Bücher mit dem Tag "gerichtsverfahren"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gerichtsverfahren" gekennzeichnet haben.

59 Bücher

  1. Cover des Buches Der Gesang der Flusskrebse (ISBN: 9783446273252)
    Delia Owens

    Der Gesang der Flusskrebse

    (1.419)
    Aktuelle Rezension von: Lena_Krumbeck

    Ein schönes, sanftes Buch – fast wie ein Sommerabend im Nebel. Die Sprache ist poetisch, die Naturbeschreibungen sind wunderbar lebendig, und man spürt, dass Delia Owens die Wildnis liebt.


    Aber trotz all der Schönheit blieb ich etwas auf Distanz. Die Geschichte von Kya hat mich berührt, ja, aber auch irritiert. Der Wechsel zwischen Naturroman und Krimi wirkt für mich nicht ganz stimmig – als wollte das Buch zu viel auf einmal.


    Kya ist eine faszinierende Figur, doch manches an ihrer Entwicklung fühlte sich zu glatt an, zu märchenhaft. Ich hätte mir mehr Zwischentöne, mehr leise Brüche gewünscht.


    Ein Buch, das ich gern gelesen habe, aber nicht noch einmal lesen würde. Schön, berührend – und doch ein wenig zu perfekt erzählt.


  2. Cover des Buches Cupido (ISBN: 9783644220416)
    Jilliane Hoffman

    Cupido

    (2.838)
    Aktuelle Rezension von: Flippi1006

    "Cupido" von Jilliane Hoffman ist ein sehr spannender und vielschichtiger Thriller. Die Protagonistin wurde in ihrer Vergangenheit vergewaltigt und steht nun als Staatsanwältin ihrem Peiniger gegenüber. Dieser ist angeklagt wegen Vergewaltigung und Mord. Die Geschichte ist sehr authentisch beschrieben und der Leser eifert den Ermittlungen mit. Die Geschichte hat viele überraschende und spannende Wendungen. Sehr empfehlenswert! 

  3. Cover des Buches Vergebung (ISBN: 9783453442054)
    Stieg Larsson

    Vergebung

    (2.343)
    Aktuelle Rezension von: Welpemax

    Der letzte Teil der Millenium Trilogie unter Stieg Larsson. Im Vergleich zu den anderen beiden Teilen fand ich den letzten Teil noch etwas besser als Teil I, aber letztlich war es wieder eine Wiederkehr zu alten Fehlern. Um überhaupt zum Punkt zu kommen wo es interessant wird, muss man mehrere 100 Seiten lesen. Wenn man Passagen oder Kapitel hat, die man mag und die man spannend findet, dann ist der Stil von Herr Larsson wirklich lesefördernd, aber wenn Herr Larsson mal wieder ein Nebenstrang der äußersten Unwichtigkeit ausführt, dann liest sich das Buch für mich sehr zäh (zum Beispiel Erikas Ausflug zur SMP). Die einen mögen es lieben, aber wirklich nervig sind die Intermezzi von Mikael und den Frauen. Nix gegen Romantisches und auch nix gegen Sexuelles, aber der hopst von einem Bett ins nächste und jede Frau hat totales Verständnis und duldet natürlich auch alle Seitensprünge, ja es ist den Frauen sogar bekannt und trotzdem wollen sie auch auf der Liste "Ich-hatte-Mikael-im-Bett" stehen. Zu guter letzt, geht alles viel zu glatt über die Bühne und der Komplott wird aufgedeckt ohne das einer der "Guten" zu schaden kommt, in Anbetracht der Machtfülle äußerst unwahrscheinlich, aber Dank der immerwährenden Fehlentscheidungen der "Bösen" natürlich durchaus möglich.

  4. Cover des Buches Beim Leben meiner Schwester (ISBN: 9783492952507)
    Jodi Picoult

    Beim Leben meiner Schwester

    (1.893)
    Aktuelle Rezension von: Geschichtenfinder

    Annas große Schwester Kate hat Leukämie, eine der vielen Krankheiten, die ihr ganzes Leben bestimmen und frühzeitig beendet hätten, wäre nicht Anna geboren worden. Anna, die künstlich erzeugt wurde, eine sorgfältig von ihren Eltern ausgewählte Kombination, die als Kates hundertprozentiger Stammzellenspender dienen kann. Seit Annas Geburt sind die Leben dieser beiden Mädchen auf das Engste miteinander verwoben und mit den Jahren drängen sich in ihrer Familie immer mehr die Fragen, wie es weitergehen soll, wer sie als Familie überhaupt noch sind und nicht zuletzt, wie lange sie alle noch so funktionieren können?

    Diese Fragen werden zurückgedrängt, bis Anna den ersten Schritt geht, sich an einen Anwalt wendet und sich das Recht einklagt, selbstständig über ihren eigenen Körper bestimmen zu können und sich weigert, weiterhin für Kate Stammzellen zu spenden.


    Jodi Picoult, 1967 auf Long Island geboren, veröffentlichte ihren ersten Roman 1992 und wurde 2003 mit dem England Book Award ausgezeichnet. "My Sister´s Keeper" war ihr Durchbruch in den USA und Deutschland und wurde 2009 verfilmt.


    Der Roman ist sehr gut geschrieben und schafft es durch die wechselnden Perspektiven alle direkt Betroffenen zu beleuchten und macht auf diese Weise nur zu deutlich, dass es in ethischen Konflikten selten eindeutige Positionen gibt, die man mit seinen Vorstellungen von "Gut/Böse" bzw "Pro/Contra" versehen kann. Und gerade durch Jodis persönlichen Stil kann man die unterschiedlichen Blickwinkel auf Annas Entscheidung und das moralische Dilemma so gut nachvollziehen.


    "My Sister´s Keeper" ist auf jeden Fall empfehlenswert für Kinder/Jugendliche ab 12, die gerne zu ernsteren Themen lesen.

  5. Cover des Buches Kleine große Schritte (ISBN: 9783328102601)
    Jodi Picoult

    Kleine große Schritte

    (272)
    Aktuelle Rezension von: ratherbehappythandignified

    Der Roman „Kleine große Schritte“ von Jodi Picoult handelt von Ruth Jefferson, einer Säuglingsschwester. Sie ist ziemlich gut in ihrem Job und wird von den Kolleginnen auch sehr geschätzt. Doch als sie vertretungsweise das Kind einer weiteren Familie versorgen will, stößt sie auf Ablehnung. Ihr, als Afroamerikanerin, wird von der Klinikleitung sogar untersagt, dieses Kind jemals wieder zu berühren. Doch dann geht es plötzlich um Leben und Tod, denn das Kind erleidet unter ihrer Obhut eine schwere Krise und Ruth ist hin und hergerissen, ob sie sich der Anweisung der Leitung widersetzen oder dem Kind auf bestmöglicherweise helfen soll. Doch jede Hilfe kommt zu spät und Ruth Jefferson wird angeklagt. Ihr wird nun eine Anwältin zugeteilt, doch kann Ruth der Anwältin trauen, die den Alltagsrassismus gar nicht erst kennt und verstehen kann?

    „Kleine große Schritte“ von Jodi Picoult war für mich augenöffnend und aufwühlend. Ich hätte Ruth am liebsten aufschütteln wollen, als sie zu ihrer Notlüge gegriffen hat und am Ende musste ich mir wieder eingestehen, dass ich dieses ganze Leid und diese Situation gar nicht wirklich vorstellen kann. Es ist so traurig, dass wir noch heute von so viel Rassismus umgeben sind und kein Mensch sich aus dieser Verantwortung herausnehmen darf. Mir wurde einmal mehr bewusst, wie wir Menschen unterscheiden und nach Äußerlichkeiten bewerten und dass es noch Generationen dauern wird, ehe hoffentlich Gerechtigkeit einkehrt und sich niemand aufgrund von Hautfarbe, sexueller Orientierung, Geschlecht etc. diskriminiert fühlen muss. Wird es so eine Welt überhaupt jemals geben? Ich hoffe es sehr.

    „Kleine große Schritte“ war ein sehr lesenswertes Buch für mich. Ich fand die Dialoge zwischen Anwältin und Angeklagte äußerst aufschlussreich und konnte das Buch kaum weglegen. Die Plädoyers waren super geschrieben, doch war ich ab und an von der Nahbarkeit von Ruth´ Anwältin überrascht. Vielleicht ist das auch eine amerikanische Art, die hierzulande erst einmal fremd wirkt.

    Von mir gibt es für diesen Roman eine klare Leseempfehlung.

  6. Cover des Buches Thirteen (ISBN: 9783442493777)
    Steve Cavanagh

    Thirteen

    (439)
    Aktuelle Rezension von: Anniii97

    Dieses Buch hat den Weg zu mir eher zufällig gefunden. Ich hatte bis dahin noch kein Buch des Autors gelesen und auch keinen der vorherigen Bände (sind unabhängig voneinander lesbar). Ich hatte einfach mal wieder Lust auf einen Thriller und bin ohne große Erwartungen gestartet.

    Wenn ich ab jetzt ein Buch von Steve Cavanagh in die Hand nehme, werde ich hohe Erwartungen haben! Dieses Buch hat mich positiv überrascht. Eine spannende Handlung mit immer neuen Entwicklungen, tiefgründige Charakter, das nötige Maß an Spannung, Geheimnissen und Blut - es war alles dabei, was einen guten Thriller ausmacht. Die Kapitel erzählen abwechselnd aus Sicht des Anwalts Eddie Flynn und des Killers, dessen genaue Identität jedoch geheim bleibt. Diese Erzählweise macht es dem Leser nochmal einfacher, sich in die Charaktere hineinzuversetzen und deren Gefühle nachzuempfinden. Und natürlich wartet man als Leser gespannt darauf, wann der Anwalt die Machenschaften des Killers aufdeckt, von denen man als Leser schon längst weiß.

    Das Ende hielt für mich dann noch einen großen Plot-Twist bereit. Denn natürlich hat sich der Killer als jemand anderes entpuppt als die Person, die ich im Verdacht hatte. Alleine schon aus dem Grund, dass der Autor mich bis zum Schluss an der Nase rumführen konnte, hat das Buch von mir 5 Sterne verdient.

  7. Cover des Buches Der Gesang der Flusskrebse (ISBN: 9783869092881)
    Delia Owens

    Der Gesang der Flusskrebse

    (181)
    Aktuelle Rezension von: lakita

    Der Roman gibt mir das, was ich von einem guten Roman erwarte, nämlich die Möglichkeit, in eine mir völlig fremde Welt abzutauchen mit Figuren, die ich sympathisch finde und auf ihrem Weg begleiten mag, mit denen ich mitfiebere und hoffe und bange. Und genau das alles bietet mir das Buch uneingeschränkt mit all seinen Facetten. Diese Flusslandschaft ist für sich genommen schon geeignet, einen zu verzaubern, das Leben tief in der Natur in all seiner Schlichtheit, aber auch Schönheit und der ewige Kampf ums Überleben. Die Geschichte der Protagonistin, die einen mitreißt in den Strudel dessen, was ihr alles an Ungerechtigkeiten passiert, aber auch ihre Stärke, mit all dem klar zu kommen und aus praktisch nichts, sich hervorzurappeln, ihre Enttäuschungen, die sie im zwischenmenschlichen Bereich erlebt und später ihr grandioser Erfolg, all das ist ganz großes Kino und macht das Buch zu einem Pageturner. 

  8. Cover des Buches Deutsches Haus (ISBN: 9783548061177)
    Annette Hess

    Deutsches Haus

    (234)
    Aktuelle Rezension von: carowbr

    Eva ist eine junge Frau Anfang der 60er Jahre in der BRD und soll als Dolmetscherin beim ersten NS-Prozess arbeiten. Dadurch wird sie mit der Vergangenheit ihres Landes und ihrer Familie konfrontiert.

    Das Buch stellt eine Zeit da, in der jeder nach vorne blicken und niemand sich mit der Vergangenheit und der entstandenen Schuld auseinandersetzen wollte. Eindringlich schildert die Autorin immer wieder die Aussagen der Zeugen, die auf den echten Prozessakten beruhen. Besonders treffend ist der Widerspruch beschrieben, dass einerseits niemand von etwas gewusst haben will, nur ‚die Anderen‘ mitgemacht haben und man selbst nichts machen konnte. Andererseits haben eben (fast) alle dazu beigetragen, dieses System zu stützen und dadurch über die Jahre auszubauen.
    Auch das Privatleben von Eva wird thematisiert und damit einhergehend die Rechte und Rolle der Frau in den 60er Jahren dargestellt.
    Der Schreibstil war einerseits angenehm zu lesen, anderseits war es nicht zu 100% meins - ich kann allerdings nicht genau festmachen, an was es lag.

  9. Cover des Buches Abgestürzt (ISBN: 9783954751877)
    Johannes Wilkes

    Abgestürzt

    (8)
    Aktuelle Rezension von: nellsche
    Im legendären Saal 600 des Nürnberger Schwurgerichts findet die Verhandlung des Afghanen Fersal statt. Er ist des Mordes an Cornelius Fischer angeklagt. Die Frau von Cornelius Fischer, Maria, ist die Frau, in die Fersal verliebt ist. Hat er Cornelius deshalb von der Brücke gestoßen? Der Journalist Dirk wird über den Prozess berichten. Ausgerechnet seine Jugendliebe Maria spielt dabei eine zentrale Rolle. Wird sie ihn erhören, wenn fersal verurteilt wurde?

    Dieser Krimi war das erste Buch, das ich von dem Autor gelesen habe. Und es hat mir sehr gut gefallen.
    Das Buch ließ sich sehr angenehm und zügig lesen. Die Beschreibungen waren eindringlich und bildhaft, so dass ich alles richtig gut vor Augen hatte. Besonders der Gerichtssaal und das dortige Flair, was recht bedrückend wirkte, wurden hervorragend und authentisch eingefangen. Ich war wirklich mittendrin bei den Verhandlungen und war sehr gespannt, was alles ans Licht kommt und wie das Gericht urteilen wird.
    Die einzelnen Personen wurden anschaulich beschrieben und hatten eigene Charakterzüge, so dass ich sie gut auseinanderhalten konnte.
    Der Kriminalfall hat mir sehr gut gefallen und warf einige Fragen bei mir auf. Ich konnte somit richtig mitfiebern und war auf die Entwicklungen und Überraschungen in dem Verfahren sehr gespannt. Die Spannung hielt sich bei mir somit durchgängig.

    Ein toller Gerichtskrimi, in dem das Flair der Verhandlung perfekt beschrieben wurde. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
  10. Cover des Buches Die Witwe (ISBN: 9783499271670)
    Fiona Barton

    Die Witwe

    (184)
    Aktuelle Rezension von: PoldisHoerspielseite

    Oslo. Eine gutbürgerliche Wohngegend. Ein plötzlicher Tod auf der Straße. Zurück bleibt eine Frau, eine Witwe – und ein leises, nagendes Unbehagen, das von Seite zu Seite lauter wird.


    Mit Die Witwe gelingt Helene Flood ein feinnerviger, psychologisch brillanter Thriller über Verlust, Misstrauen und die Schatten, die selbst nach 45 Jahren Ehe noch verborgen liegen können. Evy, einst Architektin, nun Rentnerin, verliert ihren Mann Erling ohne Vorwarnung – und mit ihm den Boden unter den Füßen. Doch statt Trost und Rückhalt beginnt für sie ein innerer Kampf gegen das Schweigen ihrer Kinder, das Flüstern der Vergangenheit und die flackernden Lichter der Erinnerung.


    Flood schreibt in ruhigem, fast klinisch kühlen Ton und erschafft gerade dadurch eine ungeheuer dichte Spannung. Evy ist keine Ermittlerin, keine Heldin – sie ist einfach eine Frau, die beginnt, Fragen zu stellen, weil niemand sonst es tut. Und je mehr sie fragt, desto mehr bröckelt das Fundament ihres Lebens: verschwundene Gegenstände, ein aufgebrochener Keller, ein alter Jugendfreund, der zu viel weiß.


    Die Stärke des Romans liegt in der atmosphärischen Verdichtung: Das Haus wird zur Bühne eines psychologischen Kammerspiels, voller Echo, Schatten und Spuren. Die Auflösung ist nicht laut, nicht spektakulär – aber sie trifft. Weil sie konsequent ist. Und weil sie zeigt, wie wenig wir manchmal über die Menschen wissen, mit denen wir unser ganzes Leben geteilt haben.


    Die Witwe ist ein stiller, beklemmender Psychothriller – eine meisterhafte Studie über Verdrängung, Schuld und die Frage, ob man einen Menschen je ganz kennen kann. Wer Spannung ohne Lärm sucht, ist hier genau richtig.

  11. Cover des Buches Die Pickwickier (ISBN: 9783954557646)
    Charles Dickens

    Die Pickwickier

    (44)
    Aktuelle Rezension von: andischmidt

    Endlich mal eine gelungene Umsetzung, sprich ohne Fehler und vernünftig mit Inhaltsverzeichnis. Ich denke, mittlerweile sollte das der Standard sein.
    Zum Buch muss ich nicht viel schreiben. Eine Kritik stünde mir eh nicht zu... Außerdem habe ich erst die ersten ca. 50 Seiten (E-Book-Seiten?) gelesen
  12. Cover des Buches Free like the Wind (ISBN: 9783499004001)
    Kira Mohn

    Free like the Wind

    (337)
    Aktuelle Rezension von: thewonderlandofbooks

    Nachdem Band 1 mich ziemlich enttäuscht hat, war ich gespannt, ob Band 2 mich mehr packen würde. Und ich muss sagen: Ja, das hat er!

    Ray, die wir schon aus dem ersten Band kennen, ist immer noch eine total liebenswerte Figur. Ihre Familiengeschichte und das Drama um ihre Schwester haben mich echt mitgenommen – damit hätte ich nicht gerechnet!

    Cayden hingegen war im ersten Band für mich eher schwierig. Auch hier fiel es mir schwer, ihn wirklich zu mögen. Seine Handlungen waren oft schwer nachvollziehbar, und ich habe lange gebraucht, um ihn zu verstehen. 🫤 Aber seine eigene Familiengeschichte hat durchaus emotionale Tiefe gezeigt, die mich teilweise auch bewegt hat.

    Das Setting in diesem Band war echt schön – diese Naturverbundenheit hat dem Buch einen tollen Flair gegeben.

    Der Anfang des Buches war etwas schleppend, aber als die Reise von Ray und Cayden richtig Fahrt aufnahm, wurde es spannend und unterhaltsam. Die Liebesgeschichte fand ich besser als im ersten Band, weil sie sich langsamer und realistischer entwickelt hat. Dennoch hatte ich manchmal Probleme, mich ganz auf Cayden einzulassen, besonders wegen seiner zwischendurch schwierigen Entscheidungen und Reaktionen.

    Alles in allem hat mich Free Like the Wind echt positiv überrascht und war auf jeden Fall eine Verbesserung zum ersten Band. Der Schreibstil von Kira Mohn konnte mich wieder überzeugen, und ich bin jetzt neugierig auf weitere Bücher von ihr.

     

  13. Cover des Buches ZEIT Verbrechen 2 (ISBN: 9783847900870)
    Sabine Rückert

    ZEIT Verbrechen 2

    (10)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Teil 2 des True-crime-Podcasts in Buchform, manche Fälle sind bekannt (Tennessee Eisenberg), in anderen wird überwiegend auf gravierende Mißstände hingewiesen (Polizeibrutalität, der verstärkte Drang wegzuschließen bei psychisch anormalen Menschen). Bei manchen Ungerechtigkeiten möchte man das Buch vor Zorn in die Ecke werfen, wenn man begreift, daß man genau so gut hätte das Opfer hätte werden können, oder wenn man das schreiende Unrecht sieht, daß bei uns geschieht. Jedem angehenden Juristen unbedingt zur Lektüre empfohlen!

  14. Cover des Buches Middletide – Was die Gezeiten verbergen (ISBN: 9783423284745)
    Sarah Crouch

    Middletide – Was die Gezeiten verbergen

    (173)
    Aktuelle Rezension von: _seitenreise_

    In Middletide – Was die Gezeiten verbergen kehrt Elijah nach Jahren zurück in seine Heimatstadt Point Orchards – zurück in sein leer stehendes Elternhaus, zurück zu seiner Jugendliebe Nakita. Doch statt Frieden zu finden, gerät er ins Visier der Polizei: Auf seinem Grundstück wird eine Leiche entdeckt, und bald steht Elijah selbst unter Verdacht.

    Schon nach wenigen Seiten war ich absolut begeistert vom bildhaften, atmosphärischen Schreibstil. Vor allem die Natur rund um den Pazifik ist so eindrücklich beschrieben, dass ich mich sofort zurück nach Vancouver Island versetzt fühlte. 🌲🌊

    Der Einstieg fiel mir leicht, auch wenn ich etwas Zeit brauchte, mich in den Zeitsprüngen zurechtzufinden. Die Zeitebenen liegen relativ nah beieinander und waren für mich nicht immer klar voneinander abzugrenzen, was stellenweise verwirrend war. Trotzdem mochte ich, wie sich die Geschichte nach und nach zusammensetzt und man als Leser:in immer mehr über die Figuren und ihre Vergangenheit erfährt.

    Was mir allerdings gefehlt hat, war die emotionale Tiefe. Elijah blieb mir als Hauptfigur fremd – seine Naivität, vor allem im Umgang mit Kritik und Erwartungen, konnte ich nur schwer nachvollziehen. Auch die Liebesgeschichte hat mich nicht wirklich berührt, und der Krimiplot konnte mich nicht fesseln, obwohl die Spannung zum Ende hin deutlich zunimmt. Ich hatte früh eine Ahnung, wie alles endet – und lag damit leider richtig. Ich hatte, das Gefühl, dass die Autorin mit diesem Buch ein bisschen zu viel von allem wollte – vor allem an das Buch "Der Gesang der Flusskrebse" herankommen. 

    Mein Fazit: Eine Geschichte mit toller Sprache und großem Potenzial, die für meinen Geschmack aber zu viel will und dabei in keinem Bereich voll überzeugt. 3,5 Sterne.

  15. Cover des Buches Hannah und ihre Brüder (ISBN: 9783746635095)
    Ronald H. Balson

    Hannah und ihre Brüder

    (131)
    Aktuelle Rezension von: HannaFeilitzsch

    Fesselnde Geschichte zweier Jungen, die als Brüder aufwachsen und sich durch den Holocaust als Feinde gegenüberstehen. Sechzig Jahre später begegnen sie sich in Chicago. Als Ben Solomon den angesehenen Rosenzweig mit der Waffe bedroht, wird sofort klar, dass etwas Großes hinter der Geschichte steckt. Eine Maschinerie wird in Gang gebracht, die am Ende die Wahrheit ans Licht bringt. Von der ersten Seite an hat mich dieses Buch gefesselt. Klare Leseempfehlung. 

  16. Cover des Buches Auferstehung (ISBN: 9783423146555)
    Leo N. Tolstoi

    Auferstehung

    (18)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Die Geschichte des Fürsten  Nechliudow der als Geschworener in einem Prozess die Angeklagte Prostituierte Maslowa als seine Jugendliebe Katjuscha wiedererkennt. Katjuscha wird fälschlicherweise schuldig des Giftmordes an einem Ihrer Kunden gesprochen. Nechliudow fühlt sich mitschuldig an Ihrem Niedergang und reist Ihr nach bis nach Sibirien, fortwärend gegen die Justiz ankämpfend.


    Tolstoi schildert in diesem Roman eindrücklich die Auswüchse der Justiz und dessen willkürlichen Aparat. Er plädiert an die Menschenliebe, an den Glauben zu Gott.

    Empfehlenswerte Lektüre

  17. Cover des Buches Ein Bild von dir (ISBN: 9783839893524)
    Jojo Moyes

    Ein Bild von dir

    (70)
    Aktuelle Rezension von: Butta

    Das Thema war nicht ganz so meins und insbesondere der Teil der in derVergangenheit gespielt hat. aber insgesamt fand ich es recht interessant welche auswirkungen es auf die Zukunft hatte. Ein Großteil war ziemlich traurig/deprimierend aber am Ende gab es natürlich ein, teilweise recht kitschiges, Happy End und überaschende Wendung.

  18. Cover des Buches Nebelstunde (ISBN: 9783453444041)
    Johanna Mo

    Nebelstunde

    (35)
    Aktuelle Rezension von: Lillith54w

    Schon des Öfteren bin ich als Quereinsteigerin auf eine Krimireihe gestoßen, die mich dann so interessiert hat, dass ich Fan geworden bin. Da ich über Johanna Mo und ihre Kommissarin Hanna Duncker schon viel Gutes gelesen hatte nahm ich also ohne zu Zögern Band Vier aus der Bücherbox mit und begann voller Vorfreude mit der Lektüre.

    Der Prolog war auch gar nicht schlecht, Jemand wird offensichtlich umgebracht. So fängt das ja oft an.

    Dann begann der Roman richtig – und seitdem quälte ich mich hindurch. Ich habe selten so etwas Zähes und Unspannendes gelesen. Hauptsächlich dreht sich alles um jene Hanna, die wohl vor Kurzem einem Mordanschlag entgangen ist, dabei fast ihr ungeborenes Kind verloren hätte und überhaupt wohl schon einiges hinter sich hat. Leider ist sie mir nicht ans Herz gewachsen. Sie verfolgt als Zuschauerin einen Prozess, welcher ihren Vater rehabilitieren soll. Dieser – inzwischen verstorben – saß zu Unrecht im Gefängnis für eine Tat, die er gestanden, aber nicht begangen hat. Um diesen Prozess dreht sich der größte Teil des Buchs. Es sieht nicht gut aus, denn die Zeugen sind wankelmütig und die Gegenseite hat gute Anwälte. Alles ziemlich deprimierend.

    Dazwischen versuchen Hanna und ihr Team den Mord an einem alten Herrn namens Vidar aufzuklären, der vor kurzem die Diagnose Demenz erhalten hat. Auch deprimierend. Hannas ehemalige Nachbarin Ingrid, deren unvergessene Jugendliebe der Ermordete war, hat ihn tot aufgefunden, kurz bevor ihre Liebe wieder neu entflammen konnte. Sehr deprimierend.
    Wenig später erkrankt sie schwer an Corona. Erst recht deprimierend.

    Ja, Covid ist gerade erst ausgebrochen und man weiß in Schweden noch nicht so recht, wie man mit dem Virus umgehen soll. Vielleicht hat das Buch auch deshalb eine so düstere Aura, weil die Autorin es wohl während der Pandemie geschrieben hat.

    Die Geschichte wird in einem gut verständlichen Stil erzählt, aber für meinen Geschmack fehlt es an Bildhaftigkeit. Weder Orte noch Personen werden für mich greifbar oder vorstellbar. Leider hat mich die Geschichte nicht mitgenommen, sondern eher deprimiert. Ich erwarte keinen Schmunzelkrimi, aber man möchte doch wenigstens einmal lächeln oder sich über irgendetwas freuen können!

    Im Verlauf des Buches tauchen immer wieder Zwischenkapitel auf, die sich auf den „letzten Tag“ im Leben des ermordeten Vidar beziehen. So erfahren wir Leser quälend langsam, was tatsächlich geschehen ist. Im letzten Abschnitt werden die beiden Handlungsstränge zusammengeführt und schließlich der Mord an Vidar aufgeklärt. Wenigstens gab es dabei für mich eine Überraschung – auch wenn die Aufklärung ebenfalls - äh - eher deprimierend war...

    Der Prozess endet dann ebenfalls endlich – und zwar so, wie Hanna es sich gewünscht hatte. Ende gut – alles gut? Aber nein!

    Auf den letzten Seiten wird es endlich richtig spannend. Und dann endet das Buch – zack! Mit einem fiesen Cliffhanger.

    Fans der Reihe werden sicher neugierig darauf sein, wie es mit Hanna und Co. weitergeht. Ich habe mich jedoch so sehr durch das Buch gequält, dass es mir völlig gleichgültig ist, was als Nächstes passiert.

    Ich mag Buchreihen, bei denen man auch später problemlos einsteigen kann, ohne sich fehl am Platz zu fühlen.

    Nach dieser enttäuschenden Erfahrung werde ich kein weiteres Buch der Autorin lesen und kann aufgrund des langweiligen und deprimierenden Leseerlebnisses leider nur 2 Sterne vergeben.

  19. Cover des Buches Die Verteidigung (ISBN: 9783837151664)
    Fridolin Schley

    Die Verteidigung

    (1)
    Aktuelle Rezension von: Wortklauber

    Zwischen 1947 und 1949 fand als einer der Nachfolgeprozesse des Nürnberger Hauptprozesses der sog. Wilhelmstraßen-, auch Ministerien-Prozess genannt, statt. Gegen die Hauptverantwortlichen waren direkt nach Kriegsende geurteilt worden, jetzt ging es um Verantwortliche aus der zweiten oder dritten Reihe. Es wurde gegen 21 Angeklagte u. a. wegen der Anklagepunkte Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit prozessiert, darunter acht Angehörige des Auswärtigen Dienstes. Prominentester Angeklagter war Ernst von Weizsäcker (1882 – 1951). Sein Sohn Richard (1920 – 2015) begleitete den Prozess als einer seiner Verteidiger.

    Diese beiden Personen der Zeitgeschichte, Vater Diplomat in der Weimarer Republik und im sogenannten „Dritten Reich“, Sohn ein späterer Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, der als solcher 1985, vierzig Jahre nach Kriegsende, eine vielbeachtete Rede über die Verantwortung der Deutschen im Umgang mit der Vergangenheit hielt, sind auch auf dem Cover des Buches abgebildet: der Vater auf der Anklagebank, sein Sohn in Anwaltsrobe ihm zur Seite.

     

    Der Roman beginnt mit einer sehr dichten Beschreibung des Hauptschauplatzes. Schley nimmt den Leser mit in den Gerichtssaal. Den überlieferten Protokollen, Film- und Tonaufnahmen dieses Prozesses – Buchstaben auf Papier, Schwarz-Weiß-Bildern, verrauschten Tonmitschnitten – haucht Schley im wahrsten Sinne des Wortes Leben ein. Ankläger und Angeklagte, Verteidiger, Richter, Zeugen, Wachpersonal, Übersetzer, Journalisten … Die ganze Personnage, Haupt- und Nebendarsteller dieses historischen Prozesses, erwachen im Roman wieder zum Leben. Das ist genauso beeindruckend wie – jedenfalls ging es mir so – überwältigend. Ich habe das von Devid Striesow eingelesen Hörbuch gehört und war von der Informationsflut dieses Einstiegs zugegeben ge-, wenn nicht stellenweise überfordert.

     

    Ich sage „Roman“, und als solches wird das Buch auch vermarktet, man kann sich aber durchaus bei der Lektüre fragen, was für eine Art Roman das ist – traditionellen Handlungsmustern und Konstruktionen selbst bekannter Vertreter des Genres Gerichtsroman/Justiz-Thriller folgt „Die Verteidung“ nicht. Tatsächlich hat der Autor wohl anfangs nicht auf einen Roman hingeschrieben. Ich fühlte mich beim Lesen teils mehr bei einem Essay, dann wieder bei einem Sachbuch, dann aber auch tatsächlich bei einem Roman.

     

    Ich stelle mir die Arbeit an „Die Verteidigung“ – auch wenn der Autor wohl „nur“ zwei Jahre daran gearbeitet hat – als einen ungeheuren Kraftakt vor. Der Printausgabe ist ein reichhaltiges Quellenverzeichnis nachgestellt. Diese beiden Personen der Zeitgeschichte vor dem historischen Hintergrund zu zeigen und gleichzeitig eine Vater-Sohn-Geschichte zu erzählen, ist gelungen. Ebenso, diese Fülle der zeitgeschichtlich verbürgten (oder vermuteten oder behaupteten) Ereignisse und Personen in diesen erzählenden Kontext einzubringen – und damit aus historischen Ereignissen Literatur zu machen.

    Fridolin Schley hat seine Vorgehensweise selbst so kommentiert: Er habe dem historischen Fall unbedingt gerecht werden wollen. Wo offene Fragen und Zweifel blieben, habe er den Stoff mit literarischen Mitteln behandelt und den authentischen Fall „literarisch in die Schwebe gehoben“, ihn „verunsichert“.

    So vermeidet er für mein Empfinden auch eine unangenehme, eher aufdringlich wirken müssende Innensicht, die letztendlich nur Behauptung, nur Anmaßung sein könnte. Wenn aus Personensicht erzählt wird, dann oft mit dem Zusatz: so könnte es gewesen sein, nicht, so war es. Trotzdem schimmert da und dort die Haltung des Verfassers durch – was womöglich ein Balanceakt für sich gewesen sein könnte.

    Wie da im Nachkriegsdeutschland um Dinge wie Schuld und Verantwortung gestritten und gerungen wird, und wie das Echo in der großen Öffentlichkeit war, das lässt tief blicken. Es legt auch Diskrepanzen bloß, blinde Flecken, im Politiker Richard von Weizsäcker einerseits und dem Sohn Ernst von Weizsäckers andererseits – nicht als reißerischer Akt, sondern als stille, durchaus vielsagende Gegenüberstellung.

    „Die Verteidigung“ vermittelt eine Fülle von Informationen, ist dabei aber nichts, was man zwischendurch so eben mal wegliest – was ja nicht verkehrt ist, man sollte sich nur darauf einstellen.

     

    Fridolin Schley wurde 1978 in München geboren. 2007 war er einer der Bewerber um den Bachmann-Preis. Er ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, Stipendien und Förderpreise. „Die Verteidigung“ ist sein zweiter (veröffentlichter) Roman.

  20. Cover des Buches Das Ende der Geduld (ISBN: 9783451069123)
    Kirsten Heisig

    Das Ende der Geduld

    (83)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Jugendrichterin Heisigs Aufklärungsbuch über Jugendgewalt. Erfreulicherweise wird nicht so getan, als sei die Gewalt vom Himmel gefallen oder bestimmten Bevölkerungsgruppen immanent. Unter den äußerst negativen Lebensbedingungen, unter denen manche der Kinder aufwachsen mußten, wäre es schwer gewesen, die "Kurve zu kriegen". Daß Heisig schreibt, daß bei Heranwachsenden häufig Erwachsenenstrafrecht angewandt werde, kann ich so nicht stehen lassen. Meinem Kenntnisstand wird nur bei Trunkenheitsfahrten das allgemeine Strafrecht angewendet, weil Trunkenheitsfahrten in jedem Alter vorkämen, ansonsten wird immer Jugendstrafrecht angewandt. Im übrigen erstaunlich, in was für Bereichen sich ein Jugendrichter auskennen muß, abseits der reinen Paragraphenarbeit in StGB und JGG. Und manche der Themen, die Heisig nur kurz anreißt, sind inzwischen in den Mittelpunkt der Diskussion getreten, zB Cybermobbing, Social Media und die sog. "Ehrenmorde". 

  21. Cover des Buches Gestapelte Frauen (ISBN: 9783293209398)
    Patrícia Melo

    Gestapelte Frauen

    (34)
    Aktuelle Rezension von: Elenchen_h

    Als ihr Partner Amir ihr auf einer Party in der Kanzlei eine Ohrfeige gibt, nimmt sie eine Stelle im entlegenen Cruzeiro do Sul an. Sie soll als beobachtende Anwältin an Gerichtsprozessen zu Femiziden teilnehmen und diese für ihre Kanzlei dokumentieren. Einer der Fälle, der Mord an der 14-jährigen indigenen Txupira beschäftigt sie besonders. Die drei Täter, junge Männer aus reichen Elternhäusern, werden frei gesprochen. Sie setzt alles daran, doch noch eine Verurteilung zu erwirken, und tut sich mit einer lokalen Journalistin und der Rechtsanwältin zusammen. Als die Journalistin ermordet wird und Amir in Acre auftaucht, spitzen sich die Ereignisse zu.


    Die brasilianische Autorin Patrícia Melo schreibt in ihrem Roman "Gestapelte Frauen", übersetzt von Barbara Mesquita, über Femizide in ihrer Heimat, die von der vorwiegend männlichen Politik geduldet werden. Die brutalen Morde an Frauen, weil sie Frauen sind, werden gerichtlich kaum geahndet. Hier setzt Melo an und lässt ihre namenlose Ich-Erzählerin an Gerichtsprozessen teilnehmen, die Geschichten der ermordeten Frauen sammeln und dokumentieren. Von allen Seiten lauert in diesem Buch Gefahr: Amir, der gewalttätige Partner der Protagonistin, belästigt sie mit Telefonterror und lauert ihr in Acre, einer entlegenen Gegend Brasiliens, auf, der Vater der Protagonistin hat ihre Mutter ermordet, als diese gerade drei Jahre alt war, Männer aus dem Umfeld des Prozesses um die ermordete indigene Txupira bedrohen die Protagonistin und schrecken auch vor weiteren Morden nicht zurück. Trotz dieser schweren, gewaltvollen Thematik schafft Patrícia Melo einen spannenden, mit wechselnden Erzählstimmen ausgestatteten Roman, der im Kopf bleibt. Abgesehen von den an magischen Realismus grenzenden Kapiteln im Drogenrausch der Protagonistin habe ich "Gestapelte Frauen" mit Begeisterung gelesen, das Buch mutet fast wie ein Kriminalroman an, nur besser!

  22. Cover des Buches Möge die Stunde kommen (ISBN: 9783453421677)
    Jeffrey Archer

    Möge die Stunde kommen

    (131)
    Aktuelle Rezension von: Isar-12

    "Möge die Stunde kommen" ist der sechste Band der Clifton-Saga von Jeffrey Archer. Alles beginnt da, wo der fünfte Band der Saga endet. Emma Clifton sitzt immer noch auf der Anklagebank. Lady Virginia Fenwick hat sie wegen Verleumdung angezeigt und für Emma steht viel auf dem Spiel. Als Vorsitzende der Barrington-Gesellschaft kann eine Verurteilung für sie das Aus ihres beruflichen und gesellschaftlichen Werdegangs bedeuten. Doch es gibt eine entscheidende Wendung. Auch ihr Bruder Giles Barrington setzt seine Karriere als Politiker aufs Spiel. Denn seine große Liebe sitzt hinter dem eisernen Vorhang und er will alles versuchen, diese zu sich nach England zu holen. Harry Clifton kämpft immer noch um die Befreiung des inhaftierten russischen Schriftsteller Babakow, während sein Sohn seine große Liebe in Amerika für sich zurückgewinnen möchte. In diesem sechsten und vorletzten Band der Saga gibt es also auch wieder genügend Zündstoff und die bekannten Widersacher der Barringtons und Cliftons versuchen weiterhin den beiden Familien das Leben so schwer wie möglich zu machen. Jeffrey Archer setzt diese Familiengeschichte konsequent fort, im Fokus stehen jetzt die 70er Jahre bis 1978. Harry und Emma sind Großeltern geworden, ihre Enkelin ein Naseweis hoch drei, aber auch für ihren Sohn Sebastian gibt es nun große Aufgaben zu bewältigen. Jeffrey Archer erzählt die Story wie immer in großen Abschnitten aus der Sicht einzelner Protagonisten und Zeiträume, diese gliedern sich dann wieder in weitere kleinere Kapitel. Als Leser kann man dem Geschehen sehr gut folgen, auch Nebenfiguren erhalten zusätzlichen Spielraum. Das macht die Geschichte abwechslungsreich und spannend. Dabei umrahmt der Autor den Handlungsverlauf auch sehr gut mit den damaligen politischen und gesellschaftlichen Zeiten. So entsteht auch ein gutes Bild für den Leser. Intrigen, Machtspiele, Schicksalsschläge in der Geschichte zweier Familien, all dies setzt Jeffrey Archer auch perfekt in diesem sechsten Band um. Für mich weiterhin eine sehr gute und spannende Familiensaga, bei der ich auch bald noch den abschließenden Band "Winter eines Lebens" lesen werde.

  23. Cover des Buches Der große Mann (ISBN: 9783954380572)
    Chloe Hooper

    Der große Mann

    (3)
    Aktuelle Rezension von: sapperlot
    Das ungewöhnliche aber auffallende Cover und die Kurzbeschreibung haben mich letzten Herbst zum Kauf dieses Buches animiert und nachdem es fünf Monate auf dem Stapel ungelesener Bücher verbracht hat, habe ich es endlich zur Hand genommen und den ausführlichen Tatsachenroman rund um den durch Polizeigewalt zu Tode gekommen Aborigine Cameron Doomadgee und den mutmasslichen Täter Christopher Hurley gelesen. In den Nachrichten sehen/lesen/hören wir Europäer immer wieder von Tötungsdelikten aus den USA, wo Schwarze wegen Bagatelldelikten von weissen Polizisten erschossen werden. Inhaltlich beschreibt dieses Werk so einen Fall, nur das er in Australien geschehen ist. In gewissen Teilen dieses riesigen Landes gibt es grosse Spannungen zwischen den Ureinwohner, die Aborigines, und der weissen Einwohnerschicht. Es sind aber nicht nur die Äusserlichkeiten die die Menschen unterscheidet. Es klafft eine enorm grosse Lücke wegen dem geschichtlichen und kulturellen Hintergrund. Hautfarbe, Vergangenheit und Glauben spalten die Bevölkerung und es scheint unheimlich schwer diese Kluft zu überwinden.

    Die australische Autorin schafft es die Ambivalenz des Tötungsdeliktes sowie des ganzen Drumherum zu beschreiben ohne dabei allzu wertend einzugreifen. Dies überlässt sie, ganz so wie es sein soll, den Lesern. Die journalistische Aufarbeitung zeigt, dass sowohl Opfer wie auch Täter Menschen sind mit Vergangenheit und Lebenserfahrungen die ihr Wesen, ihre Persönlichkeit geprägt und geformt haben. Sie nimmt den Fall zum Anlass um ein umfassendes und wirklichkeitsgetreues Bild zu beschreiben was es heisst Aborigine zu sein und was es heisst, ein weisser Bewohner und Gesetzeshüter zu sein auf einer Insel auf die die Ureinwohner abgeschoben bzw. strafversetzt werden und auf der ich wegen der latent vorherrschenden Armut, Hoffnungslosigkeit und Gewalt keinesfalls leben möchte.

    Ein realer Fall minutiös recherchiert und stilistisch so geschrieben, dass sich dieses Werk genremässig in keine Schublade stecken lässt. Es enthält ein Verbrechen sowie die spannenden Elemente von einem Krimi, die Ernsthaftigkeit eines Sachbuches mit Zügen einer Biografie über die Personen die in diese schreckliche Tat involviert waren. Der Begriff "Tatsachenroman" trifft den Kern der Geschichte punktgenau. Ein gelungenes literarisches Experiment das mich in der Art und Weise wie es konzipiert ist frappant an Truman Capotes Klassiker "Kaltblütig" erinnert hat. Und das ist als grosses Kompliment zu verstehen.
  24. Cover des Buches Kiffen und Kriminalität: Der Jugendrichter zieht Bilanz (ISBN: 9783451312762)
    Andreas Müller

    Kiffen und Kriminalität: Der Jugendrichter zieht Bilanz

    (13)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "Unser" Richter Mülli aus Meppen, vielen Dank für den tollen Auftritt im Kossehof! Endlich ein Buch, das die Cannabisproblematik umfassend beleuchtet, angetrieben von dem traurigen Familienschicksal des Richters. In meiner Referendarszeit wurde der mich ausbildende Strafrichter ganz hellhörig, als eine junge Frau sagte, sie habe nicht nur selbst Cannabis besessen, sondern es auch an einen Nachbarn weitergegeben, "wie man jemandem ein Bier leiht". Aber ansonsten war besagter Richter nicht so streng bei dem Thema. In die "Top-Disco" hätte der Autor mich gerne mitnehmen können, war leider vor meiner Zeit, vielleicht ist dem Autor das San Remo und das Barbarella noch ein Begriff? In der Niederlanden macht sich inzwischen organisierte Drogenkriminalität breit, die angeblich immer brutaler wird, und das habe man sich angeblich mit der "Gedoogd"-Politik ins Land geholt, mit der Toleranz gegenüber dem Kiffen, wäre ein lohnendes Thema für eine Neuauflage (in der natürlich Merkel und Obama durch Scholz und Biden ersetzt werden müßten).

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