Bücher mit dem Tag "geisteskrankheiten"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "geisteskrankheiten" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Die dreizehnte Geschichte (ISBN: 9783641141530)
    Diane Setterfield

    Die dreizehnte Geschichte

     (301)
    Aktuelle Rezension von: Frie

    Zwei Frauen und eine spannende Geschichte mit einigen Fragezeichen über Zwillinge und das besondereBandzwischen ihnen. Vida Winter, Englands berühmte Schriftstellerin, beauftragt Margaret Lea, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Da spielen mehrere Generationen eine Rolle und geht es ein bisschen zu wie bei DuMauriers Rebekka. Der Familiensitz der Angelfields ist Schauplatz der Geschichte und wird in deren Verlauf dem gleichen Verfall unterliegen, wie die Familie. Winter, die bisher immer ihre Geschichte mit blühender Phantasie 'entworfen' hatte, verspricht, die Wahrheit zu erzählen. Aber tut sie das?
    Margaret Lea nähert sich beim Zuhören und Notizen machen ihrer eigenen Geschichte an. Wie bei Winter spielt ein zentraler Verlust eine große Rolle. Ist Heilung möglich?
    Setterfield hat einen düsteren Roman über zwei dysfunktionale Familien geschrieben. Bei Winter sind die Familienmitglieder noch ein paar Zacken mehr neben der Spur. Trotzdem, ich habe den Protagonisten ihre Rolle abgenommen. Die Kapitel sind nicht alle gleich stark, aber über alles war ich gefesselt und habe es schnell gelesen. Dieses Buch werde ich rgendwann wieder lesen müssen, da ich das Gefühl habe, dass mir zwischen den Zeilen etwas entgangen ist.
    Ich fühlte mich gut unterhalten und gebe 4 Sterne.

  2. Cover des Buches Die Einkreisung (ISBN: 9783453503984)
    Caleb Carr

    Die Einkreisung

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Sebastian_Diesel

    Der Handlungsort und die Grundidee sind nicht schlecht. Anfänge von Kriminalistik und Psychologie im New York des späten 19. Jahrhunderts kommen gut an. Das hat schon bei Arthur Conan Doyle in London funktioniert.


    Die Schwäche dieses Buches ist, dass die Erzählerfigur zwar eigentlich gut eingesetzt ist, um den Leser/die Leserin in diese Welt einzuführen, dann aber leider sehr farblos bleibt. Selbst sehr stumpfe Schlussfolgerungen der anderen Figuren werden bestaunt und gleichzeitig bleibt der Erzähler extrem passiv und unternimmt kaum einmal selbst etwas, fühlt sich, sobald er allein gelassen wird stets unfähig und will aufgeben. 

    Mich persönlich hat das nicht gepackt, weil die interessanten Aspekte vor diesem Hintergrund zurückfielen und das Ende sehr schnell ablief, vielleicht auch deshalb, weil der Autor seinen Killer nicht zu sehr offenlegen wollte, obwohl die psychologische Auseinandersetzung von Dr. Kreisler mit dem Killer überaus spannend hätte ausfallen können.


  3. Cover des Buches In den Augen der anderen (ISBN: 9783404168248)
    Jodi Picoult

    In den Augen der anderen

     (275)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    Jacob Hunt ist 18 Jahre alt, überdurchschnittlich intelligent und beschäftigt sich in seiner Freizeit am liebsten mit Forensik, Tatorten und Fingerabdrücken. Sein Leben ist streng getaktet, um 16:30 Uhr muss er seine Lieblingsserie gucken, um 18 Uhr gibt es Abendessen, wobei das Essen stets dem Wochentag entsprechend eine bestimmte Farbe haben muss, genau wie die Kleidung, die er trägt. Dies sind nur einige wenige Eigenheiten, denn Jacob leidet unter Asperger-Syndrom. Sein jüngerer Bruder Theo fühlt sich deshalb vernachlässigt, denn Jacob steht bei seiner Mutter Emma stets im Mittelpunkt, der Vater hat die Familie bereits vor Jahren verlassen, da er mit der Diagnose nicht umgehen konnte. 

    Emma wollte Schriftstellerin werden und arbeitet in zwischen als "Kummerkastentante" für eine Zeitung. Sie hat keine engen Freunde, da sich alle befremdet von dem autistischen Jacob abwenden, um den sich immer alles dreht. Emma kommt zurecht, liebt ihr Söhne über alles, hatte sich ihr Leben aber anders vorgestellt. 

    Als Jacobs Tutorin tagelang verschwunden ist und letztlich tot aufgefunden wird, gerät Jacob unter Tatverdacht, da er den Tatort arrangiert hat und wird des Mordes angeklagt. Aufgrund seiner unkontrollierten Anfälle und seinem eigenartigen Verhalten trauen Polizei und Staatsanwaltschaft Jacob ein Gewaltverbrechen zu. Emma ist zwar verunsichert, glaubt aber an die Unschuld ihres Sohnes und kämpft zusammen mit dem unerfahrenen Anwalt Oliver Bond für Gerechtigkeit. 

    Der Roman wird abwechselnd aus der Perspektive der fünf handelnden Personen geschildert, so dass man sowohl tiefe Einblicke in die Familie erhält, aber auch in die Ermittlungen der Polizei eingebunden ist und die Taktik des einfallsreichen Junganwalts verfolgen kann.  

    Bevor die Studentin Jess verschwindet, wird der Fokus auf das familiäre Zusammenleben der Hunts gelenkt. Jacob gilt als "Freak", der von manchen ausgelacht wird und anderen Angst einjagt. Er hat keinen Sinn für Empathie, tut sich schwer im Umgang und der Kommunikation mit anderen und rastet aus, wenn etwas von seinen Gewohnheiten abweicht. Auch der 15-jährige Theo hat dadurch keine Freunde, musste als kleiner Bruder schon früh auf den Älteren aufpassen und sucht sich den Kick bei Wohnungseinbrüchen und kleinen Diebstählen, während er von einem normalen Familienleben träumt. 

    Emma führt ein anstrengendes Leben, kümmert sich 24/7 um ihren ältesten Sohn, ist dabei jedoch beneidenswert geduldig. Sie ist eine starke Frau, die alles allein managt und ihre Mutterliebe ist trotz aller Schwierigkeiten unerschütterlich und spürbar. 

    Die Geschichte ist bittersüß, denn manche skurrile Szene liest sich humorvoll, auch wenn stets die Krankheit Jacobs der Auslöser ist, die über allem steht und das Leben der gesamten Familie nachhaltig beeinträchtigt. Jeder Protagonist ist ein Unikat, wirkt authentisch und nahbar. Durch die wechselnden Perspektiven fällt es leicht, sich in jeden von ihnen hineinzuversetzen. 

    Neben den aufwühlenden, emotionalen Momenten, ist die Geschichte spannend, denn die Schuldfrage am Mord von Jess bleibt lange im Unklaren, wobei die Frage der Schuldfähigkeit noch viel bedeutsamer ist. 

    Der Prozess und der Kampf um Jacobs Rechte im Vorfeld und währenddessen sind abwechslungsreich geschildert, was insbesondere an dem jungen und unerfahrenen Rechtsanwalt Oliver liegt, der intuitiv handelt und sich mehr zunächst persönlich als professionell für die Hunts einsetzt. 

    "In den Augen der anderen" ist ein beeindruckendes, aufwändig recherchiertes Buch, das informativ ist und viele Sachinformationen zum Asperger-Syndrom enthält, gleichzeitig aber auch unkompliziert unterhaltsam ist und ein bewegendes Familiendrama erzählt. 

  4. Cover des Buches Der Doppelgänger (ISBN: 9783898133524)
    Fjodor M. Dostojewski

    Der Doppelgänger

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Alais

    Eines Nachts begegnet der kleine Beamte Goljadkin einem Menschen, der so aussieht wie er, den gleichen Namen trägt, den gleichen Beruf ausübt ... Goljadkin ist hin- und hergerissen zwischen Misstrauen und dem flüchtigen Gefühl, einen Freund gefunden zu haben, letztendlich jedoch siegt die Furcht ...
    Ein Klassiker der russischen Literatur in einer rundum gelungenen und sehr spannenden Hörspielversion mit den Sprechern Ignaz Kirchner, Ulrich Matthes und Werner Wölbern.
    Als Hörerin konnte ich mich erschreckend gut in die Hauptfigur Goljadkin und sein Gefühl, die Welt um ihn herum immer weniger verstehen zu können, hineinversetzen. Er bemüht sich so verzweifelt um Normalität, darum, unter den anderen Menschen zurechtzukommen, mit ihnen zu kommunizieren und doch wirkt er sowohl in seinem privaten als auch in seinem beruflichen Umfeld ganz fürchterlich einsam und isoliert, sodass man ihm einen Menschen an seine Seite wünscht, der ihn in den Arm nimmt. Gleichzeitig bekam ich Angst, was er in seinem erregten Zustand tun könnte ... Ignaz Kirchner, der Goljadkin spricht, schafft es, diese berührende menschliche Seite und zugleich das Beunruhigende an Goljadkins Verhalten spürbar zu machen.
    Aber was geschieht da - gleitet Goljadkin wirklich in den Wahnsinn ab oder ist der Doppelgänger sehr real ... sicher bin ich mir immer noch nicht, zu sehr ist es Dostojewski gelungen, mir die Welt aus Goljadkins Augen zu zeigen ...

  5. Cover des Buches Weckt mich, wenn es vorbei ist (ISBN: 9783404612017)
    Mary K. Blakely

    Weckt mich, wenn es vorbei ist

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Synapse11
    Traumleben und Lebensträume Inhalt: Das Buch ist eine Autobiographie der Autorin. Mary Kay Blakely, im Grunde eine Frau, die ihre Kinder über alles liebt, “Beim Leben mit den Kindern habe ich mehr über die menschliche Natur erfahren, als man mir in den Jahren meiner Bildung beigebracht hat.” (S.118) aber genauso ihre Arbeit als Journalistin. Aufträge, Termine, Verabredungen, Kinder, Arbeit, Karriere ... Kann man alles unter einen Hut bringen und immer hundert Prozent oder mehr geben? Blakely’s Termine waren so viel, dass sie gar nicht alle einhalten konnte. Abgesagte Termine ohne triftigen Grund nahm man ihr Übel. Eines Tages zog ihr Körper die Notbremse. Blakely fiel ins Koma - damit kamen alle Verabredungen, Pläne und Ziele zum Stillstand und das für ungewisse Zeit. Für sie selbst, aber auch für Angehörige und Kollegen eine schlimme Erfahrung. Lernen Blakely und die Menschen in ihrer Umgebung etwas daraus? Oder gerät “der Dampfer ihres Lebens” schnell wieder ins alte Fahrwasser? “Es war mir peinlich im Koma gekentert zu sein, als die See hochging,” (S.353) Meine Meinung: Das Buch erschien 1989 bei Times Books, New York und hat 1991 in Deutschland innerhalb eines Jahres vier Auflagen erreicht. Durch die auf Tatsachen beruhende Handlung wird deutlich, das auch Koma Patienten fast alles fühlen und spüren was um sie herum geschieht, bzw. was mit ihnen geschieht, bis hin zur Wahrnehmung von Schmerzen. Ein Buch das informiert, wachrüttelt aber auch für spannende Unterhaltung und Inspiration sorgt. Ein Buch mitten aus dem Leben, aus einem reichen, schmerzhaften Erfahrungsschatz heraus geschrieben. Für mich war es sehr interessant zu lesen, was Mary Kay Blakely im Koma erlebt hat, aber auch was sie daraus für ihr weiteres Leben mitgenommen hat. Eigentlich lese ich Biographien nicht besonders gern, aber dieses Buch habe ich verschlungen weil es spannend und informativ geschrieben ist und sich flüssig lesen läßt. Meine Lieblingstextstelle: “Ich hatte eine Verabredung mit dem Tod gehabt, sie aber - wie so viele andere Termine - nicht eingehalten. Die vor mir liegenden jahre erschienen mir als Geschenk, als unverdienter Bonus, mit dem ich umgehen konnte, wie es mir gefiel.” (S. 352) Fazit: Sicherlich hätte ich etwas verpasst, wäre mir dieses Buch nicht in die Hände gefallen.
  6. Cover des Buches Teufelskälte (Ein Fall für Tommy Bergmann 2) (ISBN: 9783869092478)
    Gard Sveen

    Teufelskälte (Ein Fall für Tommy Bergmann 2)

     (11)
    Aktuelle Rezension von: MissStrawberry
    Tommy Bergmanns erster Fall als Kommissar lässt ihn bis heute nicht los. Damals lag im Wald die verstümmelte Leiche der 15 Jährigen Christina. Ihr Mörder wurde erst nach einer langen Reihe weiterer Morde gefasst. Doch jetzt, fast 20 Jahre später (wir befinden uns im Jahre 2004), ist sich Bergmann nicht mehr sicher, ob er den richtigen Mann seiner gerechten Strafe zugeführt hat, denn eine weitere Leiche taucht auf und erinnert fatal an Christina. Läuft der wahre Täter vielleicht noch frei herum?

    Skandinavische Krimis und Thriller sind immer etwas düster und zäh, doch Gard Sveen kann mich nicht mal mit Detlef Bierstedt als genialer Stimme fesseln. Es dreht sich zu viel im Kreis. Auf allem wird ewig herumgekaut, es von allen Seiten betrachtet, dann wieder ein Sprung in eine andere Zeit, zu einem anderen Fall, zu einem anderen Problem (und sei es Susanne Bech, Tommys Kollegin). Im Grunde ist in diesem Buch keine einzige Figur geistig wirklich komplett gesund. Mir ist das alles einfach zu sehr „drüber“.

    Das verhindert zudem, dass ich zu irgendeinem Charakter einen Bezug aufbauen konnte. Alles war mir bis zum Ende extrem fern, niemand gewann meine Sympathie und irgendwo hab ich auch weitgehend das Interesse verloren. Irgendwann war es einfach zu viel mit „dachte er“. Ich hatte schon langsam Panik, wann diese beiden Worte wieder fallen. Obwohl es viele brutale Stellen gab, kam keine echte Spannung auf (nur jede Menge Ekel und Entsetzen). Zudem ist das Ganze durch die vielen Sprünge sehr verwirrend.

    Das Ende verknüpft vermeintlich einige der Stränge miteinander, doch finde ich die Auflösung nicht wirklich befriedigend oder gelungen. Im Gegenteil, ich fühle mich ein wenig betrogen und auch wenn es sehr schockierend ist, gefällt es mir nicht wirklich. Noch dazu habe ich kein Bedürfnis, den Vorgänger zu lesen oder hören oder gar Interesse an weiteren Fällen mit Tommy Bergmann. So bleiben auch leider nur zwei Sterne übrig.

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