Bücher mit dem Tag "führung"
120 Bücher
- Stephenie Meyer
Seelen
(5.361)Aktuelle Rezension von: Stoeckchens_buecherweltSeelen wollte ich lange Zeit unbedingt lesen. Dann habe ich den Film angefangen und musste ihn abbrechen. Ich war zu wütend über die Vorstellung, dass jemand den eigenen Körper übernimmt und man „ausgelöscht“ wird. Ebenso, dass man dabei zuschaut, wie jemand den eigenen Körper übernimmt und man selbst keine Kontrolle hat. Genau dies passierte Melanie. Da der Film für mich eher die Perspektive von Melanie widerspiegelte, konnte ich es nicht lange aushalten, bis ich den Film abbrach. Bei dem Buch war dies nun eine andere Geschichte. Denn dieses war aus der Perspektive der Seele Wanda geschrieben. Die schnell eine Bindung zu Melanie und den Menschen aus ihrem Leben aufbaute. Und auch wenn der Schreibstil sehr bildlich und fesselnd war, so pausierte ich das Buch sehr lange.
Es war im Mittelteil sehr langatmig und ich hatte nicht das Gefühl, dass etwas passierte. Dies konnte der Schreibstil eine Zeit lang retten, aber irgendwann brauchte auch ich wieder mehr Handlung. Doch als Wanda und Melanie auf ihre Familie und Jared trafen, dauerte es nicht lange, bis die Handlung zum stoppen kam. Dass ich zu dem Zeitpunkt gerade mal ein Drittel des Buches geschafft haben sollte, klang für mich ätzend. Dennoch blieb ich stark und schleppte mich langsam durch die Kapitel.
Leider verlor ich schnell den Überblick über die Kapitel, denn anders als bei vielen anderen Büchern sind die Kapitel nicht nummeriert, sondern bestehen nur aus einem Wort als Überschrift. So verliert man schnell den Überblick, wie viele Kapitel man noch vor sich hat oder schon hinter sich. Das finde ich persönlich immer etwas schade. Aber ich blieb dran. Und habe es letztendlich beendet. Das Ende fand ich wirklich okay, auch wenn es für mich sehr offensichtlich war.
Glücklich und traurig, begeistert und elend, sicher und ängstlich, geliebt und abgewie-sen, geduldig und wütend, friedlich und wild, erfüllt und leer … alles. Ich würde das alles fühlen. All das würde zu mir gehören.
- Paulo Coelho
Der Alchimist
(2.122)Aktuelle Rezension von: KarenAydinEs geht um den jungen Hirten Santiago, der zweimal einen Traum hat: In Ägypten, zu Füßen der Pyramiden wird er einen Schatz finden. Er macht sich auf den Weg, der voller Hindernisse steckt, das schönste wohl, dass er der Liebe seines Lebens begegnet. Schicksalhaft ist auch die Begegnung mit dem eponymen Alchimisten.
Es ist ein wunderbarer Roman, voller Weisheiten, Magie und sprachlicher Schönheit. Ganz klar eines der Bücher, die ich mit auf eine einsame Insel nehmen würde, wenn ich nur drei auswählen dürfte.
Es liest sich zum Teil wie ein orientalisches Märchen. Ich kann diesen Roman jedem empfehlen, der ein Herz für Weisheit und Magie hat.
- Aldous Huxley
Schöne neue Welt
(1.197)Aktuelle Rezension von: hannahalienaFür manche Utopie, für andere Dystopie.
Schöne, neue Welt ist ein super spannendes Buch über eine Welt in der der Fortschritt alles ist. Ford wird angebetet und die Menschen sind eingeteilt in Alphas, Betas, usw. Neben der Arbeit sollen die Menschen sich ihren Gelüsten widmen und glücklich sein. Sind sie es mal nicht, greifen sie zum Soma. Doch nicht jeder ist der Meinung, dass es sich so zu leben lohnt.
Ich kann dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen und würde es doch gerne nochmal im Original lesen. Meine Auflage aus den 80ern spielte in Berlin statt in London und war somit etwas anders als ich mir das Original vorstelle 😄 Ich denke aber, es hat dem Inhalt nicht geschadet.
- Bernhard Schlink
Der Vorleser
(5.789)Aktuelle Rezension von: Alrik"Der Vorleser" von Bernhard Schlink hat mich tief beeindruckt. Die Geschichte um die Beziehung zwischen dem jungen Michael und der geheimnisvollen Hanna ist fesselnd und regt zum Nachdenken an. Schlink beleuchtet dabei nicht nur die persönliche Ebene, sondern auch die historische Dimension der Nachkriegszeit in Deutschland.
Besonders gelungen fand ich die Entwicklung der Charaktere und die authentische Darstellung ihrer inneren Konflikte. Der Schreibstil ist klar und präzise, was das Lesen angenehm macht. Allerdings gab es Passagen, die sich etwas in die Länge zogen und meinen Lesefluss leicht beeinträchtigten.
Insgesamt ist "Der Vorleser" ein lesenswertes Buch, das wichtige Themen anspricht und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Ich kann es jedem empfehlen, der sich für tiefgründige Literatur interessiert.
- Rebecca Gablé
Hiobs Brüder
(572)Aktuelle Rezension von: BluejayPrimeDie faszinierende Geschichte eines kleinen Grüppchens körperlich oder geistig behinderter Menschen, die sich durchs mittelalterliche England bewegen, schafft es auch beim zweiten und dritten Lesen, einen völlig in seinen Bann zu ziehen. Ich habe alle historischen Romane von Gablé verschlungen, aber der hier wird immer mit Abstand mein Favorit sein, vielleicht auch, weil ich mich selbst in vielem wiederfinde. Das Thema der Diskriminierung behinderter Menschen ist ohnehin - leider - daueraktuell.
Einziges kleines Manko ist vielleicht die Tatsache, dass einer der Protagonisten vergleichsweise zügig "geheilt" wird und dann tatsächlich für immer gesund ist - ich hätte mir stattdessen gewünscht, dass er mit seiner Beeinträchtigung zu leben lernt. Andererseits freut es einen natürlich für den Charakter. :-)
- Kristin Hannah
Die Nachtigall
(584)Aktuelle Rezension von: Nicole_Jaguschnetgalley ebook
spoilerfree
Ich sitz jetzt schon minutenlang hier und überlege wie ich die Bewertung anfangen soll und wie ich sie überhaupt schreiben soll. Denn alles was mir im Moment einfällt ist...
WOW. Was für ein Buch. (und)
Schmerzen. So viele Schmerzen. So viel Trauer. So viel Heldenmut. So viel Zuversicht, trotz all den harten und traurigen Momenten.
Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen (aber eindeutig mit dem Hinweis die Triggerwarnungen zu checken, denn es passiert viel schlimmes in dem Buch, einiges wird nur erwähnt, manches passiert aber auch auf der Seite.)
Vianne und Isabelle. Beide so unheimlich unterschiedlich. Beide unheimlich stark, jede auf ihre eigene Art und Weise. Ich habe mit beiden gelitten. Isabelle ist mir eindeutig mehr ans Herz gewachsen, bei Vianne hat es eine Weile länger gedauert. Aber auch Sophie hat einen besonderen Platz in meinem Herzen.
Die letzten Kapitel haben mir absolut das Herz gebrochen. Ich habe bis jetzt nur ein weiteres Buch von Kristin Hannah gelesen, deswegen hätte ich es fast schon ahnen können. Aber es hat mich echt richtig mitgenommen.
Der Schreibstil war wunderschön, hat die vielschichtigen Charaktere wunderbar zum Leben erweckt, und auch die ganze düstere, stellenweise hoffnungslose Stimmung rübergebracht bevor einem wieder etwas Mut gemacht wurde.
Ich mochte auch total, dass wir nicht nur die Vergangenheit hatten, sondern auch einen Blick auf die Gegenwart. - John Strelecky
The Big Five for Life
(195)Aktuelle Rezension von: Leonie1John Strelecky gelingt es mit Die Big Five for Life, tiefgreifende Fragen nach Sinn, Berufung und Lebenszufriedenheit auf inspirierende Weise zu beleuchten. Im Zentrum steht die fiktive Geschichte von Joe, der durch seinen Mentor Thomas nicht nur das Konzept der „Big Five for Life“ entdeckt, sondern auch erkennt, wie wichtig es ist, das eigene Leben mit klaren Zielen und Werten zu füllen. Die „Big Five“ stehen für die fünf wichtigsten Lebensziele, die es einem ermöglichen, mit Erfüllung und Freude zu leben – beruflich wie privat.
Besonders beeindruckend ist, wie Strelecky komplexe Themen in eine zugängliche Geschichte verpackt, die berührt und gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Als Leser wird man dazu eingeladen, sich selbst zu fragen: Was sind meine „Big Five“? Bin ich mit meinem Leben und Beruf auf dem richtigen Weg? Diese Reflexionen sind nicht nur theoretisch, sondern können ganz praktisch angewendet werden, um mehr Sinn und Zufriedenheit im Alltag zu finden.
Das Buch überzeugt nicht nur durch seine inspirierende Botschaft, sondern auch durch seine Einfachheit und die positive Sicht auf Veränderung und Selbstverwirklichung. Es ist eine perfekte Mischung aus Philosophie, Lebensratgeber und Erzählkunst, die lange nachwirkt. Ein wertvolles Buch für alle, die nach Orientierung suchen oder sich weiterentwickeln möchten.
- George Orwell
Farm der Tiere
(955)Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutterGeorge Orwell ist für mich ein Autor, der auch Prophet hätte sein können. Seine Werke schätze ich sehr und sie haben an Aktualität nicht verloren. So auch diese Graphic Novel, deren Originalfassung als Buch ich schon mehrfach gelesen habe.
Die Geschichte ist schnell erzählt, die Tiere einer Farm. In England wären sich gegen das Joch der Menschen. Der Pharma wird vertrieben und die Schweine übernehmen die Organisation. Obwohl Gleichheit versprochen wird, sind manche Tiere gleicher als andere, und so gelangen die Tiere wieder unter das Joch, diesmal der Schweine, die sich mehr und mehr den Menschen anpassen.
Die Geschichte ist ein Abziehbild, dass uns jede diktatorische, und extreme Herrschaft über Menschen vorführt. ob Faschismus, Kommunismus, Islamismus oder wie aktuell Oligarchie – kennst du eine kennst du alle!
Ein mulmiges Gefühl beim Lesen blieb natürlich nicht aus, denn viele Parallelen zum aktuellen Geschehen können gezogen werden.
Die bildliche Darstellung durch Odyer ist besonders gut gelungen. In Öl oder Acryl gemalt, wirkt jedes Bild wie ein kleines Kunstwerk. Durch die farbenfrohe Gestaltung sind die dramatischen Szenen noch mal eindringlicher.
Eine Leseempfehlung für alle die ihr Wissen über die Geschichte noch mal auffrischen möchten oder die sich nicht die Mühe machen möchten, die Originalfassung zu lesen
- Richard Adams
Unten am Fluss – »Watership Down«
(314)Aktuelle Rezension von: EmiliMit der häufig geführten Diskussion, ob dies ein Kinderbuch ist, möchte ich einsteigen. Nein, es ist keineswegs ein Kinderbuch, eine wunderbare Fabel auf jeden Fall. Die Hauptprotagonisten der Geschichte sind zwar Kaninchen, doch ihnen wird ein vermenschlichtes Auftreten verliehen. Die Grundidee zu der Geschichte ist simpel. Eine Gruppe der unzufriedenen und bedrohten Kaninchen beschließen sich von dem Gehege zu trennen und sich eine neue Bleibe zu suchen. Der Roman begleitet die auf der Suche nach einem geeigneten Platz, dabei durchleben sie Kontakt zu anderen Arten von Gehege. Die Anspielung an die Machtstrukturen verschiedener gesellschaftlichen Formen des Zusammenlebens von Menschen werden hier nun zu deutlich. Die Beschreibungen von Kaninchen lassen vermuten, dass der Autor über große Kenntnisse über diese Tierart verfügt. Außerdem sind die Beschreibungen der Natur hervorzuheben. Wer sich mit einer Fabel, die seit langem zu Klassikern der Literatur gehört, anfreunden kann, wäre hier richtig. Ich fand das Buch stellenweise zu langatmig.
- Karin Slaughter
Schattenblume
(982)Aktuelle Rezension von: PoldisHoerspielseiteDie friedliche Kleinstadt Heartsdale im ländlichen Amerika wird von einem brutalen Überfall erschüttert: Zwei bewaffnete Männer stürmen die Polizeiwache, töten einen Polizisten und verletzen Polizeichef Jeffrey Tolliver schwer. Unter den Geiseln befinden sich Dr. Sara Linton, Gerichtsmedizinerin und Jeffreys Ex-Frau, sowie eine Gruppe von Schulkindern. Während das FBI das Gebäude umstellt, bleibt unklar, welche Motive die Täter antreiben, da sie keinerlei Forderungen stellen...
"Schattenblume" ist der vierte Band der Grant-County-Serie von Karin Slaughter. Der Thriller verbindet eine packende Geiselnahme in der Gegenwart mit Rückblicken in die Vergangenheit der Hauptfiguren, wodurch ein komplexes Bild von Beziehungen und Geheimnissen entsteht. Dabei werden auch die Anfänge der Beziehung zwischen Sara und Jeffrey beleuchtet, was den beiden Figuren noch mehr Hintergrund verleiht. Dieser Aufbau ermöglicht es, die Charaktere besser zu verstehen und die Spannung kontinuierlich zu steigern. Auch wenn die Handlung in der Gegenwart dadurch immer wieder unterbrochen wird, sind diese Rückblenden für mich das Salz in der Suppe - der Spannungsbogen kommt dennoch sehr gut zur Geltung.
Im Mittelpunkt stehen Dr. Sara Linton und Polizeichef Jeffrey Tolliver, da sie auf beiden Zeitebenen vorkommen. Doch auch die anderen Figuren sind stimmig konstruiert und verleihen der Handlung zusätzliche Ausstrahlung. Die beklemmende Atmosphäre der Geiselnahme wird intensiv dargestellt, wobei die klaustrophobische Enge der Polizeiwache und die ständige Bedrohung durch die Täter spürbar sind. Die Beschreibungen der Kleinstadtidylle, die durch Gewalt erschüttert wird, verstärken die Spannung zusätzlich. Karin Slaughters klarer und präziser Schreibstil ermöglicht es, tief in die Geschichte einzutauchen. Die Wechsel zwischen den Zeitebenen sind fließend und gut strukturiert, was den Spannungsbogen aufrechterhält.
"Schattenblume" erschien erstmals 2004 unter dem Originaltitel "Indelible" und wurde bereits 2006 in deutscher Übersetzung veröffentlicht, nun ist eune Neuauflage des fesselnden Thrillers erschienen. Durch die Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit sowie die intensive Charakterentwicklung entsteht eine besondere Stimmung, die einerseits mehr Charaktertiefe erlaubt, andererseits aber auch eine packende Handlung erzählt.
- Martin Wehrle
Ich arbeite in einem Irrenhaus
(67)Aktuelle Rezension von: dj79Martin Wehrle ist Karrierecoach, Experte für Unternehmensführung sowie Unternehmenskultur und er weiß wohl, dass es den Insassen eines Irrenhauses namens „Meine Firma“ schwer fällt, sich mit ihrer Situation zu beschäftigen. In lockerem Sprachstil, mit einer Prise Humor versehen, hilft der Autor den Betroffenen über die eigene Hemmschwelle, motiviert sie zu manchem Selbsttest und Experiment.
Der Autor konfrontiert die Leser*innen mit zahlreichen Unternehmenssituationen, in denen die Schwächen von Personal Recruiting, Führung und Zusammenarbeit auf dem Silbertablett serviert werden. Das ganze ist verbunden mit einer herrlichen Situationskomik, so dass sich ein Dauerschmunzeln nicht verhindern lässt. Doch Vorsicht, denn eigentlich ist die Thematik ganz schön ernst.
Letztendlich lässt sich das Buch auf zweierlei Weisen lesen. Begibt man sich vollends in den Lachmodus, wird man sich in einem lästernden Zwiegespräch mit dem Autor wiederfinden. Es wird sich gemeinsam ergötzt an eigenem und fremdem Leid, es entsteht ein Verbundensein mit den Leidgenossen, Lethargie des Nicht-Ändern-Könnens macht sich breit. Wem diese Zwangsjacke nicht passt, der kann sich die Mängel im „eigenen“ Unternehmen, also bei seinem Arbeitgeber, bewusst machen. Auf Basis von aufgezeigten Wirkmechanismen lassen sich Denk- und Handlungsalternativen ausprobieren, mit ein bisschen Übung vielleicht sogar verfestigen. Es gibt nämlich jede Menge Tipps, aus dem Irrenhaus auszubrechen.
Mir hat das Brennglas auf meine eigene Situation sehr gut gefallen. Die eingeschobenen Aufgaben und Tests habe ich fast schon gern erledigt. Die Erkenntnisse daraus haben für mich mehr Tiefe erzeugt als die reine Lektüre. Wer eine wissenschaftlich perfekte Abhandlung erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein, wer sich allerdings populärwissenschaftlich mit den Unzulänglichkeiten in Unternehmen beschäftigen will, dem sei diese Abhandlung empfohlen.
- Niccolò Machiavelli
Der Fürst
(63)Aktuelle Rezension von: StephanusMachiavelli beschäftigt sich in seinem kleinen Büchlein vorrangig mit den Fragen Macht und Herrschaft. Von diesen beiden Grundpfeilern entwirft er, durch Vergleiche seine Vorstellung einer "idealen" Fürstenherrschaft, d.h. wie ein Fürst möglichst beschaffen sein sollte, um eine langlebige und dauerhafte Herrschaft aufbauen und erhalten zu können. Dabei sind nicht nur eine einzige Tugend vonnöten, sondern eine Vorausschauen aber auch ein große Energie, gepaart mit Glück. Der zentrale Begriff der "virtú" kommt hier zu tragen.
Mit seiner Schrift hat Machiavelli einen wichtigen Baustein gesetzt, ist aber oft auch falsch verstanden worden, da sein weiteres Werk, die "Discorsi" einfach ausgeblendet werden. Nach meiner Meinung müssen aber beiden zusammen betrachtet werden, um einen Eindruck vom Denken von Machiavelli zu erhalten. Stilistisch ist das Buch gut geschrieben und leidet natürlich unter der Übersetzung (aber kein Vorwurf an den Übersetzer). Die italienische Sprache ist einfach deutlich Nuancenreicher als die Deutsche.
Ein Klassiker, von dem Leser jedoch enttäuscht sein werden, die sich bereits zu viele der modernen Machiavelli-Ratgeber zu Gemüte geführt haben.
- George Orwell
Animal Farm
(336)Aktuelle Rezension von: EvieReadsDieses Buch las sich überhaupt nicht wie ein 'Klassiker' für mich. Es war so einfach, sich einzufinden. Der Schreibstil ist einfach und erstaunlich. Es ist kurz, aber die Geschichte ist relevant und so verwoben, dass die Leser viel über das Arbeits- und vor allem politische System in einer Gesellschaft nachdenken und reflektieren können.
- Sun Tsu , A. J. Fischer (Hrsg.)
Die Kunst des Krieges
(58)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerHier geht's zur vollständigen Rezension auf meinem Blog.
Rezension
Nachdem ich in letzter Zeit häufiger Bücher mit mittelalterlichen Settings gelesen habe, in denen Schlachten und Kriegsstrategien eine wichtige Rolle spielten, hatte ich große Lust, das wohl bekannteste Buch zur Kriegsführung zu lesen. Es hat sich sehr schnell herausgestellt, dass ich nach Sun Tsus Vorstellungen ein schlechter General wäre. Und da kann ich ihm nur zustimmen. Ziel der Kriegsführung nach Sun Tsu ist der Sieg. Diesem Ziel wird alles andere untergeordnet: Eigene Verbände werden geopfert, wenn dies den Sieg garantiert. Selbst die kleinste Verfehlung der eigenen Leute wird mit Enthauptung bestraft, um die Disziplin eisern aufrecht zu erhalten. Es wird beim Volk des Feindes, selbst wenn es Zivilisten sind, geplündert, um die Armee zu ernähren, ohne das eigene Volk auszuhungern. „Menschlichkeit und Gerechtigkeit sind die Prinzipien, nach denen ein Staat geführt wird, doch nicht die Armee; Opportunismus und Flexibilität dagegen sind militärische und keine zivilen Tugenden“ (S. 33), sagt Sun Tsu dazu. Rational betrachtet verstehe ich diese Überlegungen durchaus und stimme zu, dass sie notwendig sind oder sein können, um den Sieg zu erlangen. Emotional betrachtet würde ich aber niemals meine eigenen Leute opfern können. Da ich mich beim Lesen des Buches immer so ein bisschen in die Rolle des Generals versetzt habe, um zu sehen, welche Ideen und Gedankenprozesse Sun Tzus Vorschläge auslösen, war das für mich wirklich richtig, richtig harte Lektüre. Sehr interessant und ich habe einiges mitnehmen können, aber es ist schon besser, dass ich kein General bin.
Darüber hinaus muss ich sagen, dass ich wohl mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen bin. Ich hatte gehofft, mehr über Manöver und taktisches Verhalten in einer Schlacht zu lernen. „Die Kunst des Krieges“ versucht dem Leser aber die Mentalität zu vermitteln, die notwendig ist, um einen ganzen Krieg zu gewinnen. Es geht fast ausschließlich um Grundsätzliches: Dass Wetter, Tageszeit und Terrain genauso wichtig sind wie Disziplin und klare Strukturen; aus welchen Quellen Spione bezogen werden können; wann anzugreifen ist und wann nicht. Die Umsetzung in einer konkreten Schlacht wird dagegen, abgesehen davon, dass man Hügel immer hinter sich haben und dem Feind auch bei Umzingelung ein Schlupfloch lassen soll, gar nicht erwähnt. Das hat mich ein wenig enttäuscht, denn so weiß ich mit dem Großteil des Buches relativ wenig anzufangen. Vielleicht fehlt mir Erfahrung, vielleicht fehlt mir Kreativität, aber der Hinweis, dass ich eine Kriegslist anwenden soll, ohne auch nur eine Andeutung zu machen, wie diese List denn aussehen könnte, hilft mir nicht wirklich weiter. Das Buch war mir einfach nicht konkret genug.
Aus diesem Grund stammen die Passagen, die mir am dem Buch wohl am besten gefallen haben, gar nicht von Sun Tsu selbst, sondern sind eingefügte Notizen von Lionel Giles, der das Buch 1910 aus dem altchinesischen Original ins Englische übertragen hat. Bei diesen Notizen handelt es sich um kurze geschichtliche Anekdoten, die eine Umsetzung der von Sun Tsu geschilderten Aspekte beinhalten. Giles hat aus vielen Schriften, die hunderte Jahre asiatischer Kriege dokumentieren, passende Beispiele ausgewählt, um beispielsweise zu zeigen, wie deutlich unterlegene Armeen gewinnen, weil sie mit dem Mute der Verzweiflung kämpfen, da der Feind ihnen keinen anderen Ausweg gelassen hat. Diese konkreten Beispiele, die mir in Sun Tsus Originaltext fehlen, haben mich zumindest einiges aus diesem Buch mitnehmen lassen. Ich fand es sehr interessant, auf welche Weise siegreiche Generäle Sun Tsus Worte interpretiert und welche Kriegslisten sie angewendet haben. Wirklich gelernt habe ich von diesem Buch genau an den Stellen, an denen praktische Beispiele und Sun Tsus theoretischer Hintergrund verknüpft wurden.
Fazit
Meine Erwartungen an das Buch waren nicht ganz richtig. Es geht um Grundsätzliches und den theoretischen Hintergrund der Kriegsführung, nicht um konkrete Strategien und Taktiken für eine Schlacht. Vieles war mir daher viel zu abstrakt. Nur die in dieser speziellen Übersetzung hin und wieder eingefügten praktischen Beispiele für die Umsetzung haben mich etwas mitnehmen lassen. Diese Verknüpfung von Theorie und Praxis war interessant und lehrreich. „Die Kunst des Krieges“ hat mir fast ausschließlich durch die Anmerkungen des Übersetzers Wissen vermitteln können, sodass ich drei Schreibfedern vergebe.
- Åsa Ericsdotter
Epidemie
(49)Aktuelle Rezension von: Rose75Ich lese sehr gerne Politthriller und wenn sie aus Skandinavien kommen, habe ich besondere Freude daran.
Die Idee des Buches: Schweden hat zu viele Übergewichtige ( so wird es auf jeden Fall vermittelt ) und die neue Gesundheitspartei setzt sich für ein schlankes und gesundes Schweden ein. In den ersten vier Jahren haben sie schon Erfolge zu feiern, weil sich viele der neuen "Gesinnung" anpassen und sich schlank trainieren, mit Appetitzüglern den Magen beruhigen oder sich gleich ein Magenband einsetzen lassen. Sogar in der Schule wird schon auf die Kinder eingewirkt. Als die nächste Wahl ansteht, geht der Ministerpräsident auf`s Ganze. Alle Fettleibigen ( ein Fett-Muskel-Quotient über 50 ) sollen verschwinden. Offiziell werden sie in Fett-Camps fit gemacht. In Wahrheit werden sie wie fette Schweine behandelt ....
Einer der Protagonisten kann seine Freundin aus den Fängen der Regierung befreien und danach setzt er alles daran, diesem Treiben ein Ende zu bereiten.
Ich finde die Idee des Buches gut und die Autorin hat es geschafft ein bedrückendes Bild zu zeichnen. Die Geschichte ist nicht wirklich spannend, aber das würde hier auch gar nicht passen. Beim Lesen dachte ich, dass sich die Handlung in die Länge zieht, aber im Nachhinein ist der ruhige Erzählton genau passend. Man muss es aushalten.
- Amy Kathleen Ryan
Sternenfeuer - Gefährliche Lügen
(222)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Die junge Waverly ist eine der ersten Kinder auf dem Sternenschiff Empyrean. Das Weltraumschiff ist auf dem Weg zu einem weit entfernten Planeten, um eine neue Kolonie zu gründen.
Waverly ist schon seit längerem mit Kieran befreundet. Die Erwartungen der restlichen Schiffscrew liegen hoch. Eine Verlobung steht also kurz bevor.
Immerhin müssen Kinder gezeugt werden. Das Überleben der Menschheit hängt also davon ab, dass Waverly und Kieran so bald wie möglich heiraten.
Doch Waverly fühlt sich noch zu jung, um zu heiraten und schon gar zu jung um jetzt schon ein Kind in die Welt, beziehungsweise ins Weltall zu setzten.
Der Flug verläuft ruhig, bis das Schwesterschiff der Empyrean auftaucht.
Wie aus dem Nichts greift das Schiff sie an und übernimmt die Macht. Alle Mädchen werden entführt und von der Empyrean entfernt.
Auch für Waverly nimmt ihre Zukunft ein jähes Ende. Nun steht sie vor einem großen Rätsel und seht sich nach dem besinnlichen Leben und ganz besonders nach Kieran zurück, der auf der Empyrean um sein Überleben kämpfen muss.
Amy Kathleen Ryan hat mit der Empyrean und Waverly einen kleinen Zeitsprung gewagt. Mut und Hoffnung müssen Waverly und ihre Freundinnen erst einmal wiederfinden, um sich ihrer Situation klar zu werden.
Was als hochmotiviertes Abenteuer begann, eine neue Welt zu besiedeln, endet mit einer bitteren Erkenntnis und einem Entschluss, den Waverly ganz mit sich alleine ausmachen muss.
- Dietmar Dath
Die Abschaffung der Arten
(57)Aktuelle Rezension von: glasratzNachdem ich ein, zwei Folgen der Hörspielfassung dieses Buches im Bayerischen Rundfunk gehört hatte, habe habe ich mir eine Ausgabe ausgeliehen, da mich das gehörte sehr erstaunt und ein wenig begeistert hat. Ich glaubte, dass man in der Hörspielfassung wohl sehr vieles herausgelassen habe, da die Geschichte viele Sprünge machte und nicht sehr konsequent erschien.
Doch im Buch war dies nicht viel besser. Ehrlich gesagt was es sogar viel, viel schlimmer. Die Hörspielfassung macht vieles erträglicher. Außerdem hebt es den häufig interessanten Klang der Sprache, Namen und Worte hervor, der Dath anscheinend wichtig ist, beim Lesen jedoch nicht in den Vordergrund tritt.
Ich möchte mich hier nicht über die vielen politischen, mathematischen und philosophischen Ergüsse aufregen, denn diese mögen -- wenn man von ihrer Sinnlosigkeit für den Plot einmal absieht -- tatsächlich mache interessieren. Nur so viel sei dazu gesagt: Wenn man in einem Werk so viel auf die Arbeit Anderer anspielen muss, sollten man sich überlegen, ob man wirklich noch etwas eigenes schreibt.Ich möchte mich viel lieber über die plumpe und spannungslose Erzählweise echauffieren. Dath erschafft eine interessante, wenn auch geübten Science-Fiction-Lesern kaum neue Welt, die jedoch nur in wenig nützlichen Details erklärt wird. Ihre Mechanik selbst wird nicht verständlich, so dass man überhaupt keine Vermutungen anstellen kann, die über die nächsten kleinen Schritte im Plot hinausgehen. Man muss sich ständig fragen, ob getötete Charaktere wirklich tot sind, oder ob nicht auf den nächsten Seite eine neue biotische oder abiotische Technik ins Spiel kommt, die diesen das ewige Leben einhaucht. Der Autor verfällt teilweise in Technobabbel, das einer durchschnittlichen Star Trek TNG-Episode mit Wesley Crusher als Protagonisten die Schamesröte ins Gesicht gestiegen wäre. Er tut dies dabei nie, um zu erklären, wie etwas funktioniert, sonder lediglich genau jene Details zu verschleiern.
Dies passiert so oft, dass Plot, Charakter und Gesetze der Physik vollständig inkonsistent sind und ständig alles und nichts passieren kann. Dies ist bekanntlich der schwerste und grundlegendste Fehler, den man als Science Fiction-Autor begehen kann. Es wäre befriedigender gewesen, wenn Dath einfach gesagt hätte, es wäre eben alles zauberei.
Als schlimm empfand ich es auch, dass man über große Teile zu Beginn der Geschichte kein Gefühl für die Zeit bekommt. Äonen, Tage und Sekunden vergehen in gleicher Beschreibung, so das etwas, was gerade passiert ist, vielleicht schon Jahrzehnte zurück liegt.
Hinzu kommt, dass Dath sich all zu sehr abmüht den Leser zu provozieren. Seine erotischen Szenen erinnern mich jedoch an die unheilige Verschmelzung von Robert Anton Wilson mit dem Furry-Fandom, wobei alle Spielweisen, die dort bereits beschrieben, aufgegriffen werden.
Schlimmer noch, die gesamte Situation des Experimentum crucis und den Aristoi erinnert verdächtig an W. J. Williams Roman "Aristoi". Es ist wohl nicht ähnlich genug um den Vorwurf eines Plagiats zu erheben, doch der Leser bemerkt schnell, das Dath diesen Roman gelesen und seine Ideen daraus geschöpft haben muss. Da es sich bei Williams' Buch um einen gefeierten Klassiker handelt, ist das schon ein sehr starkes Stück finde ich. Man bemerkt, dass sich das Buch überwiegend an Leser richtet, die keine Science Fiction lesen und darum eventuell denken könnten, Daths Ideen seien etwas neues. Im Übrigen traut sich Williams bei weitem mehr als Dath, wenn es darum geht dem Leser das ungenehm Ungewohnte zuzumuten. Nur, bei Williams wird dies nicht aus dem Willen zur Provokation heraus getan, sonder um die Utopie einer idealen, schrankenlosen Gesellschaft zu beschreiben.
Allein die Tatsache, dass dieses Werk so abgedruckt wurde, gab mir Anlass zum Nachdenken. Es ist eigentlich ziemlich klar: Das Buch wurde nicht verlegt, weil es gut ist - es liest sich wie das unüberarbeitete Erstlingswerk eines Abiturienten - sonder weil Dath bereits etabliert ist. Ein guter Science-Fiction-Roman ist es auf jeden Fall nicht. Auch was postmoderne Satire angeht, so ziehe ich die Illuminatus!-Triologie diesem Wälzer schon allein aufgrund des geringer erscheinenden Umfangs -- ich habe jetzt nicht nachgemessen -- vor. - Julia Friedrichs
Gestatten: Elite
(133)Aktuelle Rezension von: WichmannRedaktioneller Hinweis: Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Das Cover
Die Rückseite des Covers ist schwarz, die Vorderseite weiß, was implizit an die zwei Seiten einer Medaille erinnert. Worum es geht, deuten dabei kleine Symbole in Form von Kleidung, eines Bürostuhls und eines Handys an, wobei in einem Abzeichen die Symbolkraft vom A und O genutzt wird.
Inhalt
„Man vernetzt sich untereinander, hält aber nach außen dicht“, schreibt die Autorin auf einer der 269 Seiten. Sie jedoch bricht das Schweigen. Zwar durchlief sie erfolgreich das Bewerbungsverfahren, konnte sich nach Kennenlernen ebendieses nicht mehr durchringen, das Job-Angebot anzunehmen. Warum, das schildert sie in ihrem Buch.
Dabei zieht sie Vergleiche mit ihrem abgeschlossenen Studium, schreibt von dem Kollegen, der lange, sehr lange seinen Finger in die Luft hebt. „Ein Finger, der alle Erklärungen (...) überdauert“, so schreibt sie, und deutet das Durchhalteprinzip an, um das es geht. Sie schreibt vom Parallelsystem, zeigt Schwächen und erklärt, wie arrogante Elitetypen entstehen. Seite 155 macht deutlich, ich zitiere: „Was die Eliteschule von staatlich gebildeten Pöbel“ denkt, Seite 182 zeigt auf, was zumindest einer der Elitären bereits unter Harz-IV-Verhältnis versteht.
Bewertung
Der Erfahrungsbericht und ihre Rechereergebnisse präsentiert die Autorin in lockerem Plauderton. Es ist ein interessanter Einblick in diese Welt, in die Sichtweise, Ausbildung und Umsetzung der Mächtigen von morgen. An manchen Stellen erschreckt es, an anderen mag man gewahr werden, dass das Leben selbst zu gestalten ist. Job oder Karriere, ist hier die Frage. Ein jeder hat es selbst in der Hand.
Zum Autor
Julia Friedrichs ist studierte Journalistin, die vor allem für die ZEIT, das ZDF und den WDR arbeitet. Sie erhielt für ihre aufwändig recherchierten Arbeiten zahlreiche Preise.
Fazit
Ein Buch das anfragt, aufzeigt und den Leser nach einem Blick in die Paralellwelt mit einer Antwort zurücklässt. So mag man sich dem Dank der Autorin an alle anschließen, die den Blick in diese Welt ermöglichten. - Fredmund Malik
Führen Leisten Leben
(16)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderMalik ist als Manager eine Institution und er hat so viel Erfahrungen gesammelt und so viele neue Strategien und Wege entwickelt. Mit diesem Buch hat er ein umfangreiches Standartwerk geschaffen, dass für jeden in einer Führungsposition oder einem Unternehmen wichtige Seiten aufzeigt. Selbstmanagement und Führungsstil und auch eigene Wege finden. Toll geschrieben und man kann so viel für sich raus ziehen und den Arbeitsalltag damit erleichtern und verbessern.
- Jack Welch
Was zählt
(8)Aktuelle Rezension von: chricaAuch hier habe ich fast einen 4. Stern vergeben. Im Prinzip hat mir das Buch sehr viel geholfen. Es ist sehr amerikanisch, was nicht gerade ein Lob sein soll. Alles wird ganz toll dargestellt. Aber Jack Welch revidiert sinenen absoluten Sharholder Value 2005 selbst, und sagt, es gibt wichtigeres wie den Schareholder Value. Aber ich habe nach dem Buch in meinem beruflichen Bereich stärker zugepackt. Entscheidungen müssen zeitnah getroffen werden, nicht zu lange zögern. Man darf nicht alles Ernst nehmen, was in dem Buch steht, aber man kann auch einige Sachen mitnehmen. - Gustave Le Bon
Psychologie der Massen. Das Grundlagenwerk vom Begründer der Massenpsychologie
(36)Aktuelle Rezension von: WaldviertlerGustave Le Bon (1841-1931) steht am Anfang der so genannten „Massenpsychologie“. Er setzte sich mit Fragen auseinander, wie sich der Einzelne in der Masse verändert. Dabei geht es um Probleme der Konformität, der Entfremdung und der Führung. Le Bon ist sehr kritisch, was die Modifikationen des Verhaltens der Einzelpersönlichkeit in der Masse betrifft. Der Mensch verliert unter dem Zwang großer Gruppen seine Fähigkeit und seinen Willen zur Kritik und wird den lenkenden Führern gegenüber leichtgläubig. Unter dem Einfluss der Herde nimmt er ein emotional gesteuertes, affektives Verhalten an. Er verhält sich dabei auch gewalttätig und vergisst die Normen seiner Kultur. Die Theorie, dass der Mensch leicht einer psychischen Ansteckung durch die Masse erliegt, geht von der Bedeutung unbewusster Impulse aus. Sigmund Freud war in diesem Sinn stark von Le Bon beeinflusst. Dieses 1895 erschienene Buch ist ein Klassiker seines Fachs, aber auch heute noch voller interessanter Einsichten. Wenn man es selbstkritisch liest, darf man sich immer wieder fragen, wann und wo man sich selber von Massenhysterien (Werbung!) anstecken lässt. - Dr. Stefanie Puckett
Der Code agiler Organisationen: Das Playbook für den Wandel zur agilen Organisationskultur
(7)Aktuelle Rezension von: LeserLeserinEin spannendes Buch, dass psychologische Fallstricke bei agilem Arbeiten aufzeigt und darlegt, wie es das Verhalten des Einzelnen und von Teams ist, das letztlich Agilität schafft. Die Tipps und Hacks am Ende jedes Kapitels sind sehr gut und direkt anwendbar. Das TEC Modell agiler Organisationskultur liefert direkt ein tolles Framework, mit dem man arbeiten kann.
- Richard Schwartz
Die Macht der Alten
(79)Aktuelle Rezension von: Ju_Lia_von_WastlAuch in diesem Teil der Reihe geht es unerwartet weiter. Der Tarn, der mühsam erkämpft wurde, erzielt nicht den gewünschten Effekt. Im Kampf gegen die schwarzen Legionen gibt es erneute Fortschritte, doch auch herbe Rückschläge und Verluste plagen die Helden.
Nun bleibt nur noch ein weiterer Band übrig und ich bin fast ein wenig wehmütig, wenn ich Havald, Leandra und die anderen bald "verlassen" muss.
- Spencer Johnson
Die Mäusestrategie für Manager
(25)Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-PapeVeränderungen positiv begegnen können
Vier kleine Wesen in einem Labyrinth auf der Suche nach dem gelungenen Leben, nach der Erreichung eigener Ziele, der Erfüllung persönlicher Wünsche – was in diesem Labyrinth durch ein Stück Käse symbolisiert wird. Eine Suche, auf der sich, eigentlich ständig, fließende Veränderungen auf den Wegen der Suche ereignen.
Eine kleine Geschichte, groß gedruckt, erstmal vermeintlich leicht zu verstehen, die erzählt Spencer Johnson als Analogie der menschlichen Suche nach Glück. Eine Suche, auf der ja durchaus auch gefunden werden ihre, gefunden wurde, aber auch Vertrautes wieder dahingehen wird und dahingegangen ist. Veränderungen somit, die im Leben eintreten. Veränderungen, die oft mit negativen Gefühlen, Verlusterlebnissen, Enttäuschungen zunächst verbunden sind und daher die Versuche, zu „Bewahren“ mehr das Leben prägen, als die Akzeptanz der Dynamik des Lebens an sich, die ständig zu kleinen, manchmal eben auch großen Veränderungen führt.
Am Ende kann sich wohl jeder Leser und jede Leserin in die Erkenntnis von Angela, einer der Personen im Buch, einstimmen:
„Das Leben ist ganz schön anders verlaufen, als ich es mir damals…vorgestellt habe. Es hat sich viel verändert“. Denn so ist das Leben. Meist.
Mit zugleich Zustimmung zur zweiten Erkenntnis, wie wenig man „sich selbst“ eigentlich in diesen äußeren Veränderungen verändert hat.
„Ich schätze, dass wir uns nicht verändern möchten, weil wir uns vor Veränderungen fürchten“!. Sagt Carlos, ein anderer der ehemaligen Schulfreunde.
Oder, wie dann in der wunderbaren Geschichte der vier Mäuse es heißt: „Je wichtiger Dir Dein Käse ist, desto mehr willst Du ihn behalten“.
Was aber, und das ist eine motivierende, fantasieanregende, zentrale, wichtige, die eigentliche Frage der Geschichte, die bei der Lektüre unbedrängt zu eigenen Fantasien führen kann und soll:
„Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest“?
Kommt dann Leere als Antwort, weil der eigene Rahmen so festgelegt ist, dass man selbst in Gedanken nicht mehr angstfrei nach vorne schauen kann, auch dann hat die kleine Geschichte ja schon ihren Zweck erfüllt, die eigenen Haltungen erkennbar in den Raum zu stellen. Denn am Ende ist es so, dass es besser ist, zur Not auch lange Zeit erfolglos im Labyrinth zu suchen, als „ohne Käse zu sein“, heißt wartend zu verharren. Also, „folge dem Käse“ und lerne die Veränderung zu genießen. So einfach klingt das, ist das und doch so schwer, innerlich genügend loslassen zu können, um es einfach mal zu versuchen.
Was aber sich, langsam, Seite für Seite, erst am Rande, dann deutlicher, motivierend einstellt bei der Lektüre. Und damit das Buch dazu verhilft, ein wenig zunächst, weniger Angst vor „drohenden“ Veränderungen zu empfinden und sich mehr den „Möglichkeiten“ sich vollziehender Veränderungen vorsichtig zuwenden zu können.
Eine empfehlenswerte Lektüre.