Bücher mit dem Tag "geschlechtsangleichung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "geschlechtsangleichung" gekennzeichnet haben.

10 Bücher

  1. Cover des Buches Middlesex (ISBN: 9783499258404)
    Jeffrey Eugenides

    Middlesex

     (510)
    Aktuelle Rezension von: Nackt_und_Gluecklich

    Ich mag es, wenn Geschichten ewig lang ausholen und so hat mich dieses Buch gefesselt. Ich fand das Thema mordspannend und interessant und wäre froh, wenn der momentane Rundumschläger gegen Otto Normalbürger sich einmal dieses Buch ansehen würde, damit er weiß, wie man ein solches Thema seriös und gefühlvoll aufbereiten kann. Das Buch hat nix mit LGBQT zu tun und das ist sehr wohltuend! Eine unbedingte Leseempfehlung für Middlesex.

  2. Cover des Buches If You Could Be Mine: A Novel (ISBN: 9781616202514)
    Sara Farizan

    If You Could Be Mine: A Novel

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    „If You Could Be Mine“ ist ein weiteres Buch, das ich auf der Young Adult – Bestenliste des Rolling Stone entdeckte. Die Autorin Sara Farizan ist die Tochter iranischer Einwanderer, wurde allerdings in den USA geboren. Außerdem ist sie lesbisch. Normalerweise ist mir die sexuelle Orientierung von Autor_innen egal, doch in diesem Fall spielt sie eine wichtige Rolle, weil „If You Could Be Mine“ wohl nicht entstanden wäre, wäre Sara Farizan heterosexuell. Ihre iranischen Wurzeln bedeuten ihr viel, sie gehören zu ihrer Identität, daher kam sie nicht umhin, sich während der Zeit ihres Comingouts zu fragen, wie ihr Leben aussähe, wäre sie im Iran aufgewachsen und nicht in den USA. Ihr fehlte Literatur, die genau diese Frage behandelte – also entschied sie als Erwachsene, das Buch zu schreiben, dass sie sich als Teenager wünschte.

    Seit sie sechs Jahre alt war, liebt Sahar Nasrin. Damals begriff sie noch nicht, was diese Liebe bedeutet. Sie wusste nicht, dass es verboten ist, ein anderes Mädchen zu lieben. Heute weiß sie, dass ihre Gefühle ihr Leben bedrohen. Denn im Iran wird Homosexualität noch immer mit der Todesstrafe geahndet. Sahar ist bereit, ihre Liebe geheim zu halten, sich stetig zu verstecken, nur um mit Nasrin zusammen sein zu können. Doch Nasrin sieht mit Sahar keine Zukunft, obwohl sie ihre Gefühle erwidert. Als sie sich mit einem Mann verlobt, bricht für Sahar eine Welt zusammen. Soll sie nur zusehen, während die Frau, die sie liebt, einen anderen heiratet? Verzweifelt fasst Sahar einen gefährlichen Entschluss. Homosexualität mag im Iran ein Todesurteil sein, Transsexualität ist es jedoch nicht. Ließe sie sich zu einem Mann operieren, könnte Sahar Nasrin sogar heiraten. Wird sie ihre eigene Identität für die Liebe opfern?

    Ich habe bisher keine Erfahrung mit Literatur aus dem LSBTTIQ-Bereich. „If You Could Be Mine“ ist mein erster Roman, der Homosexualität bzw. Transsexualität als Hauptthema behandelt. Da ich selbst heterosexuell bin, kann ich nur schwer beurteilen, ob Sara Farizan die Frage der Sexualität in einem Land wie dem Iran sensibel umgesetzt hat. Ich muss ihr vertrauen, dass die Gefühle, die Sahar und Nasrin durchleben, realistisch sind. Ich werde daher nicht versuchen, diesen Aspekt des Buches zu bewerten, denn es steht mir nicht zu.
    Insgesamt fand ich „If You Could Be Mine“ interessant, aber etwas zu oberflächlich. Die sozialen Umstände im Iran klingen eher unterschwellig an, statt explizit beschrieben zu sein. Ich hatte das Gefühl, dass Sara Farizan sich einerseits um eine objektive Darstellung bemühte und sich andererseits sehr stark auf ihre Protagonistin Sahar konzentrierte. Dadurch ging sie der deutlichen Kritik, die ich erwartet hatte, aus dem Weg. Angesichts der Tatsache, dass sie ihr Werk für Jugendliche geschrieben hat, ist das vermutlich sogar gewollt. Ich denke, sie zielte darauf ab, dass sich junge Leser_innen ihre eigene Meinung bilden. Das ist natürlich völlig in Ordnung, für mich allerdings nicht ganz passend. Ich wusste über die Zustände im Iran bereits vor der Lektüre Bescheid und habe mir dazu bereits meine Gedanken gemacht. Ich wusste jedoch nicht, dass Transsexualität dort legal anerkannt ist und der Iran deswegen weltweit auf Platz zwei hinsichtlich Geschlechtsangleichungen ist (hinter Thailand). Angeregt durch „If You Could Be Mine“ habe ich ein bisschen zu diesem Thema recherchiert und dabei herausgefunden, dass Sahars Fall nicht so ungewöhnlich ist, wie ich zuerst dachte. Tatsächlich glauben Therapeut_innen, dass 40 bis 50 Prozent der Transsexuellen, die eine Operation anstreben, eigentlich homosexuell sind. Eine Geschlechtsangleichung ist ihre einzige Chance, ihre Liebe und Sexualität offen ausleben zu können. Mich erschüttert das, denn ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, was es bedeuten muss, so verzweifelt zu sein, dass man bereit ist, die eigene Identität aufzugeben. Die Frage, welche Opfer die Liebe eigentlich legitimiert, beschäftigte mich das ganze Buch über. Sahar wäre nach der OP nicht mehr sie selbst, wodurch auch die reale Möglichkeit besteht, dass Nasrin sie danach nicht mehr lieben kann. Ist es dann richtig, sich auf die Chance einer Chance einer gemeinsamen Zukunft zu verlassen? Nasrin hat sich für ein Leben in Sicherheit und gegen die Liebe entschieden – ist sie Sahars Aufopferung überhaupt wert? Meiner Meinung nach ist sie das nicht. Sie ist egoistisch, feige und bequem und nutzt Sahar bei jeder sich bietenden Gelegenheit aus. Wenn ich ehrlich bin, kann ich sie nicht besonders gut leiden. Das Schlimmste daran ist, dass Sahar genau weiß, wie Nasrin ist. Ihr ist absolut bewusst, dass ihre Beziehung unausgeglichen und dementsprechend ungesund ist. Trotzdem kann sie nicht aus ihrer Haut – sie liebt Nasrin so sehr, dass sie offenbar so ziemliches alles für sie tun würde. Schmerzhaft, aber wahr.

    „If You Could Be Mine“ ist meiner Meinung nach ein interessanter, unterhaltsamer Einstieg in die Thematiken Homosexualität, Transsexualität und Lebensumstände in anderen Ländern. Es lädt zu eigenen Gedanken und weiteren Recherchen ein. Ich denke, dass besonders Jugendliche – unabhängig von ihrer eigenen Sexualität – stark davon profitieren können, dass Sara Farizan ihren Leser_innen sanft einen Einblick in eine andere Welt eröffnet und so ihren Horizont erweitert. Ich hoffe sehr, dass sie dadurch Verständnis, Toleranz und Mut sät. Ich für meinen Teil bin nach der Lektüre von „If You Could Be Mine“ äußerst dankbar dafür, in einem Land zu leben, in dem ich für meine Gefühle nicht hingerichtet werde. Schlimm genug, dass das nicht selbstverständlich ist.

  3. Cover des Buches Helga (ISBN: 9783810525253)
    Sabine Weigand

    Helga

     (6)
    Aktuelle Rezension von: literat
    So eine tolle, mutige Frau, so ein tolles Buch!! Zur Schulung von Empathie und Toleranz sollte dieses Buch zur Pflichtlektüre für Schüler werden. Weil es, trotz Allem, kein kommerzieller Erfolg sein wird. Weil die Menschen immer noch vor Themen wie Transgender zurückschrecken bzw. die Auseinandersetzung damit, mit den betroffenen Menschen, meiden. Schade!! Gerade deswegen verdient Sabine Weigand höchsten Respekt, die hier mal ein ganz anderes Genre bedient als ihr Übliches und das großartig macht!!
  4. Cover des Buches How to Be Gay (ISBN: 9783733500924)
    Juno Dawson

    How to Be Gay

     (34)
    Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooks

    In diesem Buch beschreibt Juno Dawson viele Dinge, die in der LGBTQIA+ Community stattfinden. Dabei geht es darum, wie es sich anfühlt, dass erst mal in ein Mädchen verliebt zu sein. Was passiert dann? Wie findet man schwule Jungs? Und warum gibt es Menschen, die im falschen Körper gefangen sind? Juno Dawson geht mit viel Authentizität und Humor an all diese Themen heran. Durch dieses Buch möchte er zeigen, dass all das gar nicht so kompliziert ist, wie es ausschaut…

    Ich habe dieses Buch noch in der Ausführung, wo die Autorin noch im falschen Körper steckte. Ich weiß nicht, ob sich das Buch dann sehr unterscheidet, aber ich denke nicht. Außerdem möchte ich auch nicht den Dead Namen nennen, denn dazu habe ich überhaupt keine Berechtigung. Von daher werde ich in dieser Rezension die Autorin Juno Dawson nennen, dass dient nur zur Orientierung. Trotz allem ist dieses Buch eine dicke Empfehlung, denn jeder kann etwas daraus mitnehmen!

    Bei diesem Buch hat die Autorin eine Menge Arbeit reingesteckt. Das merkt man daran, dass sie bereits einige Erfahrungen gemacht hat und diese hier mit eingearbeitet hat, aber auch, dass andere Menschen zu Wort kommen und die Möglichkeit von ihrem Leben und ihren Erfahrungen zu erzählen. Und alleine das ist für mich ein sehr großer Pluspunkt, denn dadurch wird das Geschriebene noch einmal unterstrichen und bei Bedarf noch näher erläutert.

    In diesem Buch gibt es so viele sexuellen Orientierungen, Entwicklungen, Meinungen und Religionen rund um das Thema LBGTQIA+. Auf wenn man sich für einen bereits sehr aufgeklärten Mensch hält, so wie ich das bei mir dachte, bekommt man dennoch immer wieder neue Informationen aus der Commuinty und klärt uns Menschen noch weiter auf. Ich bin wirklich sehr überrascht über dieses kleine Büchlein und bin Juno Dawson total dankbar dafür, dass sie dieses Buch geschaffen hat.

    Der Schreibstil von Juno Dawson war für mich neu, da ich bis dahin noch gar kein Buch von ihr gelesen hatte. Trotz allem konnte sie mich mit diesem Buch komplett von ihrer Schreibweise überzeugen. Sie schreibt locker, leicht und total flüssig, weshalb man sehr gut durch den Inhalt kommt. Außerdem finde ich es richtig toll, dass sie ein bisschen Humor und Sarkasmus mit eingebaut hat. Das sorgt dafür, dass das Buch nicht so stumpf ist, sondern auch ein bisschen Witz beinhält.

    ,,How to Be Gay‘‘ ist ein sehr wichtiges Buch, was sich jeder Mal zu Herzen nehmen sollte. Auch wenn ausschließlich in dem Buch von der LGBTQIA+ Commuinty die Rede ist, kann sich wirklich jeder etwas aus dem Buch mitnehmen. Denn das sorgt auch dafür, dass wir uns als Menschen weiterhin weiter entwickeln. Von mir gibt es eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung. Abgesehen davon bin ich total gespannt darauf, welche Bücher die Autorin noch so auf den Markt bringen wird.

  5. Cover des Buches Das dänische Mädchen (ISBN: 9783442472796)
  6. Cover des Buches In einer Person (ISBN: 9783837123616)
  7. Cover des Buches Kinder sind was Wunderbares, das muss man sich nur IMMER WIEDER sagen (ISBN: 9783404608720)
    Johann König

    Kinder sind was Wunderbares, das muss man sich nur IMMER WIEDER sagen

     (24)
    Aktuelle Rezension von: LauravonderHoeh

    Johann König schreibt über den Familienalltag und wahrscheinlich erkennen sich Eltern in vielen Situationen wieder. Wir haben viel gelacht, gemeinsam genickt und es tut gut, dass andere Kinder auch so sind... :-)

    Ein unterhaltsames Buch für Eltern !

  8. Cover des Buches Meine Mutter, sein Exmann und ich (ISBN: 9783499217593)
  9. Cover des Buches Fe-Male (ISBN: 9783862653379)
    Hannah Winkler

    Fe-Male

     (4)
    Aktuelle Rezension von: ClaraOswald
    Eine meiner ersten Biografien über das Leben im falschen Körper und den Weg in den richtigen, die ich las.

    Im ersten Kapitel geht es um Hannahs Aufbruch nach Perugia, Italien. Sie ist 14 Jahre alt und soll aus ihrem gewohnten Umfeld, das mit ihrer Situation nicht umgehen kann, geholt werden und dort einen Neuanfang beginnen können. Allerdings bekommt Hannah nicht das, was ihr versprochen wurde. In Italien ist das Gesetz anders als in Deutschland und sie kann dort nicht behandelt werden. Ihr überforderter Vater und das Jugendamt wollten nur, dass sie ihre ‚Phase‘ überwindet.
    Hannah wusste lange nicht was mit ihr los war und ihr Vater wusste nicht wie er ihr helfen soll. Er tat sein Bestes im Rahmen seiner Möglichkeiten, war aber zu überfordert mit der Situation. Hannah beschreibt, dass ihr Verhalten ihm nicht gerade weitergeholfen hat. Dadurch war er vermutlich noch mehr verunsichert und wusste nicht wie er mit ihr umgehen soll.
    Mithilfe von einer Betreuerin kann Hannah Italien zeitnah verlassen und wird in Deutschland in einer Notunterkunft für Jugendliche aufgenommen, dort übernachtet sie, tagsüber besucht sie eine Klinik mit integrierten Schulunterricht. Um ihr Leben in der Tagesklinik geht es im zweiten Kapitel, sie findet dort zwar eine Freundin, doch Ärzte und Lehrer behandeln sie sonderbar. Einer der Ärzte ist so unprofessionell, dass er sie immer in der männlichen Form anspricht. Nach drei Wochen Beobachtung, Angst vor der Pubertät und Biertrinken am Vormittag bekommt sie endlich ihre pubertätshemmenden Medikamente. In der Notunterkunft läuft alles gut, bis ihr Tagebuch entdeckt wird und sie verprügelt wird.
    In der Heimgruppe scheint es besser zu laufen, sie freundet sich mit einem Mädchen namens Mara an, mit der sie auch ihre Freizeit verbringt und mit der sie zusammen auf das Gymnasium gehen wird.
    Zwar scheint der Betreuer Karl auch nicht zu verstehen, was Transidentität bedeutet, aber er scheint auch nicht viel Wert darauf zu legen. Bereits drei Tage später macht Hannah ihn wütend und er führt sie vor allen Kindern vor, er spricht sie (schreit sogar) mit ihren Jungennamen an. Sie verlässt das Heim, kauft sich Hochprozentigen und kommt wieder. Nachdem alle ihr Geheimnis wissen, verrät Mara es auch ihren Mitschülern, sodass Hannah befürchten muss, auch in der Schule gemobbt zu werden. In ihrer ersten Pause besorgt sie sich Alkohol und steht den Tag durch.
    Im fünften und sechsten Kapitel geht es darum, dass Hannahs Betreuer ihre Transsexualität nicht akzeptieren und sie deshalb als Dennis ansprechen, außerdem bricht das Jugendamt mithilfe des Vaters Hannahs Medikament-Therapie ab. Hannah wendet sich an ihren Therapeuten, der mit ihr vors Gericht geht. Ihre Betreuer sind nun sauer auf sie und behandeln sie höchst unprofessionell und aggressiv.
    Hannahs Probleme nehmen zu, sie hat kaum Vertraute, Leute die ihr beistehen, Leute die ihr helfen sollten, ignorieren und verletzen sie. Sie trinkt zu viel Alkohol und wirkt unbeabsichtigt anorektisch-bulimisch.
    Mit ihrem Vater fährt sie nach Frankfurt zu einer Spezialistin. Diese macht einige Tests mit Hannah und erklärt, dass sie jetzt Östrogene bekommen soll, außerdem sollte sie ihren Namen ändern, (das geht, nachdem man ein Jahr in der gewünschten Geschlechterrolle gelebt hat), und sie eine neue Unterkunft braucht, denn ins Heim kann sie auf gar keinen Fall zurück.
    Auf der Rückfahrt ist Hannah glücklich, alles scheint gut zu werden und sogar ihr Vater nähert sich ihr wieder an. Vielleicht hat er im Einzelgespräch einiges gelernt.
    Im nächsten Kapitel lädt gehen sie gemeinsam ins Kino um Transamerica zu sehen. Hannah ist in eine neue Wohngruppe gezogen, hat eine neue Freundin gefunden. Doch sie verheimlicht ihre Transidentität im Alltag, um Mobbing aus dem Weg zu gehen und sich voll und ganz auf die Schule zu konzentrieren. Sie ändert amtlich ihren Namen und bekommt ihren Personalausweis. Sie hat mit dem Tanzen angefangen und am Ende des Kapitels hat sie ihren großen Auftritt, auf der Party danach erzählt sie Karoline von ihrer Transidentität und Karoline vertraut ihr ihre Homosexualität an. es ist bereits Januar 2007 und Hannah plant ihre geschlechtsangleichende Operation, weil sie in diesem Jahr 18 wird.
    Eines Tages hat sie ein Date mit einem Mitschüler – Francesco. Sie besucht ihn bei sich zuhause, er möchte intim werden und erfährt dass Hannah biologisch ein Junge ist. Hannah flieht, fürchtet sich vor dem nächsten Schultag – zu Recht, Francesco veröffentlicht ihr Geheimnis, sie wird Mannsweib genannt und vor der Klasse bloßgestellt. Wieder haut sie ab, ertränkt ihren Kummer in Alkohol, erleidet einen Nervenzusammenbruch und wacht schließlich in einer Klinik auf. Dort kümmern sie sich um sie und geben ihr Hilfestellungen, auch im Umgang mit Alkohol - bis heute trinkt sie keinen. Am Montag danach geht sie direkt wieder in die Schule, es läuft besser, als sie denkt und zum ersten Mal ist sie stark genug um für sich zu sprechen, ihren Klassenkameraden die Antworten auf die ungestellten Fragen zu geben.
    Hannah geht zur Transsexuellen-Beratung und findet mit Hilfe einen kompetenten Chirurgen, sie vereinbart einen Termin, er erklärt ihr alles und sie bekommt einen Termin für die OP.
    Im vorletzten Kapitel geht es dann um die Operation und um ihre Zeit im Krankenhaus, dort trifft sie auf eine gleichaltrige Transsexuelle namens Klarissa und erfährt deren Geschichte, die zwar einfacher, aber nicht leichter war. Ihr Vater und ihr Bruder kommen sie besuchen, letzterer wird seinen Master in Bonn machen und schlägt vor, dass die beiden (oder auch drei) mehr Zeit miteinander verbringen könnten.
    Im letzten Kapitel beschreibt sie eine Freizeit an der See, bei der sie sich in einen Jungen verliebt, leider meldet er sich nie wieder bei ihr, nachdem sie ihm erzählt, dass sie eine Transfrau ist.
    Dann folgen einige Absätze aus ihrem heutigen Leben, was sie jetzt macht und wie es ihr in den letzten Jahren ergangen ist.
    Und ihre wichtige Botschaft:
    "Jeder ist es wert, geliebt und so akzeptiert zu werden, wie er ist." (S.253)

    ***

    Sehr bewegend fand ich Hannahs Beschreibung, als sie gemerkt hat, was mit ihr los war. Wie schwierig es für sie war, es überhaupt herauszufinden. Mich machte wütend, wie uninformiert die erwachsenen Menschen sind, die ihr eigentlich hätten helfen müssen/ können. Einiges wäre schneller gegangen. Lehrer, Sozialarbeiter, Jugendamtmitarbeiter und sogar die Ärzte hatten zu wenig Informationen darüber, auch wie sie mit ihr umgehen sollten. Hinzu kommt diese Intoleranz. Die Wahrheit ist, dass jedes zweite Kind, welches stirbt, durch Suizid sein Leben beendet. Wie schrecklich ist das?
    Man merkt Hannah ihre Verzweiflung an, sie wollte sich umbringen, weil sie so nicht leben wollte, in diesem Jungenkörper, aber gleichzeitig wollte sie auch nicht im Jungenkörper sterben. Sie wollte kämpfen, sie wollte ein Mädchen werden. Diese ganzen Hürden, sie hat sie genommen, sie hat es geschafft und ist am Ziel angekommen.

    Lediglich die teilweise sehr gekünstelt wirkenden Sätze störten mich zu Beginn, aber Frau Winkler ist ja auch keine professionelle Autorin. Sie hat das erreicht was sie wollte, dieses Buch ist wunderbar und macht sicherlich einigen Menschen Mut, oder rüttelt an ihnen.
    (Für Hannah hoffe ich, dass sie inzwischen ihren Traumprinzen gefunden hat, denn ein wenig erschreckend finde ich es schon, dass eine hübsche, intelligente, junge Frau keinen Mann findet, nur weil sie als Junge geboren wurde. Männer, geht’s noch?)

    Ich hoffe, dass wir und besonders diese Leute, heute aufgeklärter sind bzw. immer besser aufgeklärt werden. Es gibt ja auch inzwischen mehr Literatur zu dem Thema.
    Mich würde interessieren, wie die ca. 14-/15-jährigen heute reagieren und damit umgehen würden. Ob es sich geändert hat.
    Schlussendlich kommt es sowieso auf die familiäre Situation an und wie das Umfeld und die Ärzte damit umgehen. Glücklicherweise muss nicht jeder etwas wie Hannah durchmachen, partiell aber wahrscheinlich schon.

  10. Cover des Buches Verschnitt (ISBN: 9783947612833)
    Jennifer Hauff

    Verschnitt

     (39)
    Aktuelle Rezension von: mrsmietzekatzemiauzgesicht

    MEINE MEINUNG


    Ein Buch welches ich unbedingt noch dieses Jahr lesen wollte war "Verschnitt" von Jennifer Hauff. Letztes Jahr durfte ich im Rahmen einer Kooperation einen anderen Titel von ihr lesen. Was mich wiederum auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat, da ich gerne noch andere Bücher von ihr lesen wollte. Wie es mir gefallen hat sage ich dir jetzt.



    Die Protagonistin, Liane, ist vom Beruf OP-Schwester. Sie arbeitet im selben Krankenhaus wie der Mann, den sie für die Zerstörung ihrer Familie verantwortlich macht. Professor Dr. Gelders ist ein angesehener Kinderchirurg, er beschäftigt sich mit intersexuellen Kindern und sorgt dafür, dass jene eine geschlechtsangleichende Operation erhalten. Liane versucht diese Eingriffe zu verhindern in dem sie Beweise sammelt und den Eltern der Kinder ins Gewissen redet. Zu ihrer Mission gehört auch der Sohn von Prof. Dr. Gelders. Liane versucht über Christian an weitere Information zu gelangen, verliebt sich allerdings in ihn - was natürlich nicht geplant war. Ebenso passt das plötzliche Auftauchen ihres drogensüchtigen Bruders nicht zu ihrem Plan. Doch auch er sinnt nach Rache aus ganz eigenen Motiven.

    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Es dauert etwas bis die Geschichte Fahrt aufgenommen hat aber dafür wurden die Figuren gut dargestellt. Ebenso gefiel mir das der Gegenspieler von Liane oft zu Wort gekommen ist. Lianes Bruder hingegen bekommt wenig Spielraum. Hier hätte ich mir mehr Input gewünscht weil ich ihn interessant fand. Außerdem empfand ich den Mittelteil etwas langatmig. Die Seiten die hier gespart werden könnten, würden am Ende gut passen. Die Auflösung war mir nämlich etwas zu schnell. Der ganze Roman ist sehr gut recherchiert. Sowohl das Thema Intersexualität als auch die Drogenszene und die Beschreibungen der ärztlichen Handhabungen wirken stimmig.

    Die Figuren wurden gut ausgearbeitet. Die Autorin hat sich damit viel Mühe gegeben. Die Charaktere wirken und handeln authentisch bzw. nachvollziehbar. Sogar der Antagonist, dessen Handlungen ethisch und moralisch total verwerflich sind, kann mit seinen Motiven überzeugen. 


    LESEEMPFEHLUNG

    Ich war sehr gespannt auf das Buch, da ich schon eine Geschichte aus der Feder von Jennifer Hauff gelesen habe. Das Thema der Intersexualität fand ich von Anfang an interessant und ich finde die Autorin hat hierzu sehr gute Recherche betrieben. Die Spannung fand ich hier und da nicht ausreichend für einen Thriller und würde das Buch insgesamt auch nicht in das Genre einordnen. Trotzdem hatte ich viel Spaß mit dem Buch und kann es weiterempfehlen.


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