Bücher mit dem Tag "gesellschaftkritik"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gesellschaftkritik" gekennzeichnet haben.

18 Bücher

  1. Cover des Buches Effi Briest (ISBN: 9783328110729)
    Theodor Fontane

    Effi Briest

     (1.815)
    Aktuelle Rezension von: SilvisKopfkino

    "Effi Briest" ist ein Klassiker der deutschen Literatur, der die Geschichte der jungen und lebensfrohen Effi Briest erzählt. Die ersten Seiten des Buches haben mich sofort in den Bann gezogen, Effis jugendlicher Charme und ihre Unbeschwertheit haben mich fasziniert und mitgerissen.

    Mit fortschreitender Handlung empfand ich das Buch jedoch als langatmig, da sich Fontane Zeit nimmt, um die gesellschaftlichen Konventionen und die zwischenmenschlichen Beziehungen detailliert darzustellen. Diese Passagen waren zwar informativ, konnten aber auch etwas die Spannung des Buches bremsen.

    Jedoch fand ich gegen Ende des Buches wieder zurück zur Geschichte und wurde erneut von Fontanes Schreibstil und der Entwicklung der Charaktere in den Bann gezogen. Besonders die Tiefe der Figuren und ihre komplexen Beziehungen haben mich beeindruckt und zum Nachdenken angeregt.

    "Effi Briest" ist ein Buch, das in seiner Darstellung von gesellschaftlichen Normen, Moral und den Konsequenzen von jugendlichem Leichtsinn zum Nachdenken anregt. Es wirft Fragen auf über die Rolle der Frau in der damaligen Zeit und über die Auswirkungen von unterdrückten Gefühlen und unerfüllter Liebe.

  2. Cover des Buches Bitterer Calvados (ISBN: 9783442485406)
    Catherine Simon

    Bitterer Calvados

     (35)
    Aktuelle Rezension von: UlrikesBuecherschrank

    In Deauville beginnt das Krimi-Festival"Mord am Meer" das schon vier Mal ausgetragen wurde.Auch Bestsellerautor Jean-Paul Picard mit dabei. Am nächsten Tag wird er tot aufgefunden.Kommissar Leblanc beginnt zu ermitteln und stellt bald fest dass er mit einem Calvados vergiftet wurde.War es ein neidischer Autor?Oder sogar ein Verleger?Aber Picard hatte auch etliche Geliebte...

    Ich bin sehr gut in das Buch hinein gekommen weil der Schreibstil flüssig und leicht zu lesen ist.Die Protagonisten, besonders,Leblanc sind sympathisch und authentisch dargestellt.Der Spannungsbogen umfasst dabei das ganze Buch und steigert sich dadurch allmählich. 

    Fazit:Der Krimi spielt in der Normandie und da gibt es gleich zu Beginn eine Landkarte.Leblanc's Privatleben kommt nicht kurz.Ich finde das ist ein guter Kontrast zu den Ermittlungen. Es sind praktisch zwei Handlungsstränge die sich zwar langsam annähern aber sich doch nicht verweben.Bereiche aus dem Privatleben kommen den Befragungen zugute.Die Kapitel sind nicht allzu lang so dass die Story für mich kurzweilig zu lesen war.Der Krimi wird nach der Hälfte des Buches etwas komplexer.Ab einer gewissen Stelle war es für mich fast schon absehbar wer der Mörder sein könnte.Diese Geschichte hat einige Wendungen so dass ich sogar einiges über Gold erfuhr.Für zwischendurch ist dieser eher leichte Krimi genau richtig.Vielleicht sogar mir einem Glas Calvados als Erfrischung? Es ist der dritte Band einer dreiteiligen Reihe. Das Buch ist in sich abgeschlossen. Der Leser braucht nicht unbedingt die Vorgängerbücher zu kennen.

  3. Cover des Buches Brave New World (ISBN: 9783150145081)
    Aldous Huxley

    Brave New World

     (581)
    Aktuelle Rezension von: CarstenRabe

    Warum ein Buch rezensieren, das im Laufe der Jahrzehnte unendlich oft besprochen wurde? Zwei Gründe:
    1. Auch in der heutigen Zeit auf dieses Buch aufmerksam machen.
    2. Mit dem Wissen unserer Zeit einen Blick auf den Roman werfen. Ist er noch aktuell? Ist er empfehlenswert?

    Um was geht es?
    Die Menschheit hat in der Zukunft eine neue Gesellschaft geformt: Die Menschen sind in Kasten eingeteilt, die jeweils bestimmte Aufgaben und in den höheren Kasten Privilegien haben. Entscheidend: die Menschen werden in Fabriken gezüchtet, in denen vor der Geburt festgelegt wird, in welche Kaste die Neugeborenen gehören werden. Die einen werden optimiert, die anderen künstlich klein gehalten, geschädigt, ihre Intelligenz gemindert. Zugleich sind sie schon vor der Geburt einer Dauergehirnwäsche ausgesetzt, mit dem Ziel, sie für ihre künftige, vorher festgelegte Aufgabe zu optimieren und sie die Regeln der Gesellschaft verinnerlichen zu lassen. Alle Menschen werden zudem mit einer Droge und Vergnügungen ruhig gehalten.
    Die Protagonisten des Buches haben sich zum Teil mit dem System arrangiert, zum Teil hadern sie damit. Die Mehrheit der Menschen findet dieses Gesellschaft die einzig akzeptable - kein Wunder, sie wurden darauf trainiert. Entsprechend lenken die Weltherrscher die Menschen nicht mit unmittelbarer Gewalt, sondern mit dem kalten Zynismus eines hochtechnologisierten Systems, in dem die Masse der Mitläufer und Mitläuferinnen selbst dafür sorgt, Abweichler auszugrenzen.

    In diese Mischung aus Utopie und Dystopie platzt ein "Wilder" aus den Reservaten, noch auf natürlichem Weg geboren. Zunächst reißen sich alle um den Mann, der keine Drogen braucht und die Welt und das Leben so anders sieht als alle anderen. Aber dann kommt es zum Konflikt der Kulturen.

    Was sagt uns das Buch heute?
    Das Buch wurde 1932 veröffentlicht. Dementsprechend spielen Computer, Künstliche Intelligenz und Internet keine Rolle darin. Manches ist natürlich aus heutiger Sicht veraltet - wer einen möglichst realistischen, modern geschriebenen Science-Fiction sucht, ist hier falsch. Wer aber lesen möchte, wie Gesellschafts- und Menschheitskritik statt der blinden Technikgläubigkeit des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in das Genre Science-Fiction gekommen sind, findet hier einen der wichtigsten Texte.
    Die Mittel zur Manipulation der Massen stehen nicht im Zentrum des Buches, es geht nicht um eine Auseinandersetzung Mensch-Maschine wie in vielen heutigen Dystopien. Es geht um die zeitlosen Fragen, wie eine Gesellschaft funktioniert, welchen fragwürdigen Entwicklungen wir uns nur allzu gern hingeben, weil es ein bequemer Weg scheint. Es geht um die Freiheit des Einzelnen und die Schwarmdummheit, um zeitlose menschliche Werte und um deren Verachtung im Zeichen des angeblich Guten. Genau das macht das Buch immer wieder lesenswert.



  4. Cover des Buches Corpus Delicti (ISBN: 9783641242701)
    Juli Zeh

    Corpus Delicti

     (537)
    Aktuelle Rezension von: adorablesophie

    "Corpus Delikti" ist ein spannender Justizthriller, der sich um einen mysteriösen Mordfall dreht. Doch was das Buch wirklich auszeichnet, ist nicht nur die Handlung, sondern auch die tiefgründige Auseinandersetzung mit ethischen Fragen und dem Rechtssystem selbst.Innerhalb der Handlung wird erforscht, wie ein perfektes Rechtssystem aussieht. was ist der perfekte Ausgleich zwischen Sicherheit und Freiheit?

    Die Charaktere sind brillant ausgearbeitet und fühlen sich unglaublich real an. Besonders beeindruckend ist Mia, die durch den Rechtsstreits ihres Bruders die Skrupellosigkeit des Staates erfährt. Sie ist gespalten zwischen dem Vertrauen in den Charakter ihres Bruders und ihrer Staatstreue. Ihre innere Zerrissenheit und moralische Zwiespältigkeit machen sie zu einer äußerst fesselnden Protagonistin.

    Juli Zeh gelingt es meisterhaft, die Komplexität des Rechts und die Grauzonen der menschlichen Moral zu erkunden, ohne dabei den Spannungsbogen zu vernachlässigen. Ihre klare und präzise Sprache macht das Buch zu einem wahren Pageturner, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat.

    Insgesamt kann ich "Corpus Delikti" jedem empfehlen, der gerne anspruchsvolle Literatur mit einer packenden Handlung und einer tiefgründigen Botschaft liest. Juli Zeh beweist einmal mehr ihr Talent als Autorin mit einem juristischen Hintergrund und liefert mit diesem Buch einen weiteren Meilenstein in ihrem beeindruckenden Werk ab.

  5. Cover des Buches Ansichten eines Clowns (ISBN: 9783423146067)
    Heinrich Böll

    Ansichten eines Clowns

     (461)
    Aktuelle Rezension von: Friedrich_Schoenhoff

    Immer wenn ich nicht begreife, warum ich so bin, wie ich bin, brauche ich nur das Buch zur Hand nehmen und mich an die Moral der Wirtschaftswunder-Gesellschaft erinnern. An Marie, die ihre Liebe Hans verlässt, weil er sich weigert, die Kinder, die sie bekommen könnten katholisch taufen zu lassen. Und Hans selbst, der, ohne sich hätte anstrengen müssen, in Wohlstand alt geworden wäre. 

    Statt dessen beschließt er, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, und Clown zu werden. 

    Er verachtet seine Eltern, die überzeugte Nazis waren und zeigt dem Spießertum erfolgreich den gestreckten Mittelfinger, bis Marie ihn verlässt 

    Nun wird er der traurigste aller Komödianten, ist völlig mittellos und blickt sentimental auf sein Leben zurück.

    Das Buch reflektiert in Ansätzen eine Zeit, deren Macher mich groß gezogen haben, bis ich selbst gemerkt habe, wohin das Streben nach immer mehr führt und welchen Preis ich dafür bezahlen müsste.

    Jeder ist ein Kind seiner Zeit und die, die folgen, bleiben Zeit ihres Lebens ein Stück Zeuge der Zeit, ob sie wollen oder nicht. Berührend und damals 1963 skandalös, als jemand sich traute, das Gesicht des Katholizismusses zu entlarven. 

    Der steht heute vor ganz anderen Problemen und löst sich gerade selbst auf 


  6. Cover des Buches Der Untertan (ISBN: 9783988289858)
    Heinrich Mann

    Der Untertan

     (382)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Das Buch ist von der Handlung, immer noch sehr aktuell. Eigentlich kann man es auf alle Zeiten übertragen und findet immer Aspekte und Parallelen. Im Deutsch LK habe ich mich durch das Buch gequält und habe es jetzt mal wieder versucht. Klar, die Handlung ist und bleibt in jeder Zeit aktuell, aber es ist einfach immer noch recht zäh. Manche Bücher die man in der Schule gelesen hat, fand man aus Prinzip doof und später dann richtig gut. Leider ist es hier nicht der Fall. Sprachlich toll, aber das bringt auch nichts, wenn die Story nicht vom Fleck kommt.

  7. Cover des Buches Sabbaths Theater (ISBN: 9783446251380)
    Philip Roth

    Sabbaths Theater

     (51)
    Aktuelle Rezension von: embit
    Ein altes, zynisches Ekelpaket wird vom Selbsthass geplagt. Mickey Sabbaths beste Jahre liegen lange hinter ihm und er denkt oft an die Zeit zurück, als er mit der talentierten Schauspielerin Nicki zusammen war und freche Straßentheater aufführte, mit denen er damals noch das Aufsehen der Öffentlichkeit erregen konnte. Daß Nicki eines Tages spurlos verschwand, lässt ihn bis heute nicht los, ebensowenig der Tod seines heldenhaften Bruders im Krieg. Seitdem, scheint's, rettet sich der sexbesessene Maniac von einer verbotenen Affäre zur nächsten, während seine Ehe mit Roseanna in Scherben liegt. Soll er versuchen, alles noch einmal gut zu machen oder lieber die Vorstellung beenden? Im Nachhinein ist es interessant, wie sehr die Hauptperson noch immer mit Erinnerungen behaftet ist, die zig Jahre zurück liegen. Sabbaths zynische Reden hätten von mir aus etwas öfter auftreten können, denn die waren ganz lustig. So richtig konnte ich mich nicht mit ihm identifizieren, da seine Beweggründe mir nicht immer ganz klar waren, vielleicht liegt's auch am Alter.
  8. Cover des Buches Elbendunkel 1: Kein Weg zurück (ISBN: 9783522506571)
    Rena Fischer

    Elbendunkel 1: Kein Weg zurück

     (145)
    Aktuelle Rezension von: Jd_bookworld

    Elbendunkel 1: Kein Weg zurück (1)



    @storrie.autorenplattform
    @renafischer

    Düster, dystopisch, gesellschaftskritisch: Ein Fantasy-Roman mit Sogwirkung.
    Im Jahr 2044 ist San Francisco von Unruhen zwischen Menschen und Elben geprägt. Als Upperclass-Mädchen und Tochter des Chefs der Elbensicherheitsbehörde, der gewaltsam gegen Elben vorgeht, führt Luz ein unbeschwertes Leben – bis zu dem Tag, als sie heimlich das Elben-Ghetto betritt. Luz ist fasziniert von der Untergrundgemeinde, vor allem aber von Darel, der mit einem regimekritischen Poetry-Slam auf der Bühne steht. Doch die Vorstellung wird von einer Razzia ihres Vaters gesprengt und Luz landet ohne sein Wissen als Gefangene auf dem Revier. Dort wird ein Geheimnis aufgedeckt, das Luz auf der Stelle zur Flucht vor ihrem Vater zwingt. Darel hilft ihr dabei. Allerdings verfolgt er seine ganz eigenen Ziele …
    Rasant erzählte Romantasy für alle Fans von guten Fantasy-Geschichten

    Meine Meinung :
    Der Schreibstil ist sehr angenehm und Spannend. Die Geschichte wird aus der Sicht von Luz, Niall, Darrel erzählt. So kann man als Leser verschiedene Perspektiven kennenlernen und die Gedanken und Gefühle erfahren während dem lesen. Das Setting ist wirklich einzigartig und ganz anders als man sich vorher vorgestellt hat.

    Fazit :

    Ein sehr spannender Auftakt 5 🌟

  9. Cover des Buches Unter Null (ISBN: 9783462318937)
    Bret Easton Ellis

    Unter Null

     (147)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Trautwein

    Oft ist es ja so, dass hochgepriesene Bücher nicht das erfüllen, was man erwartet. Das hier ist so ein Negativbeispiel. Es ist ein Sammelsurium von Erlebten oder Erfundenen. Geschichten aus einem verwöhnten, drogennehmenden Jungen. Die Schreibart ist ok, mal was anderes, aber die Geschichte hat mich nicht vom Hocker gerissen. Zum Glück ist das Buch dünn, denn sonst hätte ich eventuell abgebrochen, was SEHR selten vorkommt.

  10. Cover des Buches Die Kinder sind Könige (ISBN: 9783832166755)
    Delphine Vigan

    Die Kinder sind Könige

     (262)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Sehr greifbar und präzise schildert De Vigan, wie Mélanie Claux von Kindesbeinen an vom Fernsehen, besonders von Reality-Shows, fasziniert ist. Schließlich schafft sie es eines Tages selbst in die erste Folge einer Dating Show. Ein "mächtiges Suchtmolekür" wird in ihrem Hirn freigesetzt (S. 30). Jahre später kann sie sich dieser Sucht völlig hingeben: Sie hat mit ihren beiden kleinen Kindern als "Stars" bei YouTube und auf Instagram Millionen von Followern, die praktisch am gesamten Leben der Familie teilnehmen. Bis eines Tages die sechsjährige Kimmy verschwunden ist ...

    Der Polizistin Clara, die mit den Ermittlungen betraut ist, ist diese künstliche Welt völlig fremd. Akribisch recherchiert sie und stellt fest, dass Kimmy immer wenig Lust hatte, in den von ihrer Mutter aufwendig produzierten Videos mitzuwirken. Aus Claras Sicht wird uns die Absurdität dieser Inszenierungen vor Augen geführt. Aktionen, die nicht nur sinnfrei sind, sondern völlig überzogen, oberflächlich, teilweise gar gesundheitsgefährdend. Und wenn Mélanie an einer Stelle behauptet, die Kinder seien bei ihr Könige (S. 222), dann steht das im Kontrast zu ihrem Wunsch nach einer idealen Traumwelt, in der sie selbst die Königin ist (S. 95).

    Das Buch hat mich gefangengenommen, ich habe es sehr schnell durchgelesen. Einerseits wollte ich natürlich wissen, was mit Kimmy passiert ist, andererseits ist das Thema wahnsinnig interessant. Indem die Autorin der nach Außen orientierten, in einer künstlichen Welt lebenden  Mélanie, die pragmatische, zurückgezogene Clara gegenüberstellt, wird der Wahnwitz dieser Sucht nach fremder Anerkennung und Liebe durch  die Generierung von Likes und Followern um jeden Preis überdeutlich. Äußerst raffiniert ist der Blick in die Zukunft, zehn Jahre nach den geschilderten Ereignissen. 

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es regt zum Nachdenken an. De Vigan übt Gesellschaftskritik und das macht sie auf eine wahnsinnig anschauliche, spannende und eindrucksvolle Weise, auch wenn der Schreibstil eher nüchtern ist. Diese Nüchternheit spiegelt Claras Charakter wider, wird aber auch durch die im Text verteilten Verhörprotokolle und Aktennotizen unterstützt.

  11. Cover des Buches Der Antichrist (ISBN: 9783842415041)
    Friedrich Nietzsche

    Der Antichrist

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich finde das Buch so geil! Man muss bedenken, das ist aus dem 19. Jahrhundert und damals konnte sowas auch gefährlich werden. Es ist aber ziemlich geil zu lesen, wie Nietzsche überall drauf haut und alles zu Kleinholz vermöbelt. Mega!

  12. Cover des Buches Fliegende Fetzen (ISBN: 9783641098087)
    Terry Pratchett

    Fliegende Fetzen

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee

    Den Krieg auf die Schippe nehmen kann nur einer wirklich gut - Pratchett hat es mal wieder geschafft mit Humor und Scharfblick die Gesellschaft auf liebenswerte Art vorzuführen :)

    Mein Fazit: Ein weiterer re-read aus dem Scheibenwelt-Universum und wieder bin ich mit Samuel Mumm und Konsorten aus der Stadtwache von Ankh-Morpork unterwegs ... was für ein geniales Abenteuer mal wieder!

    Dieses Mal nimmt Pratchett die "Kriegstreibereien" aufs Korn; ein ernstes Thema, das er allzu genau mit viel trockenem Humor, Feingefühl aber auch sehr deutlich beleuchtet und mit sämtlichen Vorurteilen aufräumt.

    Ich hab mich wieder köstlich amüsiert, weil es trotz der zur Realität bezogenen Konflikte einfach wunderbar witzig war und der Menschheit so gekonnt den Spiegel vorhält. Der Autor hat wirklich meinen größten Respekt solch humorvolle Geschichten zu entwerfen und damit - ohne dass man es als Leser zunächst wahrnimmt - den "Finger genau auf die menschliche Überheblichkeit zu legen".
    Dazu kommt die geniale Auflösung durch den Patrizier, den man nie unterschätzen sollte, und der selbst Mumm noch überraschen kann :)

    Zitat: "Ich glaube, es heißt: >Wer den Frieden will, sollte für den Krieg bereit sein<, Exzellenz", sagte Leonard.
    Vetinari neigte den Kopf zur Seite, und seine Lippen bewegten sich, als er die Worte lautlos wiederholte. "Nein", sagte er schließlich. "Nein, ich glaube, das ergibt keinen Sinn." Seite 280

    Weltenwanderer

  13. Cover des Buches suchtraum (ISBN: 9783943292282)
    Sandra Stubbe

    suchtraum

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    In dem Buch geht es um Anna, welche in ihrer eigenen Welt zu leben scheint und sich immer mehr von der Realität entfernt. Ihre Gedanken drehen sich nur um das Gras, denn sie ist süchtig. Doch irgendwann wird ihr bewusst, dass etwas nicht stimmt. Sie entscheidet sich gegen den drogenkonsum und fängt wieder an zu träumen. Sie will ihr Leben umkrempeln, doch wird sie es schaffen?
    Anna ist ein schwieriger Charakter, ich konnte sie am anfang nicht leiden, vor allem wegen ihrer passiven Haltung. Doch im weiter Verlauf ist sie mir immer sympathischer geworden, vor allem, da man ihrer Gedankenwelt und nach dem Drogenentzug auch ihre Traumwelt richtig mitbekommt.
    Die Geschichte sit zwar kurz, doch man sollte sich nicht täuschen lassen. auf den wenigen Seiten ist mehr Inhalt und mehr Stoff zum nachdenken als in so manchen dicken Schinken.
    Besonders gut finde ich es, dass die geschichte ohne viel Tamtam erzählt wird, es ist eher wie eine Biografie, dadurch wird alles so viel realer und es wirkt auf jeden fall nicht so übertrieben, nciht so, als würde die Autorin auf Mitleid für Anna hinarbeiten.
    Besonders die Traumabschnitte und deren Deutung regen zum Nachdenken an und sind zwar eher psychologisch, doch sie wirken nicht fehl am Platz.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, vor allem den Weg mit Anna zu gehen, mit ihr zu leiden und zu hoffen und mitzufiebern. Das Buch ist sehr berührend und emotional aufwühlend und ich muss zugeben, dass cih am Ende Tränen in den Augen hatte. Auch hat mich dass Buch sehr zum Nachdenken gebracht.
    Ich würde dieses Buch allen empfehlen, die nach einer kürzeren, aber aber dennoch nicht seichteren Geschichte suchen und nach einem ernsthaften Buch, dass zum nachdenken anregt.
  14. Cover des Buches Die Schulter des Riesen (ISBN: 9783744893435)
    Raffael Rauhenberg

    Die Schulter des Riesen

     (26)
    Aktuelle Rezension von: dicketilla
    Gregor Bach, Silberschmied,34 Jahre.

    Eine einzige Unbeherrschtheit gab den Auslöser, der nichts mehr mit seinem unbeschwerten, sorglosen Leben gemein hatte. Doch wenig später musste er dieses Vorgehen teuer bezahlen - und jetzt durchlebte er das Leben derjenigen, die er doch einst so verachtete.

    "Sein altes Leben... Damals hatte er für seinen Wohlstand gearbeitet, nun arbeitete er an seiner Armut." (S.139)

    Es ist schon verstörend, wie schnell ein Mensch in eine ausweglose Situation, teilweise unverschuldet, gelangen kann. Wie das Labyrinth der behördlichen Unbegreiflichkeiten, ein Entkommen unmöglich machen. Sicher hat Gregor in manchen Momenten falsch gehandelt, aber wie sollte man ihm einen Vorwurf machen, in dieser surrealen Welt.
    Der Leser begibt sich mit ihm auf den Weg nach einem warmen Schlafplatz, landet in der Gruft, die ihren Namen zurecht trägt. Bettelt um einige Münzen, um sich sein Schließfach und einen Bissen leisten zu können. Sieht die verachtenden Blicke, die Scham, wie er sich vor seinen Kindern verbirgt.
    Aber dennoch verlor Gregor nicht seinen Blick für das Böse, den Dealern, die den Verfall von Menschen in Kauf nahmen, die Perversen, die sich an Jugendlichen, Kindern vergingen.
    So sieht er ein Ziel, dem jungen Ricky beizustehen, ihm einen Ausweg zu zeigen.

    Die Geschichte spielt in einer fiktiven Stadt in Deutschland, wird als eine Geschichte der Gegenwart geschildert.Und diese Gegenwart lauert bereits vor unseren Türen, ist in unseren Städten präsent. Mich hat diese Geschichte sehr erschüttert, ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, in der die Kluften mehr und mehr auseinander driften.
    Raffael Rauhenberg baut seine Gesellschaftskritik geschickt in die Handlung ein. Seine Wortwahl präzise, mit einer Genauigkeit, die Bilder entstehen läßt, die man eigentlich nicht sehen mag, Gerüche denen man entfliehen möchte. Menschen formt, die selbst in ihrer abgrundtiefen Verachtung, dennoch ein wichtiger Teil der Handlung werden. Selbst in dieser Trostlosigkeit etwas wie Sorge, Freundschaft erblühen läßt. Er fordert den Leser auf sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, hinzusehen, was da so schief läuft. Eine Hand, die sich uns entgegenstreckt, oftmals keine andere Wahl hat, geschweige bekommt.
    Die Aroganz derer, die sich  im Schoße des Wohlstands befinden, sich dessen ganzen Ausmasses des Elends nicht bewusst sind, ihre Verachtung nach außen tragen.

    Ich kann dieses Buch nur jedem Leser empfehlen, sich dem Umstand seines eigenen Lebens bewusst zu sein. In einer Welt, in der Konsum immer mehr im Vordergrund zu stehen scheint, Altersarmut droht, Mieten unerschwinglich werden, man sich nie um seiner Sicherheit sicher sein kann, seine Werte zu überdenken, Menschlichkeit zu bewahren, auch denen gegenüber, die schon ganz unten angekommen zu scheinen.

    Es ist nur ein Buch, ein Buch mit einer Geschichte, aber die dennoch weiß den Leser zu erreichen, ihn nie in solch eine Situation gelangen läßt. Im wahren Leben ein Netzt gespannt wird, dass uns davor bewahren möge.

  15. Cover des Buches Das lässt sich ändern (ISBN: 9783492274760)
    Birgit Vanderbeke

    Das lässt sich ändern

     (42)
    Aktuelle Rezension von: schokoloko29

    Adam Czupek ist ein draußen Kind. Während die Protagonistin ein drinnen Kind ist. Adams Mutter war durchgeknallt und wurde mit Psychopharmaka ruhig gestellt. Seine Kindheit war geprägt von Verwahrlosung, Isolation in der Familie, wenig Platz für Privatsphäre, Kreativität und sich alleine durchschlagen. Dagegen war die Protagonistin eine Tochter aus gutem Haus. Ein Schneider kam ins Haus und nähte ihrer Schwester und ihr selbst maßgeschneiderte Kleider, sie hat einen gute Bildungshintergrund und hat Logopädie studiert. Adam glaubt nicht ans Reden, sondern ans machen und zupacken. Diese beiden Menschen verlieben sich in einander und gründen eine Familie. Zum Verdruss ihrer beiden Familien und Freunden. Dann wird noch ihre gemeinsamt Wohnung gekündigt und sie stehen so gut wie auf der Straße. Doch da trifft die Protagonistin ihre alte Freundin Fritzi aus der Studienzeit wieder und sie beschließen zusammen eine WG zu machen. Fritzi hat nämlich ein altes verwahrlostes Haus in Jott- weh-de geerbt. Adam hilft beim renovieren. Und sie beiden Freundinnen und die Familie leben zusammen unter einem Dach.

    Für mich war das Buch einfach ein sehr schönes Leseerlebnis. Es erinnerte mich auch etwas an "Das alte Land" von Hansen. Es steht im Vordergrund die Improvisation von Lebensumständen und Resourcen und das Beste daraus machen. Und auch das Thema zurück zu der Handarbeit und zur Selbstversorgung.

    Mir hat es wirklich sehr gut gefallen. Ich mag aber auch die Autorin sehr!

  16. Cover des Buches Gehört Luther zu Deutschland? (ISBN: 9783451348464)
  17. Cover des Buches Serotonin (ISBN: 9783742409317)
    Michel Houellebecq

    Serotonin

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    Den Autor wollte ich mal mit einem seiner Werke kennenlernen. Nun gab es das Hörbuch, ungekürzt, bei meinem Pauschalanbieter. Frohgemut ging ich da ran und war erstmal entsetzt.

    Gut möglich, dass dies genau die Absicht des Autors war, die Leser zu schockieren. Mir ging es eindeutig zu weit. Dass einer, von seiner Größenordnung, so beherzt wie hemmungslos in die Kiste „sex sells“ greift, habe ich bisher noch nicht erlebt.

    Meist, selbst wenn mich einer damit genervt hat, ging es doch recht schnell vorbei, sodass es zum Eigentlichen rübergegangen werden konnte, also wartete ich geduldig auf etwas Substantielles. Viel Geduld war vonnöten. All die Pornodarstellungen, die einem hier vorgesetzt wurden, nahmen schlicht kein Ende. Das Beste war, dass der Autor im Text sagt, er findet nicht, dass es zu viel davon da ist. Er musste es also schon geahnt haben, dass sich so mancher Leser daran stören könnte. Irgendwann hielt ich den Mist nicht mehr aus: Es reichte wirklich. Und ich schmiss das Hörbuch aus meiner Bibliothek.

    Ein Gedanke ließ mich es nach einer Pause wieder aufnehmen: Es kann doch nicht sein, dass der Roman bei den Darstellungen bleibt. Etwas wollte der Autor bestimmt sagen. Man sieht, dass er schreiben kann. Irgendwo müsste also der Sinn des Ganzen verborgen sein. Zudem gab es eh kein anderes Hörbuch, das ich gern hören würde.

    So nach und nach, gegen die Hälfte, ließen sich die Konturen der sehr gut versteckten Idee erkennen. Vom Sex-Geplapper war deutlich weniger geworden, wobei man auch in der zweiten Hälfte mit Darstellungen des sexuellen Kindermissbrauch überrascht wurde. So langsam aber sah es nach einem gesellschaftskritischen Roman aus.

    Der Protagonist ist ein depressiver Mann von 46 Jahren, der mit seinem Leben so gut wie abgeschlossen hat. Er erzählt uns von seinem, wie er begreift, sinnlosen Leben; von seiner Unfähigkeit, sich zu binden, eine Familie zu gründen, obwohl an Frauen, die dies wollten, wohl kaum gemangelt hat; von seinem Unvermögen, irgendetwas zu ändern, gewissen Einfluss zu nehmen, das gilt für seine Tätigkeit im landwirtschaftlichen Sektor; und schließlich von seinem Versagen seinem ehem. Mitstudierenden ggü, da er auch den beim Aufstand der Milchbauern nicht retten konnte, selbst wenn er dies gewollte hätte.

    Wer also in einer depressiven Phase steckt, für den ist der Roman eine weniger passende Lektüre.

    Gut, man kann sagen, Houellebecq hält dieser Generation den Spiegel vors Gesicht und zeigt in seinem Roman das Schicksal des entmächtigten und letztendlich entmannten Mannes, denn gegen seine Depressionen muss er ein Medikament nehmen, der ihn impotent werden ließ. All dies dem Leser mitzuteilen wäre mit 80 Prozent weniger aus der Kiste sex sells auch prima gegangen. Der Roman hätte davon nur gewonnen.

    Christian Berkel hat toll gelesen. Den Charakter dieses unglücklichen Mannes vermochte er so gut, so schlicht und ergreifend darlegen! Auch Berkels Darbietung war der Grund für mich, das Hörbuch wieder aufzunehmen. Diese war echt eine Meisterleistung.

    Fazit: Ein gesellschaftskritisches Werk, das eindringlich die Auswirkungen des seit paar Jahrzehnten gelebten Neoliberalismus zeigt, sowohl auf privater als auch auf der gesellschaftlichen Ebene. Den einfachen Leuten, die von ihrer Hände Arbeit leben und ihr Land bestellen wollten, geht ebenso schlecht wie denjenigen, die auf mittlerer Verwaltungsebene versucht haben, ein sinnvolleres System, z.B. in der Landwirtschaft, aufzubauen. Kein Land und kein Volk profitiert von diesen neoliberalen „Werten“, wie Houellebecq es beeindruckend zeigt. Ein trauriger Roman, der aber auch aufrüttelt und gerade deshalb, als Plädoyer gegen Neoliberalismus (meine Interpretation, der Begriff fällt da nicht), noch länger im Gedächtnis bleiben wird.

  18. Cover des Buches Augen in der Grossstadt (ISBN: 9783936428681)
  19. Zeige:
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