Bücher mit dem Tag "gehirnforschung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gehirnforschung" gekennzeichnet haben.

68 Bücher

  1. Cover des Buches Wer bin ich - und wenn ja wie viele? (ISBN: 9783442143139)
    Richard David Precht

    Wer bin ich - und wenn ja wie viele?

     (660)
    Aktuelle Rezension von: Carla_S

    "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" von Richard David Precht ist zweifellos ein Buch, das wichtige Fragen zur menschlichen Identität und Persönlichkeit aufwirft. Precht bietet dem Leser einen Einblick in verschiedene philosophische Ansätze und lädt dazu ein, über das eigene Selbst und dessen Entwicklung nachzudenken.

    Jedoch lässt das Buch in seiner Ausführung zu wünschen übrig. Precht neigt dazu, philosophische Konzepte oberflächlich zu behandeln, und verpasst oft die Möglichkeit, tiefergehende Diskussionen anzustoßen. Die vielen Ideen, die er präsentiert, werden oft nur gestreift, ohne dass sie in ausreichendem Maße ausgeführt werden.

    Ein weiteres Manko ist Prechts Neigung, in seinem Schreibstil von einem Thema zum nächsten zu springen, ohne klare Verbindungen zwischen den Kapiteln herzustellen. Dies kann es dem Leser erschweren, den Gedankengängen zu folgen und ein kohärentes Verständnis der behandelten Themen zu entwickeln.

    Obwohl das Buch sicherlich einige interessante Einsichten bietet, bleibt der Eindruck, dass es an Tiefe und Substanz mangelt. Es könnte von einer strafferen Struktur und einer gründlicheren Behandlung der vorgestellten Ideen profitieren.

    Insgesamt verdient "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" vielleicht eine durchschnittliche Bewertung von 3 von 5 Sternen. Es ist eine solide Einführung in das Thema, aber es fehlt an der Tiefe und dem Detailreichtum, um wirklich herausragend zu sein.

  2. Cover des Buches Splitter (ISBN: 9783868007404)
    Sebastian Fitzek

    Splitter

     (2.297)
    Aktuelle Rezension von: xdeano

    Die Geschichte um den Protagonisten Marc Lucas, der nach einem Autounfall an Amnesie leidet und sich mühsam an sein früheres Leben erinnert, ist packend und geheimnisvoll. Fitzeks Schreibstil ist wie immer mitreißend und sorgt für eine konstante Spannung, die bis zum Ende des Buches anhält.

    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und vielschichtig, besonders Marc Lucas als Hauptfigur ist ein interessanter Protagonist, dessen Zerrissenheit und Verzweiflung authentisch wirken. 

    Allerdings muss ich zustimmen, dass die Geschichte an manchen Stellen etwas wiederholend wirkt. Die Spannungskurve flacht stellenweise ab. Zudem konnte mich das Ende des Buches nicht vollständig überzeugen. Es wirkte für mich einfach zu unglaubwürdig und unlogisch. 

     Die Geschichte ist spannend und gut erzählt, jedoch gibt es einige Schwächen im Finale. Trotzdem ist das Buch empfehlenswert für alle, die gerne Psychothriller mit einer düsteren Atmosphäre und überraschenden Wendungen mögen.

  3. Cover des Buches Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte (ISBN: 9783499012464)
    Oliver Sacks

    Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte

     (149)
    Aktuelle Rezension von: belli4charlotte

    Ich bin auf das Buch gekommen durch eine neurologische Fortbildung zur Kognition. Denn dieses Buch ist dabei einzigartig gut. Es steckt voller skurriler Fälle und dabei eben mehr als lehrreich.

    Das Gehirn als komplexes System voller Irrungen und Wirrungen und das zerbrechliche Sein.

    Zum Beispiel gibt es da ein Mann mit medizinisch gesunden Augen und überdurchschnittlicher Intelligenz, der aber nach und nach  nach seine Fähigkeit Bilder wahrzunehmen verliert. Was steckt dahinter, zudem er es selbst gar nicht wirklich wahrnimmt. Statt seinen Hut zu nehmen nimmt er den Kopf seiner Frau in die Hand. 

    So auch der Titel des Buches.


    Ein anderes Fallbeispiel legt dar, wie es ist, wenn man plötzlich sein eignes Bein als ein fremdes Bein anzieht und es lieber abgeschnitten bekommen will.

    Das Leben mit Psychosen, Paresen , Anogsien oder auch anderen hirnorganischen Schäden werden hier unter die Lupe genommen und dabei emotional und nicht nur rein medizinisch betrachtet, so dass es auch Laien möglich ist den einzelnen Geschichten zu folgen und einen Einblick in die Neurologie zu bekommen. Eine Art Fachliteratur in Romanform. Definitiv zu empfehlen.






  4. Cover des Buches Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt (ISBN: 9783442713974)
    Haruki Murakami

    Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt

     (543)
    Aktuelle Rezension von: mesu

    Das Hörbuch:

    Der Sprecher David Nathan ist sehr versiert und professionell. Seine Stimme ist angenehm, klar und er versteht es seine Worte einzusetzen, eine Stimmung gut einzufangen.

    Zur Geschichte:

    Eine merkwürdige reale oder virtuelle Welt . Der Protagonist und Ich-Erzähler hat eine Gehirnwäsche überlebt und er versucht fortan den verrückten Wissenschaftler zu finden, der  ihm und anderen dieses Schicksal angetan hat. Es ist eine akribische, schwere Suche nach dem Unmöglichen.

    Es war mein erster Murakami. Er versteht es eindringlich, wortgewandt aber auch verwirrend eine Handlung zu schildern. Doch leider konnte ich keinen rechten Zugang zu der Geschichte finden. Schade

  5. Cover des Buches Glück kommt selten allein ... (ISBN: 9783644001077)
    Eckart von Hirschhausen

    Glück kommt selten allein ...

     (394)
    Aktuelle Rezension von: Cayman_I

    Dr. med. Eckart von Hirschhausen bringt dem Leser mit "Glück kommt selten allein" eine gelungene Abwechslung im eintönigen Alltag.

    Ob nur als kleine Lektüre für zwischendurch, als Ratgeber für ernstgemeinte Fragen oder als Motivation für's Weitermachen, wenn einem mal die Puste ausgeht, dieses Buch bietet das richtige Mittel. Es ermöglicht einen sehr flüssigen Lesefluss, wenn man nicht gerade so sehr lachen muss, dass einem Tränen jede Sicht versperren.

    Ich schließe mich zwar der Meinung einiger an, dass das Bühnenprogramm auf jeden Fall sehr lohnenswert ist, doch da ich bereits aus einigen Hörbüchern wusste, wie Herr Eckart von Hirschhausen spricht und betont, war es ein Leichtes, seine Stimme auch aufs Lesen zu übertragen. 

    Es mag sein, dass nicht alles immer gleich lustig ist. Aber wenn man ehrlich ist, dann gibt es immer etwas, was einem mehr und was einem weniger gefällt. Gerade auf Comedy trifft das oft zu... Ich bin der Meinung, dass das Buch Potenzial besitzt, für jeden etwas zu bieten, wenn man sich darauf einlässt. Und wer sich nicht sicher ist, ob die schriftliche Version genauso lustig wie das Bühnenprogramm ist, für denjenigen steht die Option des Hörbuchs offen.

    Ich denke, als Leser lernt man aus dem Buch ziemlich schnell wie wichtig es eigentlich ist, sich selbst nicht immer zu ernst zu nehmen. Etwas, was in unserer heutigen Gesellschaft anscheinend leider verloren geht...

  6. Cover des Buches Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band (ISBN: 9783608949063)
    Douglas R Hofstadter

    Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Kurzgefasst: EPIC aber recht anspruchsvoll! Aber mein neues Lieblingswerk Langgefasst: eine mathematische Odysee durch Kunstwerke Eschers, Werke Bachs, mathematische Theorien und Konzepte, Geschichten historischer Figuren, neue erfundene Geschichten, Künstliche Intelligenz, Wahrnehmung, Interpretation, Realität und Selbstreflexion.
  7. Cover des Buches Hirnrissig (ISBN: 9783442158683)
    Henning Beck

    Hirnrissig

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Diezwinkerlinge

    Meine Erwartungen:

    Als ich das Buch auf Ebay entdeckte, hatte ich so richtig keine Vorstellung. Ich dachte nur es klingt ganz lustig. Da wir im Unterricht gerade Neurologie hatten, passte es ganz gut. Vielleicht erfährt man ja etwas Passendes, so mein Gedanke dazu. Also kaufte ich es. Ein wenig Humor erwartete ich schon.


    Meine Meinung:

    Aufgrund der schulischen Situation und der Prüfung, zog sich das Lesen des Buches über acht Monate hin. Am Anfang fand ich es auch echt noch ganz gut und interessant. Jedoch stellte ich immer wieder während des Lesens fest, dass es sich unendlich zieht. Der Autor, so empfand ich es zumindest, versucht in dem Buch, das Ganze ironisch aufzubauen. Aber nur so ein wenig und nicht so richtig. Ich habe das Gefühl, dass ihm der Spagat zwischen der Wissenschaft und der Ironie nicht gelang. Es wäre für mich besser zu lesen gewesen, wenn er es hätte auf der wissenschaftlichen Ebene gelassen. Die Beispiele sollen es zwar verständlicher erklären, was sie hin und wieder auch taten, dadurch verliert das Buch aber an Seriosität. Was echt schade ist. Ich musste mich am Ende echt dazu aufraffen weiter zu lesen. Es sollte ja angeblich leicht zu verstehen sein. Ich sage mal ja, aber das alles mir zu merken und hinter her noch Aussagen über die Korrektheit zu treffen, wie das nun mit den Mythen ist, und wie sie korrekt wären, gelingt mir nicht mehr. Dazu müsste es noch einmal lesen, aber dafür ist der Reiz zu gering. Da fehlt dem Buch etwas. Es ist nicht so bombastisch geschrieben wie manch anderes. Es verliert auch an Leichtigkeit beim Lesen, damit meine ich nicht den Inhalt sondern die Art, wie es geschrieben ist. Ich weiß auch nicht, ob Leser ohne medizinische Kenntnisse den Inhalt und die Zusammenhänge so verstehen, dass es noch Sinn macht. Ein wenig Vorwissen zum Thema Aufbau und Funktion des Gehirns ist sicher sinnvoll.

    Die komplette Rezension findest du auf unserem Blog:
    http://www.zwinkerlingsbibliothek.de/2016/08/gastrezension-jule-hirn-rissig-von.html

  8. Cover des Buches Das Buch der Spiegel (ISBN: 9783442487554)
    E.O. Chirovici

    Das Buch der Spiegel

     (358)
    Aktuelle Rezension von: DoraLupin

    Im Buch geht es um mehrere Personen, die ihre Geschichte und ihre Recherchen zu einem einzigen Mord erzählen, der schon 25 Jahre zurück geht. Dabei sagt der eine das Gegenteil vom andren und es bleibt bis zum Schluss rätselhaft was denn eigentlich passiert ist in der Mordnacht.

    Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden auf Grund des Covers. Ich finde es toll gemacht wie die Stadt sich spiegelt und dazu der Titel des Buches, passt perfekt.

    Es war zunächst eigenartig diesen Roman aus Sicht von 3 Protagonisten bzw erzählen zu lesen aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Ist auf jeden Fall eine super Idee und für mich noch nie dagewesen wie der Autor diesen Mordfall erzählt. Man ist vor jeder Person auf der Hut, die in Verbindung zum Mordfall steht.

    Sehr spannend gemacht, eine ganz eigene Idee, eine ganz eigene Schreibweise. Etwas sehr neues!
    Nur das Ende hat mich etwas ratlos zurück gelassen, da hätte ich gern nochmal die Sicht aus dem Manuscript gehabt....deshalb einen Stern Abzug. Ansonsten sehr gut gemacht!

  9. Cover des Buches Drachen, Doppelgänger und Dämonen (ISBN: 9783499629723)
    Oliver Sacks

    Drachen, Doppelgänger und Dämonen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Mit etwa fünf Jahren hatte ich als Nebenwirkung eines Hustensirups Halluzinationen. Ich sah verschiedene leuchtende unheimliche Tiere. Seither bin ich misstrauisch, wenn jemand sagt, er glaube nur, was er gesehen hat. Mir scheint, dies ist die entscheidende Frage der Erkenntnistheorie: Woran erkenne ich, wie weit meine Sinneseindrücke einer Wirklichkeit entsprechen?

    Deshalb scheint mir fundamental, möglichst genau zu wissen, welches Ausmass Täuschungen annehmen können. In dieser Frage sind Oliver Sacks’ Bücher eine ideale Lektüre. Im hier vorgestellten Werk, ‚Drachen, Doppelgänger und Dämonen’ schildert er eine ganze Reihe eigenartiger Halluzinationen. Wie auch in anderen Büchern geht er dabei kaum auf die neurologischen Hintergründe ein. Halluzinationen können auch bei gesunden Menschen können sporadisch auftreten, sei das durch Übermüdung, Alkohol- oder Drogeneinfluss oder im Zusammenhang mit einem Migräneanfall. Weitere Auslöser sind Höhenkrankheit, Sauerstoffmangel, Halbschlaf, Medikamente, abgesetzte Medikamente oder Drogen, Dehydrierung, grosse Trauer, Epilepsie oder Schizophrenie.

    Was der Betroffene an Halluzinationen erleben kann, sprengt die Vorstellungskraft des nicht Betroffenen. Alles, was Sie in Gruselfilmen je gesehen haben, scheint sich hier tatsächlich abzuspielen. Z. B.:

    • Eine Stimme kommandiert Sie herum.
    • Musik spielt wunderschön.
    • Beliebige Farbeffekte und Muster tauchen auf.
    • Jemand atmet direkt neben Ihnen.
    • Riesige Spinnen, Mäuse, Würmer oder anderes Ungeziefer krabbeln durchs Zimmer.
    • Die Figuren eines Films oder eines Gemäldes klettern plötzlich aus dem Fernseher oder aus dem Bild und rennen im Zimmer umher.
    • Sie schrumpfen plötzlich zum Zwerg, so dass Sie sich hinter einem Lippenstift verstecken können.
    • Sie wachsen riesenhaft gross und sehen andere Menschen winzig klein.
    • Die ganze Welt wirkt plötzlich fremd. Sie erkennen Ihre eigene Mutter nicht mehr, obwohl Sie wissen, dass diese genau so aussieht.
    • Alles wirkt plötzlich bekannt und vertraut, obwohl es neu ist. Sie sind überzeugt, alles schon einmal erlebt zu haben.
    • Der freundliche Verkäufer verwandelt sich unversehens in ein Gruselmonster und Würmer kriechen aus seinem Gesicht.
    • Im Türrahmen hängen vermodernde Leichen.
    • Sie schweben durchs Zimmer.
    • Ihre Beine oder die eines Anderen sind plötzlich verkürzt oder ungleich lang.
    • Sie sehen plötzlich alles ganz hell und klar, erleben ein überirdisches Glücksgefühl und wissen, dass Gott zu Ihnen spricht.
    • Sie lesen ein Buch und lesen da Dinge, an die Sie sich später erinnern, aber nie mehr finden können.
    • Ein Alltagsgegenstand vervielfältigt sich und steht in mehreren Kopien vor Ihnen.
    • Eine Person geht in gleichen Zeitabständen auf genau die gleiche Weise immer wieder an Ihnen vorbei.

    Viele dieser Erlebnisse werden problemlos als Halluzination erkannt, andere erscheinen völlig real. Welche real erscheinen und welche nicht, ist kaum davon abhängig, wie verrückt die Erlebnisse sind. Jeder gesunde Menschenverstand und jede Logik, was möglich ist und was nicht, kann ausgeschaltet werden. Denn gesunder Menschenverstand und Logik, die schliesslich vom Gehirn produziert werden, können natürlich auch durch eine Gehirnstörung ausser Kraft gesetzt werden. Das Beispiel des Anton-Syndroms mag dies erleuchten: Patienten mit dem Antonsyndrom sind völlig blind, bemerken dies aber nicht. Werden sie aufgefordert, ein Zimmer zu beschreiben, kommen sie dieser Aufforderung nach und erzählen voller Überzeugung viele Details über das Zimmer. Allein, das Zimmer sieht völlig anders aus. Wenn sie im Zimmer umher gehen und dabei gegen Möbel stossen, fällt ihnen keineswegs auf, dass sie diese ja gar nicht sehen, sondern sie erklären z. B., die Möbel seien verschoben worden. Ansonsten sind Anton-Patienten aber voll zurechnungsfähig.

    Da erhebt sich doch die Frage, ob wir nicht alle –oder auch nur ich?- auf ähnliche Weise grosse Teile der Welt nicht wahrnehmen, ohne es überhaupt zu bemerken. Was können wir tun, um diese Gefahr zu minimieren? – Das scheinen mir die bedeutsamen Fragen der Erkenntnistheorie. Es erstaunt mich immer wieder, wenn ich Leute treffe, die sich ‚Erkenntnistheoretiker’ nennen, dann aber feststelle, dass sie nur gerade Kant gelesen, aber nie über derartige Fragen nachgedacht haben.

    Wer sich dafür interessieren, wie Wissen begründet werden kann, findet bei Oliver Sacks einige Warnlampen, die er beachten sollte. Wer eine Theorie des menschlichen Bewusstseins oder der Seele begründen will, findet einige unerwartete Phänomene, die durch so eine Theorie erklärt werden sollten. Wer aus eigener Erfahrung oder aus ihrem Umfeld ähnliche Phänomene kennt, findet Leidensgenossen und Verständnis. Wer gesund ist, aber sich auf mögliche zukünftige Halluzinationen vorbereiten will, findet Anschauungsmaterial. Falls Sie morgen beim Aufwachen feststellen, dass sie von einer Riesenschlange umschlungen werden, schlafen Sie getrost noch eine Runde. Sofern Sie in Deutschland und nicht in der Nähe eines Zoos wohnen, haben Sie gute Chancen, dass dies reine Einbildung ist. Und sonst ist’s eh zu spät.

    Hier habe ich einige der Halluzinationen in Kurzfassung zusammen gefasst:
    https://fragen-raetsel-mysterien.ch/experimente-und-fakten-zum-thema-bewusstsein/
  10. Cover des Buches Digitale Demenz (ISBN: 9783426300565)
    Manfred Spitzer

    Digitale Demenz

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    1) Fazit  a) Naturalistischer Hirnforscher ohne HERZ-VERSTAND! (--> wikipedia Naturalismus_(Philosophie))
    Als Materialist & Atheist (sehr bekannt durch "Lernen - Gehirnforschung und die Schule des Lebens") hat der intellektuelle, also Kopfverstand-dominierte rationalistische Psychiater & Hirnforscher ;-) viele falsche Grundannahmen (deutschlandfunkkultur.de!), wie die meisten seiner Berufskollegen auch, die meistens zu (völlig) falschen Schlußfolgerungen führen! Z.B. das der entwicklungsbedürftige "Geist" im Gehirn sitzt und die richtige Nahrung braucht (Kapitel "Geistige Nahrung", Zitat siehe unten 4b). In Wahrheit ist das GEISTFÜNKLEIN (GEISTFEUER des "Heiligen GEISTES"!) im immateriellen Teil unserer Herzen vollkommen (ein Abbild des "Kosmischen Christus"). Das, was entwicklungsbedürftig ist und die richtige GEIST-Nahrung von außen & innen braucht (Bildung, Information) braucht für "Erleuchtung"!, ist unser "kalter" Kopfverstand (Intellekt, Kopfvernunft) eines leistungsmäßig & prinzipiell extrem unterlegenen Gehirns (bei den meisten Menschen)!

    b) Mit Völlig falscher Theorie "erforscht [Spitzer] unter anderem, wie das Gehirn die sogenannten Entscheidungen aus dem Bauch steuert." (deutschlandfunkkultur.de!)
    Der völlig falsche Begriff "Bauchgefühl" steht in Wirklichkeit für die GEISTIGEN Wahrheiten unseres hyperdimensionalen HERZENS,  die wir als materiell Inkarnierte ("Eingefleischte") nur in Form von Gefühlen wahrnehmen können, solange wir zusätzlich zu unserem ätherischen diesen schweren Leib tragen müßen!

    c) Wer die extremen endzeitlichen gesellschaftlichen & individuellen Verwerfungen (moralisch, seelisch, ethisch...) verstehen will, kommt nicht umhin, sich demütig (!) mit GEISTIGEN LEHREN zu befaßen! Sehr hilfreich,, insbesondere für die nahe bevorstehende, mit extremen Katastrophen gespickte Kern-"Endzeit", sind vor allem die von Christus gemäß Johannes-Evangelium 16 gegebenen Offenbarungen, Warnungen, Endzeit-Prophezeiungen...! Entsprechende wichtigste primäre Literaturwerke sind die von Jakob Lorber, Bertha Dudde,, Max Seltmann...,! Sekundäre Top-Literatur: M. Kahir, Franz Deml, Kurt Eggenstein, Gerd Gutemann, Paul Otto Hesse...!

    „Denn es sinnt...[die LIEBE] nicht auf Vernichtung, sondern nur auf Umänderung des Denkens [& Handelns!]. Und so muß...[SIE] also das Denken hinwenden auf Geistiges und abwenden vom Irdischen [rein Materialistischen, Egozentrischen & Rationalen], und dies ist der Zweck aller (!) kommenden Ereignisse!“

    "Ich bin eigentlich und hauptsächlich darum in diese Welt gekommen, um die gänzlich entartete und aus aller Meiner ursprünglichen Ordnung getretene Menschheit wieder durch Lehre, Beispiele und Taten auf denjenigen Urzustand zurückzuführen, in welchem die ersten Menschen als wahre Herren aller andern Kreatur sich befanden. " lorber-jakob.de

    2) Beispiele für Spitzer-Fehlannahmen, -Schlußfolgerungen & -Halbwahrheiten
    "dass der Computer und das Internet unglaublich mächtige Vehikel für Anonymität darstellen"
    Nein, das extreme Gegenteil ist der Fall! "Windows" ( Microsoft) z.B. schickt ununterbrochen von jedem Rechner Unmengen kodierter Nutzerdaten an Tausende Internetadreßen (NSA, CIA, zahlende Kunden...), meistens ohne Wißen des Nutzers! Das kann jeder Laie leicht sehen bzw. feststellen mit Top-Programmen wie webtutil.bat,

    (Vorläufige Faßung; Letzte Änderung: 23.02.2024, © Georg Sagittarius)

    2) Hilfreiches
    wikipedia Manfred_Spitzer

    3) Rezensionen
    Top: lehrerfreund.de
    kritisch: zeit.de 2024-01/manfred-spitzer

    4) Literatur von Spitzer
    Liste: znl-ulm.de/geist-und-gehirn
    swr.de hirnforscher-wie-ki-uns-rettet-und-bedroht

    4) Zitate aus dem Rezensionsbuch
    a) Kapitel "Anonymität"
    Zunächst einmal ist festzuhalten, dass der Computer und das Internet unglaublich mächtige Vehikel für Anonymität darstellen. Nirgendwo gibt es mehr Avatare, Aliase, Deckadressen, falsche Identitäten und andere vorgetäuschte Knoten im sozialen Netz. Und wenn niemand weiß, wer man ist, dann kann man sich auch ohne Konsequenzen danebenbenehmen. Dies verleitet nicht nur Heerscharen von Menschen mit krimineller Energie, im Netz ihr Unwesen zu treiben. Der durch Internetkriminalität verursachte Schaden ist hoch; mehrere Millionen Bürger sind hierzulande mittlerweile von ihr betroffen.[93] Und selbst ganz normale Menschen nehmen es mit der Moral nicht mehr ganz so genau; sobald sie online sind, lügen sie mehr, wie eine Studie zum Vergleich von realer persönlicher Konversation und der Kommunikation per E-Mail oder SMS zeigen konnte.[94] Am meisten gelogen wird übrigens in E-Mails. Die Anonymität des Internets bereitet gerade im akademischen Bereich besondere Probleme, denn dort werden geistige Leistungen verlangt und z.B. durch das Anfertigen von Arbeiten überprüft. Auf Seiten wie Cheathouse (Haus der Täuschung), Essaytown (Stadt der Aufsätze) oder AcaDemon (AkaDämon) ist es Studenten möglich, Examensarbeiten herunterzuladen, einzukaufen und sogar zu bestimmten Themen in Auftrag zu geben.[95]"

    b) Kapitel "Geistige Nahrung"
    "Nicht nur unser Körper braucht Nahrung, sondern auch unser Geist – geistige Nahrung, d.h. Informationen, die er aufnimmt, um zu wachsen und sich zu bilden. Und auch hier kann die falsche Nahrung viel Schlimmes anrichten. Schon vor Jahren habe ich darüber ein Buch geschrieben, um zu verdeutlichen, dass unser Gehirn gar nicht anders kann, als sich entsprechend dem Input, den wir ihm liefern, zu entwickeln.[141] Wer viel Gewalt im Fernsehen sieht oder Gewaltspiele am Computer spielt, wird in der Regel im realen Leben gewalttätiger. Darum soll es hier allerdings nur am Rande gehen. Wie ich im Folgenden anhand von wissenschaftlichen Studien zeigen möchte, sind digitale Medien prinzipiell als geistige Nahrung für Kinder ungeeignet, unabhängig von den (zumeist schrecklichen) Inhalten, die wir unseren Kindern zumuten.

    So wie unsere Ernährung zu unserer Verdauung passen sollte, muss unsere geistige Nahrung auch zu unserem Geist passen. Babys vertragen keinen Schweinebraten mit Knödeln und Sauerkraut, und daher füttern wir sie mit Brei und Baby-Nahrung. Welche geistige Nahrung passt zu Babys? »Unser Baby soll es einmal besser haben als wir. Es soll alle Möglichkeiten im Leben bekommen, soll schlau werden, viel wissen, und daher kann es mit dem Lernen gar nicht früh genug anfangen.« So oder so ähnlich denken viele Eltern. »Mein Kind braucht daher Stimulation, das richtige Spielzeug, jede Menge Kurse ab dem ersten Lebensjahr, von Baby-Schwimmen über Baby-Gymnastik bis hin zu Baby-Chinesisch.«"

  11. Cover des Buches Awakenings - Zeit des Erwachens (ISBN: 9783644000889)
    Oliver Sacks

    Awakenings - Zeit des Erwachens

     (32)
    Aktuelle Rezension von: MelLila

    Das Buch war zwar nicht nach meinen Erwartungen, aber auch nur, weil ich da einfach vom Cover her falsch herangegangen bin. Irgendwie habe ich gedacht, es wäre eher in Romanform erzählt. Das Buch beinhaltet Fallgeschichten und auch Wissen drumherum und bedient sich zudem medizinischer Fachbegriffe, welche sowohl hinten im Glossar als auch im Fließtext erläutert werden und somit verständlich erscheinen. Trotzdem, für mich als Akademiker, aber Nicht-Mediziner behinderte es teilweise den Lesefluss. Relativ nervig empfand ich die teilweise ausgiebigen Fußnoten, die zwar inhaltlich wichtig waren, aber mitunter einen Großteil der Seite einnahmen und keine reine Randbemerkung mehr waren. Wahrscheinlich ist diese Form dem dem wissenschaftlichen Arbeiten geschuldet, das kenne ich auch noch von der Uni her, aber ich hätte mir hier gewünscht, dass ausführlichere Erklärungen in den Text mit einfließen. Alles im Allem war es aber gut verständlich. Der Autor neigt außerdem dazu, stellenweise recht häufig einzelne Worte oder Satzgefüge per Kursivschrift zu betonen, so dass ich mich dann zum Ende hin immer mehr fragte, was alles "nicht wichtig" sei, da er so viel als "wichtig" betonte. Man erhält sehr viel Hintergrundwissen über diese seltene Erkrankung, das fand ich sehr gut. Was mir jedoch gefehlt hat, ist eine Erklärung über die Umstände der zeitlich sehr begrenzt auftretenden Epidemie. Vielleicht fehlt dieses Wissen aber auch einfach tatsächlich. Nur ganz am Ende wird einmal eine sehr ungewöhnliche Gruppe von Jugendlichen erwähnt, welche diese Erkrankung über Nacht erlitten - diese hatten eine Droge eingenommen, die zu dauerhaften Hirnschädigungen in der gleichen Region wie die Enzephalitits lethargica führte, jedoch teilweise durch Medikation abgemildert werden konnte. Dies wird nicht weiter ausgeführt. Auch erschließt sich mir nicht, wieso die umfänglich beschriebenen Symptome auftreten, also welche Hirnregion geschädigt ist (bei den klassisch Erkrankten meine ich jetzt) und wieso L-Dopa wirkt, aber auch nicht dauerhaft. Vielleicht stelle ich mir das aber auch zu einfach vor oder habe es einfach nicht richtig erfasst.

    Alles in Allem ein sehr lesenswertes und sehr lebendig geschriebenes Werk!

  12. Cover des Buches Der Trakt (ISBN: 9783945386392)
    Arno Strobel

    Der Trakt

     (837)
    Aktuelle Rezension von: mymindsetreloaded

    Lange, sogar sehr lange lag dieser alte Strobel -Thriller jetzt auf dem SUB. Immer war was andres interessanter. Im Rahmen der #12für2024 bzw. der Challenge #2024AltSUBAbbau wurde er jetzt endlich vom Stapel der Schande befreit. Ob es sich gelohnt hat?


    ❓ Kennt ihr auch die älteren Thriller von Arno Strobel ❓

    📖 Der Trakt 

    ✍🏽 @arno.strobel

    📚 @sfischerverlag


    🅉🅄🄼 🄸🄽🄷🄰🄻🅃

    Eine Frau erwacht in einem Krankenhausbett in einem Einzelzimmer. Sie weiß nicht, die sie hierher kam, noch was passiert ist. Ein Mann in einem Kittel erzählt von einem Überfall im Park und dass sie sich schonen soll. Sie sei 8 Wochen im Koma gelegen. Aber die Frau fragt nach ihrem Sohn Lukas. Der Arzt sagt ihr, sie sei verwirrt, einen Sohn habe sie nicht! 🤔 Lange lässt sie sich nicht hinhalten und bricht aus der Klinik aus. Es beginnt eine Suche nach ihrer Identität, ihrem Sohn und der Wahrheit...

    🄼🄴🄸🄽🄴 🄼🄴🄸🄽🅄🄽🄶

    Mhhh, was soll ich sagen. Die früheren Strobel habe ich als besser in Erinnerung, als die neueren (v.a. der Trip oder Mörderfinder Teil 3). Aber nun bin ich doch etwas unglücklich mit "der Trakt". Es war so verwirrend, so unrealistisch und die Dialoge so holprig, dass ich nicht so richtig Lesevergnügen hatte. Insgesamt super krass konstruiert und an den Haaren herbeigezogen. Ich gebe nur 3 von 5 Sternen und bin einfach nur froh, es jetzt hinter mir zu haben. Schade!

  13. Cover des Buches Marcs TageBuch | Erotischer Roman (ISBN: 9783862773398)
    Sandra Scott

    Marcs TageBuch | Erotischer Roman

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Isis99

    Ich habe dieses Buch vom Bluepanther-Verlag  zur Verfügung gestellt bekommen und bedanke mich recht herzlich dafür ^^

    Cover
    Es ist kein Eyecatcher aber fasziniert durch seine Einfachheit! Mit einem schlichten schwarzen Balken wird der Titel etwas vom restlichen Cover abgehoben, doch das Hauptaugenmerk liegt auf dem weiblichen Covermodel, das sich dem Lesenden in einem unauffälligen schwarzen Nachthemdchen präsentiert. Sie hält sich einen Finger vor die Lippen und signalisiert dem Leser die intimen Geheimnisse, welcher er in diesem Tagebuch erfährt, für sich zu behalten!
    Ich habe nur eine klitzekleine Kritik an dem Cover, da es sich dem Titel nach um Marcs Tagebuch handelt hätte ich mir eher ein männliches Covermodel vorgestellt, da der Protagonist ein Mann ist und die Erlebnisse ebenfalls aus seiner Perspektive geschildert werden :)

    Sprache
    Sympathisch, anregend und einfach ein purer Genuss zum Lesen!
    Ich hatte mich schon nach wenigen Sätzen an den Schreibstil der Autorin gewöhnt und fieberte Marcs Erzählungen entgegen! Sandra Scott schreibt glaubwürdig aus der Perspektive eines Mannes, sodass man die Dinge wirklich durch Marcs Augen wahrnehmen kann bzw seine Gefühlswelt verstehen kann - so als sei man ein blinder Passagier in seinem Kopf ^^
    Die Autorin benutzt auch viele Details, um die Schönheit und Lebensfreude Barcelonas hervorzuheben aber eben auch um eine angenehme Atmosphäre für den Leser zu schaffen, der darauf auch nicht bei expliziten Szenen verzichten muss, welche dadurch nur noch plastischer und lebensnaher erscheinen - man hat das Gefühl als heimlicher Beobachter direkt dabei zu sein ;)

    Charaktere
    Marc
    Ein junger aufstrebender Wissenschaftler, der sich ein sehr schlüpfriges und intimes Thema des Menschen zum Forschen ausgesucht hat, aber jedem das seine ;) Marc ist sympathisch, witzig, freundlich - eigentlich der perfekte Freund und das sieht Isabelle genauso, denn auch sie kann seinem natürlichen Charme nicht widerstehen und landet prompt mit ihm im Bett!
    Sein Aufenthalt in Barcelona ist das Resultat einer stressigen und komplizierten Zeit, die er versucht zu überwinden und sich mit neuen Bekanntschaften etwas davon abzulenken - da ist eine reine Frauen-WG doch der perfekte Ort! Manchmal waren seine Entscheidungen vielleicht etwas impulsiv und unüberlegt, aber die Lust vernebelt einem das Gehirn ;)

    Isabelle
    Sie ist eine aufgeschlossene, sympathische junge Frau, die sehr an ihrer wissenschaftlichen Arbeit hängt und sie mit entschlossener Leidenschaft betreibt - richtig bewundernswert! Hinter ihrem natürlichen und glücklichen Lächeln würde man keine schlechten Erfahrungen vermuten, doch auch Isabelle hat eine toxische Beziehung in ihrer Vergangenheit, derer sie sich bis zum heutigen Tag nicht gänzlich entziehen konnte - vielleicht kann Marc ihr dabei helfen zu erkennen, dass sie bedingungslose LIebe verdient hat!

    Fazit
    Es bietet einem eine andere (männliche) Perspektive auf bestimmte Dinge, die einen ebenfalls zum Nachdenken anregt - interessante Wandlungen und Intrigen geben der Handlung den letzten Schuss an Aufregung! Ein abenteuerliches, semiwissenschaftliches Buch, das mit einer Vielzahl an Pluspunkten unter anderem die Charaktere und ein sympathischer sowie anregender Schreibstil aufwarten kann - leider gibt es einen klitzekleinen Minuspunkt das Cover betreffend, aber das ist meine persönliche Meinung dazu ^^

  14. Cover des Buches Das Gehirn in 30 Sekunden (ISBN: 9789089984913)
    Anil Seth

    Das Gehirn in 30 Sekunden

     (3)
    Aktuelle Rezension von: annlu

    *Unser Verständnis des menschlichen Gehirns steckt noch immer in den Kinderschuhen...*


    Vom Aufbau des Gehirns, über die unterschiedlichsten Theorien werden die Themen Bewusstsein, Wahrnehmung, Emotionen und das sich verändernde Gehirn angesprochen. Eingeleitet durch ein Glossar hängen die Beiträge jedes Kapitels zwar thematisch zusammen, jede Doppelseite behandelt aber in Kürze ein eigenes dazu passendes Thema. Neben einem 3-Sekunden-Überblick und dem 30-Sekunden- Textteil gibt es Kurzbiografien, Querverweise und einen weiterführenden Beitrag. Jede Doppelseite wird von einem Bild begleitet und jedes Kapitel stellt einen bedeutenden Wissenschaftler näher vor.



    Bereits das Vorwort spricht die Komplexität des Themas an – so nimmt das Buch nicht für sich in Anspruch einen vollständigen Einblick in die Gehirnforschung zu geben. Das Basiswissen wird hier allerdings abgedeckt. Die einführenden Kapitel zum Aufbau des Gehirns und seiner Funktionsweise (zumindest das was bekannt ist) hätte ich mir in einer anderen Form gewünscht. Durch den Aufbau des Buches kann zwar zu den Themen gewechselt werden, die den Leser interessieren, aber dadurch standen die einzelnen Beiträge auch etwas isoliert da. Die Zusammenhänge musste ich mir also öfters selbst aufbauen.


    Die weiterführenden Kapitel allerdings waren sehr interessant. Besonders das um die Wahrnehmung brachte mir eine Reihe neuer Informationen. Auch „Das Bewusstsein“ und das Kapitel um die Emotionen haben das Gehirn aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, der für mich von Interesse war. Die Bilder dabei hatten zwar weniger informativen als vielmehr dekorativen Charakter, dennoch haben sie einen guten Eindruck bei mir hinterlassen.


    Fazit: Der Aufbau des Buches lädt dazu ein, sich auf die Themen zu konzentrieren, die einem am meisten interessieren. Für mich hat es viele neue Informationen gebracht, allerdings hätte ich mir manchmal mehr davon gewünscht.

  15. Cover des Buches Was wir sind und was wir sein könnten (ISBN: 9783596521647)
    Gerald Hüther

    Was wir sind und was wir sein könnten

     (33)
    Aktuelle Rezension von: LydisBooks

    *Was wir sind und was wir sein könnten* von Gerald Hüther hat mir als Ratgeber im Hardcover recht gut gefallen. Es war ein Bücherschrankfund, der mir sicherlich nicht ganz zufällig in die Hände gefallen ist. 

    Es geht um neurowissenschaftliche Erkenntnisse und die Frage, ob wir unser Gehirn auch nach bereits eingefahrenen Strukturen und Denkmustern noch dazu anregen können sich grundlegend zu verändern. 

    Insgesamt haben mir die Schilderung und die Thematik gut gefallen. Das Buch lässt sich flüssig lesen, ist jedoch sehr theoretisch gestaltet und bietet leider kaum Beispiele. Dies führt leider auch dazu, dass ich es sodann aus der Hand gelegt habe und kaum einen Nutzen daraus ziehen kann. 

    Es informiert über Abläufe und Hintergründe, gibt jedoch kaum Spielraum zur Analyse oder Umsetzung und Anregung des eigenen Gehirns und dazu, selbst an den betreffenden Schrauben zu drehen, um grundlegende Veränderungen in unserer Denkweise herbeizuführen. 


  16. Cover des Buches Wer bin ich - und wenn ja wie viele? (ISBN: 9783837113686)
    Richard David Precht

    Wer bin ich - und wenn ja wie viele?

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Bommerlinda
    Ja, ich bin eine Spätzünderin, bzw. eine Spätleserin.

    Fünf Jahre steht die philosophische Reise des Herrn Prechts bereits in meinem Bücherregal, aber ehrlich gesagt, habe ich nie so richtig Lust verspürt, dieses Buch zu lesen, warum auch immer. Das hat sich nun geändert und so schlimm, wie ich es mir zeitweise ausgemalt habe, ist es dann doch nicht zu lesen.

    Der Inhalt des Buches gibt auf unterhaltsame Art und Weise Antworten auf Fragen, mit denen sich Philosophen so im Allgemeinen beschäftigen müssen. Hier besitzt Herr Precht die Fähigkeit, manch tiefgreifende Erkenntnis so prägnant auf den Punkt zu bringen, dass viele Philosophen noch etwas lernen können.
    Allerdings behandelt Precht vor allem die modernen Philosophen des 19. und 20. Jahrhundert. Wer einen wirklichen Überblick über die wichtigen Philosophen haben möchte, der kommt um andere Bücher nicht drumrum, so wird beispielsweise Sokrates, der Begründer der Philosophie, nur kurz erwähnt. 

    Übersichtlich und kompakt umfasst jedes Kapitel um die zehn Seiten. Die Sprache ist verständlich, und jedes Thema wird sehr klar dargestellt und fast immer mit einem Beispiel aus dem heutigen Alltag belegt, so dass die Gedanken Prechts sehr anschaulich vermittelt werden.
    Der Autor bietet dem Leser einiges, nämlich die drei Pfeiler der Philosophie: die Ethik die Erkenntnistheorie sowie die Metaphysik.
    So gesehen ist die philosophische Reise mit Precht zwar unterhaltend und lehrreich, meines Erachtens führt sie aber letztendlich in ein Nirgendwo.

    Wer sich allerdings nur für Zusammenhänge aktueller ethischer Fragen interessiert, für den ist dieses Buch sicherlich spannend, aufschlussreich und durchaus lesenswert.
  17. Cover des Buches Beweg dich! Und dein Gehirn sagt Danke (ISBN: 9783710608131)
    Manuela Macedonia

    Beweg dich! Und dein Gehirn sagt Danke

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Vanessiiia

    Soweit ist es ein gutes Buch und war auch sehr interessant zu lesen. Im Großen und Ganzen muss ich schon sagen das es einen motiviert sein Gehirn frisch zu halten. Aber leider ist es zwischendurch ein wenig zu trocken da die Autorin oft nur über irgendwelche Studien berichtet. Mir persönlich fehlen genau Verbesserungsvorschläge also ein paar Bespiele und warum sich Bewegung positiv auf das menschliche Gehirn auswirkt.

  18. Cover des Buches Der Regler (ISBN: 9783596512874)
    Max Landorff

    Der Regler

     (250)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Gabriel Tretjak ist der Regler. Im Auftrag seiner Klienten greift er in ihre Biographie ein und ändert deren Leben. Teilweise von Grund auf. Dann wird ein Hirnforscher in einem Pferdeanhänger tot aufgefunden und nun scheint sich Gabriels Leben zu ändern.

    Sehr spannend mit sehr interessanten und geheimnisvollen Charakteren, die fast alle sympathisch sind und von denen man mehr lesen möchte. Das Buch liest sich flüssig und ist ein wahrer Pageturner. Da ich mich z.Z.  nicht so gut konzentrieren kann, habe ich mich mit den Perspektivwechseln teilweise etwas schwer getan. Denn damit es spannend bleibt ist manchmal absichtlich unklar, aus wessen Sicht grade erzählt wird. Auch fand ich, dass der Schluß nicht alles erklärt hat. Aber vielleicht lag das auch an meiner aktuellen Konzentrationsschwäche. Schade, denn das Buch war richtig spannend und hatte viele überraschende Wendungen. Ich glaube, den 2.Teil werde ich auch lesen. Dann seh ich ja, ob es an mir liegt. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Und auch, dass nichts so ist, wie es scheint. 

  19. Cover des Buches Die Natur des Bewusstseins (ISBN: 9783406605949)
    Reinhard Werth

    Die Natur des Bewusstseins

     (3)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Werth startet mit der originellen Feststellung Wittgensteins, dass auch subjektive Empfindungen, wie etwa der Schmerz, den Wissenschaften zugänglich sind. Denn würde das Wort ‚Schmerz’ etwas rein Subjektives bezeichnen, so würde es im Gespräch zu Verwirrung führen, weil ja keiner wissen könnte, was der andere darunter versteht. Das Bewusstsein und die subjektiven Erlebnisse, die den Inhalt des Bewusstseins bilden, sind also nicht rein privat, sondern anderen Personen zugänglich.

    So findet der Leser eine ganze Reihe kluger Bemerkungen und Erklärungen, die irgendwie mit dem Bewusstsein, mit der Wahrnehmung oder mit dem Willen zu tun haben. Aber die Gesamtaussage ist mir jedenfalls nicht wirklich klar geworden. Dabei sind die einzelnen Abschnitte durchaus empfehlenswert.

    Empfehlenswert für alle Lehrpersonen ist der lange Abschnitt über die Aufmerksamkeit. Während Aufmerksamkeitsstörungen unter Psychologen und Pädagogen alltäglich diskutiert werden, ist auch in die Fachliteratur bemerkenswert vage, was Aufmerksamkeit eigentlich ist. Reinhard Werth, der sich schon in seinem Buch ‚Legasthenie und andere Lesestörungen’ mit dem Lernen befasst hat, macht auch hier verständlich, was bei gewissen Lernschwierigkeiten passiert und wie man allenfalls dagegen ankämpfen kann.

    Aufschlussreich ist z. B. eine Bemerkung zum Bogenschiessen: Das Hauptproblem beim Bogenschiessen ist, dass der Schütze seine Aufmerksamkeit nicht gleichzeitig auf das Ziel und auf das Loslassen des Pfeiles richten kann. Selbst so einfache Bewegungen, wie einen Pfeil loszulassen, erfordert die volle, ungeteilte Aufmerksamkeit. Der Schütze bemerkt dies selber nicht, aber während er den Pfeil loslässt, wird er kurzzeitig blind für das Ziel. Dies ist einer der Hauptgründe, weshalb Pfeile daneben gehen. Wenn nun also Schüler behaupten, sie können problemlos neben den Hausaufgaben Musik hören, chatten und einen Fernseher laufen lassen, dann kann man sich nun vorstellen, wie falsch diese Schüler liegen.

    Empfehlenswert für Richter und Anwälte sind die Ausführungen zur Frage des freien Willens im Zusammenhang mit dem Strafrecht. Werth zitiert mehrere Paragrafen des deutschen Strafrechts, das aber in anderen europäischen Ländern ähnlich sein dürfte. Insbesondere ist nach dem deutschen Strafrecht nur vorsätzliches Handeln strafbar, sofern nicht das Gesetz bei fahrlässigem Handeln ausdrücklich mit Strafe droht. Ob ein Täter vorsätzlich oder aus dem Affekt gehandelt hat, muss nicht selten von Gerichtsgutachtern beurteilt werden.

    Der Autor selber hat z. B. in Experimenten festgestellt, dass eine unvorbereitete Person rund 532 bis 847 Millisekunden benötigt, um seinen Körper vor einem überraschenden Messerstich 50 cm zurück zu ziehen. Wenn also z. B. ein Polizist, der überraschend von einem Verbrecher mit einer Waffe angegriffen wird, innerhalb von etwa 200 Millisekunden auf den Verbrecher schiesst, dann könne dies keine Willensentscheidung sein. Ausser „dass der Polizist sich bereits lange im Voraus dafür entschieden hat, in einer solchen Situation so zu schiessen (da er die oben beschriebenen Zeitverhältnisse kennt) und diese Reaktion so eingeübt hat, dass sie zu einem vorprogrammierten Reflex wurde.“

    Nun scheint mir das eher der Normalfall oder zumindest der wünschenswerte Fall zu sein, dass ein Polizist, der mit einer geladenen Waffe unterwegs ist, sich vorher schon einmal überlegt hat, wie er in verschiedenen denkbaren Situationen reagieren würde. Als langjähriger Badmintonspieler weiss ich auch, dass man eine Reaktion nicht sehr lange vorprogrammieren muss. Es reicht durchaus, während des Spiels zu entscheiden, den nächsten Smash in die rechte hintere Ecke abzuwehren. Bei der konkreten Ausführung habe ich dann auch nicht mehr Zeit als besagter Polizist. Das ist aber auch nicht nötig, weil ich den Schlag schon vorher geplant habe.

    Das Thema freier Wille und Strafrecht regt natürlich zu weiteren Diskussionen an. Was soll denn das Ziel einer Strafe sein? – Geht es darum, sich an den Bösewichten zu rächen? Oder wäre es nicht sinnvoller, den zukünftigen Schaden zu minimieren? - Wenn immer mal wieder Äste von einem Baum fallen und Spaziergänger invalide schlagen, frage ich nicht danach, ob der Baum das bewusst macht oder nicht.

    Die von Reinhard Werth zusammen gestellten Überlegungen sind also wohl sicher nicht abschliessend. Aber sie sind eine gute Grundlage für den wichtigen Dialog zwischen Strafrechtlern und Gehirnforschern.

    Bemerkenswert deutlich ist in diesem Zusammenhang Werths Fazit, wenn es um Wiederholungstäter geht: „Die häufig geübte Praxis, Wiederholungstäter fortwährend mit Bewährungsstrafen oder kurzen Gefängnisstrafen zu belegen und ihnen unermüdlich psychotherapeutische oder sozialtherapeutische Massnahmen angedeihen zu lassen, kann nur als Unkenntnis oder vorsätzliches Ignorieren psychobiologischer Erkenntnisse gewertet werden.“

    Empfehlenswert ist das Buch auch für alle, die mit Patientenverfügungen und insbesondere mit Sterbehilfe zu tun haben. Denn die Frage nach der Willensfreiheit stellt sich natürlich auch bei Patientenverfügungen.

    Ein weiteres Gebiet, das wohl einige Leser interessiert, ist die Frage, ob Tiere ein Bewusstsein haben. Auch dazu findet man einige interessante Fakten, obwohl das Buch in dieser Frage nicht sehr in die Tiefe geht.

    Man kann nicht behaupten, Reinhard Werth habe das Bewusstsein in diesem Buch erklärt. Er hat einige interessante Aspekte dazu aufgezeigt. Aber auch wenn sicher noch einige Diskussionspunkte offen sind, hat er zur Frage, ob es eine unsterbliche Seele gibt eine klare Antwort, der wohl die meisten Gehirnforscher zustimmen würden:
     „Aus allen wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen folgt unzweifelhaft, dass ohne Hirnfunktion keine unserer Fähigkeiten, Empfindungen, Erfahrungen und nichts, was unser Bewusstsein sonst ausmacht, existieren kann.“

    Auch zu dieser Behauptungen findet man eine gute aber gewiss nicht ganz abschliessende Begründung in diesem Buch.
  20. Cover des Buches The Brain (ISBN: 9783570552889)
    David Eagleman

    The Brain

     (25)
    Aktuelle Rezension von: kleinstadtstudentiin

    „The Brain“ ist ein bemerkenswertes Buch über das komplizierteste und beeindruckendste Organ, das die Natur je hervorgebracht hat - das Gehirn. In „The Brain“ beschreibt der renommierte Neurowissenschaftler David Eagleman die Entwicklungen und Prozesse unseres Gehirns von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter hinein, und geht auf verschiedene Themen wie z.B. optische Täuschungen und Erkrankungen ein. 

    Obwohl es sich hierbei um ein an sich sehr komplexes Fachgebiet handelt, führt David Eagleman seine Leser*innen auf eine sehr spannende und laiengerechte Weise an das Thema heran und vermittelt gleichzeitig grundlegende Informationen über das Gehirn, ohne mit seiner Informationsdichte erschlagend zu wirken. Eine klare Leseempfehlung!

  21. Cover des Buches Der Tag, an dem mein Bein fortging (ISBN: 9783644000872)
    Oliver Sacks

    Der Tag, an dem mein Bein fortging

     (15)
    Aktuelle Rezension von: BadPageTurner
    SCHWERE KOST. Ich habe einen ganzen 3 Wo.Urlaub gebraucht oder verschwendet. Der Mann beschreibt in jedem Satz mit min. 5 Adjektiven was er ohne Bein fühlt. Es zieht sich hin um am Ende eine temporäre Nervenstörung zu diagnostizieren. Was mir schon nach dem Sturz klar war. Hoffentlich sind die Stories seiner Patienten einfacher und interessanter.
  22. Cover des Buches Lernen (ISBN: 9783827417237)
    Manfred Spitzer

    Lernen

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Wer sich damit beruflich beschäftigt verliert gelegentlich den Blick für das Einfache. Dieses Buch sollte allen Pädagogen gegeben werden.

  23. Cover des Buches Aus Sicht des Gehirns (ISBN: 9783518295151)
    Gerhard Roth

    Aus Sicht des Gehirns

     (3)
    Aktuelle Rezension von: PhilippWehrli
    Als Einstieg in die Gehirnforschung gehört dieses Buch von Gerhard Roth zu den empfehlenswertesten. Gerhard Roth beleuchtet einige Erkenntnisse aus der Gehirnforschung, die geeignet sind, unser Selbstbild zu erschüttern, mehr noch vielleicht als die Erkenntnisse der modernen Physik oder die Evolutionstheorie. Während in der Allgemeinheit die Idee des Urknalls und die Evolutionstheorie durchaus bekannt sind und diskutiert werden, scheinen die philosophischen Erkenntnisse der Gehirnforschung weitgehend an der Allgemeinheit vorüber gezogen zu sein und kaum Einfluss auf unser Weltbild zu haben.

    Bedeutsam scheint mir z. B.: Es gibt kaum noch Gehirnforscher, die an eine vom Körper unabhängige Seele glauben. Diese Tatsache ist aber unter Laien kaum bekannt, geschweige denn die Gründe dafür. Sie liegen keineswegs nur darin, dass die Forscher keine Seele finden, wenn sie das Gehirn betrachten. Vielmehr wird immer klarer, wie das Gehirn Sinnesreize verarbeitet und speichert. Und auch wenn wir nicht beweisen können, dass es keine unsterbliche Seele gibt, ist doch völlig klar, dass diese Seele die Arbeit des Gehirns eigentlich nur stören kann. Wenn wir eine unsterbliche Seele haben, die auch losgelöst vom Körper sieht, denkt und sich erinnert, wozu brauchen wir dann noch ein energiefressendes Gehirn das die gleiche Arbeit noch einmal macht?
    Es ist praktisch unmöglich, eine Theorie des Denkens und des Bewusstseins aufzustellen, in der eine unsterbliche Seele auch nur einigermassen eine sinnvolle Bedeutung hat. Deshalb gibt es keine solche Theorie. Bemerkenswert scheint mir das deshalb, weil eine unsterbliche Seele im Weltbild vieler Menschen eine ganz zentrale Rolle spielt.

    Wer sein Weltbild mit den Erkenntnissen der Wissenschaft in Übereinstimmung bringen will, muss sich deshalb mit Gehirnforschung befassen. Als erster Schritt dazu eignet sich das Buch von Gerhard Roth. Es gibt einen schönen Einblick in verschiedene Aspekte der Gehirnforschung, ohne allzu sehr in die Details zu gehen. Roth erklärt das Nötigste über den Aufbau des Gehirns. Er zeigt an Hand einiger Gehirnstörungen, dass Denken anders funktioniert, als wir uns dies gemeinhin vorstellen. Viele der kniffligen Probleme, die das Gehirn alltäglich löst, sind uns gar nicht bewusst. Erst wenn etwas nicht mehr funktioniert oder wenn wir einen Roboter auf diese Aufgabe programmieren wollen, wird uns bewusst, was das Gehirn hier leistet. Deshalb ist die Betrachtung von Gehirnstörungen sehr erhellend.

    Wie z. B. merkt das Gehirn, welcher Körper und welche Körperteile zum Ich gehören und welche nicht, wo das Ich jetzt gerade ist, wer ich bin? – Alle diese Probleme scheinen einfach zu lösen. Es gibt aber Menschen, bei denen dies nicht mehr funktioniert, die z. B. ihr eigenes Bein für ein fremdes halten, die sich selber an zwei Orten sehen oder glauben, ein anderer zu sein.

    Auch andere, oft diskutierte Fragen, etwa, ob Tiere bewusst denken oder ob wir einen freien Willen haben, wie viel Erziehung ausmacht, wie wir besser lernen können, wie das Bewusstsein zu Stande kommt oder welche Gewaltverbrecher therapierbar sind, erscheinen durch die Gehirnforschung in einem neuen Licht. Zu all diesen Themen offeriert Roth einige bemerkenswerte Erkenntnisse, ohne die Themen tot zu schlagen. In der Frage, was das Ich ist, zeigt er, dass dieses Ich eine ganze Reihe verschiedener Aufgaben erfüllt. Roth unterscheidet demzufolge eine ganze Reihe verschiedener Arten von Ich.

    Für die oft als unwissenschaftlich geschmähte Psychoanalyse Sigmund Freuds findet er einige freundliche Worte, die ich bedauerlicherweise fast nicht mehr finde, weil zumindest meine Ausgabe des Buches keinen Index hat. Hier: Freuds Ansichten wurden von der Gehirnforschung insbesondere in drei Punkten bestätigt. 1. Das Unbewusste, das Es, hat mehr Einfluss auf das Bewusste, das Ich, als umgekehrt. 2. Das Unbewusste entsteht zeitlich vor den verschiedenen Bewusstseinszuständen und legt die Grundstrukturen der Persönlichkeit fest. 3. Das bewusste Ich hat wenig bis keine Einsichten in das, was seinen Wünschen, Plänen und Handlungen tatsächlich zugrunde liegt. Das Ich legt sich Erklärungen darüber zurecht, diese haben aber häufig wenig mit den eigentlich bestimmenden Geschehnissen zu tun.

    Dabei scheut sich der Neurologe Gerhard Roth nicht, klare Worte zu verwenden, wenn er mit gewissen Aussagen nicht einverstanden ist. Und wenn er zum Schluss seines Buches eine Reihe von Philosophen kritisiert, so ist diese Kritik zumindest nicht aus der Luft gegriffen.

    Lediglich in zwei Aussagen würde ich klar widersprechen. S. 64: „Denken ist zwar auch nichtsprachlich möglich, aber es besteht kein Zweifel, dass sprachliches Denken nichtsprachlichem stark überlegen ist.“ Und S. 95: „Wichtig ist aber die Tatsache, dass solch unbewusstes, implizites Lernen nicht bei komplizierten Sachverhalten funktioniert.“
    Das wird zwar von vielen Experten oft und gerne behauptet, ist aber völlig falsch. Als Lehrer sehe ich das regelmässig, wenn einer der Spitzenschüler den anderen erklären soll, wie er eine Mathe- oder Physikaufgabe gelöst hat. Die eigenen völlig korrekten Überlegungen in eine einigermassen verständliche Sprache zu fassen, das schaffen nur die allerwenigsten. Auch Topwissenschaftler haben ihre grössten Ideen sehr oft in nichtsprachlichem Denken, indem sie z. B. die Dinge bildlich vor sich sehen. Mehrere grosse Entdeckungen wurden sogar geträumt, z. B. entdeckte Kekulé den Benzolring im Traum, Paul McCartey hörte das Lied „Yesterday“ in allen Details im Traum. Elias Howe, der die erste Nähmaschine erfand, träumte seine entscheidende Idee. Albert Szent-Györgyi, der das Vitamin C entdeckte, benutzte das unbewusste Denken gezielt, um Probleme zu lösen. Wenn er bei einer Frage nicht weiter kam, aber genügend darüber nachgedacht hatte, legte er sich schlafen. Er erklärte: „Da ich das Problem nicht lösen kann, lasse ich es in mein Unterbewusstsein absinken. Dort verweilt es unterschiedlich lange. Irgendwann wird die Lösung unverhofft an mein bewusstes Denken übermittelt.“ – Ich selber mache das übrigens selber genauso.

    Wir brauchen die Sprache nicht zum Denken, auch nicht für sehr komplexe Gedanken. Wir brauchen die Sprache, um komplexe Gedanken anderen Menschen zu erklären. Und weil komplexe Gedanken meist erst dadurch wertvoll werden, dass wir sie erklären können, - und nur deshalb - treten komplexe Gedanken meist im Zusammenhang mit Sprache auf.

    Die falsche Vorstellung, Denken basiere vor allem auf Sprache, führt nicht selten zu einer grotesken Didaktik. So wurde ich z. B. von Sportlehrern aufgefordert, eine schwierige Bewegung in Worten präzise zu beschreiben, in der Hoffnung, ich könne die Bewegung danach besser ausführen. Eine Bewegung beschreiben ist sicher ein gutes Sprachtraining. Aber eine Bewegung lernen kann man so bestimmt nicht. Sie können problemlos ohne Worte durch Vorzeigen jemandem zeigen, wie man einen Papierflieger faltet. Aber versuchen Sie das mal am Telefon, - ohne Kamera!

    Diese kleine Kritik tut aber dem ausserordentlich positiven Gesamteindruck keinen Abbruch. Es ist ein hervorragendes Buch, das ich jedem heiss empfehle!
  24. Cover des Buches Ich fühle, also bin ich (ISBN: 9783548601649)
    Antonio R. Damasio

    Ich fühle, also bin ich

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Micha_M
    Damasio versucht in diesem Buch das Bewusstsein mit Hilfe neurologischen Anatomie (und den in Gehirn und Körper entstehenden Emotionen) als auch mit Sprache und Körper(-sprache) zu erklären.Anschließend findet der Leser ein Fachwörter-Glossar, das einem das Lesen deutlich vereinfacht. Das Lesen an sich ist kein Problem, da es sprachlich zwar nicht ganz leicht ist (vor allem wegen der ganzen neurologischen Begrifflichkeiten), dies aber durch Illustrationen und das Glossar ausgeglichen wird. Mutig finde ich, dass Damasio hier ein eher philosophisches Thema mit der Neurologie in Verbindung bringt, was mich zunächst etwas skeptisch machte. Aber diese Verknüpfung ist perfekt gelungen und bereitet dem Leser viel Spaß. Was den Leser manchmal auch erschrecken könnte, sind die Fallbeispiele aus Damasios Praxis (habe ich so mitbekommen), aber sie verdeutlichen präzise, was Damasio einem nahelegen möchte. Empfehlung: Kann eigentlich jeder lesen, ob Philosoph, Neurobiologe oder einfach nur eine Leseratte spielt wirklich keine Rolle.

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