Bücher mit dem Tag "geistesgeschichte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "geistesgeschichte" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Die Vermessung der Welt (ISBN: 9783499013225)
    Daniel Kehlmann

    Die Vermessung der Welt

     (3.417)
    Aktuelle Rezension von: Bemyberlinbaby

    Verglichen mit anderen Büchern von Daniel Kehlmann steht dieses für mich leider ziemlich am Ende der Liste. Es hat mich kaum gefesselt und dadurch dass ein Großteil des Buchs aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen besteht auch hin und wieder abgehangen. Die Idee, sich solch berühmte Protagonisten zu angeln ist dennoch bemerkenswert. Der Schreibstil an sich hat mir allerdings sehr gut gefallen und war der Zeit, in der der Roman spielt, wunderbar angepasst.

  2. Cover des Buches Mit Platon und Marilyn im Zug (ISBN: 9783492311960)
    Helge Hesse

    Mit Platon und Marilyn im Zug

     (4)
    Aktuelle Rezension von: NicolasDierks
    „Heloise hatte als Frau keine Wahl. Und doch traf sie eine.“ Es sind Sätze wie diese, mit denen Helge Hesse historische Themen zu Momenten der Entscheidung von Menschen aus Fleisch und Blut werden lässt. Wenn Sie persönlich an Geschichte interessiert sind, an Biographien und daran, was man aus ihnen lernen kann, dann ist dieses Buch für Sie das richtige.

    Hesse findet immer einen persönlichen Zugang. Er kann Situationen anschaulich schildern und historische Persönlichkeiten lebendig werden lassen. Nicht nur in seinen facettenreichen Beschreibungen, sondern auch darin, wie er die Figuren agieren lässt. Er hält sich dabei an die historischen Fakten, aber schafft es – wo es die Faktenlage zulässt – packende Erzählungen zu spinnen.

    Hesse schreibt eloquent, arrangiert chronologisch, liefert teilweise etwas mehr Daten und Fakten als in Sachbüchern üblich. Aber auffällig ist sein Gespür für emotionale Befindlichkeiten. Ob Ablélard, Wittgenstein oder Marilyn Monroe, man versteht als Leser, worum es ihnen geht, was sie antreibt und mit welchen äußeren und inneren Hindernissen sie kämpfen – alles Elemente guter Erzählungen.

    Besonders gelungen ist etwa das Kapitel über die tragische Liebe des Philosophen Abaelard und der jungen Heloise – ein geradezu shakespeareskes Drama im mittelalterlichen Paris.
    Ansonsten fließt das Buch dann am natürlichsten und geistreichsten, wenn es um politische oder wirtschaftliche Zusammenhänge geht. An der Bekanntschaft des Renaissance-Philosophen Machiavelli mit dem Fürsten Cesare Borgia oder der eigentümlichen Begegnung Bismarcks mit dem Arbeiterführer Ferdinand Lasalle entfaltet Hesse wie ein Prisma die wechselnden Bedingungen und Interessen der Akteure.

    Die gute Balance zwischen Erzählung und Fakten schafft, was gute erzählende Sachbücher ausmacht: Der Leser folgt der inneren Bewegung einer Erzählung und erlebt Fakten als bedeutsam, weil er weiß, was von ihnen abhängt.

    Wen der Name Platon zögern lässt, der sei beruhigt. Das erste Kapitel kommt zwar (schon aufgrund der dünnen Faktenlage) etwas gedankenlastig daher. Doch man kann nur hoffen, dass dieses Leser nicht davon abhält, die wirklichen Schätze des Buches zu heben. Das Buch erhebt keinen moralischen Zeigefinger, macht keine komplizierten Theorien mundgerecht und belehrt auch nicht mit allgemeinen Antworten auf die großen Fragen des Lebens. Das Buch tut etwas viel Wertvolleres.

    Es gibt vieles im Leben, das wir nicht durch Regeln oder Traktate lernen, sondern nur durch Erfahrungen im Leben selbst: Menschenkenntnis, Situationsgespür, Taktgefühl etc. Die dafür prägenden Erfahrungen teilen wir seit Menschengedenken durch Erzählungen. Solche Erfahrungen kristallisieren sich hier in Lebensgängen bekannter Persönlichkeiten, durchaus als Beitrag zu einer modernen Mythologie vergleichbar. Indem Hesse die Erfahrungen historischer Persönlichkeiten den Leser miterleben lässt, macht er den menschlichen Erfahrungsgehalt von Geschichte zugänglich. Stärker als jede zusammenfassende „Moral von der Geschicht“ sprechen die Erzählungen selbst.

    Klare Leseempfehlung – und man darf auf weitere Bücher des Autors gespannt sein.
  3. Cover des Buches Sofies Welt (ISBN: B003H54XLM)

    Sofies Welt

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Ich_liebe_Buecher
    Als "Spitzenklasse" würde ich es nicht bezeichnen. Liest sich doch eher zäh.
  4. Cover des Buches Das Wissen des Abendlandes (ISBN: 9783491961593)
    Richard Tarnas

    Das Wissen des Abendlandes

     (2)
    Aktuelle Rezension von: lacrimosadiesilla
    In das "Wissen des Abendlandes" unternimmt Richard Tarnas nichts weniger als den Versuch, die Entwicklungslinien der Geistesgeschichte der westlichen Welt auf gerade einmal 560 Seiten nachzuzeichnen. Und das gelingt ihm auf eine souveräne Weise.

    Es ist kein einfach zu lesendes Buch und ohne Vorkenntnisse in der Philosophiegeschichte sollte man es nicht zur Hand nehmen. Den mit der Materie vertrauten Leser verschafft es jedoch beispielhaft präzise und einsichtige Darstellungen der wichtigsten Denker aus den letzten drei Jahrtausenden. Tarnas stellt die Entwicklung der westlichen Geistesgeschichte als eine Geschichte gegensätzlicher Strömungen dar, die sich aneinander reiben, sich aber auch gegenseitig befruchten können. 

    Hervorheben möchte ich insbesondere die Abschnitte, in denen Platon und Aristoteles einander gegenübergestellt werden. Ich habe bislang nirgendwo eine bessere und verständlichere Einführung in das aristotelische Denken gefunden als bei Tarnas. Ebenso großartig sind die Brüche dargestellt, die zu Paradigmenwechseln führten. 

    Das Ende, in dem der Autor sein Fazit zieht und einen Ausblick gibt, hat mich jedoch weniger überzeugt. Nachdem er dargelegt hat, dass jeder Wissenschaftler in seinem eigenen Paradigma gefangen ist, versucht er, die Geistesgeschichte aus seinem eigenen Paradigma, der Tiefenpsychologie, zu erklären. Dazu zieht er eine sehr gewagte psychoanalytische Theorie heran, was ich als überzogen und unpassend empfand. Das mag allerdings wiederum an meiner Abneigung gegenüber dem Paradigma der Psychoanalyse liegen, insofern bestätigte es vielleicht die Thesen, die Tarnas zu postmodernen Positionen aufstellt :-).

    Mein Fazit: Eine unbedingte Leseempfehlung, für alle, die nach der Lektüre einer Einführung in die Philosophie nach mehr verlangen.

  5. Cover des Buches Philosophische Temperamente (ISBN: 9783570551387)
    Peter Sloterdijk

    Philosophische Temperamente

     (4)
    Aktuelle Rezension von: David_Gray
    Das sind sehr gut zu lesende kurze Einführungen zu Leben und Werk einiger der wichtigsten Philosophen. Sloterdijk ist auf der Höhe seiner Kunst, sowohl stilistisch, als auch philosophisch historisch. Was mich an dem Buch ein wenig stört ist schlicht der Preis.
  6. Cover des Buches Hinduismus und Buddhismus (ISBN: 9783834624062)
  7. Cover des Buches Nichts leichter als das. Das Buch von Coppenrath für alle, die in nur 150 Minuten endlich wissen wollen, wie die Welt denken lernte. (ISBN: 9783815799109)
  8. Cover des Buches Die Alpen (ISBN: 9783719315566)
  9. Cover des Buches Macht, Geist, Wahn - Kontinuitäten deutschen Denkens (ISBN: B003IJMNN2)
  10. Cover des Buches Die Geburt der Klinik (ISBN: 9783596274000)
    Michel Foucault

    Die Geburt der Klinik

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  11. Cover des Buches Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer gegen seine Zeit (ISBN: 9783727400513)
    Rudolf Steiner

    Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer gegen seine Zeit

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl

    Als geborene Nützsche und bekennende Christin war Friedrich Nietzsches Geist für mich eine Herausforderung, der ich mich nur mit der Hilfe Rudolf Steiners zu stellen wagte.

    Wie sehr war ich, die ich ein Buch mit dem Titel "Gott is(s)t Honig" geschrieben habe, erstaunt, als ich im ersten Teil des Buches las, was Rudolf Steiner Friedrich Nietzsche zuschrieb: "Er ist kein philosophischer Kopf, sondern ein 'Honigsammler des Geistes', der die 'Bienenkörbe' der Erkenntnis aufsucht und heimzubringen sucht, was dem Leben frommt."

    So sehr ich mich bemüht habe, einen gravierenden Unterschied zwischen Nietzsches Geist und meinem konnte ich nicht finden.

    Nach Nietzsche wandelt sich der Geist vom dienenden Kamel zum auflehnenden Löwen und schließlich zum unschuldigen Kind, welches die Welt unvoreingenommen betrachtet und das Leben darin wie Dionysis feiert.

    "Singend und tanzend äußert sich der Mensch als Mitglied einer höheren Gemeinsamkeit: er hat das Gehen und Sprechen verlernt und ist auf dem Wege, tanzend in die Lüfte emporzusteigen. Aus seinen Gebärden spricht die Verzauberung." Nietzsche, Die Geburt der Tragödie

    "Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen." Marcus 10,15

    Sprachlos erobert sich das singende und tanzende Kind das Gottesreich, welches Nietzsche als höhere Wirklichkeit bezeichnet, und wird dadurch zum Übermenschen, der im Schöpfer des kategorischen Imperativs und seiner Sittlichkeit nur einen verwachsenen Begriffskrüppel sehen kann und die Wahrheit des Atheisten als Ideal entlarvt, der er sich ebenso unterwirft wie der Christ einem Gott außerhalb seines Geistes.

    "Du fragst warum? Ich gehöre nicht zu denen, welche man nach Ihrem Warum fragen darf."
    Nietzsche, Also sprach Zarathustra
    Die kausale Frage des Verstandes nach dem Warum weicht der Zielorientiertheit der sinnlichen und geistigen Triebe.
    Nach Steiner forscht der dionysische Weise nicht, weil er Macht haben will, sondern er schafft.

    Widerstände sind ihm auf seinem Weg willkommen. Steiner interpretiert Nietzsche, indem er sagt: "Der Starke liebt den Krieg, denn er braucht den Krieg, um seine Schöpfungen gegen die widerstrebenden Mächte durchzusetzen."
    Mitleid schwächt, weil es zu erhalten sucht, was überwunden werden soll, nämlich Leid und Schwäche.
    "Wer Mitleid braucht, kann nicht allein stehen, ..." Steiner, Friedrich Nietzsche: Ein Kämpfer gegen seine Zeit

    Letztlich geht es bei den Widerständen jedoch nur darum, sie in christliche Nächstenliebe bzw. Feindesliebe zu wandeln, indem man sich ihnen hingibt, indem man dem Feind auch die andere Backe hinhält.
    "Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin.“
    Carl Sandburg, irrtümlich Bertolt Brecht zugeschoben

    Weil Nietzsche die Moral des Christentums so vehement ablehnte, fand er die Liebe nicht, die es in sich birgt. Steiner schreibt: "Er hat deshalb die Bedeutung des Bewußtseins für die Persönlichkeit unterschätzt."

    Der höchste Wert des Buches "Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer gegen seine Zeit" liegt für mich darin, dass Rudolf Steiner am Ende Nietzsche durch Zarathustra sprechen lässt, "siehe, wir wissen ..., daß alle Dinge ewig wiederkehren und wir selber mit, und daß wir schon ewige Male dagewesen sind, und alle Dinge mit uns", diese Aussage aber nicht bewertet.

    Nietzsche lehnte das Jenseits ab, während Steiner dafür einstand. Welche Größe zeigt Letzterer, wenn er offen lässt, was offen ist.

    Ich verneige mich mit Seelenruhe vor zwei großen Geistern, die dem meinem nicht so unähnlich sind.

     Vera Seidl 

     

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