Bücher mit dem Tag "gefängnisse"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gefängnisse" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Incarceron (ISBN: 9783442269938)
    Catherine Fisher

    Incarceron

     (210)
    Aktuelle Rezension von: Fjolamausi

    Vorab: Meine Erwartungen

    Dieses Buch liegt schon sehr lange auf meinem SuB. Doch ehrlich gesagt bin ich neugierig darauf, was es zu bieten hat, denn ich wollte es unbedingt haben. Es wird also Zeit, mich in das Innere des Gefängnisses Incarceron zu begeben.


    Meine Meinung

    Einst war dieses Buch in aller Munde. Incarceron - ein Gefängnis, das selbstständig denken und handeln kann. Ein Idee, die ich großartig finde. 

    Zu Beginn musste ich ehrlich gesagt erst einmal warm werden mit dieser Geschichte. 

    Erst einmal herausfinden, in was für einer Welt wir uns hier eigentlich befinden. 

    Rein theoretisch ist die Technik sehr fortgeschritten, doch der König erstellt ein Protokoll, nach dem sich sein Königreich für immer im späten Mittelalter befindet. 

    In dieser Welt begleiten wir Claudia. Die Tochter des Hüters von Icarceron und begleiten sie auf ihrer Mission, etwas verändern zu wollen. Diese Mischung aus "alter" Welt und "neuen" Möglichkeiten, macht das Setting unfassbar interessant. Doch so sehr ich die Idee auch mag, leider konnte mich das Buch nicht so richtig packen, der Schreibstil mich nicht wirklich fesseln. 

    Die Charaktere blieben für mich recht oberflächlich und die Ereignisse ungreifbar. 

    Auch wenn ich zwischenzeitlich wollte, dass sich für unsere Protagonisten alles zum Guten wendet, fand ich einfach nicht wirklich hinein und der Lesefluss blieb recht zäh.

    Fazit
    Der Hype von damals war für mich nicht ganz greifbar. Das Setting und die Idee fand ich sehr interessant und spannend, doch leider fand ich nicht komplett hinein. Dennoch freue ich mich über dieses Ende.Doch weiterlesen werde ich vermutlich trotzdem nicht. 


    http://fjolamausis-leseecke.blogspot.com/2023/07/rezension-fisher-catherine-incarceron.html

  2. Cover des Buches Der Archipel GULAG I (ISBN: 9783596184248)
    Alexander Solschenizyn

    Der Archipel GULAG I

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Hypochrisy
    In den drei Bänden seines monumentalen Werks »Der Archipel GULAG« hat Solschenizyn die Geschichte des GULAG, dieses Reichs des Terrors, mit der dokumentarischen Sorgfalt eines Historikers und der Sprachgewalt eines großen Epikers aufgezeichnet. »Was die vorliegenden Seiten enthalten, ist keine Beschreibung des Lagerlebens, sondern eine politische Vorgeschichte, die Chronik der Entstehung dieses unheimlichen Inselreichs …« (Neue Zürcher Zeitung)
  3. Cover des Buches 13 Stufen (ISBN: 9783328101536)
    Kazuaki Takano

    13 Stufen

     (39)
    Aktuelle Rezension von: trollchen

    13 Stufen

    Herausgeber ist Penguin Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (13. November 2017) und es hat 400 Seiten.

    Kurzinhalt: Ein unschuldig wegen Mordes zum Tod Verurteilter soll hingerichtet werden. Der ehemalige Gefängnisaufseher Nangō und der auf Bewährung entlassene Jun'ichi erhalten den Auftrag, den wahren Täter zu finden. Für das ungleiche Ermittlerduo beginnt damit nicht nur ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit, sondern beide müssen sich auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

     Bestsellerautor Kazuaki Takano erzählt eine fesselnde Geschichte voller unerwarteter Wendungen und falscher Fährten bis hin zum furiosen Showdown. Am Beispiel der in Japan noch angewandten Todesstrafe stellt er die Frage nach Schuld und Reue, nach dem Recht auf Vergeltung. Dabei erzeugt seine vielschichtige Erzählweise eine außergewöhnliche Spannung, die den Leser bis zur letzten Seite nicht loslässt.

    Meine Meinung: Ich hab schon ein Buch von dem Autor gelesen und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Es ist kein Buch über blutrünstige Dinge oder so, sondern hier geht es viel um Gefängnis und die Pflichten eines Japaners. Und die werden so gut und präzise beschrieben, dass  man alles gut verstehen kann. Ich fand die beiden Protagonisten sehr sympathisch und ich konnte ihr Handeln auch nachvollziehen. Ausserdem  baut der Autor so viele unerwarteten, aber doch schlüssige Entwicklungen ein, dass man als Leser immer wieder überrascht wird. Immer wieder wird der Leser mit Todesängsten, Wünschen, aber auch Selbstzweifeln konfrontiert. Ich war immer in Gedanken nach dem Lesen und habe überlegt, wie ich mich entscheiden würde.

    Mein Fazit: Nicht ganz so spannend wie der Vorgänger, aber auch sehr packend. Ich vergebe 4 gute Sterne und kann es jedem Fan empfehlen.

  4. Cover des Buches Stupid white men (ISBN: 9783492241274)
    Michael Moore

    Stupid white men

     (560)
    Aktuelle Rezension von: sunplantsky

    In dem Buch „Stupid White Men“ betrachtet Michael Moore Amerika und die Regierung Bush von einer anderen Perspektive. Er kritisiert offen und begründet dies auf nachvollziehbare Weise. Auch stellt er Fragen, deren wahren Antworten wir wohl nie kennen werden. Als Leser sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Informationen zu bestimmten Themen mittlerweile veraltet sind. Diese Teile habe ich übersprungen, weil sie langweilten. Dennoch regt der Inhalt zum Nachdenken an, da auch parallelen zu unserem heutigen Alltag gezogen werden können, auch wenn man nicht in Amerika lebt. Unterhaltend ist auch der Humor von Moore. Kurz um, ein gutes Buch, was mittlerweile aber überholt ist.

  5. Cover des Buches Kleine Scheißhausgeschichten (ISBN: 9783941404649)
    Markus Walther

    Kleine Scheißhausgeschichten

     (23)
    Aktuelle Rezension von: RolandB

    Geschichten die nur eine DIN A4 Seite lang sind? Können die überhaupt funktionieren? Kommt da beim Lesen überhaupt etwas rüber? Ja, ich war wirklich sehr kritisch und habe mich nur wegen der guten Erfahrungen mit "Buchland" zu diesem Buch überreden lassen. Und ja, ich habe mich an die Vorgabe des Autors gehalten und pro "Sitzung" nur eine Geschichte gelesen. Und siehe da, durch dieses Buch habe ich gelernt, dass man mit nur wenigen Worten eine ganze Geschichte erzählen kann. Dieses Buch hat dafür gesorgt, dass der Gang zur Toilette zu einem unterhaltsamen Erlebnis wurde. Nur leider kam es dann, wie es halt kommen musste. Das Buch war plötzlich und natürlich völlig unerwartet zu Ende!

    Was soll ich denn nur jetzt auf dem stillen Örtchen lesen?

  6. Cover des Buches Divine Justice (ISBN: 9781447274315)
    David Baldacci

    Divine Justice

     (4)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Mit Divine Justice startet David Baldcacci in den vierten Teil der Camel-Club-Reihe.
    Oliver ist auf der Flucht. Dank jahrelanger Ausbildung hat er endlich Rache an den Mördern seiner Frau und seiner Tochter nehmen können und bricht somit auch seinen Kontakt zu Alex Ford und dem Camel-Club ab.
    Die beiden Morde beunruhigen General Hayes, ein weiterer Auftraggeber Olivers aus dessen dunkler Vergangenheit und ausgerechnet dieser setzt Joe Knox auf Oliver an. Knox jedoch ahnt, nachdem er Olivers Vergangenheit durchleuchtet hat, dass er, falls er Oliver finden wird, eine Entscheidung treffen muss.
    Nichtsahnend und nur den Gutmenschen spielend gerät Oliver während seiner Flucht aus Washington irgendwo in Westen Virginias in eine Schlägerei und rettet den jungen Danny. Selbst auf der Flucht macht er gemeinsam mit Oliver kehrt und findet zurück in sein Heimatstädtchen Divine und ahnt nicht, dass er mit seiner Rückkehr eine mörderische Kettenreaktion auslöst. Oliver hingegen ahnt zwar, dass in diesem kleinen Städtchen alles viel zu gut läuft, ist aber bemüht sich aus allem herauszuhalten. Nichtsahnend, dass der Camel-Club ihm und Knox bereits auf den Fersen ist, findet er in Abby, der Mutter von Danny endlich wieder eine Frau, die er lieben könnte.
    Der vierte Teil des Camel-Clubs löst weitere kleine Geheimnisse von Oliver Stone und bringt Caleb dazu, sich selbst zu übertreffen. Freundschaft steht an oberster Stelle und Baldacci streut in diesem Band wieder spannende Geheimnisse, verwickelt die CIA, den Secret-Service und das FBI sowie die kleine Lokalpolizei in dunkle Machenschaften. Bei Baldacci wird es nicht langweilig, es gibt noch genügend Geheimnisse zu lüften!
  7. Cover des Buches Zu früh alt und zu spät weise? (ISBN: 9783453701502)
    Gordon Livingston

    Zu früh alt und zu spät weise?

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein Leuchtturm im sumpfigen Ratgebermeer ... und obendrein ein eleganter (weil schmaler) ist Gordon Livingstons "Zu früh alt und zu spät weise?" Der deutsche Verlag (Heyne) schätzt die Chancen der kleinen Gedankensammlung wohl richtig ein und präsentiert sie sicherheitshalber gleich als Taschenbuch, denn Livingstone ist kein lustiger Alterweininneuenschläuchenhändler wie z. B. und fast beliebig John C. Parkin, dessen Ratgeber "Fuck It!" sich problemlos auf einer Seite zusammenfassen lässt (und zwar Seite 247). Livingstone ist erstens weise, zweitens Psychiater und musste drittens das wohl Schlimmste erleben, was ein Mensch erleben kann, nämlich zwei seiner Kinder begraben. Dass er noch lebt, ist ein Wunder, dass er keinen billigen Trost kennt, ist keins. So ist sein Buch denn auch ganz und gar Gottlos, aber gerade deshalb dem Leben zugewandt. „30 unbequeme Wahrheiten, um aus dem Leben klug zu werden“ nennt das der Verlag im Untertitel, aber irgendwie muss man ja die Ratsuchenden an die Kasse kriegen, besonders die depressiven. Was Livingstone von denen hält, klingt eher deutlich als dezent an und durch, und so mancher Onkologe oder Schwerkrankenbehandler wird dazu laut nicken, wenn auch nur heimlich. (Ich gestatte mir dazu - ohne Namensnennung – aus Therapeutenkreisen zu zitieren: „Jede Depression ist eine Unverschämtheit allen Kranken gegenüber.“) Livingston ist freundlich, aber gnadenlos, und seine kurzen Kapitel halten, was die Überschriften versprechen - ausgewählt: Die meisten unserer Kindheitstraumen sind längst verjährt / Man ist, was man tut / Eltern können ihre Kinder nicht verändern, es sei denn, zum Schlechten / Vergeben ist nicht vergessen / Selbstbetrug bringt gar nichts / Nichts, was gut ist, geht schnell (Umkehrschluss zulässig). Aber nicht vergessen: Alles, was zählt, ist die Liebe. 240 klare Seiten. Nichts für die Abermillionen Ratsucher, die sich ohne ihre Vollmeise ganz allein fühlen würden, also garantiert kein Kandidat für die Bestsellerliste. Aber ein ganz feines Buch. (-> www.erzähler.net)
  8. Cover des Buches Die Baskenmütze (ISBN: B0029WBG4G)
    Hans Blickensdörfer

    Die Baskenmütze

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Diese wahre Begebenheit findet nach der Kapitulation Deutschlands statt. Ein junger Soldat wird von einem Lager ins Nächste geschickt und versucht immer wieder die Flucht. Das Buch ist amüsant geschrieben und gut zu lesen. Die Irrungen und Wirrungen eines jungen Mannes, der nur ein Ziel hat: zurück nach Deutschland zu seiner Familie.
  9. Cover des Buches Feuerbucht (ISBN: 9783426520246)
    Patricia Shaw

    Feuerbucht

     (54)
    Aktuelle Rezension von: JourneyGirl

    Zwei Schwestern aus England kommen 1868 in Australien an und sehen einem ungewissen Schicksal entgegen. Bald schon  trennen sich ihre Wege. Ein wunderbares Buch, das Australien super und sehr malerisch beschreibt. Vor allem die Schilderung der Insel Fraser Island ist so traumhaft, dass mein Reisewunsch in dieses Land noch tiefer wurde!

  10. Cover des Buches Narconomics (ISBN: 9783896675538)
    Tom Wainwright

    Narconomics

     (6)
    Aktuelle Rezension von: melli_2897

    Das Buch überzeugt durch einen gut strukturierten Aufbau, der alle Stationen des Drogenhandels (inklusive etappenspezifischer Probleme) beinhaltet: vom Anbau der Koka Blätter über die Wahl der Transportwege (mitsamt den Kämpfen um die raren Grenzübergänge) bis hin zur Auswahl des richtigen Personals und dem Vertrieb. Die einzelnen Bilder sind passend ausgewählt und haben die Textpassagen gut ergänzt.

    Durch die Offenlegung der Vorgehensweisen der Kartelle aus wirtschaftsanalytischer Sicht werden nicht nur die Abläufe des Drogenhandels geschildert, sondern auch die Versuche der Politik bewertet, genau diese zu unterbinden. Dabei stellen sich die überwiegende Mehrheit der Anti-Drogen-Aktionen als unwirksam oder sogar kontra-produktiv heraus. Auch die Frage der Legalisierung spielt eine Rolle und scheint die effektivste Methode zu sein, den Kartellen ihre Macht zu entziehen.

    Der Autor ist durch seine Recherche in Ciudad Juárez direkt vor Ort und berichtet aus erster Hand über die Machtkämpfe der konkurrierenden Kartelle. Besonders interessant fand ich dabei seine Ausführungen zu den Gefängnisstrukturen Mexikos im Zusammenhang mit der Entstehung und Verbreitung von Gangs. Die Drogenkartelle aus dem wirtschaftlichen Blickwinkel zu betrachten wirkt sehr angemessen und das Buch sollte meiner Meinung nach die wissenschaftliche Basis für den Kampf gegen den Drogenhandel darstellen.

    Um zu einem Fazit zu kommen: insgesamt war das Buch durchgehend gut geschrieben und sowohl informativ als auch spannend - ein faszinierender Einblick in eine Geschäftsbranche, die der Großteil der Gesellschaft nur aus Film & Fernsehen kennt. Sehr zu empfehlen!

  11. Cover des Buches Austerlitz (ISBN: 9783596148646)
    W.G. Sebald

    Austerlitz

     (41)
    Aktuelle Rezension von: ElisabethSch

    Sebald erzählt in diesem Roman in einer wunderbaren Sprache die lange und schmerzhafte Geschichte eines Erinnerns. Der Leser erfährt die Biographie des eigentlichen Protagonisten Jaques Austerlitz gleichsam gebrochen durch einen Freund, den Ich-Erzähler der Geschichte. Über Jahrzehnte begleitet der Leser die ungewöhnliche Freundschaft der beiden Männer und erlebt so nach und nach mit Austelitz gemeinsam dessen schmerzhaftes Bewusstwerden der eigenen Vergangenheit. Es ist der Lebensbericht eines gewaltsam entwurzelten Menschen. Austerlitz gelingt es nur mühsam und bruchstückhaft, die traumatischen und deshalb verdrängten Erlebnisse seiner frühen Kindheit zu erinnern. Zeiten und Orte zerfließen, die traumatische Vergangenheit durchdringt die Gegenwart. Austerlitz, der in seiner Kindheit zur Rettung vor den Nazis mit einem Kindertransport aus der Tschechoslowakei nach England geschickt wurde, ist letztendlich unfähig, emotionale Bindungen aufzubauen und irgendwo wirklich anzukommen.        

  12. Cover des Buches Krieg oder Frieden (ISBN: 9783426275580)
    Hamed Abdel-Samad

    Krieg oder Frieden

     (5)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Nun gilt Kooperation! Hamed Abdel-Samad ist einer der profiliertesten islamischen Intellektuellen im Land und hat bereits durch einige Veröffentlichungen (u.a. „Mein Abschied vom Himmel“) von sich reden gemacht, ebenso, wie er mit Henryk M. Broder in intensiver Form in „Entweder Broder“ zusammenarbeitet und auch dort jederzeit seine weltoffene Toleranz und seine Abneigung gegen dogmatische Verhärtungen aufzeigt. Zu Zeiten der „arabischen Revolution“ war Abdel-Samad vor Ort, befand sich unter den Demonstranten in Kairo, hat die umwälzenden Ereignisse auch der Nachbarstaaten hautnah mitverfolgt und redlich reflektiert. In seinem Buch teilt er seine Schlüsse aus den Ereignissen mit und zieht Folgerungen für ein notwendiges Handeln des Westens in der Zukunft. Intensiv vermag es zu beschreiben, dass die Aufbrüche vor allem auf zwei Säulen ruhen, die ineinander übergehen. Das Erwachsenwerden einer neuen Generation, gepaart mit einem breiten Zugang zu neuen Medien. Gerade die Jugend Ägyptens, ganz Arabiens, ist vertraut mit modernen Kommunikationsmitteln, ein fast natürlicher Zustand der Abschottung, wie er über Jahrhunderte und auch die letzten Jahrzehnte hinweg bestand, löst sich in dieser Generation vollständig auf, auch eine Politik der Abschottung war und ist nicht mehr in der Lage, sämtliche Informationskanäle zu verschließen. „Eine neue, arabische Mittelschicht ist erwachsen geworden“, globalisiert und informiert und dadurch in der Lage, informiert zu vergleichen. Auf der Basis dieser grundlegenden Entwicklungen schildert Abdel-Samad die konkreten Folgen der Aufstände, beleuchtet die Stellung der Muslim Bruderschaft und des militanten Islamismus, gerade nach dem Tod Bin Ladens und wendet sich zum Abschluss seinen Folgerungen für die Zukunft zu. Kurzfristig sieht Abdel-Samad kein „Schneeballsystem“ der arabischen Welt, zu unterschiedlich sind die geprägten Gesellschaften und, vor allem, die Loyalitäten des Militärs verteilt. Aus überwiegend friedlichen Aufständen wie in Ägypten entwickeln sich so gewalttätige Revolutionen wie in Lybien, Syrien, oder dem Jemen mit wechselhaftem Erfolg. Um die Chance auf eine Befriedigung der Region zu wahren und möglichen radikalen (oder restaurativen) Tendenzen entgegen zu steuern, empfiehlt Abdel-Samad, nicht in erster Linie finanzielle Unterstützungen (obwohl diese eine Rolle spielen werden, aber eben nur zielgerichtet Wirkung zeigen können), sondern verweist auf eine mögliche Befruchtung durch Erfahrungsaustausch. Hier einerseits eine lange Praxis demokratischer Strukturen und politischer Arbeit, dort eine Vielzahl junger, ambitionierter und neugieriger Menschen, große Ressourcen und Möglichkeiten wirtschaftlicher Entwicklung. Eine wirtschaftliche Perspektive, die für Europa ebenso Nutzen in sich tragen kann wie für die arabischen Staaten. Im Gesamten bietet das Buch nicht unbedingt bahnbrechend neue Erkenntnisse, fasst aber Ursache, Umsetzung und Perspektiven des „arabischen Frühlings“ gut zusammen und warnt in vernünftiger Weise vor zu wenig oder falschem Engagement des Westens. Durchaus interessant zu lesen und mit bedenkenswerten Ansätzen, innerhalb derer Abdel-Samad klarstellt, dass die Chancen nun differenziert und mit Energie ergriffen werden müssen.
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