Bücher mit dem Tag "geschlechterkampf"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "geschlechterkampf" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Vox (ISBN: 9783596704514)
    Christina Dalcher

    Vox

    (424)
    Aktuelle Rezension von: buchstaeblichverliebt

    "Gesellschaft lenkt nur Aufmerksamkeit auf das, was wir nicht mehr haben." [S. 47]


    In einem Amerika der Zukunft wird Frauen das Recht abgesprochen zu reden und gleichberechtigt zu leben.

    Nur hundert Worte stehen einer jeden Frau pro Tag zur Verfügung, erfasst durch einen Wortzähler, der bei Überschreitung der vorgesehen Anzahl  schmerzhafte Elektroschocks auslöst.


    Als der Bruder des Präsidenten nach einem Schlaganfall an Wernicke-Aphasie leidet, wird die Wissenschaftlerin Dr. Jean McClellan gebeten, gemeinsam mit ihren Kollegen ein Serum zu erstellen, welches die Aphasie heilt.

    Im Gegenzug erhält sie für die Zeit der Erforschung des Mittels ihre eigene uneingeschränkte Sprache wieder.

    Doch wer das Wunder vollbringen kann, Substanzen zu erstellen, die Menschen heilen, der kann auch welche erstellen, die das Gegenteil bewirken und Menschen für immer zum Schweigen bringen, oder?


    Das war (überraschenderweise) richtig gut.

    Dystopisch, spannend und unterhaltsam und in Anbetracht der momentanen Situation leider auch durchaus vorstellbar.


    "Das Leben wirft mit kleinen Ironien nach uns." [S. 386] 

  2. Cover des Buches Die Korrekturen (ISBN: 9783499255496)
    Jonathan Franzen

    Die Korrekturen

    (508)
    Aktuelle Rezension von: MiSoMi

    Gelesen aufgrund eines Schulprojekts. Der Buchtext hat mir zugesagt, jedoch war das Lesen absolute Zeitverschwendung. Sehr freizügig alles... die Familie hat sehr unrealistische Verhältnisse. Hat mir gar nicht gefallen. Schade! 

    Ich dachte es würde über eine Familienzusammenführung gehen, an Weihnachten. Jedoch geht das Buch nach und nach in eine andere Richtung. Langatmige Vorerzählungen der Familienmitglieder mit meist sehr abstrusen Lebensläufen. Wer so was mag, kann ich es empfehlen. Ich habe mich ehr fremdgeschämt :( 



  3. Cover des Buches Oh Boy, oh Girl! (ISBN: 9783442175840)
    Evelyn Holst

    Oh Boy, oh Girl!

    (13)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin
    "Oh boy, oh girl" ist ein amüsantes Sachbuch, das die Unterschiede zwischen Mann und Frau aus der persönlichen Sicht von York Pijahn und Evelyn Holst darstellt.

    Die Kolumne von York Pijahn in der Zeitschrift Myself, "100 Zeilen Liebe", verfolge ich jeden Monat. Aufgrund seines Charmes und des selbstironischen Humors wollte ich ein ganzes Buch von Pijahn lesen.

    Die beiden Journalisten schildern in der "Gebrauchsanleitung für Männer und Frauen" ihre persönlichen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht in 24 Kapiteln. So werden die unterschiedlichen Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen von "typischen" Männern bzw. Frauen von Kindesbeinen bis ins hohe Alter beschrieben.
    Dabei werden zahlreiche altbekannte Klischees bedient, wie shoppende Frauen, leidende Männer, unterschiedliche Ansichten in Sachen Hygiene im Haushalt etc., die dem Leser zwar keine neuen Informationen bieten, aber dennoch zum besseren Verständnis des anderen Geschlechts beitragen können, indem man vieles einfach nicht so ernst sehen darf.

    Jede Frau und jeder Mann wird sich selbst mit dem Buch bzw. den Partner oder Ex-Partner an der ein oder anderen Stelle wiederfinden und über sich selbst lachen können.

    Die recht unterhaltsame Darstellung der geschlechtsspezifischen Unterschiede wird am Ende eines jeden Kapitels durch Experteninterviews zum entsprechenden Thema ergänzt, so dass zur rein persönlichen Meinung von Pijahn und Holst auch wissenschaftliche Aspekte zum Tragen kommen.

    "Oh boy, oh girl" ist weniger als ernsthafter Ratgeber in Beziehungsfragen zu gebrauchen und enthält auch nichts wesentlich Neues, erklärt jedoch auf humorvolle Art den alltäglichen Kampf der Geschlechter und ist deshalb auch als Geschenkbuch für das andere Geschlecht zu empfehlen.

    Die monatliche Kolumne von York Pijahn empfinde ich dennoch als pointierter und witziger als diese "Gebrauchsanleitung für Männer und Frauen".
  4. Cover des Buches Die Macht der Träne (ISBN: B07YJ6DFWF)
    Cornelia Harz

    Die Macht der Träne

    (15)
    Aktuelle Rezension von: halofulbright

    "Die Macht der Träne" hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Ich war sofort total begeistert von der Idee und habe das Buch in nur zwei Stunden gelesen. 

    Ich konnte mich leider nicht wirklich mit den handelnden Charakteren identifizieren und mich auch kaum in sie einfühlen - gerade die beiden Frauen, die nicht im Fokus standen, waren für mich ein wenig unrealistisch und überzogen. Die Protagonistin wirkte eher etwas unscheinbar auf mich.

    Gepackt hat mich aber die Idee - und die Art und Weise, wie gerade die Frauen von dem "Therapeuten" manipuliert wurden. Das war mit am spannendsten.

    Einige Szenen waren für mich nicht unbedingt ausführlich genug geschrieben und ich hätte gerne doppelt so viele Seiten gehabt, um wirklich Spannung aufkommen zu lassen. So ging mir einiges zu schnell, um mich um die Charaktere zu Sorgen. Es wurde mir auch zu schnell "aufgelöst" - die Gefahr war einfach schnell wieder verschwunden.


    Dennoch ein tolles Buch, dass ich jedem Thriller-Fan empfehlen kann!

  5. Cover des Buches Cop Town (ISBN: 9783365008515)
    Karin Slaughter

    Cop Town

    (225)
    Aktuelle Rezension von: coffee2go

    Die Autorin hat mit Cop Town einen Genre-Mix versucht, indem sie Elemente eines Thrillers, für das sie ja bekannt ist, mit denen eines historischen Zeitportraits verbindet und zusätzlich interessante Charaktere einbaut, somit eine sehr gelungene Kombination. Als Leser*in wird es durch die wechselnden Perspektiven nie langweilig, obwohl das Buch einen längeren Umfang aufweist. Themen wie Sexismus oder Rassismus und Polizeigewalt werden von der Autorin geschickt eingebracht, das kenne ich auch schon aus früheren Büchern von ihr. 

    Die Geschichte rund um den Polizistenmorden ist spannend aufgebaut und konstruiert und hat noch mehr im Hintergrund als man zuerst ahnt, je tiefer man gräbt, umso mehr Details kommen zum Vorschein. Das Thema wird komplex betrachtet und auch aufgelöst und somit bleibt der Spannungsbogen konstant hoch. Die Sprache ist direkt und ausdrucksstark und an manchen Stellen auch brutal und schonungslos. 

  6. Cover des Buches Bitterfotze (ISBN: 9783462304978)
    Maria Sveland

    Bitterfotze

    (105)
    Aktuelle Rezension von: Ikopiko
    "Dieses Buch kann mehr für die Gleichberechtigung tun als alle Reden dieser Welt" verspricht der Klappentext des ersten Romans der jungen Schwedin Maria Sveland. Unter Gleichberechtigung verstehe ich jedoch nicht, dass nur die schlechte Seite der Männer aufgezeigt wird.

    Verpackt werden diese oberflächlichen Vorwürfe in der Geschichte Saras, die sich eine Auszeit von Familie und Alltag nimmt und allein nach Teneriffa fliegt. Auf ihrer Reise liest sie "Angst vorm Fliegen" von Erica Jong. Sie beneidet Erica um ihr ausschweifendes Leben in den 70er Jahren.

    Sara selbst ist in den 80er Jahren aufgewachsen und sieht auch darin eine Ursache, dass die Frauen ihres Alters bitterfotzig sind. Eine Bitterfotze ist verbiestert, spießig, aggresiv und lustlos.

    Auf über 270 Seiten zergeht Sara in Selbstmitleid. Sie ist gefrustet, weil sie ihr Leben als Mutter nicht erfüllt. Ich habe sie manches Mal fragen wollen, warum sie ihr Leben dann nicht selbst in die Hand nimmt und etwas ändert. Nur jammern nützt nichts.
  7. Cover des Buches Gestapelte Frauen (ISBN: 9783293209398)
    Patrícia Melo

    Gestapelte Frauen

    (34)
    Aktuelle Rezension von: Elenchen_h

    Als ihr Partner Amir ihr auf einer Party in der Kanzlei eine Ohrfeige gibt, nimmt sie eine Stelle im entlegenen Cruzeiro do Sul an. Sie soll als beobachtende Anwältin an Gerichtsprozessen zu Femiziden teilnehmen und diese für ihre Kanzlei dokumentieren. Einer der Fälle, der Mord an der 14-jährigen indigenen Txupira beschäftigt sie besonders. Die drei Täter, junge Männer aus reichen Elternhäusern, werden frei gesprochen. Sie setzt alles daran, doch noch eine Verurteilung zu erwirken, und tut sich mit einer lokalen Journalistin und der Rechtsanwältin zusammen. Als die Journalistin ermordet wird und Amir in Acre auftaucht, spitzen sich die Ereignisse zu.


    Die brasilianische Autorin Patrícia Melo schreibt in ihrem Roman "Gestapelte Frauen", übersetzt von Barbara Mesquita, über Femizide in ihrer Heimat, die von der vorwiegend männlichen Politik geduldet werden. Die brutalen Morde an Frauen, weil sie Frauen sind, werden gerichtlich kaum geahndet. Hier setzt Melo an und lässt ihre namenlose Ich-Erzählerin an Gerichtsprozessen teilnehmen, die Geschichten der ermordeten Frauen sammeln und dokumentieren. Von allen Seiten lauert in diesem Buch Gefahr: Amir, der gewalttätige Partner der Protagonistin, belästigt sie mit Telefonterror und lauert ihr in Acre, einer entlegenen Gegend Brasiliens, auf, der Vater der Protagonistin hat ihre Mutter ermordet, als diese gerade drei Jahre alt war, Männer aus dem Umfeld des Prozesses um die ermordete indigene Txupira bedrohen die Protagonistin und schrecken auch vor weiteren Morden nicht zurück. Trotz dieser schweren, gewaltvollen Thematik schafft Patrícia Melo einen spannenden, mit wechselnden Erzählstimmen ausgestatteten Roman, der im Kopf bleibt. Abgesehen von den an magischen Realismus grenzenden Kapiteln im Drogenrausch der Protagonistin habe ich "Gestapelte Frauen" mit Begeisterung gelesen, das Buch mutet fast wie ein Kriminalroman an, nur besser!

  8. Cover des Buches Die Wahrheit über Männer (ISBN: 9783954088157)

    Die Wahrheit über Männer

    (2)
    Aktuelle Rezension von: life_of_magnolia
    Dieses Buch enthält verschiedene Zitate von populären Personen, die sich zu der "Männerproblematik" ausgedrückt haben.
    Viele, meiner Meinung nach, gute Zitate, die mich sehr zum Lachen gebracht haben, auf Kosten der Männer.
    Einige Zitate können aber auch echt gemein und ungerecht sein, doch man sollte dieses Buch nicht zu ernst nehmen.
    Es soll ja nur ein Lachen ins Gesicht bringen.

    Letztendlich ist es ein Buch für zwischendurch und ganz nett, wenn man für einige Verhaltensweisen der Männer eine "Entschuldigung" braucht.

  9. Cover des Buches Die Frauen von Stepford (ISBN: 9783442457472)
    Ira Levin

    Die Frauen von Stepford

    (30)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Joanna hat es hart getroffen und um wieder auf die Beine zu kommen, zieht die Familie nach Stepford. Wunderschöne Damen, makellos und ihren Ehemännern immer zu Diensten. Kann das alles echt sein? Joanna wird misstrauisch und forscht nach und kommt etwas ungeheurem auf die Spur. Ich liebe die Verfilmungen und wollte das Buch haben und es ist genauso schwarz und voller bitterem Humor. Echter Tipp!

  10. Cover des Buches Screwball - Hollywoods Madcap Romantic Comedies (ISBN: 9780517573020)
    Ed Sikov

    Screwball - Hollywoods Madcap Romantic Comedies

    (1)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint

    Die "Screwball Komödie" ist eine spezielle Unterart der amerikanischen Filmkomödie und hatte ihre Hoch-Zeit in den 1930er Jahren.

    Der Begriff wurde aus dem Sportbereich entlehnt: In jenen Jahren begannen manche Werfer von US-Baseball-Teams den Ball mit einem Drall nach außen zu werfen und ließen so den Ball unberechenbar werden. Die Baseballwelt honorierte diese schwer einzuschätzenden Bälle als "screwballs" – waren die Werfer in ihren Augen doch exzentrische oder verrückte Spieler.

    In den Tagen vom Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929 bis zum Eintritt der Vereinigten Staaten von Amerika in den plötzlich doch real gewordenen II. Weltkrieg 1941 gebar die Traumfabrik Hollywood aus einer (im wahrsten Sinne des Wortes) Not heraus ein eigenes Filmgenre, dass zuhauf vor Unberechenbarkeiten im Kampf einer Vielzahl sehr skurriler und oft auch verrückter Geschlechter wuselte: die "Screwball Comedy".

    Der Autor, ein "Doctor of Philosophy" der Columbia Universität, nahm sich dieser oft sehr turbulenten, haarsträubenden und auch originellen romantischen Komödien an und liefert einen höchst interessanten Einblick in die Entstehung und die Mechanik dieser Beziehungsgeschichten, wo Männlein und Weiblein miteinander könnten aber nicht wollen, weil eben...

    Geburtshelfer dieses Sub-Genres, welches mit Howard Hawk's "Napoleon vom Broadway" (Twentieth Century, 1934) und Frank Capra's unvergleichlichem Film "Es geschah in einer Nacht" (It Happened One Night, 1934) den Siegeszug in den amerikanischen Kinos antrat, war der Aufschrei der religiösen Gruppierungen im Land, die nach den sexuellen Exzessen, Skandalen und Ausuferungen in den 1920er Jahren Moral und Sittlichkeit forderten. Schlußendlich formten katholische Würdenträger die berüchtigte "National Legion of Decency", die Einfluss auf die Regierung zu nehmen begann. Hollywood aus Angst vor Zensur durch den Staat und daraus resultierenden Einbußen reagierte rasch und bot eine hauseigene Prüf(zensur)stelle an: 1930 wurde der "Motion Picture Production Code" ins Leben gerufen, der der breiten Filmmasse als der berüchtigte "Hayes Code" bis 1968 ein Begriff war und mal wieder in feinster Perfektion die Verlogenheit und Scheinheiligkeit, die Prüderie und Bigotterie des gesamten Landes aufzeigte.

    Damals wie heute mit der #MeToo-Kampagne log und lügt Tinseltown mit halbherzigen Aktionen und Lippenbekenntnissen der Welt etwas vor...

    Sex – wenn auch nur in Andeutungen – war sofort ein Tabu auf der Leinwand. Keinesfalls gezeigt werden durften erste Liebesnächte; nicht mal verheiratete Paare durften auf der Leinwand zusammen im Bett liegen (!!!). Ehepaare teilten sich zwar ein Schlafzimmer, aber die Betten waren stets durch Nachtkästchen getrennt. Alles musste klinisch sauber sein und die moralisch heile Welt darstellen.

    Wie also Romanzen einem arbeitslosen und hungerndem Volk erzählen und ihnen eine Fluchtmöglichkeit aus dem tristen Alltag ermöglichen, wenn man keine der für eine tolle Beziehungskomödie notwendigen Ingredienzien verwenden durfte?

    Hier zeigte sich Hollywood (damals wie heute) wieder einfallsreich und erzählte Geschichten von Liebes/Ehepaaren, die sich wie Hund und Katz anfauchten und bekämpften, um in subtilen grandiosen Wortgefechten und Slapsticksituationen auf Umwegen sexuelle Untertöne in den Filmen zu transportieren.

    Große Stars wie Cary Grant, Henry Fonda, James Stewart, William Powell, Myrna Loy, Barbara Stanwyck, Claudette Colbert, Ginger Rogers, Irene Dunne oder Katharine Hepburn trennten sich um sich wiederzufinden oder bekämpften und hassten einander, um schlußendlich doch ein Paar zu werden.

    Faszinierend der Umstand, dass sich die Geschichten um (Hass)Lieben immer in den höheren und sehr wohlhabenden Kreisen abspielten. Luxuriöse Hotelsuiten, Villen, Hauspersonal, schöne gelangweilte Frauen und Männer in Nerzen und mit Juwelen behängt in steter Partylaune Champagner und Kaviar schmausend... während das Kinopublikum sich kaum die Butter auf dem Brot leisten konnte. Die Amerikaner liebten es, die reichen wohlgenährten Protagonisten auf der Leinwand zu sehen und neideten es ihnen nicht. Gerne zahlten die Besucher 0.23 Dollar für ein Ticket... Wöchentlich wurden zwischen 65 und 90 Millionen Kinokarten verkauft!

    Beim Lesen dieses wunderbaren Buches, welches die Inhalte der absoluten "Must-Sees" dieser wunderbaren Film-Ära detailliert beschreibt und die Texte mit wunderschönen schwarz/weiß-Szenenfotos der eleganten Stars der alten Hollywood-Tage garniert, wird einem schmerzhaft bewusst, wie sich damals das Land schon selbst belog und es jetzt ganz gleich mit einer überzogenen und unglaubwürdigen Entrüstung über Zustände, die in Tinseltown seit 100 Jahren herrschen und die sich nicht ändern werden (ist der Mensch dazu überhaupt in der Lage?), wieder tut.

    Ein Eye-Opener über die Filmindustrie aber auch das Land selbst, welches mit Scheinheiligkeiten, Tunnelblick und Doppelzüngigkeit die eigene Bevölkerung vergessen lassen will, dass es selbst in einer Traumwelt existiert.

    Ein wunderbarer Ratgeber, wer einen Sinn für gute alte flotte Hollywood-Komödien mit den Großen des "Golden Age" hat und diese Filme erkunden möchte: Background, Inhaltsangaben, kritische Betrachtungen und Analysen sowie reich bebildert und mit interessanten Listen über Darsteller, Autoren, Regisseure, Kameramänner und Auszeichnungen.

  11. Cover des Buches Frauen und Macht (ISBN: 9783596523283)
    Mary Beard

    Frauen und Macht

    (47)
    Aktuelle Rezension von: GAIA

    Das Buch „Frauen & Macht“ von Mary Beard wird an verschiedensten Stellen als „Manifest“ bezeichnet, im Klappentext als „ein leidenschaftlicher Aufruf an Frauen, sich jetzt die Macht zu nehmen.“ Leider kann ich heute, einen Tag nach dem internationalen Frauentag, dem Buch diese Zuschreibungen nicht attestieren.

    Das Problem, warum die Stimmen von Frauen durch die Menschheitsgeschichte, von der Antike bis hinein in die Gegenwart, so schwer zu finden sind, ist Thema dieser Veröffentlichung. Wie vielen Leser:innen bekannt sein sollte, gibt es – so auch laut Beard – „in der westlichen Geschichte eine radikale – reale, kulturelle und imaginäre – Separierung der Frauen von der Macht.“ So weit, so schlimm. Beard rekapituliert nun in ihrem schmalen Büchlein, welches nur 90 Seiten inhaltlich relevanten Text beinhaltet und mit vielen Abbildungen bestückt ist, recht kurz angebunden, wie Frauen in ihrer Redefreiheit und Machtausübung bisher eingeschränkt wurden. Leider nennt sie zwar viele Beispiele, geht diesbezüglich jedoch seltenst in die Tiefe, sodass die Ausmaße der historisch untermauerten Paradigmen nicht wirklich zur Geltung kommen. Auch liest sich der Text (eventuelle auch aufgrund einer holprigen Übersetzung?) nicht flüssig. Hier scheint mir auch das Layout der Seiten eine Rolle zu spielen. Durch das kleine Format des Buches, die Schriftgröße usw. schaffen es im Schnitt nur acht Wörter auf eine Zeile. Schachtelsätze lassen sich so nur stockend lesen. Auch werden die dargelegten Gedanken auf fast jeder zweiten Seite von Abbildungen unterbrochen, die nicht in den Text eingefügt sind, sondern – unabhängig von deren Maße – immer eine ganze Seite blockieren. Mitunter passen infolgedessen die Abbildungen inklusive ausführlichen Abbildungsbeschreibungen entweder noch nicht oder nicht mehr zum Gelesenen. Das alles fördert den Lesefluss nicht gerade, sodass der nötige Schwung für ein mitreißendes Manifest verlorengeht und die Aussage hinter dem Text verpufft.

    Im Nachwort der Autorin erfährt man dann erst, dass es sich bei diesem Buch um zwei verschriftlichte Vorträge der Autorin handelt, welche das erste und zweite (und damit schon letzte) Kapitel des Buches ergeben haben. Sie habe „der Versuchung widerstanden, drastische Veränderungen vorzunehmen, neue Themen einzuführen oder einige der Ideen, die hier nur angedeutet werden, ausführlicher darzulegen.“ Meines Erachtens hätten genau diese Ergänzungen dem Text durchaus sehr gut getan. Auch machen somit die vielen Abbildungen im Kontext von Vorträgen sehr viel mehr Sinn, da sie sicherlich während der Präsentation im Hintergrund in das Gesagte eingewoben worden sind.

    Insgesamt kann ich mich den Worten des Lobes, die ich vor dieser Lektüre in anderen, inspirierenden Büchern („FRAUEN LITERATUR“ von Nicole Seifert und „Handbuch für Zeitreisende“ von Kathrin Passig und Aleks Scholz) über „Frauen & Macht“ gelesen habe und die mich dazu animierten mir die Primärliteratur zuzulegen, nicht anschließen.

    Laut Wikipedia ist ein Manifest „eine öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, oftmals politischer Natur.“ Es seien „Sprechakte, die das Ziel hätten, die Welt zu verändern.“ Dieses Ziel hat die Autorin vielleicht auch bei Veröffentlichung im Sinn gehabt, meine Person hat sie damit aber nicht „leidenschaftlich aufrufen“ können. Sicherlich handelt es sich hier um ein geschichtswissenschaftlich solides, lesenswertes Werk für Interessierte. Hinter dem Ofen hervorlocken konnte es jedoch leider nicht so richtig.

  12. Cover des Buches Die Baumwollfarmerin (ISBN: 9783744840613)
  13. Cover des Buches Begegnung mit einer Vergessenen (ISBN: 9783981079838)
    Anne Schuster

    Begegnung mit einer Vergessenen

    (6)
    Aktuelle Rezension von: Dion
    Maria liegt in einer Irrenanstalt in Südafrika im Sterben, gelähmt und unfähig zu sprechen. Angeblich soll sie ihren Ehemann umgebracht haben. In ihrer Erinnerung wird ihre gesamte Vergangenheit wach.

    Hundert Jahre später möchte Marias Urenkelin Anna sich schriftstellerisch versuchen und wählt hierfür die Geschichte ihrer Urgroßmutter..... Dabei denkt sie auch über ihr eigenes Leben und ihre Vergangenheit nach.

    Die Geschichte der Maria fand ich sehr interessant, besonders ihre heimliche Emanzipation und ihre Unterstützung für misshandelte Frauen in Südafrika. Hierbei hat sich die Autorin die Mühe gemacht, genauestens zu recherchieren und historische Bezüge herzustellen.

    Die Geschichte von Anna hat mich extremst gelangweilt. Ihre Gedankenspielereien über eine fiktive Geschichte ihrer Urgroßmutter (welche dann ja - oh Wunder - auch ohne Beweise zutrafen) waren für mich einfach nur nervig.
    Schade, denn das Buch ist eigentlich sprachlich sehr gut gelungen. Hätte man die Figur der Anna weggelassen und sich nur auf Maria konzentriert, ich wäre begeistert gewesen.


  14. Cover des Buches Das feministische Mach-Mit-Buch (ISBN: 9783956142062)
    Gemma Correll

    Das feministische Mach-Mit-Buch

    (2)
    Aktuelle Rezension von: Eva-Maria_Obermann

    Das Buch mischt Humor und Information. Neben einem „ABC des Feminismus“ bietet es am Anfang auch einen kleinen Überblick der Feministischen Wellen. Immer wieder werden Fakten gegeben, am Ende gibt es nochmals einen Glossar und eine Lösungsseite. Denn das Mach-Mit-Buch bietet Fragen, die es zu beantworten gilt, kleine Rätsel. Außerdem Seiten für kreativen Spaß, Buch- und Filmlisten. Selbstironisch, Sarkastisch und vor allem richtig stark kommt das Buch daher.

    Und es lädt nicht nur zum Gestalten von Kondomen und kreativen Anwendungen der Menstruationstasse ein, sondern regt dabei auch immer wieder zum Nachdenken an. Mit einfachen Mitteln zeigt das Buch, das Feminismus vielfältig ist und im Grunde nur eine Überzeugung hat. Die, dass Menschen unabhängig ihres Geschlechts gleich sind. Wie viele Menschen das anders sehen und was sich Frauen so alles öffentlich gefallen lassen müssen, wird ebenfalls gezeigt. Wie tabuisiert Themen wie Menstruationblut ist, warum der Bechdel-Test auch heute noch wichtig ist und was eigentlich die großen Probleme am Patriachat sind.

    Natürlich ist das hier unvollständig. Das Buch lädt zum ersten Nachdenken ein, zur aktiven Beschäftigung mit Feminismus, es übertreibt hier und da, weil es die Idiotie der Situationen aufzeigt. Beispielsweise mit der Seite voller Männernippel, die in den Algorithmen der sozialen Medien nie beanstandet werden, während bereits stillende Frauen als pornografisch gelten. Im gleichen Zug kommt auch das Soziale-Medien-Bingo ist, in der die tollen Standard-Sprüche, denen jede Frau, die sich mal für gleiche Rechte einsetzt zu hören bekommt. „Feminazi“, „du verstehst keinen Spaß“, „ich bin auch eine Frau und fühle mich nicht diskriminiert“, etc.

    Das Buch macht vor allem eins, es geht offen mit Themen um, die gerne verschwiegen werden. Nicht nur die Periode, auch Sex wird immer wieder aufgegriffen. So selbstverständlich und doch Tabu. Es macht großen Spaß, durch die Seiten zu blättern, aus der Menstruationstasse einen Blumentopf zu machen und ein Tampon knallrot anzumalen. (Schon gewusst: Mensturationsblut ist gar keine hellblaue Flüssigkeit). Richtig toll fand ich aber, aus dem Buch herauszutreten und meine Bücher, meine Filme, meine weiblichen Vorbilder zu betrachten. Wie sieht diese direkte Umwelt im Hinblick auf sexistische Grundzüge aus. Was kann ich dabei empfehlen?

    Das feministische Mach-Mit-Buch stellt dabei keinen Absolutheitsanspruch. Es bleiben Lücken, Bücher, die gelesen werden können (oder vielleicht auch sollen), Filme, die einen erstaunen (hättet ihr gedacht, dass Clueless feministisch gelten kann), Blickwinkel, die auch mir neu waren und Begriffe, die ich noch lernen muss. Das Buch ist für alle, die sich mit Feminismus beschäftigen eine Bereicherung aber auch und gerade für die, die ihn noch nicht kennen. Ich kann es jedem ans Herz legen, hineinzuschauen und über einiges nachzudenken.

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