Bücher mit dem Tag "genom"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "genom" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches SAPIENS - Eine kurze Geschichte der Menschheit (ISBN: 9783328111245)
    Yuval Noah Harari

    SAPIENS - Eine kurze Geschichte der Menschheit

     (367)
    Aktuelle Rezension von: belanahermine

    Inhalt

    Dies ist die Taschenbuchausgabe der 2013 erstmals beim DVA-Verlag erschienen Hardcover-Ausgabe, aktualisiert und mit einem neuen Vorwort versehen. Das Buch hält, was es verspricht, und beschreibt die etwa 100.000-jährige Geschichte der Entwicklung des Menschen und eröffnet dadurch manchen neuen Blick darauf, wo wir herkommen, und regt zur Frage an, wo wir wohl hingehen wollen.

    Subjektive Eindrücke

    Die Texte sind gut verständlich geschrieben und regen an, immer weiter zu lesen, weil man einfach wissen will, was als Nächstes kommt, auch wenn man grundsätzlich mit der Geschichte vertraut ist. Aber es werden immer wieder neue Sichtweisen eröffnet und man lernt neue größere und kleinere Details, die einem so noch nicht vertraut waren.

    Fazit

    Sollte eigentlich Leitfaden für den Geschichtsunterricht werden.

    Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/catgeory/rezension/

  2. Cover des Buches Der dritte Zwilling (ISBN: 9783404193257)
    Ken Follett

    Der dritte Zwilling

     (896)
    Aktuelle Rezension von: la_vie

    Ken Follet hat mit "Der dritte Zwilling" eine wirklich interessante Geschichte geschrieben. Es geht darum, dass ein Mann eines Verbrechens beschuldigt wird, dass er seiner Aussage nach nicht begangen hat. Doch alle Beweise sprechen gegen ihn. Das Opfer identifiziert ihn und seine DNA wird am Tatort gefunden. Und dennoch besteht er darauf, es nicht gewesen zu sein. Die Protagonistin, eine junge Wissenschaftlerin im Bereich der Zwillingsforschung, glaubt ihm und hilft ihm dabei, das Rätsel um dieses Verbrechen zu lösen.

    Die Geschichte ist wirklich spannend und trotz des Alters noch immer erstaunlich aktuell. Das Buch liest sich gut und flüssig und ist auch spannend, auch wenn ich am Ende der Geschichte wenig überrascht war. Das Ende hat sich im Grunde schon recht früh angekündigt. Trotzdem kann ich für dieses Buch eine Leseempfehlung aussprechen, es hat mich durchaus unterhalten.

  3. Cover des Buches Next (ISBN: 9783442466726)
    Michael Crichton

    Next

     (163)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Wie so oft hat Michael Chrichton auch hier sein aus Jurassic Park bekanntes Thema aufgegriffen:  Gentechnologie

    Die mit vielen Handlungssträngen erzählte Story, die verschiedene Aspekte der Gentechnologie kritisch beleuchtet ist spannend erzählt und beinhaltet vor allem gegen Ende einige überraschende Berührungen und Überschneidungen besagter Handlungsstränge. Die Charaktere wirken sympathisch und man fiebert mit ihnen. Zwischendurch gibt es Zeitungsartikel zum Nachdenken. Es ist schon erschreckend, wie Wirtschaft und Gesetze dieses Thema behandeln. Wenn ich Gewebe zu medizinischen Zwecken spende und das Labor meine Gene als Patent anmeldet, haben sie dann ein Anrecht auf mehr Gewebe, falls die Proben verloren gehen ? Darf mir dann gegen meinen Willen Knochenmark entnommen werden, wo doch meine Gene nicht mehr mir, sondern dem Labor gehören ? Was passiert, wenn ich menschliche Gene in Tierembryos einbaue und diese austragen lassen. Kann es dann zu sprechenden Affen oder intelligenten Tieren kommen ? Hat so ein Affe die gleichen Rechte wie ein Mensch ? Darf er zur Schule gehen bzw. darf die Leitung ihn der Schule verweisen?  Darf eine Krankenversicherung die Gene Verstorbener auf Erbkrankheiten überprüfen lassen und den Nachkommen dann die Versicherung verweigern ? Oder die Ergebnisse veröffentlichen, sodass die Nachkommen nirgendwo mehr eine Krankenversicherung finden ? Was passiert mit meinem Gewebe, dass mir im Krankenhaus abgenommen wird (Biopsien, Blut, Amputation, Blinddarm etc.) ? Was ist, wenn damit geklont wird ? Und möchte man, dass Schildkröten oder Korallen Gene eingesetzt werden, die dann aufleuchten und z.B. Reklame für BP oder Pharmakonzerne zeigen ? Was ist machbar, was wird schon gemacht und wie sieht die Gesetzeslage dazu aus ? Gibt es ein "Draufgängergen" und kann dies zur Verteidigung bei Vergewaltigungen herhalten ?  Dieser spannende Roman ist gut recherchiert und hat im Anhang nicht nur ein Nachwort über die Situation und die Gesetze in Deutschland, sondern auch ein langes Literaturverzeichnis mit kurzer Vorstellung des jeweiligen Buches, falls man sich mit dem Thema intensiver beschäftigen möchte.

    Mir hat das Buch gut gefallen, es war spannend und gut und flüssig geschrieben, das Thema ist aktuell und es hat mich immer wieder zum Innehalten und Nachdenken gebracht. Anfangs haben mich die vielen Personen und Handlungsstränge verwirrt und ich mußte immer wieder kurz überlegen, wer jetzt die und die Person nochmal war, aber man kam dennoch gut in das Buch rein und meist hat man sich schon nach den ersten Sätzen wieder erinnert. Später war dies kein Problem mehr. Im Nachwort bezieht der Autor ganz klar Stellung gegen die Patentierung von Genen und Krankheiten, die wohl schon weltweit gängige Praxis ist.

    Lesenswert und erschreckend.

  4. Cover des Buches Das größere Glück (ISBN: 9783104038308)
    Richard Powers

    Das größere Glück

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Skrutten
    Auch wenn es ein wenig Geduld kostet, den verschiedenen Handlungssträngen zu folgen, lohnt sich die Konzentration. Ja, diese ist außerdem notwendig, um die unregelmäßig auftretenden Passagen "richtig" lesen zu können, in denen der Autor den Leser komplett aus der Story heraus reißt und über Handlungsstrang und Personen sinniert. Ein interessanter Effekt, der mich keineswegs um den Genuss an diesem Buch gebracht hat. 

    Einzig die letztlich pessimistische Grundhaltung des Romans bedauere ich ein wenig ...
  5. Cover des Buches Teuflisches Team (ISBN: 9783426501115)
    Catherine Jinks

    Teuflisches Team

     (128)
    Aktuelle Rezension von: 78sunny
    5+ von 5 Sternen Inhalt: Prosper English ist mittlerweile zwar in Haft, aber Cadels Leben ist alles andere als ideal. Er lebt jetzt in einer Pflegefamilie in der er sich nicht wohl fühlt und von einem seiner Mitbewohner drangsaliert wird. Keine Uni will ihn nehmen, da seine Identität und Staatsangehörigkeit nicht geklärt ist. Sprich, er langweilt sich zu Tode. Außerdem wird er auf Schritt und Tritt bewacht, da immer noch Gefahr für ihn droht, da alle wissen wie mächtig und gewieft Prosper English selbst im Gefängnis ist. Cadels einzige Freundin Sonja kann er zwar ab und zu sehen, aber auch nicht oft. Wenigstens lernt er einen Polizisten kennen, der sich sehr für ihn einsetzt und seine Sozialarbeiterin ist ebenfalls sehr engagiert. Aber können sie ihn vor Prosper English retten und wie reagiert Cadel wenn er ein sehr verlockendes Angebot von etwas suspekten Personen bekommt? Wie kam das Buch zu mir Ich fand ja Teil 1 schon umwerfend und daher musste ich mir alle Teile kaufen. Aufmachung/Qualität Auch Teil 2 ist wieder sehr schön aufgemacht. Dieses Mal ist die Farbkombination schwarz und neon–orange. Die Kapitel sind wieder angenehm lang – ca. 10 vollgepackte Seiten. Meinung: Mich konnte das Buch voll und ganz überzeugen und im Gegenzug zu Teil eins, sogar von Anfang an. Auch dieser Band konzentriert sich wieder auf sehr verworrener und intelligent ersonnener Intrigen und Pläne. Cadel hat sich moralisch sehr entwickelt und diese Entwicklung geht auch in diesem Band weiter. Vor allem sein Umgang mit Sonjas Behinderung ist wirklich toll für einen Jungen seines Alters (15). Die Rätsel und technischen Details sind nicht mehr so hochtrabend und verworren wie noch im ersten Teil, aber trotzdem noch sehr interessant, intelligent und überraschend. Der Schreibstil ist wie schon in Teil eins sehr flüssig und reißt einen mit. Selbst die Stellen an denen es technisch wird, lesen sich flüssig. In Teil eins fand ich einige dieser Sequenzen etwas zu lang für ein Jugendbuch. In diesem Teil war dies nicht mehr der Fall. Ich fand allgemein das sich der Fokus jetzt ('verschuldet' durch Cadels Entwicklung) deutlich mehr in Richtung Emotionen gerichtet hat. Was mir persönlich super gefiel. Er wurde sehr stark an Cadels Beziehung zu Sonja gearbeitet, aber auch an seiner generellen emotionalen Entwicklung. Dies alles wirkte auf mich realistisch und nicht erzwungen. Höchstens vielleicht ein wenig zu perfekt, aber das finde ich bei Büchern gerade schön. Die Spannung war mal wieder der Hammer. Das Buch hätte ich am liebsten von der ersten Seite an nicht mehr aus der Hand gelegt. Man verdächtigt selbst immer wieder verschiedene Personen, da man seit Band 1 ja schon genauso paranoid geworden ist wie Cadel. Allgemein hatte ich das Gefühl mich ähnlich wie Cadel zu entwickeln. Seine Unsicherheit, sein Misstrauen und seine Probleme Emotionen zu zeigen oder zu reflektieren schienen beim Lesen regelrecht auf mich überzugehen. Ich fühlte voll und ganz mit ihm mit und fühlte mich Cadel daher noch näher als schon in Band 1. Die Spannung wird durch verschiedene Handlungsstränge aufrecht erhalten. Das letzte Drittel ist dann so spannend, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen. Mich konnte dieses Mal nichts wirklich überraschen. Ich hatte das Gefühl, dass im Gegensatz zum ersten Teil einfach zu oft mit dem Zaunpfahl gewunken wurde. Trotzdem tat dies meinem Lesegenuss keinen Abbruch. Die Emotionen sind für mich einfach der Hammer in dieser Buchreihen. Allerdings liegt das vor allem an meiner Begeisterung für Bücher in denen arme junge Charaktere starke erwachsene Bezugspersonen bekommen, die sich tatsächlich um sie sorgen und kümmern. Ob das nun gerade Jugendliche lesen wollen, weiß ich nicht. Für mich jedenfalls ist es ein perfektes Buch. Ich habe mich kaum einem Buchcharakter so nah gefühlt wie Cadel. Ich habe wirklich das Gefühl ihn zu kennen und zwar in- und auswenig. Außerdem hatte das Buch ein absolutes Wunschende für mich. Etwas kitschig aber das mag ich ja. Es gab natürlich auch eine sehr wichtige Entwicklung in der Handlung, die mir überhaupt nicht gefiel, aber dazu kann ich leider nichts sagen ohne zu spoilern. Die Charaktere sind einfach toll – sowohl die Erwachsenen als auch die Jugendliche, sowohl die Guten als auch die Bösen. Catherine Jinks schafft es selbst die Bösen in so interessanter und manchmal recht emotional tiefer Weise darzustellen, dass man selbst diese nicht hassen kann. Mir ging es hier wieder wie Cadel, der hin und hergerissen ist und nicht weiß wie er sich fühlen soll. Prosper English zum Beispiel ist wirklich ein böser Charakter, aber trotzdem ist man immer wieder völlig unsicher. Man will ihn hassen, aber kann es einfach nicht, weil er doch auch wieder Seiten zeigt, die einem gefallen und einen weich werden lassen. Auch andere Bösewichte zeigen immer wieder eine klitzekleine Nettigkeit, die einen dann wieder zweifeln lassen. Herrlich. Tja und Cadel, der Hauptcharakter, ist ja sowieso mein Liebling geworden. Wie oben schon erwähnt ist er mir von allen Buchcharakteren, die ich bisher 'kennengelernt' habe am meisten ans Herz gewachsen und ich habe das Gefühl ihn wirklich zu kennen. Trotz der vielen Wendungen, die die Geschichte aufweist, wird alles logisch erklärt und man hat nie das Gefühl irgendetwas wurde überstürzt oder nicht richtig durchdacht. Es wirkt einfach überzeugend. Tja und dann Saul. Gott, er ist ja so toll. Was für ein Papa-Bär. Da fühlt man sich doch gleich mit Cadel zusammen geborgen, wenn er auf einen aufpasst. Ein toller Charakter. Die Jugendlichen mit denen Cadel zu tun hat wirken manchmal etwas überspitzt aber es ist noch im Rahmen. Sie spielen eine eher untergeordnete Rolle, aber das ist einfach auch sehr glaubwürdig bei Cadels Entwicklung. Er ist fast nur mit Erwachsenen aufgewachsen und hat nie gelernt sich mit andern Kindern und Jugendlichen auseinander zu setzte bzw. sich zu beschäftigen. Einzig Sonja stellt da die Ausnahmen, aber da sie ähnlich intelligent wie Cadel ist und auch sonst kaum als normaler Teenager gelten kann, spielt dies in Cadels Entwickelung in dieser Hinsicht keine Rolle. Grundidee 5+/5 Schreibstil 5/5 Spannung 5+/5 Emotionen 5+/5 Charaktere 5/5 Lesergruppe: Auf jeden Fall muss man Teil 1 gelesen habe! Ansonsten mach dieser Band keinen Sinn! Fazit: 5+ von 5 Sternen Die ist ein Buch voll nach meinem Geschmack. Ich liebe die Charaktere, die Spannung ist genau auf meinem Level und die Emotionen wirken auf mich echt und die Handlung riss mich mit. Das etwas kitschige Ende ist sicher nicht jedermanns Geschmack, meiner allerdings schon. Ich war lediglich mit einer bestimmten Entwicklung der Geschichte unglücklich, aber es ist eben nicht meinen Geschichte, sondern die von Catherine Jinks. Ich bin jedenfalls gespannt welchen Einfluss dieses wichtige Detail auf den dritten und somit letzten Band der Trilogie hat. Reihe: Teuflisches Genie Teuflisches Team Teuflischer Held
  6. Cover des Buches Partials - Fragmente (ISBN: 9783492702836)
    Dan Wells

    Partials - Fragmente

     (108)
    Aktuelle Rezension von: zickzack

    Kira hat zwar ein Heilmittel für Madisons Baby gefunden, aber die Menschen können es nicht reproduzieren, da sie dafür die Hilfe der Partials benötigen. Die Partials haben hingegen das Problem, dass das Verfallsdatum, was nach 20 Jahren auftritt, sie langsam ausrottet. Kira, die herausgefunden hat, dass sie irgendwo zwischen Menschen und Partials steckt, möchte mehr über ihre Herkunft erfahren und zugleich beide Probleme Hilfe. Dabei muss sie sich ausgerechnet auf zwei Partials verlassen, Samm und Heron. Während sich Kira und die Partials auf der Reise befinden, bricht zwischen den Menschen und Partials ein neuer Krieg aus.

     

    Diesen Band fand ich weniger spannend als den ersten. Irgendwie war er auch nicht so atmosphärisch wie der erste. Im ersten wurden die wissenschaftlichen Forschungen interessant eingebaut, hier hat Kira Dokumente durchgewälzt und ist durch die halbe USA gereist. Dabei wurde sie von Samm und Heron begleitet. Heron hat dabei die gesamte Zeit gemeckert und war sehr pessimistisch, was den Erfolg der Mission ausmacht, da sie ständig wieder im Dunkeln herumgetappt sind. Samm hingegen ist Kira wie ein liebestoller Hund gefolgt… Es war ziemlich offensichtlich, dass er Gefühle für sie entwickelt hat, obwohl ich das vollkommen unnötig fand. Können nicht mal eine Frau und ein Mann ohne tiefgreifende Gefühle füreinander sich in ein Abenteuer stürzen? Zugegeben wurde dieser Teil der Geschichte nur sehr am Rande erzählt und hatte auch kaum Relevanz, außer dass es erklärt hat, warum Samm Kira so vertraut hat, aber ich fand es spätestens zu dem Zeitpunkt unnötig, als es offen angesprochen wurde. Zudem… was ist denn mit Kiras Freund, den sie einfach zurückgelassen hat? Ich dachte, er war ihre Jugendliebe und mit ihm war sie so vertraut, dass sie irgendwann eine Familie gründen wollten, wenn die Babys das RM-Virus auch überleben würden…

     

    Apropos Marcus. Im zweiten Band gab es nicht mehr wie im ersten nur die Sicht von Kira. Hier wurde noch andere Sichten eingebaut, besonders häufig die von Marcus, damit man mitbekam, was zwischen den Partials und den Menschen vorfällt, wie diese wieder ihren Krieg gegeneinander führen. Das hätte man ja von Kira nicht erfahren, weil sie längst nicht mehr auf Long Island war.

    Das fand ich gut. Auch wenn Kira noch immer 80% des Buches gesprochen hat, fand ich die Sichtwechsel erfrischend. Zudem fand ich die Situation bei Marcus und co teilweise interessanter, als dass was Kira veranstaltet hat. Da sich die Lage auf Long Island immer mehr zugespitzt hat und die Menschen alles probiert haben, um irgendwie zu überleben. Selbst wenn es hieß, den Feind meines Feindes zum Verbündeten zu gewinnen.

     

    Hier im Band zwei hat man viel mehr über die Hintergründe erfahren. Wie die Partials entstanden sind, was es für Geheimnisse und Verschwörungen gab, wer Kira wirklich ist etc. Das war interessant, da ich jetzt eine genauere Vorstellung habe, was die Partials wirklich sind. Im ersten Band waren sie ja „nur“ die Feinde der Menschen, die Verräter, die sich eines Tages gegen ihre Schöpfer gerichtet haben. Jetzt kam die Wahrheit und die Intention wirklich heraus. Natürlich sind längst nicht alle Fragen geklärt, aber es war auf jeden Fall sehr aufschlussreich.

    Im ersten Band dachte ich nämlich, dass die Partials Maschinen waren, die eben wie Menschen aussehen. Allerdings hatte ich das nicht mit der Emotionsebene verstanden. Inzwischen habe ich die Vorstellung, dass die Partials… na ja, im Reagenzglas gezüchtet wurden und man so lange herumexperimentiert hat, bis man eine Abbildung eines Menschen hat mit grandiosen Fähigkeiten. Aber das liegt auch daran, dass im ersten Band nur die negative Sicht der Menschen dargestellt wurde und hier im zweiten viel mehr, was wirklich dahintersteckt. Diese Wendung hat mir gut gefallen.

     

    Genauso wie Dan Wells Schreibstil. Er schafft es einen in die Geschichte hineinzuziehen. Und durch die Perspektivenwechsel wirkten die anderen Figuren auch nicht mehr so flach. Sie wurden einen deutlich nähergebracht, wobei ich Marcus beispielsweise immer noch nicht sympathisch finde. Im ersten Band hat er rumgejammert, als Kira beim ersten Mal ihr Ding durchgezogen hat und hat sie erst bei der zweiten Aktion unterstützt. Und hier jammert er erneut rum, dass Kira allein ausgezogen ist, um mehr herauszufinden, wobei er zuvor wieder die beleidigte Leberwurst gespielt hat. Dann sagt er immer, dass er nicht so mutig ist wie Kira und meldet sich dann freiwillig als Sanitäter bei einer gefährlichen Aufgabe. Den Junge soll mal einer verstehen.

     

    Fazit: Wie sooft ist der zweite Band einer Trilogie deutlich schwächer als der erste. Ist das eine Gesetzmäßigkeit? Und da ich den ersten 4 Sterne gegeben habe und dieser mich nicht so packen konnte, vergebe ich hier 3 Sterne.

  7. Cover des Buches Der Fisch in uns (ISBN: 9783596174423)
    Neil Shubin

    Der Fisch in uns

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Mario_Veraguth

    Ein großes weiteres Banner für das Bestreben der Evolutionsbefürworter ist es, dass Neil Shubin mit seinem brillanten Werk vor die wirren Thesen der Kreationisten stellt. Der Entdecker eines Bindeglieds zwischen Landlebewesen und Fisch belegt anhand zahlreicher Beispiele, wie im Zuge der Entwicklung höherer Lebensformen etliche Eigenschaften und physiologische Besonderheiten bis in den Menschen überdauern konnten.

    Wobei für Fische, Reptilien oder Vögel sinnvolle und vorteilhafte Spezialisierungen sich in einem Primatenkörper durchaus rächen können. So gibt es dadurch bedingt diverse Achillessehen und Konstruktionsfehler, wie die Tendenz zu Eingeweidebrüchen und Schluckauf, die schlecht konzipierten Bahnen einiger Nerven und generell einige nicht optimiert scheinende Konstruktionen im menschlichen Körper. Viele Zivilisations- und konventionelle Krankheiten sind bedingt durch die vielfältigen Einflüsse hunderter Jahrmillionen, in denen leider mitunter nicht immer nützliche Geschenke größtenteils ausgestorbener Urahnen lauern.

    Die Illustrationen und Zeichnungen, anhand derer die Entwicklung der Spezialisierung einer ursprünglich ganz anderen Art in ihrem Verlauf bis zur finalen Platzierung im Menschen aufgezeichnet wird, verdeutlichen diese wundersame Spielart der vergehenden Zeit auf anschauliche Weise. Wobei bei einigen der Darstellungen schon das eine oder andere Augenreiben vonnöten sein kann, um die Herleitung, auf die man von selbst niemals gekommen wäre, als Fakt auf sich wirken zu lassen. Es zeigt sich, wie über schier unermesslich viele Modifikationen Fähigkeiten aus komplett differenten Lebensumgebungen an die speziellen, den momentanen Bedürfnissen des „Genwirts“(Eigenkreation) optimal entsprechenden, Gegebenheiten angepasst werden.

    Als Anschauungsobjekte dienen Insekten, Fische, Reptilien und Würmer, deren verschiedenste Körperteile wie Augen, Knochen, innere Organe, Zähne und Kiemen in ihrer Metamorphose zu Komponenten anderer Lebensformen dargestellt wird. Die Forschungs- und Thesengrundlage bilden genetische Analysen, Fossilien sowie Studien der Embryonalentwicklung. Speziell mit letzterer lässt sich, wie jedes werdende Elternteil zu berichten weiß, auf atemberaubende und vor der Genialität der Natur in Ehrfurcht erstarren lassende Weise, unser artübergreifender Genpool darstellen. So entstand aus den Seitenlinienorganen der Fische das menschliche Innenohr, aus Kieferknochen Gehörknöchelchen und aus einzelligen Bakterien die Mitochondrien.

    Speziell die Mikroebene samt Viren und Bakterien, in der die ersten primitiven Lebensformen entstanden, birgt in anderer Hinsicht noch mehr bisher unerforschte, spannende Erkenntnisse. Denn die winzigen Lebensformen waren nicht nur die Grundlage alles Lebens, sondern stiegen auch viel später ein weiteres Mal mit nachhaltiger Wirkung in die Gestaltung der Ökosphäre ein. Wie weit viele unserer körperlichen Funktionsweisen, DNA, Stoffwechsel und Vererbung von Bakterien und Viren beeinflusst und modifiziert wurden, lässt sich vom momentanen, in den Kinderschuhen steckenden, Stand der Forschung aus betrachtet schwer seriös einschätzen. Es gibt diesbezüglich viele Theorien und nur rare, strittige Beweise, was für kommende Generationen von Wissenschaftlern einen Freibrief für den Eintritt in eine neue Welt der Forschung darstellt. Denn wo jetzt größtenteils nur anhand offensichtlicher, an Skelett oder Organen nachweisbaren Spuren urzeitlicher Ahnen eine Verbindung bewiesen werden kann, wird den Paläontologen des 21. und 22. Jahrhunderts ein Bündnis mit Biologen und Biochemikern beschieden sein. Und in dessen Gefolge werden noch wesentlich beeindruckendere Details, nicht nur darüber wie einzelne Fragmente unserer Physis erschaffen wurden, ans Tageslicht kommen. Sondern bis zu einzelnen Zellen und deren Funktionsweisen hin wird sich ein endlos verzweigter Stammbaum auftun, an dessen vorläufigen Ende der Mensch steht.

  8. Cover des Buches Sohn der Verdammnis (ISBN: 9783404207008)
    Wendy Alec

    Sohn der Verdammnis

     (8)
    Aktuelle Rezension von: katzekatzekatze
    Ich habe dieses Buch auf der Frankfurter Buchmesse als kostenloses Leseexemplar erhalten und dachte, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul und da die Seitenzahl recht überschaulich ist, ging es auch.
    An sich bekommt die Grundidee schonmal Punkte für mich. Ich interessiere mich sehr für Engel und die Offenbarungsgeschichte usw. und das finde ich hat die Autorin ganz interessant aufgegriffen.
    Leider hat man schnell gemerkt, dass für den Umfang an Ideen, den die Autorin da aufarbeiten wollte, alleine für den ersten Band mindestens die doppelte Seitenanzahl hätte verwenden müssen, denn so wirkte das alles etwas gequetscht und mit der Anzahl an Charakteren, die immer wieder neu aufgetaucht sind, irgendwann auch leicht verwirrend und anstrengend.
    Die gut durchdachte Story wurde leider gedämpft durch einen etwas holprigen Schreibstil, was vor allem nervig war und deshalb auch der Punkteabzug, dass die Autorin bei jedem (!) auftauchenden Charakter, erstmal eine halbe Seite beschreiben musste, was er anhat, wie er gerade aussieht usw. das hätte sie etwas knapper halten müssen, denn so hat das echt den Lesefluss gedämpft.
    Vor allem hat mich gestört, dass sie mir zu wenig auf die Hauptcharas, also die drei Brüder, Adrian, Nick und Jason eingegangen ist - bei einer Buchchronik finde ich das schon ziemlich wichtig und hier haben wir wieder die Problematik mit der Kürze des ersten Bandes. Zu viel Info in zu wenig Seiten und die eigentlichen Hauptcharas bleiben dabei etwas auf der Strecke. Teilweise kamen mir auch die Erklärungen etwas abstrus vor und schmunzeln musste ich dann doch über so Sachen wie Laserkanonen im Himmel, oder Superwissenschaftler in der Hölle, aber insgesamt las es sich doch ganz gut. Allerdings hat mir dann doch noch so ein Bisschen der Zauber des Übernatürlichen gefehlt, es las sich irgendwie fast schon mehr wie ein Thriller oder ein Verschwörungsroman. Zu nüchtern aufjedenfall.
    Ich bezweifle allerdings, dass mir das Buch in einer Buchhandlung ins Auge gestochen wäre, dazu empfinde ich den Titel irgendwie noch so ein bisschen als 0815. Trotzdem ist mir das Buch nach dem Gefühl her 3 Sterne wert.
  9. Cover des Buches Mein wundervolles Genom (ISBN: 9783446426870)
  10. Cover des Buches Die Neandertaler und wir (ISBN: 9783596188499)
    Svante Pääbo

    Die Neandertaler und wir

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Der Neandertaler gehört er zum Vorläufer des heutigen Menschen? Lange wusste man das nicht. Bis der Autor durch eine Genanalyse zu diesem Thema Antworten liefern konnte. Dieses Forschungsgebiet nennt sich Paläogenetik. Spannend zu lesen, ein tolles Porträt.

  11. Cover des Buches Teuflisches Team (ISBN: 9783866107595)
  12. Cover des Buches Tänzerin der Nacht (ISBN: 9783641071653)
    Christine Feehan

    Tänzerin der Nacht

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Gator ist ein so toller Charakter und ich mochte seine Beziehung zu seiner Familie sehr. Flame ist kein Schwächling. Sie ist stark, obwohl ihr Körper sie langsam im Stich lässt. Es gab viele Erzählstränge in diesem Buch, so z. B.  dem vermissten Mädchen, den "normalen bösen" Menschen, Whitneys Machenschaften, ganz zu schweigen von den anderen Ghostwalkern. Aber ich fand es wirklich toll, wie das alles zusammenspielte. Ich kann es kaum erwarten, den nächsten Teil zu lesen. Auch diesen Band kann ich absolut weiterempfehlen und vergebe gern 4.5 von 5 Sterne.

  13. Cover des Buches Das Ende der Privatsphäre (ISBN: 9783442155392)
    Peter Schaar

    Das Ende der Privatsphäre

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Als Bundesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit ist Herr Schaar ein Kenner seines Faches und beschreibt in seinem Buch, wie weit sowohl Politik als auch die Wirtschaft in die Grundrechte des Bürgers eingreifen, wie wir immer stärker in eine Überwachungsgesellschaft abrutschen, Daten über uns gesammelt und immer detailiertere Täter-, bzw. Kundenprofile erstellt werden. Dabei geht er auch auf die gesetzlichen Grundlagen ein, welche diese Entwicklungen erst ermöglichen. Alles in allem ein lesenswertes Buch für jeden, denn Datenschutz geht uns alle an, nur wird dieses Buch vermutlich eh nur von denen gelesen, die sich damit eh schon auskennen. Eher technisch Versierten, die genauer wissen möchten, wie die Überwachung funktioniert und was technisch schon möglich ist, sei jedoch eher "Ausgespäht und abgespeichert" von Ann-Catherine und Thomas Simon ans Herz gelegt.
  14. Cover des Buches Drosophila (ISBN: 9783498006228)
  15. Cover des Buches Das Buch Ich # 9 (ISBN: 9783100590275)
    Richard Powers

    Das Buch Ich # 9

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Pitt Nickel
    Wer möchte nicht wissen, was in seinen Genen angelegt ist, welche Begabungen, welche gesundheitlichen Risiken zu befürchten sind. Wer möchte das nicht wissen, allerdings halten wir es aus, wenn wir es wissen? Richard Powers erzählt den Prozess der vollständigen Sequenzierung seiner Gene von seiner Entscheidung bis hin zur Präsentation der Ergebnisse. Begleitet uns von der Erkenntnis an die Angst und die Furcht vor zu erwartenden Krankheiten oder hilft uns die Kenntnis eine Vermeidungsstragie zu entwickeln oder wird uns das „Schicksal“ so oder so ereilen? Powers Gedankengänge, die ihn dann zur Beauftragung der Analyse geführt haben und schließlich die Eröffnung und Erklärung – alles auf einem USB-Stick – gespeichert, ließen ihn zwar mit Wissen aber auch mit der Erkenntnis zurück, dass der Sequenzierung auf der einen Seite, auf der anderen aber die derzeit noch relativ wenig ergiebigen Erklärungsversuche noch nicht ausreichend sind.
  16. Cover des Buches Genom - Die Extinction-Serie 2 (ISBN: 9783453439399)
    A. G. Riddle

    Genom - Die Extinction-Serie 2

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Fast ein Jahr nach Band 1 erschien endlich der zweite Band. Kaum zu glauben, dass es schon ein Jahr her ist, dass ich Band 1 regelrecht verschlungen hatte.

    Ja, okay, das Timing ist jetzt gerade wirklich schlecht. Ein Buch über eine Pandemie, wo dich gerade eine da ist. Aber hey, die Buchwelt geht ja trotzdem weiter. Dachte ich jedenfalls, als ich Band 2 in die Hände genommen hab.

    Allerdings musste ich feststellen, dass Band 2 so gar nichts mit der Grundgeschichte von Band 1 zu tun hat. Es geht in eine komplett andere Richtung, was ich einfach mega finde. Also ganz umsonst einen Kopf gemacht, dass es vielleicht jetzt etwas komisch werden könnte, wenn ich diese Rezension tippe.

    Die Pandemie aus Band 1, ja das Buch heißt auch tatsächlich so, ist zwar noch im Hintergrund Thema, aber absolut nicht vorrangig.

    Hier schreibe ich auch direkt, dass es absolut unsinnig ist, dieses Buch zu lesen, wenn man Band 1 nicht gelesen hat. Erstens setzt es genau da an, wo Band 1 endet und zweitens versteht man den ganzen Sinn dieses Buches nicht, wenn man Band 1 nicht gelesen hat.


    Zur Geschichte kann ich deswegen nicht wirklich viel schreiben, ohne zu spoilern. Schreiben kann ich aber, dass mir die Wandlung der Geschichte sehr gefällt. Es ist verrückt, was sich der Autor hier überhaupt ausgedacht hat. Und vor allem wie er überhaupt da hingekommen ist. Es ist kein Wunder, dass die Bücher so dick sind, denn eigentlich holt er extrem weit aus und spinnt da eine verrückte Geschichte zusammen. Wobei ich sie, in der heutigen Zeit, gar nicht mehr so abwegig finde. Wer weiß!


    Am Ende des Buches schreibt der Autor, dass die Geschichte eigentlich eine Trilogie werden sollte, aber er sich da doch gegen entscheiden hat. Die Geschichte ist mit Band 2 erzählt und da kommt jetzt nichts mehr. Und da muss ich ihm zustimmen. Das Buch schließt perfekt ab und alles, was jetzt noch kommen würde, würde extrem hoch gegriffen werden. Wobei das Ende wirklich schon etwas hoch gegriffen ist. Wo die Geschichte an sich noch realistisch sein könnte, ist das Ende dann doch sehr utopisch. Vielleicht musste der Autor sich hier selber etwas stoppen.


    Den Autor habe ich bisher als ein sehr realistischer und sehr guter Autor kennen gelernt. Er schreibt unglaublich gut und fesselt mich jedes Mal wieder aufs Neue, wenn ich ein Buch von ihm in meinen Händen halte.

    Allerdings muss ich sagen, dass es dieses Mal leider etwas gedauert hat, bis mich das Buch so richtig packen konnte. Irgendwie war es doch recht eintönig was da passiert ist und das aus allen Sichtweisen, die wir hatten. Es wird nämlich nicht nur aus einer Sicht erzählt, sondern auch verschiedenen Sichten. Allerdings kennen wir die Charaktere und deren Sichtweisen schon aus dem 1. Band. Genau kann ich hier leider auch nichts schreiben, da ich sonst zu viel schreiben würde.


    Die Charaktere mag ich aber immer noch. Alle wie sie wieder da auftauchen und da ist es ganz egal, ob gut oder böse. Irgendwie haben sie doch alle ihr Päckchen zu tragen und tun Dinge aus voller Überzeugung. Ich mag es ja, wenn der Autor einem Charakter so viel mitgibt und den für seine Sache einstehen lässt. Das lässt die ganze Geschichte realistischer wirken. Auch wenn gerade das manchmal nicht so gut ist.


    Dass die Dilogie Thriller sind, merkt man in Band 2 wesentlich mehr als in Band 1. Band 1 habe ich sehr gerne gelesen wegen der Pandemie und Band 2 wegen dem ganzen Hintergrund, warum diese Pandemie überhaupt passiert ist.


    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung mit dem Hinweis, dass man den ruhigen Anfang des Buches gerne durchhalten sollte.

  17. Cover des Buches Gehirn und Genom (ISBN: 9783406556340)
    Wolfgang Wieser

    Gehirn und Genom

     (2)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Genom - Gehirn - Umwelt . Wolfgang Wieser fordert in seinem Buch "Gehirn und Genom" ein neues Drehbuch für die Evolutionstheorie. . "Menschliches Genom entschlüsselt!" Diese Meldung schlug im Jahr 2000 ein wie ein Bombe. Die Berichterstattung beherrschte ein ganzes Jahr lang die Medien. Anlässlich dieser sensationellen Bekanntgabe verkündeten der damalige US-Präsident Bill Clinton und der britische Premierminister Tony Blair persönlich in einer gemeinsamen Pressekonferenz in Washington und London am 26. Juni 2000 das Ereignis der Weltöffentlichkeit. Bill Clinton formuliert dies folgendermaßen: "Mit diesem Tag lernen wir die Sprache, mit der Gott das Leben erschaffen hat." Diese Aussage veranlasste Sidney Brenner, einen der Pioniere der Genforschung, zu einer vorlauten Bemerkung: "Und vielleicht ist die Bibel die Sprache, in der der Mensch Gott erschaffen hat". . "Sieht man einmal davon ab, dass weder das Genom noch die Bibel eine Sprache ist", bemerkt Wolfgang Wieser in seinem Buch "Gehirn und Genom", "sondern bestenfalls ein geschriebener Text, dann trifft zu, dass sowohl die Entwicklung eines Individuums aus dem Genom der befruchteten Einzelle als auch die Erschaffung eines Gottesbildes durch die Sprache etwas mit der Übertragung und Verarbeitung von Information zu tun hat." In der Tat jedoch ist die Entschlüsselung der menschlichen Erbinformation einer der bedeutendsten Meilensteine in der Geschichte der Wissenschaft, ja sogar in der Geschichte der Menschheit. . Unbestritten ist es Charles Darwins großes Verdienst, die biologische Evolution vor 150 Jahren geboren zu haben. Er bot der Menschheit ein Weltbild von einzigartiger Tiefe und Schlüssigkeit an, die sich mit der Revolution der Molekulargenetik Mitte des vorigen Jahrhunderts manifestierte. Doch der totalitäre Anspruch dieser Theorie des "descent with modification" steht auf wackligen Beinen. Wieser ist der Überzeugung, dass zum Verständnis der biologischen Evolution noch einiges mehr gehört "als die dürren Worte, mit denen Charles Darwin seine Theorie charakterisiert hatte". Ebenso von Bedeutung ist für ihn, die Mechanismen und Strategien des evolutionären Prozesses sichtbar zu machen, "denn erst diese vermögen den abstrakten Rahmen mit konkretem Leben zu erfüllen.", stellt der Autor fest. . Wieser führt dem Leser in seinem übersichtlich gegliederten, fundierten und weitgespreizten Sachbuch die entwicklungsbiologischen Entdeckungen des letzten Jahrhunderts vor Augen und zeigt auf, "wie ein sich selbst organisierendes dynamisches System imstande ist, so widersprüchliche Forderungen wie Stabilität und Variabilität, Konkurrenz und Kooperation, Autonomie und Anpassung, Egoismus und Altruismus mehr oder minder aufeinander abzustimmen oder die 'Pflicht' zu Nachhaltigkeit mit dem 'Wunsch' nach Innovation scheinbar problemlos auf denselben Nenner zu bringen." . Ein großes Kapitel widmet er - der Titel verrät es - dem Gehirn. Dieses zeichnet sich darin aus, dass es vor allem der Spezies Mensch ermöglicht, sich von seinen genetischen Abhängigkeiten Schritt um Schritt zu emanzipieren, Autonomie zu gewinnen und eine eigenständige Evolution in Gang zu setzen - die "kulturelle Evolution". Keine andere Art hat sich so schnell entwickelt wie der Mensch. Hier kann es einfach nicht mehr allein nur an den Genen und dem durch Charles Darwin geprägten Motto "survival of the fittest" liegen. Als Beispiel bringt Wieser u. a. Probanden, die blind geboren wurden oder Kinder, die völlig sprachisoliert aufwuchsen. Als Erwachsene können sie im ersten Fall nach geglückter Operation weder Sehen noch wie im zweiten Fall sprechen lernen. Gene entscheiden zwar, wie die Vorgaben des Genoms umgesetzt werden, doch wenn diese Möglichkeiten nicht aktiv genutzt werden, verkümmern sie. . Wieser meint, es sei daher an der Zeit, ein "neues Drehbuch der Evolution" zu schreiben, das beiden "Hauptakteuren" gerecht wird: dem Genom als "genotypischem" und dem Gehirn als "phänotypischem" Steuerorgan. Fungiert das Genom auf der einen Seite als Stabilisator von Bauplänen und langfristig wirksamen Anpassungen, agiert auf der anderen das Gehirn als "Dirigent" der jeweils aktuellen Vorgänge im inneren und äußeren Milieu des Individuums sowie als Motor seiner Kreativität. Ein Zusammenspiel - entweder einander unterstützend oder in Opposition zueinander - steht außer Frage. Immerhin stehen 25.000 menschlichen Genen 100 Milliarden Nervenzellen, die untereinander außerdem noch Billionen Verbindungen eingehen, gegenüber - eine nicht unerhebliche Zahl. Wieser vergleicht gar die kulturelle Kommunikation mit dem horizontalen Gentransfer der Mikroben. . In insgesamt acht Kapiteln setzt sich der Autor mit dem Einfluss der kulturellen Entwicklung auf die Evolution des Menschen auseinander. Eine Lösung des großen Zusammenschlusses aus Darwinismus, Zellforschung, Genetik, Neurologie und Biochemie kann Wieser jedoch auch nicht bieten. Er wirft letztendlich mehr Fragen auf, als man Antworten zu finden hofft. Trotz alledem ist sein Buch eine wahre Fundgrube aus neuerem biologischem Wissen und vielen interessanten Details, die eine Vorstellung davon geben, wie komplex die Wechselwirkungen und Entwicklungen in der Biologie sind. Als Leser meint man mitunter durch die Vielzahl der betretenen Randgebiete, sich im Dschungel der Komplexität zu verirren. Hier wäre ein durchgängiger, lenkender "roter Faden", der alle Kapitel zusammenhält, von Vorteil gewesen. Auch erschweren die exzessiv eingestreuten Fachtermini einem Nichtbiologen die Lesbarkeit enorm. . Trotz allem zeigt Wieser spannende und interessante Ansätze auf, die eine individuelle Auseinandersetzung mit dem Thema allemal lohnen und für jeden Interessierten zu empfehlen sind.
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