Bücher mit dem Tag "fundamentalismus"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "fundamentalismus" gekennzeichnet haben.

68 Bücher

  1. Cover des Buches Drachenläufer (ISBN: 9783596522682)
    Khaled Hosseini

    Drachenläufer

     (2.015)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Es ist das Jahr 1975 und in Afghanistan leben der zwölf jährige Amir und sein Vater in einem schönen Haus. Sie haben einen Dienstboten und dessen Sohn Hassan ist Amirs bester Freund. Sie spielen zusammen und ihre Leidenschaft gehört den Drachen. Keiner rennt so schnell wie Hassan. Nach einem Wettkampf beim Drachensteigen gehen die Beiden als Sieger hervor, aber was danach passieren wird, verändert alles. Die tiefe Freundschaft wandelt sich in Abscheu, Misstrauen und sogar Hass und dann kommt der Krieg. Eine der bewegendsten Geschichten der letzten Jahre und ein Meisterwerk, dass uns in die Geschichte Afghanistans eintauchen lässt und uns zeigt das Freundschaft und Liebe stärker sind als der Tod!

  2. Cover des Buches Tausend strahlende Sonnen (ISBN: 9783596520701)
    Khaled Hosseini

    Tausend strahlende Sonnen

     (1.233)
    Aktuelle Rezension von: ana-97

    Das perfekte Buch für den Moment, wenn ✨du in deiner Kontrahentin eine Freundin findest✨

    Mariam ist das uneheliche Kind einer Hausangestellten und eines Geschäftsmannes. Trotz des reichen Vaters wächst sie in ärmlichen Verhältnissen auf, während dieser mit seinen drei Ehefrauen und neun Kindern in einer Villa in Herat lebt. Als Mariam fünfzehn ist, stirbt ihre Mutter und sie wird mit dem dreißig Jahre älteren Rashid verheiratet. Die Ehe ist gewaltvoll. Als sich Mariams Mann eine Zweitfrau nimmt, ist sie zuerst eifersüchtig auf diese und Rashids Interesse an ihr. Die anfängliche Kälte wandelt sich jedoch im Lauf der Zeit und die beiden Ehefrauen werden zu Freundinnen. Gemeinsam entwerfen sie einen Plan, von Rashid zu fliehen.

    Als ich dieses Jahr das erste Mal ein Buch von Khaled Hosseini gelesen habe, hatte ich direkt das Gefühl, dass er zu einem meiner liebsten Autoren werden könnte. Seine Erzählungen sind glaubwürdig und unglaublich mitreißend. Meiner Meinung nach schafft Hosseini die perfekte Balance zwischen Kitsch und Authentizität, ohne dabei ins Straucheln zu geraten.

  3. Cover des Buches Carrie (ISBN: 9783404180066)
    Stephen King

    Carrie

     (1.527)
    Aktuelle Rezension von: library_booktalk

    𝐑𝐞𝐳𝐞𝐧𝐬𝐢𝐨𝐧

    𝐶𝑎𝑟𝑟𝑖𝑒 - Stephen King
    ___

    𝐖𝐨𝐫𝐮𝐦 𝐠𝐞𝐡𝐭’𝐬

    Carrie ist ein 17-jähriges Mädchen, die in der Schule leider als Außenseiterin gesehen wird und daher sehr viel Mobbing abbekommt. Aber auch Zuhause läuft es für sie nicht besser, denn sie leidet unter dem Verhalten ihrer krankhaft religiösen Mutter. Die Geschichte selbst beginnt in der Umkleidekabine der Schule, als sie zum ersten Mal ihre Periode bekam und die Demütigung der schlimmsten Art & Weise erfahren musste. Bald nach diesem Ereignis stelle Carrie fest, dass sie eine übernatürliche Gabe besaß, die im wahrsten Sinne aus der Hölle selbst entsprang. Und da bekanntlich selten ein Unglück alleine kommt, folgte schon bald die Ballnacht…

    𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠

    „Carrie“ ist eine absolut tragischer, emotionaler und schockierender Thriller.
    Wer die Geschichte kennt, der weiß von was ich rede. Die Anfangsszene in der Dusche, all das Mobbing, das Blutbad, die Ballnacht…einfach wow…Stephen King hat einfach so faszinierende und gleichzeitig extreme Szenen zu Blatt gebracht, was in meinen Augen einfach nur der genial ist.

    Obwohl das Buch mit rund 300 Seiten sehr knapp gehalten wurde, hat Stephen King sehr ausführlich beschriebene und vor allem realistische Charaktere erschaffen. Carrie und ihre derart kranke Mutter hätten nicht besser beschrieben werden können.

    Was mir bei diesem Buch richtig gut gefallen hatte, waren die dazwischengeschobenen Zeitungsartikel, Berichte und Rückblicke, da sie der Geschichte so wichtige zusätzliche Informationen geliefert haben und gleichzeitig auch dafür gesorgt hatten, dass sich die Story sehr echt anfühlte.
    ___

    𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭

    Für mich ein absoluter Klassiker, den ich nun endlich auch gelesen habe.
    Da ich den Film schon mehrere Male gesehen hatte, war ich so sehr auf das Buch von Stephen King gespannt. Wurde ich enttäuscht? Definitiv NICHT! Ich habe jeden Satz geliebt & konnte so unfassbar beim Lesen darin abtauchen. „Carrie“ ist ein ganz klares Lesemuss & daher gibt es von mir auch eine klare Empfehlung!

    5/5 ⭐️

  4. Cover des Buches Der Gotteswahn (ISBN: 9783548376431)
    Richard Dawkins

    Der Gotteswahn

     (220)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    "Wehe euch, Schriftgelehrte, Pharisäer [Theologen, GEISTIG Blinde] und Heuchler!"
    (Vorläufige Faßung, letzte Änderung: 16.12.2023, © Georg Sagittarius)
    1) Fazit: In seinem 2006 erschienenen religionskritischen Hauptwerk "The God Delusion" (2007: „Der Gotteswahn“) stellt Dawkins, der massiv falsche, pseudo-geistige Lehren verbreitet,  seine z.T. berechtigte fundamentale Glaubens-, Kirchen-, Religions- & Theologie-Kritik am ausführlichsten dar. In der Einleitung schreibt der leider GEISTIG weitgehend Blinde hochmütig & selbstüberschätzend:: „Wenn dieses Buch die von mir beabsichtigte Wirkung hat, werden Leser, die es als religiöse Menschen zur Hand genommen haben, es als Atheisten wieder zuschlagen.“

    "Nothing happens unless first a DREAM!" (Carl Sandburg)

    Propagierter Brachial-Atheismus, Polemik, Übersteigertes Selbstbewußtsein, mangelnde Demut, Selbstüberschätzung u.Ä. sind es, die die Argumentationen & Aktivitäten des rationalistischen Vielwißenden & Redegewandten antreiben und beflügeln. In der von ihm praktisch nicht behandelten, aber extrem dramatischen "Endzeit" (m.E. 2026-2033 nach Bertha Dudde & Jakob Lorber) wird sich bei allen (!) Menschen erweisen, wer den ganz falschen, den falschen oder den wenig falschen Glauben hat!
    Aber: An ihren "Früchten" nur werdet ihr den wahren Charakter & Glauben der Menschen erkennen!

    3) Was ist echte GEISTIGE Literatur?
    Um Mißverständnißen vorzubeugen oder solche auszuräumen. Das, was wirklich zählt & hilft, insbesondere in der oben angesprochenen "Endzeit" & unserer optimalen Vorbereitung (geistig, seelisch, physisch), ist Literatur des Absoluten Geistes, der als Heiliger Geist bekannt ist. Diese LITERATUR ist der absolute Maßstab & Prüfstein für alle von Menschen gemachte Literatur, also auch für Dawkins & seine Bücher. Was die Absolute Wahrheit betrifft, sind alle Bibel-Variante sind mehr oder weniger Fehler-behaftet, auch die Thora. Christus selbst aber gab uns nachbiblisch den Rat, uns daran nicht zu stören, weil die wichtigsten Lehren & Informationen trotzdem diesen Bibeln entnehmbar sind. Das sind nach meiner Erinnerung laut den umfangreichen Offenbarungen Christi an Jakob Lorber, Max Seltmann und Andere ("Neuoffenbarung" sowie Bertha Dudde zumindest das Gebot der Nächsten- & Gottesliebe sowie die Prophezeiungen für die Endzeit!

    4) Was sollte die beste Grundlage der Kritik & Auseinandersetzung mit Dawkins & seinen Werken sein?
    Die Antwort ist einfach: Die Literatur gemäß Punkt 3, weil sie praktisch die Absolute Wahrheit ist (bisher auf vermutlich vernachläßigbare editorische Fehler, Sprachmodernisierungen u.Ä.)!

    5) Wer sollte das Buch lesen?
    a) Wer sich beruflich und/oder privat auseinandersetzen muß oder will mit wahren & unwahren (wohlüberlegten) (Dawkins-)Argumenten & Behauptungen von Christus=Gott-Leugnern, Naturalisten, Rationalisten u.Ä.. Dawkins liefert diesbezüglich einige "harte Nüße"!
    b) Wer lange Literatur-Listen  bzgl. der Buch-Themen braucht (10 Seiten! Vorbildlich)

    c) Wer Wert legt auf ein Buch im guten formal-akademischen Stil & sehr guter formal-inhalticher Ausstattung, was bei deutschen Sachbüchern deutschsprachiger Autoren sehr selten zu finden ist!
    c1) sehr viele Endnoten (174, 10 Seiten!) mit sehr vielen weiteren, z.T. überlappenden Literaturangaben (aber wenigen Erläuterungen)
    c2) ausführliches Personen-Register (Seiten!)
    c3) ausführliches Sach-Register (11 Seiten!)

    6) Rezensionen:
    a) kostenlose Strasser-Streitschrift gegen Dawkins & Co. (111 Seiten!):
    Strasser, Peter: "Warum überhaupt Religion? Der Gott, der Richard Dawkins schuf", München 2008
    digi20.digitale-sammlungen.de

    7) Bücher-Kritik an Dawkins & seinen Büchern:
    a) McGrath, Alister & Joanna Collicutt: "Dawkins Delusion?: Atheist Fundamentalism and the Denial of the Divine"
    a1) Review dazu: Bryan Appleyard in newscientist.com

    8) Einiges Kritisches, was gesagt werden muß zum pseudo-philo-SOPH-ischen Naturalismus-Verfechter Dawkins:
    a) Strasser-Streitschrift gegen Dawkins & Co. (111 Seiten! Kostenlos):
    Strasser, Peter: "Warum überhaupt Religion? Der Gott, der Richard Dawkins schuf", München 2008
    digi20.digitale-sammlungen.de

    A. DAWKINS' WAHN (VARIANTEN DES ATHEISMUS)
    C. DAWKINS' ANGST (EINE ART RELIGIÖSER HALTUNG)
    C. VII. Der Gott, der Dawkins schuf

    S. 7-11: EINLEITUNG: DAWKINS' POINTE (WARUM ÜBERHAUPT RELIGION?)
    ...Aber es ist das Buch des Letzteren, The God Delusion, „Der Gotteswahn", gewesen, das den Anstoß gab, und zwar weniger, weil es
    sich dabei um ein so hervorragendes, intellektuell oder sonst wie herausforderndes Werk handeln würde - obwohl, es gibt bei Dawkins
    stets auch intellektuell und sonst wie herausfordernde Passagen. Nein, Dawkins' Buch veranlasste meine Streitschrift vor allem aus zwei
    Gründen:

    a) Erstens des fulminanten Erfolgs wegen, der nach langer Zeit wieder einmal einem Werk beschieden war, das den guten alten
    Brachialatheismus propagiert; und

    b) zweitens aufgrund des Typischen in der Polemik, die Dawkins' Argumentation antreibt und beflügelt.Jenes Typische lässt sich durch die Frage ausdrücken: „Warum überhaupt Religion?", wobei der entscheidende Teil der Frage im Wörtchen „überhaupt" zu stecken scheint. „Warum überhaupt?" suggeriert, dass die üblichen Zwecke, Aufgaben, Funktionen, die man der Religion traditionell zugeschrieben hat, sich mittlerweile als nicht mehr akzeptabel oder praktikabel erwiesen haben, zumindest für Menschen, die über die Entstehungsbedingungen und den Wahrheitsgehalt religiöser Haltungen hinreichend Bescheid wissen. Es ist also der Erfolg, den das Typische des Dawkins-schen  Atheismus erringen konnte, der mich dazu brachte, gerade Richard Dawkins zu meinem Helden zu machen, zugegebenermaßen zu
    meinem negativen Helden.

    Obwohl der Name „Dawkins" nur in einem Teil des Folgenden ausdrücklich auftaucht, wird ihm thematisch die Rolle des Widersa-
    chers zugemessen. Doch wie der Widersacher in der Bibel, die Dawkins von ganzem Herzen verabscheut, so hat er doch seinerseits eine
    höchst nützliche Funktion. Er ist die Geißel der religiösen Dummheit, von der, wie es scheint, die Welt gerade wieder einmal nicht ge-
    nug bekommen kann. Die Phänomene, die ich unter dem Titel einer „Restauration Gottes" ansprechen werde, schreien geradezu nach
    einem Religionshammer, wie ihn Dawkins mit Lust und Laune schwingt.

    Dennoch steht bei mir der Name „Dawkins" in den Passagen, wo Dawkins' Atheismus gemeint ist, für ein grundlegendes Missver-
    ständnis, die Religionen und besonders dasjenige betreffend, was ich „religiöse Haltung" oder, vorsichtiger, „eine Art religiöser Haltung"
    nenne. Das Missverständnis hat damit zu tun, die Rechtfertigung der religiösen Haltung darin zu suchen, dass sie zu etwas nütze sei.
    Nun leugnen Atheisten wie Dawkins keineswegs, dass Religionen „zu etwas nütze" waren oder es unter geistig Minderbemittelten, Fa-
    natikern und Leichtgläubigen noch immer sind. Ja mehr noch: Da die religiösen Gehalte, soweit kognitiv fassbar, allesamt auf Illusionen
    basieren - der Annahme der Existenz übernatürlicher Wesen, Kräfte etc. -, kann ihr menschheitsgeschichtliches Überdauern nicht darin
    gründen, dass sie wahr sind. Es muss vielmehr darin gründen, dass die religiösen Gehalte auf die eine oder andere Weise, direkt oder in-
    direkt, entweder selbst einen Nutzen haben oder jedenfalls mit genetisch ererbten Merkmalen und Fähigkeiten zusammenhängen, die ih-
    rerseits im Sinne der Evolutionstheorie nützlich, das heißt: überlebensdienlich sind. Die aus solchen Überlegungen folgende Pointe -
    nennen wir sie Dawkins' Pointe - lautet nun aber, dass, ist die Glaubensillusion erst einmal als Illusion begriffen und durchschaut, dann
    ihr Nutzen abfällt und schließlich überhaupt erlischt. Denn der Nutzen der Glaubensillusion - falls sie überhaupt einen hat und worin
    immer er bestehen mag - hängt langfristig unablösbar an dem Umstand, dass man die Illusion gerade nicht als solche durchschaut, son-
    dern sie im Gegenteil für wahr hält. Dawkins' Pointe führt also zu dem Ergebnis, dass auf die Frage „Warum überhaupt Religion?" geantwortet werden sollte: „Eben!" Demgegenüber möchte ich im Folgenden zeigen, dass Dawkins' Pointe mit Bezug auf das, was ich „religiöse Haltung" nennen werde, ins Leere verpufft. Und ich werde zu zeigen versuchen, dass es, systematisch und entwicklungslogisch, diese Haltung ist, die den Kern eines jeden ernstzunehmenden religiösen Glaubens bildet. Die religiöse Haltung, so möchte ich behaupten, ist etwas, was zu unserem
    Weltbezug primär und unhintergehbar dazugehört - dazugehört wiedas Amen zum Gebet. Diese Haltung aufzugeben, bedeutet, unseren
    Weltbezug überhaupt zu verlieren. Man kann also meines Erachtens nicht sinnvoll fragen, wozu die religiöse Haltung „gut" sei. Oder anders formuliert: Mit Bezug auf die religiöse Haltung klingt die Frage ebenso sinnvoll, als wenn man fragen wölke, wozu es gut sein soll, dass wir manche Dinge für wirklich und manche Behauptungen für wahr halten.Darauf mag es verschiedene richtige Antworten geben, und eine
    davon mag sich der evolutionären Betrachtung unserer Fähigkeit, etwas für wirklich oder wahr zu halten, verdanken. Aber allen diesen
    Antworten liegt «'«^Antwort zugrunde, die fundamental ist: Dass Wir manche Dinge für wirklich und manche Behauptungen für wahr
    halten, das eben ist die Art und Weise, wie wir uns zur Welt als Welt in Beziehung setzen. Und zu fragen, wozu das gut ist, wäre gleichbe-
    deutend mit der Frage, wozu es gut sei, dass es eine Welt gibt, zu der wir uns in Beziehung setzen können. Was ist, das ist. Mehr ist da
    nicht und mehr braucht da auch nicht zu sein.

    2 Ich sage „eines jeden ernstzunehmenden religiösen Glaubens", womit ich einräume, dass es Glaubensphänomene und Afterreligionen gibt, die nicht ernst zu nehmen sind. Ich tue das, weil es so ist. Die Frage jedoch, wie sich das Ernstzunehmende im Glaubensbereich von seinem Gegenteil abgrenzen lässt, ist ohne „zirkuläre" Bezugnahme auf das, was ich „religiöse Haltung" nennen werde, nicht zu be-
    antworten. Daher bitte ich an dieser Stelle um Geduld. A. DAWKINS' WAHN (VARIANTEN DES ATHEISMUS) Genie und Wahnsinn liegen eng beisammen. Das war der Grund, warum der Vortrag mit einem Eklat endete. Nachdem der weltberühmte Gehirnforscher bewiesen hatte, dass es weder ein Ich noch einen freien Willen gibt - „das alles, meine Damen und Herren, sind Illusionen, die unser Gehirn erzeugt" —, bewies er außerdem, dass es keine Außenwelt gibt. „Dass der Himmel blau ist, die Rose duftet, die Glocke läutet, der Boden unter unseren Füßen nicht schwankt: das alles sind Konstrukte unseres Gehirns, nichts weiter. Die Frage, was da draußen sei, jenseits unser Gehirns, hat keinen Sinn, ist falsch gestellt, Ergebnis einer Täuschung, die unser Gehirn erzeugt — erzeugt, um was zu optimieren, meine Damen und Herren? Jawohl, die Überlebenschancen unserer Gene, deren Überlebensmaschinen wir sind."

    An dieser Stelle steht im Vortragstext des weltberühmten Gehirnforschers, und es steht schon seit Jahrzehnten an dieser Stelle, am Rand, pe-
    nibel notiert: Pause machen, Kopf heben, Blick voll ins Publikum! Warum? Weil jetzt die Pointe kommt; sie lautet: Da die Außenwelt ein
    Konstrukt unseres Gehirns ist und unser Gehirn ein Teil der Außenwelt ist, ist unser Gehirn ein Konstrukt unseres Gehirns. Es ist daher seinerseits
    - Pause, ausatmen, einatmen, Blick halten! - eine Illusion. „Ich nenne das", sagt der weltberühmte Gehirnforscher, „die gehirnneurologische
    Kränkung. " Der Mensch werde lernen müssen, sie mit Heiterkeit zu tragen.

    „Meine Damen und Herren, die moderne Gehirnforschung beweist eindeutig, dass alles eine Illusion ist, die Außenwelt, die Innenwelt, die
    Gene, das Gehirn und natürlich auch Sie, meine Damen und Herren. Die moderne Gehirnforschung beweist ferner — feinsinnig lächeln! —,
    dass die Religion eine Geisteskrankheit und Gott eine Phantasmagorie ist. Das Einzige, was existiert — Lippen spitzen, Augenbrauen anheben,
    Schultern hochziehen! —, bin ich selbst, wie ich mir gerade eben jetzt erscheine. Niemand anderes. Nur ich, ich, ich. Ich nenne das den gehirn-
    neurologischen Solipsismus."
    Noch hatte der Applaus nicht eingesetzt, als die Türen des überfüllten Vortragssaales, der vor Erregung dampfe, aufprangen. Ein Trupp Poli-
    zisten, gefolgt von einer Emergency Unit MHCAs (Mental Health Care Assistants), zerrte den weltberühmten Gehirnforscher, der gar keiner war,...
    (digi20.digitale-sammlungen.de)



  5. Cover des Buches Theos Reise (ISBN: 9783446203426)
    Catherine Clément

    Theos Reise

     (239)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Theo ist 14 Jahre alt und liebt Bücher über die alten Götter. Plötzlich wird er schwer krank. Daraufhin nimmt seine Tante Martha ihn mit auf eine Weltreise zu den Religionen.

    Ich bin bei diesem Buch nur so über die Seiten geflogen. Die Religionen werden ganz toll beschrieben. Man lernt sehr viel über sie und ihre Bräuche. Auch die verschiedenen Orte der Reise werden so beschrieben, dass man sich gleich dorthin versetzt fühlt. Mehr kann ich gar nicht schreiben, ohne zu spoilern.

    Meiner Meinung nach ist das Buch eine klare Empfehlung für Menschen, die sich über die Religionen informieren möchten.

  6. Cover des Buches Deutschland schafft sich ab (ISBN: 9783421045454)
    Thilo Sarrazin

    Deutschland schafft sich ab

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Boris_Goroff

    Der Autor schreibt hochwissenschaftlich, jede Aussage ist mit einer Quellenangabe belegt. Die Fehler der deutschen Regierungspolitik werden gnadenlos aufgelistet und die Migrationspolitik hinterfragt. Zum Schluss werden mögliche Zukunftsszenarien prognostiziert.

  7. Cover des Buches Nichts (ISBN: 9783423625173)
    Janne Teller

    Nichts

     (1.065)
    Aktuelle Rezension von: Libby196

    Das Buch handelt sehr eindringlich von der Frage der Bedeutung im Leben/dem Sinn des Lebens. Lohnt sich das Leben gar nicht, weil am Ende Nichts eine Bedeutung hat?

    Der genaue Inhalt wurde ja schon hunderte Male besprochen. Ich persönlich fand die Entwicklung der Kinder zu extrem. Natürlich kann man sich fragen, ob der Inhalt so krass im Gedächtnis bleiben würde, wenn sich die "bedeutungsvollen" Dinge nicht immer weiter gesteigert hätten. Nur Sandalen oder Fahrräder wären wohl auch zu profan. Aber dass Siebtklässler (!) auch vor Vergewaltigung, Verstümmelung und sogar zweifachem Mord nicht zurückschrecken - und auch zwischendurch gerne mal gewalttätig sind - kommt mir doch sehr drastisch vor.

    Vielleicht liest man das Buch (ähnlich wie bspw. "Herr der Fliegen") eher wie eine Art Parabel. Wie weit würden Menschen gehen, um dem vermeintlich sinnlosen Leben Bedeutung beizumessen?

  8. Cover des Buches Marionetten (ISBN: 9783548285870)
    John le Carré

    Marionetten

     (66)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    ... handelt von einem jungen Tschetschenen, der auf dubiosen Wegen nach Hamburg und zwischen alle Fronten gelangt.

    Issa Karpow, Sohn eines korrupten russischen Generals kommt nach Hamburg, um dort sein Erbe - das Schwarzgeld seines Vaters - anzutreten. Schnell stellt sich heraus, dass Issa in verschiedenen Ländern in Gefängnissen sass. Ebenso schnell werden deutsche, britische und amerikanische Geheimdienste auf ihn aufmerksam. Zumal Geheimdienste auch bei der Einrichtung des Schwarzgeldkontos ihre Finger im Spiel hatten.

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    Le Carre baut hieraus eine vielschichtige Geschichte auf, die den Leser dazu zwingt, sich Gedanken zu machen.

    Neben Issa  spielen 

    • + eine junge Anwältin, die die Interessen von Flüchtlingen in Deutschland vertritt,
    • + ein alternder britischer Privatbankier, der die Schwarzgeldkonten als eine Belastung aus der Vergangenheit empfindet,
    • + die ineffizienten deutschen Geheimdienste, die aus dem Schatten ihrer angelsächsischen Kollegen hervortreten wollen und nach den Attentaten von 2001 "alles richtig machen" möchten und
    • + ein geheimnisvoller, islamischer Gelehrter die Hauptrollen.

    Alle Personen werden gut charakterisiert - ich konnte mich leider mit keiner Person identifizieren.

    Le Carre beschäftigt sich zu weilen ein wenig langatmig mit den Beweggründen einer jeden Fraktion und man fragt sich, ob nicht alle Marionetten sind.

    Am Ende kommt es zu einem recht überraschenden und plötzlichen Showdown und der Leser bleibt mit der Frage zurück, ob man nun tatsächlich Terroristen dingfest gemacht hat oder Unschuldigen terroristische Aktivitäten untergeschoben hat.

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    Mein Fazit: lesenswert

    Ein gut geschriebener Roman, um das auch Jahre später noch aktuelle Thema, wie weit dürfen Geheimdienste gehen dürfen, um unseren westlichen Lebensstil zu schützen. 

    Punkteabzug gibt es von mir dafür, dass der Roman seine Längen hat und leider nur mäßig spannend ist.


  9. Cover des Buches Der Afghane (ISBN: 9783328107262)
    Frederick Forsyth

    Der Afghane

     (56)
    Aktuelle Rezension von: beastybabe

    Die Geschichte:
    Frederick Forsyth hat dieses Buch zwar bereits vor etwa 10 Jahren geschrieben, doch angesichts der Ereignisse der letzten Zeit ist es leider (wieder) sehr aktuell. Es geht um fanatische Glaubensanhänger, die der westlichen Welt den Kampf angesagt haben.
    Durch einen Zufall gelangen die Geheimdienste Amerikas und Englands an eine verschlüsselte Botschaft, die einen drohenden Terroranschlag enormen Ausmaßes ankündigen könnte. Keine ihrer Quellen kann ihnen Näheres dazu sagen, so dass langsam ein irrwitziger Plan Gestalt annimmt: sie wollen einen ihrer Agenten bei al-Qaida einschleusen.
    Mike Martin ist mit knapp Mitte Vierzig zwar bereits im Ruhestand, doch er erfüllt alle nötigen Voraussetzungen für diese Mission. Er wird in die Rolle eines inhaftierten Taliban-Kommandanten schlüpfen und kann nur hoffen, dass er überzeugend genug ist, um nach vielen Monaten Vorbereitungszeit nicht sofort enttarnt zu werden.

    Meine Meinung:
    Der Autor lässt anfangs noch einmal sehr übersichtlich einige wichtige Eckdaten und Ereignisse in die Geschichte einfließen, die erklären, wie es überhaupt zur heutigen Terrorbedrohung und zu den vielen fanatischen Gruppen gekommen ist, die den “Ungläubigen” den Dschihad erklärt haben. Da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin, waren diese Informationen sehr interessant und aufschlussreich.
    Frederick Forsyth ist ein Mann “vom Fach”, was man an vielen Stellen deutlich merkt: die Arbeit der Geheimdienste, die eingesetzten Waffen und die technische Ausrüstung werden sehr authentisch beschrieben. Überhaupt wirkt die ganze Story sehr lebensnah und erschreckend real.

    An Spannung mangelt es nicht, obwohl zunächst viel Zeit für die Vorbereitung der Mission aufgewendet werden muss. Wechselnde Schauplätze bringen zusätzlich Tempo und Abwechslung in die Geschichte. Alles ist bestens durchdacht und es gibt zwar einige Zufälle, die maßgeblich zum Gelingen beitragen, aber diese nehmen nicht überhand.

    Hauptperson ist der Geheimagent Mike Martin, der gerade so sympathisch rüberkommt, dass man ihn gern auf seiner heiklen Mission begleitet und ihm wünscht, dass er am Ende wohlbehalten in seinen Ruhestand zurückkehren kann. Andererseits übertreibt es der Autor aber nicht mit emotionalen Hintergrundinformationen, so dass man als Leser trotzdem noch einen guten Abstand zu den Protagonisten wahren kann und nicht zu entsetzt ist über mögliche Verluste.

    Die zweite wichtige Person ist natürlich “der Afghane”, also der Gefangene, dessen Leben Mike übernimmt. Sein Lebenslauf ist ein gutes Beispiel dafür, wie eigentlich ganz normale, unschuldige Menschen irgendwann in den Fängen des Fanatismus enden.

    Sehr schön fand ich auch die Beschreibung der Schauplätze: der Autor erschafft authentische Szenarien, denen man sich nur schwer entziehen kann.

    Fazit:
    Interessant, fesselnd, erschreckend realistisch – ein Agententhriller mit viel Spannung und Action!

  10. Cover des Buches The Handmaid's Tale (ISBN: 9780099563143)
    Margaret Atwood

    The Handmaid's Tale

     (165)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    I’ve read the book while they decided to prohibit abortions in some of the United States. So it felt kinda surreal to read about a dystopian story like this, while women rights can be so easily dismissed.

  11. Cover des Buches White Teeth (ISBN: 9780241954577)
    Zadie Smith

    White Teeth

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Fornika

    Einst waren sie Kameraden im zweiten Weltkrieg, Jahrzehnte später kämpfen sie sich durch das Londoner Leben. Das Leben als Familienvater, das Leben mit einer jüngeren Frau, das Leben mit Migrationshintergrund, der Kampf mit zerplatzten Träumen, mit der eigenen Identität. Archie und Samad sind das, was man gute alte Freunde nennt. Über Jahre hinweg begleitet man ihr Familienleben, macht Ausflüge in die Vergangenheit, zu Anverwandten und Vorfahren. Und lacht sich dabei zuweilen kringelig…

    Zadie Smith lässt in ihrem Debut Familiengeschichte lebendig werden, erzählt auf verschiedenen Zeitebenen. Sie befasst sich mit schwierigen Themen wie Kampf der Kulturen und Religionen, den Schwierigkeiten sich einzufinden. Aber auch mit „Kleinigkeiten“ wie der Frage nach der „richtigen“ Erziehung der Kinder: wieviel Bangladesh darf man einem Teenager im modernen England aufzwingen? Einem Teenager, der selbst noch nie dort war? Wieviel Religion muss sein, zumal die eigene Großmutter ganz vorne bei den Zeugen Jehovas mitmischt? Smith packt viele heiße Eisen an und macht daraus eine großartige Story. Witzig und gleichzeitig ernst, erzählt sie sehr flüssig und mitreißend. Ihre Charaktere fand ich sehr originell, natürlich wird so manches Klischee bedient, aber die Autorin weiß auch zu überraschen. Mich haben ihre Figuren überzeugt. Die Handlung ist gut konstruiert, lediglich der Mittelteil hätte etwas Straffung vertragen können. Insgesamt wurde ich aber gut unterhalten, es gab einige Denkanstöße und ich kann mich dem Lob für dieses Debut eigentlich nur anschließen.

  12. Cover des Buches Der Jesus-Deal (ISBN: 9783404173532)
    Andreas Eschbach

    Der Jesus-Deal

     (177)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich den Bestseller "Das Jesus-Video" verschlungen habe. So war ich natürlich gleich dabei, als ich entdeckt habe, dass es eine Fortsetzung dieser faszinierenden Geschichte gibt. Um die ganzen Zusammenhänge zu verstehen, wäre es schon fast zwingend notwendig, auch den 1. Teil gelesen zu haben, bevor man sich zu diesem Band begibt. 

    Der reichste Mann der Welt hat konkrete Pläne, mit einer Zeitmaschine Jesus direkt nach seiner Auferstehung in die Jetztzeit zu holen, damit sich die biblische Ankündigung seiner Wiederkehr erfüllt und betrachtet sich dabei als Werkzeug Gottes. Doch dazu muss auch das beschriebene Armageddon ausgelöst werden, was heißt, dass die Welt, wie wir sie kennen, zerstört werden muss. Er versucht seinen Kandidaten für das Präsidentenamt zu pushen und lässt seinen eigenen Sohn dafür ausbilden, mit auf die Reise zu gehen ..


    Die komplexe Handlung verwandelt sich zugleich zur Fortsetzung und Vorgeschichte des ersten Romans. Eine größere Rolle spielt dabei die mächtige evangelikale Bewegung in den USA und ihre politischen Verstrickungen. Es tauchen auch die alten Bekannten aus Band 1 wieder auf, wobei John Kaun eine zentrale Rolle spielt, der inzwischen ein mehr oder weniger bürgerliches Leben mit seiner kleinen Familie führt, jedoch durch einen Schicksalsschlag ein ganz persönlich neu erwachtes Interesse an der bevorstehenden Zeitreise entdeckt. Ein Teil der Handlung spielt natürlich in Israel, nicht nur in der Vergangenheit sondern auch im Heute. 

    Die Sache mit der Zeitreise wird auch ganz konkret und die Erklärungsmuster der Machbarkeit werden dazu geliefert.

    Insgesamt hat mich der Roman ziemlich gefesselt, an manchen Stellen, was sich bei der Seitenanzahl wohl schwerlich vermeiden lässt, zeigt er jedoch gewisse Längen und auf einige dazu gereihte Nebenschauplätze hätte man sicherlich verzichten können. Überraschend auch, wie schlüssig die Gesamttherorie trotz aller ihrer Verrücktheit auf mich gewirkt hat. 


    Fazit: Andreas Eschbach ist wieder ein vielschichtiger Thriller gelungen. Kommt nicht ganz an den ersten Teil heran, ist aber aus meiner Sicht durchaus zum Lesen lohnend. 



  13. Cover des Buches Gegen den Hass (ISBN: 9783596522217)
    Carolin Emcke

    Gegen den Hass

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Wer sich auch nur ein wenig im Internet bewegt, weiß es schon lange: die Menschenfeinde versuchen lautstark, organisiert und hemmungslos ihren Hass als die wahre Meinung des Volkes, die aufrichtige Mehrheitsmeinung zu verkaufen. Dass es diesen rechten bis rechtsextremen Rand in jeder Gesellschaft gibt, ist nichts Neues. Dass diese fanatische Minderheit bis zu 20 Prozent der deutschen Gesellschaft ausmacht, könnte man auch seit Jahren wissen, wenn man die entsprechenden Studien verfolgt hätte. Hier haben die bürgerliche Mitte und die Verteidiger der offenen Gesellschaft schlichtweg zu lange weggeguckt. Die autoritären Charaktere mit ihrer Radfahrermentalität (Erich Fromm), nach oben buckeln und nach unten treten, die preußischen Untertanen, versuchen den Diskurs zu okkupieren und ihre Meinung als mehrheitsfähig in die Mitte der Gesellschaft zu transportieren.

    „Die Sorge erlebt zur Zeit eine erstaunliche Aufwertung. In der Sorge, so die rhetorische Suggestion, artikuliere sich ein berechtigtes Unbehagen, ein Affekt, der politisch ernst genommen und keinesfalls kritisiert werden sollte. Als seien ungefilterte Gefühle per se berechtigt. Als käme unreflektierten Gefühlen eine ganz eigene Legitimität zu.“

    Obsessiver Hass

    Erst mit dem Erstarken von Pegida und AfD wacht die im Konsum erstarrte offene Gesellschaft langsam auf. Erst mit dem Rückfall zahlreicher Deutscher in den völkischen Hass-Habitus schrecken Intellektuelle wie Carolin Emcke oder Harald Welzer auf. Es ist dringend an der Zeit die offene Gesellschaft zu verteidigen und sich klar und deutlich als Mehrheitsgesellschaft gegen den Hass zu positionieren. Emckes Plädoyer trifft den Kern der Debatte, was die Reaktionen der besorgten Bürger (u.a. in Amazon Rezensionen und Kommentaren) eindringlich bestätigen. Der Hass ist obsessiv geworden. Und seit geraumer Zeit werden aus den Worten auch Taten. Was Sarrazin, Pirinçci, Don Alphonso (Rainer Meyer), Höcke und sonstige Protagonisten der Neurechten sprachlich und gedanklich vorbereiten, führen die Hohlköpfe der neuen SA, die Hooligans, Kameradschaften, Freundeskreise und wie sich die rechtsextremen Gewaltaffinen auch nennen mögen, auf den Straßen aus.

    „Den Hass und die Angst schüren nicht zuletzt die, die sich von ihm Gewinn versprechen. Ob die Profiteure der Angst in der Währung der Einschaltquoten denken oder in Wählerstimmen, ob sie mit einschlägigen Titeln Bestseller produzieren oder sich mit griffigen Schlagzeilen Aufmerksamkeit verschaffen – sie alle mögen sich distanzieren von dem sogenannten »Mob« auf der Straße, aber sie wissen ihn ökonomisch für sich zu nutzen.“

    Mehr noch, muss man hinzufügen, sie sind sich in der Sache einig, lediglich die Methoden halten sie für falsch. Es ist diese Allianz der Hetzer mit dem Mob, die das gesellschaftliche Gefüge gefährden und der Menschenfeindlichkeit den Nährboden bieten. Carolin Emcke beginnt „Gegen den Hass“ mit genau solch einer Melange aus Worten und Taten. Clausnitz, wiedermal ein deutscher Ort, nach den überwunden geglaubten 90er Jahren, der zu einem Symbol des Hasses geworden ist.

    „Clausnitz ist nur ein Beispiel für den Hass und die Raster der Wahrnehmung, die ihn vorbereiten und formen, die Menschen unsichtbar und monströs zugleich machen. In Clausnitz traf es einen Bus mit Geflüchteten. In anderen Städten, in anderen Regionen trifft es Menschen mit einer anderen Hautfarbe, einer anderen Sexualität, einem anderen Glauben, einem uneindeutigen Körper, es trifft junge oder alte Frauen, Menschen mit einer Kippa oder einem Kopftuch, Menschen ohne Obdach oder ohne Pass, was immer gerade als Objekt des Hasses zugerichtet wird. Sie werden eingeschüchtert, wie in diesem Fall, oder kriminalisiert, sie werden pathologisiert oder ausgewiesen, angegriffen oder verletzt.“

    Als zweites Beispiel für „Hass und Missachtung“ führt Emcke den institutionellen Rassismus in den USA an. Es ist ein Beispiel, exemplarisch und nicht der Fingerzeig auf andere. Der institutionelle Rassismus ist kein Problem der USA, dort hat er lediglich eine spezifische Geschichte mit einer spezifischen und nicht einfach übertragbaren Ausprägung. Aber die Strukturen des Rassismus, die Missachtung des Lebens, die Menschenfeindlichkeit sind sehr wohl auch bei uns auszumachen.

    Der Mord an Eric Garner und sein Ausruf „This stops today“ ist Warnung, Mahnung und Aufforderung an alle Demokraten sich den Hass entgegenzustellen. Wie Harald Welzer es in „Wir sind die Mehrheit“ schrieb: Die Weimarer Republik scheiterte nicht, weil sie zu viele Feinde hatte, sie scheiterte, weil sie zu wenig Freunde hatte. Ebenso wie Welzer ruft Emcke dem Leser zu: Werdet Freunde der offenen Gesellschaft! Stellt euch gegen den Hass! Wir sind die Mehrheit!

    Der zweite Teil des Buches ist der Versuch den Kern der völkischen Ideologie, wie sie im Rassismus, bei Pegida, AfD und Neurechten gepflegt wird, aufzudecken: Homogen, Natürlich, Rein. Die Dreifaltigkeit der Einfältigkeit. Die Nähe von Neurechten, besorgten Bürgern und Islamisten wird hier besonders deutlich. Die Fundamentalisten sind immer gegen das vermeintlich Unnatürliche, das Unreine, die Biologisierung der eigenen Ideologie, der eigenen Ressentiments. Menschenfeinde sind Menschenfeinde – auch wenn sie es, geblendet von ihrem Hass, nicht erkennen werden.

    Emcke schließt das Buch mit dem dritten Teil, einem Plädoyer für den Pluralismus, die offene Gesellschaft. Hinter allem steht die Mahnung Eric Garners: Es muss heute aufhören! Der Hass muss aufhören.

    Während der erste Teil des Buches im journalistischen Stil geschrieben ist, dominiert im zweiten und dritten Teil ein philosophisch-akademischer Ton. Hierdurch wird meines Erachtens Potenzial verschenkt. Solche Bücher bedürfen einer großen Reichweite. Dass die besorgten Bürger das Buch nicht lesen werden, versteht sich von selbst. Aber die Mehrheitsgesellschaft besteht nicht nur aus Akademikern und Intellektuellen. Das ändert aber natürlich nichts an der Wichtigkeit des Buches und der trefflichen Analyse und Argumentation.

  14. Cover des Buches Ende gut (ISBN: 9783462000276)
    Sibylle Berg

    Ende gut

     (86)
    Aktuelle Rezension von: BrittaRoeder

    Ende gut, verspricht uns Sibylle Berg mit ihrer Dystopie. Aber man mag ihr eigentlich nicht glauben. Denn nichts, aber auch rein gar nichts, ist gut in dieser Welt, die sie ihrer Leserschaft mit jeder einzelnen Zeile entgegen schleudert.
     Man muss schon Masochist sein, um dieses Buch bis zum Ende durchzuhalten. Nicht etwa, weil dieser Roman schlecht wäre. Im Gegenteil. Er ist verdammt gut. Er ist so verdammt gut, weil er so verdammt gnadenlos ehrlich ist. Jeder von Bergs Sätzen gleicht einem Messerstich, der tief unter die Haut geht. Alles geht den Bach runter. Niemand kommt gut weg. Das ist eines von den Büchern, von denen man sich nach der Lektüre erst einmal erholen muss. Und nach Finnland will man reisen, um nachzuschauen, ob dort wirklich das Paradies liegt. Ob die Finnen wirklich so weise sind, weil sie sich einfach selbst nicht so ernst nehmen. Vielleicht sollten wir das alle mal tun, uns einfach nicht so ernst nehmen. Die Welt könnte ein besserer Ort sein. Dann wäre vielleicht wirklich das Ende gut. Danke, Frau Berg.


  15. Cover des Buches funny girl (ISBN: 9783257243161)
    Anthony McCarten

    funny girl

     (101)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Azime ist Kurdin und hat es daheim oft nicht leicht. Ihr jüngerer Bruder sieht sich als Aufpasser und für die junge Frau, die im Trubel Londons ihr zu Hause hat, gibt es viel zu viele Regeln. Heimlich besucht sie Comedy Workshops und lernt dort einen jungen Mann kennen, der sie fördert und ihr so zu den ersten Auftritten verhilft. Aufregung pur, nicht nur bei Azime, denn ihre Familie bekommt Wind davon und ist entsetzt. Als besonderen Gag, trägt sie während ihrer Show eine Burka, aber das erzürnt ihren Bruder und ihren Vater umso mehr. Als dann noch der Guardian über sie berichtet und auf youtube Videos von ihr auftauchen, spalten sich die Lager. Bewunderer, die es toll finden was sie macht und Neider, Hasser, die sie beschimpfen und ihr die Pest an den Hals wünschen. Azime muss sich entscheiden, was sie machen möchte, wo ihr Weg hin geht und ob sie ihrer Familie den Rücken kehrt. Anthony Mc Carten versteht es aufs Neue, uns in den Bann einer großartigen Geschichte zu ziehen. Es ist lustig, aber mit Tiefgang, es ist spannend, aber mit einer Familientragödie, es ist schön, aber mit komplizierten Gefühlen. Jede seiner Geschichten überrascht und fasziniert aufs Neue.

  16. Cover des Buches Gottes kleiner Krieger (ISBN: 9783596176908)
    Kiran Nagarkar

    Gottes kleiner Krieger

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie ein Mensch zu einem religiösen Extremisten werden kann? Spätestens seit dem 11. September 2001 ist religiös motivierter Terrorismus und der radikale Glaubenskrieg tief und schmerzhaft im öffentlichen Bewusstsein verankert. Wir erleben die Konsequenzen tagtäglich: verschärfte Sicherheitskontrollen an Flughäfen, Überwachung und Kriege in weiten Teilen der Welt. Tatsächlich ist die Anzahl der Kriege auf der Welt aktuell so hoch wie schon seit 1945 nicht mehr. Al-Qaida, die radikal-islamische Hamas, Boko Haram. In regelmäßigen Abständen werden uns die Namen dieser Gruppierungen um die Ohren gehauen. Doch was für Menschen engagieren sich in solchen Netzwerken? Wie ticken sie? Und wie betätigen sich die scheinbar friedlichen Glaubenskämpfer, die eben nicht in den Nachrichten landen?

    Kiran Nagarkars Roman „Gottes Kleiner Krieger“ beantwortet diese Fragen mit der Lebensgeschichte des Inders Zia Khan. Von Kindesbeinen an ist er überzeugt, der nächste Erlöser und Prophet des Islam zu sein. Als Sohn eines erfolgreichen Architekten wächst er behütet auf, steht jedoch in ständiger Konkurrenz zu seinem älteren Bruder Amanat. Als die Firma seines Vaters Konkurs anmelden muss und Zafar Khan die Lizenz entzogen wird, muss die Familie in ein ärmeres Viertel in Bombay umziehen. Dank einer besonderen mathematischen Begabung wird Zia allerdings auf ein englisches Internat geschickt. Dort beginnt die abenteuerliche Geschichte seines Lebens. Zia studiert in Cambridge Wirtschaftswissenschaften, jagt Salman Rushdie, wird in den Bergen Afghanistans zum Terroristen, lechzt nach Vergebung und schließt sich einem christlichen Trappistenorden an. Während all der Zeit hält er Kontakt zu seinem Bruder, doch auch dieser kann ihn nicht von seinen Kreuzzügen abbringen. Denn Zia ist überzeugt, Gottes kleiner Krieger zu sein.

    Zia Khan ist das beste Negativbeispiel für einen religiös überzeugten Menschen, das man sich nur vorstellen kann. Schon als Kind ist er aggressiv und extrem; das Konzept des Fanatismus zieht sich durch sein gesamtes Leben. Kiran Nagarkars Roman hat mich schockiert und aufgewühlt, er gewährte mir einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt eines überzeugten Gläubigen. Nagarkars Erzählstil steht dabei in krassem Gegensatz zu seinem Protagonisten: ruhig und ausgeglichen schildert er die heiß brennende Überzeugung, die Zia sein ganzes Leben begleitet.
    Zia ist ein Einzelgänger, meist wird er respektiert und bewundert, aber nie wahrhaft geliebt, von seiner Familie einmal abgesehen. Alle Menschen, die versuchen, eine echte Bindung zu ihm aufzubauen, hält er auf Abstand; er bleibt innerlich stets für sich selbst und lässt niemanden rein. Im Nachhinein betrachtet überrascht es mich daher nicht, dass auch ich mich nie mit Zia identifizieren konnte. Er ist ein so sturer, verstockter, intoleranter und idealistischer Charakter, dass ich nie die Chance erhalten habe, mich ihm wahrhaft anzunähern. Umso wichtiger ist die Rolle, die Zias Bruder Amanat einnimmt: er erdet die Geschichte, setzt sie in ein realistisches Verhältnis. Amanat macht den LeserInnen erst deutlich, wie abstrakt und surreal Zias Ziele und Pläne sind. Während Zia immer etwas ober- oder außerhalb der Realität zu schweben scheint und seine Entscheidungen oft so weit hergeholt wirken, rackert sich Amanat sein Leben lang mühsam ab; ein Kampf gegen Windmühlen. All sein Tun ist trotz dessen dem Erschaffen gewidmet, wohingegen man Zia kurz als Zerstörer betiteln kann. Ich bin davon überzeugt, einige soziopathische Züge (dissoziale Persönlichkeitsstörung) an ihm entdeckt zu haben. Er ist von allumfassendem Egoismus geleitet, obwohl er beharrlich behauptet, seine Motivation läge darin, andere zu retten und zu bekehren. Das ist schlicht nicht wahr, Zia belügt sich selbst. Es geht ihm nie um das große Ganze, zeitlebens ist sein einziges Anliegen sein eigenes Seelenheil. Dabei schreckt er vor nichts zurück; er ist ein Terrorist, ein Mörder, ein Folterer, Extremist und Radikaler. Auch in diesem Punkt beeindruckte mich Kiran Nagarkar, denn er widerstand der Versuchung all diese Eigenschaften auszuschlachten. „Gottes Kleiner Krieger“ ist vieles, aber niemals voyeuristisch.

    Dieser Roman vermittelte mir einen intensiven Eindruck einer Welt, die ich wohl nie völlig verstehen werde. Kiran Nagarkar hat mir viel über die Bedeutung des Glaubens für einige Menschen beigebracht und ganz nebenbei meine Kenntnisse in Weltgeschichte von unten aufgefrischt. In gewisser Weise war es für mich das Gegenbuch zu „Schiffbruch mit Tiger“ von Yann Martel.
    Es ist schwer, für dieses Buch eine Empfehlung auszusprechen, da es thematisch äußerst speziell ist. In meinen Augen müssen interessierte LeserInnen den festen Vorsatz haben, sich auf Zias krasses Leben einzulassen und sich dabei nicht von seinem Fanatismus abschrecken zu lassen. Zia ist keine sympathische, austauschbare Figur, er ist ein höchst individueller, komplexer Charakter und seine Geschichte ist auf schockierende Weise außergewöhnlich. Überlegt euch gut, ob so ein Buch euren Geschmack trifft, bevor ihr zu „Gottes Kleiner Krieger“ greift.
    Schließen möchte ich mit einem Zitat von Amanat, welches das Buch in meinen Augen punktgenau beschreibt:

    „Auch Du bist […] Deiner Religion treu geblieben: der Religion des Extremismus.“
    („Gottes Kleiner Krieger“, S. 651)

  17. Cover des Buches Die Selbstmord-Schwestern (ISBN: 9783644011717)
    Jeffrey Eugenides

    Die Selbstmord-Schwestern

     (403)
    Aktuelle Rezension von: ana-97

    Seit ich den Film von Sofia Coppola gesehen habe, war mir klar dass ich auch das Buch der Selbstmord-Schwestern lesen möchte. Ich muss sagen, dass diese Geschichte eine der wenigen ist, bei der das Buch und der Film gleichauf sind. 

    Das spannende an den Selbstmord-Schwestern ist die Erzählperspektive. Wir lernen die Lisbon-Schwestern nur durch die Augen der Nachbarsjungs kennen. Das ist auch der Grund dafür, dass man als Leser nie wirklich den Grund ihrer Suizide versteht, auch nach dem Buch nur darüber munkeln kann. Doch die jungen Männer sehen die Schwestern in so einem besonderen Licht, das sie wie zerbrechliche Elfen beschreibt, wunderschön und unerreichbar, wie nicht von dieser Welt. 

    Ihre Sicht auf sie ist verklärt, romantisiert, völlig überzogen und dadurch wunderschön. Ich habs so gern gelesen, verstehe aber, dass das Buch nichts für jedermann*frau ist.

  18. Cover des Buches Wächter der Tiefe (ISBN: 9783839890011)
    Lincoln Child

    Wächter der Tiefe

     (19)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Gefunden per Rezension auf einem Blog, selber gehört und für super befunden. - Der Stoff, aus dem gute Bücher sind.


    Inhalt: Peter Crane wird unter einem Vorwand auf die Ölbohrplattform “Storm King” gerufen. Schnell stellt sich heraus, dass die Bohrinsel nicht wirklich das Ziel seiner Reise ist, sondern das hypermoderne Labor am Boden des Atlantiks tief unter ihm.

    Im Labor soll er seltsame Krankheitsfälle untersuchen, die sich mehr und mehr unter der Besatzung ausbreiten. Was zunächst nach einer einfach Sache aussieht, weil es ja nur die Tiefenkrankheit sein kann, stellt sich aber schnell als eine größere Sache heraus.

    Die Krankheit hängt mit der Entdeckung zusammen. Nicht das untergegangene Atlantis ist es, was hier am Meeresboden lauert. Vielmehr ist es eine Entdeckung, die nie hätte gefunden werden sollen. Geschweige denn ausgegraben werden sollte. Ausgerechnet Cane entschlüsselt die seltsamen Botschaften, welche das Geheimnis schützen sollen. Doch da ist es auch schon zu spät, denn auch der Anführer des dort stationierten Militärs ist bereits von dieser seltsamen Krankheit befallen. Selbst wenn er wollte, er kann nicht aufhören, sich weiter in die Tiefe und zu dem Geheimnis hin vorzuarbeiten.

    Cane muss nun nicht nur sich, sondern auch so viele Menschen wie möglich in Sicherheit bringen.


    Fazit: Ich finde es einen sehr genialen Schachzug, ausgerechnet das lang gesuchte Atlantis als Aufhänger für diese Story zu nehmen. Auch im realen Leben geht ja von dieser Sage eine Faszination aus, die man nur schwer fassen kann. Kein Mensch weis, ob es nun nur eine Sage oder wirklich geschehen ist. - Dass es sich dann in dieser Story dann aber doch um etwas ganz anderes handelt, ist der Spannung in diesem Buch sehr zuträglich.

    Es ist wunderbar dargestellt, wie der arglose Protagonist, in diesem Fall der ehemalige Militärarzt Cane, so langsam aber sicher in eine Sache unvorstellbaren Ausmaßes hinein gerät. Auf diesem Weg begegnet er Personen, denen er arglos vertraut, die dieses Vertrauen am Ende dann aber gar nicht verdient haben. Er selber ist es, der eine Entdeckung macht, die dann aber irgendwie komplett außerhalb von dem liegt, wozu er eigentlich am Meeresboden Labor stationiert ist.

    Die Handlung spitzt sich zum Ende hin wirklich so zu, dass ich froh war, dass ich nebenher noch meine Arbeit zu erledigen hatte. Ansonsten hätte ich wohl fingernägel kauend auf der Couch gehockt und vor Spannung sicher wie eine geistesgestörte gewirkt.

    Ob man das Ende als Happy End bezeichnen kann, wage ich mal zu bezweifeln. Dafür sind meiner Meinung nach noch zu viele Menschen ums Leben gekommen, die das einfach nicht verdient haben. Aber am Ende bietet das gelüftete Geheimnis auf jeden Fall noch jede Menge Raum für weitere Romane, die sich darum drehen können. Außerdem kratzt es an einem weiteren Mysterium, dass die Menschheit bewegt. Nämlich an dem der Außerirdischen. Gibt es sie? Und wenn es sie gibt, wie weit sind sie entwickelt?


    Alles war super einfach und leicht verfolgbar beschrieben. Ich konnte der Handlung gut folgen. Obwohl ich zunächst mal wieder Probleme mit den vielen Namen hatte, hat es sich aber herausgestellt, dass sich die Handlung am Ende doch selber erklärt. Es war nicht wirklich nötig, alle Namen auseinander halten zu können. Die Wichtigen hatte ich irgendwann drin und der ganze Rest war schmückendes Beiwerk.

    Dass es sich hier um den Auftakt einer Reihe handelt, war auch nicht wirklich ersichtlich. Ich vermute mal, dass das auch wieder so eine Reihe ist, die man durchaus auch außerhalb der chronologischen Reihenfolge hören kann.

    Der Sprecher hat einen super Job gemacht. Er liest alles ruhig und doch spannend und dazu noch  mit einer super sympathischen Stimme. Fast eine Märchenonkelstimme, die mich absolut eingelullt und noch mehr in die Geschichte hinein befördert hat. Übertriebene Betonung oder eine in zig Nuancen verstellte Stimme brauchte es hier gar nicht. Ich bin einfach super mitgekommen.


    In jedem Fall hat mich Lincoln Child von sich überzeugt und ich bin froh, dass auf Spotify noch mehr Bücher von ihm als Hörbuch zu haben sind. Genau diese werde ich dann jetzt in meine Hörbuchliste einfügen und sie so nach und nach anhören.


    Ich kann dieses Buch wirklich ruhigen Gewissens empfehlen. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Der Aufhänger und auch der Schluss haben beide etwas mit aktuellen Rätseln der Menschheit zu tun und so bekommt das Buch irgendwie einen Touch, dass man an so eine Story wirklich glauben möchte. - Ich war jedenfalls von Anfang bis Ende gefesselt und konnte kaum davon lassen.

  19. Cover des Buches Der heilige Schein (ISBN: 9783548376813)
    David Berger

    Der heilige Schein

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Interessant mal hinter den Kulissen der Katholischen Kirche zu blicken
  20. Cover des Buches Gott der Barbaren (ISBN: 9783518470251)
    Stephan Thome

    Gott der Barbaren

     (38)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    China, Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine christliche Aufstandsbewegung überzieht das Kaiserreich mit Terror und Zerstörung. Ein junger deutscher Missionar, der bei der Modernisierung des riesigen Reiches helfen will, reist voller Idealismus nach Nanking, um sich ein Bild von der Rebellion zu machen. Dabei gerät er zwischen die Fronten eines Krieges, in dem er am Ende alles zu verlieren droht, was ihm wichtig ist. An den Brennpunkten des Konflikts – in Hongkong, Shanghai, Peking – begegnen wir einem Ensemble so zerrissener wie faszinierender Persönlichkeiten: darunter der britische Sonderbotschafter, der seine inneren Abgründe erst erkennt, als er ihnen nicht mehr entgehen kann, und ein zum Kriegsherrn berufener chinesischer Gelehrter, der so mächtig wird, dass selbst der Kaiser ihn fürchten muss.

    Angeführt von einem christlichen Konvertiten, der sich für Gottes zweiten Sohn hält, errichten Rebellen in China einen Gottesstaat, der in verstörender Weise auf die Terrorbewegungen unserer Zeit vorausdeutet. Ein großer und weitblickender Roman über religiösen Fanatismus, über unsere Verführbarkeit und den Verlust an Orientierung in einer sich radikal verändernden Welt.

  21. Cover des Buches Terrorist (ISBN: 9783644057111)
    John Updike

    Terrorist

     (71)
    Aktuelle Rezension von: parden
    TERROR UND FUNDAMENTALISMUS...

    Ahmed ist achtzehn Jahre alt, gemeinsam mit seiner irischen Mutter lebt er irgendwo in New Jersey. Sein Vater, ein Araber, hat die Familie früh verlassen. Aber die Trennung der Eltern liegt lange zurück, und in New Prospect gibt es viele kaputte Familien. Ahmed ist ein ausgezeichneter Schüler, redegewandt und klug, ein junger Mann, der im amerikanischen System Karriere machen könnte. Doch er hat sich schon anders entschieden:
    Konsequent kapselt er sich von seiner Umwelt ab und hat im islamischen Fundamentalismus ein neues Zuhause gefunden. Er ist bereit, für seinen Glauben sein eigenes Leben zu opfern - und das Leben anderer.


    Eine Innenansicht von Terror und Fundamentalismus präsentiert John Updike hier, in dem Versuch, den simplen Schuldzuweisungen den Boden zu entziehen.

    "Es gibt genug Menschen, die vor der arabischen Bedrohung warnen. Da mag man es mir zugestehen, den jungen Mann so sympathisch darzustellen, wie es mir möglich ist. Er ist mein Held. Ich habe versucht, ihn zu verstehen und seine Welt zu beschreiben."

    So schreibt Updike es im Klappentext. Leider muss ich gestehen, dass mir Ahmed nie wirklich nahe kam. Ich konnte das gesamte Buch über kaum einmal so etwas wie Sympathie für den jungen Muslimen aufbringen. Zu distanziert wird er geschildert, zu abgehoben von der Welt. Die Charaktere insgesamt sind zwar detailliert und facettenreich dargestellt, doch blieben sie den gesamten Roman über für mich wenig greifbar. 

    Selbst die angedeuteten Gründe, weshalb Ahmed so fanatisch in seinem Glauben aufgeht, wirken wie ein Stück Stammtisch-Psychologie und waren für mich wenig überzeugend. Es werden viele religiöse Hintergründe aufgeführt, doch entsteht letztlich der Eindruck, dass sie über die gängigen religiösen Klischees z.B. bezüglich des Islam nur unwesentlich hinausgehen. So habe ich zwar verfolgt, wie aus Ahmed ein religiöser Fanatiker wurde, konnte es aber trotzdem nicht wirklich nachvollziehen. Schade. 


    Gut gefallen hat mir dagegen die Kritik am amerikanischen (westlichen) Leben der heutigen Zeit. Gut pointiert hat Updike die Oberflächlichkeit dargestellt, das unreflektierte Konsumverhalten, die Rolle von Wirtschaft und Medien im Hinblick auf die Kreation unkritischer Konsumenten - und die Haltlosigkeit der Jugend, ihre verzweifelte Suche nach Werten und Lebenssinn. 

    Der Schreibstil Updikes hat mich nach anfänglichen Schwierigkeiten doch überzeugt. Auch wenn es mir zeitweise zu ausschweifend, zu langatmig war und ich Sätze durchaus auch zwei oder drei Mal lesen musste, um ihren Sinn wirklich komplett zu erfassen, haben mich manche Schliderungen auch einfach nur bezaubert.


    Und es wird  nicht mein letztes Buch von Updike sein, da bin ich mir sicher...



    © Parden

  22. Cover des Buches Die Bibel & ich (ISBN: 9783548609393)
    A. J. Jacobs

    Die Bibel & ich

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Was passiert, wenn man sich ein Jahr wörtlich an die Vorschriften der Bibel hält? Das beschreibt A. J. Jacobs in diesem Buch. Auch wenn er sich nicht an alle Vorschriften zugleich hält, so stellt sich dieses Unterfangen als ganz schön schwierig und teils auch unsinnig heraus. Denn der Autor interpretiert die Regeln so, wie sie wörtlich in der Bibel stehen. Ohne Kontext und ohne Adaption an die heutige Zeit. 


    So kommen von Kreationisten bis hin zu den Red Letter Christians auch verschiedene Gruppierungen zu Wort: Dadurch dass Jacobs sich aber für die wörtliche Auslegung der Bibel entscheidet, sind es zumeist hochpolarisierte, evangelikale Gruppen, die zu Wort kommen. Der "gläubige Mainstream" erhält in diesem Buch keine Aufmerksamkeit. Und Jacobs probiert tatsächlich auch jede noch so schräge Regel aus.


    Letztendlich war das Buch vermutlich eine tiefe Erfahrung für den Autor selbst, der zwar nicht zum Glauben aber zu einigen Ritualen gefunden hat. Für den*die Leser*in ist das Buch stellenweise aber nur amüsant. Einen tieferen Sinn dahinter kann ich für mich selbst nicht entdecken, außer: Wenn die Bibel wörtlich ausgelegt wird, wird sie in unserer Zeit unsinnig. UND: Keiner hält sich an die gesamt Bibel, sondern es wird immer eine Auswahl getroffen, an die man sich hält. Ob man dadurch zu Gott finden kann, bleibt dabei jedem selbst überlassen.

  23. Cover des Buches Klonk! (ISBN: 9783641097349)
    Terry Pratchett

    Klonk!

     (288)
    Aktuelle Rezension von: zickzack

    Klonk ist das Geräusch, wenn eine Zwergenaxt und eine Trollkeule zusammenkrachen, wie es der Fall in der historischen Schlacht im Koomtal war. In Ankh-Morpork wird ein Zwerg ermordet und wenn Kommandeur Sam Mumm diesen Mord nicht schleunigst aufklärt, dann droht sich das geschichtliche Ereignis direkt vor seiner Haustür zu wiederholen. Die Kriegstrommeln erklingen bereits und ihm drückt die Zeit. Außerdem ist es schwer etwas herauszufinden, denn keine der beiden Parteien lässt sich gern in die Karten schauen. Doch mit seiner tapferen Wache möchte Mumm dieses Problem unbedingt beheben.

     

    Dies war mein erster Roman von Terry Pratchett aus der Scheibenwelt. Beim Lesen wurde mir klar, warum er so viele Fans hat, da er Fantasy geschickt mit Humor verbindet (und in diesem Fall noch etwas Thrilleranteil). Der Autor spielt mit den Klischees der verschiedenen Fantasy-Rassen, ob nun Vampir, Werwolf, Zwerg oder Troll. Er setzt diese humoristisch um und macht daraus etwas ganz Eigenes.

    Von der Sprache her war es auch ganz eigen. Einerseits ist mir aufgefallen, dass es sehr dialoglastig war und die Figuren sich gern in Einzelheiten verstrickten. Aber auch sprechen die Figuren ihrer Rasse entsprechend. Zum Beispiel haben Trolle einen verdrehten Satzbau. Da kommt nicht: Subjekt, Prädikat, Objekt, sondern letzter werden verdreht. Auch reden Trolle, wenn sie von sich selbst sprechen nicht mit „ich“, sondern eher mit ihren Namen direkt. „Ziegel hat das und das getan.“ Aber es gab auch Figuren, die bestimmte Buchstaben nicht aussprechen konnten, was man dann lautmalerisch im Text wiedergefunden hat. 

    Es hat mich ein Bisschen an das Ausschreiben von Dialekten erinnert und ja, wenn es längere Passagen waren, dann war es nicht nur anstrengend, sondern hat mich auch genervt. Ich bin kein großer Freund von Dialekt-Romanen wie zum Beispiel Regio-Krimis, da ich Dialekt lesen sehr anstrengend finde. Am Anfang war der Geck mit dieser unterschiedlichen Sprache ganz witzig, aber da es sich konsequent durch das Buch gezogen hat, bin ich kein Freund davon geworden. Zudem es das auch nicht gebraucht hat. Der Autor schaffte Figuren, die man auch gut so auseinanderhalten konnte. Meiner Meinung brauchte es da die sprachlichen Eigenheiten nicht (zumindest nicht ausgeschrieben).

    Es gab auch kurze Passage (zum Glück kurz) aus der Sicht eines Trolls und wenn der in Gedanken mit seinem verdrehten Satzbau sprach… es war danach schwer, überhaupt wieder einen neuen Satz normal lesen zu können. Und da der Troll teils auch nur verwirrenden Kauderwelsch von sich gab, hätte ich das teils ehrlich gesagt gar nicht gebraucht.

     

    Wie fand ich das Buch?

    Nun, für mich war das ein „Okay“-Buch. Es hat sich an sich gut lesen lassen und die Figuren haben mir auch gefallen, aber der Humor hat mich nicht wirklich getroffen. Ich habe schon gemerkt, dass es an der ein oder anderen Stelle witzig sein sollte, dass es teils überzogener Humor war und dass man eben die einzelnen Fantasy-Rassen etwas auf die Schippe genommen hat, aber es hat mich jetzt nicht wirklich zum Lachen gebracht. Teils hat es mich sogar gestört, weil ich lieber in der Geschichte etwas vorangekommen wäre, was der Grund ist, warum ich eher wenig Bücher mit humoristischen Anteil lese. Denn wenn er einen selbst nicht zusagt, kann es dazu führen, dass ein Buch anstrengend wird. Aber hier ging es noch, da mich dennoch die Figuren interessiert haben.

    Dazu gab es noch unendlich viel andere Probleme. Am Anfang zum Beispiel wurde Kommandeur Mumm aufgefordert endlich einen Vampir in seiner Wache aufzunehmen. Davon war er gar nicht begeistert, musste aber dann nachgeben und so ist die Vampirin Sally in die Wache gekommen.

    Lustigerweise fand ich in diesem Buch auch nicht die Zwerge und Trolle am interessantesten, sondern eigentlich wie sich Vampirin Sally und Werwölfin Angua gekabbelt haben. Das war ein erfrischendes Duo und wie beide mit ihren jeweiligen Rasseeigenschaften gestichelt haben. Mir haben die Zwei als Figuren eigentlich am besten gefallen, was aber auch daran liegen könnte, dass Vampire und Werwölfe meine liebsten Fantasyrassen sind.

    Sam Mumm war allerdings als Protagonist auch nicht schlecht. Vor allem sehr niedlich wie er seinem Sohn (noch ein Baby), immer pünktlich um 6 Uhr die Geschichte „Wo ist meine Kuh?“ vorlesen wollte und ständig ihm Hindernisse in den Weg gelegt wurden, damit er es nicht pünktlich schaffen sollte.

    Das Geheimnis um das Koomtal und die Zwistigkeit von Zwergen und Trollen, die ja eigentlich das Hauptthema waren, hat mich nicht so richtig gepackt. Zum Ende hin wurde es spannend und auch sehr seltsam mit der Dunkelheit (hätte für mich nicht sein müssen), aber da wurde auch langsam aufgedröselt, um was es nun geht. Das Ende an sich fand ich dabei nicht wirklich überraschend. Das war so ein typisches Ende wie ich finde.

     

    „Besser als Harry Potter: Terry Pratchetts „Scheibenwelt“ ist Fantasy mit Tiefenwirkung für Erwachsene“ schreibt die Berner Zeitung auf den Klappentext von dem Buch. 

    Mh, weiß ich ja nicht. Ich würde zumindest dieses Buch weder schlechter noch besser als Harry Potter bewerten. Im Prinzip denke ich eher, dass man diese zwei Welten gar nicht miteinander vergleichen kann, da sie komplett unterschiedlich sind. Und ob es hier wirklich „Fantasy mit Tiefenwirkung“ gegeben hat, könnte man bestreiten.

     

    Fazit: Das Buch hat mich die meiste Zeit gut unterhalten, obwohl es auch Phasen gab, wo ich es recht langweilig fand. Vampirin und Werwölfin fand ich richtig gut und hätte gerne noch mehr von den Beiden gelesen. Die Zwerge und Trolle waren hingegen „eher geht so“, obwohl ich dank Markus Heitz eigentlich ein großer Zwergenfan bin. Aber Pratchetts Zwerge konnten mich zumindest in diesem Buch nicht wirklich überzeugen. 3 Sterne von mir.

  24. Cover des Buches Schweres Beben (ISBN: 9783644010611)
    Jonathan Franzen

    Schweres Beben

     (56)
    Aktuelle Rezension von: ErnaErbse
    die korrekturen u. die 27. stadt hatten bereits dasselbe strickmuster, aber nach wie vor einer meiner liebsten autoren.

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