Bücher mit dem Tag "gefühlswelt"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gefühlswelt" gekennzeichnet haben.

40 Bücher

  1. Cover des Buches Ein ganzes halbes Jahr (ISBN: 9783499012426)
    Jojo Moyes

    Ein ganzes halbes Jahr

     (11.820)
    Aktuelle Rezension von: Aleyda

    Dies war das erste Buch was ich von Jojo Moyes gelesen habe und ich muss sagen, dass ich es nicht bereut habe. Es ist tatsächlich eine wundervolle Geschichte, welche die Charaktere so richtig abrunden. Man kann sich sehr gut in Lou und Will hineinversetzen. Man kann garnicht anders als sich in diesem Buch zu verlieren und mitzufiebern. Das war das erste mal, dass ich bei einem Buch weinen musste... aber ich kann es wirklich weiterempfehlen. 

  2. Cover des Buches Das Parfum (ISBN: 9783257261509)
    Patrick Süskind

    Das Parfum

     (10.184)
    Aktuelle Rezension von: Gabriel_Scharazadeh

    Erzählt wird die Geschichte von Grenouille, und zwar von seiner Geburt an. Seine olfaktorischen Antennen sind so immens, dass er irgendwann beschließt, Parfümeur zu werden. Sein Drang nach dem perfekten Parfüm wird so exzessiv, dass er dafür sogar junge Frauen ermordet, um die Düfte ihrer Körper in das Parfüm einfließen zu lassen. 

    Die olfaktorische Berg- und Talfahrt des Grenouille wird ellenlang beschrieben und driftet sofort ins Surreale ab. Den Lesenden werden Längen zugemutet. 

    Mir erschließt sich nicht, warum dieses Buch als Unterrichtslektüre in Schulen Verbreitung gefunden hat. Zumindest können auch Jugendliche das Buch aus meiner Sicht lesen, weil die Beweggründe der darin dargestellten Brutalität sich so jenseits der Realität bewegen, dass sie einen nicht nahegehen sollten. 

    Erwähnenswert ist, dass es etwas Vergleichbares vermutlich bis heute noch nicht gibt. Ich würde fast sagen, das Buch stellt eine eigene literarische Gattung dar, ist also quasi eine Art "olfaktorischer Roman". Aber eigentlich kann man es auch schlicht als Drama bezeichnen.

    Die Länge der Geschichte hätte locker halbiert werden können.

  3. Cover des Buches Darm mit Charme (ISBN: 9783548375892)
    Giulia Enders

    Darm mit Charme

     (825)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚Was ich [...] kann, ist, in charmantem Ton erklären, wie es so läuft im Darm, was die Forschung Neues bietet und wie wir mit diesem Wissen unseren Alltag besser machen können.‘ (Seite 14)

    Giulia Enders erzählt in ihrem Buch vom Verdauungstrakt von Mund bis After, vom Aufbau des Darms, von Allergien und Unverträglichkeiten, von Beschwerden wie Aufstoßen, Erbrechen und Verstopfung, von Immunsystem und Darmflora, von schädlichen Bakterien und Parasiten, von Antibiotika, Probiotika und Präbiotika.

    Ich habe aktuell große Lust auf Sachbücher, die sich mit dem menschlichen Körper befassen, und habe deshalb dieses Buch von Enders gelesen, das schon ein paar Jahre auf dem Markt ist.

    Ich empfand das Buch v.a. anfangs als sprachlich wenig eingängig. Die Mischung aus flapsig, manchmal kindlich, blumig und bemüht war irgendwie nicht mein Ding, so dass ich mich erst einlesen musste.

    Auch im Verlauf fand ich den Schreibstil eher etwas anstrengend, aber inhaltlich hat mir das Buch gefallen. ‚Darm mit Charme‘ ist sehr informativ, erklärt gut verständlich komplexe Zusammenhänge, ist sehr detailreich und bietet Wissen, das man nicht schon x-mal gelesen hat. Im Verlauf fand ich das Buch auch durchaus humorvoll. So richtig übergesprungen ist der Funke aber trotzdem nicht.

  4. Cover des Buches Tschick (ISBN: 9783499013218)
    Wolfgang Herrndorf

    Tschick

     (2.917)
    Aktuelle Rezension von: TobiasAsfahl

    Was machen zwei Heranwachsende in den Sommerferien wenn sie alleine sind ? 

    Richtig sie hauen ab . Das ist der Kern der Geschichte in der es drunter und drüber , querfeldein und manchmal einfach gerade aus geht .

    Eigentlich gehört auf das Buch der Warnhinweis "Bitte nicht nachmachen " - aber der wurde wohl in der Eile vergessen .

    Nicht alle Kapitel werden beim Leser gut ankommen ( ging auch mir so ) mit seinen 49 Kapiteln zählt hier wohl auch mehr die Masse anstatt die Klasse .

    Freiheitsdrang kennen wir alle - aber muss man den wirklich so ausleben ?

    Macht euch selbst ein Bild davon indem ihr mal das eine oder andere davon im nächsten Sommer lest .

  5. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.162)
    Aktuelle Rezension von: AspenBella

    Der grosse Gatsby war meine Wahl für eine meiner Abschlussprüfungen. Ich ging mit der Erwartung, mich mit einem langweiligen Klassiker auseinandersetzen zu müssen, an das Buch heran. Und, mein Gott, bin ich überrascht worden! Sobald sich die anfängliche Verwirrung über den Schreibstil, die gehobene Sprache und die vielen Schachtelsätze gelegt hat, wollte ich das Buch doch glatt nicht mehr weglegen. Es war unheimlich faszinierend über die schillernden Persönlichkeiten des goldenen Zeitalters zu lesen. Die Art des Erzählstils hatte eine gewisse, packende Tiefgründigkeit, was mir sehr gut gefallen hat. Und das Ende kann ich nur mit einem Wort beschreiben...bittersüss.

    PS: Ich bin überzeugt, Nick und Gatsby haben sich insgeheim, ohne es wirklich zu wissen, geliebt.

  6. Cover des Buches Gefühl und Vernunft (ISBN: 9783596522774)
    Jane Austen

    Gefühl und Vernunft

     (805)
    Aktuelle Rezension von: Ms_Violin

    Elinor und Marianne sind so gegensätzlich wie Schwestern es nur sein können: Während Marianne ihr Herz auf der Zunge trägt, macht die vernünftige Elinor innere Konflikte mit sich alleine aus und scheint kühl, wenngleich es in ihr brodelt. Nach dem Tod ihres Vaters mittellos geworden, müssen sich die beiden ihren Weg durch eine Gesellschaft bahnen, in der vor lauter Pflichten kaum Platz für wahre Sehnsüchte bleibt. Der Wunsch nach einer ehrlichen Liebe treibt sie dabei immer wieder auf Irrpfade …


    Schon in den ersten Kapiteln zeigt sich wieder die spitze Feder Jane Austens, wenn sie uns schnell über den Charakter von John Dashwood und seiner Frau aufklärt, indem sie humorvoll zeigt, wie sie sich gegenseitig davon überzeugen, dass der kürzlich verstorbene Vater sicherlich nicht gemeint hat, dass John Geld für seine Stiefmutter und die drei Halbschwestern ausgeben oder ihnen gar überlassen soll als er ihn bat, sich um sie zu kümmern. Die Ideen des Paares werden immer kostengünstiger bis er sich am Ende glücklich selbst bescheinigen kann, dass ein paar kleinere Geschenke - wenn sie erst einmal ausgezogen sind -, absolut ausreichend wären; man muss als Alleinerbe eines großen und ertragreichen Anwesens das Geld ja schließlich zusammenhalten.

    Egal, wie oft ich dieses Buch schon gelesen habe, Jane Austens Beobachtungsgabe und ihre daraus erschaffenen wunderbaren Figuren (und Karikaturen!) sowie die vielen sehr prägnanten Unterhaltungen, sorgen bei mir jedes Mal aufs Neue für beste Unterhaltung.
    Außerdem wird in diesem Buch ungewöhnlich klar und viel über Geld und Standesunterschiede gesprochen sowie auf gesellschaftliche Gepflogenheiten dieser Zeit Bezug genommen, was nicht nur sehr interessant sondern eben auch durch die Art der Darstellung häufig sehr amüsant zu lesen ist. 

    Aber natürlich bin ich immer wieder vor allem am Schicksal von Elinor und Marianne interessiert und erlebe bei jedem erneuten Lesen aufs Neue all die Irrungen, Wirrungen, Wendungen und Gefühlswallungen mit und drücke den Schwestern auf ihrer Suche nach ihrem Glück immer fest die Daumen.


    Fazit: Jane Austens spitze Feder kann mich jedes Mal aufs Neue bestens unterhalten und auch dem Liebesglück der Dashwood-Schwestern drücke ich noch nach unzähligen Wiederholungen fest die Daumen. (4,5 Sterne)

  7. Cover des Buches Frida Kahlo und die Farben des Lebens (ISBN: 9783746635910)
    Caroline Bernard

    Frida Kahlo und die Farben des Lebens

     (177)
    Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkond

    Caroline Bernard umreißt grob das Leben der weltbekannten mexikanischen Malerin. Es beginnt mit einem schlimmen Unfall in der späten Jugend, der sie ein Leben lang begleiten wird, und dreht sich rund um die Motive und Motivationen für ihre Bilder und Malerei. Einen wichtigen inhaltlichen Schwerpunkt im BUch nimmt dabei aber die Liebesbeziehung zwischen Frida Kahlo und Diego Rivera ein, der ebenfalls der mexikanischen Kunstszene angehört. Schon an Aufmachung und Schreibstil erkennt man jedoch, dass das Buch für all dijenige, die sich intensiv mit Frida Kahlo beschäftigen wollen, nicht sonderlich viel neues bieten wird. 

    Die Geschichte bleibt recht oberflächlich. Vor allem, was den Schreibstil anbelangt. Zwar versucht die Autorin die farbenfreude und Lebenslust Mexikos einen beim Lesen mit auf den Weg zu geben, Szenenbeschreibungen fallen allerdings sehr mager aus. Und so kam bei mir kein wirklich buntes Lebensgefühl auf. Bei den Beschreibungen des Malprozesses und der Bilder gibt sich die Autorin Mühe, und hier gelingt es auch wirklich, sich die Bilder und die Aufregung des Schaffensprozesses vorzustellen. Die größten Probleme hatte ich aber damit, dass man kaum in die Köpfe der Protagonist:innen, insbesondere in den von Kahla schauen konnte. Es fehlt definitiv an Beschreibungen von Gedanken und Gefühlen. Frida Kahlos Emotionen werden immer nur angerissen und beim Lesen steht man plötzlich vor Entscheidungen, die ja auf historischen Fakten begründet sind, für die Leserschaft aber nicht immer nachvollziehbar bzw. schlüssig sind. Für eine romanbigorafische Aufarbeitung erwarte ich mir dann schon mehr emotionale Tiefe. 

    Auch liegt der Fokus des Buches scheinbar nur auf der Beziehung zwischen Frida Kahlo und Diego Rivera. All die anderen Menschen, die sonst eine wichtige Rolle in Fridas Leben gespielt haben, bleiben meines Gefühls nach unter ihrer Bedeutung. Stellenweiße wirft die Autorin nur so mit Namen um sich, ohne zu kontextualisieren, wer dies sei, und in welcher Rolle diese Personen zu unserer Protagonistin stehen. Dass Frida Kahlo neben Diego Rivera auch noch andere Liebschaften hatte, wird zwar immer wieder erwähnt, fällt ansonsten allerdings unter den Tepppich. 

    Komisch kommt es mir auch vor, dass vier Jahre nach dem Erscheinen dieses Romanes noch ein weiteres Buch der Autorin veröffentlicht wurde, dass sich ebenfalls mit dem Leben Frieda Kahlos beschäftigt, die jedoch unabhängig von einander existieren. Das stößt mir ein bisschen unangenehm auf, da es auf mich so wirkt, als wäre die Autorin mit ihrem ersten Werk zu Frieda Kahlo nicht besonders zufrieden, und meint es nun nocheinmal besser machen zu können. Oder aber, dass das Thema Frida Kahlo als Topseller gnadenlos ausgeschlachtet wird. 

    Wie dem auch sei, das Buch hat gerade sprachliche und stilistische Schwächen, verschafft dennoch einen recht guten Überblick über das Leben und Schaffen Frida Kahlos. Viele mögen mit diesem Roman ihre Freude haben, doch ich hätte definitiv gerne mehr Tiefe.

  8. Cover des Buches Portnoys Beschwerden (ISBN: 9783446249820)
    Philip Roth

    Portnoys Beschwerden

     (65)
    Aktuelle Rezension von: LarissaMaria

    Ich wusste ja worauf ich mich einlasse. Im Prinzip zumindest. Zwangsstörung meets Promiskuität.

    Nicht selten wurde Philip Roth dafür kritisiert, dass seine Charaktere zu getrieben sind, es ginge nur um Sex und Selbstmitleid,
    Die geteilten Meinungen, welche über ihn kursieren, haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen.

    Ich lernte also Alexander Portnoy kennen; einen jüdischen Amerikaner, der beim Psychiater sitzt und sein Leid klagt.
    Das würde das ganze Buch eigentlich schon in einem Satz zusammenfassen.

    Der Monolog, aus dem das Buch besteht, veranschaulicht seinen Werdegang, schildert eine Existenz ohne besondere Sternstunden, ohne besonderen Glanz.

    Seine Kindheit mit der Glucken-Mama und dem Waschlappen-Vater, seine Jugend, das Erwachen seiner Sexualität welche gleich in zwanghafte Sphären abdriftet, seine Unfähigkeit eine gute Beziehung zu führen… es ist eine endlose Misere.

    Ich war während des Lesens ständig hin und her gerissen; zwischen Abscheu vor dem Protagonisten und Bewunderung für die Fähigkeit von Roth, dessen verrückte Gedankensprünge so anschaulich darzustellen.

    Daher machte das Lesen irgendwie Spaß. Großteils war ich einfach nur genervt von Portnoys Veranschaulichungen, seinen Anschuldigungen, seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass man an seinen Fehlern arbeiten kann...  aber genau das hat eine eigene Art von Spannung erzeugt.

    Ich bin nicht restlos begeistert, aber besonders die Pointe am Schluss hat mich nochmals laut auflachen lassen.

    Also der Gesamteindruck war nicht schlecht.

  9. Cover des Buches Verwandte Seelen - Eine Liebe zwischen Unsterblichkeit und Tod (ISBN: 9783959915014)
    Nica Stevens

    Verwandte Seelen - Eine Liebe zwischen Unsterblichkeit und Tod

     (171)
    Aktuelle Rezension von: Anipani20

    Mir hat es wirklich Spaß gemacht den ersten Teil der Trilogie zu lesen, denn beim Schreibstil der Autorin vergisst man die Welt um sich und taucht direkt in das Buch ein. Für mich hat es sich sogar fast schon zu Real angefühlt, da ich zum Schluss schon einige Tränchen vergossen habe & ich heule wirklich selten bei Büchern 🙈


    Was mich verwundert ist, dass die Autorin es auch noch schafft SO VIEL Spannung & auch Geschehnisse in diese 200 Seiten zu packen, dass es einen überrascht, dass es keine 400 Seiten sind & trotzdem hat sich das Buch nicht überladen angefühlt.


    Zur Geschichte selbst kann ich nur sagen, dass ich mich zum einen in die Charaktere verliebt habe & am liebsten selbst Teil der Geschichte wäre🙈 Ich finde einfach die Idee von Seelenverwandten richtig romantisch und so wie es im Buch dargestellt wird, ist es auch die Art von Bündnis, wo dir zwar der Partner zu einer wichtigsten Person in deinem Leben wird, aber man selbst sich nicht verliert & man auch trotzdem auf die Familie und Freunde achtet.

  10. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  11. Cover des Buches Nenn mich einfach Superheld (ISBN: 9783462047547)
    Alina Bronsky

    Nenn mich einfach Superheld

     (91)
    Aktuelle Rezension von: Tokall

    In ihrem Roman „Nenn mich einfach Superheld“ erzählt Alina Bronsky von Marek, der – entstellt nach einer Kampfhundattacke – an einer Selbsthilfegruppe für Jugendliche mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen teilnimmt. Diese Gruppe besteht aus insgesamt sechs Mitgliedern und einem Therapeuten, der von Marek nur „der Guru“ genannt wird. Neben dem selbstironischen Marek, der stets eine Sonnenbrille trägt und von den meisten Leuten auf der Straße geschnitten wird, gibt es noch den blinden Marlon, Janne im Rollstuhl, Richard mit Beinprothese, Friedrich mit der Autoimmunerkrankung und den psychisch-kranken, homosexuellen Kevin, der sich selbst als „Psycho-Tunte“ bezeichnet. Von den sechs Protagonisten bleiben Richard, Friedrich und Kevin jedoch recht blass. Im Zentrum steht in erster Linie Marek, der sich in Janne verliebt, und mit Marlon um ihre Zuneigung konkurriert. 

    Die Patienten gehen in der Selbsthilfegruppe sehr direkt und teils wenig empathisch miteinander um, sie schikanieren sich gegenseitig und bezeichnen sich selbst als „die Behinderten“. Der Therapeut plant mit ihnen dann ein Filmprojekt, sie fahren gemeinsam auf eine Ferienfreizeit, wo es wegen Janne zu einem handfesten Streit zwischen Marlon und Marek kommt. Mitten in der Freizeit kommt es dann aber zu einer Zäsur und ein neuer Handlungsstrang entwickelt sich: Mareks Vater, der von ihm und seiner Mutter Claudia getrennt lebt, ist gestorben und Marek fährt zu dessen Beerdigung. Dabei zeigen sich dann erstmals bei Marek, der sonst vorschnell negativ über andere Leute urteilt, Gefühle positiver Natur: Er mag seinen kleinen Halbbruder Ferdinand und will ihn trösten. 

    In dem Roman zeigt sich wieder einmal der typische Bronsky-Sprachstil, d.h. trotz des ernsten Themas erzählt die Autorin die Geschichte mit bissigem schwarzen Humor und einer Menge Ironie. Das muss man mögen. Und ich fand, dass Bronsky es deutlich besser hinbekommen hat als in ihrem Roman „Der Zopf meiner Großmutter“, in dem sie zu sehr in Richtung Klamauk abgedriftet ist. Doch an die Romane „Scherbenpark“ oder „Baba Dunjas letzte Liebe“ reicht es auch wieder nicht heran, dafür sind mir die Charaktere nicht überzeugend genug gestaltet worden. Sie wurden mir einfach nicht sympathisch, so dass ich eine große Distanz zu ihnen empfunden habe. Vor allem fehlt mir das warmherzige, die Figuren sind mir allesamt zu negativ geraten, Marek betrachtet seine Umwelt meist böse und ablehnend, er verhält sich seinen Mitmenschen gegenüber sehr gleichgültig, was natürlich auch daran liegt, dass man ihm aufgrund seines äußeren Erscheinungsbilds mit viel Ablehnung begegnet. Das kann ich ja sogar noch nachvollziehen. Aber auch Marlon ist mir zu undurchschaubar. Und Janne finde ich herzlos. Sie spielt mit der Eifersucht der beiden Jungen, die um sie buhlen. Und dann wird angebahnte Liebesgeschichte durch einen anderen Erzählstrang einfach unterbrochen, ebenso wie die Geschichte um die Ferienfreizeit und das Videoprojekt. Diese Zäsur empfand ich als unpassend, stattdessen hätte sich die Autorin weiter der Selbsthilfegruppe widmen können und z.B. ein Zusammenwachsen der Gruppe gestalten können. Auch die Darstellung des Miteinanders in der Gruppe fand ich zu einseitig. 

     

     

    Fazit: Ein Roman zu einem ernsten Thema mit schwarzem Humor erzählt, deutlich besser als „Der Zopf meiner Großmutter“, aber längst nicht so gut wie „Scherbenpark“ oder „Baba Dunjas letzte Liebe“.

  12. Cover des Buches Die Frau, die im Mondlicht aß (ISBN: 9783426424872)
    Anita Johnston

    Die Frau, die im Mondlicht aß

     (15)
    Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-
    Thematisch sehr interessant. Das Eine oder Andere kann man auch für sich mitnehmen. Auch schön die Einflechtung der Märchen als Metapher. Etwas esoterisch angehaucht, das mag vielleicht nicht jeder. Stellenweise hat es einige Längen. Leider ist die Umsetzung als Hörbuch nicht sehr gelungen. Es ist nicht gut gelesen, aber mit der Zeit habe ich mich etwas daran gewöhnt. Ein außergewöhnliches Hörerlebnis.
  13. Cover des Buches Die Sirenen von Bagdad (ISBN: 9783423138659)
    Yasmina Khadra

    Die Sirenen von Bagdad

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Buecherwurm1973

    Der namenlose Ich-Erzähler lebt in dem kleinen irakischen Beduinendorf Kafr Karam. Seit dem Ausbruch des Irakkriegs ist sein Studium auf Eis gelegt. Er verabscheut  jegliche Gewalt und der Krieg stürzt ihn in eine grosse Krise. Eines Tages durchkämmen Gis  auf der Suche nach Waffen und Terroristen das Dorf. Der Vater des Erzählers wird gedemütigt. Ihm als einziger Sohn bleibt nichts anders übrig, als die Schande mit dem Blut des Feindes reinzuwaschen. So begibt er sich wieder nach Bagdad.

     

    Das Buch ist in drei Teile eingeteilt. Im ersten Teil „ Kafr Karam“ erfährt man vom Leben des Dorfes. Sitten, Traditionen und Gebräuche der Beduinen.  Während dem Lesen dachte ich, es müsste jetzt nicht so detailliert sein.  Später war es mir hilfreich, um das Handeln und die Gedanken des Protagonisten nachvollziehen zu können.

     

    Im zweiten Teil  „Bagdad“ begleitet der Leser den Erzähler nach Bagdad. Ohne eigentlich genau zu wissen, wie die Blutsrache eigentlich aussehen soll, reist er nach Bagdad.  Er findet andere junge Männer aus seinem Heimatdorf. Jetzt beginnt das lange zermürbende Warten auf den Zeitpunkt seiner Mission.

     

    Im dritten Teil  landet er in Beirut. Er soll für ein Attentat in London vorbereitet werden.  Der Schluss war nicht für mich etwas verwunderlich und das Ende überraschend.  Das Ende habe ich nicht ganz begriffen.

     

    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Wie schon geschrieben, man erhält einen guten Einblick in das Leben, den Glauben und die Sitten der Iraker. Das Buch soll aufzeigen, wie der Fundamentalismus und Terrorismus entsteht. Wieso sich jemand entschliesst, sich in die Luft zu jagen.  Mir hat das Buch die Augen geöffnet. Leider habe ich die Passage nicht mehr gefunden. In einem Gespräch wird gesagt, dass die GIs ohne Rücksichtnahme auf ihre Sitten, Gebräuche und Lebensart  sich durch ihre Häuser pflügen. Ich glaube, wir wären auch nicht erfreut, wenn es uns so erginge.  Ich muss dazu sagen, dass ich jetzt nicht gutheisse, dass sie tausende von Menschen mit sich in den Tod reissen.  Aber es hat mir die Beweggründe dargelegt.

  14. Cover des Buches Macht (ISBN: 9783832167288)
    Heidi Furre

    Macht

     (132)
    Aktuelle Rezension von: lislunelies

    Die Autorin nimmt uns mit durch den Alltag der Protagonistin Liv, die Opfer einer Vergewaltigung ist. Wir lernen Liv in verschiedenen Episoden kennen, die ihre innere Konflikte zeigen. Dabei gelingt es Heidi Furre besonders gut, die Gedankenwelt der Protagonistin in den Vordergrund zu stellen. Man merkt, wie stark sie in normalen Situationen zwischen Angst und Misstrauen, aber auch dem Versuch der Bewältigung ihres Erlebnisses hadert.
    Ein wichtiges Buch, da es die Emotionen der Opfer subtil, aber trotzdem ausdrucksstark darstellt. Durch den Schreibstil ist es schwierig, eine Bindung zur Protagonistin zu spüren. Stilistisch finde ich es raffiniert gelöst, da es die emotionale Distanz und das Unverständnis zwischen Opfer und Außenstehenden gut darstellt. Man kann sich nicht ausmalen, wie sehr es einen im Alltag einschränken kann. Das Buch hilft jedoch besser zu verstehen.

  15. Cover des Buches 7 Nights till the end: [ a d a r k l o v e s t o r y ] (ISBN: B09DH8ZPD3)
    RAYNA TROJ

    7 Nights till the end: [ a d a r k l o v e s t o r y ]

     (23)
    Aktuelle Rezension von: jxwx

    Der Einstieg in das Buch gelang mir tatsächlich etwas schwer, nach einer Weile war ich aber auch drin. 

    Die Figuren sind nett gemacht, jedoch wurde ich nie komplett warm mit ihnen und hatte Probleme, mich ganz in sie hineinzuversetzen. Trotzdem ist die Geschichte spannend und es macht Spaß, die Charaktere zu begleiten. 

    Das Buch bringt einige Rückblenden mit sich, die in meinen Augen am interessantesten sind und die meiste Spannung in die Geschichte bringen. Diese sind auch super geschrieben und man kann sich in die Situationen denken. Es war eher die Gegenwart, die mir Probleme machte.

    Trotzdem ist es ein toller Roman, der einen hin und wieder zum Lachen bringt und unterhält.

  16. Cover des Buches How to Be Gay (ISBN: 9783733500924)
    Juno Dawson

    How to Be Gay

     (34)
    Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooks

    In diesem Buch beschreibt Juno Dawson viele Dinge, die in der LGBTQIA+ Community stattfinden. Dabei geht es darum, wie es sich anfühlt, dass erst mal in ein Mädchen verliebt zu sein. Was passiert dann? Wie findet man schwule Jungs? Und warum gibt es Menschen, die im falschen Körper gefangen sind? Juno Dawson geht mit viel Authentizität und Humor an all diese Themen heran. Durch dieses Buch möchte er zeigen, dass all das gar nicht so kompliziert ist, wie es ausschaut…

    Ich habe dieses Buch noch in der Ausführung, wo die Autorin noch im falschen Körper steckte. Ich weiß nicht, ob sich das Buch dann sehr unterscheidet, aber ich denke nicht. Außerdem möchte ich auch nicht den Dead Namen nennen, denn dazu habe ich überhaupt keine Berechtigung. Von daher werde ich in dieser Rezension die Autorin Juno Dawson nennen, dass dient nur zur Orientierung. Trotz allem ist dieses Buch eine dicke Empfehlung, denn jeder kann etwas daraus mitnehmen!

    Bei diesem Buch hat die Autorin eine Menge Arbeit reingesteckt. Das merkt man daran, dass sie bereits einige Erfahrungen gemacht hat und diese hier mit eingearbeitet hat, aber auch, dass andere Menschen zu Wort kommen und die Möglichkeit von ihrem Leben und ihren Erfahrungen zu erzählen. Und alleine das ist für mich ein sehr großer Pluspunkt, denn dadurch wird das Geschriebene noch einmal unterstrichen und bei Bedarf noch näher erläutert.

    In diesem Buch gibt es so viele sexuellen Orientierungen, Entwicklungen, Meinungen und Religionen rund um das Thema LBGTQIA+. Auf wenn man sich für einen bereits sehr aufgeklärten Mensch hält, so wie ich das bei mir dachte, bekommt man dennoch immer wieder neue Informationen aus der Commuinty und klärt uns Menschen noch weiter auf. Ich bin wirklich sehr überrascht über dieses kleine Büchlein und bin Juno Dawson total dankbar dafür, dass sie dieses Buch geschaffen hat.

    Der Schreibstil von Juno Dawson war für mich neu, da ich bis dahin noch gar kein Buch von ihr gelesen hatte. Trotz allem konnte sie mich mit diesem Buch komplett von ihrer Schreibweise überzeugen. Sie schreibt locker, leicht und total flüssig, weshalb man sehr gut durch den Inhalt kommt. Außerdem finde ich es richtig toll, dass sie ein bisschen Humor und Sarkasmus mit eingebaut hat. Das sorgt dafür, dass das Buch nicht so stumpf ist, sondern auch ein bisschen Witz beinhält.

    ,,How to Be Gay‘‘ ist ein sehr wichtiges Buch, was sich jeder Mal zu Herzen nehmen sollte. Auch wenn ausschließlich in dem Buch von der LGBTQIA+ Commuinty die Rede ist, kann sich wirklich jeder etwas aus dem Buch mitnehmen. Denn das sorgt auch dafür, dass wir uns als Menschen weiterhin weiter entwickeln. Von mir gibt es eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung. Abgesehen davon bin ich total gespannt darauf, welche Bücher die Autorin noch so auf den Markt bringen wird.

  17. Cover des Buches Der Club der toten Dichter (ISBN: 9783795111762)
    N.H. Kleinbaum

    Der Club der toten Dichter

     (259)
    Aktuelle Rezension von: mysmallbookshelve

    Den Titel "Dead Poets Society" oder "Club der toten Dichter" haben viele schon gehört - aber das Buch gelesen? Das hat nur ein Bruchteil davon. 

    Dabei ist es des Lesens wirklich wert. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und das Setting in einer englischen Boarding School lässt Herzen höher schlagen. Doch es ist nicht alles wie es scheint. In diesem Buch werden Thematiken rund um das Schulsystem, Druck von Außen und Selbstfindung behandelt und die eine oder andere Kritik lässt sich in dem Buch finden. 

    Der Schreibstil ließt sich flüssig und zusammen mit der geringen Seitenanzahl kann das Buch schnell (immer und immer wieder) durchgelesen werden.

  18. Cover des Buches Das Lachen der Hexe (ISBN: 9783312003730)
    Margrit Schriber

    Das Lachen der Hexe

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Binea_Literatwo
    Für uns sind keine Flügel vorgesehen – doch eine Schwungfeder ist gewiss auch uns zugedacht. Gerade heute habe ich eine Menge Schwung und würde diesen gern an Anna Maria weitergeben und ihr auch zu gern Flügel schenken. Eine starke und tapfere Frau, die ihr Leben lang nie den Kopf in den Sand gesteckt, sondern gekämpft hat und die Leute hat reden lassen, auch wenn es noch so weh tat. Hochachtung an diese Anna Maria! Der Song von einer bekannten deutschen Musikgruppe „Lasse redn“ wäre für sie sicher eine gute Bestärkung auf ihrem Lebensweg gewesen. „Jetzt wirst du natürlich mit Verachtung gestraft, bist eine Schande für die ganze Nachbarschaft. Du weißt noch nicht einmal genau, wie sie heißen, während sie sich über dich schon ihre Mäuler zerreißen.“ (Die Ärzte) Anna Maria wird als Hexe betitelt, aus Neid der anderen Bewohner, es wird ihr nichts gegönnt, ohne Pause wird nach Fehlern an und in ihrer Person gesucht. „Lass die Leute reden und hör einfach nicht hin. Die meisten Leute haben ja gar nichts Böses im Sinn. Es ist ihr eintöniges Leben, was sie quält, und der Tag wird interessanter, wenn man Märchen erzählt.“ (Die Ärzte) Anstatt sich selbst an die Nase zu fassen, ist es natürlich einfacher, über andere zu reden, einfacher anderen Leuten das Leben schwer zu machen. Gefangen im Turm zu Schwyz, denkt Anna Maria zurück an ihre schönen Tage, denn ein Menschenalter zerfällt nie nur in Glücks- und nie nur in Unglückstage. Trotz der Qualen, der falschen Verurteilungen schöpft Anna Maria bis zuletzt die Kraft aus den sonnigen Seiten des Lebens, bleibt ihrer Linie treu, denn sie hat sich nichts vorzuwerfen. Ihre Tüchtigkeit, in den noch unbetretenen Neuschnee in ihrem Leben Spuren zu hinterlassen, wird ihr aber trotz allem zum Verhängnis und der letzte Bewohner im Muotatal gibt erst Ruhe, als das letzte Wort gesprochen und Anna Maria nicht mehr unter den Bewohnern ist. Beim Lesen dieses Buches hatte ich Schmerzen, es schmerzt mich immer noch, an Anna Maria zu denken. Margrit Schriber lässt den Leser wieder tief fühlen, weit denken und bremst geschickt mit gezielten Sätzen, mit Sätzen, die sich nicht sofort verarbeiten lassen, den Lesefluss aus. Ein Zuklappen des Buches und Nachspüren, was soeben beschrieben wurde, ist zwingend. Ein erneutes Aufklappen ist dann wie ein neuer Tag, an dem man wieder die lachende Sonne zwischen den ganzen dunklen Wolken sucht. Das Lachen der Hexe und Die falsche Herrin kommunizieren miteinander, diese beiden Bücher habe ich in kurzem Abstand gelesen und gerade dies tat dem Leserherz sehr gut wie auch sehr schlecht. Beide Anne Maria´s sind so unterschiedlich und dennoch so gleich in ihrer Botschaft, dass ein Trennen dieser beiden Gesamtkunstwerke für mich kaum möglich ist.
  19. Cover des Buches Geist der Venus (ISBN: 9783958150393)
    Wolfgang A. Gogolin

    Geist der Venus

     (24)
    Aktuelle Rezension von: katze267
    Dieses Buch vereint auf nur 109 Seiten 14 sehr unterschiedliche Kurzgeschichten  in einer interessanten Mischung.
    Ein Hauptthema dieser Geschichten ist der Genuss : guter Wein, Gourmetküche, Kuchen,kein Genussthema wird ausgelassen. Das andere Hauptthema sind Emotionen, auch hier wird ein breites Spektrum von Liebe, Eifersucht, Wut, Hass und Einsamkeit angesprchen.
    So unterschiedlich wie die Themen sind auch die Stile : von heiter-poetisch bis fast sachlich nüchtern. Auch die Protagonisten sind vielfältig : alt, jung, Mann , Frau, viele soziale Schichten und in 2 Fällen sogar Tiere als "Hauptpersonen".
    Dadurch wird das Lesen sehr abwechslungsreich und es kommt  keine Langeweile oder eine Erwartungserfüllung auf. Durch ihre Kürze sind die Geschichten auch eine ideale Zwischendurchlektüre, zumal das Buch mit nur 109 Seiten auch ein recht handliches Format aufweist.
    Insgesamt eine wirklich gelungene Mischung.
  20. Cover des Buches Woher ich komme (ISBN: 9783499233388)
    Alexa Hennig von Lange

    Woher ich komme

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus

    Ein Leben,

    vom Schicksal gebeutelt…

     

     

    Zum Inhalt:

    “Ein rührendes, in seiner Schlichtheit virtuoses Buch.” (DeutschlandRadio) “Lauf so schnell du kannst!” sagt die Mutter zur Erzählerin, als die Flut anfängt zu steigen. Das Mädchen läuft zum Strand und rettet sich, die Mutter geht tiefer ins Watt, um ihren Mann und den kleinen Sohn zu holen. Doch nur der Vater kommt zurück. Jahre später, als Erwachsene, fährt die Erzählerin mit dem Vater zurück ins Ferienhaus ihrer Kindheit.

     

    Cover:

    Das Cover gefällt mir leider nicht so gut. Wir sehen hier ein ernst dreinblickendes Mädchen mit Sommersprossen und wirrem roten Haar. Das passt zwar gut zu der Geschichte, denn das Leben des Mädchens ist nicht einfach, aber irgendwie wirkt es so abweisend, dass man nur ungern zu dem Buch greift.

     

    Eigener Eindruck:
     Als junges Mädchen muss die Protagonistin mit erleben, wie ihr Bruder und ihre Mutter im steigenden Wasser des Watts spurlos verschwinden und sterben. Nur der Vater überlebt mit ihr den Ausflug und ist fortan recht apathisch. Zwischen Magersucht und psychiatrischen Aufenthalten wird die Protagonistin erwachsen und erinnert sich immer wieder an bessere Zeiten zurück und was sie zu dem gemacht hat, der sie heute ist…

     

    Dieses recht dünne Büchlein war für mich eine echte Herausforderung. Der Einstieg in das Buch ist schon recht schwer, denn die Autorin reißt immer wieder ein Thema an, behandelt es nur für ein paar kurze Sätze, bevor sie dann einen Zeitsprung macht und etwas völlig anderes beschreibt. Diese Sprünge behält sie das ganze Buch bei und man hat echt eine Menge Arbeit am Ball zu bleiben oder überhaupt zu begreifen, was man da liest. Das hemmt den Lesespaß ungemein und das Buch wird eher zur Qual als alles andere. Was es an diesem Buch also zu loben gibt ist mir ein absolutes Rätsel. Die Figuren sind auch nicht unbedingt sympathisch. Der Vater ist apathisch, er macht sich selbst regelrecht zum Versager und so wird er von der Protagonistin auch angesehen, wenn man das Buch ein bisschen auf sich wirken lässt. Zwischen Magersucht, Klinikaufenthalten und allerlei anderen Absurditäten gipfelt das Ganze dann schlussendlich auch noch in einer halben Verführung Minderjähriger oder doch eher einer halben Vergewaltigung – so schlüssig bin ich mir in der Aussage der Mutter dann nicht geworden. Jedenfalls ist das Buch im Gesamtpaket kaum zu ertragen. Es ist fast ein bisschen selbstzerstörerisch, es ist schlecht geschrieben und somit echt nicht mein Fall. Es ist ein Buch ohne Sinn und Verstand. Und was das Buch schlussendlich aussagen soll, das wissen wahrscheinlich die Götter, denn woher sie kommt, das wissen wir, aber eben nicht wohin sie geht beziehungsweise was schlussendlich aus ihr wird.

     

     

    Fazit:

    Wer hätte gedacht, dass ich einmal ein Buch finde, bei dem ich in meiner Wertung 0 Punkte vergeben muss. Das Buch ist einfach so grausam wirr geschrieben, dass es keinen Spaß macht. Lasst die Finger davon.

     

    Idee: 3/5

    Charaktere: 1/5

    Logik: 0/5

    Spannung: 0/5

    Emotionen: 2/5

     

     

    Gesamt: 1/5

     

    Daten:

    ISBN: 9783499233388

    Sprache: Deutsch

    Ausgabe: Taschenbuch

    Umfang: 108 Seiten

    Verlag: Rowohlt Taschenbuch

    Erscheinungsdatum: 01.02.2005

     

  21. Cover des Buches Feuer und Asche (ISBN: 9783257237269)
  22. Cover des Buches Onkel Toms Hütte, Berlin (ISBN: 9783641172664)
    Pierre Frei

    Onkel Toms Hütte, Berlin

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    Ein amerikanischer Offizier stand mit einem Militärpolizisten und dem Fahrdienstleiter auf den Gleisen. Sie hatten die Tote neben die Schienen gebettet. Sie war blond und hatte ein schönes, ebenmäßiges Gesicht. Ihre blauen Augen starrten ins Nichts. Blutunterlaufene Strangulierungsmale kerbten sich in den zierlichen Hals. Klaus Dietrich deutete auf ihre Nylonstrümpfe, die kaum getragenen Pumps und das helle, modische Sommerkleid. »Eine Amerikanerin«, meinte er besorgt. »Wenn das ein Deutscher getan hat, gibt’s Ärger.«

     

    Der weiblichen Leiche werden in Kürze weitere folgen. Als wenn es in diesem Land nicht schon genug Tote gegeben hätte, treibt nun auch noch ein Serienmörder im Sommer 1945 in Berlin sein Unwesen…

     

    An diesem Buch steht Krimi dran, drin steckt aber noch viel mehr. Neben der Jagd auf den Serienmörder zeichnet der Autor ein umfangreiches und vielschichtiges Bild des Nachkriegs-Berlins. Außer den Problemen zwischen Besatzungsmächten und Bevölkerung werden auch viele Schwierigkeiten behandelt, mit denen die Menschen damals umzugehen hatten.

    Die Art und Weise, wie das hier umgesetzt wird, ist ungeheuer intensiv und lässt den Leser immer ganz nah an den einzelnen Schicksalen sein. Konkret verfolgt man Werdegang und Leben jedes Opfers mit und trifft dabei unter anderem auf Themen wie Prostitution und Euthanasie. Zudem sind die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten vertreten, so dass mal eine Adlige im Fokus steht, mal eine Frau aus ganz ärmlichen Verhältnissen.

    Apropos: Die akute Notlage der Menschen im Sommer 1945 wird natürlich ebenfalls behandelt, hier geht der Blick immer wieder auf den deutschen Ermittler Klaus Dietrich und seine Familie, speziell auf den 15jährigen Sohn.

     

    Die Krimihandlung selbst ist spannend und gab mir reichlich Stoff zum Mitermitteln. Gut gefiel mir dabei, dass ich (obwohl ich schon früh eine Ahnung hatte, wer der Täter sein könnte) erst am Ende die kompletten Zusammenhänge erkennen konnte. Und sogar eine Überraschung gab es noch, wirklich gut gemacht!

     

    Alles in allem hatte ich also viel Lesespaß, trotzdem aber auch einen Kritikpunkt. Als ich in einer anderen Rezi kritische Worte zu manchen Sexszenen las, musste ich zunächst schmunzeln. Aber als ich die Szenen dann selber las, den Kopf schütteln. So real alles andere in dem Buch wirkt (einschließlich diverser Vergewaltigungen nach dem Einmarsch der Besatzer), bei den „normalen“ Sexszenen scheint der Autor in einer Traumwelt zu leben, in der jede Frau ständig willig und lüstern ist und jeder Mann sooo toll! Ich fand das sehr schade, denn das ansonsten gute Niveau sank bei diesen Passagen leider ziemlich.

     

    Fazit: Spannende Zeitgeschichte mit Krimi, wirkt sehr lebendig, intensiv und realistisch. Lediglich einigen Sexszenen würde eine Überarbeitung guttun.

  23. Cover des Buches Ben, Wolken, schmecken ...! (ISBN: 9783850401531)
    Ben Bertram

    Ben, Wolken, schmecken ...!

     (5)
    Aktuelle Rezension von: annette_meissner
    So kann es wirklich kommen.
    Es hört sich sehr realistisch an, wie Ben Bertram in seinem Buch (s) eine Geschichte über einen Traum und dessen Realisierung erzählt. Träume können Realität werden. Glück spielt dabei auch eine Rolle ...
    Danke für Dein Buch, Ben
  24. Cover des Buches Liebe braucht nur zwei Herzen (ISBN: 9783328105664)
    Judith Wilms

    Liebe braucht nur zwei Herzen

     (85)
    Aktuelle Rezension von: PeWe

    "Liebe braucht nur zwei Herzen" (2021) ist ein Liebesroman von Judith Wilms, der von der Ordnungsfee Liv und ihrer Jugendliebe Flo erzählt, die nach Jahren ihre Gefühle wiederentdecken.

    Zum Inhalt:
    Liv ist Ordnungsfee, hilft Menschen beim Ausmisten und schreibt darüber in ihrem Blog. Nach einem geplatzten Auftrag strandet sie in Berlin in ihrem Elternhaus. In ihrem alten Zimmer findet sie eine Kiste voller Jugenderinnerungen, die sie umgehend entsorgt. Dabei trifft sie auf ihre Jugendliebe Flo und lang verdrängte Gefühle bringen ihr Herz durcheinander.

    Persönliche Einschätzung:
    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Das Geschehen wird aus Livs Sicht in der Ich-Perspektive beschrieben, so dass man einen guten Einblick in ihr Leben, ihre Gedanken und ihre Gefühle bekommt und die Geschichte gut miterleben kann.
    Die Geschichte vermittelt auch einen guten Einblick in Livs Lebenseinstellung und die Philosophie hinter ihrem Blog. Man lernt einiges über Minimalismus und die Befreiung von Unnötigem. Dazu trägt auch bei, dass jede Kapitelüberschrift eine kleine Ordnungsweisheit ist.

    Mir hat die Geschichte um Liv und ihre Jugendliebe gut gefallen. Die Charaktere sind liebenswert, die Geschichte ist gut aufgebaut und das Wiederaufflammen der Liebe zwischen den beiden habe ich gerne verfolgt. Für ihr Alter ist Liv vielleicht etwas naiv und ihr persönliches Chaos für eine Ordnungsfee recht umfangreich.
    Die Leichtigkeit, die man durch Ausmisten und Besinnen auf das Wesentliche erlangen kann, konnte ich sehr gut nachfühlen. Livs Hilfe könnte ich auch gut gebrauchen...

    Fazit: Ein schöner leichter Liebesroman, der zeigt wie wichtig Familie, Freundschaft und Liebe im Gegensatz zu Dingen sind. Lesen und wohlfühlen!

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