Bücher mit dem Tag "geiseln"
86 Bücher
- Frank Herbert
Dune – Der Wüstenplanet
(552)Aktuelle Rezension von: megalon22Ein entferntes Zukunftsspektakel über verfeindete Häuser, Kriege und Intrigen.
Der 15-jährige Paul kommt zusammen mit seiner Familie, den Atreides, auf den Wüstenplaneten Arrakis, da nur dort ein spezielles Gewürz angebaut wird, welches den kostbarsten Rohstoff des gesamten Universums darstellt. Doch als die verfeindeten Harkonnen angreifen, stirbt Herzog Leto Atreides, der Vater von Paul. Fortan sehnt sich der Junge nach Rache und schießt sich mit seiner Mutter Jessica den eingeborenen Fremen an, bei denen er einstweilen untertauchen kann.
Einfühlsame Beschreibungen der Bräuche und Behausungen der Fremen, die den Beduinenvölkern der Wüste sehr ähneln, sowie eine interessante Handlung zeichnen diesen Klassiker aus, der viele Misstände aufzeigt. Zum Teil bleibt die Spannung durch einige Längen immer wieder auf der Strecke und insgesamt ist das Buch auch kein kurzer Lesespaß, was aber in Ordnung geht, wenn man sich darauf einstellt.
Auf alle Fälle ist Dune lesenswert mit interessanten und gut gezeichneten Charakteren (besonders Gurney Halleck war mir auf Anhieb sehr sympathisch). Da bin ich doch glatt schon auf die Verfilmungen gespannt.
3 bis 4 von fünf schönen Sandwürmern gibt es von mir für den Wüstenroman von Frank Herbert.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 04
(1.367)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Die Saat des goldenen Löwen“ ist der vierte Band der Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin. Wie bereits zuvor erwähnt, sind auf Deutsch bisher zehn Bände erschienen, vier weitere sind geplant und sollen die Reihe abschließen. Ursprünglich erschienen die Bücher auf Englisch. Wer die Originalfassung kennt oder mal in Großbritannien in einer Buchhandlung gestöbert hat, weiß dass es nur fünf Bände auf Englisch gibt. Wie kann es also sein, dass es schon zehn auf Deutsch sind? Ganz einfach: Aus einem englischen Originalband sind jeweils zwei deutsche Taschenbücher entstanden. Das ist auch durchaus verständlich, da eine deutsche Ausgabe bereits zwischen 500-800 Seiten hat. Wem das nicht gefällt und sich lieber, wie im Original, fünf Bände wünscht, die auf Deutsch erhältlich sind, kann sich die deutschen Sonderausgaben besorgen. Diese sind als Hardcover erschienen, der erste Band heißt „Der Winter naht“, allerdings gibt es preislich keinen nennenswerten Unterschied zu den Taschenbüchern und sie sind zudem sehr dick und groß. Das heißt im Regal machen sie sich gut, als Lektüre für unterwegs sind sie aufgrund ihres Gewichts jedoch eher weniger geeignet. Diesen Monat habe ich „Die Saat des goldenen Löwen“ gelesen, was ungefähr der zweiten Hälfte des zweiten Originalbands entspricht, welcher im Jahr 2000 erstmals auf Deutsch erschienen ist.
Neben Robb Stark erheben nun auch die beiden Brüder des verstorbenen Königs Robert Baratheon Anspruch auf den Eisernen Thron in Westeros‘ Hauptstadt Königsmund. Um ein Bündnis auszuhandeln, entsendet Robb seine Mutter Catelyn zu Renly Baratheons Lager, dessen militärische Macht alle anderen übersteigt. Diese Verhandlungen schlagen jedoch fehl und am Abend vor der Schlacht gegen Stannis Baratheon, Renlys ältestem Bruder, der rechtlich betrachtet vor ihm ein Anrecht auf den Thron hat, ereignet sich eine unvorhergesehene Katastrophe.
In der Handelsstadt Qarth angekommen, wird Daenerys Targaryen wegen ihrer Drachen wie ein Ehrengast behandelt. Sie kommt mit ihrer Gefolgschaft in der Villa von Xaro Xhoan Daxos unter. Doch schon bald merkt sie, dass so manche Freundlichkeit reine Heuchelei ist, ihr in Wahrheit nur wenige wohlgesonnen sind und die Habgier nach ihren Drachen unermesslich groß ist.In den vorherigen Bänden gab es ja bereits in den Umschlaginnenseiten vorne und hinten jeweils Karten von Westeros‘ Norden und Süden. In diesem Teil sind auf den Seiten sieben bis neun drei weitere Karten abgebildet, darunter auch eine von Königsmund. Ich bin ohnehin ein absoluter Fan von schönen Karten in Büchern, da waren diese schon ein kleines Highlight zu Beginn. Mit fast 650 Seiten ist „Die Saat des goldenen Löwen“ rund 100 Seiten dicker als sein Vorgänger. Ansonsten ist alles beim alten: personale Erzähler, die sich in jedem Kapitel abwechseln, Präteritum als Tempus und auch die Protagonisten selbst haben sich nicht verändert. In „Der Thron der sieben Königreiche“ sind dagegen zwei neue hinzugekommen, die Lord Eddard Stark als Erzähler ablösen sollen, die ich nun genauer vorstellen werde.
Theon Graufreud ist der letzte lebende Sohn von Balon Graufreud, dem Herrn der Eiseninseln und Oberhaupt eines Großen Hauses. Während der Graufreud-Rebellion, die Balon verlor, kamen Theons Brüder Rodrik und Maron ums Leben. Er selbst wurde danach als Mündel nach Winterfell gebracht, wo er außerordentlich gut behandelt wurde. Als er Robb in den Krieg gegen Königsmund begleitet, schickt dieser ihn auf die Eiseninseln, seine alte Heimat, um eine Allianz zu verhandeln. Doch schon bald merkt Theon, dass seine Familie ihn nur halb so herzlich begrüßt, wie er es sich erhofft hatte. Das löst in ihm den inneren Konflikt aus, zu welchem Haus er nun wirklich gehört. Viele kennen Theon bereits aus der Serie. Ich kann euch versprechen: Er ist in der Buchreihe genauso unausstehlich. Theon ist arrogant, sexistisch, verzogen, pietätlos und nicht zuletzt herzlich wenig von Intelligenz gesegnet. Seine Gedankengänge lösten in mir teils den puren Fremdscham aus, allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich bei ihm auch des Öfteren Schadenfreude empfunden habe, wenn er mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gezogen wurde. Ganz nüchtern betrachtet ist Theon ein bemitleidenswerter Charakter, der verzweifelt nach seinem persönlichen Zuhause sucht und es doch nicht zu finden scheint. Andererseits frage ich mich, ob er schlichtweg nicht gut genug von den Starks erzogen wurde, weil er nun einmal nicht das leibliche Kind der Adelsfamilie ist und Lord Eddard zu oft Gnade vor Recht walten ließ. Damit wäre Theon übrigens nicht das einzige Beispiel, der sich trotz Neds ehrenvollem Handeln gegen ihn und seine Familie stellt, aber das will ich an dieser Stelle noch nicht zu sehr vertiefen.
Ser Davos Seewert ist auch bekannt als „Der Zwiebelritter“, da er ein Ritter aus kleinbürgerlichen Verhältnissen ist, der Lord Stannis Baratheon dient. Aufgrund seiner Herkunft wird er jedoch von den meisten anderen Rittern geächtet oder gemieden. Früher war er ein Schmuggler. Mit seiner Frau Marya ist er Vater von sieben Söhnen. Er ist loyal, gutherzig, devot, pflichtbewusst, aber auch ungebildet. Davos‘ Perspektive ist vor allem wichtig, da er treuer Begleiter und Beobachter von Stannis ist, der den höchsten Anspruch auf den Eisernen Thron hat. Jedoch sind es bisher verhältnismäßig wenige Kapitel, in denen Davos als Erzähler fungiert.
Nach vier Bänden gibt es nun doch ein paar kleinere Unterschiede, die mir im Vergleich mit der Serie aufgefallen sind. Ein paar werde ich hier aufzählen, manche aber auch erst in den nächsten Rezensionen, um Spoiler zu vermeiden. Als Erstes wäre da eine recht allgemeine Feststellung: Die Bücher sind deutlich farbenfroher als die Serie. So werden die Charaktere insgesamt als deutlich bunter gekleidet beschrieben, beispielsweise Ser Loras Tyrell, der beim Turnier der Hand einen Umhang aus Blumen trägt. Viele Männer aus Essos haben bunte Haare oder Bärte, manchmal sogar Glitzerstaub darin. In der Serie dagegen tragen die meisten dunkle, gedeckte Farben und haben ihre natürliche Haarfarbe. Alles wirkt dort etwas düsterer und ernster, als man es in den Büchern erlebt. Am extremsten ist da Renly, der maximal prunkvoll gekleidet ist und seine persönliche Königsgarde, die regenbogenfarbene Mäntel trägt und von denen je einer eine Farbe des Regenbogens repräsentiert. In der Serie ist dies leider nicht zu sehen. Dagegen ist dort schon ab Staffel eins jemand Anderes zu sehen: Die Prostituierte Rose aus Winterfell. Sie ist anfangs mit Tyrion zu sehen und später auch mit Theon. In den nachfolgenden Staffeln taucht sie durchgehend immer wieder mal auf. In den Büchern hingegen kommt sie nicht vor, denn sie ist überhaupt nicht aus der Feder von Martin, sondern für die Serie hinzu geschrieben worden. Ein weiterer kleiner Unterschied ist die Geschichte von Daenerys‘ Dienerin Doreah. Zuerst einmal, durchquert Dany mit ihrem Gefolge die Rote Wüste. Dabei sterben viele Alte und Schwache vor Durst oder Hunger, darunter auch Doreah. Zumindest ist das die Fassung der Bücher. In der Serie erreicht Dany mit Doreah die Stadt Qarth, wo diese dann Daenerys verrät und mit Xaro Xhoan Daxos im Bett erwischt wird. Am Ende bestraft Dany die beiden, indem sie sie zusammen in einem leeren Safe einsperrt. Nun, tot ist Doreah am Ende in beiden Versionen, aber ansonsten haben sie nicht viel gemeinsam.
Das Ende ist dieses Mal, da es die zweite Hälfte vom originalen Teil zwei ist, wieder ein „richtiges“ Ende. Die letzten Erzählstränge gehören Jon und Bran. Zum Schluss kommt es zu einer großen Schlacht, die über nichts Geringeres als den Eisernen Thron entscheidet. Die Karten werden neu gemischt und ich freue mich schon auf Band fünf.
Martin ist einer der wenigen Autoren, dem es gelingt über tausende Seiten ein konstant hohes Niveau zu halten, welches Richtung Ende eines Originalbandes noch einmal an Spannung zunimmt. Zwar gibt es Erzählstränge, die ich lieber verfolge als andere, so kann ich Catelyn und Theon beispielsweise herzlich wenig abgewinnen, aber ansonsten bleibt es schlicht ein sehr guter Band einer sehr guten High Fantasy-Saga. Deswegen erhält „Die Saat des goldenen Löwen“ von mir vier von fünf Federn. Natürlich werde ich spätestens morgen mit der Fortsetzung „Sturm der Schwerter“ beginnen.
- George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer 05
(1.175)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Das Lied von Eis und Feuer“, ist das bekannteste Werk des US-amerikanischen Autors George R. R. Martin und wird es zweifelsfrei auch bleiben. Man findet seine Saga aktuell in jeder deutschen Buchhandlung und erlebt, vor allem dank der Serie „Game of Thrones“, gerade den ganz großen Hype. Doch die Buchvorlage braucht sich nicht vor der HBO-Serie zu verstecken, denn sie hat einige Literaturpreise verliehen bekommen. Darunter wären ganze vier Mal der „Locus Award“ für den besten Roman, sowie der „Deutsche Phantastik Preis“ in der Kategorie bester internationaler Roman für den originalen fünften Band, der in Deutschland Band neun und zehn entspricht. Auch das erste Hörbuch konnte 2017 den goldenen Preis des „Hörbuch-Awards“ ergattern, obwohl dieses die Gemüter spaltet, da einige Namen dort deutlich anders ausgesprochen werden als in der Serie. Diesen Monat habe ich den fünften Band „Sturm der Schwerter“ aus dem Jahr 2000 gelesen.
Der Krieg um den Eisernen Thron geht weiter. Catelyn Stark lässt den auf Schnellwasser gefangenen Jaime Lennister frei und schickt ihn im Geleit von Brienne von Tarth nach Königsmund zurück, um ihn dort gegen ihre Töchter austauschen zu lassen. Sie weiß, dass sie damit den Zorn ihres ältesten Sohnes Robb auf sich ziehen wird, aber sie weiß noch nicht, dass auch er ihr etwas zu beichten hat.
Für Daenerys Targaryen erwies sich die Handelsstadt Qarth als nutzlos für ihre Pläne. Mithilfe von Magister Illyrio segelt sie mit ihrem Khalasar zurück nach Pentos, nachdem sie in Qarth knapp einem Attentat entgehen konnte. Ihr ist klar, dass ihre Anhänger zu wenige sind, um mit ihnen den Eisernen Thron zu erobern, doch als Jorah Mormont ihr von der Existenz der Sklavenarmeen erzählt, keimt in ihr neue Hoffnung auf.„Sturm der Schwerter“ legt, im Vergleich zu den Vorgängern, mit über 700 Seiten erneut eine große Schippe an Lesestunden drauf. Tempus und Erzählperspektive bleibt wie gehabt, doch da dieser Band der ersten Hälfte des Originalbandes drei entspricht, kommen zwei neue Charaktere als Erzähler hinzu, die damit nun offiziell auch Protagonisten sind, nämlich Jaime Lennister, auf den ich später noch etwas genauer eingehen werde, und Samwell Tarly. Bevor die Geschichte jedoch beginnt, findet sich „Eine Anmerkung zur Chronologie“ von Martin. Dort erklärt er, kurz gefasst, dass die Kapitel in seiner Saga, in unterschiedlich langen Zeiträumen spielen, sodass eine präzise chronologische Reihenfolge nicht gegeben ist, da sich eben manche Erzählstränge überschneiden. Beispielsweise erstreckt sich der Zeitraum bei einigen Kapiteln in wenige Minuten, während in anderen möglicherweise mehrere Monate vergehen. Anschließend folgt der Prolog, der als einziger Teil der Geschichte von einem Nebencharakter erzählt wird. Dieser ist Chett, ein junger Mann, der der Nachtwache angehört. Mit seiner Hilfe erfährt der Leser, was sich im Lager von Jeor Mormont ereignet, nachdem Jon Schnee dieses verlassen hat. Durch diesen Prolog schnellt der Spannungsbogen schon sehr früh nach oben und bietet einen erstklassigen Einstieg in die Saga.
Im ersten Kapitel tritt dann direkt der erste neue Protagonist auf: Jaime. Er gehört zum Großen Haus Lennister und ist der älteste Sohn von Lord Tywin Lennister, sowie der Bruder von Tyrion, der bereits seit dem ersten Band ein Protagonist ist. Außerdem ist er Lord Kommandant der Königsgarde und zu Beginn des Kapitels noch ein Gefangener von Robb Stark auf Schnellwasser. Jaime ist 37 Jahre alt und wird als blond und gutaussehend beschrieben. Er ist der geborene Ritter, denn er ist ein sehr guter Krieger und gehorcht jedem Befehl. Das wird ihm auch zum Verhängnis, als er als Mitglied der Königsgarde den damaligen König Aerys II. tötet, den er schwor zu beschützen. Seitdem wird er trotz seiner edlen Herkunft geächtet und missbilligend als „Königsmörder“ bezeichnet. Darunter leidet er sehr, auch wenn er es nach außen hin nicht gerne zeigt. Für das, in dieser Reihe sonst so typische, intrigante Verhalten am Königshof hat er nichts übrig. Wenn er jemanden verachtet, zeigt er dies offen, sodass er stark arrogant wirkt. Für mich ist Jaime weder mein Lieblingscharakter, noch einer, den ich verabscheue, sondern eine interessante Figur, mit der ich allerdings nicht ganz so sehr mitfiebere, wie mit anderen.
Bevor ich überhaupt mit „Das Lied von Eis und Feuer“ begonnen habe, habe ich mich gefragt, inwiefern sich Buch und Serie unterscheiden. Das gilt auch für die Sexszenen, die es in „Game of Thrones“ zu genüge gibt. Die allererste war mit der Prostituierten Rose und Tyrion Lennister, im Buch war es aber Cersei mit Jaime. Um es schon einmal vorneweg zu nehmen: In der Serie gibt es deutlich mehr Sexszenen als im Buch. Pro Band finden sich etwa drei bis fünf Szenen, das toppt die Serie teilweise schon mit einer Folge, vor allem in den ersten Staffeln. Rose mit Tyrion, Doreah mit Viserys, Rose mit Theon, die lesbische Szene in Kleinfingers Bordell, Rose mit Pycelle (Rose ist gefühlt überall) Melisandre mit Stannis und natürlich noch weitere. Alle kommen in den Romanen so nicht vor. Dafür gibt es hier wenige Szenen, die nicht in der HBO-Serie auftauchen. Beispielsweise Catelyn, die unmittelbar nach dem Akt mit Eddard ihre Gefühle zu ihm reflektiert. Bei „Game of Thrones“ werden Sexszenen meist roh, emotionslos, triebhaft und fast schon pornografisch inszeniert. Bisher gab es in der Serie zwei konkrete Vergewaltigungen zu sehen, in den Büchern werden mehr beschrieben, wenn auch nicht sehr detailliert. Martin verwendet in der allermeisten Fällen ein sachliches, aber eindeutiges Vokabular. Das männliche Geschlechtsteil wird fast immer als „Männlichkeit“ bezeichnet, bei Frauen sind es die „unteren Lippen“. Für Sperma wird das Synonym „Samen“ verwendet. In der wörtlichen Rede kann es zu vulgäreren Ausdrücken kommen. Die Sexszenen finden oft tatsächlich zwischen Paaren statt, weshalb es in den Büchern emotionaler, leidenschaftlicher und weniger pervers wirkt, jedoch nicht erotisch. Die Charaktere bei „Das Lied von Eis und Feuer“ sind durchschnittlich jünger als in der Serie. Man darf also nicht vergessen, dass Daenerys gerade erst 13 Jahre alt war, als Khal Drogo sie geschwängert hat. Gerade die Beiden sind das perfekte Exempel für den Unterschied zwischen beiden Medien. In der Serie wirkt es so, als würde Khal Drogo Dany anfangs vergewaltigen. Erst später scheint sie daran Gefallen zu finden und sich sogar in ihn zu verlieben. In den Fantasyromanen ist Khal Drogo in der Hochzeitsnacht zwar bestimmt, aber trotzdem zärtlich zu Daenerys und legt Wert darauf, dass auch ihr der Akt gefällt. Das Paar tut es sogar einmal tatsächlich vor den Augen des gesamten Khalasars und es gibt Andeutungen darauf, dass Dany bei diesem Mal geschwängert wurde. Die längsten Sexszenen haben übrigens nie eine ganze Seite überschritten. Bisher am häufigsten passierte es zwischen Shae und Tyrion. Insgesamt gefällt mir die Darstellung in den Büchern besser, denn es gibt erstens weniger Szenen, die zweitens kürzer gefasst und drittens deutlich facettenreicher sind, beispielsweise kommt hier sogar eine kurze Masturbationsszene vor. HBO bedient sich sehr gerne an nackter Haut, vermutlich auch um Zuschauer zu gewinnen. Dabei sind mir persönlich die Szenen zu monoton und stumpfsinnig.
Natürlich möchte ich nie zu viel über die Geschichte preis geben, möchte aber auch beantworten, ob es zu einem spannenden Ende kommt. Da „Sturm der Schwerter“ nur die erste Hälfte eines Originalbandes ist, gibt es hier selbstverständlich kein klassisches Ende, es ist aber doch interessant zu sehen, wo der Verlag den Schnitt gesetzt hat. Die letzten beiden Erzählstränge gehören Jaime und Tyrion. Leider gibt es in keinem einen nennenswerten Cliffhanger, der wenigstens ein geringes Gefühl vom Ende eines Buches vermittelt hätte. Stattdessen hört es einfach mitten in der Geschichte auf, so wie es faktisch nun eben ist. Das ist der Nachteil, wenn ein Originalband in zwei Taschenbücher aufgespalten wird.
Inzwischen stecke ich wirklich tief in der High-Fantasysaga und sie macht einfach kontinuierlich Spaß. Sie erfordert aber auch Konzentration und ist keine leichte Lektüre, die man nebenher lesen kann. Inhaltlich umfasst „Sturm der Schwerter“ in etwa die erste Hälfte der dritten Staffel. Der fünfte Band ist zwar kein Highlight, steht seinen Vorgängern aber auch in nichts nach. Deswegen vergebe ich hierfür vier von fünf Federn. Als nächstes werde ich die Fortsetzung „Die Königin der Drachen“ lesen.
- Sebastian Fitzek
Amokspiel
(2.246)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeIch staune immer wieder, wie verwickelt manchmal die Thriller von Sebastian Fitzek sind. Amokspiel hat mich auch von der ersten Seite an gepackt. Man glaubt zu wissen, was los ist, weiß aber gleichzeitig auch, dass es nicht so einfach sein wird. Also wartet man auf die Wendungen, die dann auch kommen.
Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten können. Ich fand die Geschichte spannend und sehr vielseitig.
30.11.2024
- Frank Schätzing
Breaking News
(192)Aktuelle Rezension von: BibiBuecherbiberBreaking News greift den Nahostkonflikt auf, ein spannendes, aber auch schwieriges Thema. Frank Schätzing baut eine Welt voller Fakten und Fiktion, in die ich regelrecht eintauchen musste. Die Familiensaga? Großartig! So berührend und intensiv, dass ich stellenweise glatt vergessen habe, weiterzuknabbern.
Aber der Spannungsaufbau... naja. Manche Passagen ziehen sich wie zäher Baumsaft, und ich habe mich dabei ertappt, ein bisschen vorblättern zu wollen. Gerade für einen Thriller hätte ich mir an einigen Stellen mehr Zug gewünscht.
Mein Fazit: Die starken Familiengeschichten tragen das Buch, aber der Thrill schwimmt manchmal etwas hinterher. Wer Lust auf tiefgehende Charaktere und eine gute Portion Realität hat, sollte trotzdem zugreifen.
- David Morrell
Creepers
(531)Aktuelle Rezension von: lucatrkisIch war am Anfang überhaupt nicht begeistert von dem Buch und fand den Dialog zwischen den „Creepers“ und dem Protagonisten Frank, der zum ersten Mal dabei war und dem die anderen noch sehr misstrauten, sogar so langweilig, dass ich das Buch, als ich es vor ein paar Monaten schon einmal hatte lesen wollen, nach ein paar Seiten direkt wieder zur Seite gelegt hatte. Gestern habe ich mich jedoch dazu gezwungen, der Geschichte noch einmal eine Chance zu geben und tatsächlich wurde sie schon nach ein paar Seiten besser. Sobald die Truppe das Hotel betrat, baute sich eine gewisse Dynamik zwischen den alteingesessenen Mitgliedern und Frank auf, weil er ihnen immer wieder half und ihr Misstrauen langsam verflog. Außerdem kam durch mutierte Tiere oder morsche Treppen langsam ein bisschen Spannung auf. Das pyramidenförmige Hotel mit all seinen Geheimgängen war ein fantastisches Setting, das eine tolle Atmosphäre für die Geschichte bot, allein schon, weil es ein Lost Place war. Mit der Zeit fing ich an, die Charaktere zu mögen, vor allem als es dann später brenzliger wurde. (SPOILER) Denn nach ungefähr dem ersten Drittel kamen die drei Räuber dazu, die auf die Goldmünzen im Tresor aus waren. (SPOILER ENDE) Ab diesem Moment war in der Geschichte ein sehr solides Spannungslevel vorhanden, das nach etwas mehr als der Hälfte sogar noch weiter gesteigert wurde. (SPOILER) Mir gefiel die Idee sehr, dass die Verbrecher plötzlich von einem anderen Verbrecher gejagt wurden und Ronnie war der perfekte Gegenspieler für die Geschichte, denn er kannte das Hotel wie seine Westerntasche und verstand es, sich im Dunkeln zu verstecken, sodass man nie auch nur erahnen konnte, wo er gerade war. (SPOILER ENDE) Ab ungefähr Seite 250 war ich in das Buch verliebt. Es hatte so einen hohen Spannungsbogen, dass ich vollkommen gefesselt war und gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören konnte, bis ich es noch am selben Tag beendet hatte. Man konnte unglaublich gut bei der Geschichte mitfiebern, die sich vor allem durch ihre Schnelligkeit und spannende Atmosphäre auszeichnete. Außerdem konnte ich mir alles furchtbar gut vorstellen, was auch nicht bei allen Büchern der Fall ist. (SPOILER) Die geheimen Treppen, die langen Gänge und schließlich das Feuer, alles sah ich in meinem Kopf wie bei einem Film. Das Penthouse war wahrscheinlich mein liebster Raum im ganzen Hotel, weswegen es mir nichts ausmachte, dass die Truppe ziemlich lang darin verweilte. Die vielen Treppen nach unten, doch auf jeder könnte Ronnie sein, die Schüsse durch den Boden und schließlich Franks Flucht aus dem Fenster, all das war unfassbar spannend. (SPOILER ENDE) Die Genialität des Endes ist gar nicht in Worte zu fassen, (SPOILER) das ganze Hotel brach zusammen, stand in Flammen und unter Wasser. (SPOILER ENDE) Wenn es nicht so aufwendig zu produzieren wäre, könnte das Buch ein fantastischer Blockbuster sein. „Creepers“ war definitiv eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe.
- Ethan Cross
Ich bin der Zorn
(354)Aktuelle Rezension von: skloaneAlso ich muss hier ehrlich eingestehen, dieser Teil hat mich nicht ganz so gefesselt wie seine Vorgänger. Aber trotzdem eine sehr gute Idee mit dem Gefängnis und natürlich spannend bis zum Ende. Bin bis zum Schluss nicht dahinter gekommen wer dieser Judas ist. Bin schon auf den nächsten Teil gespannt.
- Kylie Scott
Trust
(223)Aktuelle Rezension von: YasuuDas Buch habe ich mehr oder weniger durch Zufall erhalten und mich hiermit mal auf ein neues Genre eingelassen. Ich bin froh, dass ich es gelesen habe. Für mich war es die perfekte Mischung aus Witz, Spannung und Spice. Ich musste an sehr vielen Stellen lachen, weil die Autorin total meinen Humor getroffen hat und es oft sarkastisch und ironisch geschrieben ist. Hat mir total gut gefallen und auch dass die Prota nicht die perfekte Figur hat, fand ich erfrischend und abwechslungsreich.
- Ethan Cross
Spectrum
(290)Aktuelle Rezension von: BookLand66Bisher kannte ich von diesem Autor nur die Geschichten rund um Francis Ackermann jr., deshalb war ich etwas skeptisch, ob mir dieses Buch auch so gut gefallen würde. Was soll ich sagen? Es hat mir sogar sehr gut gefallen.
Ich muss jedoch zugeben, dass ich am Anfang bei den ganzen Personen und den verschiedenen Handlungssträngen etwas den Überblick verloren hatte. Also habe ich, nachdem ich vom Urlaub zurückgekommen bin, noch einmal von vorne angefangen (war mit dem Lesen noch nicht so weit vorgeschritten) und siehe da, auf einmal hatte ich den kompletten Durchblick.
Die „guten“ 3 Hauptprotagonisten sind wirklich toll, jeder auf seine Weise. Ich musste bei den Wortwechseln so oft schmunzeln, vor allem, wenn dem „alten“ Mann die computertechnischen Zusammenhänge erklärt werden mussten.
Die Geschichte war sehr spannend und man wusste nie, was als Nächstes passiert, aber sie ist nichts für Zartbesaitete, da darin auch sehr blutige Szenen vorkommen.
Die kurzen Kapitel fand ich auch sehr gut. Auch wenn es nicht so ist, hat man irgendwie das Gefühl, dass man dadurch viel schneller mit dem Lesen vorankommt.
Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn man die Reihe fortführen würde, aber trotz einiger Anspielungen ist bis heute leider nichts passiert, was ich sehr schade finde. - Astrid Pfister
Verräterisches Schweigen
(21)Aktuelle Rezension von: AuroraDie Idee, die hinter diesem Krimi steckt, finde ich sehr gut. Die Umsetzung des Ganzen war teilweise etwas holprig. Vor allem ging mir Kriminalhauptkommissar Leonard Lehmann tierisch auf die Nerven.
Nicht nur, dass er sofort alles stehen und liegen lässt, sobald die Arbeit nach ihm kräht, er strotzt nur so vor Vorurteilen. Obwohl er andererseits immer wieder beteuert, wie wichtig es doch sei, unvoreingenommen ein Verhör zu führen. Aber er lässt ja generell niemanden ausreden, ohne seine Interpretation einzustreuen.
Es gab einige Überraschungen in der Handlung, die mir gut gefallen haben. Das Ende fand ich jedoch ganz entsetzlich. Es wurde doch mittendrin bereits eine Lösung für das Probelem angeboten. Doch darauf würde später nicht mehr eingegangen, sondern diese wirklich unschöne Lösung aus dem Hut gezaubert.
An sich hat mir der Schreibstil der Autorin allerdings gut gefallen und das Buch ließ sich auch sehr schnell lesen. - Karin Slaughter
Schattenblume
(974)Aktuelle Rezension von: Buecherwuermchen_1990Das Cover ist düster gestaltet, aber ich finde es sehr passend zur Geschichte.
Eine Geiselnahme hält ganz Heartsdale in Atem. Beim Überfall auf die Polizeistation wurden mehrere Polizisten getötet und verletzt. Zu dem befindet sich eine Schulklasse und die Kinderärztin Sara Linton im Gebäude. Sara versucht alles um die Kinder zu beruhigen und ihrem geliebtem Jeffrey das Leben zu retten. Zeitgleich versuchen Lena Adams und Frank die Identität der Täter und das Motiv herausfinden.
Die Geiselnehmer stellen keine Forderungen. Was wollen sie dann wirklich?
Der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm zu lesen, emotional und spannend. Der Anfang war mir etwas zu verwirrend, aber sobald ich den Zusammenhang verstanden habe, hat die Autorin es geschafft einen Spannungsbogen zu erschaffen und diesen bis zum Ende hin zu behalten.
In dieser Geschichte switcht Karin Slaughter zwischen heute und der Vergangenheit hin und her, was jedoch sehr gut getrennt ist und damit überhaupt kein Problem darstellt.
Die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit die einzelnen Charaktere in die Tiefe zu beschreiben und man hat das Gefühl die Charakter wirklich zu kennen.
Sara Linton ist eine sehr starke Persönlichkeit und sie lässt sich nicht unterkriegen. Sie weiss was sie will und versucht das zu erreichen, bis sie es geschafft hat, verliert dabei jedoch Recht und Falsch nicht aus den Augen.
Jeffrey Tolliver hat eine schlimme Kindheit hinter sich und wusste jedoch bereits als Jugendlicher, dass er etwas aus sich machen muss, wenn er aus seiner kleinen Heimatsstadt kommen will. In den vorherigen 3 Bänden erschien Jeffrey vorallem sehr selbstsicher und manchmal etwas arrogant, doch in diesem Band lernt man seine Vergangenheit kennen und lernt damit den Hintergrund seiner Geschichte kennen.
Alles in allem ein sehr spannendes Büch über die Vergangenheit und eine Geiselnahme.
- Ken Follett
Eisfieber
(506)Aktuelle Rezension von: Isar-12"Eisfieber" ist ein Thriller von Ken Follett. Obwohl bereits 2005 erschienen hat die Thematik des Buches die letzten Jahre durch Corona ein erschreckendes Déjà-vu gehabt. Denn die Story handelt von einem tödlichen Virus, das aus einem privaten Forschungslabor gestohlen wird und dringend aufgefunden werden muss, um eine Katastrophe zu verhindern. In der Hand von Terroristen wäre die Freisetzung des Virus eine tödliche Gefahr für tausende von Menschen. Follett erzählt dabei die Geschichte des Diebstahls, denn der Überfall gelingt weil eines der Kinder des Firmengründers sich aus Geldnöten mit den Terroristen verbündet hat. Aber als ein Schneesturm kurz darauf in Schottland ausbricht, wendet sich das Blatt gegen die Diebe und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit um diese zu stoppen. Der Thriller beginnt von der Grundthematik spannend, lässt aber sehr schnell massiv nach. Über lange Strecken geht es dann über zwischenmenschliche Beziehungen und die Story verflacht dabei leider gänzlich. Erst nach gut zwei Drittel des Buches zieht Follett dann endlich die Zügel straffer, bringt Tempo in die Story und dann wird auch wieder Spannung erzeugt wie es sich für einen guten Thriller gehört. Leider reicht dies aber nicht mehr, um letztendlich mich als Leser voll zu überzeugen. So bleibt für mich der Eindruck, dass der Autor dies schon besser hingekriegt hat und "Eisfieber" zu seinen schwächeren Büchern zählt. Solide, aber mehr auch nicht.
- Frank Herbert
Die Kinder des Wüstenplaneten
(118)Aktuelle Rezension von: Monika_GraslNach dem Ende von Band 2 kommt man zu der Überzeugung, dass in Band 3 naturgemäß Alia und Pauls Kinder ins Zentrum der Handlung rücken. Eine Überlegung, die sich bereits auf den ersten Seiten bewahrheitet. Allerdings in einem Umfang, was man so nicht vermuten würde. Denn diesmal geht es um all die Leben, welche sowohl Alia, als auch die Zwillinge in sich tragen. Während Alia mit einer zunehmenden Machtgier ins Zentrum der Handlung rückt, bleibt bei Leto und Ghanima erstmal unklar, in welche Richtung sich die beiden entwickeln.
Klar hervor arbeitet sich dies erst, als Lady Jessica nach Arrakis zurückkehrt. Sie weiß bereits um das Schicksal ihrer Tochter und dem was die Schwesternschaft für ihre Enkel vorgesehen haben. Was Jessica jedoch nicht bedacht hat ist der Umstand, dass gerade Leto außerhalb dieser festgesetzten Regeln aggieren wird.
Zu Anfang dümpelt die Handlung ein wenig dahin, was sich schlagartig ändert, als Leto und Ghanima gezwungen sind unabhängige Wege zu bestreiten. Hier wird insbesondere der Fokus auf Leto gerichtet, was interessant anmutet, gelegentlich jedoch in zu vielen Längen der unzähligen Leben ausschweift. Leto wird dabei allerdings klar, dass der Wüstenplanet so, wie er jetzt besteht, keine Zukunft haben wird. Dies zwingt ihn zu drastischen Maßnahmen. Entscheidungen, welche in meinen Augen, ruhig etwas mehr ausgebaut gehört hätten. So bleibt alles eher in einem dunstigen Nebelschleier, der am Ende zwar seine Auflösung findet, aber ein etwas unbefriedigtes Gefühl zurücklässt. Die Nebenfiguren bekommen diesmal dafür mehr Platz eingeräumt, was in mancherlei Hinsicht wieder einen guten Fokus auf die Story liefert, da man sie somit aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann.
Fazit: Band 3 ist eine deutliche Steigerung zu den ersten beiden Bänden. Es geht nach wie vor um die Macht auf dem Wüstenplanet, wobei diesmal die Handlung besonders komprimiert ist. Zugleich bekommt man einen Einblick in die Verhaltensmuster der Verwandten der Atreides, obwohl es sich hier immer nur um kurze Augenblicke handelt.
- Tess Gerritsen
Scheintot
(958)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueIch mag die Fälle von Rizzoli und Isles. Man lernt pro Buch jeden der beiden Protagonistinnen besser kennen und dann gibt es auch immer einen sehr spannenden Fall.
Es ging aus der Perspektive von Mila los und das hatte es sich wirklich in sich. Mit einem tollen Twist und fesselnder Geschichte ist es ein wahrer Pageturner.
Hab leider aber schon bessere Teile gehabt, aber dennoch vier Sterne und eine Empfehlung von mir.
- Axel Ulrich
Drecksgeschäft
(14)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Ein Flug einer kleinen Einmotorigen endet für den Schmuckhändler mit einem lauten Knall. Eine Bombe im Heck scheint für Walzer eine ziemlich klare Ansage.
Als Walzers ehemalige Kundin Teresa dann auch noch verprügelt in Krankenhaus eingeliefert wird, stehen Ermittlungen an.
Dank seiner zahlreichen Kontakte zur örtlichen Polizei in Stuttgart und einem Krankenhausarzt muss der ehemalige Anwalt Walzer in sich gehen. Teresa hatte also vor Jahren eine Entbindung und ist in ihrem eigenen Haus vermöbelt worden, das sieht ganz und gar nicht gut aus. Dank Walzers entwaffnende Art gelingt es ihm, Teresa ein paar Informationen zu entlocken.
Die Familie wird seit Jahren von einem Drogen- und Geldwäsche-Netz erpresst. Das Kind befindet sich als Geisel irgendwo in Kolumbien und das hält natürlich das Netzwerk am Laufen. Doch jetzt hat Teresa genug. Die Ermittlungen bringen noch mehrere Geiselnahmen ans Licht und ein Plan muss her.
Doch auch die Geiselnehmer sind nicht ganz untätig. Der jüngste Spross hingegen ist aus seinem Traum eines reichen Beaus aufgewacht und hat seine Sachen gepackt. Das macht seinen Onkel natürlich nicht glücklich und eine Lösung dieses Problems muss her, bevor der Clan und die wahren Bosse davon Wind bekommen.
Walzer schlägt mit alten Freunden und deren zahlreichen Kontakten ungesehen in Kolumbien auf und es beginnt ein Katz- und Mausspiel.
Einzig Lena, Walzers Frau kann ihn vor dem Tripp vor einem totalen Rachefeldzug abbringen. Doch als die Geschichte offiziell ans Licht kommt, wird Teresa mutig. Alle Parteien sinnen nach Rache, während Walzer Geld gerochen hat. Er wagt, dank Lenas plötzlichem Sinneswandel, ein Spiel mit ganz eigenen Spielregeln.
Fazit
Ich mag Walzer. Wieso sollte er einem auch nicht sympathisch sein? Er hat ein feines Gespür für seine Klienten und ein noch feineres für gute Geldanlagen, auch wenn diese nicht immer Lupenrein sind. Er schätzt gute Freundschaft und hält an seinen Kontakten und ist bemüht, es nicht so arg zu übertreiben.
Mitten in der Pampa von Kolumbien aber, da kommt er nur mit den Sicherheitsexperten Max und Alex ans Ziel, die selbstverständlich über das passende Handwerkszeug und weltweit einsatzbereite Kontakte verfügen.
Ein wirklich gut gesponnener Wirtschaftskrimi, der sich quer über fast alle Kontinente zieht und wieder einmal klar macht, dass man mit einem klassischen Sparbuch im „normalen“ Leben nicht weit kommen kann.
- Christoph Scholder
Oktoberfest
(182)Aktuelle Rezension von: Ellaa_Meine Meinung:
•Achtung! Die Rezension enthält Spoiler!• Bei diesem Buch weiß ich gar nicht recht wo ich anfangen soll.
Insgesamt war das Buch denke ich einfach nicht meins und hat leider überhaupt nicht meinen Geschmack getroffen. Vom Klappentext her, habe ich einfach etwas vollkommen anderes erwartet- sehr schade!
Wer sich jetzt nicht von meiner etwas negativen Rezension abschrecken lassen möchte, sollte an diesem Punkt nicht weiterlesen.
Cover: Das Cover gefiel mir auf Anhieb sehr Gut, gerade weil es auch perfekt zu dem Titel und dem Klappentext passte. (:
Was natürlich sofort auffällt ist der blutrote Hintergrund, der an sich schon sehr schaurig ist. Schwarz hebt sich der Buchtitel in breiten, beeindruckend großen Lettern hervor. Unten im Cover erkennt man ein herrlich schönes Riesenrad und natürlich auch ein paar Achterbahnen, die eigentlich für jede Menge Spaß sorgen sollten. Schwarze Schlieren überziehen das Cover zusätzlich mit einer verhängnisvollen und mysteriösen Schicht..
Schreibstil: Der Schreibstil des Autors fande ich insgesamt nicht unangenehm. Er schreibt sehr locker und recht angenehm. Die Atmosphäre war auch gut- natürlich habe ich anfangs immer gebibbert, wann es denn endlich richtig losgeht und sehr gehofft das ich mich schnell besser einlesen kann. Aber leider springt der Funke nicht immer über. Von der Idee her fande ich das Buch wirklich gut, aber die Umsetzung hat mich leider überhaupt nicht gecaged. Tut mir sehr leid lieber Herr Scholder!
Idee: Ich habe tatsächlich sehr sehr lange gegrübelt, ob ich das Buch nicht doch zu Ende lesen sollte. Eigentlich bin ich kein Leser der so schnell aufgibt, aber jetzt bei der Hälfte des Buches (315/600) habe ich doch aufgegeben. Denn es bescherte mir schon eine angedeutete Leseflaute und das ist es mir dann doch einfach nicht Wert! Kommen wir zunächst zu dem Wesentlichen. (:
Jeder kennt es: Das Münchener Oktoberfest. Tausende von Menschen, ob groß oder klein, feiern hier und haben riesigen Spaß. Doch was ist, wenn plötzlich irgendjemand dieses Spektakel für einen Anschlag nutzt? In diesem Buch gibt der russische Elite Soldat Oleg Blochin den Befehl schonmal das erste Zelt mit Betäubungsgas stillzulegen.. Aber das ist erst der Anfang.. Schon bald werden 70.000 Menschen Geiseln bei einem Spiel um Leben und Tod..
Zunächst zog und zog sich das Buch dahin und ich brauchte wirklich sehr sehr lange um mich richtig in das Ganze einzulesen. Durch zahlreiche Perspektivwechsel und anfangs scheinbar wahllose Storys (Macht anfangs weniger Sinn, aber später umso mehr) kam ich einfach nicht richtig in das Buch hinein. Was mir das Lesen noch zusätzlich zur Hölle machte waren die absolut unnötigen Ausschweifungen in sämtlichen Militärischen Belangen. Sei es Waffen oder Politik, militärischen Aufstellungen und ähnlichem. Für mich hatte es tatsächlich den Eindruck als ob das Buch eine andere Zielgruppe hat: Nämlich das männliche Geschlecht. (: So doof es klingt.Charaktere: Ich muss sagen, dass ich wirklich keinen einzigen Bezug zu den Charakteren aufgebaut habe. Sie blieben mir insgesamt emotional komplett fern und kein einziger war mir daher so richtig sympathisch, was mir das Lesen zusätzlich nicht gerade erleichterte. In diesem Buch gibt es zahlreiche Perspektivwechsel, die gerade anfangs tatsächlich mehr als verwirrend waren- da sich das Buch nach und nach aufbaute, wurde einem erst später der Zusammenhang klar. Wie sagt man manchmal: Zu viele Köche verderben den Brei. Und in diesem Buch war das leider ein Paradebeispiel, was die zahllosen Charaktere angeht. Wichtig ist z.B. Oleg Blochin, der mit seinem sehr sorgfältig ausgewählten Team das Oktoberfest kontrolliert und der wohl weit höhere Ziele damit bezweckt.
Aber auch andere Charaktere wie z.B. Wolfgang Härter als knallharter Überlebenstyp der auf der Seite der "Guten" ist.
Mein Fazit: Ich vergebe zwei Sterne. Im Grunde finde ich die Idee gar nicht verkehrt und auch den Schreibstil fande ich bis zu einem gewissen Punkt recht angenehm. Leider hat mir nur das Ganze drumherum gar nicht gefallen. Ich hätte mir etwas mehr Feuer und Adrenalin gewünscht. Das die Geschichte auch noch sehr lange brauchte um auf den Punkt zu kommen, hat ihr meines Erachtens nach, auch nicht unbedingt geholfen. Super schade! Hatte etwas anderes erwartet. - Stephen Baxter
Die letzte Flut
(61)Aktuelle Rezension von: Literatur-sensei"Was geschieht, wenn der Meeresspiegel steigt? Nicht nur um einige Meter – sondern um einige Kilometer? Was würde das für unsere Zivilisation, unser Leben, unsere Zukunft bedeuten?"
So heißt es hier in der Inhaltsangabe und das trifft den Inhalt dieses Buches sehr genau. Baxter beschreibt hauptsächlich wie die Menschheit mit dieser Naturkatastrophe umgeht: Kriege, Flüchtlinge und noch mehr Flüchtlinge und letzendlich zusammenbrechende Regierungen. Im Mittelpunkt steht dabei eine Gruppe - Lily, Gary, Piers und Helen - die zu Beginn der Geschichte aus einer 5-jährigen Geiselhaft in Barcelona 2016 befreit werden und in eine für sie fremd gewordenen Welt zurück kommen. Das Klima hat sich verändert, der Meeresspiegel ist um 1 m gestiegen. Die Gruppe verspricht in Kontakt zu bleiben. Das Geschehen wird also abwechselnd aus der Sicht verschiedener Personen erzählt.
Ich fand es sehr packend und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, was aus den Hauptpersonen wird. Ihre Erlebnisse gingen mir wirklich unter die Haut. Baxter schafft es ein richtiges Weltuntergangs-Feeling aufzubauen. Die Welt bricht einfach zusammen: versunkene Städte, Artensterben, Zusammebruch ganzer Ökosysteme, die Ausbreitung von Krankheiten durch das veränderte Klima...
Warum ich diesem Buch dennoch nur 4 Sterne geben kann? Mir war die Erklärung woher das Wasser, welches für den rasanten Anstieg des Meeresspiegels auf über 8000 m (2052) über dem jetzigen Normalnull, kommt zu ungenau. Ich hab mir mehr wissenschaftlichen Tiefgang gewünscht, genauere (physikalische) Schilderungen, warum dieses Wasser überhaupt hinausströmt usw.
Immerhin gibt es dem Nachwort des Autors zufolge tatsächlich Wissenschaftler die enstprechende Beobachtungen gemacht haben.
Für naturwissenschaftlich weniger Interessierte wären diese Kapitel wahrscheinlich ein wenig trocken geworden, doch mir persönlich haben sie gefehlt.
Insgesamt kann ich dieses Buch aber trotzdem allen ans Herz legen, die gerne spannende und gut geschriebene Naturkatastrophen- und Weltuntergangs-Szenarien lesen. ♥ Wer also ein Fan von "Der Schwarm" von Frank Schätzing ist oder dem auch der "Trudeau Vektor" von Jurievics gefallen hat, ist hier richtig!
- Monika Bittl
Man muss auch mal loslassen können
(94)Aktuelle Rezension von: FeFuIch hatte bei dem Buch auf etwas locker-amüsantes gehofft.
Leider wurde ich enttäuscht. 😔
Das Aufeinandertreffen der drei Damen ist noch recht amüsant.
Jedes Kapitel ist immer aus der Sicht einer anderen Person geschrieben.
Leider tendiert doch sehr bald alles in die Richtung "Politisch", "System", "Kapitalismus", "Linken", "Rechten", etc.
Auch ist der Schreibstil teils etwas unangenehm. So abgehackt. Zu großer Deutsch-Englisch-Mix. Bei der Jessy passt es ja, also vom Charakterbild und ihrer Vergangenheit her. Aber es zieht sich leider durch alle Charaktere. Schöner wäre es, wenn jede/r so seine Eigenarten hätte.
Das ganze Politik-Gefasel hat mir das Buch ziemlich vermiest. Ich hatte mir doch eher etwas zum Schmunzeln und mit dem ein und anderen Lacher erhofft. - François Lelord
Hector und das Wunder der Freundschaft
(94)Aktuelle Rezension von: JorokaAuf wirklich langjährige Freundschaften kann man natürlich erst im fortgeschrittenen Alter zurückschauen. 20, 30, 40, 50 Jahre oder länger eine Freundschaft zu pflegen und immer wieder neu zu beleben, das gibt schon ein schönes, warmes Gefühl im Herzen.
Der schon allseits bekannte Glücksexperte und Psychiater Hector macht sich dieses Mal auf die Reise mit Freunden zu einem alten Freund und notiert dabei 21 Beobachtungen, was eine wahre Freundschaft ausmacht, wie z.B. schon oben genannter Satz oder auch „Wahre Freundschaft setzt man nicht für die Liebe aufs Spiel“ oder „Ein wahrer Freund ist bereit, Opfer für dich zu bringen oder sich deinetwegen sogar in Gefahr zu begeben.“ Letzten Satz wird auch Hector auf seiner abenteuerlichen Reise immer wieder zu bestätigen wissen. Denn ein alter Freund von ihm hat eine sehr, sehr hohe Summe unterschlagen und sich damit in einen überaus unzugänglichen Teil der Erde abgesetzt. Die Feinde, die er sich dadurch geschaffen hat, bedrohen auch Hector und seine Familie. Dieses Mal bleibt Hector soweit keusch und moralisch auf Linie.
Die Frage nach der Freundschaft ist eher so ein Nebenschauplatz dieses Buches. Die Handlung ist eine Mischung aus Thriller und Abenteuerreise. Sie ist locker zu lesen, manchmal ein bisschen verwunderlich, aber insgesamt nie langweilig. Sicherlich ist nun keine philosophische Abhandlung über die Freundschaft entstanden. Es sind eher Allgemeinplätze, die aber nichts desto trotz ein wenig zum Nachdenken anregen.
Bereits mein 3. Buch von Francois Lelord nach „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ und „Hector und die Geheimnisse der Liebe“. So war mir der Stil des Autors bereits vertraut.
Fazit: 3,5 von 5 Sternen. Ganz gut als Gute-Nacht-Lektüre geeignet oder als Buch zum Entspannen für den Urlaub.
- Richard Bachman
Amok
(287)Aktuelle Rezension von: Princess_CrabIch habe das Buch tatsächlich schon mehrfach gelesen, immer mit ein paar Jahren Abstand. Es nimmt mich jedes Mal aufs Neue mit und fesselt mich von Anfang an. Ein Schüler nimmt seine Klasse als Geiseln und nach und nach teilt er Episoden aus seinem Leben, bringt aber auch seine Mitschüler zum Sprechen. Geheimnisse werden offenbart und Geständnisse gemacht. Wirklich sehr spannend.
- Peter Henning
Ein deutscher Sommer
(36)Aktuelle Rezension von: PongokaterDie in diesem Roman thematisierten Ereignisse der Gladbecker Geiselnahme von 1988 hätten einen besseren Autor als Peter Henning verdient. Denn tatsächlich sind die Geiselnahme und ihre mediale Begleitung ein Zeichen für eine grundlegende Veränderung der deutschen Gesellschaft durch die Zulassung von privaten Rundfunk- und Fernsehsendern. Dabei ist nicht die Collage-Technik das Problem, mit der Henning die Geiselnahme mit anderen Personen verknüpft. Das Problem ist die mangelnde sprachliche und inhaltliche Fähigkeit des Autors, aus diesem Kaleidoskop ineinander verschränkter Geschichten ein Zeitbild zu entwerfen. Das Buch versackt gerade am Ende inhaltlich im Belanglosen und bietet dazu eine Sprache, die oft unbeholfen wirkt. - Morton Rhue
Ich knall euch ab!
(549)Aktuelle Rezension von: Dania_Mari_HugoAmoklauf an Schulen. Ein Thema, dass auch uns in Deutschland längst direkt betrifft. Was bewegt die Menschen dazu, so etwas zu tun. Hier werden beide Seiten beleuchtet und man bleibt immer irgendwie sprachlos und hilflos zurück. Es gibt keine eindeutige Seite, die man wählen kann, und dieses Buch bringt einen zum Nachdenken. Es gibt noch so viel dazu zu sagen. Ich finde, das sollte man unbedingt gelesen haben. Vor allem wegen dem Mobbing-Thema, mit dem alles anfängt.
- Arne Dahl
Totenmesse
(98)Aktuelle Rezension von: lesemaus17Meine Rezension zu "Totenmesse"
Klappentext: Cilla Hjelm betritt und 10:39 Uhr die Bank im vornehmen Stockholmer Viertel Östermalm. Hätte sie geahnt, was ihr bevorsteht, sie hätte einen anderen Tag für ihren Tag gewählt. Um genau 10:40 Uhr brüllen die Maschinengewehre der zwei Maskierten los, Glas splittert, und Cilla presst ihr Gesicht flach auf den Marmorboden. Was aussieht wie ein brutaler Banküberfall, entpuppt sich bald als etwas viel Ernsteres, Weitreichenderes: Die beiden russischen Bankräuber, mit denen das A-Team um Kerstin Holm un Cillas Exmann Paul Hjelm verhandelt, sind nicht auf das Geld aus. Denn plötzlich sind sie verschwunden, und ihre Spur führt bis nach Berlin und Wolgograd, bis in eine Zeit des Kalten Kriegs und der Jagd nach einer wertvollen chemischen Formel, für die viele Leute über Leichen gehen würden.
Im ersten Moment erinnert der Klappentext von "Totenmesse" an Haus des Geldes: Zwei Maskierte, Tokio und Nairobi, beginnen, in diesem Fall in der Banknotendruckerei, um sich zu schießen. Hierbei ist man jedoch nicht auf das Geld aus, sondern auf eine chemische Formel.
Das Buch ist äußerst spannend und sehr zu empfehlen. - Chris Bradford
Bodyguard - Die Geisel
(146)Aktuelle Rezension von: SusanTheGentleEin knallharter Schutzengel auf einer riskanten Mission
Ein 14-jähriger Junge als Bodyguard? Das glaubt doch kein Mensch! Eben deshalb ist Connor Reeves bei seinen Inkognito-Einsätzen so erfolgreich. Sein erster Auftrag führt ihn direkt ins Zentrum der Macht: Er soll die Tochter des amerikanischen Präsidenten beschützen. Allerdings darf Alicia nicht merken, dass er in Wahrheit Personenschützer ist. Denn die Präsidententochter hat die Nase voll von dem goldenen Käfig, in dem sie sitzt, und entwischt den Beamten des Secret Service immer wieder.3 tage, 3 tage habe ich für dieses Buch gebraucht das mir ein sehr guter Freund empfohlen hat und ich bin hin und weg. Sobald ich die Bücher die bei mir Zuhase rumliegen gelessen habe geht es auf jeden fall mit Band zwei weiter. Die kapitel sind kurz aber perfekt. Der schreibstil ist super und die Personen zum Verliben oder töten.
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