Bücher mit dem Tag "gegenwartslyrik"
27 Bücher
- Michael Lentz
Offene Unruh
(14)Aktuelle Rezension von: gauchoJa, "wie fragil das alles ist" - das, was die Hirnchemie zwischen zwei Liebenden anstellt, hat Michael Lentz auf unnachahmliche Weise eingefangen. Da liest man Verse wie "das erste mal für immer" und beißt sich nickend auf die Lippe, denn "braucht liebe nicht den verlust?"
Und "was heißt hier stammeln?" - "das / was fehlt / fehlt ganz". Nicht nur Kleinschreibung und zumeist fehlende Zeichensetzung machen die Modernität dieser Gedichte aus, sondern auch ein umgangssprachlicher Ton, veränderte Redensarten und verzweifelte Monologe. Michael Lentz ist ein Autor, der sein Handwerk bestens versteht.
- Erich Fried
Es ist was es ist
(58)Aktuelle Rezension von: nicErich Fried gehört nicht zu meinen Lieblingsdichtern, aber dieses Buch, das ich geschenkt bekommen habe, ist ganz nett zu lesen. Wer allerdings zu Depressionen neigt, der sollte Frieds Gedichte vielleicht meiden. Im Nachhinein weiß ich aber den Wert dieses Geschenkes erst zu schätzen... Mein Favorit von Fried ist "Was es ist". Es ist Unsinn sagt die Vernunft Es ist was es ist sagt die Liebe Es ist Unglück sagt die Berechnung Es ist nichts als Schmerz sagt die Angst Es ist aussichtslos sagt die Einsicht Es ist was es ist sagt die Liebe Es ist lächerlich sagt der Stolz Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht Es ist unmöglich sagt die Erfahrung Es ist was es ist sagt die Liebe - Marcel Reich-Ranicki
Hundert Gedichte des Jahrhunderts
(5)Aktuelle Rezension von: Pearls_of_SakuraIn diesem Buch geben sich alle Großen ein Stelldichein tanzen (schreiben) Ringelreihn.
Jedes Gedicht wird wunderbar von einem Kenner interpretiert.
Ein Juwel für die Liebhaber von Gedichten und wirklich außergewöhnlich in der Zusammenstellung.
Jeder Beitrag bereichert den Alltag, auch wenn man immer nur mal kurz einen Blick hineinwirft. Mir hat das Buch sehr viel Freude bereitet!
- Michael Krüger
Unter freiem Himmel
(3)Aktuelle Rezension von: SVKrügers Gedichte werden immer besser, ruhiger, genauer, er muss nicht mehr sehr stark lärmen um Aufmerksamkeit zu erregen. Ruhig betrachtet er die Welt, die Menschen und die Entdeckungen die er dabei macht, so ungeheuerlich sie sein können, werden ohne Aufdringlichkeit aber deutlich und unübersehbar hingestellt - so, dass man nicht daran vorbeigehen kann, man bekommt ein paar Gedanken mit auf den Weg die vermutlich lange bleiben. - Giulia Patruno
Meine Liebe ist anders
(2)Aktuelle Rezension von: Felix_Valentin_MartinGiulias Liebe ist süß wie Schokalade…Männer, hier kommt eine Prachtfrau für die ihr euch warm anziehen könnt. Liebe! Und sowieso schreibt Giulia viel über die Liebe…macht es aus ihr eine richtige Frau? Auf jeden Fall lassen die Gedichte die Welt fröhlicher stimmen, wenn die Welt bereit ist für ein Werk wie dieses…Seelenheil!
- Peter Rühmkorf
Paradiesvogelschiß
(5)Aktuelle Rezension von: SVEin neues Buch von Peter Rühmkorf ist immer eine Freude. "Der größte lebende deutsche Dichter", so wird die FAZ auf dem Buchrücken zitiert und ich bin sicher, geringere Dichter als Rühmkorf, brechen da zusammen, unter so einem Ballast. So wirkt es vielleicht nur abschreckend auf Leser, die sich ans Lyrikregal heranwagen, sich selbst für nicht ganz so vertraut mit Gedichten halten: "nein", denken sie vielleicht, "an den Größten trau ich mich nicht ran", und verpassen damit ein Buch, das für alle etwas im Angebot hat. Der kluge Vielleser wird sich intellektuell gefordert fühlen können, der bescheidenere Lustleser wird Formulierungen und Gedanken finden, mit denen er eine ganze Weile umgehen kann, der ungeübte Gedichteleser wird sich sagen können: "das versteh ich"! (natürlich, wie immer bei denen, die was zu sagen haben, muss man raten: nach der ersten Erkenntnis, ruhig noch einen zweiten Gedanken drauf verwenden, manchmal steckt da noch was dahinter) Also gibts nur eine Empfehlung: Lesen. Gedichte, Aphorismen, Gedankensplitter, Weisheiten (ja, genau: "Weisheiten"!) - illusionslos und voller Poesie. Ich weiß kaum was man da zitieren sollte, bei dieser Fülle, deswegen eines das ich gut verstehen kann: Vielleicht sich einfach nochmal durch ein paar Meter Bücher hindurchlesen und dabei hoffen, daß du auf der andern Seite mit Engelsflügeln wieder hervortrittst. - Anton G. Leitner
Zu mir oder zu dir?
(4)Aktuelle Rezension von: ChaosQueen13"Zu mir oder zu dir" Verse für Verliebte. Ich liebe Gedichte, für mich sind Gedichte etwas ganz besonderes. Gedichte liest man nicht, Gedichte nimmt man in sich auf, es gibt Gedichte, die ans Herz gehen und es gibt Gedichte, die ins Herz gehen, dort bleiben sie dann auf Ewig. Das klingt jetzt schon fast wie ein Gedicht, darum zitiere ich ein Werk von Siegfried Völlger, aus dieser kleinen, feinen Liebeslektüre "was soll ich davon halten daß meine nase seit zwei tagen rot leuchtet? es könnten abschiedsblinkzeichen sein oder ich soll gefunden werden" Dieser Band mit besinnlichen Versen, um zu sagen "ich liebe dich" soll gefunden werden, nein, er muss gefunden werden. Leider kann man nur 5 Sterne vergeben, Wert ist dieser Band 10 Sterne - sehr empfehlenswert! - Hans-Joachim Gelberg
Großer Ozean
(12)Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
Dieses wunderbare Buch, das Hans-Joachim Gelberg in seinem eigenen Verlag herausgegeben hat, ist ein ganz besonderes seiner Art. Und das nicht nur, weil es sich mit Gedichten befasst, für Kinder und für Erwachsene. Ein Buch für alle Lebensalter, und auf keinen Fall von vorne nach hinten zu lesen. Eher, so empfiehlt Gelberg, sollte man es lesen nach dem Prinzip der Flaschenpost, einfach lesen, was man zufällig findet.
Gelberg hat schon in früheren Anthologien Gedichte vor allem für Kinder zugänglich gemacht. Seine neue Anthologie „Großer Ozean“ bietet einen breitgesteckten Überblick über neue, aber auch ältere Kindergedichte. Hinzu kommen Texte der modernen Lyrik und ein Streifzug durch die Weltpoesie, die bislang kaum für Kinder genutzt wurde. In einem aufschlussreichen Nachwort über den Umgang mit Gedichten erläutert mit dem Titel „Klopfzeichen der Kinderpoesie“ spricht er vor allem die Erwachsenen an, ohne die Kinder wohl kaum einen Zugang zu dieser umfassenden Sammlung bekommen werden. Mehr als 350 Gedichte von über 160 Dichtern und Dichterinnen sind ein „großer Ozean“, bei dem man einige Navigationskenntnisse braucht.
Die akribisch ausgesuchten Illustrationen lockern die Texte auf. Texte, die einen schier unerschöpflichen Poesievorrat darstellen für eine lange Zeit. Ein Buch, dem zu wünschen ist, dass es kleine und große Menschenkinder in die Welt der Gedichte einführt und sie dort heimisch werden lässt. Ihr Leben wird reicher dadurch. - Jan Skacel
Fährgeld für Charon
(3)Aktuelle Rezension von: SVTrinkspruch Stoßen wir an, und trinken wir's still aus. Keinem erzählen wir, was der wein von uns weiß. Und fallen wird ein stern. Wie blattgold dünn. Und das wasser am brückenstein wird silbern sein. "Ja", möchte man sagen, "das tun wir, so solls sein" - Elisabeth Borchers
Alles redet, schweigt und ruft
(1)Aktuelle Rezension von: OdonataDiese Dame hat es in sich! Und zwar gewaltig! Elisabeth Borchers, Lyrikerin und Kinderbuchautorin sowie lange Zeit Lektorin bei diversen Verlagen wie Suhrkamp, gelingt es mit ihren Gedichten ganz tief in den Leser vorzudringen, denn sie gibt jedem Rezipienten durch die gut gesetzten Leerstellen in ihrer Lyrik den nötigen Freiraum, diese selbst zu füllen. Der vorliegende Gedichtband erschien ihr zu Ehren 2001 und enthält eine große Auswahl ihrer bis dahin erschienenen Gedichte sowie ein Nachwort von Arnold Stadler. Borchers schafft es immer wieder wunderbar, einfache Augenblicke einzufangen und diese zu schönen oder auch traurigen – immer aber besonderen Momenten heranwachsen zu lassen: „Die Lautlosigkeit der Ameisen über den heißen Stein / Das Zucken der Eidechse über die Hecke / Die diagonale Spur des Schiffs über den See / Die Verschwiegenheit der Berge / Die Stille der Bäume und lärmenden Vögel“ (S.7). Oder aber es sind einschneidende, wichtige Begebenheiten, über die sie schreibt, dann jedoch mit einer Einfachheit an Sprache und mit einer Ruhe, dass die Bedeutung des Gesagten manchmal erst nach längerer Wirkzeit und/oder mehrmaligem Lesen zu Tage tritt: „DIE ZEIT / Das Gesicht einer Frau / noch gar nicht alt / morgen / wird sie weinen“ (S.238). Die Thematiken der Gedichte sind vielfältig: Es geht um Abschied und Tod wie im ersten Gedicht, wo es heißt: „Die Müdigkeit der Augen im Abendwind / Die Glockenschläge von jenseits des Sees / Die langsame Uhr, die zu schnell tickt / Das langsame Herz, das zu schnell schlägt“ (S.8), um Liebe und alle anderen Gefühle, das Miteinander, die Trennung und um das Leben an sich. Immer mit einem Hauch Melancholie versehen, dabei aber niemals trostlos, gelingt es Borchers Zeilen lange im Gedächtnis und im Herzen des Lesers zu verweilen. Sehr schade, dass diese großartige Dichterin in der heutigen Zeit viel zu selten gelesen wird. Was nehme ich persönlich mit? Borchers lehrt mich bzw. erinnert mich daran, dass jeder Augenblick es wert ist geehrt zu werden, dass die Schönheit der Welt im Detail steckt und dass viele Dinge im Leben keinen Namen haben und trotzdem irgendwann zu Tage treten, vielleicht nicht immer sofort, aber man sollte stets genau hinsehen und hinhören. Dies gilt im echten Leben wie auch für ihre Gedichte: Je öfter ich den Band zur Hand nehme, desto lauter tönt das Ungesagte aus den Zeilen hervor. -------------------------------------------------------------------- Schade. Sehr schade / wie der Regen fällt und versinkt / wie auch das Licht / fällt und versinkt. / Sehr schade. / Und die Straße macht einen Knick / dass du entschwindest / fällst und versinkst / wie ein gestern gehörtes / unbegriffenes Wort. (Elisabeth Borchers, S.75) - Kollektiv Aviole
Gedichtbände von Aviole / Aviole Teil 2
(1)Aktuelle Rezension von: GiuliaPatrunoIm Gedichtband Aviole Teil 2 teilen 18 Autor:innen ihre Gedanken und Erfahrungen aus dem Jahr 2021. Die ursprüngliche Idee des Kollektivs auf Instagram war, unterschiedlichste Poetinnen und Poeten mit all ihren Realitäten und Wahrnehmungen abzubilden und sichtbar zu machen. Die Gewinne des Buches gehen vollständig an die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München.
Die Texte im Buch stammen unter anderem von Jonas Kloker, Sonja Crone, Mattis Paul Ackner, Andreas Freiherr Mattes von Rothenstein, Leonard Kuhnen, Anna Leonie Riegraf, Karolina C. Ros, Leah Kratschmann, Hannah Ramone, Giulia Patruno, Nico Welker, Sofie Morin, Dorothe J. Seitz, Sophie Scheffel und Jutta v. Ochsenstein. - Robert Gernhardt
Im Glück und anderswo
(11)Aktuelle Rezension von: CatwomanIm Glück und anderswo: Gedichte von Robert Gernhardt, ein perfektes Buch, seine Gedichte sind herrlich, dazu wunderbare Zeichnungen. Hier ist wirklich für jeden ein Gedicht dabei. Da haben die Lyrikleser Glück gehabt, das es diesen schönen Band gibt. Sehr empfehlenswert und eine schöne Geschenkidee. - Claudiu Komartin
Und wir werden die Maschinen für uns weinen lassen
(1)Noch keine Rezension vorhanden - Giulia Patruno
An Zweigen hängt die Melancholie: Gedichte, Lyrik, Kurzprosa, Poesie
(5)Aktuelle Rezension von: Andrea_Maria_KerstingerAn Zweigen hängen Äpfel oder Birnen, Stein- oder Kernobst und manchmal auch die Melancholie. Was passt da besser zur Stimmung, die man im Altweibersommer empfindet, wenn die warme Jahreszeit sich schön langsam zurückzieht und die Kälte aus allen Poren drängt, als Gedichte!
In ihrem Lyrikband "An Zweigen hängt die Melancholie" fängt Giulia Patruno ebendiese Atmosphäre ein, beschreibt Gefühle und Befindlichkeiten, erzählt von Liebe, Vergänglichkeit und Einsamkeit. Vom Großstadtlärm bis zum Waldfarn, vom Langgedicht bis zu freien Versen findet man in dieser Anthologie ganz unterschiedliche Spielarten von Lyrik.
Und wenn man - so wie ich in den letzten zwei, drei Wochen - nicht zum Lesen kommt, weil das Leben gerade anderes mit einem vorhat: Ein Gedicht geht immer! Daher danke für den Lyrikband, liebe Giulia, der gerade zur richtigen Zeit kam!