Bücher mit dem Tag "gelehrter"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gelehrter" gekennzeichnet haben.

33 Bücher

  1. Cover des Buches Faust I (ISBN: 9783872910288)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Faust I

     (3.403)
    Aktuelle Rezension von: JazzH

    Wenn man in Deutschland das Abitur bestehen will, kommt man normalerweise nicht um Faust herum. Warum, verstehe ich nicht. Was bringt es einem Menschen von heute alte Bücher wie diese in veralteter Sprache zu lesen? 

    Noch dazu ist auch das Thema und der Inhalt absoluter Unsinn. Ein Mann schließt einen Pakt mit dem Teufel... Wen interessiert so ein Fantasyroman? Mit dem Genre kann ich abgesehen von der Sprache auch nichts anfangen. 

    Alle, die es nicht gelesen haben, haben damit nichts verpasst. Muss man nicht lesen. 

  2. Cover des Buches Die Gilde der Schwarzen Magier 3 - Die Meisterin (ISBN: 9783641023232)
    Trudi Canavan

    Die Gilde der Schwarzen Magier 3 - Die Meisterin

     (2.043)
    Aktuelle Rezension von: miart

    Im Vergleich zu den ersten beiden Bänden bin ich etwas positiver gestimmt. Während die ersten Bücher gerade wie unnötige Filler wirken, entwickelt sich die Geschichte nun in eine spannendere Richtung. Der Spannungsbogen baut sich spürbar auf, spitzt sich zu und bietet etwas mehr emotionale Tiefe. 

    Leider hat mich vor allem die Darstellung der Magier in diesem Buch enttäuscht. Trotz jahrelangem Studium und Training schienen sie unvorbereitet und hielten stur an veralteten Regeln fest, was zu katastrophalen Konsequenzen führte und sie wie naive Narren wirken ließ. Es war frustrierend zu sehen, wie die wenigen Charaktere mit Potenzial ihr Ende fanden. 

    Insgesamt hat dieser Band zwar Verbesserungen gezeigt, dennoch bleibt mein Gesamteindruck in der Umsetzung einer potenziell guten Geschichte eher enttäuschend. Der Schreibstil der Autorin ist einfach eher sachlich und füllt die Story mit vielen belanglosen Informationen.

  3. Cover des Buches Reise zum Mittelpunkt der Erde (ISBN: 9783867600651)
    Jules Verne

    Reise zum Mittelpunkt der Erde

     (416)
    Aktuelle Rezension von: Sophelliest

    Da ich gerade ein wenig gefallen an Klassikern gefunden habe, konnte ich auch vor diesem Buch nicht halt machen.

    Der Schreibstil

    Ich fand den Schreibstil ganz in Ordnung, teilweise wurden aber auch Dinge beschrieben, die ich ein bisschen unnötig fand, ich konnte auch mit der Beschreibung von den Steinen nicht wirklich etwas anfangen, dafür fehlt mir die Begeisterung für Geologie.


    Die Charaktere

    Ich fand die Charaktere wirklich sehr interessant und fand die Entwicklung wirklich spannend. Die Entwicklung wurde auch durch den Schreibstil deutlich, was mich wirklich beeindruckt hat.


    Die Story

    Ich weiß nicht wirklich, was ich von der Geschichte halten soll. War ganz in Ordnung, hatte ein bisschen Spannung aber auch viele, meiner Meinung nach, unnötige Szenen.

  4. Cover des Buches Der dritte Zwilling (ISBN: 9783404193257)
    Ken Follett

    Der dritte Zwilling

     (896)
    Aktuelle Rezension von: la_vie

    Ken Follet hat mit "Der dritte Zwilling" eine wirklich interessante Geschichte geschrieben. Es geht darum, dass ein Mann eines Verbrechens beschuldigt wird, dass er seiner Aussage nach nicht begangen hat. Doch alle Beweise sprechen gegen ihn. Das Opfer identifiziert ihn und seine DNA wird am Tatort gefunden. Und dennoch besteht er darauf, es nicht gewesen zu sein. Die Protagonistin, eine junge Wissenschaftlerin im Bereich der Zwillingsforschung, glaubt ihm und hilft ihm dabei, das Rätsel um dieses Verbrechen zu lösen.

    Die Geschichte ist wirklich spannend und trotz des Alters noch immer erstaunlich aktuell. Das Buch liest sich gut und flüssig und ist auch spannend, auch wenn ich am Ende der Geschichte wenig überrascht war. Das Ende hat sich im Grunde schon recht früh angekündigt. Trotzdem kann ich für dieses Buch eine Leseempfehlung aussprechen, es hat mich durchaus unterhalten.

  5. Cover des Buches Die Feuerschreiber (ISBN: 9783038480907)
    Claudia Schmid

    Die Feuerschreiber

     (16)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    „Wer hätte wohl gedacht, dass hinter feuchten Klostermauern so ein Geist heranwächst. Und er hat großen Mut, der fürchtet sich nicht vor den Mächtigen!“

    Die Begegnung des Philipp Melanchthon, seines Zeichens Magister, Professor, Sprachgelehrter, und großer Geist in kleinem, unscheinbarem Körper, mit dem Mönch aus Wittenberg hatte bedeutende Folgen für die Kirche. Die beiden Männer waren zwar in mancherlei Hinsicht unterschiedlich, hatten jedoch ein gemeinsames Ziel vor Augen. Ihrer beider Bestreben war es, das Evangelium Gottes durch genaues Studium zu erkunden und die Kirche und das Universitätsstudium zu erneuern. Sowohl Luther als auch Melanchthon waren dazu berufen, zu Reformatoren zu werden, sie gingen ihren Weg mit unerschütterlicher Überzeugung. Melanchthon bildete mit seiner ruhigen, besonnenen Art einen Gegenpol zum aufbrausenden, glühenden Geist Luthers mit seinem messerscharfen Verstand, seiner Fähigkeit zum Ordnen von Gedanken und seiner bemerkenswerten Redlichkeit im Ringen um Wahrhaftigkeit. Ihre Gottesfurcht, ihr tiefer Glaube und das Wissen um die Dringlichkeit der Erneuerung der Kirche einte sie ebenso wie der Drang, den Menschen Bildung und Wissen zu vermitteln und ihnen zu dienen.

    Durch ihre gründlichen Recherchen gestattet die Autorin im vorliegenden Buch tiefe Einblicke in die Zeit der Reformationsbewegung und den Ursprung der Erneuerung der Kirche. Claudia Schmid begeisterte mich mit einer prallen Fülle von historisch relevanten Fakten und ließ mich in Form von Dialogen zwischen den Protagonisten an deren Ansichten, Anliegen und Lehren teilhaftig werden. Zwar ist – und bleibt – das Kernthema dieses Buches die Reformation mit all ihren Hintergründen und Auswirkungen, die bittere Armut und das unermessliche Leid des einfachen Volkes und die Errungenschaften dieser Zeit werden jedoch ebenfalls beleuchtet.

    Der schöne, gewählte Sprachstil hat viel dazu beigetragen, das Lesen zu einem Vergnügen zu machen. Die Kombination von fundierten Informationen und der Erzählung in Form eines Romans fand ich ausgezeichnet umgesetzt. Historische Ereignisse wurden auf sehr lebendige, interessante, oft sogar fesselnde Weise vermittelt und ich hatte an vielen Passagen das Gefühl, tief ins Geschehen einzutauchen.

    Die Autorin konzentriert sich im vorliegenden Buch nicht allein auf ihre beiden Protagonisten Melanchthon und Luther. Sie gibt auch weiteren bekannten Figuren wie beispielsweise dem Ablassprediger Johannes Tetzel, dem Erzbischof Albrecht von Mainz, dem Hofmaler Lucas Cranach sowie dessen Freund Albrecht Dürer, Luthers Kontrahenten Johannes Eck, und vor allen Dingen den Ehefrauen der beiden Reformatoren ein Gesicht. Ich konnte mir die ruhige, gütige und mitfühlende Katharina Krapp mit ihrer zarten Statur ebenso bildhaft vorstellen wie die ehemalige Nonne Katharina von Bora, die dem Haushalt Luthers vorstand und ihren Mann in jeder Hinsicht eine großartige Unterstützung war. Dieses Buch weckte in mir das Verlangen, mich intensiver mit der Lebensgeschichte Luthers und seiner Beziehung zu Katharina von Bora zu beschäftigen. Die Person des Jörg Unbereit als Wegbegleiter Philipp Melanchthons empfand ich als sehr gutes Stilmittel, um dem Leser das Leben des Bauernstandes und die Entstehung der Wiedertäufer-Bewegung nahezubringen. Der geschickte, kräftige Hüne aus dem Odenwald begleitet Melanchthon nach Wittenberg, ihre Lebenswege kreuzen sich danach immer wieder.

    Nicht nur inhaltlich, sondern auch hinsichtlich der optischen Aufmachung empfand ich dieses Buch als wirklich gelungen. Der Titel „Feuerschreiber“ könnte eindrucksvoller nicht dargestellt sein wie auf dem Cover dieses historischen Romans: ein Tintenfass mit Feder und den in kalligraphischen Schriftzügen angeführten Namen der beiden Reformatoren befindet sich in der oberen Hälfte des Buches, während die untere Hälfte von einem roten, lodernden Feuer dominiert wird und Bewegung und Gefahr versinnbildlicht. Der in großen weißen Lettern angeführte Buchtitel in der Mitte wurde mit tiefroter Farbe hinterlegt – eine wahrlich anziehende, aussagekräftige und gelungene Gestaltung!

    FAZIT: Ich empfand die Lektüre dieses historischen Romans aus der Feder von Claudia Schmid als höchst informatives, interessantes und an manchen Stellen sogar fesselndes Lese-Abenteuer, das mir auf den Spuren der beiden großen Reformatoren ein tiefes Eintauchen in die Geschichte erlaubte. „Die Feuerschreiber“ war eine Lektüre, die ich uneingeschränkt weiter empfehle!
  6. Cover des Buches Faust II (ISBN: 9783872911698)

    Faust II

     (327)
    Aktuelle Rezension von: EvaMinna

    Eigentlich hat mich meine Tochter, sie studiert Wirtschaft, animiert, Goethes Faust II zu lesen. Was hat ein Wirtschaftsstudium mit klassischer Literatur zu tun, dachte ich, wurde aber bald eines Besseren belehrt. Spätestens bei der "Gelddruckszene" wurde mir bewusst, dass sowohl Verantwortliche als auch Konsumenten seit 1832 nichts dazugelernt haben - oder zumindest scheint es so.

     Goethe, der unter anderem Adam Smiths Werke studierte, nahm den britischen Banker John Law als reales Vorbild für Mephistopheles und warnte schon damals vor der Geldschöpfung aus dem Nichts. Goethe rät in seinem Werk und auch in seiner Stellung als "Wirtschaftsminister" am Weimarer Hof von der Papiergeldeinführung ab. Einzig der Narr in Faust II begreift, dass durch das magische Geld eine Inflation droht, und erkennt den Ausweg daraus bzw. investiert in Sachwerte. So wie in der "Gelddruckszene" profitieren die Menschen auch heutzutage nur kurzfristig, denn wie im Werk veranschaulicht wird, kann Reichtum aus Papier über Nacht verschwinden.

    Auch die USA, die sich 1933 vom Goldstandard lösten, um die Geldmenge auszuweiten, profitierten anfangs, doch heute zahlt die gesamte Welt den Preis für eine Wirtschaft, die so wie in Goethes Faust immer mehr auf Magie basiert. Man denke an die Börse.

     Interessant ist auch, dass Goethe Faust II versiegeln ließ und anordnete, das Werk erst nach seinem Tod zu publizieren. Er war der festen Überzeugung, dass die damalige Leserschaft seine Botschaft nicht verstehen würde. Verstehen wir seine Botschaft heute, oder wollen wir sie nicht verstehen? Jeder, der im Bereich Finanzwesen und Wirtschaft tätig ist aber auch wir als Konsumenten, sollten uns die Tragödie zweiter Teil zu Gemüte führen. Was ist der Ausweg aus der grassierenden Inflation? Wie kann man sich Dingen verschließen, vor denen schon 1832 gewarnt wurde?

    Ist Mensch 2023 noch immer nicht reif für dieses Werk?

  7. Cover des Buches Die vierzig Geheimnisse der Liebe (ISBN: 9783036959122)
    Elif Shafak

    Die vierzig Geheimnisse der Liebe

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Ella is verheiratet, führt eine Bilderbuchehe, hat drei Kinder im Teenageralter, bzw. diesem geradeso entwachsen und ein schönes Zuhause in einer amerikanischen Kleinstadt. Eigentlich sollte sie zufrieden sein, aber sie fühlt sich zusehends leerer und ahnt auch die Seitensprünge ihres Mannes. Doch als sie als Kritikerin für eine Literaturagentur tief in einen Roman über den Sufi-Dichter Rumi und die vierzig Regeln der Liebe eintaucht, verändert sie dies immer mehr. Sie beginnt eine Unterhaltung mit dem Autor des Buches Aziz per Mail und fängt an ihr Leben komplett zu hinterfragen.

    Die Autorin erwartet den Leser hier mit einem Buch im Buch. Während Ella das Manuskript liest, liest der Leser in Zwischenabschnitten Dieses ebenfalls. Es ist eine Geschichte aus dem 13. Jahrhundert und von dem berühmten Dichter Rumi und dem Derwisch Schams-e Tabrizi. Rumi war einer der bedeutendsten persischsprachigen Dichter des Mittelalters, Shams ein wandernder Sufi, der das Leben von Rumi stark beeinflusst, nachdem sie sich in Konya begegnen. Die Schreibweise der Autorin ist immer fließend, mit einer schwebenden, leicht mystischen Nuance, dem Thema angepasst und scheint den Leser einzufangen und mitzuziehen. Das Buch ist durchsetzt mit spirituellen Zitaten Rumis über die Liebe, den Glauben und das friedvolle Miteinander. Während die aktuelle Geschichte um Ella recht klar und geradlinig verläuft, scheint die verschachtelte Erzählung rund um Rumi kein Ende zu nehmen. Immer wieder werden Nebenhandlungen aufgegriffen und thematisiert um als Schaubilder für eine oder mehrere der vierzig Regeln zu dienen, immer wieder ist es ein anderer Erzähler, aus dessen Sicht der Leser etwas erfährt. Und während im Buch ein Charakter etwas gelehrt bekommt, drängt sich die Lehre auch dem Leser auf, erst unterschwellig, dann immer offensichtlicher nutzt die Autorin ihre Erzählungen um die Sufi-Lehren auch ihrer Leserschaft zu vermitteln. Dabei verliert sie allerdings ein wenig den Faden, der beide Zeitebenen miteinander vereinen sollte. Nichtsdestotrotz schlägt Elif Shafak bis zur letzten Seite in den Bann und hinterlässt Spuren über die sicherlich so mancher Leser auch nach Ende des Buches nachdenken wird.

    Mein Fazit: Das Thema Sufismus fand ich ausgesprochen interessant, da ich mich damit noch nie eingehend beschäftigt habe. Es überraschte mich, wie stark es teilweise mit meiner eigenen Einstellung zum Glauben und dem Leben zusammenlief. Trotzdem war es mir insgesamt einfach zu viel der Lehre. Die Erzählungen rund um Rumi und Shams zogen sich teils enorm und wurden immer belehrender. Es wurde immer deutlicher, dass hier nicht nur die Charaktere der Geschichte sondern auch der Leser belehrt wurde, am Ende gänzlich ohne dabei noch annähernd subtil zu bleiben. Auch der eigentliche Plot, laut dem das Buch um Rumi Ella zum Nachdenken über ihr Leben gebracht haben soll, war für mich nicht greifbar, da es vielmehr ihre Konversation mit dem Autor Aziz selbst ist, die sie verändert. Obwohl mich das Buch tatsächlich zum Nachdenken bringen konnte und ich der Schreibweise Shafaks viel abgewinnen kann, verliert es leider aufgrund des zu stark Belehrenden an Intensität, konnte mich aber  auf Abschnitten trotzdem immer wieder faszinieren. Es lohnt sich also sicherlich für jeden, sich hier ein eigenes Urteil zu bilden.

  8. Cover des Buches Marionetten (ISBN: 9783548285870)
    John le Carré

    Marionetten

     (66)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    ... handelt von einem jungen Tschetschenen, der auf dubiosen Wegen nach Hamburg und zwischen alle Fronten gelangt.

    Issa Karpow, Sohn eines korrupten russischen Generals kommt nach Hamburg, um dort sein Erbe - das Schwarzgeld seines Vaters - anzutreten. Schnell stellt sich heraus, dass Issa in verschiedenen Ländern in Gefängnissen sass. Ebenso schnell werden deutsche, britische und amerikanische Geheimdienste auf ihn aufmerksam. Zumal Geheimdienste auch bei der Einrichtung des Schwarzgeldkontos ihre Finger im Spiel hatten.

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    Le Carre baut hieraus eine vielschichtige Geschichte auf, die den Leser dazu zwingt, sich Gedanken zu machen.

    Neben Issa  spielen 

    • + eine junge Anwältin, die die Interessen von Flüchtlingen in Deutschland vertritt,
    • + ein alternder britischer Privatbankier, der die Schwarzgeldkonten als eine Belastung aus der Vergangenheit empfindet,
    • + die ineffizienten deutschen Geheimdienste, die aus dem Schatten ihrer angelsächsischen Kollegen hervortreten wollen und nach den Attentaten von 2001 "alles richtig machen" möchten und
    • + ein geheimnisvoller, islamischer Gelehrter die Hauptrollen.

    Alle Personen werden gut charakterisiert - ich konnte mich leider mit keiner Person identifizieren.

    Le Carre beschäftigt sich zu weilen ein wenig langatmig mit den Beweggründen einer jeden Fraktion und man fragt sich, ob nicht alle Marionetten sind.

    Am Ende kommt es zu einem recht überraschenden und plötzlichen Showdown und der Leser bleibt mit der Frage zurück, ob man nun tatsächlich Terroristen dingfest gemacht hat oder Unschuldigen terroristische Aktivitäten untergeschoben hat.

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    Mein Fazit: lesenswert

    Ein gut geschriebener Roman, um das auch Jahre später noch aktuelle Thema, wie weit dürfen Geheimdienste gehen dürfen, um unseren westlichen Lebensstil zu schützen. 

    Punkteabzug gibt es von mir dafür, dass der Roman seine Längen hat und leider nur mäßig spannend ist.


  9. Cover des Buches Middlemarch (ISBN: 9783730610961)
    George Eliot

    Middlemarch

     (33)
    Aktuelle Rezension von: just_like_a_library

    „Middlemarch“ ist ein viktorianischer Gesellschaftsroman über das Leben der Bewohner der fiktiven englischen Provinzstadt Middlemarch. Geschrieben wurde das Buch von Mary Anne Evans, die unter dem Pseudonym George Eliot ihre Romane veröffentlicht hat.

    Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert und ist eine soziologische Gesellschaftsstudie zur Zeit der industriellen Revolution, einer Zeit des Umbruchs. In dem Buch geht es um den Status der Frauen, Heirat, Idealismus, Religion, politische Reformen und Bildung. Man bekommt hier einen sehr komplexen Eindruck über das Leben in der damaligen Zeit.

    In der Geschichte gibt es mehrere Handlungsstränge, die mit der Zeit ineinander verlaufen. Zum einen geht es um das Leben von Dorothea Brooke, den jungen Arzt Tertius Lydgate, Fred Vincy sowie um Mary Garth. Aber es gibt noch zahlreiche weitere Charaktere, die in diesem Buch eine (große) Rolle spielen. Ich fand die ganzen Charaktere im Buch sehr vielschichtig und authentisch dargestellt. Allerdings muss ich gestehen, dass ich bei fast keinem der Charaktere in dieser Geschichte eine emotionale Bindung aufbauen konnte und ich deren Verhalten manchmal wirklich schrecklich fand. Die Ausnahmen hierbei sind Dorothea, Will Ladislaw und Lydgate.

    Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und ich konnte mir durch den bildhaften Schreibstil alles ganz genau vorstellen. Die Geschichte beinhaltet humorvolle, spannende sowie sarkastische Stellen, aber auch traurige und tragische. Es gibt unerwartete Wendungen und besonders die Dialoge haben mir sehr gefallen. Die Autorin geht in diesem Buch auch auf die politischen Ereignisse der damaligen Zeit ein, wie beispielsweise den Reform Act. Außerdem zeigt Eliot eine realistische Darstellung menschlichen Verhaltens.

    Mit seinen über 1185 Seiten ist das Buch ein echter Wälzer. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich das Buch komplett durchgelesen habe. Obwohl einige Passagen wirklich sehr ausschweifend sowie langatmig waren und die Autorin an manchen Stellen sehr ins Detail gegangen ist, habe ich die Geschichte gerne gelesen.

    Bewertung: 3/5 ⭐️

  10. Cover des Buches Faust (ISBN: 9781606600504)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Faust

     (111)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    gehört einfach dazu
  11. Cover des Buches Dunkellicht (ISBN: 9783944544618)
    Martin Ulmer

    Dunkellicht

     (50)
    Aktuelle Rezension von: NiWa

    Unsere Welt ist von den Brüdern des Lichts und der Dunkelheit geprägt. Beide Orden agieren seit jeher verborgen im Untergrund. Als immer mehr Ordensbrüder verschwinden, schließen sie Waffenstillstand. Das Licht und die Dunkelheit arbeiten Hand in Hand, um Antworten zu finden und sich der unbekannten Bedrohung gegenüberzustellen.

    "Dunkellicht" ist ein Fantasy-Thriller voller Mythen, der sich dennoch an unsere Gegenwart schmiegt und somit im Untergrund seinen Kampf ausführt. 

    Gleich am Anfang muss ich sagen, dass ich äußerst selten im Fantasybereich lese. Sobald mir Welten zu fantastisch werden, finde ich mich nur schwer ein, und daher habe ich lange gezögert, bis ich zu "Dunkellicht" griff.

    Im Mittelpunkt stehen das Licht und die Dunkelheit beziehungsweise Johannes Sturm, Krieger der Bruderschaft des Lichtes, und Antoine Chevallier, ein Bruder der Dunkelheit. Von Natur aus zu Feinden erkoren, überwinden sie sich und stellen sich gemeinsam dem Kampf gegen das Verschwinden der Bruderschaften. Wichtig scheint es, ein verschollenes Buch aufzutreiben, in dem die Lösung des Rätsels und möglicherweise der Ausweg aus dem Ungemach geschrieben steht. 

    Gleichzeitig ist Büro 13 auf sie angesetzt. Dabei handelt es sich um ein ominöses Söldnerbüro angeführt von Steiner, das mit allen Mitteln gegen Zielpersonen vorgeht. Dieser Steiner führt weiter nichts als Aufträge aus und ist sich nicht bewusst, dass er damit Dunkelheit und Licht auf die Finger haut.

    Ich mag das Buch, obwohl es weniger meinen bevorzugten Genres entspricht. Es hat etwas von einem zügigen Thriller, weil etliche Kampfszenen vorkommen. Als ausgebildeter Krieger des Lichts hat Johannes einiges drauf, dabei legt sich ausgerechnet mit ihm ein Söldnertrupp an. Im Gegensatz dazu entspricht Antoine eher dem Gelehrten in der Runde, wobei der Dunkellicht-Trupp zusätzlich aus der jungen Frau Ella und dem Magier Martus besteht. 

    Die Figuren sind meinem Empfinden nach gut und glaubhaft dargestellt. Sie machen einen lebendigen Eindruck und ich fieberte rasch mit ihnen mit. Aus der Handlung heraus, weiß man nicht, wem man trauen soll, wer nun die gute beziehungsweise die böse Seite repräsentiert, und wer, aus welchen Motiven heraus, wie handelt. Dadurch ergibt sich neben Kampfszenen und Action-Spaß eine packende Stimmung, weil man unbedingt wissen will, wer für welches Lager spielt. 

    Das bringt mich zu meinem einzigen Kritikpunkt. Ich fand das gesamte Buch von der Handlung, dem Schreib- und Erzählstil und den Figuren her großartig. Trotzdem fehlt mir die Hintergrundgeschichte dazu. Denn mit Licht und Dunkelheit und vereinzelten mythischen Kräften der Ordensbrüder ist es für mich nicht getan. Denn nach der Lektüre weiß ich trotzdem nicht, wozu diese Orden überhaupt existieren. Was ist ihre Aufgabe, wenn sie sich nicht gerade gegenseitig bekämpfen oder gegen ihr eigenes Verschwinden vorgehen? Und warum gibt es eine Fehde zwischen den Organisationen, wenn sie offenbar blendend zusammenarbeiten? Vielleicht werden diese Fragen in der Fortsetzung beantwortet.

    Ansonsten war es ein packendes, mythisches Abenteuer. Action-Thrill ist mit fantastischen Magie-Elementen gepaart, rasante Kampfhandlungen wechseln sich mit mystischen Ebenen ab, und die Charaktere sind authentisch sowie in ihrem Verhalten nachvollziehbar.

    „Dunkellicht“ ist ein gut zu lesendes Fantasywerk, das trotz der magischen Elemente in Deutschland Ende der 1990er-Jahre verortet ist, und daher Realität und Fantasie auf geheimnisvolle Weise vereint. Ich denke, wer gern Fantasy und Thriller liest, hat damit den richtigen Griff getan. 


    Die Brüder des Lichts und der Dunkelheit:

    1) Dunkellicht

    2) Schattenschein

  12. Cover des Buches Faust, der Magier (ISBN: 9783958241862)
  13. Cover des Buches Der letzte Paladin (ISBN: 9783404171835)
    Richard Dübell

    Der letzte Paladin

     (59)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Das Thema, die Roland Sage neu zu interpretieren und in einen historischen Zusammenhang zu stellen, hat mich an diesem Buch interessiert.

    Der Roman beginnt auf der Burg Roncesvalles und führt über den Reichstag in Paderborn hin zu dem Feldzug der Franken gegen die Mauren in Nordspanien. In der ersten Hälfte des Buches steht vor allem Arima von Roncesvalles und ihre Liebe zu Afzda Asdaq im Vordergrund. 

    Erst mit Abschluss des Reichstages zieht die Handlung deutlich an und der Roman wird richtig gut und spannend. Richard Dübell gelingt das Kunststück der bekannten Sage neue, plausible Handlungsstränge und Personen hinzu zu fügen und bringt die Geschichte zu einem überraschenden Ende.

    Fazit:

    Meiner Ansicht nach schleppt sich die Geschichte im ersten Teil. Ich war mehrfach drauf und dran, das Buch beiseite zu legen. Am Ende war ich froh durchgehalten zu haben. Sehr gut gefallen hat mir, dass im Nachwort der historische Background von der Fiktion des Romans getrennt wird und eine Einordnung der Sage in den zeitlichen Kontext stattfindet.

    Alles in allem ein durchschnittlicher Roman, den man nur lesen sollte, wenn man am Thema interessiert ist. 

  14. Cover des Buches Die Straße nach Isfahan (ISBN: 9783426630143)
    Gilbert Sinoué

    Die Straße nach Isfahan

     (19)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Avicenna ist einer der ältesten und bekanntesten Ärzte im 11. Jahrhundert. Eine Reise auf den Straßen bis nach Isfahan das lang ersehnte Ziel für einen Nomanden und sich selbst fremden.

    Ein Roman über den Frieden, den Glauben, die damalige Kunstfertigkeit der Menschen und die Hoffnung, das einem das Glück zu teil wird, seelig zu werden und erfüllt zu sterben.


  15. Cover des Buches Der Diamant des Salomon (ISBN: 9783453471337)
    Noah Gordon

    Der Diamant des Salomon

     (98)
    Aktuelle Rezension von: Palomapixel

    Der Medicus ist wohl Noah Gordons bekanntestes Buch. Ich finde aber das der Diamant des Salomon da nicht zurück stehen muss. Er hat eine ganz eigene Art zu schreiben. Sehr detailgetreu, manchmal etwas bruchstückhaft. Er beschreibt im Buch seine Figuren nicht optisch, sondern lässt seine Figuren durch ihre Taten für sich selber sprechen. Mir gefällt das.


    Der Diamantenhändler Harry Hopemann steckt fest in seinem Leben. Er steckt mitten in einer Midlife Crisis. Er ist zwar reich und sehr erfolgreich in seinem Geschäft aber er würde gerne seiner Profession nachgehen und historische Schätze erforschen. Er ist ein Getriebener auf der Suche und weiß selbst nicht wonach. Als ihm plötzlich der Auftrag eines großen Diamantengeschäfts angeboten wird, wird er hellhörig. Denn es geht um einen ganz besonderen Diamanten mit dem das Schicksal von drei Weltreligionen und auch die Vergangenheit von Harrys jüdischer Familie eng verknüpft ist. Harry macht sich auf nach Jerusalem und ein Katz und Maus Spiel um den Diamanten beginnt.


    Das Buch beginnt mit einem Rückblick in die Geschichte, in eine Zeit in der die Bundeslade noch im heißen Sand der Wüste versteckt werden musste, um nicht den Feinden zum Opfer zu fallen. Genau so ist es mit dem Diamanten. Wer sich noch nicht mit der Geschichte Israels oder auch der Geschichte des jüdischen Volkes beschäftigt hat, der kann im Buch eine ganze Menge lernen. Alles ist wunderbar genau recherchiert und mit viel Liebe zum Detail in die Geschichte eingeflochten. Manchmal sogar für meinen Geschmack etwas zu viel, aber das nur an wenigen Stellen. Harry Hopemann wird uns ausführlich vorgestellt. Man spürt direkt das er zielstrebig und erfolgsorientiert ist aber da ist auch mehr. Hinter der Fassade des harten Geschäftsmannes steckt eine Leidenschaft. Größer, Höher, Weiter ist wohl seine Devise. Verborgenes, altes Wissen faszinieren ihn genauso wie glitzernde, seltene Steine.


    Von Anfang an bemerkt man als Leser das die Religion eine wichtige Rolle im Buch spielt. Nicht unbedingt im Sinne von Religiosität, den Harry ist keine streng gläubige Figur sondern als Kontext in dem die Geschichte sich entwickelt und einen Sinn ergibt. Natürlich auch als Triebfeder für gute und schlechte Ereignisse im Buch. Das ist die Religion in der realen Welt ja ebenfalls. Es geht nicht darum jemanden als richtig oder falsch darzustellen. Es geht um den Lauf der Geschichte und den Tatsachen die uns die Vergangenheit gezeigt hat. Noah Gordon streut Geschäftsszenen und private Szenen durcheinander und zeigt uns so ein Bild von Harry in New York, in Jerusalem, seiner Arbeit, seiner Familie und seiner Leidenschaft. Dabei sind auch einige Sexszenen im Buch, die einem vorkommen, als ob man seine Eltern ausversehen beim Sex erwischt hat. Zumindest hinterließen sie bei mir so ein Gefühl. Vielleicht liegt das daran das ich mir Harry älter vorstelle ?


    Alles wird immer ausgehend von Harrys Familie beleuchtet. Vorfahre über Vorfahre lernen wir die Geschichte der Juden in verschiedenen Ländern kennen. Wie sie vertrieben werden. Von reichen Fürsten zum schleifen des Diamanten beauftragt werden, unter Verfolgung leiden müssen usw. Das Hin und Her springen durch die Zeit und die Charaktere wird immer durch eine Sache verbunden : den Diamanten. Dabei wird auch mit unerfreulichen Wahrheiten nicht gespart. Die Geschichte geht erst so richtig los als sich Harry entscheidet nach Jerusalem zu fahren. Von da an bekommt das Buch einen leichten Hauch von Agententhriller aber nur einen ganz leichten. Man will zwar wissen was denn nun mit dem Diamanten ist aber im Verlauf des Buches verschieben sich Harrys Prioritäten. Von riesiger Spannung im Buch würde ich nicht sprechen aber man wollte trotzdem immer weiterlesen. Ich wollte noch mehr erfahren und wurde wissenshungrig auf das Thema. Harry blüht erst richtig auf wenn Risiko dabei ist. Er nutzt seine Reise um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Die Interessen des Diamantenhändlers und seine historischen Interessen. Dadurch kommt noch eine zusätzliche Komponente ins Buch, da Harry nicht nur hinter dem Diamanten, sondern auch nach den anderen historisch wertvollen Schätzen her ist die vor Jahrhunderten versteckt wurden. Seine Verwandten aus den Jahrhunderten zeigen sich immer wieder als Zeitzeugen. Noah Gordon transportiert damit die damalige Stimmung sehr gut an den Leser. Man wird durch die Ereignisse ins Buch hinein gezogen und fühlt mit den Personen mit, nicht nur mit Harry.


    Es war für mich eher ein emotionales als ein actionreichen Buch. Die Mischung zwischen historischen Ereignissen, aktuellem Geschehen mit dem Diamanten und den Liebesszenen gefiel mir aber sehr gut. Ob Harry aber am Ende des Buches tatsächlich irgendwo angekommen ist, wage ich zu bezweifeln. Zumindest fühlte es sich für mich nicht so an. Ich hätte mir ein eindeutigeres Ende gewünscht. Ob er den Diamanten oder die große Liebe wirklich findet und was sich sonst noch alles tut ? Dafür müsst ihr das Buch lesen.


  16. Cover des Buches Aurora (ISBN: 9783641108298)
    Robert Harris

    Aurora

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein packender Thriller, der in der Nachwendezeit in Rußland spielt und die Atmosphäre zur Zeit Stalins genauso wie zur Zeit in den Neunzigern einfängt: "Fluke" Kelso nimmt als Historiker an einem Geschichtssymposium in Moskau teil, als ihn ein ehemaliger Gulaginsasse und sehr trinkfester (Vorsicht Klischee!!) Zeitzeuge aufsucht und ihm von einem geheimen Tagebuch Stalins erzählt. In dem Zusammenhang wird (ähnlich wie in der aktuellen Graphic novel "The death of Stalin" und deren angeblich grottenschlechter Verfilmung) die Geschichte von Stalins Tod erzählt, die superspannend erzählt wird, und mit dem wißbegierigen Fernsehreporter O`Brian macht Fluke sich schnell auf die Suche, das Geheimnis von Stalins Notizbuch zu ergründen...Eine tolle Schilderung der Stalinzeit und der Boris-Jelzin-Zeit (hicks), die immer noch weit verbreitete Stalin-Verehrung macht einen frösteln.
  17. Cover des Buches Die Gebeine von Avalon (ISBN: 9783499255816)
    Phil Rickman

    Die Gebeine von Avalon

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Ajana
    *Inhalt*

    Panik am Hofe von Elisabeth I: Nostradamus hat den Sturz der jungen Königin vorhergesagt, gelingt es ihr nicht, die Gebeine ihres Ahnherren zu finden. Als in Glastonbury offenbar das Grab König Arthurs entdeckt wird, schickt Elisabeth sogleich ihren gelehrtesten Berater. Doch Glastonbury ist eine Stadt voller Geheimnisse, und der junge Doctor Dee muss mit grässlichen Morden und der verführerischen Tochter einer Hexe fertig werden.

    *Meine Meinung*

    Das Buch stand schon lange auf meinem Wunschzettel und Dank dem Ausmisten bei Lovelybooks konnte ich es jetzt endlich mal auch lesen.

    Ich habe mir viel von dem Buch erwartet, liebe ich doch Bücher König Arthus und alles was mit ihm zu tun hat. Die Inhaltsbeschreibung des Buches hatte mich auch schon ziemlich neugierig gemacht.

    Das Buch wird von Dr. John Dee erzählt, dem Astrologen und Berater der Königin Elisabeth(auch Maria genannt) von England. Er wird auf die Reise geschickt die Gebeine von König Arthus zu finden, da die Königin sonst befürchtet nicht mehr lange auf dem Thron zu sitzen. Doch gab es Arthus wirklich und wenn ja wo sind die Gebeine?

    Die Geschichte führt den Leser nach Glastonbury, an einen Ort wo die Menschen sehr gottesfürchtig sind. Dr. Dees Suche nach den Knochen von Arthus bleibt nicht unbemerkt. Doch wem kann er wirklich vertrauen? Etwas merkwürdiges geht in dieser Stadt vor und es hat nicht nur mit den Gebeinen zu tun.

    Das Buch ist ein Mix aus wahrer Geschichte, Fiktion, ein wenig Krimi und ein kleiner Liebesgeschichte.

    An sich hat mir das Buch gut gefallen, jedoch zogen sich manche Stellen ziemlich lange. Ich hatte mir nach der Suche nach den Gebeinen auch ein bisschen mehr erwartet. Manchmal fehlte mir doch die Spannung und die Verbindung zum dem eigentlichen Grund für die Suche für die Königin.
    Ich habe für das Buch jetzt tatsächlich über 10 Tage gebraucht, was bei mir wirklich lang ist.

    Die Liebesgeschichte in diesem Buch von Dr. Dee kam bei mir auch nicht so richtig an. Es hat zwar in die Zeit gepasst, aber hat mich eigentlich eher gestört, als dass es sie mir gut gefallen hätte.

    Die Schreibweise des Autors hat mir aber gut gefallen, auch dass er das Buch aus der Sicht von Dr. Dee geschrieben hat. Dabei kommt es einem vor wie selbst in seiner Zeit zu leben und alles hautnah mit zu erleben.

    Man merkt der Geschichte auch an, dass der Autor einige Recherche betrieben hat. VIele Charaktere aus diesem Buch gab es wirklich z.B. auch die Hauptfigur Dr. Dee. Natürlich kann ein Autor sich trotzdem viele Freiheiten herausnehmen, da man ja nie wirklich sagen kann, wie es wirklich damals zu ging und ob im Laufe der Jahrhunderte nicht doch das eine oder andere verändert wurde.

    *Mein Fazit*

    An sich ist es eine tolle Geschichte, jedoch hatte ich mir doch ein wenig mehr über Arthus und besonders über Avalon erwartet, so wie es der Buchtitel auch verspricht. Da konnte es leider auch nicht der gute Schreibstil des Autorswieder gut machen. So kann ich dem Buch leider nur 3 Sterne vergeben, aber immerhin habe ich das Buch nach Jahren auf meinem Wunschzettel dank Lovelybooks endlich mal lesen können =) Und das Buch wird mich auch nicht davon abhalten, weiterhin nach guten Büchern über Avalon und König Arthus zu suchen ;)
  18. Cover des Buches Zwielicht 3 (ISBN: 9783943948110)
    Michael Schmidt

    Zwielicht 3

     (6)
    Aktuelle Rezension von: KiddoSeven
    Die Rezension findet ihr auch auf meinem Blog :)

    Zum Inhalt

    Bei "Zwielicht 3" handelt es sich um die dritte Ausgabe des Horromagazins von Michael Schmidt. Es sind 16 ausgewählte Kurzgeschichten und 6 zusätzliche Artikel enthalten. Das Grundthema in diesem Magazin ist Horror, jedoch kann man einige Kurzgeschichten auch in andere Genre-Schubladen stecken.

    Folgende Kurzgeschichten sind in dieser Ausgabe enthalten:

    "Tintige alte Welt" von Antje Ippensen
    "rex nemorensis" von Marcus Richter
    "Wünsch dir was!" von Vincent Voss
    "Die Nacht im Schacht" von Abel Inkun
    "Der graue Raum" von Dominik Grittner
    "Gestrandet!" von Rainer Innreiter
    "Das Muschelmädchen" von Torsten Scheib
    "Der Wintermann" von Jakob Schmidt
    "Knochen erinnern sich" von Christian Endres
    "Zwei Seelen in meiner Brust" von Michael Schmidt
    "Edward" von Lothar Nietsch
    "Bruder Lazarus" von Christian Weis
    "Im Schatten" von Michael Siefener
    "Biedenbach" von Achim Hildebrand
    "Jenseits der Tür" von Merlin Thomas
    "Das Tal der Tiere" von Algernon Blackwood

    Folgende Artikel sind in dieser Ausgabe enthalten:

    "Der Wald als Ort des Bösen" von Oliver Kotowski
    "Lovecrafts Reisetagebuch" von Mirko Stauch und Daniel Neugebauer
    "Wenn einem der Atem "stockt"!" von Björn Ian Craig
    "Die zärtliche Stimme der Dunkelheit" von Eric Hantsch
    "Vincent Preis 2010" von Michael Schmidt und Elmar Huber
    "Laudatio auf Frank Festa" von Malte S. Sembten

    Meine Meinung

    Mir hat das Buch gut gefallen. Von ganzen 16 Kurzgeschichten haben mir nur 4 nicht gefallen, was im Schnitt wirklich toll ist. Die Artikel fand ich sehr interessant, dennoch lag mein Fokus auf den Kurzgeschichten.

    Das Titelbild finde ich klasse! Es ist sehr dunkel gehalten, wirkt düster und durch die riesigen Motten sehr mysteriös. Eine tolle Idee einen Leuchtturm mit riesigen Motten zu schmücken, die auf diesem Bild tatsächlich bedrohlich wirken. Finde es toll, dass die Zahl immer in das Wort "Zwielicht" einbezogen wird, echt klasse.

    Was mir weniger gefällt ist die Auflösung des gesamten Designs. Fällt beim Titelbild vielleicht nicht so auf, jedoch stark an der Schrift, sowie auf der Rückseite. Dieses Problem gibt es allerdings nur bei Zwielicht 3 + 4, bei 5-8 ist die Auflösung laut Michael Schmidt wieder super. Das Cover bleibt dennoch klasse, da es wie erwähnt nur an der Schrift auffällt.

    Da ich dieses Buch zusammen mit anderen Lesern in einer Leserunde besprochen habe, werde ich zu jeder Geschichte meine gepostete Meinung dazu schreiben, so könnt ihr besser nachvollziehen, welche Geschichte ich gut fand und wieso. Die Leserunde hat auf "lovelybooks.de" statt gefunden ❤


    "Tintige alte Welt" von Antje Ippensen
    "Okay, das war wirklich eine etwas andere Geschichte. Bin immer noch am grübeln, was mir da entgangen sein könnte.
    Ein wirkliches "Horror"-Gefühl hatte ich bei der Geschichte jetzt nicht. Sie war aber interessant geschrieben und hat mich zum nachdenken angeregt, das gefällt mir! Man entdeckt auch immer mehr, je öfter man einen Absatz liest.
    Am Besten hat mir das "Dorf" "Ein" gefallen. Beschreibt die Realität mit einer tollen Übertreibung.
    Bin gespannt, was die anderen Leser schreiben, da manche Teile doch recht schwer einzuordnen sind."


    "rex nemorensis" von Marcus Richter
    "Nach der ersten Geschichte war das ein richtig kleiner Schocker! Richtig toll geschrieben, schwarzer Humor war auch dabei und ein überraschendes Ende!
    Konnte nicht mit dem Lesen aufhören. Die Geschichte hat mich überzeug!
    Konnte mir alles sehr gut vorstellen..leider :D Wirklich gut! "

    "Wünsch dir was!" von Vincent Voss
     "Die Geschichte hat mir gut gefallen! Sie regt sehr zum nachdenken an und zeigt, dass man sich gegenseitig respektieren und das Schicksal anderer nicht mit Füßen treten sollte. Als der Mann sich selber ficken wollte, war ich kurz verwirrt und wusste nicht, was jetzt los ist. Dann der AHH-Moment, "Fick dich selbst" , das hat doch der Obdachlose gesagt... echt toll gemacht. Fand die Szene auch sehr brutal und anschaulich...
    Den Schluss fand ich dann auch sehr verstörend... Man denkt über alles weiter nach, da man mit diesem offenen Ende abschließt.
    Hat mir gut gefallen."

    "Die Nacht im Schacht" von Abel Inkun
    "Diese Geschichte hat mir jetzt nicht so gut gefallen. Ich fand sie zu plump und vom Schreibstil habe ich mich nicht in die Geschichte gezogen gefühlt. Die Idee fand ich auch eher schlecht und wie Tapsi0709 schon gesagt hat, man braucht schon sehr viel Vorstellungskraft und muss sich die Geschichte leider zu 80% selber ausmalen."

    "Der graue Raum" von Dominik Grittner
    "DIese Geschichte war ja super! Nicht nur allein, weil Lord Voldemort erwähnt wird.. Spaß.
    Nein sie hat mir wirklich sehr gut gefallen. Der Schreibstil war super und ich hab richtig mitgefiebert als das T-Shirt aus dem Schrank gefallen ist...
    Das Ende war auch anders als erwartet, eine sehr überraschende Geschichte!!
    Kopfkino war bei mir hier einprogrammiert. Bin begeistert!"

    "Gestrandet!" von Rainer Innreiter
    "Wow... Diese Geschichte war toll geschrieben. Der Wahnsinn was so ein Schicksalsschlag und die Einsamkeit mit einem anstellen kann.. überzeugend geschrieben und ein Ende, das mich geschockt zurück gelassen hat. Diese Geschichte ging wirklich tief."

    "Das Muschelmädchen" von Torsten Scheib
    "Die Geschichte beginnt mit einem Bild, das ich wirklich gut finde. Es hat einen tollen Ausdruck und einen abstrakten Charakter, der viel zur Spekulation offen lässt, da man je nach SIchtweise verschiedene darin erkennen oder verbinden kann.
    Die Geschichte hat mir dafür nicht so gut gefallen. War eine nette Idee, aber leider zu wenig Inhalt und zu wenig Horror."
     
    "Der Wintermann" von Jakob Schmidt
    "Eine kurze Geschichte, die jedoch stark mit der Fantasie spielt und einen am Ende über weitere Folgen und weitere Handlungsmöglichkeiten nachdenken lässt.
    Die Kurzgeschichte und ihr Schreibstil haben mir gut gefallen. Der Wintermann war super beschrieben, das Bild am Anfang hat mir jetzt nicht sonderlich gut gefallen, aber es ist in Ordnung (Liegt auch mehr am Stil und dem Kontrast).

    Wüsste wirklich gern, was es mit der Schwester auf sich hat und was alles vor dem Brief passiert ist und auch danach. Wirklich schade, dass die Geschichte nur so kurz war!"

    "Knochen erinnern sich" von Christian Endres
    "Bei dieser Geschichte hat mir der Gruselfaktor gefehlt. Ich fand, dass die Geschichte ganz gut geschrieben wurde, jedoch bin ich genau wie Tapsi kein Westernfan und fand die Handlung leider etwas langweilig."

    "Zwei Seelen in meiner Brust" von Michael Schmidt
    "Tolle Geschichte!
    Schade, dass Naomi kein gutes Händchen bei der Männerwahl hat. ;)
    Ich finde die Geschichte sehr tiefgründig und fastzinierend. Mich hätte noch genau interessiert, wie es zu diesem zweiten Ich gekommen, oder ob der Wolf einfach angeboren ist.
    Wer weiß ob Rudolf nicht auch einen von Naomis Männern gerissen hat, der wurde schließlich von einem Wolf getötet...Fand ich eine schöne Verbindung, so wurde Naomi zwei mal von einem Wolf gerettet :)
    Dieses offene Ende fand ich super klasse!
    Für mich eine der besten Geschichten bis jetzt."

    "Edward" von Lothar Nietsch
    "Das war wieder eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Als traurig empfand ich sie jetzt nicht und mein Mitleid hält sich auch in Grenzen... Mir stellen sich nur wieder weitere Fragen, wie kam es denn zu diesem Koma? Kann sowas durch starke Schuldgefühle und als Fluchtmechanismus in Gang gesetzt werden? Edward bestraft sich ja in gewisser Weise selber... oder kam es durch andere Umstände dazu und er wird jetzt bewusst bestraft?
    Hat mir gut gefallen :)!"

    "Bruder Lazarus" von Christian Weis
    "Eine tolle Geschichte mit etwas "Fantasy".
    Hat mir wirklich gut gefallen. Der Schreibstil war toll zum lesen und ich habe mich teilweise wirklich unwohl gefühlt.
    Hätte am Ende nur noch gerne gewusst, was mit dem Apotheker passiert ist."


    "Im Schatten" von Michael Siefener
    "Diese Geschichte verstehe ich auch nicht so ganz... bin total verwirrt, vorallem vom Ende. Was ist denn mit ihm passiert, dass Theophilus kein vernünftiges Wort mehr heraus brachte???
    Ich gehe mal davon aus, dass der Spiegel einem einfach nur sich selbst zeigen sollte, damit man bewusst das wahr nimmt, was man schon hat und was das Glück mit sich bringt. Anfangs war er dann ja Glücklich, aber er wollte immer mehr... Seltsame Geschichte, aber irgendwie auch gut."

    "Biedenbach" von Achim Hildebrand
    "Diese Geschichte fand ich auch super! Ich kann Brosig total verstehen, ich bin auch sehr empfindlich im Bezug auf Geräusche...haha
    Ich fand sie sehr unterhaltsam, wenn auch einiges für mich zum schmunzeln war."

    "Jenseits der Tür" von Merlin Thomas
    "Tolle Geschichte! Der Hamster am Anfang war für mich auch das Schlimmste ;(
    Fand es super, dass sehr viel ungesagt geblieben ist, man weiß zB. erst nicht, ob jetzt wirklich was mit der Schwester passiert ist und wenn ja, was es für Folgen hatte... Am Schluss taucht sie dann noch einmal im dunklen Raum auf.. wirklich toll gemacht."

    "Das Tal der Tiere" von Algernon Blackwood
    "Meine Liebste Geschichte bis jetzt, auch wenn hier nichts gruselig war, hat man dennoch eine kleine Gänsehaut. Die Geschichte ist sehr tiefsinnig und schön geschrieben. Ich musste die ganze Zeit an "Prinzessin Mononoke" denken, mein Lieblingsanime.."

    Fazit
    Eine wirklich tolle Lektüre, die man am Besten in die Hand nimmt, bevor man Schlafen geht. Durch die einzelnen Kurzgeschichten lässt es sich super einteilen.
  19. Cover des Buches Das Gleißen der Nacht (ISBN: 9783100751324)
    Sjón

    Das Gleißen der Nacht

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ailis
    ------------ 2 bis 3 Sterne ------------ Die mir bisher bekannte Literatur aus Island bestand ausnahmslos aus Krimis, da war mir Das Gleißen der Nacht von Sjón eine willkommene Ausnahme. Leider kam ich mit diesem Roman dann aber nicht so gut zurecht, wie ich gehofft hatte. Sjón erzählt in Das Gleißen der Nacht die Geschichte des Jónas Pálmason, der im Island des frühen 17. Jahrhunderts den Beinamen "Der Gelehrte" trägt. Schon von Kindesbeinen an war Jónas' einziges Ziel das Mehren und Zusammentragen von Wissen. Sein Großvater lehrte ihn Lesen und Schreiben, so dass aus dem neugierigen Kind ein Dichter und Gelehrter seiner Zeit wurde. Doch die Menschen in seiner Heimat wissen dieses Wissen nicht immer zu würdigen und schließlich wird Jónas Hexerei und Ketzerei nachgesagt und er wird auf eine einsame Insel verbannt. Niemand darf ihm helfen, niemand darf ihm Obdach bieten oder Nahrung geben. Seine Versuche, das Land zu verlassen und im Ausland Zuflucht zu finden, schlagen samt und sonders fehl, da kein Kapitän ihn an Bord nimmt. Bis zu dem Tag, an dem ein Gelehrter aus Dänemark ihn von seiner einsamen Insel holen lässt... Sjóns Sprache wirkt auf mich antiquiert und schwerfällig. Man mag einwenden, dass er mit dieser Sprache der Zeit, aus der er berichtet, näher ist und das stimmt sicherlich auch, aber für den heutigen Leser ist es doch recht befremdlich zu lesen. Wobei man Sjón lassen muss, dass er diesen Stil wirklich sehr gekonnt und konsequent anwendet. Aus der Geschichte selbst wurde ich nicht so recht schlau, Sjón hat sich wohl an Geschichten der Edda und Kommentaren dazu orientiert, was auch das Gemisch an christlichem Glauben und Volksglauben erklärt, in dem sein Held sich befindet. Auf der einen Seite Gelehrter, der mit alten Mythen aufräumt, wie z.B. der Herkunft des langen Horns, das man Einhörnern zuschreibt, auf der anderen Seite jedoch auch Exorzist, der den Teufel aus Wiedergängern vertreibt, damit diese endlich ihren Frieden finden. Jónas Pálmason ist kein Held, der es einem leicht macht, ihm näher zu kommen. Insgesamt war die Handlung für mich schwer zu greifen. Was Sjón allerdings beherrscht ist die Beschreibung von Stimmung und Atmosphäre. Bei den Schilderungen der isländischen Landschaft und des Meeres begann ich zu frösteln, die Eisplatten und rauen Felsen hatte ich klar vor Augen. Im Großen und Ganzen ist Das Gleißen der Nacht jedoch kein Buch, was ich ein weiteres Mal lesen werde, zu wirr und konfus kommt die Geschichte daher.
  20. Cover des Buches The Unremembered (ISBN: 9780765364692)
    Peter Orullian

    The Unremembered

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Peter Orullian hasst Klappentexte. Seiner Ansicht nach führt der Versuch, eine Geschichte zusammenzufassen, nur dazu, dass ihr Kern verkannt wird. Er selbst verlässt sich nicht auf die Inhaltsangaben auf den Rückseiten von Büchern, sondern liest grundsätzlich einfach die erste Seite. Dennoch sieht der Autor ein, dass sie ein notwendiges Übel sind. Deshalb existiert der Klappentext seines High Fantasy – Romans „The Unremembered“, Auftakt der Reihe „Vault of Heaven“, in mehreren Varianten. Ich habe gleich drei gefunden. Was Peter Orullian wohl von einer vierten – meiner Version – halten würde?

    Als Aeshau Vaal vom Rat der Schöpfer geschaffen wurde, strebten sie Balance an. Doch einer der ihren kümmerte sich nicht um das sensible Gleichgewicht zwischen Gut und Böse. Er verdarb seine Schöpfung, bevölkerte Aeshau Vaal mit scheußlichen Kreaturen, die Blut und Tod verbreiteten. Der Rat bestrafte ihn mit dem Fluch der Stille und verbannte ihn in den Born, getrennt von der übrigen Schöpfung.
    Der junge Jägersmann Tahn liebt die alten Legenden, glaubte allerdings nie, dass sie wahr sein könnten. Bis zu dem Tag, an dem er im Wald einem Velle begegnet, einem stilletreuen Magier, der die Energie der Welt missbraucht. Von Furcht überwältigt flieht Tahn – doch seinem Schicksal kann er nicht entkommen. Der schützende Schleier zum Born schwindet. Der Stille regt sich in seinen Ketten. Begleitet von seinem besten Freund Sutter, seiner Schwester Wendra, dem Gelehrten Braethen, der Fern Mira und dem Sheason Vendanj zieht Tahn aus, um den Vormarsch der Stilletreuen aufzuhalten, denn nur er besitzt die Macht, Aeshau Vaal zu retten. Leider bleibt ihre Mission nicht unbemerkt und schon bald wird Tahn vom Jäger zum Gejagten…

    Peter Orullian behauptet also, Klappentexte zu hassen. Die bösartige kleine Stimme in meinem Kopf fragt sich, ob er diese Meinung erst entwickelte, als eine Inhaltsangabe für „The Unremembered“ entworfen werden musste. Dieses Buch lässt sich unmöglich zusammenfassen, das musste ich selbst auf die harte Tour feststellen. Meine Variante eines Klappentextes ist definitiv unvollständig, das gebe ich freimütig zu. „The Unremembered“ platzt aus allen Nähten. Ich beziehe mich dabei nicht auf die Seitenanzahl, die sicherlich im oberen Bereich angesiedelt ist. Nein, ich meine den Inhalt an sich. Ich hatte mit dem Reihenauftakt von „Vault of Heaven“ keine schöne Leseerfahrung, denn dieser ist so unglaublich vollgestopft, dass bei mir sehr wenig hängen blieb und ich die Lektüre als extrem anstrengend und schwerfällig empfand. Ich habe allein etwa 300 Seiten gebraucht, um überhaupt reinzukommen, was viel zu lange ist. Da ich reichlich Erfahrung mit High Fantasy habe, bin ich eine ausdauernde Leserin und lasse mich normalerweise von einem behäbigen Einstieg nicht ins Bockshorn jagen, aber dieses Ausmaß an Geduld kann wirklich niemand erwarten. Das Problem bestand nicht darin, dass sich die Handlung zu langsam entwickeln würde, sondern, dass ich einfach nicht verstand, was Orullian mir da aufzutischen versuchte. In diversen Interviews erklärte er, er wollte die klassischen HF-Motive wie Heldenreise und Quest, die sich in „The Unremembered“ mühelos ausfindig machen lassen, neu erfinden, um seine Leser_innen an völlig unbekannte Orte zu führen, die seine unverkennbare Handschrift tragen. Ein nobles Anliegen, das in meinem Fall leider gründlich misslang, weil sein Worldbuilding zu verflixt kompliziert ist, um es beiläufig einfließen zu lassen und die Handlung meiner Meinung nach ein undurchschaubares Dickicht nicht nachvollziehbarer Motivationen darstellt. Ich kann es nicht leiden, wenn man mir nicht verrät, warum Figuren dieses oder jenes tun müssen. Eine Weile ertrage ich Geheimniskrämerei, doch irgendwann müssen die Karten auf den Tisch. In „The Unremembered“ habe ich bis zum Ende nicht kapiert, was die Stilletreuen von dem Protagonisten Tahn wollen und wieso sie ihn verfolgen. Ich habe auch nicht ergründen können, was der junge Jäger eigentlich unternehmen soll, um Aeshau Vaal zu retten. Es frustrierte mich, dass Tahn von dem Magier, pardon, Sheason Vendanj keine Antworten erhält, obwohl er ihn oft genug fragt. Ich mochte seine Schwester Wendra nicht, die ärgerlicherweise auf ihre Mutterrolle reduziert ist. Ich konnte mir die Stilletreuen nicht vorstellen. All die originellen Ideen, die Orullian mir präsentierte, prallten effektlos an mir ab, weil ich mich in der Geschichte nicht zurechtfand. Es ist ja sehr löblich, dass der Autor Kreativität forcierte – unglücklicherweise hinderte mich diese allerdings daran, zu durchschauen, welche Reise er für mich und die Figuren vorsah.

    Das ist es nicht wert. Trotz aller Hochachtung, die ich Peter Orullian entgegenbringe, weil Originalität seine oberste Priorität war, bereitete mir „The Unremembered“ zu wenig Lesespaß, um die Reihe „Vault of Heaven“ weiterzuverfolgen, die durch zahlreiche Kurzgeschichten ohnehin recht unübersichtlich gestaltet ist. Das Buch erschöpfte mich. Ich konnte das komplexe Weltendesign nicht mit der undurchsichtigen Handlung in Einklang bringen. Ich weiß, dass Orullian die Etablierung von Aeshau Vaal natürlich und langsam am Rande vornehmen wollte, ohne allzu offensichtliche Geschichtsstunden zu involvieren, aber meiner Ansicht nach kam ihm dabei die Nachvollziehbarkeit abhanden. Ich glaube außerdem, dass „The Unremembered“ von einem geringeren Umfang profitiert hätte. Kürzere Episoden, leichter verdauliche Handlungsabschnitte, mit anschaulichen Informationen zum Worldbuilding angereichert, hätten die Geschichte meinem Empfinden nach besser transportiert. Der erste Band musste kein 900-Seiten-Wälzer sein. Indem Orullian auf diese Länge bestand, opferte er die Eingängigkeit seines Reihenauftakts und verlor mich weit bevor die Handlung Fahrt aufnahm. Ich bin nicht bereit, mir das noch einmal anzutun und verabschiede mich hiermit aus Aeshau Vaal.

  21. Cover des Buches Kinsey (ISBN: 9783453600171)
    Bill Condon

    Kinsey

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Buch zu der Filmbiographie um den viel zu unbekannten Sexualrevolutionär Kinsey: Ob man ihn wirklich als "zweiten Darwin" bezeichnen kann, sei dahingestellt, auf jeden Fall hat Professor K. das Leben aller Menschen verändert, indem er den Schleier gelüftet hat, der von Moralpredigern auf die Sexualität gelegt wurde. Endlich erkannte man, daß es nicht "nur" hetero- oder " nur" homosexuelle Menschen gab, sondern daß die menschliche Sexualität so vielgestaltig war wie die Menschen selbst und daß eine Kriminalisierung von bestimmten Handlungsweisen als verboten oder krankhaft nichts an deren Natürlichkeit änderte. Das Buch bietet hingegen nur einen kurzen Einblick auf eine vielschichtige Persönlichkeit, ansonsten sind nur Urteile Dritter vorhanden.
  22. Cover des Buches Geheimnisse zwischen Liebenden (ISBN: 9783446191136)
    Lars Gustafsson

    Geheimnisse zwischen Liebenden

     (4)
    Noch keine Rezension vorhanden
  23. Cover des Buches Gangsterland (ISBN: 9783570103005)
    Tod Goldberg

    Gangsterland

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Sal Cupertine ist der Nr.1-Killer der Chicagoer Mafia, wo er v.a. für seinen Cousin Ronnie Kehlköpfe zerdrückt und Kopfschüß am liebsten von hinten verteilt. Damit ist allerdings Schluß, als er in eine FBI-Falle tappt und 3 Agents plus Informant töten muß, die ihn erkannt haben. Auf Schleichwegen wird er nach Las Vegas gekarrt, wo er als (Nachwuchs-)Rabbi David Cohen Plattheiten aus Springsteen-und Neil-Young-Songs verbreitet (superlustig!) und für Nachtclubbesitzer und Gönner Bennie Savone unliebsame Zeitgenossen aus dem Weg räumt. Wenn nur der kaltgestellte Schnüffler Jeff Hopper nicht wäre, der bald in Las Vegas` Mustersiedlungen nach ihm sucht...Was ich anfangs für einen x-beliebigen Mafiakrimi hielt, entwickelt sich doch zu einem facettenreichen Krimi, v.a. die Darstellung von Sals aka Davids geistlicher Tätigkeit macht Laune. Und bloß kein Cousin eines Mafiamitglieds sein!
  24. Cover des Buches Perloo the Bold (ISBN: 1435266234)
    Avi

    Perloo the Bold

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Eule
    Ein Buch über einen Anführer, dessen größte Stärke der freiwillige Verzicht auf Macht ist. Perloo, ein Angehöriger der hasenähnlichen Humanoiden namens Mortmer, ist ein besonnener, aber auch ein wenig weltfremder und kauziger Zeitgenosse, der es schätzt, sich in der Ruhe seines abgeschiedenen Baus in Geschichtsbüchern zu vergraben, zu Lesen, zu Studieren und Tee zu trinken. Perloos Ruhe wird eines Winters jedoch arg gestört, als sein (inzwischen zum Erliegen gekommener) Austausch mit der Königin der Mortmer über historische Themen, der im Sterben liegenden Monarchin Anlass gibt, ihn zum neuen Anführer seiner Sippe zu erklären. Doch als wäre das für den ruhigen Gelehrten nicht genug ungewollte Aufmerksamkeit und Abenteuer, gerät er durch seine Ernennung den Thronansprüchen des Sohnes der verstorbenen Königin in die Quere und damit mitten hinein in politische Intrigen, Verrat und den sich abzeichnenden nächsten Krieg zwischen den Mortmern und ihren Erzfeinden, den fuchsähnlichen Felbarts. Nur knapp der Verurteilung als „Mörder“ der alten Königin entkommen, gerät er auf seiner Flucht aus dem Hauptbau der Sippe in Begleitung der loyalen und mutigen Lucabara (der Assistentin der einstigen Anführerin) - die ihm nicht gestattet, sich der ihm übertragenen Verantwortung zu entziehen - in die Gefangenschaft der Felbarts. Dort erfährt er nicht nur die Hintergründe des herannahenden kriegerischen Konflikts, sondern auch wie ähnlich sich die beiden einander feindlichen gesinnten Spezies in Wirklichkeit sind. Mit viel Mut, Ehrlichkeit und auch ein wenig Glück schafft es Perloo die Unruhen in seinem Volk zu lösen und die drohende Diktatur abzuwenden indem er den Mortmern nicht nur Freiheit, sondern auch Demokratie bringt. Fazit: Ein tolles Buch das zeigt, wie fragil Freiheit und Rechte in einer Gesellschaft sein können und wie wichtig es ist, sich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen. Besonders Freude machte mir das Lesen auch weil der Autor den Wesen seiner Welt eine ganz eigene Ausdrucksweise mit Floskeln, Bezeichnungen und Redewendungen gegeben hat. So sind Mortmer z.B. nicht alt, sondern neu, Entfernungen werden in Sprüngen gemessen und Tage sind „sun-glows“.

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