Bücher mit dem Tag "gazastreifen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gazastreifen" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Strom (ISBN: 9783423143820)
    Hannah Dübgen

    Strom

     (40)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Es ist sicherlich nicht leicht, einen Roman zu schreiben und es ist sicherlich noch viel schwerer, einen interessanten Roman zu schreiben. Der Ansatz, den Hannah Dübgen mit ihrem Erstling wählte, ist nicht verkehrt, ein altes Muster, das viele vor ihr praktiziert haben. Man nehme, x Personen und stelle sie mit ihren Leben(släufen) in Auszügen vor. 

    Obwohl die von Dübgen ausgedachten Personen einigermaßen originell ausgestattet sind, können sie mich kaum fesseln. Ihnen fehlt inneres Gehalt, Charakter und Innenleben, sie brillieren, wenn sie denn brillierten, einzig und allein durch die von Dübgen dazugestrickten Accessoires ihres Lebens oder durch ihre Aktivitäten. Nun ist ja grundsätzlich nichts gegen Aktivität zu sagen, aber … - sie braucht ein Ziel. Und einen Zweck, und den vermisse ich. 

    Für Jason, einen Amerikaner, der in Tokio für seine Firma Geschäfte machen soll, kann ich mich noch am ehesten erwärmen, denn Jason stellt fest, dass die japanische Art zu denken auch in geschäftlichen Angelegenheiten anders ist als die amerikanische, die Tradition ist wichtiger als die Effizienz. Allerdings lässt Dübgen die Auseinandersetzung mit der japanischen Kultur bald wieder los – und wird damit auch mein kurzzeitig aufgeflammtes Interesse an ihrem Roman los. 

    Es ist verwirrend und seltsam, und allzu künstlich angelegt, dass sämtlichen Protagonisten, eine Doppelnation zugeschrieben wird: so ist der Amerikaner in Japan, der Brasilianer in Israel, die Israelitin in Berlin, die Japanerin in Frankreich. For what? Soll das originell sein? Um eine Auseinandersetzung mit der Globalisierung zu sein, müsste da mehr kommen. Aber die Thematik "der Ausländer im Ausland" ist allerhöchstens angerissen - und bleibt stets an der Oberfläche.

    Geschrieben ist das Ganze zwar ziemlich flott, es liest sich angenehm, abgesehen von den hunderten von Malen, in denen die Protas tief Luft holen. Gut, man muss atmen, aber man könnte auch mal eine andere Formulierung wählen. Auch sonst dienen merkwürdig viele Sätze nur als Füllsel. Sie sind nett zu lesen, bringen aber bezüglich der Handlung gar nichts. Beispiel gefällig? „Als er einstieg, brachte das blitzende Sonnenlicht den runden Hautteller auf seinem Hinterkopf einen Augenblick lang zum Glänzen, was ihm eine Art Heiligenschein … verlieh“, etc. Nette Beobachtung über Personen, die keine erhebliche Rolle im Roman spielen. Und so geht es fort und fort. Sex sells. Wird hinzugefügt und fertig ist der Erstling. No!

    Fazit: Nett geschrieben, allerdings mit Phrasen und jede Menge Füllsel, reicht nicht. Mein Interesse tendierte gegen Null. 

    Kategorie: Roman. Schreibversuch.
    Dtv, 2013

  2. Cover des Buches Der Junge, der vom Frieden träumte (ISBN: 9783596521609)
    Michelle Cohen Corasanti

    Der Junge, der vom Frieden träumte

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Hannah_wulf_3232

    Mir hat gut gefallen, dass der Nahostkonflikt konsequent aus palästinensischer Perspektive erzielt wird. Diese Sichtweise kommt meines Erachtens in der Öffentlichkeit oft zu kurz.


    In dem Buch passiert sehr viel, es bleibt spannend und man möchte immer wissen, wie es weitergeht. Es lässt sich also leicht und unterhaltsam lesen, auch wenn viele, sehr traurige und tragische Ereignisse beschrieben werden.

    Leider ist die Handlung doch sehr absehbar und über weite Strecken unrealistisch. Dieser Aufstieg vom armen Jungen zum Nobelpreisträger wird einfach nicht glaubwürdig dargestellt. Und die Charaktere verkörpern stumpfe Klischees und bleiben sehr eindimensional: der weise Vater, die emotionale Mutter, der hasserfüllte Bruder, die edle Menschenrechtsaktivistin, die brave Ehefrau… und natürlich der Professor, der vom Feind zum besten Freund wird.

  3. Cover des Buches Reportagen (ISBN: 9783037311073)
  4. Cover des Buches Ein Grab in Gaza (ISBN: 9783453433595)
    Matt Beynon Rees

    Ein Grab in Gaza

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Hamburgerin

    Ich bin ja bekennender Omar Youssef Fan. Ohne diesen liebenswerten Lehrer, der trotz der Plagen seines fortschreitenden Alters an das Gute glauben will und tapfer dafür kämpft - ja ohne ihn wäre "Ein Grab in Gaza" nur ein weiteres Dokument der Hoffnungslosigkeit in einer ewig gebeutelten Region.

    Dennoch, mir gefällt die Art, wie der Gaza Streifen schonungslos beschrieben wird, mit allem, was dazu gehört. Wer mal dort war, erkennt, wie authentisch das ganze, verrückte Mosaik aus Gewalt, wirrer Politik, Korruption und humanitären Hilfsversuchen wiedergegeben wird.

    Matt Rees nutzt das Genre 'Krimi', um seinen Lesern den Brennpunkt Nah-Ost näher zu bringen, festzuhalten, was in den Nachrichten keinen Platz haben kann oder soll. Das mag Krimi-Leser enttäuschen, denn die Fälle haben ihre Schwächen. Aber Omar muss man einfach lieb haben.

  5. Cover des Buches Träume und Visionen (ISBN: 9783765542107)
    Tom Doyle

    Träume und Visionen

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich habe dieses Buch mit großem Interesse und Spannung gelesen. Es ist gut geschrieben und nicht nur mit Erfahrungsberichten der Muslime, sondern auch mit Erläuterungen zu den unterschiedlichen Ländern und Situationen gefüllt. Ich kann es wirklich empfehlen. Nur gegen Ende habe ich ein paar Seiten übersprungen, da sie mir zu langatmig waren.
  6. Cover des Buches Gaza (ISBN: 9783037310809)
    Joe Sacco

    Gaza

     (6)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76
    'Die ganze Welt verurteilt uns als Terroristen. Menschen, deren Häuser über ihren Köpfen zerstört werden, betrachtet man als Terroristen!' Inhalt: Joe Sacco erzählt in der Graphic Novel 'Gaza' von zwei Massakern, die sich im Jahre 1956 im Gaza-Streifen zugetragen haben: das in Chan Yunis, laut der UN das größte an Palästinensern auf palästinensischem Boden verübte Massaker, bei dem 275 Menschen getötet wurden, sowie das in Rafah, bei dem Dutzende palästinensische Männer getötet wurden. Im Anhang finden sich zudem Dokumente und Quellen zu den Massakern sowie Interviews mit Israelis und palästinensische Angaben zur Zerstörung von Wohnhäusern in Rafah im Jahre 2003. Mein Eindruck: Joe Saccos düstere Zeichnungen vermitteln einen trostlosen Eindruck vom Leben im Gaza-Streifen und bieten einen guten Einblick in den Nahostkonflikt, in ägyptische Politik unter Nasser sowie in die alltägliche Menschenrechtsverletzung in Israel und den besetzten Gebieten. Wer sich bisher nur aus israelischer Sicht mit dem Nahostkonflikt befasst hat, wird hier einiges über die Armut und die Not des palästinensischen Volkes, über Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, über Gewalt und Unmenschlichkeit gegen Palästinenser lernen. Damit trägt das Buch meiner Meinung nach entscheidend zum differenzierteren Verständnis des Konflikts und zur komplexeren Betrachtung der Problematik bei. Mein Resümee: Ein Buch, das traurig, wütend und hilflos macht ob der Ignoranz der Welt für die Belange und das Leid der Palästinenser. Sehr empfehlenswert. 'Die Ermordung eines Palästinensers ist in Gaza Routine. Sein Verlust wird außerhalb des engen Kreises von Familie, Nachbarn und Freunden keine Wellen schlagen.'

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