Bücher mit dem Tag "geschichtswissenschaft"

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34 Bücher

  1. Cover des Buches Anfänge der Menschheit und Altes Ägypten (ISBN: 9783411175918)
  2. Cover des Buches Geschichte der römischen Kaiserzeit (ISBN: 9783406596131)
    Karl Christ

    Geschichte der römischen Kaiserzeit

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Das absolute Standardwerk zur römischen Kaiserzeit: Karl Christ - renommierter Althistoriker - hat mit diesem Buch mit Abstand das Beste zu dieser historischen Epoche geschrieben. Auf engstem Raum drängeln sich hier Fakten über Fakten; sprachlich wunderbar, aber anspruchsvoll verquickt. Umfangreiche historische Ereignisse und Prozesse verpackt Christ in knappen, präzis formulierten Sätzen. Die Faktenfülle ist enorm, auch der Raum, auf dem sie sich drängen. Leider fehlen ein wenig die Karten und Abbildungen; gerade in der Spätantike wäre es hier und da von Vorteil, die sich bewegenden Völkermassen, die zunehmend das Römische Reich an seinen Rechtsgrenzen in Bedrängnis bringen, verorten zu können. Denn noch um 250 n. Chr. hatte das Imperium eine enorme Ausbreitung; die Einzelheiten wären gut auf einer Karte zu erklären. Im Übrigen aber absolut empfehlenswert!
  3. Cover des Buches dtv-Atlas der Weltgeschichte Bd. 1 (ISBN: 9783423030014)

    dtv-Atlas der Weltgeschichte Bd. 1

     (18)
    Noch keine Rezension vorhanden
  4. Cover des Buches Werkzeug des Historikers (ISBN: 9783170154995)
    Ahasver von Brandt

    Werkzeug des Historikers

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  5. Cover des Buches Die Belasteten (ISBN: 9783596195244)
    Götz Aly

    Die Belasteten

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Oberender

    Götz Aly gehört seit langem zu den bekanntesten und meistgelesenen deutschen Historikern und Autoren, die sich mit dem Dritten Reich, der Geschichte des Antisemitismus in Deutschland und der Geschichte des Holocausts beschäftigen. Alys neuestes Buch widmet sich einem Kapitel der Nazi-Herrschaft, das im öffentlichen Bewußtsein weniger präsent ist als der millionenfache Judenmord. Es untersucht die Tötung von ca. 200.000 körperlich und geistig Behinderten zwischen 1939 und 1945, die von den Tätern seinerzeit mit beschönigenden Begriffen wie "Euthanasie" oder "Gnadentod" umschrieben wurde.

    Vorweg zwei Kritikpunkte. Alys Darstellung setzt unvermittelt 1939 ein, als auf Weisung Hitlers Strukturen für die planmäßige Tötung von körperlich und geistig Behinderten geschaffen wurden. Eine Vorgeschichte wird dem Leser nicht geboten. Die Geschichte des Euthanasie-Gedankens in Deutschland und Europa wird nur ganz kurz gestreift. Deshalb bleibt weitgehend unklar, in welcher medizinhistorischen Tradition die Nazis standen. Die Euthanasie wurde ab 1939 erstmals praktisch angewendet, tauchte aber nicht plötzlich aus dem Nichts auf. Sie hatte eine intellektuelle Vorgeschichte, auf die Aly durchaus ausführlicher hätte eingehen können.

    Der zweite Kritikpunkt: In der Einleitung behauptet Aly, jeder achte heute lebende Deutsche und Österreicher mit Vorfahren im Reichsgebiet von 1900 sei direkt mit einem Menschen verwandt, der den Euthanasie-Morden zum Opfer fiel. Aly stellt eine eigenartige Modellrechnung auf, wonach ein fiktives, 1897 geborenes Euthanasie-Opfer im Jahre 2012 "45 direkte Nachkommen" habe (S. 15/16). Diese Berechnungen sind m.E. irreführend und methodisch unsinnig. Wie sich im Buch immer wieder zeigt, waren die meisten Euthanasie-Opfer unverheiratet und kinderlos, was bei Menschen, die seit Geburt oder seit Kinder- bzw. Jugendtagen körperlich oder geistig behindert waren und in Pflegeanstalten lebten, naheliegt. Euthanasie-Opfer, die verheiratet waren und eigene Kinder besaßen, waren, so weit ich das anhand der von Aly genannten Beispiele ersehe, eher die Ausnahme (z.B. Personen, die erst im Erwachsenenalter geisteskrank wurden). Das heißt, die Mehrheit der Euthanasie-Opfer kann keine direkten Nachkommen haben. Aly setzt hier in unzulässiger Weise direkte Nachkommen (Kinder, Enkel, Urenkel) mit Verwandten in der Seitenlinie gleich (Geschwister, Neffen und Nichten, Großneffen und Großnichten). Das sind aber zwei verschiedene Formen der Verwandtschaft, die man nicht leichtfertig in einen Topf werfen sollte! Die These, jeder achte heute lebende Deutsche stamme von einem Euthanasie-Opfer ab, zehn Millionen Deutsche und Österreicher seien "in gerader Linie" mit einem Euthanasie-Opfer verwandt, ist also vollkommen abwegig.

    Diese beiden Schwachpunkte beeinträchtigen den Wert des Buches aber nicht nennenswert. Aly untersucht die Euthanasie-Morde aus verschiedenen Perspektiven. Er nimmt die Täter und die Opfer ebenso in den Blick wie die Angehörigen der Opfer, deren stillschweigendes Einverständnis die Morde erst möglich machte. Gerade dies ist einer der Kernpunkte der Darstellung: Aly sieht die überwältigende Mehrheit der Angehörigen in einer Komplizenrolle. Der - bewußte oder unbewußte - Wunsch der Angehörigen, von einem lästigen Familienmitglied befreit zu werden, spielte den Tätern in die Hände. Angehörige, die ihre behinderten Familienmitglieder vor "Abtransport" und "Verlegung" retteten, waren eine Ausnahme. Protest und Widerstand gegen die Euthanasie formierten sich nicht. Die Auffassung, Behinderte seien unnütze Esser und unproduktive Mitglieder der Gesellschaft, war unabhängig von der Nazi-Ideologie weit verbreitet. Daran konnten die Täter der Euthanasie-Maßnahmen (Beamte, Ärzte, Personal in Pflegeanstalten) problemlos anknüpfen.

    Den Morden lag das Motiv zugrunde, die Volksgemeinschaft von unbrauchbaren und daher "nutzlosen" Mitgliedern zu befreien und die Gesundheit des Volkskörpers durch Ausmerzung alles Kranken und Schwachen zu fördern. Hunderte von Funktionären, Amtsträgern und Medizinern wirkten bereitwillig an den Euthanasie-Morden mit, ermutigt durch das Stillhalten der Angehörigen, die nicht so genau wissen wollten, was mit ihren behinderten Familienmitgliedern geschah. Etliche Mediziner nutzten die Leichen der Ermordeten für wissenschaftliche Forschungen; viele Ärzte konnten nach 1945 ihre Karrieren ohne Bruch fortsetzen. Ein Funktionär forderte, eine "Absterbeordnung für Idioten" auszuarbeiten (S. 204), um die Tötung von Behinderten, die auch nach dem siegreichen Krieg fortgeführt werden sollte, ein für allemal auf eine "ordentliche" bürokratische Grundlage zu stellen. Der kalte bürokratische Tonfall, in dem die Täter über ihr Vorgehen sprachen und schrieben, ist beinahe noch erschütternder als die von Aly angeführten Selbstzeugnisse (Briefe, gerichtliche Zeugenaussagen) von Euthanasie-Opfern und Überlebenden.

    Dies ist ein bedrückendes und aufwühlendes Buch. Die Lektüre ist nicht angenehm. Man sollte das Buch dennoch lesen, auch unabhängig davon, ob es in der eigenen Familie/Verwandtschaft einen Fall von Euthanasie gegeben hat. Einmal mehr konfrontiert Götz Aly die Deutschen mit einem dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit, von dem sie viel zu lange nichts wissen wollten. Das ist Aufklärung im besten Sinne. 

    (Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im April 2013 bei Amazon gepostet)

  6. Cover des Buches Aurora (ISBN: 9783641108298)
    Robert Harris

    Aurora

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein packender Thriller, der in der Nachwendezeit in Rußland spielt und die Atmosphäre zur Zeit Stalins genauso wie zur Zeit in den Neunzigern einfängt: "Fluke" Kelso nimmt als Historiker an einem Geschichtssymposium in Moskau teil, als ihn ein ehemaliger Gulaginsasse und sehr trinkfester (Vorsicht Klischee!!) Zeitzeuge aufsucht und ihm von einem geheimen Tagebuch Stalins erzählt. In dem Zusammenhang wird (ähnlich wie in der aktuellen Graphic novel "The death of Stalin" und deren angeblich grottenschlechter Verfilmung) die Geschichte von Stalins Tod erzählt, die superspannend erzählt wird, und mit dem wißbegierigen Fernsehreporter O`Brian macht Fluke sich schnell auf die Suche, das Geheimnis von Stalins Notizbuch zu ergründen...Eine tolle Schilderung der Stalinzeit und der Boris-Jelzin-Zeit (hicks), die immer noch weit verbreitete Stalin-Verehrung macht einen frösteln.
  7. Cover des Buches dtv-Atlas Weltgeschichte (ISBN: 9783423033329)
    Werner Hilgemann

    dtv-Atlas Weltgeschichte

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Merithyn
    "Im >dtv-Atlas Weltgeschichte< wurden Karten, Geneologien und grafische Darstellungen mit einem detaillierten chronologischen Abriss vereinigt." Man hat hiermit die Möglichkeit sich schnell und gründlich(!!!) über die Geschichte zu informieren. Es gibt übersichtliche Schaubilder und Karten, denen der dazugehörige Text so gegenüber gestellt ist, dass sie einander erklären. Der Geschichtsatlas bietet hierbei nicht nur eine Übersicht die auf Europa beschränkt ist, sondern über fast die ganze Welt, weswegen er den Namen Weltatlas zu Recht trägt. Besonders dem historisch interessierten Leser ist dieses nachschlagewerk zu empfehlen.
  8. Cover des Buches City of Stairs (ISBN: 9780804137171)
    Robert Jackson Bennett

    City of Stairs

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Jahrhundertelang lebten die Menschen Saypurs unter der Knechtschaft des Kontinents. Von sechs Gottheiten regiert, gelenkt und geformt, war der Kontinent eine Welt der Magie, des leibgewordenen Glaubens. Besonders Bulikov, die Stadt der Harmonie, in der alle Götter gleichermaßen verehrt wurden, galt als personifiziertes Wunder. Bis Saypur revoltierte. In einem gewaltigen Befreiungsschlag tötete eine kleine Armee der Saypuri die Götter und beendete die Versklavung ihrer Heimat. Aus Knechten wurden Meister. Heute windet sich der Kontinent zu den Füßen Saypurs. Es vergeht kein Tag, an dem die Saypuri seine Bewohner nicht spüren ließen, wer den Krieg gewann. Die Ausübung jeglicher religiösen Praktiken ist verboten. Geschichtliche Dokumente, die Erinnerungen eines ganzen Volkes, werden unter Verschluss gehalten. Die Bevölkerung ist arm und leidet unter der weitreichenden Zerstörung, die durch das Verschwinden der Götter entstand.
    In diesen unsicheren Zeiten wagt sich eine Saypurische Agentin nach Bulikov. Offiziell ist Shara Thrivani nur eine weitere, unbedeutende Repräsentantin. Doch inoffiziell untersucht sie den Mord an einem angesehenen Historiker, der die Vergangenheit des Kontinents erforschte. Obwohl es viele Fraktionen gibt, die seinen Tod gewollt haben könnten, scheint mehr dahinter zu stecken, denn Efrem Pangyui war einem schrecklichen Geheimnis auf der Spur. Ein Geheimnis, das die Geschichte zweier Völker umschreiben könnte.

    „City of Stairs“ ist fantastisch. Wahrhaft und schlicht und ergreifend fantastisch. Ich weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll zu schwärmen, weil dieses Buch auf so vielen Ebenen großartig ist. Die Handlung, die Charaktere, das Setting, die Atmosphäre – alles ist beeindruckend. Jede Seite ließ Robert Jackson Bennett mehr und mehr in meiner Achtung steigen. Die Geschichte besteht aus zahlreichen Elementen, die aufeinander aufbauen und ineinandergreifen, sodass ein überaus komplexes Handlungskonstrukt entsteht. Tatsächlich ist die Handlung so komponentenreich, dass ich mich hin und wieder dabei erwischte, aus den Augen verloren zu haben, warum die Protagonistin Shara ursprünglich nach Bulikov reiste. Ich denke, man kann Bulikov als eine Art Hauptstadt des Kontinents betrachten. Obwohl offiziell alle Spuren der sechs Gottheiten, die jahrhundertelang über die Menschen des Kontinents herrschten, aus der Stadt beseitigt wurden, ist ihre Präsenz noch immer spürbar. Es ist töricht von den Saypuri, anzunehmen, sie könnten einen Glauben verbieten, der Tag für Tag bestätigt wurde. In Bennetts Universum ist Glaube etwas Handfestes und Greifbares; anders als in unserer Realität gab es nie Raum für Zweifel an der Existenz der Götter, weil sie fassbare Entitäten waren. Ihre Jünger konnten sie sehen, berühren und die Wunder bestaunen, die ihre Leben täglich erleichterten. Die Götter waren lebendige Wesen. In all ihrer Macht war genau dieser Punkt jedoch ihre größte Schwachstelle. Ich finde die Idee, dass man Götter überhaupt töten kann, grandios. Die Auswirkungen, die ihr Verschwinden auf den Kontinent und die Bevölkerung hatte, schildert Bennett realistisch und glaubhaft. Mit viel Liebe zum Detail zeichnet er ein faszinierendes Bild Bulikovs. Die Atmosphäre nahm mich gefangen; ich liebte es, mental durch die Gassen der Stadt zu wandeln. Diese Mischung aus Zerstörung und Aufbau, die zahllosen Schlupfwinkel, halb eingestürzte und zusammen geschmolzene Gebäude – Bulikov ist außergewöhnlich. Ebenso außergewöhnlich ist die Protagonistin des Buches. Ich mochte Shara sehr, denn sie ist mutig, neugierig, aufmerksam, sehr intelligent und besitzt ein starkes moralisches Gewissen, trotz ihres Jobs. Als Agentin musste sie in ihrem Leben bereits einige hässliche Dinge tun, natürlich immer im Namen Saypurs. Begleitet wird sie dabei stets von dem Nordmann Dreyling Sigurd. Shara stellt ihn meist als ihren Sekretär vor, doch offensichtlich ist er eher der Mann fürs Grobe. Dieses ungleiche Paar verbindet eine spezielle Beziehung, die sich im Laufe der Geschichte nach und nach offenbart. Im Zuge dessen zeigt sich auch, dass Sigurd weit mehr zu bieten hat als nur zwei Fäuste. Er ist loyal, absolut schmerzfrei hinsichtlich der Wahl seiner Mittel und eiskalt – aber es hat Gründe, warum er so ist. Ich mochte die Tiefe seines Charakters und habe geahnt, dass der Schlüssel zu seinem Wesen in seiner Vergangenheit liegt. Gemeinsam versuchen Shara und Sigurd herauszufinden, wer den Historiker Efrem Pangyui ermordet hat. Sie stolpern dabei allerdings über Vorgänge, die weit über einen Mord hinausgehen und monströse politische Folgen implizieren. Meiner Meinung nach geht es in „City of Stairs“ um Wechselwirkungen im ganz großen Stil. Ich denke, am Beispiel des Kontinents und Saypurs wollte Robert Jackson Bennett zeigen, wie das eine das andere bedingt und zu einem fatalen Teufelskreis führt, der erst verlassen werden kann, wenn gedanklich völlig neue Wege eingeschlagen werden – eine spannende, interessante Analogie zur politischen Situation unserer Welt.

    Ich fand „City of Stairs“ brillant. Es ist intelligent, packend und originell. Die Mischung einer hochbrisanten politischen Handlung und eines Kriminalfalls ermöglichte es Robert Jackson Bennett, die vielen Facetten seines schriftstellerischen Talents zu zeigen. Seine Protagonistin Shara trägt die Geschichte mühelos und treibt sie überzeugend voran. Ich freue mich darauf, sie in den Folgebänden wieder zu treffen und bin gespannt, ob es ihr gelingen wird, die Situation des Kontinents und Saypurs zum Besseren zu verändern. Zuzutrauen ist es ihr auf jeden Fall, denn mit ihrer Entschlossenheit und Stärke kann sie die Welt aus den Angeln heben, dessen bin ich mir sicher.
    Ich kann euch „City of Stairs“ wärmstens empfehlen. Zwar ist es kein Buch, in das man sich Hals über Kopf verliebt, weil es eher den Verstand anspricht als das Herz, doch nichtsdestotrotz ist es fabelhaft.

  9. Cover des Buches Vom Nutzen und Nachtheil der Historie für das Leben (ISBN: 9783150186374)
  10. Cover des Buches Süderelbe (ISBN: 9783929229356)
  11. Cover des Buches Die mittelalterliche Stadt (ISBN: 9783534250851)
    Felicitas Schmieder

    Die mittelalterliche Stadt

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Heike110566
    Meine Heimatstadt ist Rostock. Hier bin ich geboren, aufgewachsen und lebe ich auch heute noch. Es ist eine 200.000-Einwohner-Stadt im Mündungsgebiet der Warnow in die Ostsee. Es ist die größte Stadt des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Und es ist eine geschichtsträchtige Stadt. Natürlich kenne ich mich auch etwas aus in der Geschichte meiner Heimatstadt. Es ist für mich eine besondere Stadt. In der Zeit, in der Rostock entstand, also im ausgehenden 12. und beginnenden 13. Jahrhundert, gab es einen regelrechten Boom von Stadtgründungen. Hunderte entstanden in Mitteleuropa fast zeitgleich. Wer nun aber annimmt, dass es dafür einen großen Masterplan gab, dem die Stadtgründer überall folgten und nach dem sie die Städte konstituierten, irrt. Die Ausgangspunkte waren unterschiedlichster Art und auch die Strukturen, die die Grundlage für das Leben in der mittelalterlichen Stadt bildeten, waren sehr verschieden. Felicitas Schmieder, Professorin für Geschichte und Gegenwart Alteuropas an der FernUni Hagen, sie ist übrigens auch eine meiner Geschichtsprofs dort im laufenden Semester, hat mit diesem Buch eine kompakte Darstellung der Stadtentwicklungen im Mittelalter, insbesondere für den Raum des Heiligen Römischen Reiches (deutscher Nation) vorgelegt. Anhand von zahlreichen Beispielen zeigt sie, wie unterschiedlich sich verschiedene Städte entwickelten. Warum entstanden überhaupt Städte plötzlich? War dies überhaupt plötzlich? Welche Vorgängerformen gab es aus denen die ersten Städte erwuchsen? Gab es Muster, eines oder mehrere, die als Vorbilder fungierten, nach denen die Genese der Einwohnerzentren erfolgte? Wo lagen die Vorteile der Städte, die letztendlich zum Siegeszug und zur dominanten Stellung im Deutschland jener Zeit führten? Welche Gemeinsamkeiten gab es und was unterschied die zahlreichen Städte immer wieder voneinander? - Dies sind nur ein paar Fragen, auf die die Autorin in diesem Buch Antworten anbietet. In der Mittelalter-Forschung gibt es durchaus verschiedene Positionen. Frau Schmieder gibt auch ihnen in diesem Buch Raum, denn es handelt sich bei dieser geschichtswissenschaftlichen Darstellung nicht um die Ansichten von Frau Schmieder zu dieser oder jener Frage, sondern es ist eine Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstandes zu diesem Bereich der Geschichtswissenschaft. "Die mittelalterliche Stadt" ist keine populärwissenschaftlich verfasste Arbeit, die die mittelalterliche Stadtentwicklung unterhaltsam und bebildert einem Massenpublikum präsentieren will. Vielmehr ist es eine Abhandlung, die sich an Studierende des Faches, an Lehrende und auch an geschichtlich Interessierte, die schon vertraut sind im Umgang mit wissenschaftlich-methodischen Denken, richtet und für die es auch sicherlich ein großer Gewinn ist. Diesen Personenkreis sei dieses Buch daher auch von mir mit besten Gewissen empfohlen.
  12. Cover des Buches Die Französische Revolution, Soziale Bewegung und Umbruch der Mentalitäten (ISBN: 9783596243402)
    Michel Vovelle

    Die Französische Revolution, Soziale Bewegung und Umbruch der Mentalitäten

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Das Buch vereint eine Übersicht der aktuellen Forschungsdiskussion mit den vorliegenden Fakten, die bislang zusammengetragen wurden. Knapp im Stil, schafft es Vovelle, die doch recht komplexe Französische Revolution in prägnanter Knappheit zusammenzufassen. Besonders gut für Studenten der Geschichtswissenschaft ist das Kapitel über die verschiedenen Interpretationsansätze, die die Französische Revolution über die Jahrzehnte hinweg erfahren hat: entweder marxistisch motiviert oder durch die seit den 1970er Jahren neu hinzutretende Schule der Annale, die mit der Kultur- und Alltagsgeschichte eine völlig neue Perspektive hinzubrachte. Im Anhang finden sich in einem ausführlichen Literaturverzeichnis alle grundlegenden Werke, die je den Schulen und Interpretationsansätzen zugeordnet werden können. Meines Erachtens ist dieser schmale Band daher für die Bibliothek eines HIstorikers unverzichtbar, um einen knappen, aber guten Überblick über die Französische Revolution zu erhalten.
  13. Cover des Buches Das Mittelalter zwischen Vorstellung und Wirklichkeit (ISBN: 9783830923053)
    Thomas Martin Buck

    Das Mittelalter zwischen Vorstellung und Wirklichkeit

     (1)
    Aktuelle Rezension von: quatspreche
    Passend zum Thema meiner Masterarbeit sendete mir der Waxmann Verlag dieses schöne Buch zu. Da ich mich durch die ehrenamtlichen Arbeit im Museumsdorf Düppel viel und eingehend mit der Thematik der Problematik von Darstellung, sowie Didaktik und Museumspädagogik auseinander setze, will ich allen Interessierten dieses Buch ans Herz legen.

    Es ist in den letzten Jahrzehnten eine große Kluft zwischen der mittelalterlichen Forschung und dem Populärwissen entstanden. Im Rahmenplan von Oberschulen wird das Mittelalter, das immerhin tausend Jahre umfässt, in nicht mal einem halben Jahr behandelt. Nur wenig bleibt von dem Unterrichtsstoff hängen und so wird diese Epoche als sehr unwichtig wahrgenommen. Im Gegensatz dazu tauchen die Mediävisten an Hochschulen und Universitäten in immer detailliertere Forschung ein und können ein immer klareres Bild der mittelalterlichen Welt erstellen.

    Um zwischen den Disziplinen und den Einrichtungen zu vermitteln und Diskussionen anzuregen, wurde 2009 an der Pädagogischen Hochschule Freiburg ein Symposium abgehalten. Die Aufsätze dazu sind in diesem Buch zusammen gestellt und tragen die Titel wie „Das Mittelalter der Populärkultur“ von Simon Maria Hassemer, „Von Mönchen, Rittern und einer Päpstin: Das Mittelalter im aktuellen Spielfilm. Das Kino als Lernort für Geschicht“ von Christian Kuchler oder “ ‚Verordnete Finsternis‘ Mittelalter nach Lehrplan“ von Arnold Bühler.

    Alle am Symposium Mitwirkende stellten erkenntnisorientierte Methoden und Ansätze in den Vordergrund. Es muss unbedingt einen Weg gefunden werden das Museum und die Epoche Mittelalter für die ‚breite Masse‘ zugänglich zu machen ohne gravierende Abstriche machen zu müssen.

    Die Artikel in dem Buch bauen auf Umfragen mit hohem Praxisbezug auf. Die Autoren der Beiträge haben eine ausführliche Arbeit geleistet und gezeigt, dass es möglich ist auch mit modernen Methoden das Mittelalter greifbar und begrifflich zu machen. Doch noch ist die ganze Arbeit nicht getan. Es soll eher einen Anstoß darstellen. Einen Anstoß zum Umdenken, zum Suchen neuer Methoden und zum Umdenken um Umstrukturieren der alten.

    Da ich die Thematik und die Ansätze spannend und richtig finde, kann ich das ganze Projekt nur unterstützen.

    Zum Originalbeitrag: Das Mittelalter zwischen Vorstellung und Wirklichkeit
  14. Cover des Buches Lexikon der Heraldik (ISBN: 9783866462090)
  15. Cover des Buches Seminar: Geschichte und Theorie. Umrisse einer Historik (ISBN: 9783518076989)
  16. Cover des Buches Reclam-bibliothek, Band 1479: Alles Gewordene Hat Geschichte. Die Schule Der annales in Ihren Texten 1929-1992 (ISBN: 9783379014793)
  17. Cover des Buches Metahistory (ISBN: 9783596180202)
  18. Cover des Buches Der NS- Staat. Geschichtsinterpretationen und Kontroversen im Überblick (ISBN: 9783499195068)
    Ian Kershaw

    Der NS- Staat. Geschichtsinterpretationen und Kontroversen im Überblick

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Ian Kershaw bietet als Einführung in den Nationalsozialismus eine Geschichte der Geschichtsinterpretationen, also all jener Interpretationsansätze und –schulen, die seit den 1950er Jahren in Ost und West(-deutschland) unter Historikern vertreten wurden. Das Buch eignet sich gut zur allgemeinen Erschließung eines schwierigen Themas, das seit den 1950er Jahren in seiner Deutung heftig umstritten ist. Kershaw erarbeitet die Kontroversen sehr gut und stellt sie anschaulich dar.
  19. Cover des Buches Die größten Fälschungen der Geschichte (ISBN: B01N46IUSD)
  20. Cover des Buches Der Dreißigjährige Krieg (ISBN: 9783458317227)
    Ricarda Huch

    Der Dreißigjährige Krieg

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Die als Roman gestaltete Geschichte des deutschen Krieges zeigt in wunderschöner Sprache wer hinter der Schlächterei steht und warum. Die Authorin bezieht Stellung gegen die Grausamkeit des Krieges, den Zynismus und die Gemeinheit derer, die ihn meinen nicht verantworten zu müssen. Ich habe nie ein besseres Buch über Geschichte gelesen (klarer zweiter Sieger ist Krieg und Frieden).
  21. Cover des Buches Geschichte der Kreuzzüge (ISBN: 9783867560542)
  22. Cover des Buches Der Troja Code (ISBN: 9783945458242)
    Turhan Boydak

    Der Troja Code

     (26)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Turhan Boydak hat sich hier auf meine Favoritenliste geschrieben.

    Inhalt: Werner Dreyer freut sich darauf, ein Problem, was er gerade hat, mit seiner Tochter zu besprechen. Doch bevor er sie wieder in seine Arme schließen kann, wird er umgebracht.

    Hinter diesem Mord steckt eine Organisation, die ein neu entdecktes geschichtliches Ereignis der Öffentlichkeit vorenthalten will.

    Helen Dreyer stößt mehr durch Zufall auf die Tatsache, die ihrem Vater das Leben gekostet hat. Sie wollte zur Erholung in das Ferienhaus ihres Vater fahren. Doch sie stürzt in ein Abenteuer, in dem sie, ihr Freund und helfende Hände in Gefahr geraten. Und das nur, damit eine Legende eine solche bleibt und keine geschichtliche Tatsache wird.

    Fazit: Am Anfang habe ich mich mit dem Stoff etwas schwergetan. Erst einmal stehen Chatverläufe im Vordergrund, in dem es nun Archäologie und Geschichte geht. Da muss ich zugeben, das ich kurz davor war, die Sache wieder aufzugeben. Aber warum musste der Professor dann sterben? – Er war kurz davor, eine große geschichtliche Entdeckung zu machen, aber das ist doch kein Grund, jemanden umzubringen. Alles wird im Laufe des Buches interessanter und ich habe mich regelrecht fest gefressen. Der Autor hat es super drauf, die wichtigen Fakten nur bruchstückhaft herzugeben und somit die Spannung förmlich auf die Spitze zu treiben. Immer, wenn ich dachte, die Sache wird aufgeklärt, muss wieder eine Schlüsselperson sterben.

    Ein weiterer cleverer Schachzug des Autors war die Tatsache, dass eine Protagonistin schwanger ist. Das hat noch einmal eine emotionale Komponente gegeben. – Den Täter hat das aber nicht interessant. Auch aus seinem Leben und seiner Gedankenwelt gibt es sehr interessante Einblicke.

    Ich hatte beim Lesen einen sehr interessanten Film in meinem Kopfkino laufen. Somit waren Lesepausen nicht wirklich schön. Waren sie doch einmal nötig, bin ich immer wieder problemlos in die Handlung hinein gekommen. Das Gelesene ist schlicht und ergreifend einfach hängen geblieben. Man könnte auch sagen, dass das Buch durchaus noch eine ganze Weile nachwirkt. Die Kapiteltrennungen sind meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig gewesen. Stellenweise, hauptsächlich zum Ende hin, wirkte das sogar störend. Das hat meiner Meinung nach den Fluss etwas gestört.

    Auf jeden Fall ist das Buch sehr gut recherchiert gewesen. Das merkt man an den vielen geschichtlichen Fakten, die ja wirklich belegt sind. Inwieweit es die Tontafel wirklich gibt, die hier den ganzen Trouble verursacht hat, entzieht sich leider meiner Kenntnis. – War aber durchaus mal interessant zu wissen, ob diese Theorie tatsächlich existiert.

    Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen. Ein sehr interessantes Thema wurde hier auch noch richtig gut und spannend umgesetzt. Man könnte das Buch durchaus auch als „Volltreffer“ bezeichnen und hat nicht gelogen. Der Mann hat es einfach drauf!

  23. Cover des Buches Der Dreißigjährige Krieg (List Bibliothek) (ISBN: 9783471792100)
    C. V. Wedgwood

    Der Dreißigjährige Krieg (List Bibliothek)

     (4)
    Aktuelle Rezension von: laughing_buddha
    Dieses Geschichtsbuch ist phantastisch und stammt in seiner Erstausgabe aus dem Jahr 1938, geschrieben von der britischen Historikerin C.V. Wedgewood.

    Letzteres mag ein Indiz dafür sein, warum allein schon die wunderschönen und doch gut lesbaren Sätze das Buch zu einem Genuß machen.

    Hinsichtlich des Inhalts schafft es Wedgwood auf einzigartige Art und Weise verschiedene Erzählebenen miteinander zu verbinden.

    1) Die politische Großwetterlage: Das Europa im 17. Jahrhundert war geprägt von den Großmächten Österreich, Spanien, Frankreich und Spanien. Dazwischen war Europa und vor allem Deutschland ein Flickenteppich aus kleinen Fürstentümern und Königreichen. Wedgewood schafft es, die vertrakten Winkelzüge der einzelnen Protagonisten verständlich aus dem Kontext der Zeit heraus zu beschreiben und den Mythos vom Religionskrieg zu widerlegen.

    2) Die handelnden Akteure: Wie so häufig in der Geschichte ist auch der Dreißigjährige Krieg maßgeblich geprägt von der Persönlichkeit der handelnden Akteure. Im Buch werden diese da von es dem Geschichtsverlauf zuträglich ist, ausführlich und lebendig beschrieben. Dass das Buch dennoch nicht in ein Kompendium von Einzelbiografien ausartet, sondern sich ständig auf die wesentlichen Charakterzüge beschränkt, ist für mich bewundernswert und höchste Schreibkunst.

    3) Die geschichtsprägenden Ereignisse passieren häufig nicht über eine lange Zeit, sondern während einer Schlacht, einer Konferenz oder dem plötzlichen Tod. Wedgewood beschreibt solche  Ereignisse nicht nur, sondern zoomt den Leser ganz nah dran. Und dann fühlt man, wie vermeintliche Kleinigkeiten wie z. B. Gelände und Wetterlage im Morgengrauen die Schlacht von Nörtlingen beeinflusst haben.

    Ich werde es noch mal lesen, nicht weil ich nur die Hälfte verstanden habe (kommt auch vor), sondern weil es einfach so schön war.
  24. Cover des Buches Superman 22. Superband Die neue Superheldin - direkt aus der Zukunft! (ISBN: B071X25WYH)
    Hansjürgen Meyer

    Superman 22. Superband Die neue Superheldin - direkt aus der Zukunft!

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Zurück in die Zukunft: Eine geschichtsprofessorin muß im Jahr 2862 zugeben, daß es nie gelungen ist, die Identität der unbekannten Superheldin Superwoman zu enttarnen, die Superman unter die Arme griff. Wenig überraschend ist, das es der weibliche Geschichtsprof selber ist, als sie zurückreist, um die Identität der unbekannten Fliegefrau zu entschlüsseln. Aber darf man so in die Zukunft eingreifen, wir als langjährige "Zurück in die Zukunft"-Gucker wissen das. Die zweite geschichte ist eigentlich viel schöner, wo Lois Lane nächtelang träumt, Clark zu erschießen und dieser in einen Fahrstuhlschacht fällt. Könnte sie die Geheimidentität Supermans gefährden?

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