Bücher mit dem Tag "frühkapitalismus"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "frühkapitalismus" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Carsten Curator (ISBN: 9783847262275)
  2. Cover des Buches Germinal (ISBN: 9783958161863)
    Émile Zola

    Germinal

     (55)
    Aktuelle Rezension von: glowinggloom

    Etienne Lantier findet Arbeit in einem Kohlebergwerk in Nordfrankreich. Der Roman handelt Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Leser erhält schockierende Einblicke in die damalige Gesellschaft und deren Sitten.                                  Die Arbeitsbedingungen sind katastrophal. Knochenharte Handarbeit unter Tage, auch von Frauen und Kindern. Überleben am Existenzminimum. Es geht wirklich nur darum, nicht zu verhungern. Mädchen sind "Freiwild". Die Grubeneigner leben im Luxus. Als der Arbeitslohn weiter gedrückt werden soll, bricht ein Streik los. Ein Streik seinerzeit glich eher einem Bürgerkrieg. Es wird Militär eingesetzt. Menschen werden erschossen und erschlagen. Es geschehen mörderische Sabotageakte.

    Der Roman ist im naturalistischen Sprachstil geschrieben. Zola ging es hier wohl nicht um sprachliche Ästhetik, sondern um Gesellschaftskritik. Für meinen Geschmack kein sprachliches Meisterwerk aber ein unglaublich intensiver Einblick in eine, Gott sei Dank, vergangene Epoche.

  3. Cover des Buches Der blaue Tod (ISBN: 9783644447011)
    Boris Meyn

    Der blaue Tod

     (9)
    Aktuelle Rezension von: RalfderPreusse
    Ein weiterer historischer Kriminalroman um den Anwalt Sören Bischop. Im Haburg des Jahres1892 brach eine Cholera-Epidemie aus, die Tausende von Toten forderte. Vor diesem Hintergrund sucht der Anwalt die Tochter einer Reichen Dame sowie den Verlobten einer Arbeiterin. Diese Fällen hängen, wie sich am Ende zeigt, eng zusammen. So verhindert Sören Bischop als Abfallprodukt noch ein politisches Attentat. Sehr gut recherchierter historischer Hamburg-Krimi.
  4. Cover des Buches Kauf dir einen Kaiser (ISBN: 9783868201741)
    Günter Ogger

    Kauf dir einen Kaiser

     (11)
    Aktuelle Rezension von: ChiefC
    Dieser "Wirtschaftskrimi" aus dem 16. Jahrhundert ist in der Tat spannender als jeder aktuelle "Tatort"-Plot. Das Buch ist zwar bereits 1979 erschienen, aber so gut geschrieben, dass es auch über 30 Jahre später noch absolut lesenswert ist. Heutige Augsburg-Besucher können sich sicherlich nur schwer vorstellen, dass diese beschauliche Stadt im bayrischen Schwaben einmal der Nabel der Finanzwelt war, wichtiger als heute New York und Tokio zusammen. Der saloppe Titel "Kauf dir einen Kaiser" ist Tatsache: Karl V. wäre ohne das Geld der Fugger niemals Kaiser geworden und auch seine Vorgänger und Nachfolger hingen an den Finanztöpfen der Frühkapitalisten - mit fatalen Folgen für alle Beteiligten, vor allem auch das einfache Volk, etwa die Bergwerksarbeiter, die für den Reichtum der Kaufleute schuften und das Herrschaftsstreben der Monarchen bluten mussten. Die Hochphase der Fugger dauerte nur zwei Generationen. Ihr Abstieg taugt vielleicht auch heute noch als mahnendes Beispiel, lagen seine Ursachen doch in der Verflechtung von Staatsmacht und Kapital. Sprich: Die bis über die royalen Ohren verschuldeten Potentaten konnten und wollten einen Großteil ihrer Verpflichtungen einfach nicht zurückzahlen. Spanien stand im 16. Jahrhundert vor "dem ersten offiziellen Staatsbankrott der Geschichte", zwei weitere Pleiten folgten innerhalb weniger Jahre. Interessant sind auch die Vergleiche, die Ogger zur Bundesrepublik der 70er Jahre zieht sowie die teils sehr hellsichtigen Prognosen, die er für die Zukunft, also unsere Gegenwart, abgibt. Am Anfang des Buches besucht er die damals aktuelle Fugger-Generation. Dieses Buch ist so gut und zeitlos, es würde absolut ein Update verdienen, eine Stippvisite bei den heutigen Nachfahren sowie einen Vergleich zur aktuellen wirtschaftlichen Situation. Man sollte es neu heraus bringen - und dann bitte auch die Schrift vergößern. Denn die Winzigkeit derselben ist ein absolutes Ärgernis, was denkt sich nur ein Verlag dabei, so etwas veröffentlichen? Das Papier und Geld, das er vielleicht mit dieser Knausrigkeit spart, büßt er sicher dadurch ein, dass das Schriftbild viele Leser vom Kauf abhält (Ich hab's so nur gelesen, weil ich's geschenkt bekam). Einem Jakob Fugger wäre so ein letztlich geschäftsschädigender Fauxpas nicht unterlaufen.
  5. Cover des Buches Aufstand der Fischer von St. Barbara (ISBN: 9783898137553)
    Anna Seghers

    Aufstand der Fischer von St. Barbara

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Xirxe
    Irgendwann Anfang des letzten Jahrhunderts: Die Fischer von St. Barbara leben mehr schlecht als recht von ihrer Arbeit. Die Anteile, die sie von Reeder Bredel für ihre Fänge erhalten, reichen schwerlich zum Überleben. Doch Widerstand regt sich kaum, bis Hull auf die Insel kommt. Ihm gelingt es die Männer davon zu überzeugen, nur zu deutlich verbesserten Bedingungen die Arbeit wieder aufzunehmen. Es ist, als ob sie auf einen wie ihn nur gewartet hätten: Schnell sind sich alle einig, auch die aus den umliegenden Dörfern, und geeint treten sie vor die Vertreter der Reederei, um ihre Forderungen vorzubringen. Doch diese sind alles andere als bereit, den Wünschen der Fischer nachzugeben. Die Fronten verhärten sich, es kommt zu Auseinandersetzungen, einer stirbt und langsam beginnt der Bund der Streikenden sich zu lockern. Die Autorin schildert eine frühkapitalistische Gesellschaft, deren Mitglieder sich ihrem Schicksal scheinbar ergeben haben und vom Leben nichts mehr erwarten, bis es einem Einzelnen gelingt, sie aus ihrer Lethargie zu reißen und auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören. So elend und trübselig das Leben der Bewohner von St. Barbara wirkt, so trist und grau erscheinen auch die Gegend und das Wetter. Anna Seghers beschreibt diese Welt in bemerkenswert ausdrucksvollen Bildern, die man so schnell nicht wieder vergisst ('Hull verfolgte ... die weiße Narbe die das Schiff dem Meere riss, die wieder heilte und wieder riss, und wieder heilte und wieder riss.' oder 'Dumpf und unbeweglich, bleigrau und regenschwer starrten Himmel und Erde gegeneinander wie die Platten einer ungeheuren hydraulischen Presse.'). Mit Ulrike Krumbiegel als Vorleserin wurde eine gute Wahl getroffen. Die spröde Sprache einzelner Personen (insbesondere Marie) vermittelt sie ebenso überzeugend wie die allgemeine schwermütige Grundstimmung, die dieses Buch beherrscht. Einziges Manko: Es sind viel zu wenig Abschnitte auf den CDs, die zudem auch nur schwierig festzustellen sind. Eine Pause mitten in einer CD ist somit nur unter erschwerten Bedingungen möglich.
  6. Cover des Buches Leonhard Thurneysser (ISBN: 9783905894110)

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