Bücher mit dem Tag "gerüche"
44 Bücher
- Patrick Süskind
Das Parfum
(10.205)Aktuelle Rezension von: TanaNelDas Parfum von Patrick Süskind hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Literarisch ist es ein Meisterwerk – die Sprache, die Atmosphäre, alles fügt sich auf kunstvolle Weise zusammen. Ich war fasziniert davon, wie Süskind es schafft, Gerüche so lebendig und greifbar zu beschreiben, dass ich sie förmlich riechen konnte. Diese sinnliche Ebene ist außergewöhnlich und macht das Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis.
Allerdings hat mich die Entwicklung von Jean-Baptiste Grenouille enttäuscht. Obwohl ich anfangs seine düstere und unheimliche Art spannend fand, hatte ich irgendwann das Gefühl, dass er sich als Charakter kaum weiterentwickelt. Er bleibt emotional distanziert, fast schon leblos. Ich hatte gehofft, mehr über seine innere Welt zu erfahren, vielleicht sogar eine Art Wandlung oder wenigstens tiefere Einsichten. Leider blieb diese Erwartung unerfüllt. Es ist nichts Dramatisches, aber ich hatte mir einfach mehr erhofft.
Trotzdem bleibt Das Parfum für mich ein beeindruckendes Werk. Süskinds Erzählstil und die einzigartige Idee hinter der Geschichte machen es zu etwas ganz Besonderem, auch wenn die Charakterentwicklung für mich nicht ganz auf Augenhöhe mit dem Rest des Buches war.
- Katharina Hagena
Der Geschmack von Apfelkernen
(908)Aktuelle Rezension von: NorellKatharina Hagenas Roman "Der Geschmack von Apfelkernen" ist eine poetische Erzählung über Erinnerungen, das Vergessen und die Bedeutung von Heimat. Der Roman spielt in einem kleinen Dorf in Norddeutschland, wo Iris, die Protagonistin, nach dem Tod ihrer Großmutter Bertha das alte Familienhaus erbt. Doch das Erbe ist mehr als nur ein Haus - es ist eine Ansammlung von Erinnerungen, Geheimnissen und alten Verletzungen, die über Generationen hinweg vergraben wurden.
Iris kehrt in das Haus zurück, das sie seit ihrer Kindheit kennt, und wird von den Erinnerungen an ihre Familie überwältigt. Ihre Großmutter, ihre Mutter und die beiden Tanten haben alle in diesem Haus gelebt, und jede von ihnen trägt ihre eigene Geschichte, die mit Verlust, Liebe und Trauer verbunden ist. In diesem Haus, das selbst zum Symbol für Vergänglichkeit und das Vergehen der Zeit wird, entdeckt Iris, dass jede Generation ihre eigenen Narben hinterlassen hat.
Besonders beeindruckend ist die Darstellung der Figuren, die Hagena mit viel Feingefühl und Tiefe skizziert. Jede der Frauen hat ihre eigenen Kämpfe: von Berthas Alzheimer-Erkrankung, die symbolisch für das Verblassen von Erinnerungen steht, bis hin zu den inneren Konflikten von Iris' Mutter und Tanten, die mit ihren eigenen Entscheidungen und Verluste ringen. Diese Frauenbiografien spiegeln den Kreislauf von Leben und Tod wider und beleuchtet die Frage, inwieweit Erinnerungen Teil unserer Identität sind und wie das Vergessen unser Leben beeinflusst.
Hagenas Schreibstil ist bildhaft und atmosphärisch. Ihre Beschreibungen der Natur und des Hauses sind nicht nur Kulisse, sondern tragen symbolisch zur Erzählung bei. Besonders der Apfelbaum im Garten des Hauses, dessen Früchte oft mit Erinnerungen und der Vergänglichkeit assoziiert werden, ist ein zentrales Symbol des.
Die Sprache ist geprägt von einer leisen Melancholie, die der Geschichte eine besondere Tiefe verleiht. Hagena versteht es, mit Worten Bilder zu malen und Stimmungen einzufangen, die den Leser in die Welt von Iris und ihrer Familie hineinziehen.
Dieser Roman ist besonders für Leser geeignet, die sich für Familiengeschichten, psychologische Tiefe und die Erkundung von Vergangenheit und Erinnerungen interessieren. Hagenas sensibler Umgang mit den Themen Liebe, Verlust und Vergebung macht "Der Geschmack von Apfelkernen" zu einem beeindruckenden Werk der modernen deutschen Literatur.
- Renée Ahdieh
Zorn und Morgenröte
(925)Aktuelle Rezension von: Leni_Katharina„Zorn und Morgenröte" von Renée Ahdieh ist eine bezaubernde Neuinterpretation von "1001 Nacht". Shahrzad, eine entschlossene junge Frau, und Chalid, der schwer belastete Kalif, führen den Leser durch eine magische und exotische Welt. Die Mischung aus traditionellem Märchen und moderner Erzählweise schafft eine fesselnde Geschichte, die von Anfang bis Ende begeistert. Renée Ahdieh verleiht der Geschichte einen einzigartigen Charme, der jeden Märchenliebhaber verzaubert.
- Leonie Swann
Garou
(492)Aktuelle Rezension von: JourneyGirlDie Fortsetzung des Schafs-Krimis "Glenkill"! Wieder einmal ermitteln Miss Maple und die restliche Schafsherde in einem spannenden Fall. Charmant umgesetzt!
- Julie Cohen
Das Gefühl, das man Liebe nennt
(30)Aktuelle Rezension von: redvioolett
Die Hauptprotagonistin Felicity sollte glücklich sein - sie hat einen Ehemann Quinn mit dem sie glücklich zu sein scheint, wohnt in einem zauberhaften Cottage und ist eine erfolgreiche Kinderbuchautorin, die gerade allerdings eine Schreibblockade hat.
Auch den Tod ihrer Mutter, vor einiger Zeit, scheint sie noch nicht überwunden zu haben. Als ihr Mann dann auch noch das "Kinderwunschthema" anspricht und in sie in letzter Zeit viele Erinnerungen mit ihrer ersten großen Liebe Ewan füllt, beschließt sie nach London zu reisen, um sich eine Auszeit zu nehmen. Dort such sie auch Ewan auf...
Die Sehnsucht nach Ewan ist wunderlich, da er ihr Herz gebrochen hat, dennoch flüchtet sie vor ihren Ängsten und stellt sich ihnen zugleich.
Am Anfang konnte mich das Buch noch nicht so fesseln, da ich überhaupt nicht in die Personen hineingefunden habe. Auch die Protagonistin war anfänglich noch etwas anstrengend, da sie überall Probleme gesucht und bemerkt hat, sich hinterfragt hat ob sie glücklich ist oder nun doch nicht. Doch nach und nach erfährt man immer mehr über die Protagonistin und kann immer mehr in sie hineinfinden. Man merkt, dass Quinn und Felicity sehr unterschiedlich sind. Felicity ist eine Künstlertochter, die mit ihrer Mutter nie länger als ein paar Jahre an einem Ort gelebt hat. Quinn lernte sie kurz nach dem Tod ihrer Mutter kennen und ist seitdem sesshaft, wie Quinn schon sein ganzes Leben, in einem kleinen Cottage.
Wenn man anfänglich nach dem Cover und der Zusammenfassung auf dem Buchrücken glaubt, klingt es nach einer schönen kleinen Liebesgeschichte, die nicht viel spannendes aufzuweisen hat, bis auf übliche Ereignisse und Wendungen. Doch dieses Buch war meiner Meinung nach wirklich spannend und unvorhersehbar. Dem Leser blieb viel Spielraum für Spekulationen und eigene Gedanken, die das Buch mit viel Drang zum Weiterlesen begleitet haben.
Ab und zu hätte ich mir gewünscht noch ein wenig mehr über die Protagonisten zu erfahren, da sie Personen teilweise noch etwas oberflächlich blieben, dennoch, wie bereits erwähnt, findet man mit der Zeit trotzdem besser in die Figuren.
Alles in allem ein wirklich empfehlenswertes Buch! - Marlen Haushofer
Die Wand (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 3)
(917)Aktuelle Rezension von: Ann-SophiliusAls ich neulich in meine Lieblingsbuchhandlung aufbrach, konnte ich noch nicht wissen, dass ich alsbald mit einem neuen Buch nachhause kehren würde, dessen inhaltliche Ausmaße ich mir nur allmählich bewusst werde…
Was ein phantastisches Buch! Ich habe das Gefühl, dass ich das Buch vermutlich noch einmal lesen müsste, um noch viel mehr zu verstehen und doch hinterlässt es in mir den Anstoß zum Nachdenken! Was ist Zeit? Was nutzt uns Zeit? Was passiert, wenn Dingen der Sinn, eine universelle Bedeutung, abgesprochen wird? Was passiert mit einem Menschen, der isoliert wird? Nachdem ich danach noch Teile ihrer Biografie gelesen habe, habe ich einige spannende Überlappungen feststellen können. Die unglückliche Ehe, der Wunsch alleine zu sein, schreiben zu können und nicht dabei belächelt zu werden. Der Roman strahlt eine große Kraft und Ruhe aus und hat mich emotional trotz der zunächst gedachten Einfältigkeit des Berichts mitgenommen. Des Weiteren zwang mich der Schreibstil immer wieder dazu durchzuatmen und langsam zu lesen, genau zu lesen, zu verstehen. Die neu gewonnene Unabhängigkeit der Protagonistin spricht Bände, nachdem sie ihr altes Leben abstreifen konnte; eine Wand gezogen wurde zwischen ihr und der Welt. Eine Wand, die Marlen Haushofer vermutlich auch im wahren Leben gerne gezogen hätte.
- Ilsa J. Bick
Ashes - Brennendes Herz
(778)Aktuelle Rezension von: liszzlEtwas düster (eine Dystopie halt) aber trotzdem irgendwie schön und stark - unsere Protagonistin - Alex. Irgendwo zwischen Walking Dead und Tribute von Panem, zwischen Horror und Verschwörung. Ich habe Teil 2 und 3 nie gelesen und verstehe nicht (mehr), wieso die Trilogie nicht den Hype erfahren hat, den es eigentlich verdiente. Also wieder auf den Stapel ungelesener Bücher packen und nochmal lesen - ich erinnere mich nur an einen großartigen Roman mit einer sehr spannenden Handlung und Plotwists.
- Heinrich Böll
Ansichten eines Clowns
(465)Aktuelle Rezension von: Friedrich_SchoenhoffImmer wenn ich nicht begreife, warum ich so bin, wie ich bin, brauche ich nur das Buch zur Hand nehmen und mich an die Moral der Wirtschaftswunder-Gesellschaft erinnern. An Marie, die ihre Liebe Hans verlässt, weil er sich weigert, die Kinder, die sie bekommen könnten katholisch taufen zu lassen. Und Hans selbst, der, ohne sich hätte anstrengen müssen, in Wohlstand alt geworden wäre.
Statt dessen beschließt er, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, und Clown zu werden.
Er verachtet seine Eltern, die überzeugte Nazis waren und zeigt dem Spießertum erfolgreich den gestreckten Mittelfinger, bis Marie ihn verlässt
Nun wird er der traurigste aller Komödianten, ist völlig mittellos und blickt sentimental auf sein Leben zurück.
Das Buch reflektiert in Ansätzen eine Zeit, deren Macher mich groß gezogen haben, bis ich selbst gemerkt habe, wohin das Streben nach immer mehr führt und welchen Preis ich dafür bezahlen müsste.
Jeder ist ein Kind seiner Zeit und die, die folgen, bleiben Zeit ihres Lebens ein Stück Zeuge der Zeit, ob sie wollen oder nicht. Berührend und damals 1963 skandalös, als jemand sich traute, das Gesicht des Katholizismusses zu entlarven.
Der steht heute vor ganz anderen Problemen und löst sich gerade selbst auf
- Isabel Abedi
Whisper
(1.501)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeNoa zieht mit ihrer Mutter und einem Freund in ein uraltes Haus. Es ist unheimlich, und es scheint tatsächlich ein Geheimnis zu bergen. Vor 30 Jahren lebte in dem Haus ein Mädchen, das ermordet wurde, doch niemand im Dorf spricht darüber. Durch Geisterbeschwörung kommen Noa und ihr neuer Bekannter David den Ereignissen von damals auf die Spur...
Ich mag diese Bücher über alte Geheimnisse und Rätsel aus der Vergangenheit. Auch hier hat mich gleich die Atmosphäre gefangen genommen. Dieses leicht Unheimliche und Geheimnisvolle mochte ich sehr!
07.10.2024
- Nicholas Sparks
Für immer der Deine
(831)Aktuelle Rezension von: BuechergeplauderLogan Thibault ist Soldat und hat auf dem Schlachtfeld ein Foto von einer wunderschönen Frau gefunden. Ohne groß darüber nachzudenken behält er das Foto. Es dient ihm als eine Art Glücksbringer.
Die Zeit als Soldat nimmt sein Ende und Logan macht sich auf die Suche nach der Frau auf dem Foto. Durch einen Zufall, erfährt er wo er sie finden kann.
Die beiden lernen sich kenn und schnell stellt sich heraus, dass er Schicksal war, dass sich die beiden finden.
Mein erster Nicholas Sparks Roman. Ich kenne den Film zu dieser Geschichte und war umso gespannter auf das Buch. Bis jetzt habe ich nur positives darüber gehört und wollte mir meine eigene Meinung dazu machen.
Leider konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen. Ich hatte Schwierigkeiten hineinzufinden und mich in die Geschichte fallen zu lassen. Erst nach einigen hundert Seiten habe ich es geschafft, mich mit dem Buch anzufreunden.
Von Kapitel zu Kapitel wurde es dann besser und die Geschichte hat angefangen mich mitzureisen.
Im Großen und Ganzen, ein lesenswertes Buch, das ich jedem empfehlen kann, der eine schöne Liebesgeschichte lesen möchte.
- Anna Ruhe
Die Duftapotheke - Ein Geheimnis liegt in der Luft
(297)Aktuelle Rezension von: LadyMuffinchenLuzie zieht mit ihrem kleinen Bruder Benno und ihren Eltern die seltsame und alte Villa in einem kleinen Städtchen ein. Überall finden sich alte Gegenstände und generell ist alles sehr altertümlich. Zudem riecht es in dem Haus seltsam. In jedem Raum anders. Zusammen mit ihrem Bruder und den Nachbarsjungen Mats, macht sich Luzie auf die Suche nach dem Ursprung der Düfte. Dabei stoßen sie auf mehr als ein Geheimnis und dabei werden sie immer beobachtet...
Nicht nur die fabelhafte Aufmachung des Buches hat mich magisch angezogen, auch der Klappentext hat mich aufmerksam gemacht. Eine Geschichte über magische Düfte aus der so genannten Duftapotheke, so etwas kann man sich nicht entgehen lassen!
Die Geschichte wird aus der Sicht von Luzie erzählt und hilft, sich etwas besser zurecht zu finden. Für ihr Alter ist sie schon relativ erwachsen und sie kümmert sich rührend um ihren 5-jährigen Bruder. Bei diesem konnte ich manchmal nicht glauben, dass er so jung ist. Dafür spricht er manchmal zu reif. Insgesamt ist Luzie ganz in Ordnung, wenn sie auch an manchen Stellen nach meinem Empfinden etwas überheblich rüberkommt. Abgesehen davon störte ich mich jedoch nicht weiter an ihr. Die Vernarrtheit in den Nachbarsjungen Mats merkt man direkt und es ist einfach schön, dass zwischen den beiden eine einfach Freundschaft entspinnt.
Das Setting der alten Villa ist sehr gut gewählt und die Beschreibungen sind derart gestaltet, dass man das Gefühl hat durch die Villa zu laufen und sie mit all ihren Einzigartigkeiten und auch merkwürdigen Nuancen zu erkunden. Dazu wurde auch der Garten, wie auch die Apotheke anschaulich beschrieben. Die mit eingebrachten Illustrationen passen gut zu den jeweiligen Kapiteln und sind hübsch anzusehen.
Insgesamt ein schöner Auftakt zu einer Reihe, die nicht nur für Kinder, sondern auch für magie-verliebte Jugendliche und Erwachsene eine nette und leichte Lektüre bietet. Ich kann sie guten Gewissens weiterempfehlen! 💦
- Lara Adrian
Geschöpf der Finsternis
(905)Aktuelle Rezension von: AutorinLauraJaneMit einem Dolch in der Hand durchstreift Elise Chase die Straßen von Boston, um Rache an den Vampiren zu nehmen. Ihre übersinnlichen Kräfte helfen ihr, die Beute aufspüren, doch diese Gabe ist nicht ungefährlich. Als Lehrmeister hat sie sich ausgerechnet Tegan ausgesucht, den tödlichsten aller Vampirkrieger …
Weiter geht es mit dem dritten Band der Reihe und genau der Geschichte, die ich mir nach dem Nebenplot aus dem Vorherigen Teil erhofft hatte! Leider hat mich die Handlung um Tegan und Elise denn doch nicht so packen können, wie ich gedacht hatte.
Beide sind Sturköpfe und beharren auf ihren Positionen, was zu mehr als einem Konflikt führt. Tegan ist der typische verschlossene Einzelgänger und öffnet sich im Laufe der Geschichte zwar etwas, doch trotzdem nicht sehr. Elise ist eine Einzelkämpferin, die viel verloren hat und sich an den Schuldigen rächen will, auch wenn es ihr Leben kosten sollte. Die beiden gehen eine Zweckgemeinschaft ein, die sich dann doch zu etwas Größerem entwickelt.
An sich fand ich die Geschichte selbst gut, die Handlungen der beiden Protagonisten nachvollziehbar und Spannung sowie eine kleine Prise Romantik war auch vorhanden. Aber da die beiden so stur sind, ging es durch das ganze Buch immer wieder hin und her und das hat mich stellenweise dann irgendwann genervt.
Überrascht hat mich die zwischenzeitlich eingestreute dritte Perspektive. Jemand zieht im Hintergrund die Fäden und der Krieg, den die Stammesvampiere zu kämpfen haben, erhält noch einmal eine ganz andere Dimension. Es kommen erschreckende Dinge ans Licht, die den weiteren Verlauf der Geschichte erahnen lässt und ich bin sicher, da kommen noch einige Grausamkeiten ans Licht!
Auch wenn dieser Band für mich seine Schwächen hatte, werde ich die Reihe weiterverfolgen. Zum einen natürlich, weil ich auf die größer werdende Geschichte neugierig bin, aber zum anderen auch, weil ich einen Verdacht habe, um wen es im nächsten Band gehen wird. Ich bin gespannt, wie das umgesetzt wird!
- Joanne Harris
Chocolat
(218)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderVianne Rocher eröffnet in einem kleinen französischen Dorf mitten in der Karwoche eine Chocolatier. Angefeindet von den Bewohnern und vorallem vom Pfarrer, hat sie es schwer und spührt die Anfeindungen und Ablehnung. Mit ihrer Tochter versucht sie trotzdem Fuß zu fassen und kreiert die herrlichsten Schokoladenkreationen. Bald werden doch einige Neugierig und sie findet eine alte Bewohnerin, die Schokolade über alles liebt. Ist sie eine Magierin? Das fragen sich viele, denn um sie herum gibt es viele Rätsel und ihre Pralinen, heiße Schokolade, ganze Tafeln oder einfach kleines Konfekt, all das scheint nicht von dieser Welt zu sein. Vianne versucht alle zu verzaubern, aber der Pfarrer bleibt hart und so greift Vianne zu ganz anderen Mitteln und auch die Bewohner des Dorfes sind der Schokolade und der hübschen Fremden nicht mehr so abgeneigt. Joanne Harris Chocolat ist eine wunderschöne, süße, spannende und zu Herzen gehende Geschichte. Gekonnt vermischt sie etwas Magie, die Süße der Schokolade, menschliche Schicksale und echte Freundschaft.
- Uta Maier
Coco Lavie - Spiegelblut
(167)Aktuelle Rezension von: secretworldofbooksDas Coco kein normales Mädchen ist, merkt man schon recht schnell. Gefangen in einer Welt aus Trauer grenzt sie sich aber auch bewusst von den echten Leben ab. Durch einen Zufall gerät sie in die Fronten der zwei sich revalisierenden Vampirclans in Schottland. Beide haben starkes Interesse an Coco. Für die Nosferas wichtig, kann sie durch ihre Kräfte die verlorene Seele wieder holen und auf der anderen Seite die Angelus. Für deren Clanführer ist sie der Schlüssel zur einer ganzen Seele. Coco möchte sich für keine der beiden Seiten entscheiden, denn ihre Hilfe bedeutet auch gleichzeitig ihren Tod und der Verlust ihrer Freiheit. Hin und her gerissen zwischen den Ränkespiele der Vampire ist ihr einziger Schutz das Leugnen ihrer Kräfte. Aber wie lange kann sie den Drängen noch widerstehen?
Am Anfang viel mir das Lesen durch die vielen Bezeichnungen der verschiedenen Engel und Dämonen etwas schwer. Dies wurde aber durch die aufkommende Spannung schnell behoben. Die detaillreiche Beschreibung von Coco's Sinneseindrücke finde ich sehr faszinierend und gelungen. Das Buchende macht mich neugierig auf den Folgeband. - Monika Detering
Die Tagdiebin
(18)Aktuelle Rezension von: LadyMoonlight2012Der Schreibstil ist wirklich schön, beinahe schon malerisch. Man taucht in eine andere Welt ein, lauscht den Gedanken eines Mädchens, das sich einen Tag stehlen will. Wer oder was das Mädchen ist weiß ich leider immer noch nicht so genau. Ich finde die Geschichte etwas verworren und ehrlich gesagt selbst für einen Booksnack viel zu kurz. - Ewald Arenz
Der Duft von Schokolade
(118)Aktuelle Rezension von: Leseratte_09Leutnant August Liebeskind nimmt seinen Abschied vom Militärdienst und will den Sommer genießen, bevor er in die Schokoladenfabrik seines Onkels eintritt. In den Kaffeehäusern Wiens inhaliert er nicht nur die Düfte von Kaffee und Schokolade, sondern lernt auch die selbstbewusste Elena Palffy kennen. Nach anfänglicher Abneigung wird es Liebe zwischen den beiden, nicht zuletzt, weil August seine Angebetete mit sinnlichen Schokoladenkreationen umwirbt. Doch Elena Palffy ist nicht nur verheiratet, sondern verschwindet nach einem verheerenden Brand in der Wiener Oper spurlos. In seiner Trauer kreiert August unglaubliche Schokoladenkreationen, die ihn zu einer kleinen Berühmtheit und die Schokoladenfabrik seines Onkels extrem erfolgreich machen. Doch die Gedanken an Elena lassen ihn nie los und am Ende kommt es zu einer unerwarteten Begegnung.
Auch in diesem Roman brilliert Arenz wieder mit seiner Behandlung der Sprache und die Zeichnung seiner Figuren. Er strickt die Geschichte um die beiden Verliebten sehr geschickt, wobei ich die Figur der Elena Palffy besonders spannend fand: für die damaligen Verhältnisse war sie ungewöhnlich selbstbewusst und eigenwillig. Doch im Laufe der Erzählung wird klar, wie eigennützig und rücksichtslos sie dabei auch ist. Eine sehr zwiespältige Figur.
Auch „Der Duft von Schokolade“ ist wieder ein ansprechender Roman von Ewald Arenz, auch wenn er für mich schwächer war als „Der große Sommer“ und vor allem „Alte Sorten“.
In Kommentaren zum Buch habe ich auch den Hinweis gelesen, dass einige historische Fakten nicht korrekt recherchiert seien. Dies wäre natürlich ein Minuspunkt, wenn eine Geschichte in historischem Kontext angesiedelt wird. Dann sollten erwähnte Meilensteine auch korrekt angegeben sein. Auch hat das Buch einige Längen, die das Lesen der Geschichte manchmal trotz der wunderbaren Sprache von Arenz etwas mühsam gemacht haben. Daher für diesen Roman nur 3,5 Sterne
- Peter Anders
Kein Job für schwache Nerven
(9)Aktuelle Rezension von: kleine_leseeckeZum Buch:In 32 Kapiteln nimmt Peter Anders den Leser mit in seinen Job als Tatortreiniger und Schädlingsbekämpfer.
Meine Meinung :Dies ist der zweite Band des Autors. Man wird mitgenommen in eine Welt, die einem sonst verborgen bleibt. Mit der äußerst spannenden Schreibweise und detailreichen Erzählung kann man sich Gegebenheiten und Vorgehensweisen sehr gut vorstellen. Natürlich gibt es hier viel Blut, viel Ekel, viel Kontroverses. Aber der Humor des Autors lässt alles ein bisschen weniger schlimm erscheinen.
Absolute Leseempfehlung für alle, die sich für diesen etwas anderen Blickwinkel interessieren. Sie sollten nicht allzu zart besaitet sein. - Garth Stein
Enzo oder Die Kunst, ein Mensch zu sein
(129)Aktuelle Rezension von: deidreeDas Buch wurde mir von meiner Tochter empfohlen. Da ich eigentlich kein Hundefreund bin, lag es jetzt längere Zeit im Regal. Zu unrecht. „Enzo, Die Kunst ein Mensch zu sein“ ist ein Roman, der eben zufälligerweise als Hauptprotagonisten einen Hund beinhaltet. Aber dieser zeigt, so muss ich zugeben, bessere Eigenschaften als manche Mitmenschen. Egal.
Jedenfalls lässt Garth Stein keinen Aspekt des Lebens aus, weder einen schönen, einen liebenden, noch einen traurigen, oder einen der wütend und verzweifelt machen kann. Am Ende schafft der Autor es aber, dass der Leser nicht in einer negativen Stimmung aus dem Buch geht.
Sein Schreibstil ist gut zu lesen und die Gedanken und Beobachtungen von Enzo gehen von humorvoll bis philosophisch.
Das Cover zeigt auch gleich die Leidenschaft seines Herrchens, wenngleich ich das natürlich erst beim Lesen verstanden habe.
Die Geschichte ist tiefergehend als es der Titel vermuten lässt, so mein Fazit, verdient es gelesen zu werden, wenn man nicht nur die schönen Seiten des Lebens sehen will.
- P. M. Freestone
Shadowscent - Die Blume der Finsternis
(182)Aktuelle Rezension von: _jamii_Im Kaiserreich Aramtesch haben Düfte Macht – und diejenigen, die sie beherrschen!
Ausgerechnet am Blütenmond passiert in den geheimen Gärten der Hüterin der Düfte die Katastrophe: Der Kronprinz, der gerade erst angereist war, liegt vergiftet am Boden. Rakel, der armen Dienerin mit einem besonderen Talent für Düfte, und Ash, dem Leibwächter des Prinzen, fällt die eigentlich unlösbare Aufgabe zu, das rettende Gegenmittel zu finden. Dafür müssen die beiden kryptische Geheimnisse aus uralten Zeiten entschlüsseln und ihre eigenen verborgenen Wahrheiten erkennen …
Die Welt von Aramtesch bietet alles von flirrender Wüstenhitze bis zu kalten Hofintrigen.Der Start in die Geschichte war überaus harzig. Für meinen Geschmack geht es viel zu sehr um Düfte, die Redewendungen und auch sonst alles hängt damit zusammen. Mit dieser Tatsache bin ich nicht wirklich warm geworden.
Die Hauptfiguren sind zwar irgendwie sympathisch und bleiben doch unnahbar.
Sobald Rakel und Ash dann unterwegs sind, wird die Geschichte etwas besser und nimmt auch endlich Fahrt auf. Die Düfte sind zwar immer noch allgegenwärtig, nehmen jedoch nicht mehr so viel Raum ein, wie zu Beginn. Gegen Ende wird das Buch wirklich immer besser und interessanter.
Der Cliffhänger soll dem Leser der zweite Teil schmackhaft machen. Leider hat mich aber die Geschichte nicht so sehr gepackt, dass ich den zweiten Teil in nächster Zeit lesen werde.
Harziger Start, ansonsten ganz ok, aber nichts, das man gelesen haben muss.
- Bernd Matzkowski
Das Parfum ( Parfüm)
(118)Aktuelle Rezension von: Lorenz1984Was für ein eindringlich, wunderschöner und grausiger Ausflug in die Welt dieses Wunderknabens.
Die erste Seite des Buches beschreibt die Vollkommenheit und den unvergleichlichen Stil des Buches bereits sehr gut.
Ich bin froh den Film erst nach dem Buch gesehen zu haben. Finde aber den Film auch nicht schlecht, aber natürlich ist vieles im Vergleich zum Buch "zensiert" und es fehlen Teile des Buches gänzlich, aber für eine Umsetzung eines Buches, welches so schwierig umsetzbar zu sein scheint (Die Darstellung von Gerüchen vorallem und die Umgebung dieser Zeit etc...) hat das Team rund um den Film tolle Arbeit geleistet.
Dieser Roman ist grandios und hat mich sehr gefesselt. Es ist wohl eines der absolut besten, die ich bisher lesen durfte.
Totale Empfehlung!
Gelesen 2019 - Tanja Kinkel
Venuswurf
(99)Aktuelle Rezension von: JosseleDer Roman spielt zum Ende der Amtszeit des Princeps Augustus um 7 n.Chr. Augustus war ein in der römischen Geschichte ziemlich einmaliger Herrscher. Er hat die Republik endgültig beendet und war der Begründer der römischen Kaiserzeit. Dabei gab er allen das Gefühl, die Republik lebe irgendwie doch fort, weil er formal niemanden entmachtete, sondern erreicht, dass er uneingeschränkte Zustimmung z.B. im Senat fand. Das hing sicherlich auch damit zusammen, dass die römischen Bürger die Machtkämpfe und Bürgerkriege zum Ende der Republik satt hatten und sich nach Frieden sehnten.
Zum Ende seiner Amtszeit sind die Intrigen um seine Nachfolge auf ihrem Höhepunkt. Seine Enkelin Julilla (eigentlich Julia, aber von Kinkel wegen der Verwechslungsgefahr mit ihrer Mutter umgetauft) möchte ihren verbannten Bruder Postumus zum Herrscher machen. Augustus Frau Livia dagegen möchte ihren Sohn und Stiefsohn des Augustus, Tiberius an der Macht sehen. Beide Frauen erhoffen sich, im Hintergrund die eigentlichen Herrscherinnen zu sein.
Andromeda, die eigentlich Tertia heisst, ist eine Zwergin und Sklavin, verkauft vom eigenen Vater und von Ovid, einem zu der Zeit „neumodischen“ Dichter erhält sie noch auf dem Sklavenmarkt den Namen Andromeda.
Lycus, ein Freigelassener, der ein erfolgreicher Geschäftsmann geworden ist und eine Garküche, ein Bordell und eine Schauspielgruppe betreibt, kauft sie und verschenkt sie wenig später an Julilla.
Andromeda findet sich schnell zurecht und auch Gönner, gerät aber dann mitten in die Intrigen der Familien der Julier und Claudier, passt sich an und begeht auch selbst Verrat.
Tanja Kinkel entwickelt diese Geschichte ganz behutsam, aber mit sehr viel Wissen um die Verhältnisse der damaligen Zeit und das unterscheidet diesen Roman sehr wohltuend von ganz vielen anderen historischen Romanen, in denen sich der Autor ein bisschen Wissen auf Wikipedia reingezogen hat und daraus eine triviale Geschichte baut.
Inzwischen achte ich bei Autoren, egal welchen Genres auf den Veröffentlichungsrhythmus. Wer zwei, drei Romane von beträchtlicher Länge pro Jahr raushaut, ist zu 99% ein Groschenromanschreiber.
Demgegenüber ist Tanja Kinkels Roman gut durchdacht, sie führt eindrucksvoll in die damalige Lebensweise ein, die gegenseitigen Intrigen der privilegierten Familien, das dünne Eis, auf dem sich alle anderen bewegen werden anschaulich und spannend geschildert. Man muss aber schon ein bisschen aufpassen, um folgen zu können. Am Ende aber löst sie alles logisch auf.
Der Anhang von 40 Seiten mit historischen Informationen und einem Werkstattblick rundet das gelungene Buch ab.
- Muriel Barbery
Die letzte Delikatesse
(91)Aktuelle Rezension von: SusanneEichholzDer eigentliche Clou dieses aus meiner Sicht urfranzösischen Buchs liegt wohl darin, dass die Proustsche Erfahrung hier umgedreht wird: Nicht die Madeleine lässt Bilder aus der Vergangenheit wieder aufleben, sondern der Esser versucht umgekehrt, einer Geschmackserinnerung eine Speise zuzuordnen.
Und was war nun diese berühmte Speise, die den Meister der Kulinarik so beeindruckt hat? Wer dem in der Lektüre nachgeht, wird eine große Überraschung erleben, die auch damit zu tun hat, dass sich - wie so vieles im Laufe des Lebens - auch der Geschmack sehr verändert.
- Tom Robbins
Pan Aroma
(71)Aktuelle Rezension von: dragazul... äußerst unterhaltsam aufgeschrieben. Die Geschichte habe ich mit sehr viel Vergnügen gelesen und möchte sie gerne allen empfehlen, die Spaß am Lesen haben. - Rudyard Kipling
Kim
(40)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeIndien um 1890: der Waisenjunge Kim, auch genannt „kleiner Freund aller Welt“, treibt sich auf den Straßen Lahores herum, als er auf einen tibetischen Lama trifft. Kim, eigentlich ein Weißer, hilft dem Lama bei seiner Suche nach einem Fluss, der ihm Erleuchtung verschaffen soll und wird sein „chela“ (Schüler). Aber auch der Junge ist ein Suchender: ein roter Stier auf grünem Grund soll ihm zu einer wohlhabenden Zukunft verhelfen. Als Kims Prophezeiung wahr wird, wird er Teilnehmer am „Großen Spiel“, dem „Spionagekrieg“ zwischen Großbritannien und Russland um die Vorherrschaft auf dem Subkontinent und im Himalaya.
„Kim“ ist neben dem Dschungelbuch Rudyard Kiplings bekanntester Roman und wurde oft als Jugendbuch bezeichnet. Das ist es meiner Meinung aber überhaupt nicht, auch wenn der Protagonist ein Teenager ist.
Durch die Wanderung mit dem Lama erhält der Roman eine starke religiös-philosophische Thematik, unter anderem das „Rad des Lebens“ und vieles anderes aus dem Buddhismus erwähnt, wo ich mich sehr oft hilfesuchend an das Glossar wenden musste.
Dann fließen natürlich auch die zahlreichen verschiedenen Kasten, Völker, Religionen und Gebräuche Indiens ein, auch hier musste ich sehr oft hinten nachschlagen. Kipling hat mir dadurch aber ein sehr lebendigen, wenn auch exotischen Eindruck vom kolonialen Indien und den Menschen dort geschaffen. Man sieht das Gewimmel auf den Straßen, die vielen Trachten und Dialekte förmlich vor sich. Hindus, Moslems, Buddhisten und Christen haben ihre eigenen Ansichten und Ausdrücke und Kim bedient sich bei allen gleichermaßen. Doch dies bedeutete für mich, dass mir das Lesen oft nicht leicht fiel und ich mich sehr konzentrieren musste. Die meisten der religiös-philosophischen Passagen zogen sich für mich im Laufe der Handlung dann auch. Eben kein Buch für zwischendurch.
Kurzweiliger und spannender wurde es dann bei Kims Aufenthalt in der Schule und schließlich beim „Großen Spiel“. Aber auch hier werden Zusammenhänge oder Personen manchmal nur angedeutet bzw. nicht klar genannt. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Verfilmungen des Buches sich auch mehr auf dieses Thema konzentrieren.
Kim als Protagonist hat mir sehr gut gefallen. Er ist gewitzt, schlagfertig und durch seinen direkten Kontakt mit den Einheimischen sein ganzes Leben lang so ganz anders als die anderen Weißen im Buch. Dies wird in einigen Abschnitten besonders deutlich. Wenn man bedenkt, dass das Buch am Ende des Viktorianischen Zeitalters erschien, als das Empire auf dem Höhepunkt war und der Nationalismus aufblühte, muss ich Rudyard Kipling meinen Respekt dafür zollen, dass er die Einheimischen nicht von oben herab beschreibt, sondern als gleichwertig mit ihren “Kolonialherren“ und somit sehr tolerant.