Bücher mit dem Tag "geschlechterkampf"
47 Bücher
- Christina Dalcher
Vox
(396)Aktuelle Rezension von: herr_hyggeAls die Regierung beschließt, dass Frauen nicht mehr als hundert Worte am Tag sprechen dürfen, will Dr. Jean McClellan diese Nachricht nicht wahrhaben. So etwas kann im 21. Jahrhundert nicht passieren, nicht in Amerika.
Doch das ist nur der Anfang einer großen Säuberungsaktion durch die sogenannten Reinen, die ihr Idealbild einer Familie mit allen nötigen Mitteln durchsetzen wollen. Frauen gehören hinter den Herd, haben still zu sein und sich um das Heim und die Kinder zu kümmern. Mädchen bekommen in der Schule lediglich das nötigste beigebracht, was für die Haushaltsführung nötig ist. Träume liegen in Trümmern, Menschen werden nicht nur ihres Stimmrechts sondern auch ihres Lebensmutes beraubt.
Doch Jean will nicht kampflos aufgeben und sich ihre Stimme zurückerkämpfen.
Ein durchweg spannender feministischer Thriller, der auf radikale Art und Weise zeigt wie zerbrechlich das Konstrukt der Demokratie ist. Fans von „Der Report der Magd“ sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren. 😉 - Jonathan Franzen
Die Korrekturen
(495)Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutterEnid möchte ein letztes Mal ein Weihnachtsfest feiern und ihre Familie komplett um sich versammeln. Denn Alfred hat fortschreitende Demenz und ist nicht mehr er selbst. Enid weiß das und hofft noch mal so etwas wie Normalität herstellen zu können, bevor alles den Bach runter geht. Ihren Bemühungen, ihre Kinder nach Hause nach St. Jude, in den mittleren Westen, der USA, zu bekommen, verleiht sie mit säuselnder Toxic Nachdruck. Keines der drei Kinder möchte dem wirklich nachkommen, denn jedes hat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen.
Gary, der älteste, dessen versnobte und leicht hysterische Frau sich weigert, seine Familie auch nur kurz zu besuchen. Chip, der als gescheiterter und verschuldeter Dozent für Literatur zu kriminellen Machenschaften mit Litauen übergegangen ist und Denise, eine talentierte Köchin die ein Verhältnis mit ihrem Chef und seiner Frau unterhält.
Im Zentrum aber steht Alfred, ein ehemaliger Eisenbahner, konservativer Patriot und Rassist, dessen geistiger und körperlicher Verfall eindrücklich dargestellt wird.
Jonathan Franzen zeichnet das Bild einer Familie, wie sie normaler nicht sein könnte, eben, weil sie so kompliziert ist. Hier wird aber nichts verschwiegen, sondern alles offen dargelegt. Der Ton ist beleidigend, ehrlich und im Umgang mit den Eltern auch ziemlich ruppig. Die Gründe liegen, wie so oft, in der Kindheit jedes einzelnen, und in der Methoden wie „Zuckerbrot und Peitsche“ an der Tagesordnung waren.
Die Sehnsucht nach Zusammenhalt ist da, wird aber von jedem anders interpretiert. Wir schauen sehr tief in die Psyche jedes einzelnen und das ist manchmal so schmerzhaft geschildert, dass man wegschauen möchte. Realistisch ist es trotzdem, sehr sogar.
Enid ist immer bemüht, eine Fassade aufrecht zu erhalten, die schon lange nicht mehr existiert. Auch die Demenz ihres Mannes erkennt sie zwar, ignoriert sie aber weitgehend. Ihre Kinder dringen nicht zu ihr durch. Überhaupt dringt niemand zu niemandem durch, obwohl alle sehr deutlich sind.
Das ist schon ziemlich genial geschrieben. Was mir nicht gefallen hat, sind die ausufernden Nebenschauplätze. Da hätte der Autor locker 250 Seiten einsparen kann. Das macht das Buch phasenweise wirklich anstrengend zu lesen. Wären diese nicht gewesen, wäre es ein uneingeschränkter Literaturgenuss.
Gewöhnungsbedürftig ist die Darstellung von Körperlichkeit, ob es um Liebe, Krankheit oder das Ausscheiden diverser Körperflüssigkeiten geht. Das wird jedes mal so plastisch beschrieben, dass das unangenehme an diesen Vorgängen mich durchaus angewidert hat. Und ich bin echt hart im nehmen. Essen sollte man beim Lesen des Buches nicht unbedingt.
Zu recht ein gefeierter moderner Klassiker eines großen Erzählers, der sich manchmal ein bisschen kürzer fassen könnte.
- Thomas Thiemeyer
Das verbotene Eden 1
(666)Aktuelle Rezension von: 0polikmjnhbzgvtfcDas Buch ist eine klare Empfehlung . Es geht um David und Juna die getrennt voneinander leben denn es herrscht Krieg zwischen Frauen und Männern . Die Männer leben in Klöstern besitzen Autos und haben moderne Waffen während die Frauen in eher kleinen Dörfern leben ,reiten und jagen . Nur leider steht die existens von der Menschheit auf der Kippe denn es gibt Seuchen zu wenig Essen und nicht genug Neugeborene. Eines Tages treffen die beiden sich dann und sind total ineinander verknallt. Doch beide wissen das das nicht möglich ist . Wie es weiter geht könnt ihr im Buch lesen.Ich fand es wahnsinnig spannend und ist ein musthave für alle Tribute von Panem Fans denn ich finde es ähnelt sich etwas .
- Isabel Allende
Das Geisterhaus
(825)Aktuelle Rezension von: DuenenwindIsabel Allende erzählt in diesem faszinierenden Epos die bewegte, bewegende und wechselvolle Geschichte der Familie des chilenischen Patriarchen Esteban Trueba und seiner hellsichtigen Frau Clara. Dabei gelingt es ihr meisterhaft, persönliche Schicksale und politische Gewalt miteinander zu verweben. Allendes atemberaubende Fabulierkunst nimmt uns und lässt uns in die tiefsten Abgründe der menschlichen Existenz eintauchen.
Besonders beeindruckend für mich ist der hinreißende Erzählstil der Autorin. Mit Leidenschaft, Humor und Zärtlichkeit erweckt Allende ihre Figuren zum Leben. Sie entwirft das bunte Bild einer Familie über vier Generationen hinweg. 'Das Geisterhaus' ist wie eine geballte Ladung menschlicher Emotionen, das den Leser von der ersten Seite an fesselt und nicht mehr loslässt.
Allende ist auch eine sensible Beobachterin der Gesellschaft. So spielen auch politische Unruhen, soziale Ungerechtigkeiten und der Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit eine Rolle in diesem Roman.
"Das Geisterhaus" ist ein Buch, das ich immer wieder gern zur Hand nehme. Es hat in mir Bilder erschaffen, die noch lange nach der Lektüre geblieben sind. Wundervoll!
- Evelyn Holst
Oh Boy, oh Girl!
(13)Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin"Oh boy, oh girl" ist ein amüsantes Sachbuch, das die Unterschiede zwischen Mann und Frau aus der persönlichen Sicht von York Pijahn und Evelyn Holst darstellt.
Die Kolumne von York Pijahn in der Zeitschrift Myself, "100 Zeilen Liebe", verfolge ich jeden Monat. Aufgrund seines Charmes und des selbstironischen Humors wollte ich ein ganzes Buch von Pijahn lesen.
Die beiden Journalisten schildern in der "Gebrauchsanleitung für Männer und Frauen" ihre persönlichen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht in 24 Kapiteln. So werden die unterschiedlichen Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen von "typischen" Männern bzw. Frauen von Kindesbeinen bis ins hohe Alter beschrieben.
Dabei werden zahlreiche altbekannte Klischees bedient, wie shoppende Frauen, leidende Männer, unterschiedliche Ansichten in Sachen Hygiene im Haushalt etc., die dem Leser zwar keine neuen Informationen bieten, aber dennoch zum besseren Verständnis des anderen Geschlechts beitragen können, indem man vieles einfach nicht so ernst sehen darf.
Jede Frau und jeder Mann wird sich selbst mit dem Buch bzw. den Partner oder Ex-Partner an der ein oder anderen Stelle wiederfinden und über sich selbst lachen können.
Die recht unterhaltsame Darstellung der geschlechtsspezifischen Unterschiede wird am Ende eines jeden Kapitels durch Experteninterviews zum entsprechenden Thema ergänzt, so dass zur rein persönlichen Meinung von Pijahn und Holst auch wissenschaftliche Aspekte zum Tragen kommen.
"Oh boy, oh girl" ist weniger als ernsthafter Ratgeber in Beziehungsfragen zu gebrauchen und enthält auch nichts wesentlich Neues, erklärt jedoch auf humorvolle Art den alltäglichen Kampf der Geschlechter und ist deshalb auch als Geschenkbuch für das andere Geschlecht zu empfehlen.
Die monatliche Kolumne von York Pijahn empfinde ich dennoch als pointierter und witziger als diese "Gebrauchsanleitung für Männer und Frauen". - Allan & Barbara Pease
Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken
(330)Aktuelle Rezension von: CoffeeToGoIm Buch werden in mehreren Großkapiteln, welche noch einmal in kürzere Abschnitte unterteilt sind, die Probleme zwischen Mann und Frau auf eine wissenschaftliche und witzige Art erläutert.
Ohne das andere Geschlecht anzugreifen, werden hier alltägliche Situationen beschrieben und analysiert, warum Männer oder Frauen den jeweils anderen in dem Punkt nicht verstehen können.
Es wird immer vom Durchschnittsmenschen gesprochen so, dass natürlich nicht alles auf einen selbst zutreffen muss, doch ich kann für mich behaupten, des Öfteren mich und meinen Partner in den unterschiedlichsten Momenten wiedererkannt zu haben. Zwar habe ich gedacht, schon zu verstehen, warum Männer uns Frauen manchmal nicht verstehen, oder wir sie so oft missverstehen, doch teilweise konnte ich überraschender Weise doch noch etwas lernen.
Einziges Manko sind die vielen Wiederholungen der Erklärungen, zwar sind sie nützlich, falls man zwischendurch etwas nachschlagen will, doch beim einfachen Runterlesen haben sie schon gestört.
Wäre es rein wissenschaftlich, hätte ich es sicher nicht mit so einer Freude und einem Lächeln im Gesicht runtergelesen, doch so war es ein super Zeitvertreib und lehrt einen mit Humor den Partner zu verstehen. - Cornelia Harz
Die Macht der Träne
(15)Aktuelle Rezension von: halofulbright"Die Macht der Träne" hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Ich war sofort total begeistert von der Idee und habe das Buch in nur zwei Stunden gelesen.
Ich konnte mich leider nicht wirklich mit den handelnden Charakteren identifizieren und mich auch kaum in sie einfühlen - gerade die beiden Frauen, die nicht im Fokus standen, waren für mich ein wenig unrealistisch und überzogen. Die Protagonistin wirkte eher etwas unscheinbar auf mich.
Gepackt hat mich aber die Idee - und die Art und Weise, wie gerade die Frauen von dem "Therapeuten" manipuliert wurden. Das war mit am spannendsten.
Einige Szenen waren für mich nicht unbedingt ausführlich genug geschrieben und ich hätte gerne doppelt so viele Seiten gehabt, um wirklich Spannung aufkommen zu lassen. So ging mir einiges zu schnell, um mich um die Charaktere zu Sorgen. Es wurde mir auch zu schnell "aufgelöst" - die Gefahr war einfach schnell wieder verschwunden.
Dennoch ein tolles Buch, dass ich jedem Thriller-Fan empfehlen kann!
- Karin Slaughter
Cop Town - Stadt der Angst
(210)Aktuelle Rezension von: leipzigermamaIch habe die anderen Bücher von Karin Slaughter geliebt. Ok, bei manchen war es schwer sich durch die ersten, trägen Seiten zu kämpfen. Aber gerade Belladonna oder Gottlos blieben mir im Gedächtnis haften.
Aber leider, leider, baut Karin Slaughter von Buch zu Buch ab. Anfangs war man noch mittendrin im Geschehen. Nun gibt es einen Prolog, der Fragen aufwirft und dann unzählige, träge Seiten die erst einmal die Leben aller Protagonisten genau beleuchten muss.
Ok, das ist an dieser Stelle vielleicht etwas übertrieben. Es war einfach schwer am Ball zu bleiben. Doch ich biss die Zähne zusammen, um bis zum Ende zu kommen.
An einigen Stellen war die Story mitreißend und man wollte das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen. Dann kamen aber leider wieder viele, träge Seiten. Insbesondere die Stellen mit dem Onkel habe ich irgendwann gehasst.
Ob ich das Buch weiterempfehlen würde?
Wenn man schon andere Bücher der Autorin kennt? Vielleicht.
Wenn es das erste Buch der Autorin ist, das man lesen möchte? Nein! Definitiv nein!
Es gibt einfach bessere Werke. Wie schon erwähnt Belladonna und Gottlos. - Ildikó von Kürthy
Mondscheintarif
(1.050)Aktuelle Rezension von: Kathi_MoHerrlich! Die Wortwahl ist der Autorin einfach grandios gelungen und ich habe mehrmals Tränen gelacht! Die Handlung an sich ist noch nicht mal sonderbar spektakulär, aber diese gekonnt witzigen Wortspiele machen das einfach allemal wett. Ich habe mich nicht nur einmal dabei ertappt, wie ich an mich selbst denken musste.
- John Gray
Männer sind anders. Frauen auch.
(81)Aktuelle Rezension von: JariInhalt: Männer und Frauen sind verschieden, das wissen wir von klein auf. Deshalb kann es ja gar nicht gut gehen, wenn Männer und Frauen zusammen kommen. Da die Geschlechter beide eine total unterschieldich Sprache sprechen ist es ja klar, dass sie sich niemals verstehen werden... Spätestens hier würde John Gray Einsprache erheben: Männer und Frauen können sich sehr wohl verstehen! Nur müssen die Geschlechter dabei akzeptieren, dass Männer vom Mars stammen und Frauen von der Venus. Dies ist der erste Schritt in eine neue Art miteinander umzugehen. Meine Meinung: "Männer sind anders. Frauen auch" von John Gray ist bestimmt einer der bekanntesten Ratgeber auf dem Markt und wird seit Jahren immer wieder frisch aufgelegt. Ausserdem sind unterdessen viele weitere Titel von Gray erschienen, in denen er die Mars-Venus-Thematik weiter aufgreift. Was mir gleich zu Beginn des Buches aufgefallen ist, ist die totale Abwesenheit irgendwelcher Forschungsberichte oder Erklärungen, weshalb Männer und Frauen so und nicht anders reagieren. Gray stützt sich nicht auf solche Fakten, sondern berichtet mehr aus dem Gefühl und seinen eigenen Erfahrungen heraus. Das, was Gray uns weitergeben will, muss nicht von Fakten untermauert werden. Ich jedoch hatte vor allem zu Anfang das Gefühl, mir fehle etwas. Die Beweise, das Handgreifliche von Grays Ansatz. Doch mit der Zeit verflüchtigte sich dieses Gefühl. Ebenfalls leicht negativ aufgefallen sind mir die Stereotypen. Frauen sind so. Männer so. Natürlich ist es schwierig, in einem solchen Ratgeber auf die Differenzen einzugehen, dennoch ist es so, dass jede Frau einen männlichen Teil in sich trägt, und Männer einen weiblichen. Dieser Punkt hat mich durch das ganze Buch hindurch gestört. Das sind jedoch bereits alle Negatvipunkte. Ich muss zugeben, ich war überrascht. Sehr sogar. Denn mir half dieses Buch mich selbst besser zu verstehen! Und das war nun wirklich das letzte, was ich erwartet habe. Gray beschreibt die Differenzen zwischen Marsianern und Venusianerinnen. Er erklärt, weshalb sich Männer oft in ihre Höhle zurückziehen müssen und manchmal plötzlich still und abweisend werden. Dieser Teil alleine war für mich schon sehr aufschlussreich. Doch der Autor erklärt uns auch die Wellennatur der Frauen. Dieses Kapitel war wirklich ergreifend, da ich mich selbst in Grays Schilderungen wiedererkannte und einiges über mein eigenes Verhalten gelernt habe. Dass ich eine solche Erfahrung von einem Buch erhalte, das ich anfangs als leicht oberflächlich eingestuft hatte, damit hatte ich nicht gerechnet. Weiter führt John Gray Möglichkeiten auf, wie Mann und Frau besser miteinander umgehen können, indem sie sich vor Augen führen, dass sie unterschiedlich sind und deshalb auch auf andere Weise miteinander kommunizieren. Auch dies ein wirklich interessanter Teil, denn aller Stereotypisierung zum Trotz habe ich viele der geschilderten Reaktionen bereits selber erlebt und auch die beschriebenen Gefühlsbäder durchlaufen. Die Ratschläge Grays, angewandt auf meinen Freund und meinen Vater, zeigen tatsächlich schon erste Erfolge. Es ist sehr interessant, zu erfahren, was in Männern vorgeht, wenn sie uns Frauen nur noch wie ein Buch mit sieben Siegeln erscheinen. Für Männer ist es bestimmt ebenfalls aufschlussreich, zu erfahren, was in Frauen so vor sich geht, wenn sich ihre Stimmung von einer Sekunde auf die andere ändert. Da die Zielgruppe des Buches breit gefächert ist, passt sich der Autor auch sprachlich an. Das Buch ist sehr einfach geschrieben, viele einzelne Kapitel und Abschnitte machen das Buch überblicklich und leicht lesbar. Fazit: Ein sehr amerikanischer, aber durchaus empfehlenswerter Ratgeber für Männer und Frauen. Dabei muss man sich nicht unbedingt in einer Partnerschaft befinden, um das Buch zu lesen. Die Tipps zur besseren Kommunikation lassen sich auch auf Väter, Mütter, Kinder und Kunden anwenden. Wer sich an den Stereotypen nicht stört, hält ein Buch in den Händen, das einem tatsächlich dabei helfen kann, den Anderen besser zu verstehen. Oder, wie in meinem Falle, auch sich selber. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Buch gelesen habe, da es mir viele Fragen beantwortet hat, auf die es anscheinend keine Antwort gab. Vor allem in Verbindung mit anderen Ratgebern über Partnerschaft und Männer und Frauen kann ich das Buch wirklich nur jedem ans Herz legen, der sich für die Thematik interessiert. - Heike Blümner
Eine Frau - Ein Buch
(70)Aktuelle Rezension von: LysetDas nicht noch drin stand wie man seinem Mann die Füße nach einem anstrengenden Arbeitstag massiert war alles.
Vielleicht verstehe ich ja die ganz besondere Form von Humor auch einfach nicht...
- Thomas Thiemeyer
Das verbotene Eden 3
(175)Aktuelle Rezension von: isolatetMeine Meinung
Nachdem Band 2 mit so einem fiesen Cliffhanger geendet hat, habe ich natürlich direkt zu Band 3 gegriffen und musste erst mal weiter leiden, weil das Buch mit einer Rückblende vor der Zeit der Geschlechtertrennung anfängt. Uff … der Autor weiß wirklich, wie man Spannung aufbaut und hält.
Der Kampf der Geschlechter geht seinem Höhepunkt entgegen. Die Frauen rücken immer weiter in die Stadt der Männer vor, da treffen der Abt des Klosters und eine alte Heilerin aufeinander - und machen eine unglaubliche Entdeckung. Kann es gelingen, die Zeit zurückzudrehen?
Das Buch wird, genauso wie Band 1 und 2, hauptsächlich aus den Sichten der beiden Hauptcharaktere erzählt (in diesem Fall Ben und Magda), aber zu großen Teilen wird hier auch die Geschichte von Gwen und Logan weitererzählt, die im vorigen Band ja kein Happy End bekommen haben.
Die Geschichte schließt nahtlos an Band 2 an, nachdem die Rückblende vorbei ist, und geht deshalb genauso rasant weiter. Außerdem spielt ein wesentlicher Teil unterhalb der Alten Stadt und führt einen damit noch weiter in die Welt der Bleichen … wirklich widerliche Kreaturen. Mir läuft jetzt noch ein Schauer über den Rücken, wenn ich an sie denke. Die Spannung bleibt im gesamten Buch konstant hoch. Man weiß nie, welche Seite im Kampf jetzt vorne liegt und fiebert die ganze Zeit mit, weil man durch die unterschiedlichen Sichten geplante Schachzüge des Inquisitors offenbart bekommt, von denen die Frauen noch nichts wissen und sie schon förmlich in ihr Verderben rennen sieht. Aber der Autor versteht sich aufs Beste darauf, das Blatt ein ums andere Mal zu wenden.
Eine großartige Reihe (hier und da mit kleinen nicht ganz so realitätsnahen Allüren), die mich mehr überrascht hat, als ich gedachte hätte. Das Ende ist rund und das werden garantiert nicht die letzten Bücher gewesen sein, die ich von diesem Autor gelesen habe.
Fazit
»Das verbotene Eden – Magda und Ben« von Thomas Thiemeyer bringt die Trilogie mit atemloser Spannung zu einem tolle Ende, das man nicht verpassen sollte. Der Schreibstil und die Welt sind großartig und lassen einen hautnah an der Seite der Protagonisten stehen. Definitiv eine Empfehlung meinerseits.
- David Dalglish
Der Tänzer der Schatten
(55)Aktuelle Rezension von: SchiebeliniDer Tänzer der Schatten steht schon sehr sehr lange bei mir im Regal. Irgendwie hat mich das Thema interessiert, aber nicht so sehr, als dass ich sofort loslesen wollte.
Als ich dann endlich mal angefangen hatte, war ich auch direkt etwas enttäuscht. Zunächst einmal geht es häufig gar nicht um Aaron, den Sohn des Oberhaupts der Diebesgilden. Häufig geht es um Kayla, Alyssa, Maynard, den König, die Kulls, und und und. Häufig haben die Figuren auch nur gerade so am äußersten Zipfel etwas miteinander zu tun. Dadurch zerfasert die Geschichte extrem und man kommt unweigerlich durcheinander. Das wird über den Verlauf des Buches auch nicht besser. Nach etwa zwei Dritteln wird eine Figur von einem Priester gerettet und als sich dieser Priester der anderen Figur vorstellt, war mein Kopf mit Fragezeichen gefüllt, ob man diesen Priester als Leser nicht schon einmal anderswo getroffen hat. Anders herum geht es auch und man fragt sich, wer dieser oder jene schon wieder war.
Zwischendurch wird das Buch aber zumindest spannender. Aaron macht eine spezielle Entwicklung durch, die ich sehr spannend fand und auch bis zum Ende hin häufig gut umgesetzt bleibt. Leider kommt das alles sehr spät. Der im Klappentext angesprochene Mord, den er sich weigert zu vollziehen, geschieht erst in der Hälfte des Buches. Bis dahin hatte ich leider viel meines Interesses an der Geschichte verloren. Es kommt viel zu spät und ist viel zu oberflächlich umgesetzt.
Grundsätzlich muss ich dazu eigentlich noch sagen: Was hat eine Diebesgilde eigentlich so viel mit Morden zu tun? Über den Verlauf des Buches wurde mir eines ganz klar: Das sind keine Diebesgilden. Das sind wenn überhaupt Assassinengilden, denn gestohlen wird hier nicht ein einziges Mal etwas, gemordet und abgeschlachtet wird aber auf jeder zweiten Seite. Überhaupt sind diese Leute allesamt grausame, widerliche Menschen, die sich nur an Tod, Verderben und Schandtaten aufgeilen. Es gibt mehrere Szenen, in denen entweder vergewaltigt wird oder es zumindest das Vorhaben war. Zwei dieser Begebenheiten haben mit kleinen Mädchen zu tun, die gerade so ein zweistelliges Alter erreicht haben. Der einen wird kurz darauf kommentarlos die Kehle aufgeschlitzt. Das wird teils komplett kommentarlos stehen gelassen und hat bei mir einen fahlen Beigeschmack hinterlassen. In einer brachialen Fantasywelt solche Schandtaten mit in den Plot aufzunehmen finde ich grundsätzlich nicht schlimm. Aber wenn ein Gegenpol dazu fehlt, finde ich das immer kritisch.
Das Ende steuert auf eine große Konfrontation hin, bei der natürlich auch wieder Blut in Strömen fließt und mehr Leute drauf gehen als bei der Lawine in Mulan. Es wirkte für mich irgendwann sehr uninspiriert, einfach jeden abzumurksen, vor allem, wenn es bei "wichtigen" Charakteren ist. Mancher Tod wird nicht mal gezeigt, die Person wird einfach für tot erklärt und damit hat es sich. Am Ende des Buches gibt es von den anfangs unzähligen Figuren auch nur noch 3 Stück, denen man in einer Fortsetzung folgen könnte, alle anderen sind tot oder aus dem Plot geschrieben worden. Das heißt dann wohl, dass Band 2 wieder so eine Flut an am Ende eigentlich unwichtigen Figuren hat.
Nein, das tu ich mir nicht an. In der Mitte des Buches, als es ein wenig an Fahrt aufgenommen hatte und sich mehr auf zwei, maximal drei Hauptfiguren konzentriert hatte, war ich versöhnlich gestimmt, wollte 3 Sterne geben. Aber je länger ich dann doch weitergelesen habe, war es mir zu durcheinander, zu viel Hin und Her und zu viel Grausamkeit nur um der Grausamkeit willen.
- William Shakespeare
The Taming of the Shrew
(16)Aktuelle Rezension von: Henri3tt3Diese "Komödie" ist eine sexistische Männerphantasie. Die einzige Möglichkeit, sie ein wenig unkritischer zu betrachten, ist vielleicht, meine Devise "choose your battles" darin zu sehen. Denn Kate verbraucht unnötig viel Energie bei ihren Streitereien und wenn sie nach damaligem Recht einfach von ihrem Vater mit einem Mann verheiratet werden kann, ob sie nun will oder nicht, ist es vielleicht das beste, sich ihrem Schicksal zu fügen und das beste draus zu machen. Zum Glück hat sich in den letzten 400 Jahren doch einiges verändert, wenngleich wir noch lange nicht fertig sind...
- Sonya Kraus
Baustelle Mann
(67)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerWer Sonya Kraus gut findet, braucht dieses Buch. Sie erzählt in dem Buch auch von sich und ihren Pannen bei Dates, ihrem Schulbesuch, das jeder Mensch Fehler hat und wie man diese Fehler verstecken kann. Natürlich geht es auch um Sex. Es ist eine Bedienungsanleitung für den Mann, die meiner Meinung nach auch voll zutrifft (Nicht alles muß bei jedem Mann angewandt werden). Man muß nicht alles so ernst nehmen. Auf jeden Fall haben meine Familie und ich Tränen gelacht, bei der einen oder anderen Anekdote. Ein Buch das auch Männer ruhig mal lesen könnten. Einfach Super.
- Siri Hustvedt
Der Sommer ohne Männer
(157)Aktuelle Rezension von: Buechergarten》EIGENE MEINUNG:
"Gedenke, dass mein Leben ein Wind ist."
Dieses Buch hat über einen Bücherei-Flohmarkt-Verkauf seinen Weg zu mir gefunden und musste nun viele Jahre auf dem SUB ausharren. Das Cover war dabei weniger ansprechend für mich als der Titel und so durfte es nun mit in den Sommerurlaub fahren.
Als erstes muss ich sagen, dass ich aus literarischer Hinsicht – und auch bezogen auf die lyrischen Teile und sehr intellektuellen Abschweifungen des Buches – gefühlt nur einen sehr kleinen Teil erfassen bzw. verstehen und somit wertschätzen konnte. Sprachlich ist das Buch für mich auf einem hohen Niveau und der Schreibstil durchaus besonders: sarkastisch, geistreich, offen, ungewöhnlich.
Nichts desto trotz konnte mich die Geschichte, in ihren kurzen Kapiteln, dahinter irgendwie packen. Die erwachsene Frau, die durch die „Pause“ ihrer Ehe so richtig ins Straucheln kommt, sich neu finden muss und dabei so einiges für sich feststellt. Die neuen Erfahrungen ebenso wie die Reflektion bereits vergangener Geschehnisse, bis hin in die Kindheit ihrer Eltern, waren irgendwie einfach fesselnd, obwohl kein typischer Spannungsbogen vorhanden war. Ich wollte wissen wie die Geschichte ausgeht bzw. sogar die Geschichten. Denn innerhalb des Buches finden sich viele verschiedene Handlungsstränge rund um die Hauptprotagonistin Mia.
Diese ist ein nachvollziehbarer Charakter und erzählt ihre Geschichte selbst – so dass sie manchmal so realistisch klingt als wäre es die der Autorin. Hier finden sich Themen wie Selbstfindung, Selbstmord, Ehe, Kindheit, Muttersein, Feminismus, Sex, verschiedene Generationen an Frauen, Verletzungen, Träume, Vergebung und vieles mehr.
》FAZIT:
Aus lyrischer und literarischer Sicht habe ich sicher vieles nicht auffassen können, die Grundgeschichte – mit ihren vielfältigen Themen – konnte mich jedoch auf besondere Art fesseln.
- Britta Mühlbauer
Inventurdifferenz
(21)Aktuelle Rezension von: Tiffi20001Klappentext:
„Frauen leben in einer permanenten Inventurdifferenz. Sie erbringen ihr Leben lang Leistungen, die ihnen nicht vergütet werden.“ Marlies Wolf sorgt dafür, dass einmal nicht die Frauen die Opfer sind – oder zumindest nicht nur. Ein psychologischer Thriller mit Gänsehaut-Effekt.
„Die Macht von Männern. Die Wehrlosigkeit ihrer Opfer. Eine Heldin, die ein Mal im Gesicht trägt. Britta Mühlbauer schreibt eine Geschichte, die in ihrer Haltung und Konsequenz an Elfriede Jelinek erinnert, in der Wucht ihrer Bilder an Quentin Tarantino.“
Buchgestaltung:
Auf dem Cover kann man neben dem Titel „Inventurdifferenz“, der in rot gedruckt wurde, noch fünf Nägel erkennen. Leider kann mich das Cover nicht überzeugen. Mir gefällt zum einen die Farbgestaltung, die überwiegend grau ist, nicht 100% und auch ist mir die Gestaltung nicht aussagekräftig genug. Ich hätte mir gewünscht, bereits durch das Cover einen Einblick in das Buch zu erhalten. Dagegen gefallen mir Titel und der Klappentext gut, sie passen zum Buch und machen auf jeden Fall neugierig. Alles in allem gesehen eine nicht absolut gelungene Buchgestaltung.
Eigene Meinung:
Der Inhalt des Buches konnte mich im Gegensatz zur Buchgestaltung komplett überzeugen. Die Handlung ist sehr durchdacht, dabei absolut fesselnd und spannend. Ich konnte mich sehr schnell in die Geschichte hineinversetzen. Die Charaktere sind alle sehr individuell und trotzdem sympathisch und ich konnte ihre Gedanken nachvollziehen; besonders gut hat mir dabei die Hauptfigur gefallen. Die Sprache ist dem Buch absolut entsprechend, sie ist aber auch sehr angenehm zu lesen.
Fazit:
Ein toller Thriller mit einer sehr interessanten Thematik, der absolut zu empfehlen ist.
Autor:
Britta Mühlbauer, geboren 1961, studierte Musik, Romanistik und Germanistik. Sie veröffentlichte bisher Erzählungen in Literaturzeitschriften und Anthologien und lebt in Wien. 2008 erschien ihr Roman Lebenslänglich bei Deuticke, 2013 der Roman Inventurdifferenz.
Allgemeine Infos:
Titel: Inventrdifferenz
Autor: Britta Mühlbauer
Verlag: Deuticke
Seitenzahl: 384
Preis: 19,90 EUR
ISBN: 978-3552062276 - Bastian Obermayer
Pärchenabend forever
(43)Aktuelle Rezension von: abuelitaUna, 29, angehende Modedesignerin, passt ihr Leben ganz gut - sie mag Flohmärkte und ihre Wohnung, sie näht nachts gern Kleider und schaut seltsame Filme, und wenn ihr langweilig wird, schiebt sie Möbel hin und her oder räumt auf. Außerdem liebt sie Per. Per, 30, hantiert beruflich mit Statistiken, spielt begeistert Fußball, kann Fleisch nicht ausstehen und wäscht äußerst ungern ab. Er mag es, wenn Dinge bleiben wie sie sind, und entscheidet im Zweifel lieber später. Ach so: Er liebt Una. Una und Per sind glücklich. Dann ziehen sie zusammen. Und schon geht es los: Una will ein eigenes Zimmer und dass Pers blauer Schrank in den Keller kommt. Per will ein Wohnzimmer und dass sein Gemüse im Kühlschrank nicht neben Unas Fleisch liegen muss. Una will gemeinsame Abendessen und Per nach Hause kommen, wie es gerade passt. Dann, gerade als Per anfängt, Pärchenabende und sein neues Erwachsenenleben zu mögen, macht er einen Fehler und Una bekommt eine E-Mail, die alles in Frage stellt … Weil sie bei aller Liebe eine Menge Dinge unterschiedlich sehen, erzählen sie diesen Roman aus zwei Perspektiven. Tja…irgendwie wurde ich mit Una nicht warm - ich empfand sie ehrlich mehr als die Hälfte des Buches doch eher als „Zicke“ und hab dafür bei vielen Dingen, die aus der Sicht von Per erzählt wurden, bestätigend mit dem Kopf genickt . Nett und lustig zu lesen, aber sicher werde ich das auch genauso schnell wieder vergessen haben. D.h. ich merke es mir als Geschenk vor für jungen Pärchen, die zusammen ziehen möchten….:-) - Sherry Argov
Warum die nettesten Männer die schrecklichsten Frauen haben ...
(35)Aktuelle Rezension von: Another-Ganz tolles Buch was mir persönlich in diversen Bereichen die Augen geöffnet hat. Wenn man die Aussagen über das "Biest" richtig versteht, dann hilft dieses Buch beim Umdenken mancher Situationen und Haltungen einer Frau. Wie der Titel schon fragt - Kann es sein, dass man zu nett ist? Und betrachte man dann die Gesamtsituation erkennt die ein oder andere vielleicht, dass sie nicht generell zu nett ist, sondern einfach in manchen Bereichen. Solange man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legt oder mit negativer Stimmung á la das Buch soll Männer schlecht machen dran geht, kann dieser Ratgeber mehr als gedacht auf humorvolle Weise und leicht zu lesen die Augen öffnen und das Selbstbewusstsein stärken, sofern man sich hierfür öffnet.
- Mary Beard
Frauen und Macht
(44)Aktuelle Rezension von: GAIADas Buch „Frauen & Macht“ von Mary Beard wird an verschiedensten Stellen als „Manifest“ bezeichnet, im Klappentext als „ein leidenschaftlicher Aufruf an Frauen, sich jetzt die Macht zu nehmen.“ Leider kann ich heute, einen Tag nach dem internationalen Frauentag, dem Buch diese Zuschreibungen nicht attestieren.
Das Problem, warum die Stimmen von Frauen durch die Menschheitsgeschichte, von der Antike bis hinein in die Gegenwart, so schwer zu finden sind, ist Thema dieser Veröffentlichung. Wie vielen Leser:innen bekannt sein sollte, gibt es – so auch laut Beard – „in der westlichen Geschichte eine radikale – reale, kulturelle und imaginäre – Separierung der Frauen von der Macht.“ So weit, so schlimm. Beard rekapituliert nun in ihrem schmalen Büchlein, welches nur 90 Seiten inhaltlich relevanten Text beinhaltet und mit vielen Abbildungen bestückt ist, recht kurz angebunden, wie Frauen in ihrer Redefreiheit und Machtausübung bisher eingeschränkt wurden. Leider nennt sie zwar viele Beispiele, geht diesbezüglich jedoch seltenst in die Tiefe, sodass die Ausmaße der historisch untermauerten Paradigmen nicht wirklich zur Geltung kommen. Auch liest sich der Text (eventuelle auch aufgrund einer holprigen Übersetzung?) nicht flüssig. Hier scheint mir auch das Layout der Seiten eine Rolle zu spielen. Durch das kleine Format des Buches, die Schriftgröße usw. schaffen es im Schnitt nur acht Wörter auf eine Zeile. Schachtelsätze lassen sich so nur stockend lesen. Auch werden die dargelegten Gedanken auf fast jeder zweiten Seite von Abbildungen unterbrochen, die nicht in den Text eingefügt sind, sondern – unabhängig von deren Maße – immer eine ganze Seite blockieren. Mitunter passen infolgedessen die Abbildungen inklusive ausführlichen Abbildungsbeschreibungen entweder noch nicht oder nicht mehr zum Gelesenen. Das alles fördert den Lesefluss nicht gerade, sodass der nötige Schwung für ein mitreißendes Manifest verlorengeht und die Aussage hinter dem Text verpufft.
Im Nachwort der Autorin erfährt man dann erst, dass es sich bei diesem Buch um zwei verschriftlichte Vorträge der Autorin handelt, welche das erste und zweite (und damit schon letzte) Kapitel des Buches ergeben haben. Sie habe „der Versuchung widerstanden, drastische Veränderungen vorzunehmen, neue Themen einzuführen oder einige der Ideen, die hier nur angedeutet werden, ausführlicher darzulegen.“ Meines Erachtens hätten genau diese Ergänzungen dem Text durchaus sehr gut getan. Auch machen somit die vielen Abbildungen im Kontext von Vorträgen sehr viel mehr Sinn, da sie sicherlich während der Präsentation im Hintergrund in das Gesagte eingewoben worden sind.
Insgesamt kann ich mich den Worten des Lobes, die ich vor dieser Lektüre in anderen, inspirierenden Büchern („FRAUEN LITERATUR“ von Nicole Seifert und „Handbuch für Zeitreisende“ von Kathrin Passig und Aleks Scholz) über „Frauen & Macht“ gelesen habe und die mich dazu animierten mir die Primärliteratur zuzulegen, nicht anschließen.
Laut Wikipedia ist ein Manifest „eine öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, oftmals politischer Natur.“ Es seien „Sprechakte, die das Ziel hätten, die Welt zu verändern.“ Dieses Ziel hat die Autorin vielleicht auch bei Veröffentlichung im Sinn gehabt, meine Person hat sie damit aber nicht „leidenschaftlich aufrufen“ können. Sicherlich handelt es sich hier um ein geschichtswissenschaftlich solides, lesenswertes Werk für Interessierte. Hinter dem Ofen hervorlocken konnte es jedoch leider nicht so richtig.
- Gemma Correll
Das feministische Mach-Mit-Buch
(2)Aktuelle Rezension von: Eva-Maria_ObermannDas Buch mischt Humor und Information. Neben einem „ABC des Feminismus“ bietet es am Anfang auch einen kleinen Überblick der Feministischen Wellen. Immer wieder werden Fakten gegeben, am Ende gibt es nochmals einen Glossar und eine Lösungsseite. Denn das Mach-Mit-Buch bietet Fragen, die es zu beantworten gilt, kleine Rätsel. Außerdem Seiten für kreativen Spaß, Buch- und Filmlisten. Selbstironisch, Sarkastisch und vor allem richtig stark kommt das Buch daher.
Und es lädt nicht nur zum Gestalten von Kondomen und kreativen Anwendungen der Menstruationstasse ein, sondern regt dabei auch immer wieder zum Nachdenken an. Mit einfachen Mitteln zeigt das Buch, das Feminismus vielfältig ist und im Grunde nur eine Überzeugung hat. Die, dass Menschen unabhängig ihres Geschlechts gleich sind. Wie viele Menschen das anders sehen und was sich Frauen so alles öffentlich gefallen lassen müssen, wird ebenfalls gezeigt. Wie tabuisiert Themen wie Menstruationblut ist, warum der Bechdel-Test auch heute noch wichtig ist und was eigentlich die großen Probleme am Patriachat sind.
Natürlich ist das hier unvollständig. Das Buch lädt zum ersten Nachdenken ein, zur aktiven Beschäftigung mit Feminismus, es übertreibt hier und da, weil es die Idiotie der Situationen aufzeigt. Beispielsweise mit der Seite voller Männernippel, die in den Algorithmen der sozialen Medien nie beanstandet werden, während bereits stillende Frauen als pornografisch gelten. Im gleichen Zug kommt auch das Soziale-Medien-Bingo ist, in der die tollen Standard-Sprüche, denen jede Frau, die sich mal für gleiche Rechte einsetzt zu hören bekommt. „Feminazi“, „du verstehst keinen Spaß“, „ich bin auch eine Frau und fühle mich nicht diskriminiert“, etc.
Das Buch macht vor allem eins, es geht offen mit Themen um, die gerne verschwiegen werden. Nicht nur die Periode, auch Sex wird immer wieder aufgegriffen. So selbstverständlich und doch Tabu. Es macht großen Spaß, durch die Seiten zu blättern, aus der Menstruationstasse einen Blumentopf zu machen und ein Tampon knallrot anzumalen. (Schon gewusst: Mensturationsblut ist gar keine hellblaue Flüssigkeit). Richtig toll fand ich aber, aus dem Buch herauszutreten und meine Bücher, meine Filme, meine weiblichen Vorbilder zu betrachten. Wie sieht diese direkte Umwelt im Hinblick auf sexistische Grundzüge aus. Was kann ich dabei empfehlen?
Das feministische Mach-Mit-Buch stellt dabei keinen Absolutheitsanspruch. Es bleiben Lücken, Bücher, die gelesen werden können (oder vielleicht auch sollen), Filme, die einen erstaunen (hättet ihr gedacht, dass Clueless feministisch gelten kann), Blickwinkel, die auch mir neu waren und Begriffe, die ich noch lernen muss. Das Buch ist für alle, die sich mit Feminismus beschäftigen eine Bereicherung aber auch und gerade für die, die ihn noch nicht kennen. Ich kann es jedem ans Herz legen, hineinzuschauen und über einiges nachzudenken.
Weibliche und männliche Körpersprache als Folge patriarchalischer Machtverhältnisse.
(1)Noch keine Rezension vorhanden- Morten Feldmann
Der perfekte Mann
(6)Aktuelle Rezension von: peedee„Sebastian Busch ist der perfekte Mann: humorvoll, einfühlsam und treu. Er ist sogar bereit, den lockeren Lebenswandel seiner Frau zu tolerieren. Aber als sie ihn in einem Kabarettprogramm verwurstet, ist auch für ihn die Grenze überschritten.“ (Klappentext)
Erster Eindruck: Durch die kräftigen Farben ist das Cover sehr auffällig, ebenso der Titel in Grossbuchstaben. Der Klappentext lässt auf humorvolle Stunden hoffen.
Ich musste hier einleitend den Original-Klappentext bemühen, denn durch meinen Buchabbruch nach 47 von 187 Seiten hätte ich nicht mal sagen können, wohin die Reise hätte gehen sollen. Der Schreibstil hat mir leider überhaupt nicht gefallen, ich fand es – zumindest bis Seite 47 – nicht lustig, nicht einmal amüsant. Sebastian Busch erzählt einfach so vor sich hin, z.B.
… über seine Frau, die ja eigentlich gar nicht seine Frau ist: „Meine Frau und ich sind nicht verheiratet. Wir haben den Zeitpunkt verpasst.“ (S. 7). „Sie ist Schauspielerin, allerdings keine besonders 'gute'.“ (S. 19)
… über seine Arbeit als Agent für Schauspieler
… über seine Qualitäten als perfekter Mann: „Dabei bin ich der ideale Ehemann. […] Ich bin ein Traummann.“ (S. 7)
Es hat viele (für mich ermüdende) Wiederholungen: „Es sind Menschen wie Sie und ich. […]“ „Es sind eben keine Menschen wie Sie und ich […].“ „Und selbst wenn ein Star sein ganzes Schauspielerleben lang nur Menschen wie Sie und ich spielen sollte, schafft er es im Unterschied zu Ihnen und mir, ein Mensch wie Sie und ich zu sein, für den man sich interessiert. Wenn Sie und ich dagegen vor der Kamera stehen würden […].“ „Die meisten Stars – im Gegensatz zu Ihnen und mir – haben das gewisse Etwas.“ (all diese Zitate von S. 7)
„Ich glaube, wenn ich mit mir zusammen wäre, würde ich auch fremdgehen.“ (S. 30)
Ich habe eine humorvolle, überzeichnete Lektüre in Bezug auf die Beziehung Mann – Frau erwartet, aber nicht erhalten. Leider nicht meins, schade. - Henrike Heiland
Blutsünde
(24)Aktuelle Rezension von: SatoIm kleinen Ort Kamminke auf Usedom feiert Karl Rohde seinen 90. Geburtstag, als ein Brandanschlag auf die Feier das Leben zweier Gäste auslöscht – ein Enkel des Jubilars und Ermittler der Rostocker Mordkommission sowie eine alte Frau, die keiner kannte, sind die ersten Opfer dieses Buches. Weitere folgen bald und der Fall wird immer verworrener. Klar ist nur, dass es offenbar dunkle Geheimnisse im Leben des Jubilares gibt, welche in die Zeit des 2. Weltkrieges zurückführen.
An sich ein guter Plot für eine spannende Geschichte, hier jedoch dominiert die Verwirrung – unterschiedliche Erzählstränge aus verschiedenen Zeitebenen, eine kaum zu überblickende Anzahl von Protagonisten und Orten sorgen nicht nur beim Leser für Blackouts – nein auch die Ermittler selbst suhlen sich in Kompetenzgerangel und persönlichen Psychosen, was der Lösung des Falles natürlich nicht zuträglich ist. Und so stolpern alle durch die Geschichte, die Neonazis, die russischen Exiljuden, die verschiedenen Familienmitglieder aus den unterschiedlichsten Zweigen, zwielichtige Geschäftsleute, die hellsehende Psychologin, der kaputte Kommissar, die leitende Ermittlerin ohne Vertrauen, der überforderte Chef und und und …
Ich weiß nicht was mehr genervt hat – die Verwirrungen des Falles oder die Klapsmühle von Kommissariat wo niemand so recht wusste was wer wo zu tun hat. Nein, das war nicht meins, Pluspunkte gab es nur für Usedom – meiner Lieblingslokation.