unser Wissen vom Kopf auf die Füße. Dabei orientiert sich der Autor durchaus an filmischem Erzählen, hier merkt man den Stall, aus dem er kommt. Seit Jahren arbeitet er als Gedankenlieferant und Texter für viele Fernsehgrößen, von Gottschalk bis Plasberg, von Harald Schmidt bis Stefan Raab. Gekonnt strafft er, spitzt zu, reduziert ein paar Jahrhunderte auf drei Sätze und bringt sie damit auf den Punkt. Einzelheiten leuchtet er sorgfältig aus, stellt Querverweise her – und unterbricht das Programm rechtzeitig. „Ende Teil 1. Pause, Popcorn, Pipi.“ Großes Kino, diese kleine Weltgeschichte!
  16. Cover des Buches Friedrich der Große (ISBN: 9783359011637)
  17. Cover des Buches Friedrich der Große und seine Schwestern (ISBN: 9783492304412)
    Karin Feuerstein-Praßer

    Friedrich der Große und seine Schwestern

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Katrin Feuerstein-Praßer bringt den historisch interessierten Lesern Preußens König Friedrich II, und seine sechs Schwestern an Hand von zahlreichen Briefen und Schriftstücken näher.

    Wie es sich für eine Historikerin gehört, ist das Buch penibel recherchiert. Nachdem es über „Fritz“ viele Biographien gibt, sind den Schwestern – in diesem Buch - deutlich mehr Seiten gewidmet als ihm.
    Viele Aussagen sind sehr persönlich, manches äußerst subjektiv und im Zusammenspiel
    mit anderen Statements nicht immer ganz der Wahrheit entsprechend. Das merkt aber die Autorin an. Memoiren hat nur Wilhelmine hinterlassen, daher könnte man den Eindruck haben, dass Friedrich nur diese eine Schwester hatte. Die Autorin rückt dies nun mit diesem Buch ins rechte Licht. Die Leben der anderen Schwestern werden an Hand von Zeitgenossen dargestellt.

    Die sechs Schwestern sind:
    • Wilhelmine Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth (1709-158)
    • Friederike Markgräfin von Brandenburg-Ansbach (1714-1784)
    • Charlotte Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel (1716-1801)
    • Sophie Markgräfin von Brandenburg- Schwedt (1719-1765)
    • Ulrike Königin von Schweden (1720-1784)
    • Amalie Äbtissin von Quedlinburg (1723-1787)
    Überraschend ist, wenn man die Lebensdaten ansieht, dass die Frauen ein - für damalige Zeiten - hohes Alter erreichten.
    Wir erhalten einen guten Einblick in die Lebensweise im Rokoko.

    Ein ausführliches Personen- und Sachregister sowie ein Verzeichnis von Quellen und weiterführender Literatur vervollständigen das Buch, genauso wie Ahnentafeln zu den jeweiligen Verbindungen.

    Fazit:

    Ein guter Einstieg in das Preußische Königshaus. 
  18. Cover des Buches Fridericus Rex . Ein Heldenleben (ISBN: B000MTHWRI)
  19. Cover des Buches Lexikon der Geschichtsirrtümer (ISBN: 9783492245005)
    Jörg Meidenbauer

    Lexikon der Geschichtsirrtümer

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Ein Buch, das hält, was es verspricht: unterhaltsam werden die wichtigsten Geschichtsirrtümer von A-Z richtiggestellt.Ob es um weltgeschichtliche Ereignisse wie den Sturm auf die Bastille geht ( fand nie statt) oder um amüsante Anekdoten wie die vom Ei des Kolumbus ( geht nicht auf den Seefahrer zurück ) - das Lexikon der Geschichtsirrtümer hält immer eine lehrreiche Überraschung bereit. Dem Berufshistoriker kommt vielleicht manches bekannt vor - alle anderen aber entdecken in dem lexikonartig aufbereiteten Sachbuch viel Neues.Dem Autor gelingt es, die eigentlich trockene Thematik ansprechend und unterhaltend aufzubereiten.Ich mochte das Buch nach dem Lesen eines Artikels, den ich gezielt nachgeschlagen hatte, gar nicht mehr aus der Hand legen!
  20. Cover des Buches Neue Deutsche Biographie. (ISBN: 9783428001835)

    Neue Deutsche Biographie.

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (ISBN: 9783898090810)
  22. Cover des Buches Friedrich der Grosse (ISBN: 9783549071571)
  23. Cover des Buches Deutsche Geschichte im Bild (ISBN: B0000BQFO6)
  24. Cover des Buches Geschichte Friedrichs des Großen (ISBN: 9783863475291)

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