Bücher mit dem Tag "fromm"

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23 Bücher

  1. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783446270749)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

     (1.606)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Der Name der Rose ist sicher DER Klassiker, wenn es um Krimis geht, zudem wenn es um Mittelalter-Krimis geht. Und eines muss man ihm lassen: Er übertrifft den neuen, dämlichen Imitationsversuch "Die schwarze Rose" von Dirk Schümer. Verglichen mit diesem Irrsinn ist Der Name der Rose sogar noch zu empfehlen. Aber nur unter dieser Voraussetzung!

    Nun, als Liebhaber historischer Romane, insbesondere im Bereich Spätmittelalter und Renaissance, wollte ich dieses Buch dann doch mal gelesen haben. Zumal man Klassiker einfach liest, wenn sie ins Genre passen - ob sie nun gut sind oder schlecht.

    Der Name der Rose jedenfalls ist langweilig. Unsäglich langweilig. Die Kriminalhandlung ist letztlich äußerst dünn - da der Täter recht früh schon "verdächtig" auftritt. Das "fundierte Geschichtsbild" kann ich so nicht bestätigen: Kürbisse? Paprikasoße? Im 14. Jahrhundert? Außerdem werden Klischees bedient: Folter von Mönchen durch einen eintreffenden Inquisitor? In einer Klostergemeinschaft wären solche Fälle wesentlich interner geklärt worden, kein Abt im Spätmittelalter hätte einen wildfremden Inquisitor in seinen Angelegenheiten herumschnüffeln lassen - hier wird mal wieder das Bild der übermächtigen Kirche mit ihrem unaufhaltbaren Terrororgan Inquisition präsentiert. Etwas komplizierter lief es in der Realität doch. Das Verhalten des Inquisitors ist leider eher das eines früh-neuzeitlichen Hexenjägers - was ein Unterschied ist.

    Überaus fragwürdig finde ich die am Ende gezeigte Moral der Geschichte: Denn das Verstecken und Vergiften des verbotenen Buches über das Lachen wird als Vorlage für die These genommen, kein Buch dürfe verboten und versteckt werden. Ziemlich sportlich. Es gibt eine Masse Bücher, die zu Recht verboten sind. Aber Eco sagt: Kein Buch darf verboten werden. Kein Buch? Auch nicht "Mein Kampf", "Volk ohne Raum" etc.? Von der Seite aus betrachtet verteilt sich die Ansicht auf die ganze Romanhandlung völlig anders: Wäre das versteckte Buch nicht ein Buch über das Lachen, sondern z.B. eines von faschistischem, anarchistischem oder satanistischem Inhalt, so würde sein "Hüter" als Bösewicht nicht mehr funktionieren - sondern würde zum Sympathieträger.

    Wollte nun Eco, dass wir so zwiegespalten zurück bleiben, weil er als Philosoph und Agnostiker selbst ein so zwiegespaltener Mensch war? Oder hat er die Aussagen seines Mönchsdetektivs William von Baskerville ernst gemeint?

    Eco war ein kluger Mann, aber auch ein seltsamer Vogel. Eines war er (wie ich nach der Lektüre zweier Bücher von ihm behaupten kann) nicht: Ein guter Autor.

    2 Sterne.

  2. Cover des Buches Gottlos (ISBN: 9783734102110)
    Karin Slaughter

    Gottlos

     (1.068)
    Aktuelle Rezension von: martina400

    Inhalt:
    Die Ärztin Sara Linton und ihr Freund und Polizist Jeffrey Tolliver finden bei einem Spaziergang im Wald die Leiche eines jungen Mädchens. Der Tod in einer Holzkiste muss qualvoll gewesen sein. Es stellt sich heraus, dass Abby einer sehr streng religiösen Familie angehörte. Die Familienangehörigen wirken alle sehr weltfremd und als eine zweite Holzkiste gefunden wird, ist klar, dass Abby kein Einzelfall war.

    Cover:
    Das Cover spricht mich nicht sonderlich an. Es hat wenig Bezug zur Geschichte und sticht durch keine markanten Details ins Auge.

    Meine persönliche Meinung:
    Dieser Thriller war spannend zu lesen. Doch für mich zog er sich doch etwas zu sehr in die Länge. Es gab einige Nebenhandlungen und Personen, die nur kurz auftauchen und keinerlei oder nur sehr wenig Bezug haben, wie z.B. Saras Kusin oder ihre Tante. Auch das Privatleben der beiden Polizisten nimmt viel Platz ein. Zum einen bietet es ein wenig Entspannung zwischen der grausamen Ereignissen. Zum anderen werden diese Nebengeschichten schon fast so wichtig wie die Hauptlinie. Karin Slaughter greift Themen wie Religiosität und häusliche Gewalt auf, die bestimmt manchen Lesern* ein Stück zum Nachdenken schieben können. Alles in allem fand ich den Thriller spannend, aber ein wenig zu weit ausholend.

    Fazit:
    Ein Thriller mit vielen Personen, der zeigt wie falsche Religiosität missbraucht werden kann.

  3. Cover des Buches Töchter des Mondes - Cate (ISBN: 9783751732925)
    Jessica Spotswood

    Töchter des Mondes - Cate

     (339)
    Aktuelle Rezension von: hooks-books-buecher

    Das ist eine Geschichte in drei Bänden voller Magie und einfach nur toll geschrieben . 

    Im ersten Band geht es um Cate die älteste der drei Schwestern, die verzweifelt versucht ihre beiden Schwestern zu beschützen . Alle drei  haben natürlich ihre eigenen Charaktere , mal schwierig und auch auf Anhieb total liebenswert. Maura ist teilweise etwas anstrengend und ich hätte sie am liebsten manchmal echt geschüttelt,  und Tess muss man einfach nur lieb haben . 

    Ein paar kleine Ecken und Kanten  gibt es zwar in den Büchern,  trotz allem ist es eine Reihe die riesen Spaß gemacht hat .

  4. Cover des Buches Gott schütze dieses Haus (ISBN: 9783442488650)
    Elizabeth George

    Gott schütze dieses Haus

     (459)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Immer noch machten die grauenhaften Fotografien die Runde. Pater Hart brauchte sie nicht anzusehen. Er wusste nur zu gut, was sie zeigten. Er war als Erster am Ort gewesen. Das Bild war unauslöschlich in sein Gedächtnis eingegraben. William Teys – in seiner ganzen Größe von einem Meter neunzig – in fötaler Stellung auf der Seite liegend, den rechten Arm ausgestreckt, als wolle er noch etwas greifen, den linken Arm in den Magen gedrückt, die Knie fast bis zur Brust hochgezogen, und dort, wo der Kopf hätte sein müssen – nichts. Neben ihm Roberta. Und die schrecklichen Worte: Ich war’s. Es tut mir nicht leid.«

     

    Ein zutiefst erschütternder, aber auf den ersten Blick klarer Fall beschäftigt Inspector Thomas Lynley und Sergeant Barbara Havers von Scotland Yard. In einem kleinen Dorf in Yorkshire entdeckte der Pfarrer die enthauptete Leiche eines angesehenen Gemeindemitglieds. Neben ihm die geständige Tochter, die jedoch von diesem Zeitpunkt an kein Wort mehr spricht.

     

    Weder der Pfarrer noch sonst jemand im Dorf kann sich vorstellen, dass Roberta wirklich ihren Vater ermordet hat. Bei der Suche nach möglichen Erklärungen für das blutige Szenario stoßen die Ermittler tatsächlich auf diverse Widersprüche und Auffälligkeiten. Die Wahrheit wird letztlich auch sie an ihre Grenzen bringen.

     

    Mit dieser Reihe wollte ich ewig schon mal beginnen und der erste Versuch erwies sich gleich als Volltreffer. Der Stil sagte mir sehr zu, die Autorin erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und ist dabei immer sehr nah an den Empfindungen der einzelnen Charaktere, die sich in ihrer Art sehr unterscheiden.

    Das beginnt bei den Ermittlern. Thomas Lynley ist ein Mann von Welt, wohlhabend und gutaussehend. Barbara Havers jedoch könnte man glatt als das genaue Gegenteil bezeichnen. Spannungen im Team sind da vorprogrammiert. Zudem scheint jeder von ihnen einen dunklen Schatten auf der Seele mit sich rumzuschleppen. Ähnliches findet man auch bei den Dorfbewohnern und Angehörigen des Opfers und merkt schnell, dass hinter der biederen, hochanständigen Fassade mehr als ein Abgrund lauert.

    Gut, die Auflösung drängte sich schon recht früh auf. Ich denke, dass das jedem erfahrenen Krimileser so gehen wird. Trotzdem berührte mich die intensive Schilderung sehr. Diese Reihe verfolge ich sicher weiter.

     

    Fazit: Ein erschütternder Ausflug in menschliche Abgründe, sehr intensiv geschildert.

  5. Cover des Buches Das Pesttuch (ISBN: 9783442773640)
    Geraldine Brooks

    Das Pesttuch

     (113)
    Aktuelle Rezension von: Snowbird

    Geraldine Brooks greift in ihren Romanen gerne auf reale historische Ereignisse zurück. „Das Pesttuch“ hat den Ausbruch der Seuche in dem englischen Dorf Eyam in Derbyshire vom Frühjahr 1665 bis in den Herbst 1666 zum Thema. In der Bewältigung dieser Katastrophe übernimmt der ortsansässige Pfarrer Michael Mompellion die Führung und motiviert die Dorfbewohner zu Entscheidungen, deren Bedeutung sie erst später begreifen. Obgleich er der Protagonist des Geschehens ist, wird die Handlung aus der Perspektive seiner Haushaltshilfe Anna Frith erzählt, einer jungen Witwe aus dem Dorf, die für sich und ihre beiden kleinen Jungen sorgen muss. Eine geschickte Wahl, denn Anna kommt aus einfachen, ärmlichen Verhältnissen und ist mit den Sorgen und Problemen der Dorfbewohner bestens vertraut. Zugleich hat sie durch ihre Stellung beim Pfarrer und auch im Herrenhaus des Landadels Einblick in deren Leben und Denken und kann gut einschätzen, wie die Herrschaften ticken. Anna Frith ist eine sehr interessante Figur, sympathisch, zugewandt, immer auf der Suche  nach Lösungen. Zwar hat sie als Kind keine Bildung erfahren, verfügt aber über eine außerordentlich schnelle Auffassungsgabe und erweist sich als äußerst intelligent, wodurch ihr eine bestimmte Rolle im Dorfgeschehen zuwächst. Ich fühlte ich mich der Figur der Anna sehr nah, durch sie hatte ich eine genaue Vorstellung von dem Ort und den Menschen, mit denen sie lebte, denen sie half und die sie tröstete so gut sie es vermochte. Mit Anna hat die Autorin den Charaker einer jungen Frau geschaffen, die mit ihren Aufgaben wuchs und zudem über sich hinaus. Da wir im ausgehenden Mittelalter sind, spielt auch Aberglaube im Geschehen eine Rolle sowie der Glaube an eine Strafe Gottes, für die Schuldige ausgemacht werden müssen, und Hexenwahn. Natürlich haben die Menschen Angst, umso mehr, weil sie nicht verstehen, was geschieht. Mit eigener Pandemie-Erfahrung ist das gut nachzuvollziehen.

    Das handlungsbestimmende Pestgeschehen wird gerahmt von einem kurzen Zeitraum nach der Epidemie, wobei sich am Ende ein unerwarteter und verstörender Twist vollzieht, der in ein grandioses Finale mündet. 

    Geraldine Brooks ist eine australische Journalistin und Schriftstellerin, die, bevor sie sich dem Schreiben von Romanen widmete, viel als Korrespondentin im Nahen Osten und in Afrika unterwegs war. 2005 wurde sie mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. „Das Pesttuch“ ist ein mitreißender Roman, den ich euch gerne empfehle. Aus dem Englischen übersetzt von Eva L. Wahser.

  6. Cover des Buches Seltsame Blüten (ISBN: 9783257072655)
    Donal Ryan

    Seltsame Blüten

     (4)
    Aktuelle Rezension von: otegami

    Kann eine Familie wieder problemlos zum Alltag übergehen, wenn ein Mitglied (die Tochter) fünf Jahre einfach verschwunden war? Knockagowny ist ein Townland in der Grafschaft Longford und die Einwohnerzahl ist sehr übersichtlich – es kennt also jeder jeden. Für Paddy und Kit war es also sehr schwer, als die Tochter Moll über Nacht sang- und klanglos verschwand. 

    Sie fuhren sogar bis nach Dublin, weil sie vom Busfahrer erfahren hatten, dass Moll mit dem Bus nach Nenagh gefahren war. Dort war sie umgestiegen in den Zug nach Dublin. Paddy und Kit leben in einem einfachen Cottage, das der Familie Jackman gehört. Paddy – eine Seele von einem Mann - arbeitet außerdem als Knecht für sie und packt an, wo er nur kann. (Sie sind somit abhängig von den Jackmans und könnten von heute auf morgen auf die Straße gesetzt werden.)

    14 Tagen später tauchen der Pfarrer Coyne und Sergeant Crossley auf und erzählen, dass ein Mann (ein schwarzer!) in Nenagh aufgetaucht wäre und nach Moll suche. Sehr bezeichnend ist die letzte Frage des Pfarrers: „Paddy, wenn an seinen Behauptungen irgendetwas dran ist, wirst du dann in Erfahrung bringen, ob er wenigstens Katholik ist?“ Auch weitere Stellen im Buch („Paare lebten zusammen und bekämen Kinder, bevor sie heirateten, und Eheleute schrien nach Scheidung und Empfängnisverhütung, was auch immer das sein sollte, und allem nur erdenklichen und unerdenklichen Trara.“) zeugen von der strengen religiösen Einstellung der Gemeinde. 

    Als Paddy diesen schwarzen Mann (Alexander) einfach aus Grenhams Gästehaus mitbringt, ändert sich das Leben dieser Familie total und mir ging das Herz auf, wie Paddy und Kit mit viel Herz und Toleranz mit dieser Umstellung umgingen. 

    Das Ende des Buches bringt nochmal eine ganz neue Sicht auf die Geschichte und vor allem Klarheit. Nachdem unser Sohn 8 Jahre in Irland lebte, arbeitete und studierte, und ich durch unsere jährlichen Besuche eine besondere Beziehung zu diesem herrlichen Land habe, gefiel mir deswegen wahrscheinlich auch die Teile, die in Irland spielten, besser als der Teil, der in London spielt. 

    Die Sprache fand ich wunderschön und es ist bestimmt nicht das letzte Buch, das ich von diesem Autor lese. Vier Sterne vergebe ich gerne und empfehle das Buch all denjenigen, die neugierig auf Land und Leute von Irland sind und sich auch nicht von der tiefen Religiosität abschrecken lassen! 

     

  7. Cover des Buches Das finstere Tal (ISBN: 9783548286402)
    Thomas Willmann

    Das finstere Tal

     (172)
    Aktuelle Rezension von: kaelle

    Ein beinahe unzugängliches Hochtal irgendwo in den Alpen, abgeschirmt vom Rest der Zivilisation, wird kurz vor Einbruch des Winters von einem Fremden aufgesucht. Zunächst will man ihn umgehend wieder fortschicken, doch dann entscheiden die, die etwas zu sagen haben, doch, dass er im Haus einer Witwe bleiben darf, vorausgesetzt er zahlt gut und geht ihr und ihrer Tochter zur Hand. Der Fremde verhält sich zurückhaltend und höflich und geht seiner Profession, der Malerei, nach. Obwohl bis dahin nichts Unheilvolles geschieht, liegt doch von Anfang an etwas Bedrohliches in der Luft. Nach einer Fehlgeburt einer Kuh sehen das auch die Bewohner des Tals so. Und tatsächlich ereignen sich kurz darauf zwei Unglücksfälle, die zu einem wahren Gemetzel führen. (Das wage ich als Triggerwarnung an dieser Stelle zu verraten.)

    Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen so durchweg düsteren, atmosphärisch dichten Roman gelesen zu haben. Dadurch ist er auch von der ersten bis zur letzten Seite ungemein spannend. Dem Autor gelingt es darüber hinaus, eine zur Handlung und zum Setting perfekt passende Sprache zu finden, die leicht altmodisch anmutet, literarisch und detailverliebt ist. Diese Detailverliebtheit war mir teilweise aber auch etwas zu viel des Guten, vor allem im letzten Drittel, als ich begriffen habe, wie alles zusammenhängt.

    Wer spannende, gut geschriebene Bücher und die Berge mag, sollte diesen Roman lesen. Wer mit Gewaltszenen nicht klar kommt, sollte jedoch die Finger davon lassen.

  8. Cover des Buches Einbruch in die Freiheit (ISBN: 9783453704619)
    Jiddu Krishnamurti

    Einbruch in die Freiheit

     (24)
    Aktuelle Rezension von: SLC

    Das Buch hat mich seit Seite 1 gepackt. Es widerspiegelte meine Denkweise und ich erhoffte mir Schüler dieses Buches zu sein. Bis ich zu dem Punkt kam, an dem der Author sagte, dass wir weder Schüler noch Lehrer anderer Menschen sind und er mir nicht sagen wird was zutun ist. Nur man selbst ist sein eigener Schüler und Lehrer. Das hat mich gegrounded und gab mir eine völlig neue Perspektive und ich war gespannt darauf weiter zu lesen. 

    Doch recht schnell, wurde aus dem "Ich sage dir nicht wie es sein soll, denn das haben tausende von Menschen jahrhunderte Jahre lang gemacht und es hat sie genau in das Chaos und veraltete Denken gebracht das es heute gibt", genau das. 

    Er wurde zum Lehrer der er am Anfang meinte nicht zu sein. Mit Aussagen "wenn du das und das tust/denkst/bist, dann bist/tust und denkst du das nicht. Denn nur wenn du dies und das machst, bist du dies und jenes". 

    Von Kapitel zu Kapitel vernahm eine steigende Tendenz an Wut des Authors zu verspühren. Viele Widersprüche. 


    Dazu muss ich sagen, dass der Author nicht Jiddu ist. nein, der der das Buch geschrieben hat, hat Werke, Aussagungen von Jiddu zusammen gefasst und dieses Buch veröffentlicht. Ich frage mich ob Jiddu, dieses Buch so wie es ist, veröffentlicht hätte. Mit den Aussagen, dass man etwas nicht ist wenn man jenes tut aber schon vornherein die Distanz zum geschriebenen bewahrt mit der Aussage, er sei nicht da um Leuten zu sagen was richtig und falsch ist, denn das gibt es nicht. Aber genau das dann von Kapitel zu Kapitel widerspricht, in dem er sagt, was richtig und falsch ist.

  9. Cover des Buches Anatomie der menschlichen Destruktivität (ISBN: 9783421016867)
    Erich Fromm

    Anatomie der menschlichen Destruktivität

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Das Werk ist sehr anspruchsvoll, sehr dicht und sehr hilfreich. Fromm, einer der Hauptvertreter der humanistischen Psychologie, analysiert inwieweit zerstörerische und gewalttätige Aggression eine unveränderliche menschliche Eigenschaft ist. Fromm geht bei seinen Theorien von Lorenz’, Freuds und die behavioristischen Ansichten aus, die er einleuchtend widerlegt. Sehr gut ist die Analyse von Stalin, großartig jene von Himmler und unglaublich fantastisch die umfangreiche Analyse von Adolf Hitler. Ein großartiges Buch, eine Empfehlung für alle, die mehr über die Psyche des Menschen erfahren wollen.
  10. Cover des Buches Die Seele des Menschen (ISBN: 9783423348805)
    Erich Fromm

    Die Seele des Menschen

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Minje
    "Die Seele des Menschen" von Erich Fromm erschien im Dez 2014.

    Über den Autoren
    Fromm war wichtigster Ideengeber der Frankfurter Schule um Max Horkheimer.

    Inhalt
    Fromm schreibt über Nekrophilie und Biophilie. Er schreibt darüber dass der Mensch die Wahl hat zwischen Gut und Böse. Er schreibt über Diktatoren und Machtsysteme, über Kriegsursachen. Er geht der Fragestellung nach, ob der Mensch Wolf oder Schaf ist.

    Meinung
    Dies Buch ist schwere Kost. Mir wurde es empfohlen, jeoch auch gesagt, das ich nicht weit kommen werde. Ich habe zwei Versuche gestartet. Bei meinem Ersten Leseversuch bin ich bis zu Kapitel 3 gelangt, indem es um die Nekrophilie geht. Hier habe ich abgebrochen. Doch die Neugier war stärker. Also habe ich einige Wochen später neu angefangen, um dann konzentriert das Buch von Anfang bis Ende durchzulesen. Man muss sich jedoch im Klaren darüber sein, das man dieses Buch nicht verschlingt wie einen Liebesroman. Man wird innehalten, nachdenken, vlt. zurückblättern. Es ist ein anderes Lesen bei diesem Buch.
    Fromm bringt den Leser zum Nachdenken, indem er dem Leser mit den Fragen konfrontiert, die er dann selbst beantwortet.
    Fromm liefert dem Leser Informationen, er definiert verschiedene Formen der Gewalttätigkeit, er erklärt den Unterschied zwischen Nekrophilie und Nekrophagie und er geht auf die Ursachen für die Nekrophilie ein. Weiterhin definiert er verschiedene Formen des Narzismus und geht in dem Zusammenhang auf Politiker ein.
    Fromm macht mit dem, was er schreibt immer wieder nachdenklich. Ist es nicht normal, das wir abends vorm TV erst einen Tatort gucken? Dann etwas Großstadtrevier und dann noch einen schönen Wallander?  Ist das nicht normaler Alltag? Fromm wagt es, das zu hinterfragen...

    "Man überlege sich einmal, welche Rolle das Töten in unseren Unterhaltungsprogrammen spielt." (P. 824)

    Auch hinterfragt er, was der Mensch überhaupt ist? Ein Wesen?

    Fazit
    Ein gutes Buch, jedoch keine Bettlektüre/ Strandlektüre. Schwere Kost.
  11. Cover des Buches Die Furcht vor der Freiheit (ISBN: 9783423350242)
    Erich Fromm

    Die Furcht vor der Freiheit

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl

    Da mir die Menschen in meiner Umgebung immer mehr wie fremdgesteuerte Marionetten erscheinen, suchte ich nach Literatur, die dieses Phänomen genauer betrachtet.

    Durch Erich Fromms Werk "Die Furcht vor der Freiheit" aus dem Jahr 1941 fand ich nicht nur Antworten auf meine Fragen, sondern gewann auch Erkenntnis darüber, dass es in meiner Persönlichkeit ebenfalls noch einen Anteil gab, der meinem Leben nicht dienlich ist.

     

    Am Ende des Mittelalters sei der Mensch den sozialen Gemeinschaften, entwachsen, aber als Individuum noch nicht gefestigt, so dass er sich isoliert und verloren fühlte.

    Die Freiheit hatte ein Doppelgesicht. Die "Freiheit von" war in Teilen errungen, bis zur "Freiheit zu" fehlte ein großer Schritt.

     

    "Es steht zu bezweifeln, ob die mächtigen Herren des Kapitalismus der Renaissance sich wirklich so glücklich und sicher fühlten, wie sie oft hingestellt werden. Die Freiheit scheint ihnen zweierlei eingebracht zu haben: ein wachsendes Gefühl der Stärke und zugleich größere Vereinsamung, Zweifel und Skepsis (vgl. J Huizinga, 1930, S. 159) und als Folge von all dem Angst.

     

    Gründlich analysiert Fromm den autoritären Charakter am Beispiel von Martin Luther und Adolf Hitler, die sich nach oben ducken und nach unten treten. Gott wird bei Luther auf einen Sockel gehoben, von dessen Gnade der Mensch völlig abhängig sei. Bei Hitler ist es ebenfalls Gott, aber auch die Natur oder das Schicksal, dem er sich unterwirft.

     

    "Sie suchen Sicherheit, indem sie ihr isoliertes Selbst ausschalten, und zu einem Werkzeug in den Händen einer überwältigend starken Macht außerhalb ihrer selbst werden. Für Luther war diese Macht Gott, und er suchte Sicherheit, indem er sich ihm uneingeschränkt unterwarf. Aber wenn es ihm auch gelang, auf diese Weise seine Zweifel bis zu einem gewissen Grade zum Schweigen zu bringen, so verschwanden diese in Wirklichkeit nie."

     

    Sehr spannend fand ich auch, was der Psychoanalytiker über den magischen Helfer schrieb. Er habe die Aufgabe "den Betreffenden zu beschützen, ihm zu helfen und ihn voranzubringen, immer an seiner Seite zu sein und ihn nie zu verlassen." Häufig sei der magische Helfer personifiziert. "Man stellt sich ihn als Gott vor, als ein Prinzip oder auch als wirkliche Person, wie etwa seine eigenen Eltern, seinen Mann, seine Frau oder seinen Vorgesetzten." Die Beziehung zu ihm sei eine symbiotische und zeuge von der Unfähigkeit der Person, allein sein zu können "und die eigene individuelle Persönlichkeit voll zum Ausdruck zu bringen."

     

    Was der Autor über die Auswirkungen der Lehre Johannes Calvins schrieb, hat mich fast umgehauen. "Gott habe nicht nur einige für die Erlösung ausersehen, sondern auch andere für die ewige Verdammnis vorherbestimmt." Der Erfolg sei ein Zeichen, wer zu denen gehörte, die für die Erlösung ausgewählt wurden. Das "führte zur Herausbildung eines Charakterzuges, der für den Calvinismus typisch ist: zu einem Überaktivismus und zum Streben, immer irgenwas zu tun."

     

    Von meinem Überaktivismus habe ich mich lösen können, den Wunsch nach Erfolg, im Sinne von Anerkennung meiner Leistungen durch andere Menschen, aber kenne ich gut. Nach dem Lesen des Buches habe ich mir vorgenommen, nur noch das "spontane Tätigsein" als Erfolg zu werten. "Spontanes Tätigsein ist die freie Aktivität des Selbst im Sinne der latainischen Wurzel des Wortes sponte, was wörtlich soviel bedeutet wie 'aus freien Stücken'."

     

    "Spontanes Tätigsein ist der einzige Weg, auf dem man die Angst vor dem Alleinsein überwinden kann, ohne die Integrität seines Selbst zu opfern, denn in der spontanen Verwirklichung des Selbst vereinigt sich der Mensch aufs Neue mit der Welt - mit dem Menschen, der Natur und sich selbst."

     

    Nach Calvin waren die Menschen nicht gleich, sondern erwählt oder verdammt, womit er eine Grundlage für die Verfolgung, Versklavung und Vernichtung der Erfolglosen schuf.

    Die Flucht ins Destruktive ist die zweite, die Erich Fromm nach der ins Autoritäre in seinem Buch beschreibt. "Die Zerstörung der Welt ist der letzte, verzweifelte Versuch, mich davor zu retten, von ihr zermalmt zu werden."

     

    Der Mensch fliehe aber auch ins Konformistische, um seiner Angst vor der Isolation als wirklich freies Individuum zu entgehen. Er übernimmt das Denken, Fühlen und Wollen der großen Masse, ohne sein eigenes Selbst zu kennen, womit wir wieder bei den Marionetten wären.

     

    "Sehr viele unserer Entschlüsse sind nicht wirklich unsere Entscheidungen, sondern werden uns von außen suggeriert. Wir bringen es fertig, uns einzureden, es handle sich um unsere eigenen Entscheidungen, aber in Wirklichkeit verhalten wir uns so, wie es die anderen von uns erwarten, und das tun wir aus Angst vor der Isolierung und weil wir unser Leben, unsere Freiheit und unsere Behaglichkeit unmittelbar bedroht fühlen."

     

    Häufig lässt Fromm andere Persönlichkeiten sprechen, was nicht nur sein enormes Wissen zeigt, sondern auch seine Analysen und Thesen belegt.

    Das Buch ist hervorragend gegliedert. Es gibt Ausblicke auf Folgendes und auch hilfreiche Zusammenfassungen.

    Durch Wiederholungen prägt sich der Text ein.

     

    Das Vorwort schrieb der Herausgeber Rainer Funk, wofür ich ihm herzlich danke.

    Zuletzt verneige ich mich vor einer großen Seele, Erich Pinchas Fromm.

     

    Vera Seidl

     

     

     

     

  12. Cover des Buches Jesus unser Schicksal (ISBN: 9783761553558)
    Wilhelm, Busch

    Jesus unser Schicksal

     (13)
    Aktuelle Rezension von: woman-of-god

    "Jesus unser Schicksal" enthält Vorträge des Evangelistens Wilhelm Busch, der von seinen eigenen Erlebnissen und Erkenntnissen über die Glaubensbeziehung mit Jesus erzählt.Wilhelm Busch war Jugendpfarrer in Deutschland im 20. Jahrhundert, zu dessen Vorträgen tausende Leute kamen und das nicht ohne Grund. 

    Wilhelm Busch's Vorträge sind persönlich, ergreifend, alltagsnah, überzeugend, reich an persönlichen Erfahrungen/ Geschichten und Vergleichen. 
    Für mich regen sie (die Vorträge) absolut zum Nachdenken an!
    Man wird aufgefordert sich mit seinem Leben ganz neu auseinanderzusetzen (und vlt. auch mit den Lücken im eigenen Leben; auseinandersetzen mit Wünschen, Vorstellungen und Erwartungen).


    Die einzelnen Vorträge können separat gelesen werden und erklären unterschiedlichste Fragen und Probleme, die sich die Menschen (Christen wie Nichtchristen) auch heute noch stellen und zeigen, wie man damit umgehen kann. 
    Aber nein, es ist kein religiöses Buch und es ersetzt auf keinen Fall die Bibel, aber es erklärt Vieles, was wichtig ist für eine lebendige Beziehung mit Gott.


    Mit folgenden Dingen/ Fragen beschäftigt sich das Buch vor allem (aber es geht noch weit darüber hinaus um Gott, den Glauben und die Bibel):


    - Gott ja, aber wozu Jesus?
    - Wozu lebe ich?
    - Ich habe keine Zeit!
    - Was sollen wir den tun?
    - Warum schweigt Gott?
    - Kann man mit Gott reden?
    - Wie werden wir mit dem Leben fertig, wenn wir nicht mehr glauben können/ wenn Schuld und Versäumnis uns ständig begleiten/ wenn die anderen uns auf die Nerven fallen?
    - Es muss anders werden, aber wie?
    - Gibt es Gewissheit in religiösen Dingen?
    - Wann geht die Welt unter?
    - Was hat man von einem Leben mit Gott?
    . . .


     Fazit: Es dauert etwas um durch dieses Buch durchzukommen, aber es lohnt sich es ganz oder wenigsten in Teilen zu lesen. Der Inhalt des Buches ist zeitlos und persönlich. Der Mann hat die Wahrheit zu sagen (auch wenn man es auf den ersten Blick vielleicht nicht wahrhaben will).


    "Es lohnt sich überhaupt nur ein Leben, das mit Jesus gelebt wird!" (aus dem Buch)


    Tipp: Es gibt auch Vorträge bzw. Predigten, die man sich als Probe (auf YouTube) anhören kann.


  13. Cover des Buches Venus Undercover - Blood Escort 1 (ISBN: B010CBY50W)
    Joy Franklin

    Venus Undercover - Blood Escort 1

     (5)
    Aktuelle Rezension von: xxxxxx
    Venus Undercover ist eine erotische Fortsetzungsreihe, in deren Mittelpunkt die Polizistin Venus de Franco vom LAPD steht. Sie hat eine Affäre mit ihrem verheirateten Chef Dex. Seine Ehefrau, eine Staatsanwältin, ahnt nichts davon oder weiß sie etwa doch Bescheid? 
    Und ein Mord an einer Prostituierten muss aufgeklärt werden. Die Tote hat gleich mehrere DNA-Spuren an sich. Eine heiße Spur führt in den Hafen.

    Teil 1 ist leider sehr kurz. Der Text ist gut geschrieben. Erotik und Thriller bzw. Krimi haben ihren Platz in dem Buch. 

    Der Titel bezieht sich auf das ganze Werk, nicht direkt auf Teil 1. Hier erfolgt eigentlich nur eine Einleitung, der Undercover-Einsatz kommt später. Trotzdem ist Teil 1 ein guter Anfang der Geschichte. 

    Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
  14. Cover des Buches Hotel der Herzen (ISBN: 9783956496226)
    Nora Roberts

    Hotel der Herzen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Mimabano
    In diesem Buch gibt es zwei Geschichten die unabhängig voneinander sind. Pension der Sehnsucht und Das Geheimnis von Orcas Island. Achtung❗️❗️ Kann Spoiler enthalten.Gefallen haben mir eigentlcih beide Story's gut.Der Schreibstil ist gut und es macht Spass das Buch zu lesen.Bei beiden Geschichten hat mich gestört,das sich die Protagonisten relativ schnell verliebten,dann etwas zickiges Verhalten vom weiblichen Part und nach 3 Wochen wird schon Heiratsplanung betrieben.Das war alles etwas übetrieben/unglaubwürdig und teilweise auch runtergeleiert.Dafür habe ich auch einen Stern abgezogen : weil ich schon andere Bücher von Roberts gelesen habe die mehr Tiefgang hatten.Aber wie gesagt,für den Strand war es genau das Richtige👍.KLAPPENTEXT FÜR PENSION DER SEHNSUCHT 📖 :Nelly wird auf keinen Fall die Pläne des neuen Besitzers des " Lakeside Inn" akzeptieren.Sie ist fest entschlossenden gemütlichen und familiären Charme der kleinen Pension zu erhalten.Mit allen Mitteln wird sie verhindern,dass dieser arrogante Percey Reynolds ihr Hotel in eines dieser seelenlosen Luxusresorts verwandelt.Vom ersten Aufeinandertreffen an sprühen zwischen ihr und Percy die Funken - aber nur vor Ärger? KLAPPENTEXT FÜR DAS GEHEIMNIS VON ORCAS ISLAND 📖 : Es scheint ein erfolgreiches Jahr für Charity zub werden.Bereits in der Vorsaison ist ihre kuschelige Pension auf Orcas Island gut gebucht.Zu ihrer Unterstützung hat sie Ronald DeWinter eingestellt.Schnell entwickelt sich mehr zwischen ihnen.Allerdings ahnt sie nicht ,dass Ronald nicht mit offfenen Karten spielt.Denn er ist ein Undercover-Agent und auf der Insel,um herauszufinden.,ob Charity in kriminelle Machenschaften verwickelt ist...
  15. Cover des Buches Sigmund Freud (ISBN: 9783423350969)
    Erich Fromm

    Sigmund Freud

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Erich Fromm widmet sich klassischen Fragen: welches Verhältnis hatte Freud zu Frauen, zu Männern, hatte er eine zu enge Verbindung zu seiner Mutter, liebte er Autoritäten und wenn ja, warum? – Klassische Fragen insoweit, als dass sie Freud selbst mit seiner Psychologie als beachtenswert charakterisiert hat und anhand deren Beantwortung die Einordnung des Individuums in bestimmte Schemen, Krankheiten oder Charakterisierungen vorgenommen hat. Fromm deckt hierbei auf, dass Freud weder besonders sexualorientiert war (sondern viel eher zu wenig), dass er von Gleichberechtigung wenig hielt, eine überaus enge Verbindung zu seiner Mutter unterhielt und auch sonst so gar nicht dem entsprach, was er als „gesunden Charakter“ bezeichnen würde. Doch vielleicht macht gerade diese Unvollkommenheit das aus, was man als Empathie, als Einfühlungsvermögen besitzen muss, um Krankheitsbilder beschreiben zu können, Menschen als Individuen zu verstehen. Möglicherweise waren individuelle Erfahrungen vonnöten, um Erkenntnisse zu erlangen, Funktionszusammenhänge erst wahrzunehmen und schließlich zu verstehen.
  16. Cover des Buches Anklage unerwünscht! (ISBN: 9783453645189)
    Jürgen Roth

    Anklage unerwünscht!

     (4)
    Aktuelle Rezension von: PowerReader
    Augenöffner Politikinteressiert bin ich eigentlich normalerweise wirklich eher weniger. Aber durch die ganzen Skandale um Politik und Justiz in letzter Zeit kommt man ja eigentlich nicht mehr drum herum sich einmal näher zu informieren, was eigentlich grade in unserem Land los ist. In "Anklage unerwünscht" werden nicht nur politische Skandale besprochen, sondern auch Missstände in der Justiz. Alles wird an konkreten (realen!) Fallbeispielen dargelegt und das mit sehr sachlichem Ton ohne irgendwie reißerisch zu werden. Und trotzdem lassen einen die Fälle keineswegs kalt. Die bloßen Tatsachen lassen einen immer wieder zweifeln, wie denn solche Vorkommnisse bei uns überhaupt möglich sind und auch, warum die Medien nicht viel stärker solche Dinge aufdecken und so die Justiz zwingen aus ihrer trägen (oder gar ängstlichen?) Untätigkeit herauszukommen und aktiv zu werden. Ein Buch, das mich sehr zum Nachdenken gebracht hat.
  17. Cover des Buches Der Sand soll blühen (ISBN: 9783767525160)
    Elisabeth Dreisbach

    Der Sand soll blühen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Arwen10

    Elisabeth Dreisbach ist eine Autorin, wo ich mich sehr freue, sie entdeckt zu haben. Diese Entdeckung verdanke ich einer guten Bekannten, die mir dieses Buch einfach geschickt hat. Es ist nur noch antiquarisch zu bekommen und lohnt sich auf alle Fälle. Ich habe selten, so einen guten, christlichen Roman gelesen ! Auf dem Cover steht, "ein reifes Alterswerk". So nennt ein Rezensent dieses Buch der Autorin. Und ja, das könnte man so sagen, da in diesem Buch wirklich sehr viel Lebenserfahrung steckt.

    Zum einen ist da Jasmina, die sich auf einen älteren Mann einlässt und mit ihm zusammenzieht, um dann kurze Zeit später mit zwei Kindern alleine dazustehen. Ohne Berufsausbildung ist sie auf Jobs angewisen, um ihre Mädchen zu ernähren. Dabei trifft sie auf ihren ehemaligen Lehrer Daniel Jordan, der durch einen Unfall seine Frau verloren hat und seitdem im Rollstuhl sitzt. Aus einer Anstellung wird mehr und Daniel und Jasmina heiraten. Daniels Tante ist schon älter und merkt langsam,, dass ihre ehemaligen Schulkameradinnen nicht mehr so können und sich Gedanken um den Tod machen. Das gefällt ihr natürlich überhaupt nicht und sie möchte wissen, ob es ein Leben nach dem Tod gibt ? Diese Frage treibt sie herum und lässt sie nicht mehr zur Ruhe kommen. Zeit ihres Lebens war sie sehr tyranisch und hat ihre Umgebung mit Geld gekauft und jetzt merkt sie, dass da noch mehr sein muss. Die Kinder von Jasmina sind mittlerweile älter und Jasmina stellt fest, dass ihre älteste Tochter ihre Fehler zu wiederholen scheint. Sie gerät in eine gefährliche Situation.

    Das Buch stammt von 1985. Doch ich finde vieles darin ist aktuell. Elisabeth Dreisbach hat den Figuren eine enorme Tiefe gegeben und ich bin sicher, dass man sich in diesem Buch in bestimmten Punkten selber wiederfinden wird. Es geht um zentrale Fragen, aber auch um tiefe Glaubensfragen. Hier ist alles von tiefem, christlichen Glauben geprägt, der durchaus manchem Leser nicht gefallen wird. Allerdings hat man mehr als bei anderen Büchern das Gefühl, etwas Sinnvolles gelesen zu haben und ehrlich gesagt, kann so mancher christlicher Roman hier nicht mithalten, er wirkt leer und belanglos dagegen. Hier würde ich sagen, findet man tiefen Glauben, der den Leser unwillkürlich über sich selbst nachdenken lässt. Der gleichzeitig dem Herzen guttut, berührt und anspornt. Die handelnden Personen sind so authentisch, dass man meinen könnte, es ist eine wahre Geschichte und man würde sie live miterleben. Ein unheimlich gutes Buch ! Ein sehr tiefsinniger Roman, den ich nur empfehlen kann !

  18. Cover des Buches Vorlesungen über Ethik (ISBN: 9783518287002)
  19. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783844523867)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Shannon

    Dieses Buch und ich haben eine lange Geschichte, die vor mittlerweile rund 3 Jahrzehnten begonnen hat. Damals hatte ich mir eingebildet, den Roman auf alle Fälle lesen zu müssen (ich war viel zu jung dafür) und scheiterte meisterhaft an den lateinischen Passagen (die tatsächlich auch aus heutiger Sicht dem Leser manches abverlangen können). Da ich eine sehr gewissenhafte Leserin war (was ich heute auch noch bin, aber scheinbar nicht mehr in demselben Ausmaß) kam es für mich nicht in Frage, das Buch ohne – gefühlt hunderten – lateinischen Seiten zu lesen. Also blieb es so wie es war – ungelesen.

    Zu meinem Unglück veröffentliche Umberto Eco just ein Jahrzehnt später, als ich den zweiten Anlauf nehmen wollte, eine sehr populäre Kolumne in einer Zeitschrift, die ihn ehrerbietig als „letzten Universalgelehrten Europas“ präsentierte – was ich derart unsympathisch fand, dass ich den Roman aus Antipathie schon wieder nicht lesen konnte.

    Ein Jahrzehnt später kamen Bücher wie „Der Name der Rose“ allein wegen der Überforderung zwischen Kind, Haushalt und Job nicht in Frage. Eindeutig mein Pech – nicht Ecos. Außerdem war der Zorn über die anmaßende Titulierung von 10 Jahren davor noch nicht ganz verraucht, wie ich sehr zu meiner Schande gestehen muss.

    Aber letzten Advent – da war es endlich soweit. Das Buch, Eco und ich waren bereit für den finalen Showdown. Was bin ich froh, dass ich es endlich hinter mir hab! Es war ein Genuss!

    Die Handlung dürfte ja hinlänglich bekannt sein – es geht um den Novizen Adson und seinen Meister, William von Baskerville, die in einem abgelegenen Kloster in den Bergen Italiens Morde an Mönchen aufklären müssen. Die Atmosphäre in der Abtei reicht von gespenstisch bis verrucht und nicht mal der Abt selbst erscheint in einem besseren Licht. Zwischen extensiven theologischen Abhandlungen, Verdächtigungen untereinander, Hickhack zwischen verschiedenen Orden, einer sagenumwobenen Bibliothek, deren Zutritt Normalsterblichen aus unerfindlichen Gründen verwehrt bleibt, wahren Künstlern in der Buchgestaltung, Missbrauch von Machtpositionen, einer wackligen historischen Situation rund um das Papstamt, entführt Eco in das 14. Jahrhundert – gnadenlos und erzählerisch wunderbar durchdacht und gewirkt. Sein Sinn für Humor wird schon allein dadurch ersichtlich, dass der ach so geniale Meister Baskerville mehr als einmal seinen eigenen Trugschlüssen erliegt.

    Lässt sich der Leser auf diesen Roman ein, wird er entführt in eine Welt, deren Regeln und Nuancen meisterhaft eingefangen und geschildert werden. Hier liegt eines jener Bücher vor, die ich allein deshalb genial finde, weil ich mir in hundert Jahren nicht vorstellen könnte, gleiches zu schreiben oder auch nur imaginieren zu können.

    Natürlich möchte ich den Film nicht unerwähnt lassen, dessen Bilder mich während der gesamten Lektüre nicht losgelassen haben. Slater und Connery als Protagonisten waren für mich so gegenwärtig, dass ich sie nie richtig abschütteln konnte. Dennoch deckt der Film nur einen relativ kleinen Teil des gesamten Werkes ab und tatsächlich endet im Buch einiges anders als im Film.

    Empfehlen möchte ich auch den Zusatzband zum Buch von Eco, in dem er die Entstehungsgeschichte des Buches erklärt – klein aber fein. Hier hab ich eine eigene Rezension verfasst.

    So. Nun bin ich mit Eco versöhnt und bereit für seine weiteren Bücher. Mal sehen, wie lange das nun dauert…

  20. Cover des Buches Fromms (ISBN: 9783596173877)
    Götz Aly

    Fromms

     (2)
    Aktuelle Rezension von: LoK
    Eines der Bücher, die man lesen sollte, wenn man wissen will, wie die Nazis bei der Arisierung von jüdischem Vermögen vorgegangen sind. Insgesamt wurde Fromm, der in Berlin eine florierenee Gummiwarenfabrik betrieb, um 30 Mio. Euro betrogen. Er wrude 1938 vom Deutschen Reichs enteignet und im Jahr 1947 ein zweites Mal von der SBZ Verwaltung. Fromm führte seinen Betrieb nach den damals modernsten Gesichtspunkten. Die Architektur seiner Bürogebäude und der Fabrikhallen war vorbildlich, ebenso wie die hygienischen Bedingungen und die Arbeitsbedingungen. Götz aly und Michael Sontheimer haben glänzend recherchiert. Gerade die kleinen Geschichten von Familienangehörigen erhellen wie in einem Blitzlicht, wie der der NS-Staat funktioniert hat.
  21. Cover des Buches Die Stimme des Blutes (ISBN: 9783453057210)
    Catherine Coulter

    Die Stimme des Blutes

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Mimabano
    Dieses Buch von Catherine Coulter ist ja schon etwas älter ( 1991 ). Zum Cover muss man nicht viel sagen und es war halt damals "in". Zum Inhalt kann ich sagen das ich sehr gut unterhalten war auch wenn ich manchmal Wut im Bauch verspürte wegen der Einstellung früher den Frauen gegenüber. Es ist wirklich unglaublich wie ignorant die Menschheit auch heute noch ist. Natürlich kann man das Jahr 1275 weiss Gott nicht mit heute vergleichen.Und doch hat sich in verschiedenen Ländern bis heute nicht viel verändert.Das finde ich tragisch! Sonst habe ich viel von der damaligen Lebensweise erfahren und die Liebe kam auch nicht zu kurz.Schreibweise ist wie gewohnt flüssig und hat den typischen Coulter-Stil der mir so gefällt. Fazit: Ein interessanter historischer Liebesroman der in keiner Sammlung fehlen darf. Klappentext: Der Abenteurer Roland de Tournay macht sich auf den Weg um Daria aus einem walisischen Gefängnis zu befreien.Doch Daria hat ihren eigenen Willen der mindestens ebenso stark wie der von Roland ist. So prallen zwei gleiche Charaktere aufeinander und dabei stieben nicht nur in der Liebe die Funken...
  22. Cover des Buches Mary Ward (ISBN: 9783905894035)
  23. Cover des Buches Jenseits der Illusionen. Die Bedeutung von Marx und Freud. (ISBN: B002BM0HVC)
    ERICH. FROMM

    Jenseits der Illusionen. Die Bedeutung von Marx und Freud.

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Erich Fromm versucht in diesem Buch den Vergleich zweier ideologischer Giganten: Freud und Marx. Interessant sind zunächst die Gemeinsamkeiten: beide haben eine annähernd gleiche Vorstellung von der Rolle des Menschen in seiner Gesellschaft, beide sind von starkem Skeptizismus geprägt und beide glauben an den im Menschen wurzelnden Wunsch bzw. Drängen nach Humanismus (im Sinn, dass der Einzelne die gesamte Menschheit repräsentiert). Wo sie divergieren, sind die Ursachen der Gesellschaft bzw. der menschlichen Natur: Marx will den Menschen lediglich als Spiegelbild gesellschaftlicher Verhältnisse sehen; ohne Gesellschaft und Anpassung würde der Einzelne nicht seine (individuelle) Ausprägung erhalten. Er kommt vielmehr als „völlig unbeschriebenes Blatt auf die Welt“ und erst die Lebensumstände machen ihn zu dem, was er ist. Freud hingegen sieht den Menschen als Ergebnis seiner inneren Kräfte, die nur bedingt durch äußere Einflüsse definiert werden. – Das Buch ist sehr klar und deutlich geschrieben, sprachlich nicht mit Fachtermini überfrachtet. Am Ende seines Buches stellt Fromm ein Credo auf, in dem sich alle wesentlichen Punkte seiner eigenen Philosophie wiederfinden; natürlich inspiriert, kritisch hinterfragt oder zu Ende gedachte Gedanken von Marx und Freud gleichermaßen inspiriert. Für mich eine intellektuell anregende und interessante Lektüre mit Tiefgang und sehr viel Aktualität angesichts der gesellschaftlich-philosophischen Probleme unserer Zeit.
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