Bücher mit dem Tag "geruchssinn"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "geruchssinn" gekennzeichnet haben.

20 Bücher

  1. Cover des Buches Das Parfum (ISBN: 9783257073201)
    Patrick Süskind

    Das Parfum

     (10.209)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Viele Schullektüren werden von den Schülern von vorneherein als langweilig abgestempelt und nur wenige Male ändert sich das schnelle Urteil. Doch in meinem ersten Oberstufenjahr musste ich meine Mitschüler durchaus beneiden. Vier von fünf Deutschkurse haben „Das Parfum“ von Patrick Süskind aus dem Jahr 1985 gelesen, leider saß ich damals in Kurs Nummer fünf. Nun aber habe ich das Versäumte nachgeholt. Dieses Werk ist nicht einem einzigen Genre zuzuschreiben, es kann als Entwicklungs-, Bildungs-, Künstler- oder als Kriminalroman verstanden werden, wobei ich es primär als eine Mischung aus Entwicklungs- und Künstlerroman gesehen habe. Außerdem lässt es sich der postmodernen Literatur zuordnen. „Das Parfum“ hielt sich fast neun Jahre lang auf der Spiegel-Bestsellerliste und gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Romanen des 20. Jahrhunderts.

    Paris, Rue aux Fers am 17. Juli 1738: Jean-Baptiste Grenouille wird als Sohn einer Verkäuferin an einem Fischstand geboren. Da diese kein Interesse an einem Kind hat, lässt sie es in den Fischabfällen liegen, so wie sie es bereits bei vier vorherigen Neugeborenen getan hat. Dieses Mal jedoch schreit das Baby, der Tötungsversuch wird entdeckt und Jean-Baptistes Mutter geköpft. Von da an wandert er von Amme zu Amme, dann zum Pater und weiter zu einer Ziehmutter. Doch niemand will ihn lange bei sich haben, denn seine eigentümliche Art, die seinem phänomenalen Geruchssinn entspringt, macht den Menschen Angst. Von einer Gerberei gelangt er dann in eine Parfümerie, in der er sein Lebensziel erreichen will: Der größte Parfümeur aller Zeiten zu werden. Und dafür geht er im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. 

    Der Entwicklungsroman spaltet sich in vier Teile auf, die die Lehrjahre, Wanderjahre, Meisterjahre und den Epilog gliedern, wobei der Epilog lediglich aus dem letzten von 51 Kapiteln besteht. Bei knapp 300 Seiten sind die Kapitel also recht kurz gehalten, dafür sind sie so präzise gesetzt, dass sie nie die Bedeutung einer Schnittstelle verfehlen.

    Jean-Baptiste Grenouille wird von seiner Geburt bis zu seinem Tod erzählerisch begleitet, trotzdem liegt hier ein auktorialer und kein personaler Erzähler vor, denn er beschreibt auch die Gedanken der Nebencharaktere oder deren Werdegänge in Grenouilles Abwesenheit. Die Geschichte wird im Präteritum erzählt. Der Erzähler beschreibt detailliert und teilweise ironisch sowohl andere Charaktere, als auch die Handlungsorte, ohne sich dabei je in Banalitäten zu verstricken. Eine kleine Besonderheit gibt es in Kapitel 10, das hauptsächlich in Dramenform verfasst wurde, welches inhaltlich wiederum stark an eine Komödie erinnert und somit eine im Roman ganz einmalig Form des Humors zeigt.

    Dem Protagonisten wird die meiste deskriptive Aufmerksamkeit geschenkt, schließlich ist dies seine Geschichte. Er besitzt eine Gabe, die in der modernisierten Gesellschaft nur noch eine geringe Rolle spielt: Er kann überdurchschnittlich gut riechen. Da die Nase somit auch sein bestes Sinnesorgan ist, orientiert er sich in erster Linie olfaktorisch und nicht optisch, wie es normalerweise die meisten Menschen tun und sorgt dabei für Aufsehen. Seit seiner Kindheit kann er sogar Dinge riechen, die andere noch nicht einmal sehen können, sei es weil sie versteckt oder schlicht zu weit weg sind. Da er jedoch stark introvertiert und ein Einzelgänger ist, ist vielen gar nicht bewusst, was genau an ihm anders ist. Sie sind sich nur sicher, dass sie sich lieber von ihm fern halten und verkennen sein Genie. Grenouille spricht wenig und verwechselt gegenstandslose Begriffe, da er sie mit keinem Geruch verknüpfen kann. Als Beispiele werden „Recht, Gewissen, Gott, Freude, Verantwortung, Demut [und] Dankbarkeit“ aufgezählt, was auch der Grund dafür ist, dass er von seinen Mitmenschen für einen Idioten gehalten wird. Vielmehr ist er jedoch ein Autist mit einer Inselbegabung, die erst in der Parfümerie erkannt wird. Dafür hat er kein Verständnis von Moral. Wenn er einen unbekannten Duft gewittert hat, muss er ihn erforschen und verinnerlichen. Als er beginnt gute von schlechten Gerüchen zu trennen, hat er seinen liebsten Geruch bereits entdeckt: unschuldige Mädchen. Um ihren Duft zu konservieren tötet er sie, ohne Böswilligkeit, sondern weil er keine Empathie und kein Verständnis, nicht einmal eine Ahnung davon hat, dass sein Handeln falsch sein könnte. In gewisser Weise besitzt er damit also auch psychopathische und manische Wesenszüge. Das wird unter anderem auch darin deutlich, dass er weiß seine Mitmenschen zu manipulieren und sich untertänig gibt, um in Ruhe seine Ziele verfolgen zu können. Er ist gleichermaßen Wunderkind wie Scheusal, einfach wie komplex und wird vom Leser mit ausgeglichener Faszination und Ablehnung verfolgt. Man kann bei ihm zu keinem einschlägigen Urteil kommen.

    Es ist leicht nachvollziehbar, warum „Das Parfum“ zu einer Schullektüre wurde: Es strotzt nur so vor Bildgewalt, Rhetorik und Interpretationsmöglichkeiten, beispielsweise Grenouilles Existenzkrise oder die Tatsache, dass er selbst überhaupt keinen Eigengeruch besitzt. Dies fällt als Erstes seiner Amme Jeanne auf, die deswegen der Überzeugung ist, dass er vom Teufel besessen ist. Später entpuppt er sich wirklich als Mörder, was die Amme aller Wahrscheinlichkeit nach in ihrer Meinung bestärkt hätte. Mit ihrer Aussage hat sie bereits im zweiten Kapitel eine präzise Andeutung seines Lebensweges gemacht. Er selbst bemerkt diese fehlende Eigenschaft erst in seinen Wanderjahren, ist aber anfangs erst der Meinung, dass jeder Mensch seinen Eigengeruch grundsätzlich nicht riechen könne. Später revidiert er dies, indem er versucht ein möglichst menschenähnliches Parfum zu kreieren. Ein weiterer Aspekt könnte die Möglichkeit sein, dass ein Eigengeruch ihm nur die Sinne vernebelt hätte und er so nie zum Genie geworden wäre oder dass seine Manie gerade deswegen entstanden ist, er sich sozusagen nach dem gesehnt hat, was er nicht besitzt. Wenn man letzteren Gedanken weiterspinnt, lässt sich die Geruchslosigkeit auch als Symbol für eine fehlende Eigenschaft wie Empathie, Liebe oder schlicht eine eigene menschliche Persönlichkeit sehen. Hinzu kommt, dass er als Geruchsloser von seinen Mitmenschen häufig nicht bemerkt oder beachtet wird, während er diese schon aus weiter Distanz erschnüffelt. So kann er vollkommen unerkannt und ungesehen töten, was ihn zu einem grandiosen Mörder macht.
    Auch sein starker Überlebenswille zeigt einerseits sein eher animalisches Wesen, aber auch seinen extremen Ehrgeiz. So ist er als einziges von fünf Kindern eine Lebendgeburt, denn die anderen Kinder haben die Syphilis der Mutter nicht überstanden. Außerdem überlebt er „die Masern, die Ruhr, die Windpocken, die Cholera, einen [S]turz“, einen Mordversuch seitens der Heimkinder, sowie später Anthrax, Pocken und entgeht knapp dem Erfrierungstod. Seine Verbissenheit war also buchstäblich nicht tot zu kriegen, er würde erst Ruhe geben, wenn sein Traum verwirklicht ist.

    Außerdem wird für ihn wiederholt das Symbol der Zecke verwendet: Einem blutsaugenden, parasitären, krankheitsübertragendem und manchmal sogar todbringendem Milbentier. Tatsächlich scheint er diese Eigenschaften sogar zu besitzen, denn fast immer, wenn sich sein Lebensweg von engeren Kontaktpersonen trennt, wie beispielsweise im ersten Kapitel seine Mutter, finden diese schnell den Tod oder werden bis zu diesem vom Unglück verfolgt.

    Das absolute Leitmotiv ist natürlich der Geruch. Es vergeht kaum eine Seite, auf der nicht der Geruch von Personen, Orten oder Gegenständen beschrieben oder über die Zusammensetzung eines Parfüms sinniert wird. Dabei wird immer wieder mit der Diskrepanz von Duft und Gestank gespielt. Grenouille selber wird „am allerstinkendsten Ort des gesamten Königreichs“ geboren, also metaphorisch betrachtet als Ärmster unter der Elenden und avanciert zum besten Parfümeur der Welt. Er wird also, untermalt von seiner Geruchslosigkeit, vom belanglosem Findelkind zum unerreichtem Genie.

    Süskind hat übrigens wahnsinnig gute Recherchearbeit geleistet, sowohl historisch, topografisch und kulturell, als auch in den Arbeitsprozessen in der Gerberei, aber in erster Linie in der Parfümerie. Jeder Produktionsschritt, jedes damals verwendete Aroma und jede weitere Feinheit scheint bis ins Detail untersucht worden zu sein. Das Ende hat mir persönlich sehr gut gefallen, auch wenn es bei vielen auf Unverständnis gestoßen ist. Wie ich schon zu Beginn erwähnt hatte, endet der Künstlerroman mit Grenouilles Tod, dabei geht es allerdings vielmehr um die Todesart, als um das Sterben an sich. Ich bin ich der Meinung, dass diese eher bildlich als wörtlich verstanden werden sollte, damit „Das Parfum“ seine Wirkung komplett entfalten kann.

    Da ist es endlich! „Das Parfum“ ist mein erstes literariaches Highlight im Jahr 2017. Ich bin wirklich froh diesen Entwicklungsroman gelesen zu haben, denn er hinterlässt, wie jedes exzellente Buch, Spuren. Wenn ich es gerade nicht gelesen habe, hat es mich gedanklich verfolgt. Im Alltag habe ich deutlich häufiger meine Nase eingesetzt, Bestandteile meiner Parfums recherchiert und bemerkt, wie häufig ich Gerüche fast ausgeblendet habe, anstatt ihren Ursprung zu finden. Aber auch die zahlreichen Interpretationsmöglichkeiten, von denen ich hier lediglich einen Teil aufgeführt habe, beschäftigen mich immer noch. „Das Parfum“ ist wie ein riesiges Puzzle, das ich in meinem Kopf in seine Fragmente gespalten habe. Ich freue mich regelrecht zum allerersten Mal in diesem Jahr alle fünf Federn vergeben zu können.

  2. Cover des Buches Die Teerose (ISBN: 9783492956024)
    Jennifer Donnelly

    Die Teerose

     (932)
    Aktuelle Rezension von: anne_fox

    Im London des Jahres 1888 zur Zeit wo Jack the Ripper seine Unwesen treibt und alle Frauen die  vor allen Dingen Protestierten nachgingen in Angst und Schrecken versetzte. Aber auch Fiona hatte eine Begegnung mit ihm, kann ihm aber entkommen. Fiona lebt in ärmlichen Verhältnissen und als ihr Vater bei der Arbeit stirbt wird alles noch schlimmer. Sogar ihre große Liebe Joe verliert sie. Sie erfährt durch Zufall das ihr Vater ermordet wurde, da sein Chef Burton es hasste das er ein Gewerkschaftler war und den Mord veranlasst hat.  Mit dem Wissen muss Fiona flüchten da Burton sie nun auch ausschalten will. Ihr gelingt die Flucht nach Amerika zu Verwandten. Dort hat sie mit der Zeit riesigen Erfolg im Teegeschäft, eigentlich nur um Burton zu Fall zu bringen. 

    Fazit:

    Ein Buch das man nicht aus der Hand legen kann, da es so spannend ist und immer wieder neue Facetten ins Spiel kommen, die Liebe, die Freundschaft, der Ehrgeiz und die Rache. Aber vor allen Dingen die Liebe von Fiona und Joe die nie aufgehört hat und in ihrem Herzen weitergelebt hat. Nach zehn Jahren der Trennung, werden sie wieder zusammenfinden. Tolle Geschichte die von der ersten Seite an mitreißt. Ein Bestseller.

  3. Cover des Buches Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte (ISBN: 9783499012464)
    Oliver Sacks

    Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte

     (150)
    Aktuelle Rezension von: belli4charlotte

    Ich bin auf das Buch gekommen durch eine neurologische Fortbildung zur Kognition. Denn dieses Buch ist dabei einzigartig gut. Es steckt voller skurriler Fälle und dabei eben mehr als lehrreich.

    Das Gehirn als komplexes System voller Irrungen und Wirrungen und das zerbrechliche Sein.

    Zum Beispiel gibt es da ein Mann mit medizinisch gesunden Augen und überdurchschnittlicher Intelligenz, der aber nach und nach  nach seine Fähigkeit Bilder wahrzunehmen verliert. Was steckt dahinter, zudem er es selbst gar nicht wirklich wahrnimmt. Statt seinen Hut zu nehmen nimmt er den Kopf seiner Frau in die Hand. 

    So auch der Titel des Buches.


    Ein anderes Fallbeispiel legt dar, wie es ist, wenn man plötzlich sein eignes Bein als ein fremdes Bein anzieht und es lieber abgeschnitten bekommen will.

    Das Leben mit Psychosen, Paresen , Anogsien oder auch anderen hirnorganischen Schäden werden hier unter die Lupe genommen und dabei emotional und nicht nur rein medizinisch betrachtet, so dass es auch Laien möglich ist den einzelnen Geschichten zu folgen und einen Einblick in die Neurologie zu bekommen. Eine Art Fachliteratur in Romanform. Definitiv zu empfehlen.






  4. Cover des Buches Der Täter in der Falle (ISBN: 9783958191105)
    Susanne Melde

    Der Täter in der Falle

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Booky-72

    Ein Dresden-Krimi mit viel Potential. Die Hauptprotagonisten waren mir gleich sympathisch.

    Es geht um so viel mehr, als um „nur“ den Mord an Professor Buhbach. Was ist in der Vergangenheit passiert, wer von den vielen Verdächtigen, die im Laufe des Krimis bekanntwerden, hatte am meisten gegen den Professor vorzubringen, um ihn zu töten? Spuren zur Stasi, das fand ich sehr interessant. Und diese große Spur zum Raub des Sophienschatz fand ich richtig gut.

  5. Cover des Buches Der Duft von Schokolade (ISBN: 9783832166700)
    Ewald Arenz

    Der Duft von Schokolade

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Alexa_Franca

    August entdeckt nach seinem Militärdienst seine Passion für die Chocolatier-Kunst und für die schöne, aber verheiratete Elena. Die bitter-süße Liebesgeschichte mutet mitunter märchenhaft an und hält so manche Wendung bereit.
    Als Leser taucht man ein ins vergangene Jahrhundert und kann mit den Figuren mitfühlen, leiden und hoffen. Die Beschreibungen der Gerüche sind so intensiv, dass man unbedingt Pralinen oder eine heiße Schokolade beim Lesen griffbereit haben sollte …


  6. Cover des Buches Das Parfum ( Parfüm) (ISBN: 9783804403925)
    Bernd Matzkowski

    Das Parfum ( Parfüm)

     (118)
    Aktuelle Rezension von: Lorenz1984

    Was für ein eindringlich, wunderschöner und grausiger Ausflug in die Welt dieses Wunderknabens.

    Die erste Seite des Buches beschreibt die Vollkommenheit und den unvergleichlichen Stil des Buches bereits sehr gut. 

    Ich bin froh den Film erst nach dem Buch gesehen zu haben. Finde aber den Film auch nicht schlecht, aber natürlich ist vieles im Vergleich zum Buch  "zensiert" und es fehlen Teile des Buches gänzlich, aber für eine Umsetzung eines Buches, welches so schwierig umsetzbar zu sein scheint (Die Darstellung von Gerüchen vorallem und die Umgebung dieser Zeit etc...) hat das Team rund um den Film tolle Arbeit geleistet. 

    Dieser Roman ist grandios und hat mich sehr gefesselt. Es ist wohl eines der absolut besten, die ich bisher lesen durfte. 


    Totale Empfehlung!

    Gelesen 2019



  7. Cover des Buches Der Duft: Thriller (ISBN: B004TQQXCA)
    Karl Olsberg

    Der Duft: Thriller

     (50)
    Aktuelle Rezension von: PrettyDark

    Das Böse ist stärker als der Verstand 

    Während Marie Escher das Zukunftspotential einer Biotech-Firma analysiert, kommt es zu einem blutigen Zwischenfall. Um die Hintergründe zu klären, reist sie mit ihrem Kollegen Rafael nach Uganda. Hier in der Wildnis Afrikas aber gelten andere Regeln, denn gegen manche Sinneseindrücke ist der Verstand völlig machtlos. Die beiden müssen um ihr Leben kämpfen und wissen: Sie allein können die Welt vor dem Chaos bewahren.

    Marie Escher und ihr Kollege Rafael sind Wirtschaftsprüfer und sollen das Potential einer Biotech-Firma bewerten, die sich auf biologische Schädlingsbekämpfung spezialisiert hat. Währenddessen kommt es in Uganda zu einem blutigen Zwischenfall, bei dem amerikanische Soldaten in einer Schule um sich schießen. Um die Hintergründe und Zusammenhänge zu klären, reisen Maria und Rafael nach Uganda.

    Der Plot und die Grundidee haben mich wirklich neugierig gemacht, kommen aber irgendwie zu kurz, sind zwischenzeitlich sehr abstrus und leider auch vorhersehbar. Die Protagonisten wirken zu jeder Zeit sehr blass und irgendwie eindimensional. 

    Gelesen wird das Hörbuch von Florian Fischer, der der Geschichte mit seiner angenehmen jugendlichen Stimme einiges an Dynamik verleiht.

  8. Cover des Buches Was denkt der Hund? (ISBN: 9783827429698)
  9. Cover des Buches Der Vermesser (ISBN: 9783455811605)
    Clare Clark

    Der Vermesser

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Clare Clark entführt die Leser in die Abwasserkanäle – also quasi in die „cloaca maxima“ des viktorianischen Londons.
    Mitten in der stinkenden Brühe des Abfalls der Großstadt geraten die Schicksale zweier sehr unterschiedlicher Männer immer wieder in Kontakt.

    Da haben wir zuerst William May, der seit seinem Einsatz im Krimkrieg an Alpträumen und an dem Zwang leidet, sich mit einem Messer zu ritzen leidet (heute sagt man „posttraumatische Belastungsstörung“ dazu) und den „langarmigen Tom“ der gemeinsam mit seinem Hund „Lady“ von und in den Kanälen lebt.
    William ist eigentlich ein integrer Mann und ein begabter Mathematiker, der einem Korruptionsskandal auf die Schliche kommt.

    Toms Beziehung zu seinem Hund ist außergewöhnlich liebevoll. Für gewöhnlich werden zu dieser Zeit Haustier nur nach ihrem Nutzen bewertet.

    Der Krimi ist sehr spannend geschrieben und die Verhältnisse werden gut beschrieben, wenn nicht die Langatmigkeit zu Beginn wäre. Mehr als dreißig Seiten detaillierte Schilderung von allerlei Fäkalien und Ratten: das strapaziert die meisten Leser über Gebühr. Auch ich war nahe dran, das Buch wegzulegen.
    Jetzt, nach dem Ende bin ich froh, es fertig gelesen zu haben, und kann nun aus der düsteren, stinkenden Unterwelt wieder ans Tageslicht auftauchen.

    Ich hätte mir nur einen anderen Titel gewünscht. Der Originaltitel „The Great Stink“ ist meines Erachtens viel griffiger als der deutsche.
  10. Cover des Buches Dhampir - Schattenherz (ISBN: 9783802587344)
    Barb Hendee

    Dhampir - Schattenherz

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Crazygirl1

    Die Geschichte nimmt immer mehr Konturen an und so langsam kann man erahnen, wo die Reise hingehen wird. 

    Leesil sucht weiter nach seiner Mutter. Diesmal im Land der Elfen, wo er und seine Gefährten nicht willkommen sind. Hinter jedem Baum lauern Gefahren, so bleibt die Spannung hoch, auch wenn es ruhigere Momente gibt. Chap nimmt hier eine größere Rolle ein, denn er findet unerwartet welche seiner Art. 

    Der zweite Erzählstrang um Welstiel und Chane rückt dafür stark in den Hintergrund und dient nur dazu, kurze Einblicke zu gewähren was den beiden Währenddessen passiert, da sie Magiere nicht ins Elfenland folgen können. Welstil glaubt seinem Ziel näher zu kommen und treibt sie unerbittlich voran. 

    Es war wieder ein toller Spannender und aufschlussreicher Teil, der vieles beantwortet und doch neue Fragen aufwirft. 

  11. Cover des Buches Psyche. Welten. (ISBN: B006TGST7A)
    Lucas Edel

    Psyche. Welten.

     (9)
    Aktuelle Rezension von: lenchen_196
    Gespräche über Sinn und Unsinn der Existenz In meiner Sicht wirken die Erzählungen von Lucas Edel wie Gedichte. Musikalisch, rhythmisch, lapidar, wortspärlich, umfassend. Die Sammlung von Erzählungen, die ich gerade gelesen habe, heißt "Psyche. Welten" Obwohl es in der Sammlung genug vielversprechende Psychowellen gibt, ist die Tatsache, dass jede Erzählung in sich die ganze Welt einschließt, wertvoller. Weil das Große im Kleinen eingeschlossen ist, sieht die Welt etwa unadäquat aus. Die Ferne wird zur Nähe, Nähe wird zum Riesen, die Geraden werden ungerade. Aber die Welt bleibt ganzheitlich und unendlich. Und die Unendlichkeit verspricht wieder neue Erfindungen. Was für Erfindungen? Alles Mögliche. Vielleicht die andere Seite des Mondes. Vielleicht die andere Seite der Seele. Vielleicht eine schwindelige Transformation der Welt. Vielleicht Zerstörung. Zum Beispiel die Weltzerstörung vor Augen des verwesenden Kriegsverbrechers ("Schöpfer"). Die Welt brennt vor ihm. Brennt buchstäblich, weil er im fremden Haus die Bücher samt allen Buchstaben verbrennen lässt. Um sich zu wärmen. Zu überleben. Und kommt plötzlich zur verrückten Entscheidung, fürs Überleben noch etwas zu lesen. Das Lesen als der rettende Lebenshaken. Einiges an Lesestoff bleibt ihm: Mathematische Formeln, ein Liebesroman auf Polnisch und griechische Grammatik. Das, was er gar nicht versteht. Und noch die Bibel dazu, die sowieso zu groß für sein gesamtes Verständnis ist. Er lernt alles auswendig, ohne Funk der Bedeutung im Kopf. Aber seine erweckende Tüchtigkeit ist noch nicht das Finale. Im echten Finale gerät er... Aber Stopp! Die Schlüsse der Geschichten sind immer noch eine große Überraschung. Da darf man vorher nicht verraten, was am Ende kommt. Wer es erfahren will, soll selber lesen. So überraschend ist auch das Finale der gemütlichen Weihnachtsfeier im Hause von einem Wiener Straßenbahnschaffner, der binnen drei Tage auch ganze Welt verliert ("Drei Tage"). Trotzdem, an der Spitze des Grauens... Es gibt scharfe Kontraste zwischen glatten Anfangsworten und nervigen Schlussworten der Erzählungen. Der starke Kontrast – eine beispielvolle Lektion mit dem Thema, warum Schweine besser als Menschen sind ("Von Menschen und Schweinen"). Lektion ist dem Zuhörer überzeugend vorgestellt, bevor ihm... Stopp, stopp, wer es liest, der erfährt es auch. Also, Psyche und Welten. Was ist die Welt eines Psychopathen? Unter einigen Umständen kann er selbst erzählen, was und wie er fühlt ("Mit Sambal Oelek gepierct"). Was fühlt eine ehemalige Sängerin, die momentan stumm ist, aber trotzdem wieder singen und einen Chor leiten will ("Fräulein Rosig beschließt zu singen")? Wie gelingt es ihr, abgesehen vom Widerstand der ganzen Welt, der in diesem Fall zur strengen Verwaltung des Pflegeheims für Künstler geschrumpft ist? Vor jeder Geschichte steht eine kurze Vorgeschichte, wo der Autor erzählt, wie ihm die Idee eingefallen ist. Natürlich können wir auch eigene Fäden zu den Geschichten benutzen. Die ganze Sammlung schätze ich als sehr empfehlenswert. Zwar nicht für jeden beliebigen Leser. Aber umso mehr für Menschen mit Geschmack.
  12. Cover des Buches Ein Sommer im Alten Land (ISBN: 9783746639086)
    Julie Peters

    Ein Sommer im Alten Land

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Lesefieber22

    Alix ist Spezialistin für Raumdüfte und verliert bei einem Autounfall ihren Geruchssinn. Verzweifelt flüchtet Sie sich zu ihrer Grosstante auf den alten Apfelhof. Dort trifft Sie auf Johann, welcher mit allen Mitteln versucht, den Apfelhof zu retten. Alix plant, auf dem Apfelhof Seifen zu sieden und diese im Hofladen zu verkaufen. Doch was führt Johann im Schilde? Und wer ist er überhaupt? Dazu kommt auch noch ihre Beziehung zu Max, welche unter dem Stress der letzten Monate gelitten hat. Alix muss sich die Frage stellen, wie ihre Zukunft aussehen soll...

    Das Hörbuch verströmt viel Wohlgefühl und macht Spass zu hören. Zwischendurch weist es zwar einige Längen auf und ich konnte auch nicht immer ganz alle Handlungen und Entscheidungen der Protagonisten nachvollziehen. Trotzdem ist es eine schöne Geschichte, welche sich gut nebenbei hören lässt. Interessant fand ich auch die Einblicke in die Seifensiederei, da das für mich ein bisher noch unbekanntes Metier war. Die Protagonisten sind sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Gut gefallen haben mir auch die Beschreibungen des alten Apfelhofs, ich hatte dadurch richtig schöne Bilder vor Augen.

    Dieses Hörbuch lädt zum Entspannen und Seele baumeln lassen geradezu ein, perfekt für einen Sommernachmittag.

  13. Cover des Buches Die Schnüfflerin (ISBN: 9783426523827)
    Anne von Vaszary

    Die Schnüfflerin

     (43)
    Aktuelle Rezension von: WaltervonHolst

    Ich habe Die Schnüfflerin in maximal 3 Tagen durchgelesen und dafür Nachtschichten eingelegt. Ein super faszinierender Roman mit ungewöhnlichen Hauptsdarstellern. Alle einschließlich der jungen Nina etwas traumatisiert und auf ihre Art abweisend, aber gleichzeitig liebenswert. Und alle auf der Suche nach Zugehörigkeit und letztlich Familie. Jeder Held macht eine glaubwürdige Entwicklung durch!
    Ja, ein ungewöhnlicher Krimi. Ich habe mir sofort Band 2 geholt und weitergelesen.

  14. Cover des Buches Lotti und Theo – Meine Sinne (ISBN: 9783734815010)
    Annabelle von Sperber

    Lotti und Theo – Meine Sinne

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbibliothek
    Inhalt:
    Lotti entdeckt die Welt: diesmal sind es ihre Sinne. Sieht sie mit der Nase? Oder hört sie mit den Händen? Ach Lotti, seufzt der Kater Theo und hilft dem kleinen Mädchen zum Glück beim Entdecken ihrer Sinne.


    Meinung:
    Der neugegründete Kinderbuchverlag Magellan bringt eine Kinderbuchreihe der Autorin Annabelle von Sperber für Kleinkinder heraus, mit der sie die Welt entdecken sollen. Hauptfiguren der Reihe sind das kleine Mädchen Lotti und ihr kluger Kater Theo. Lotti ist im gleichen Alter wie die angesprochenen Kinder, also etwa 2 Jahre alt. Neugierig entdeckt sie den Alltag, die Natur und sich selbst. Immer ist Theo, ihr Kater, mit dabei. Theo ist klug und paßt gut auf Lotti auf, der ein kleiner Schalk im Nacken sitzt. Darüber hinaus erklärt er ihr gerne die Welt. Um ihre gemeinsamen Entdeckungen und Spiele handeln die Pappbilderbücher von Annabelle von Sperber, wobei sie jedes Band einem übergeordneten Thema zuordnet. Hier sind es die Sinne Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Schmecken.
    Ja, das Thema ist klassisch und schon vielfach in Pappbilderbüchern gezeigt worden. Und dennoch wird es bei dem Buch nicht langweilig. Zum einen liegt es an der gekonnten Art der Aufmachung. Da werden nicht nur die Sinne vorgestellt, nein, sie werden zuerst kräftig durcheinandergeschüttelt. Da kommen ulkige Varianten heraus, die Lotti bei der Entdeckung der Sinne einfallen. Zum Glück löst Theo gleich immer richtig auf. Zum anderen liegt es an der sehr sympathischen Art der beiden Figuren. Niedlich ist die Vorstellung ganz zu Beginn, wie Lotti winkend ihren und Theos Namen sagt. Immer mit einem Lächeln im Gesicht geht es ins verrückte Abenteuer. Manchmal getraut sich Theo gar nicht hinzuschauen, so verrückt sind Lottis Einfälle! Und ganz nebenbei nehmen wir am Alltag bis zum Schlafengehen teil.
    So richtig lebt das Buch jedoch von dem Illustrationsstil der Autorin. Die 50er Jahre lassen grüssen. Frisch, fröhlich, niedlich sind die Begriffe, die mir da sofort in den Sinn kommen. Mit einem modernen Anstrich knüpft von Sperber an die alten Illustrationsstile der 50er, 60er Jahre an. Sei es die Frisur mit der kecken Strähne auf der Stirn, das blaue Kleid und die roten Schühchen, die niedliche Stupsnase oder die so typische Haltung beim Spaghetti-Essen. Die frischen, bunten Farben der Szenen, die absolute Konzentration auf die Figuren und ihre Geschichte unterstreichen die Wirkung der Bebilderung. Daß dann eine gut lesbare Schreibschrift nicht fehlen darf, ist ganz logisch. Genau in der perfekt abgestimmten Kombination all dieser Elemente liegt die große Anziehungskraft, die Sympathie des Buches, ja der gesamten Reihe. Annabelle von Sperber ist zusammen mit dem Magellan Verlag ein großer Wurf gelungen. Ich wünsche der Reihe viele Leser und Bände und empfehle sie vom ganzen Herzen!
  15. Cover des Buches Ich wollt, ich hätt ein Huhn. Fakten & Haltung, neuer Stand der Forschung. Beziehung Mensch & Huhn. Unterhaltsam & informativ: Geschichten über Hühner & Ratgeber über Hühnerhaltung. (ISBN: 9783990603239)
    Astrid Drapela

    Ich wollt, ich hätt ein Huhn. Fakten & Haltung, neuer Stand der Forschung. Beziehung Mensch & Huhn. Unterhaltsam & informativ: Geschichten über Hühner & Ratgeber über Hühnerhaltung.

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Coesit

    Astrid Drapela überzeugt in ihrem Sachbuch "ich wollt, ich hätte ein Huhn" mit viel Hintergrindwissen zur Abstammung unserer Haushühner ebenso wie mit ihrer persönlichen Note.

    Vor der Anschaffung unserer Hühner habe ich auch einige Sachbücher zu diesem Thema gelesen, aber keines war wie dieses. Von Anfang an ist man voll dabei, anstatt nur Leser zu sein. Alles ist gut und flüssig lesbar und mit vielen Quellen hinterlegt. Also fachlich ist es anscheinend fundiert. Nun gut, das sind so einige. Aber allein die ausführliche Geschichte der Hühner und eben den daraus resultierenden Verhaltensmustern habe ich so in dieser Tiefe noch nirgends gelesen. Das fand ich persönlich sehr spannend, da unsere Hühner nicht einfach "nur" Futterproduzentinnen sind, sondern Familienmitglieder. Auch die persönlichen Anmerkungen machen dieses Buch zu einer ganz besonderen Lektüre, die uns zwischenzeitlich auch schon durch das ein oder andere Problem geholfen hat.

    Fazit: Wer sich gerne ausführlich über Hühner informieren möchte und nicht nur das ogmffensichtliche Wissen möchte, sollte zu diesem Buch greifen. 

  16. Cover des Buches Der Geruch der Welt (ISBN: 9783903005167)
    Paul Divjak

    Der Geruch der Welt

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Der Autor, Philosoph und Künstler Paul Divjak, der als Duftpoet schon internationale Museen in stinkende mittelalterliche Kloaken verwandelt hat, oder auch den zarten Duft eines Orangenhains durch die New Yorker Neue Galerie wehen ließ, legt mit seinem Buch Der Geruch der Welt ein Plädoyer zum bewussten Riechen vor.

    Seine Thesen rund um bewusstes Riechen untermauert er mit passenden Textpassagen von anderen Philosophen und Kulturtheoretikern, von Dichtern, Schriftstellern und Sängern.
    Als Problem, das uns daran hindert, unser Riechorgan bewusster einzusetzen, identifiziert er unser Unvermögen, die Vielzahl an Gerüchen, die tagtäglich auf uns einprasselt, zu benennen:

    “Wir können eine Unzahl an Gerüchen unterscheiden, verstehen allerdings kaum, sie zu benennen.”

    Ich musste an dieser Stelle an eine Szene aus Harry Potter and the Half-Blood Prince denken, in der Harry zum ersten Mal Amortentia kennenlernt, “the most powerful love potion in the world”. Der Geruch dieses Liebestranks variiert und nimmt die Düfte auf, welche die jeweilige Person als anziehend empfindet. Harry kann zwei der Gerüche identifizieren, die eine solche Wirkung auf ihn ausüben; doch den dritten Geruch vermag er nicht zu fassen: “somehow it reminded him simultaneously of treacle tart, the woody smell of a broomstick handle and something flowery he thought he might have smelled at The Burrow.”

    Divjak geht es in seinem Plädoyer gerade darum, uns allen Gerüchen, die uns umgeben, bewusst zu stellen. Nur so können wir bestimmte Gerüche wiedererkennen, zuordnen und benennen:

    “Die Lebewesen, die Pflanzen, die Dinge können unterschiedliche Formen besitzen, ein Geruchsfeld markiert sie / umgibt sie. Gerüche müssen spezifisch sein, sie müssen eine Charakteristik besitzen, um wiedererkennbar zu sein […] Jedes Atmen ist mögliches Riechen, alles Riechen mögliches Erkennen. Erkennen ermöglicht das Benennen.”
    Und tatsächlich riecht man bewusster beim und nach dem Lesen dieses Buches (was insbesondere beim Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht immer gut sein muss), und das liegt nicht nur an den hochinteressanten Thesen und Beobachtungen die Divjak und, in eingestreuten Zitaten, unter anderem Hundertwasser, Agamben, Walter Benjamin und Morgenstern aufstellen und darlegen.Vielmehr liegt das vor allem auch an den Listen, die er in regelmäßigen Abständen in den Text einschiebt:

    "Die Abgase eines Trabant. Sommerregen auf heissem Asphalt. Angeröstete Zwiebeln. Ein Hallenbad. Ein Slip. Limonade. Klebstoff. 8×4. Wunderkerzen. Rosmarin."
    Ich muss gestehen, bei den Abgasen eines Trabants musste ich passen, aber bei der Vorstellung des Geruchs von Sommerregen auf heißem Asphalt habe ich gerne etwas länger verweilt und so den nassen Märztag für einen Augenblick aus meinem Bewusstsein verbannt. Als ich das Haus kurz darauf verlassen habe, mit neu erwachten Fokus auf meinen Geruchssinn, musste ich mir dann eingestehen, dass das Wetter an sich zwar bescheiden war, mich der hoffnungsfrohe Geruch des kalten Märzregens auf der noch winterträgen Erde dann aber doch ein wenig dafür entschädigte, dass ich durchnässt am Ziel ankam.
    Mit diesen Listen von Divjak habe ich mich beim Lesen des Buches lange beschäftigt – zu groß war die Versuchung, die angesprochenen Gerüche tatsächlich im Bewusstsein entstehen zu lassen. Bei manchen, quasi alltäglichen, Gerüchen fällt es einem noch recht leicht: Feuchte Erde, Tomaten, ein Computer… Bei anderen Gerüchen wiederum bedurfte es einiger Anstrengung: Ein Kinosaal, eine Kirche, das Klassenzimmer…Und manche Gerüche erweckten beinahe unmittelbar Erinnerungen an Kindheitstage oder andere vergangene Erfahrungen: Ein Lagerfeuer, ein Tannenbaum, die Schwimmflügel…
    Aufgrund dieser Listen, deren Schlagworte bei jedem Leser unterschiedliche Assoziationen und Erinnerungen wecken dürften, liest sich Divjaks Buch nicht “nur” wie ein Aufruf zum bewussteren Riechen. Vielmehr stößt er eine olfaktorische Reise durch die persönliche Vergangenheit an. Schließlich, so singen schon The Sparks in ihrem Lied “Perfume”, das Divjak zitiert:

    “The olfactoy sense is the sense
    That most strongly evokes memories of the past” (The Sparks, “Perfume”, 2006)


    In diesem Sinne: Stop and smell the roses.
  17. Cover des Buches Unter der Jaguar-Sonne (ISBN: 9783596905379)
  18. Cover des Buches Der Hund im Rettungsdienst (ISBN: 9783933228741)
    Andrea von Buddenbrock

    Der Hund im Rettungsdienst

     (1)
    Aktuelle Rezension von: hexlein
    Die Autorin ist selbst Notärztin und hat hier ein sehr informatives Buch geschrieben. Ich selbst interessiere mich nur für die Arbeit mit Rettungshunden, ich habe das Buch aber in einem Rutsch durchgelesen. Die Erfahrungen, die die Autorin umsetzt, die kritischen Gedanken zur Ausbildungsarbeit sind sehr interessant dargestellt. Im letzten Teil sind mir die Worte von Betroffenen z. T. sehr nah gegangen. Es wird sehr deutlich darauf hingewiesen, dass es sich hier um keinen "Hundesport" in dem Sinne handelt, sondern um eine verantwortungsvolle Aufgabe, bei der sich jeder bewusst sein sollte, wie nah man dem Leid anderer Menschen kommen kann und wie wichtig es ist, sich vorher damit auseinanderzusetzen.
  19. Cover des Buches Der Geruch der Erinnerung (ISBN: 9783442745135)
    Molly Birnbaum

    Der Geruch der Erinnerung

     (5)
    Aktuelle Rezension von: lokoschade
    Gebundene Ausgabe: 368 Seiten Verlag: Kein & Aber; Auflage: 1 (1. August 2011) ISBN: 978-3036956060 Preis: € 19,90 Kurzbeschreibung Ein überaus poetisches, sinnliches und lehrreiches Buch über die Welt des Geruchs und Geschmacks und darüber, was mit uns passiert, wenn der Geruchssinn plötzlich fehlt. Tagtäglich sind wir umgeben von einer Vielfalt von Düften. Doch was geschieht, wenn wir unseren Geruchssinn verlieren? Molly Birnbaum hat es erlebt: Nach einem Autounfall verlor sie Geruchs- und Geschmackssinn eine Katastrophe! Nicht nur ihren Plan, eine Kochschule zu besuchen, musste sie aufgeben, sondern auch schnell feststellen, dass jeder erdenkliche Lebensbereich mit Gerüchen verbunden ist sie riecht weder den Mann, in den sie sich verliebt, noch den Wechsel der Jahreszeiten oder das Haus ihrer Mutter. In Der Geruch der Erinnerung erzählt sie davon, wie sie ihrem Geruchssinn nachspürt, wie sie unermüdlich andere Betroffene und Experten traf, darunter bekannte Persönlichkeiten wie Oliver Sacks oder Christophe Laudamiel, um dem Geheimnis der Düfte und allem, was damit zusammenhängt,auf die Spur zu kommen und wie sie schließlich wieder riechen und schmecken lernt! Über die Autorin Molly Birnbaum, 1982 in Boston geboren, studierte zwar Kunstgeschichte und Architektur an der Brown University, ihre Leidenschaft galt jedoch dem Kochen und Essen. In Folge ihres Unfalls musste sie ihren Plan, Köchin zu werden, aufgeben, sie zog nach New York und fing an zu schreiben. Heute lebt Birnbaum in Cambridge, Massachusetts.Almuth Carstens, geb. 1948 in Kiel, hat u. a. Soziologie studiert, lebt in Berlin und arbeitet als Übersetzerin. Meine Meinung: Molly Birnbaum, die Ich-Erzählerin dieses mehr als unterhaltsamen Sachbuches verliert bei einem Autounfall ihren Geruchs- und Geschmacksinn, hervorgerufen durch ein Schädel-Hirn-Trauma. Ihre ganze Leidenschaft galt dem Kochen, in einem knochenharten Job bereitet sie sich in einem berühmten Bostoner Restaurant auf den Beginn ihrer Ausbildung vor. Das alles soll nun, bevor es richtig angefangen hat, zu Ende sein. Mit der Diagnose der Ärzte (Geruch weg - nicht therapierbar) will sie sich nicht zufrieden geben. Anfangs glaubte sie, es liege an den Unmengen von Schmerzmitteln die sie wegen ihres kaputten Knies einnehmen musste, dass ihre olfaktorische Wahrnehmung dahin ist. Aber daran sollte es nicht liegen. Sehr sinnlich erzählt sie was sie nun nie mehr wird riechen können, die zimtige Würze eines frisch gebackenen Apfelkuchens, der unvergleichliche Duft gehackter Kräuter, ein schmorendes Backofengericht. Aber nach und nach wird ihr auch klar dass es bei dem Verlust nicht nur um Wohlgerüche geht. Was ist mit verdorbenen Speisen, Rauch, austretendem Gas? Solche Gerüche, die von uns als unangenehm eingestuft werden, nicht riechen zu können kann lebensgefährlich sein. Sie fängt an zu recherchieren und trifft sich mit Ärzten die auf diesem doch sehr vernachlässigtem Gebiet forschen. Die meisten machen ihr wenig Hoffnung, es gibt aber auch Wissenschaftler die an die Zukunft der olfaktorischen Forschung glauben. Sie trifft sich mit Betroffenen, muss allerdings auch feststellen, dass viele sich garnicht um eine Therapie bemühen. Die Gründe dafür sind klar: Sehen und hören ist wichtiger als riechen. Selbst der griechische Philosoph Aristoteles glaubte, daß Riechen der unnützigste Sinn von allen ist. Molly Birnbaum ist etwas Erstaunliches gelungen: sie hat mir auf sehr unterhaltsame Weise eine Wissenschaft näher gebracht über die ich vorher keinen Gedanken verschwendet habe. Warum auch, ich kann ja riechen! Sie hat mich sensibilisiert meine Umwelt bewußter durch die Nase wahrzunehmen. Und mit dem letzten Kapitel hat sie mir geradezu ein Geschenk gemacht....und dafür möchte ich ihr recht herzlich danken. Volle Punktzahl
  20. Cover des Buches Phantom (ISBN: 9783492304702)
    Jenk Saborowski

    Phantom

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Katl93
    In diesem Buch wird ein krasses Thema behandelt, das uns alle angeht. Der Terror. Sei es in Barcelona oder Deutschland überall kann es einen treffen & das sagt uns auch das Buch von Jenk Saborwoski. Solveigh Lang hat nun einen neuen Feind, der nicht mit der heutigen Technik aufzuspüren ist. Wer oder was es ist könnt ihr auf meinem Blog lesen oder euch einfach das Buch kaufen :)

    https://bluubsbuecherwelt.blogspot.de/2017/10/phantom-jenk-saborowksi.html
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