Bücher mit dem Tag "geheimdienst"
879 Bücher
- Carlos Ruiz Zafón
Der Schatten des Windes
(5.815)Aktuelle Rezension von: Alexandra_CIm Mittelpunkt steht der junge Daniel, dessen Vater eine Buchandlung in Barcelona betreibt. Er selbst arbeitet in einer Druckerei und es ranken sich viele Ereignisse in der Geschichte, die Daniel zu Nachforschungen veranlassen, die wiederum nicht ungefährlich sind. Nebenbei ist auch eine Romanze eingeflochten.
- Marc Elsberg
BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
(1.579)Aktuelle Rezension von: MayaBBlackout wurde mir (natürlich) schon seit 2013 empfohlen, und (natürlich) habe ich es dann doch nie gelesen, weil ... ehrlich gesagt keine Ahnung. Vermutlich, weil es so lang ist, und ich dann doch immer Sorge hatte, dass es mich nicht so interessieren würde, oder irgendwas anderes in der Art, aber auf jeden Fall habe ich es nun endlich geschafft, dank eines gefundenen Exemplars und eines Bibliotheks-Hörbuchs, und ich habe die 22 Stunden/800 Seiten in drei Tagen geradezu verschlungen. Der Sprecher des Hörbuchs liest dabei extrem angenehm in meinen Ohren, und das Buch beim Lesen zu hören hat mir richtig viel Spaß gemacht. Es war genauso spannend, wie mir versprochen wurde, und ich persönlich bin großer Fan gewesen.
Die Handlung des Blackouts in ganz Europa und welche Auswirkungen das politisch, ökologisch und zwischenmenschlich hat, fand ich sehr realistisch beschrieben und konnte da super nachvollziehen, woher alles kam, und die einzelnen Figuren, die in all das verwoben werden, waren mir echt großteils sehr sympathisch. Außerdem waren auch von den unsympathischen Figuren die Handlungen absolut nachvollziehbar. Also es gab Momente, in denen es mich persönlich gestört hat, wie Leute an Situationen herangegangen sind, aber aus deren Perspektive? Absolut verständlich, mit deren Wissensstand und Möglichkeiten würde ich vermutlich ähnlich handeln. (Gut, nicht bei allen-allen, weil ein paar sind schon ziemlich wahnsinnig, aber das ist ja eher gesunder Menschenverstand als irgendwas anderes, und für ein fiktives Buch fand ich auch das nachvollziehbar, insofern das eben geht.)
Die eine Sache, die mir nicht ganz so gut gefallen hat, was eine sich recht schnell entwickelnde Romanze, die ich zwar absolut vorhersehbar fand, aber nicht, weil die Chemie zwischen den Figuren wirklich was hergegeben hätte, sondern eher, weil sich das für mich von der ersten Szene an so gezwungen eindeutig in Richtung Romanze gelesen hat, dass man es sehen musste. Die beiden fand ich zwar als Team echt gut, die Romanze selbst hatte aber wie gesagt keinerlei Chemie und fiel für mich entsprechend komplett flach. Sie war auch ein echt kleiner Faktor, insofern kann ich ganz gut darüber hinwegsehen, ist mir leider aber dennoch negativ aufgefallen.
Abgesehen davon? Absolut fantastisch, Spannend bis zu den letzten paar Seiten, und ich bin echt froh, endlich zum Lesen gekommen zu sein. - Ken Follett
Sturz der Titanen
(1.291)Aktuelle Rezension von: SM1"Sturz der Titanen" ist der erste Roman der dreiteiligen "Jahrhundert-Saga" von Ken Follett. Im Mittelpunkt des ersten Teils steht der erste Weltkrieg und dessen Vorgeschichte.
Erzählt wird die Geschichte verschiedener Protagonisten in England, Deutschland, Russland und den USA; diese erleben alltägliche und historische Ereignisse und Entwicklungen aus ihrer jeweiligen individuellen Perspektive. Im Laufe des Romans verknüpfen sich die einzelnen Handlungsstränge langsam miteinander und ergeben ein Gesamtbild.
Freunde historischer Romane werden die gesamte Reihe mögen, deren zweiter und dritter Teil noch besser sind als Teil eins.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 4: Origin. Schattenfunke
(2.254)Aktuelle Rezension von: globi4711Erlich gesagt, musste ich den vierten Band immer einmal weglegen. Diese ganze Daedalus-Organisation ist so erschreckend und verdorben! Und was sie mit Katy (und Daemon) alles anstellen!!! Mir war richtiggehend übel, so habe ich mitgelitten und mitgehasst. Oh! Ich hätte gerne den einen oder anderen Kopf rollen gesehen....! Das Schlimmste finde ich, dass ich mir gut vorstellen kann, dass es genau solche "Forschungsinstitute" auf unserer Welt gibt. Was auch immer da geforscht und/ oder experimentiert wird.... Menschen oder Tiere (oder...) müssen garantiert dafür leiden! Wirklich eine bedrohliche Vorstellung, oder?
Ich muss sagen, dass mir der vierte Band extrem nahe gegangen ist und mich wirklich mitgenommen hat. Ich war so verzweifelt! Was mussten "unsere" Leute da alles mitmachen! Und es scheint einfach nicht leichter zu werden und Ruhe vergönnt ist ihnen auch nicht...! Wirklich hässlich! Jetzt bin ich ja gespannt, wie die Autorin im fünften Band die losen Fäden zusammenknüpft und ob es schlussendlich ein Happy End geben wird (hoffentlich für alle?). Also ich bin dann mal weg und mache mich ans Lesen.... - Dan Brown
Illuminati
(5.099)Aktuelle Rezension von: books_and_summerrainBei "Illuminati" verfolgen wir den Oxford-Professor Dr. Langdon, als er plötzlich von CERN in der Schweiz eine dringende Anfrage erhält. Er ist Professor für Symbolologie, daher ist er umso überraschter, dass er zu einem Mordfall dazugerufen wird. Schnell stellt sich heraus, dass die Geheimorganisation "Illuminati" ein schreckliches Attentat geplant hat. Die Ereignisse überschlagen sich, sodass Professor Langdon sich in der Vatikanstadt wiederfindet, wo eine Bombe mit einer noch nie dagewesenen Sprengkraft versteckt sein soll. Wenn er die Rätsel zum Versteck nicht rechtzeitig lösen kann, wird Rom bald nicht mehr existieren...
Ich habe vorab die Filme zur "Da Vinci"-Reihe gesehen, weshalb ich mir unbedingt auch eines der Bücher unbedingt holen wollte. Über stolze 700 Seiten ist mehr als ersichtlich, dass Dan Brown einiges an Zeit und Mühe in seine Recherche gesteckt hat. Man erfährt vieles zum Thema Wissenschaft, Glaube und zur Geschichte von Rom und dem Vatikan, verpackt in einer mehr als spannenden Schnitzeljagd. Trotz der Länge des Buches bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Dan Brown hat es wirklich verstanden, Spannung und Tempo in seine Geschichte zu bringen. Man fragt sich immer wieder, was denn nun genau Fakt und was Fiktion ist, so gut wurde die Handlung miteinander vewoben.
Ein wirklicher toller Thriller, für alle, die sowohl eine actionsreiche Handlung als auch Geschichtswissen schätzen.
- Ken Follett
Winter der Welt
(816)Aktuelle Rezension von: SM1"Winter der Welt" ist der zweite Teil der dreiteiligen Jahrhundert-Saga von Ken Follett. In diesem Roman stehen der zweite Weltkrieg und seine Vorgeschichte im Fokus. Hierbei nehmen die Ereignisse in Europa den größeren Teil der Handlung ein, aber auch der Krieg im Pazifikraum wird ausführlich thematisiert.
Ein Großteil der Hauptfiguren aus dem Auftakt-Roman "Sturz der Titanen" kommt auch in diesem Buch wieder vor, im Mittelpunkt steht aber die nächste Generation. Auch diesmal verteilen sich die Handlungsstränge hauptsächlich auf England, Deutschland, Russland und die USA und verknüpfen sich nach und nach zu einem eindrucksvollen Gesamtbild.
Wer bereits "Sturz der Titanen" mochte, wird auch diesen Roman mit großem Vergnügen lesen, und wem der Vorgänger teilweise zu langatmig war, der wird in dieser Fortsetzung entschädigt, denn die Handlung kommt schneller in Gang und die Verbindungen zwischen den einzelnen Handlungsebenen sind bereits bekannt.
- Marlies Ferber
Null-Null-Siebzig, Truthahn, Mord und Christmas Pudding
(43)Aktuelle Rezension von: Eggi1972Irgendwie wollte ich erst nicht recht an Marlies Ferbers Krimi. Mag sein, dass ich die gute Geschichte von Agent 0070 und dem Mord in Hangzhou nicht verwässern wollte. Oder mir war im September noch nicht nach Weihnachtskrimis. Wobei mich Themen mit Essen immer wieder magisch anziehen. Was auch immer – Ostern erschien mir nun genau die richtige Zeit.
Also habe ich mich nun an einen weiteren Krimi mit Agent 0070 und seiner Sheila gewagt und diesmal lernte ich die beiden noch etwas besser kennen. Der Leser erfährt, dass Sheila eine Frau ist, die gerne andere versorgt und sehr vertrauensselig ist. Das merkt man daran, dass sie sogar einen lang verschollenen Schulfreund aufnimmt, welcher im Verdacht steht seine Frau ermordet zu haben.
Man merkt auch, welche Oma Qualitäten Sheila hat, die ich im dritten Band der Reihe den ich gelesen habe noch nicht erkennen konnte, aber diesmal in bestimmten Situationen immer mehr zu Tage kommen.
Dem entgegen steht der etwas eigenbrötlerische James, der durch seine Tätigkeit als Geheimagent keine oder nur wenige soziale Kontakte geknüpft hat. Er wirkt manchmal etwas hölzern, wird aber von Sheila immer wieder mitgerissen. Wie zum Beispiel dieses Theaterstück, wo sie ihn mehr oder weniger zwingt dabei mitzumachen.
Alles in allem kommt das Paar immer wieder in skurrile Situationen und man merkt, wie wenig Rentner in unserer Gesellschaft ernst genommen werden. Es gab einige Situation, wo James eher belächelt und nicht ernst genommen wurde, so zum Beispiel wo er gegenüber der Polizei den Verdacht geäußert hat, dass Rosalind auf dem Friedhof umgebracht wurde.
Alles in allem ist es ein Krimi, den man gerne auch außerhalb der winterlichen Zeiten lesen kann und es nicht gerade auf Weihnachten zugeht! Es ist ein Krimi, welcher auch in der guten alte Englischen Tradition stehen könnte. Miss Marple lässt grüßen. Er ist wie der Mord in Hangzhou intelligent geschrieben und man kann ihm gut folgen, wobei ich mir gewünscht hätte dass der „Gordische Knoten“ den Frau Ferber geflochten hat noch etwas länger ungelöst geblieben wäre.
Zum Ende ging es mir, wie so oft, doch zu schnell und ich hätte gerne noch ein paar Seiten mehr erlebt wie James das ganze auflöst - zumal ich den beiden sehr gerne über die Schulter sehe, wie sie so manche Situationen meistern. Und ich kann eines sagen, es gibt so einige Situationen in ihrem Alltag wo man merkt, dass es zu zweit immer etwas besser geht als alleine.
Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Band, denn ich möchte diese Beiden wirklich noch eine Weile verfolgen und mit ihnen alt werden. Ich denke, Frau Ferber fällt bestimmt noch die ein oder andere Geschichte mit den etwas älteren Herrschaften ein.
- Stieg Larsson
Verdammnis
(2.579)Aktuelle Rezension von: WelpemaxDas Buch "Verdammnis" ist für mich wesentlich besser als der erste Teil "Verblendung". Die Fehler, die im ersten Teil auftauchten, hat Stieg Larsson im zweiten Teil einfach nicht mehr gemacht. Der Erzählstil ändert sich nicht, was auch gut ist, denn Stieg Larsson steht für erzählerische Dichte, Detailgenauigkeit und für Charaktere die Profil haben. Das Buch ist sehr spannend geschrieben, was nicht zuletzt daran liegt das ein Dreifachmord vorliegt und die Polizei einfach irgendwie immer mehr Details bekommt aber nicht wirklich in der beweisführenden Ermittlung weiterkommt. Vielmehr geht es darum, was man selbst vermutet, auch wenn es teilweise sehr schwer vorstellbar ist. Das ist es auch, was mich wirklich fasziniert hat und was der Autor auch gut dargestellt hat, daß es bei einer scheinbar aussichtslosen Konstellation es doch noch eine Hintertür gibt, die man nicht für möglich hält. Ich muss dennoch betonen, dass mir das Buch sehr viel mehr Spaß bereitet hat als der erste Teil und es war auch diesesmal kein Kampf es bis zum Ende zu lesen. Aber ganz lassen konnte es der Autor auch dieses Mal nicht, man muss erwähnen das Stieg Larsson sehr gern vom Thema abschweift und er allzugern noch unwichtige Dinge in seine Geschichte mit einfügt, wie in diesem Buch das Intermezzo mit dem Fuchs, im Prinzip total unnötig. Und auch negativ anzumerken ist für mich, dass ein Cliffhanger vorliegt, dass hätte man mit 3 oder 4 Seiten länger noch zu einem normalen Abschluss bringen können.
- Mark Dawson
One - Sie finden dich
(44)Aktuelle Rezension von: glencoe1692Auftragskiller im Auftrag der Regierung, MI5, MI6, Auftakt zu einer neuen Actionserie und nicht zuletzt die 4- und 5-Sterne-Bewertungen waren Grund genug, mit dem vermeintlichen Band 1 zu beginnen, in der Hoffnung, hier weiteren Lesestoff in meinem liebsten Genre entdeckt zu haben.
Hier bei LB gelesene Attribute wie "Agententhriller mit Köpfchen" und "superspannend" schrauben die Erwartungen natürlich auch nicht gerade nach unten.
Aber gefehlt! Nun will ich nicht behaupten, dass es eine einzige Enttäuschung war, aber die Erwartungen wurden nur teilweise erfüllt.
Der Schreibstil ist in Ordnung. Lässt sich flüssig lesen, langweilt nicht und überfordert aber auch nicht.
So weit erforderlich sind Örtlichkeiten ordentlich recherchiert, aber auch die gängigen Klischees werden prompt bedient (ehemalige KGB-Leute finden sich wohl alle mit dicken Bankkonten auf hochrangigen Posten des FSB wieder, Vorgesetzte sind wohl immer habgierig, der Protagonist muß mit Supermann verwandt sein).
Mit der Vorstellung der Vorgeschichten seiner Protagonisten hält sich der Autor nicht lange auf, offenbar wird hier vieles vorausgesetzt, was bei einem vermeintlichen Band 1 gar nicht da sein kann. Dabei gäbe mindestens die Vorstellung Miltons bestimmt Stoff für ein, wenn nicht sogar mehrere Bücher.
In einer Bewertung auf anderer Plattform habe ich dann jedoch entdeckt, dass uns "One, sie finden Dich" offenbar nur vom Verlag aus unerklärlichen Gründen als Band 1 der "John-Milton-Reihe" präsentiert wird. Leser, die die englischen Originale kennen, behaupten, der Band wäre mindestens die Nummer 3.
Warum? Keine Ahnung, das wird wohl Geheimnis des Verlages bleiben.
Kurzum, die besondere Intelligenz, die ich bei "... mit Köpfchen" erwartet hatte, blieb ebenso aus wie die "Superspannung".
Der gesamte Ablauf war sehr schnell sehr durchsichtig. Überraschende Wendungen? Ja, die gab's auch, aber nur begrenzt. Würde ich die hier anführen, wäre potentiellen Lesern das Ende vorweg genommen.
Fehler bei Kommasetzung und Grammatik will ich dem Autor nicht anlasten. Die gehen wohl eher auf Rechnung der Übersetzung.
Aber Stockfehler in der Logik hat nur der Autor zu verantworten. So ist zwar im tiefsten russischen Winter 400 km nördlich von Moskau die Wolga kompakt zugefroren, aber nach starkem, andauerndem Schneefall glänzt die dicke Eisschicht spiegelnd? Passt nicht.
Oder eine Einsatzgruppe springt einige Tage drauf genau über diesem Gebiet ab und der Protagonist sieht vom Fallschirm aus an einem Bach zwei Elche, die gerade Wasser trinken. Die Wolga ist kompakt zugefroren. Der Bach aber nicht? Gut für die Elche, schlecht für die Logik.
Die Handlung läuft in flüssigem, gut zu folgendem Tempo ab. Leider scheint am Ende der Autor unter Zeitdruck gestanden zu haben. Das Ende wurde stark gerafft und nur bedingt, aber überhastet aufgelöst. Der Leser könnte davon ausgehen, dass der Folgeband (Hunt - sie kriegen Dich) anknüpfen und aufklären wird. Ebenfalls weit gefehlt, aber das ist Thema einer anderen Bewertung.
Alles in allem will ich das Buch dennoch den Actionfans empfehlen, die ihre Ansprüche nicht gar zu hoch ansetzen. - Jonas Jonasson
Die Analphabetin, die rechnen konnte
(719)Aktuelle Rezension von: be_bookish„Die Analphabetin, die rechnen konnte“ ist ein wahrhaft faszinierendes Buch, das sich sprachlich schön liest und zum Verschlingen einlädt.
Die Geschichte handelt von der brillanten Nombeko und ihrer ungewöhnlichen Lebensreise. Auf ihrem Weg begegnet sie einer Vielzahl an skurrilen Charakteren: ein Ingenieur, der Atombomben bauen soll, chinesische Schwestern, die Skulpturen fälschen, zwei Mossadagenten mit eigenen Interessen, sowie Holger 1 und Holger 2, zwei ungleiche Brüder aus Schweden, die sich unterschiedliche Lebensziele gesetzt haben. Zudem trifft sie auf eine schwedische Gräfin, den König und den Präsidenten von Schweden.
Nombeko rutscht von einem Problem ins nächste, findet aber immer wieder eine Lösung, die mal mehr, mal weniger schnell zum nächsten Problem führt. Diese turbulente Abfolge sorgt für eine Spannung, die durch zahlreiche subtile und weniger subtile Bemerkungen immer wieder den ein oder anderen Schmunzler und Lacher hervorruft.
Die Charaktere sind facettenreich gestaltet und besitzen eigene Identitäten, Ziele und Krisen. Von einem Atomingenieur über Mossadagenten bis hin zu skulpturfälschenden Schwestern – jede Begegnung ist einzigartig und trägt zur Lebendigkeit der Geschichte bei. Nombeko selbst ist eine intelligente und unerschütterliche Protagonistin, deren Abenteuerlust und Problemlösungsfähigkeiten sie durch die absurdesten Situationen führen.
Jonas Jonassons Schreibstil ist sowohl amüsant als auch unterhaltsam, ohne dabei reißerisch zu wirken. Die Sprache ist gut verständlich und macht das Buch einem breiten Publikum zugänglich. Die Bemühungen und das Engagement des Autors sind in jedem Satz spürbar, was das Leseerlebnis bereichert.
"Die Analphabetin, die rechnen konnte" ist unglaublich amüsant und unterhaltsam. Die skurrilen und absurden Begegnungen und Erfahrungen machen die Geschichte spannend und unterhaltsam, ohne vorhersehbar zu sein. Denn nichts ist so vorhersehbar, wie das Unvorhersehbare. Dieses Buch, das ich mein erstes von Jonas Jonasson nenne, wird definitiv nicht mein letztes sein. Es bietet eine klare Leseempfehlung und verdient 5 von 5 Sternen..
- Michail Bulgakow
Meister und Margarita
(439)Aktuelle Rezension von: MEvaEigentlich sollte dies mein Lieblingsbuch sein; das Thema ist schaurig-schön, es beinhaltet einen sprechenden Kater und die zeitlose Geschichte des Gut und Böse.
Ist es aber nicht. Grund ist die völlig unnötige umständliche Formulierung. Bei Kritikern als poetisch beschrieben bleibe ich einfach verdattert zurück - was darin gipfelt, dass ich nach jeden Kapitel den Inhalt googeln muss. Dieses Buch bedarf vieler Erklärungen - in der vorliegenden Ausgabe nehmen diese allein 100 Seiten ein - aber ein Personenregister hätte meiner Meinung nach auch hinzugefügt werden können. Am Ende heißt es wer sich durchbeißt wird belohnt: Diese Erfahrung blieb bei mir leider aus.
- Ethan Cross
Ich bin die Nacht
(1.228)Aktuelle Rezension von: _lxrxnx_"Ich bin die Nacht" von Ethan Cross hat mich zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits gab es spannende Momente und echte Pageturnermomente, andererseits hat mich die Umsetzung nicht wirklich überzeugt.
Zunächst hatte ich eine ganz andere Erwartung an das Buch. Ich dachte, es würde ein Thriller aus der Perspektive des Killers sein – düster, verstörend, tiefgehend. Doch das war nicht der Fall. Stattdessen folgte die Geschichte einem eher klassischen Thriller-Aufbau, was mich ein wenig enttäuscht hat.
Ein großes Problem für mich war der Einstieg: Die Kapitel waren extrem lang, was meinen Lesefluss stark ausgebremst hat. Ich fand es stellenweise zäh und anstrengend. Erst später wurden die Kapitel kürzer, was das Tempo deutlich angezogen und das Lesen angenehmer gemacht hat.
Inhaltlich hatte das Buch einige starke Momente und spannende Wendungen, aber oft hatte ich das Gefühl, dass sich bestimmte Elemente wiederholen. Die Story an sich ist nicht schlecht, aber sie konnte mich auch nicht vollständig fesseln. Die Charaktere blieben für mich eher blass, und ich habe keinen wirklichen Bezug zu ihnen aufbauen können.
Insgesamt würde ich sagen: Ich bin die Nacht ist ein solider Thriller mit guten Spannungsmomenten, aber er hebt sich für mich nicht von der Masse ab. Wer klassische Thriller mit Serienmörder-Thematik mag, wird hier sicher auf seine Kosten kommen. Wer – wie ich – etwas Ungewöhnlicheres erwartet, könnte enttäuscht werden.
- Marc Elsberg
ZERO - Sie wissen, was du tust
(622)Aktuelle Rezension von: _jamii_London. Bei einer Verfolgungsjagd wird ein Junge erschossen. Sein Tod führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der gefeierten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten – und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die der Online-Newcomer einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones kann man sich nicht verstecken …
Der Schreibstil ist interessant und packend ab der ersten Seite. Im Verlauf der Geschichte werden mehrere Charaktere begleitet, man muss etwas bei der Sache sein, um jeweils die Hintergründe und Beziehungen untereinander präsent zu haben. Dafür erfährt man aber viel über die Motive der jeweiligen Personen.
Häppchenweise erfährt man mehr über die wahren Motive von Freemee, wenige Fragen werden beantwortet, viele neue tauchen auf. Die Spannung hält sich über das ganze Buch.
Das Thema ist hochaktuell und nicht weniger beängstigend. Dass Grosskonzerne unsere Daten munter sammeln, verwerten und verkaufen ist ja bekannt. Auch dass sie uns entsprechend manipulieren (können). Hier dann zu lesen, was alles daraus resultieren kann, ist erschreckend.
Zero agiert als Organisation im Hintergrund, welche die Menschen auf die Wichtigkeit ihrer Privatsphäre aufmerksam machen will.
Äusserst realitätsnah, erschreckend und spannend!
- J.R. Dos Santos
Der Schlüssel des Salomon
(61)Aktuelle Rezension von: Schnuppe
"Der Schlüssel des Salomon" ist der Folgeband zu "Das Einstein Enigma" von J.R. Dos Santos. Der Codespezialist Tomás Noronha spielt wieder die Hauptrolle, diesmal wird er für den Mörder des Wissenschaftsdirektors der CIA gehalten. Er muss den wahren Täter überführen, wieder wird viel wissenschaftliches vermittelt, jedoch inhaltlich für den Leser gut verständlich. Gestört hat mich bei all den guten Erklärungen jedoch der Raum, der der Wissenschaft hier zugestanden wurde, dies hielt sich im Verhältnis zum Thriller nicht immer die Waage und machte einige Längen aus. Wen dies nicht stört und wer an Physik interessiert ist, findet hier eine interessante flüssig geschriebene Lektüre. Reine Thrillerfans sind hier nicht so gut bedient. - Umberto Eco
Der Friedhof in Prag
(166)Aktuelle Rezension von: Liebes_BuchDas Konzept des Romans ist schon originell und auch teilweise ironisch geschrieben.
Aber man hätte das ruhig auf 300 Seiten zusammenstreichen können.
Und bei Eco hab ich immer das Gefühl, mir entgeht alles, weil ich kein Historiker bin.
- Stieg Larsson
Vergebung
(2.337)Aktuelle Rezension von: WelpemaxDer letzte Teil der Millenium Trilogie unter Stieg Larsson. Im Vergleich zu den anderen beiden Teilen fand ich den letzten Teil noch etwas besser als Teil I, aber letztlich war es wieder eine Wiederkehr zu alten Fehlern. Um überhaupt zum Punkt zu kommen wo es interessant wird, muss man mehrere 100 Seiten lesen. Wenn man Passagen oder Kapitel hat, die man mag und die man spannend findet, dann ist der Stil von Herr Larsson wirklich lesefördernd, aber wenn Herr Larsson mal wieder ein Nebenstrang der äußersten Unwichtigkeit ausführt, dann liest sich das Buch für mich sehr zäh (zum Beispiel Erikas Ausflug zur SMP). Die einen mögen es lieben, aber wirklich nervig sind die Intermezzi von Mikael und den Frauen. Nix gegen Romantisches und auch nix gegen Sexuelles, aber der hopst von einem Bett ins nächste und jede Frau hat totales Verständnis und duldet natürlich auch alle Seitensprünge, ja es ist den Frauen sogar bekannt und trotzdem wollen sie auch auf der Liste "Ich-hatte-Mikael-im-Bett" stehen. Zu guter letzt, geht alles viel zu glatt über die Bühne und der Komplott wird aufgedeckt ohne das einer der "Guten" zu schaden kommt, in Anbetracht der Machtfülle äußerst unwahrscheinlich, aber Dank der immerwährenden Fehlentscheidungen der "Bösen" natürlich durchaus möglich.
- Lena Kiefer
Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
(838)Aktuelle Rezension von: BlueLeoNachdem der selbsternannte König jegliche Technologie per Gesetzt hat verbieten lassen, ist es nicht verwunderlich, dass sich die 18-jährige Ophelia dem Widerstand angeschlossen hat. Nun hat sie die einmalige Chance den Geheimdienst des Königs zu infiltrieren. Dafür muss sie sich in einem harten Wettkampf gegen viele andere Konkurrenten durchsetzen. Ophelia sinnt auf Rache doch die Rechnung hat sie ohne Lucien, den geheimnisvollen Bruder des Königs, gemacht….
Viel zu lange stand dieses Buch auf meiner Wunschliste. Ich war so gespannt und hatte auf Grund der ganzen positiven Kritiken wirklich hohe Erwartungen. Und was soll ich sagen: Das Buch ist diesen definitiv gerecht geworden, auch wenn es nicht ganz zu einem Jahreshighlight gereicht hat. Als erstes muss ich sagen, dass mir die Thematik unglaublich zugesagt hat und ich noch mehr gecatched war, nachdem Ophelia den wahren Grund für die Abkehr von der Technologie erfahren hat. Ich habe genau diese Hauptthematik nicht kommen sehen und so hat mich dieser Plot Twist wirklich mitgerissen. Natürlich blieb es nicht bei dieser einen Wendung und so gab es im Verlaufe der Handlung einige Überraschungen und kleine Schockmomente für mich.
Nicht nur die Handlung, auch die Charaktere sind großartig. Ophelia mochte ich wirklich sehr gern und ich konnte das ganze Buch über mit ihr mitfühlen. Auch Lucien hat mich direkt zu Beginn in seinen Bann gezogen und ich bin ihm komplett verfallen. Da das Buch tatsächlich sehr gehyped wurde, möchte ich noch kurz darauf eingehen, wieso es am Ende nicht zu einem Highlight gereicht hat, obwohl das Buch wirklich sehr gut ist! Auch wenn ich die Charaktere sehr mochte, hatte ich nicht ganz so eine innige Bindung zu ihnen, wie zu Protagonisten aus anderen Büchern. Weiterhin war mir das Ende etwas zu offensichtlich. Auch wenn ich nicht ganz sicher wusste, was Wahrheit und Lüge ist und der Cliffhanger mich sprachlos zurückgelassen hat, hatte ich eine ziemlich genaue Idee im Kopf, was passiert sein könnte. Trotz allem ein grandioses Buch und eine klare Leseempfehlung. - Lucinda Riley
Der verbotene Liebesbrief
(350)Aktuelle Rezension von: Isa_HeDas Buch „Der verbotene Liebesbrief“ ist schon ein älteres Werk von der Autorin Lucinda Riley, welches neu aufgelegt wurde und ich war schon sehr gespannt auf die Geschichte.
Der Schreibstil der Autorin ist auch in diesem Buch sehr angenehm zu lesen, sodass ich gut und schnell in die Geschichte reingefunden habe. Ich mochte die bildlichen Beschreibungen der Autoren sehr und auch die Thrillerelemente im Buch haben mir gut gefallen. Lucinda Riley baut rund um das Geheimnis, dem Joanna auf der Spur ist, einen sehr guten Spannungsbogen auf, sodass man ebenfalls unbedingt wissen möchte, was genau dahintersteckt. Anders als man es von den Romanen von Lucinda Riley kennt, spielt diese Geschichte in einer Zeitebene und man bleibt in der Gegenwart der 90er Jahren. Dort erlebt man die Geschichte aus den Perseptiven der unterschiedlichen Charaktere, wie zum Beispiel Joanna, Zoe Harrison, Joannas bester Freund Simon oder Marcus Harrison. Das mochte ich sehr gerne, da so die Story von unterschiedlichen Seiten beleuchtet wurde und der mysteriöse Liebesbrief nicht das einzige Geheimnis in dieser Geschichte ist.
Die Charaktere im Buch mochte ich insgesamt sehr gerne und wurden von der Autorin gut gezeichnet. Joanna ist Journalistin und ist einem Geheimnis auf der Spur, welches scheinbar mit dem verstorbenen Schauspieler Sir James Harrison in Zusammenhang steht. Ich mochte Joanna wirklich gerne. Sie hat eine angeborene Neugier und vor allem im Vergleich zu anderen Journalisten ein Gewissen, was die Privatsphäre berühmter Personen betrifft. Bei ihren Recherchen lernt sie Marcus Harrison kennen, das eigentlich schwarze Schaf der Familie, der sein Herz trotzdem am rechten Fleck hat. Ich mochte die Interaktionen zwischen ihm und Joanna sehr gerne und man merkt nach und nach, wie zarte Gefühle zwischen den beiden entstehen. Durch Joannas Recherchen werden auch Personen auf sie aufmerksam, die unbedingt möchten, dass das Geheimnis ein Geheimnis bleibt und vor nichts zurückschrecken. Wem kann Joanna letztendlich noch trauen?
Mir hat das Buch „Der verbotene Liebesbrief“ insgesamt gut gefallen. Ich mochte die Spannungselemente und auch die Überraschungen im Laufe der Handlung sehr gerne. Nur zum Teil war ich von der Handlung etwas verwirrt und auch das Ende hat mir persönlich nicht ganz zugesagt. Daher vergebe ich dem Buch vier Sterne und kann die Geschichte guten Gewissens weiterempfehlen.
- Wolf Thorberg
Tödliche Sure
(23)Aktuelle Rezension von: Melly0908Ich hatte anfänglich ein paar Schwierigkeiten mit den Charakteren, das hat sich aber recht schnell wieder gelegt. Das Buch bleibt die ganze Zeit super spannend und ich hatte Schwierigkeiten das Buch weg zu legen. Die Auswahl des Landes war für mich recht neu und die auch zum Teil Religiösen Hintergründe waren für mich neu. Ich hatte mich davor damit nicht auseinandergesetzt.
Mir hat das Buch so gut gefallen das ich es auf jeden Fall jeder meiner lesenden Freundinnen empfehlen kann, einzige Voraussetzung ist natürlich das sie Krimis mögen ;) - Elizabeth Kostova
Der Historiker
(313)Aktuelle Rezension von: argenteumÜber dieses Buch bin ich nur ganz zufällig gestolpert, da es total unbekannt ist. Hier geht es auf die Suche nach Dracula. Ist er noch am Leben? Wenn ja, wo ist er? Auch hier wundert es mich, dass dieses Buch total untergeht, da es heute sehr viele beliebte Themen vereint. Ein überraschender Element ist das Dark Academia. Das durchforsten von Folianten und alten Pergamentfragmenten. Schon beim Schreiben, geht einem das Herz auf. Eine lange Reise mit vielen unerwarteten Begegnungen und neuen Orten. Ich habe jede Seite geliebt.
- Stephen King
Feuerkind
(553)Aktuelle Rezension von: zickzackAndy und Victoria nahmen bei einem Experiment teil, welches sich Lot Sechs nennt. Dabei nehmen sie ein Medikament, welches verheerende Auswirkungen hat. Nicht nur, dass die Eltern übersinnliche Fähigkeiten entwickeln, kommt ihre Tochter Charlene (Charlie) mit Pyrokinesefähigkeiten auf die Welt. Sie kann allein mit ihren Gedanken Feuerbrünste entfachen. Auch wenn sie es nicht anwenden möchte, besteht doch die Gefahr für sie selbst, ihre Familie und andere im Allgemeinen. Das ruft „Die Firma“ auf den Plan, die das Mädchen unter Kontrolle wissen möchte.
Ich finde es ziemlich schwer dieses Buch zusammenzufassen. Denn wie immer ist ein Buch von Stephen King viel mehr, als es zunächst klingt. Es ist vielschichtig und beinhaltet Figuren, die einen ans Herz wachsen und Figuren, denen man einfach den Hals umdrehen möchte.
Tatsächlich ist es mir aber am Anfang etwas schwer gefallen reinzukommen. Die Anfangsszene war spannend, aber danach hat es mich einige Seiten verloren und es hat sich gezogen, obwohl gerade die Geschichte aufgedröselt wurde, warum Charlie überhaupt die Kräfte hat.
Doch ab etwa ein Viertel wurde ich dann plötzlich in die Geschichte eingesaugt und konnte nichts Anderes mehr lesen. Ab da hat es Stephen King mal wieder geschafft, mich komplett zu fesseln.
Dennoch muss man sagen, dass die Geschichte langsam erzählt ist und natürlich King auch nicht mit seinen Ausschweifungen spart. Aber wie ich es schon oft festgestellt habe, ist er für mich auch der einzige Autor, der lang und breit erzählen kann und mich dennoch am Ball hält. Die Geschichte wird immer tiefer und ich habe so mit Charlie und Andy mitgefiebert. Gleichzeitig habe ich „Die Firma“ und ihre Anhänger verflucht. Wie kann man nur so sein?
Ich meine, ich kann ja verstehen, dass sie ein Kind mit solch gewaltigen Kräften unter Kontrolle haben möchten, dass sie Angst vor ihr haben. Aber sie vergessen komplett, dass es hier um ein 7/8jähriges Kind geht, dass nichts für seine Kräfte kann. Diese Mittel, die da eingesetzt wurden und wie sie behandelt wurde, wie über sie gesprochen wurde… das hat mich beim Lesen so wütend gemacht. Da hat man dann diesen Leuten nur das Schlechte gewünscht.
Und das Ende… King hat mir einfach mal wieder mein Herz gebrochen.
Ich fand es nur etwas seltsam, dass „Die Firma“ lediglich Interesse an Charlie hatte. Es ging ja nicht nur darum, sie aufzuhalten, sondern sie auch zu erforschen, sie zu benutzen und die gewonnenen Erkenntnisse vielleicht für später zu nutzen. Aber ich fand gerade Andys Fähigkeit, Leute mit seinen Gedanken zu beeinflussen, fast noch stärker als Charlies Kräfte. Ihre Fähigkeiten waren zerstörerisch und haben sich ständig gesteigert. Aber Andy hatte auch so eine große Macht, wenn er anderen seinen Willen aufzwang. Dadurch konnte er Charlie ja auch lange beschützen. Mich hat es verwundert, dass „Die Firma“ daran kaum Interesse hatten und dies nur nebensächlich erforschen wollten.
Fazit: Es war definitiv ein gutes Buch, wenn es auch nicht zu meinen Highlights von King gehört. Da hat einfach der letzte Funke gefehlt. Dennoch hat King hier wieder seine Stärke gezeigt, wie gut er Figuren gestalten kann. Man fängt sie an zu lieben, mit ihnen zu leiden oder man entwickelt Hass gegen sie. Er ist ein Meister da drin sie den Leser näher zu bringen, mit wenigen Worten so zu beschreiben, dass man schon ein sehr konkretes Buch von der Figur hat. Und dann wird sie von Seite zu Seite immer tiefer. Gerade Rainbird war so eine widerliche Figur. Nur schlimm, wenn man ihm den Hals umdreht, bekommt er auch noch das, was er will. Was macht man mit so einem? 4 Sterne.
- Frank Schätzing
Breaking News
(195)Aktuelle Rezension von: JosseleDie Erstausgabe dieses Thrillers, den man aufgrund seines Umfangs mit Fug und Recht einen Wälzer oder Schmöker nennen kann, erschien 2014. Der Roman ist sozusagen zweigeteilt. In dem einen Teil wird die Geschichte des Staates Israel von den 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts, über die Gründung bis in die Gegenwart im Jahr 2011 anhand der Familien Kahn und Scheinermann erzählt. Der israelische Ministerpräsident Ariel „Arik“ Scharon ist ein Abkomme der Familie Scheinermann. Im anderen Teil wird von dem erfolgreichen Kriegsberichterstatter Tom Hagen erzählt, der 2008 in Afghanistan aus Sensationsgier ein Desaster verursacht, dass einigen Menschen das Leben kostet, weshalb er in seriösen Medien als Persona non grata gilt und der nun im Nahen Osten des Jahres 2011 versucht, sein Renommee wieder aufzubauen. 2011 in Israel treffen die beiden Erzählstränge daher zusammen.
Gekonnt vermischt Schätzing Roman und historische Tatsachen. Viele Ereignisse und Personen lassen sich verifizieren. Dennoch legt der Autor Wert darauf und weist in einem kurzen Vorwort ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei der Geschichte um einen von ihm erfundenen Roman handelt.
So manches gelingt dem Journalisten etwas zu schnell und leicht, um realistisch zu sein, z.B. die Recherche nach den bei einem Überfall aufgeschnappten Namen (Fischer Tb, 7. Aufl. März 2023, S. 571ff)
Und bisweilen hat man das Gefühl, Schätzing schindet Zeiten. So z.B. bei der Verfolgungsjagd in Nablus, die er auf völlig übertriebene 30 Seiten ausdehnt. (ebd., S. 762-792)
Hervorragend gelingt es Schätzing zu veranschaulichen, dass die israelische Gesellschaft keineswegs so homogen ist, wie sie vielleicht in Deutschland wahrgenommen wird. Besonders den Hass und Fanatismus der Siedler haben hierzulande nicht besonders viele auf dem Schirm. Den Roman kann man auch als Versuch des Autors interpretieren, die wechselvolle Geschichte des jungen Staates und vor allem die echte, scheinbare oder nur so wahrgenommene Wechselhaftigkeit der politischen Entscheidungen der israelischen Regierung zu begründen oder wenigstens Verständnis dafür zu wecken. Klare Leseempfehlung und hätte Schätzing an der ein oder anderen Stelle nicht so übertrieben, wäre die Höchstbewertung fällig gewesen. Vier Sterne.
- Markus Heitz
Oneiros - Tödlicher Fluch
(315)Aktuelle Rezension von: BlintschikDer Schreibstil ist super. Ich könnte ein ganzes Buch mit Belanglosigkeiten lesen und es würde trotzdem Spaß machen. Und auch die Idee ist interessant und hat etwas mystisches bzw. märchenhaftes auch wenn die Geschichte an sich ziemlich realistisch geschrieben ist. Und obwohl es Fantasy ist, kann ich mir vorstellen, dass auch Leser die sowas nicht so gerne lesen hier Spaß haben könnten. Die Geschichte wird sehr realistisch erzählt, sodass das Fantasiehafte nur einen kleinen Teil einnimmt bzw. Wie es echtes wirkt.
Und auch die Personen fand ich toll, sogar die Antagonisten, da man immer die Beweggründe nachvollziehen konnte, auch wenn nicht immer jede Handlung oder Entscheidung perfekt war und so gezeigt hat, dass auch die Personen realistisch sind.
Also alles in allem ein Buch voller Spannung, Action, ein Hauch von Mystery und ein ziemlich toller Schreibstil. Also es lohnt sich! - Carola Wegerle
Die Irak-Mission
(25)Aktuelle Rezension von: KlusiDer Roman ist im Präsens geschrieben, und diese Schreibweise bringt mir eine Geschichte immer besonders nahe. Bildhaft und sehr authentisch schildert die Autorin die Ereignisse im Nordirak, wohin die Chirurgin Claire dem Hilferuf eines alten Freundes folgt. Als sie nach Ibrahims Anruf aufbricht, um ihn in Kirkuk bei der Versorgung der vielen verletzten Kinder zu unterstützen, weiß sie noch nicht, auf was sie sich da einlässt, denn ihre Mission ist einerseits wichtig, aber auch sehr gefährlich.
Drei Frauen begleiten sie, um mit ihr zu arbeiten. Doch bereits auf dem Weg nach Kirkuk ergeben sich ungeahnte Hindernisse und Gefahren.
Zur gleichen Zeit ist auch ein Mitarbeiter des BND unterwegs in den Irak. Robert hat eine besondere Mission zu erfüllen und spielt eine wichtige Rolle im Roman.
Und da ist dann noch Gulala, die ebenfalls einige Zeit in Deutschland lebte und seit dieser Zeit mit Ibrahim befreundet ist. Gulala ist eine sympathische, intelligente Frau, aber seit ihrer Heirat lebt sie weitgehend isoliert. Rizgar, ihr Mann, ist nicht an ihrer Meinung interessiert und sieht ihren Platz einzig und allein im Haus. So ist sie in erster Linie für ihre Söhne da und schreibt heimlich brisante Berichte, die jedoch nicht zur Veröffentlichung kommen, da im Nordirak ein absoluter Funkstopp herrscht, denn der Flugzeugabsturz soll unter allen Umständen vertuscht werden.
Die Autorin hat einen sehr fesselnden, eindringlichen Schreibstil. Kirkuk ist in der Handlung ein Brennpunkt, wo viele verschiedene Interessen aufeinanderprallen. Die Protagonisten arbeiten unter Lebensgefahr, sitzen quasi ständig wie auf einem Pulverfass, das jeden Moment explodieren kann. Dass sie trotzdem tun, was getan werden muss, setzt ungeheuer viel Mut und Idealismus voraus. Sehr plastisch wird die Lage beschrieben, indem man Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der verschiedenen Charaktere erhält. Die Geschichte ist so packend dargestellt, dass sie mich bis in meine Träume verfolgte.
Sie bietet jede Menge Stoff zum Nachdenken. Man erfährt hier eine Welt der Männer, die getrieben sind von Ehre, Rache und Machthunger und dies alles mit Brutalität und Waffengewalt erzwingen wollen. Obwohl Frauen in diesem Gefüge nach außen hin wenig zu sagen haben, liegt doch bei ihnen, in ihrem Wunsch nach Frieden, die wahre Stärke, eine große, unerschütterliche Kraft, die alles vorantreibt und tatsächlich etwas bewirkt.
Diese weibliche Urkraft, die Carola Wegerle in ihrem Roman sehr deutlich zum Ausdruck bringt, ist für mich die schlüssige und wichtige Aussage der Geschichte. Aus diesem Grund ist meines Erachtens heute, am internationalen Frauentag, der perfekte Zeitpunkt, meine Rezension zu veröffentlichen.