Bücher mit dem Tag "gesellschaftliche normen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gesellschaftliche normen" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Die Vegetarierin (ISBN: 9783746637600)
    Han Kang

    Die Vegetarierin

     (444)
    Aktuelle Rezension von: WolfgangPhilipp

    Eine, aus der Sicht ihres Gatten, perfekte Ehefrau - durchschnittlich, unauffällig, still, Ihren ehelichen Pflichten (Kochen, Putzen, Sex) nachkommend - beschließt, kein Fleisch mehr zu essen, was ihre Familie zutiefst verstört und provoziert. Als ihr Vater bei einem Famlientreffen versucht, ihr gewaltsam Fleisch einzuflößen, begeht sie einen Selbstmordversuch.
    Dann missbraucht der Schwager ihre Tendenz, sich immer mehr wie eine Pflanze zu fühlen, indem er sie im Rahmen eines obsessiven Kunstprojekts mit Blumen bemahlt und dann erst von einem ebenfalls bemahlten Kollegen sexuell missbrauchen lässt und sich dann selbst an ihr vergeht. Und schließlich besucht ihre Schwester sie in der Psychiatrie und begleitet ihr langsames Verhungern, da sie sich irgendwann weigert, sich von etwas anderem als Wasser und Licht zu ernähren.
    Zusammengefasst ein richtiges Gute-Laune-Buch, das allerdings auch einen ziemlichen Sog auf mich ausgelöst hat.
    Ich konnte es bei allem Abgestoßensein nicht abbrechen.
    Allerdings gebe ich zu bedenken, dass ich mit der Südkoreanischen Welt und Gesellschaft nicht wirklich vertraut bin und sich mir deshalb sicher viele Anspielungen und Kritikpunkte nicht erschlossen haben.
    Verstörend.

  2. Cover des Buches Meistererzählungen (ISBN: 9783596906475)
    Stefan Zweig

    Meistererzählungen

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Flickercat

    Leidenschaft und Angst, Liebe und Hass, kurz: große, intensive Gefühle stehen in Stefan Zweigs Novellen aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt und er versteht es, den Leser mit seinen Beschreibungen mitzureißen.
    Fast immer wird der Kern der Geschichten wunderbar fließend in eine gelungene Rahmenhandlung eingebettet. Die meisten der enthaltenen Novellen sind sehr melancholisch und teilweise auch ziemlich traurig, die Protagonisten dabei ganz unterschiedlicher Natur. Vom sich vernachlässigt fühlenden Jungen über die junge Frau, die ihr ganzes Leben einem Mann hinterherschmachtet, der sich nicht an sie erinnert, bis hin zum heimlichen Homosexuellen, der unter seiner Situation leidet. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Geschichten sich zu sehr ähneln.

    Stefan Zweigs Stil ist dabei streckenweise ziemlich beschreibungslastig (ich finde ja die Szene in „24 Stunden im Leben einer Frau“ klasse, in der die namensgebende Frau über mehrere Absätze hinweg fasziniert die Hände von Roulette-Spielern „liest“ und ihre Schlüsse daraus zieht ^^). Er nimmt sich Zeit für kleine Gesten und Eindrücke, die so viel ausmachen und die die Figuren sehr bildhaft und nachvollziehbar für den Leser werden lassen.
    Mir hat diese bildhafte, intensive Art des Erzählens sehr gut gefallen.

  3. Cover des Buches Der Gott der kleinen Dinge (ISBN: 9783596521685)
    Arundhati Roy

    Der Gott der kleinen Dinge

     (299)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Die Zusammenfassung vermittelt, dass es um eine verbotene Liebesgeschichte geht. Das kommt schon auch vor, ist aber so gering, dass es eigentlich nicht auf den Buchrücken gehört.Arundhati Roy führt bereits im ersten Kapitel unerträglich viele Personen ein und springt dann fröhlich von Zeiten, Orten und Personen hin und her. Das ist nicht toll sondern nervig. Die zahlreichen Metaphern wirken oft aufgesetzt und zu gewollt. Die Geschichte der Zwillinge hat gute Ansätze, aber leider verläuft sich die Geschichte dann immer wieder. Das furchtbar tragische Ereginis schwebt über allem und wird immer wieder angedeutet. Als es dann soweit ist, verpufft das ganze sehr schnell. Weil das Buch seit Jahren gekauft wird, zahlreiche Fans und Preise bekommen hat, waren meine Erwartungen sehr groß. Leider ist dieses Buch nichts für mich. Literatur ist auch immer Geschmackssache, Gott sei Dank.

  4. Cover des Buches The Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde (ISBN: 9780575131033)
    Robert Louis Stevenson

    The Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde

     (147)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee

    Im London des 19. Jahrhunderts wundert sich Mr. Utterson über das merkwürdige Verhalten seines Freundes Dr. Jekyll und dessen Beziehungen zu dem grausamen Mr. Hyde. Schließlich kommt er der unglaublichen Wahrheit nahe....


    „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ ist wohl Robert Louis Stevensons bekanntester Roman, sein Titel längst als geflügeltes Wort in Gebrauch, wenn man zwei Seiten eines Charakters ausdrücken möchte.

    Leider ist der Clou der Geschichte ebenso bekannt, was mir die Überraschung beim Lesen genommen hat. Dennoch war es interessant, aus der Perspektive den unwissenden Utterson die Ereignisse zu verfolgen.

    Schade fand ich, dass dieser am Ende nicht selbst auf die Lösung kommt, sondern er und der Leser alles aus zwei Briefen erfahren. Diese waren etwas zäh zu lesen, vor allem die Begründung Dr. Jekylls für sein Vorhaben.

    Die moralischen Lehren, die man aus der Geschichte ziehen kann, kann sich jeder selbst ableiten. Diese subtile Botschaft gefiel mir.

    Ein wenig skeptisch bin ich bei der Darstellung der Wissenschaft. Ist sie gut oder böse? Ich denke, es liegt am ausführenden Wissenschaftler, wie dicht Genie und Wahnsinn beieinander liegen.

    Die Geschichte ist trotz geringem Umfangs atmosphärisch sehr dicht geschrieben und ist ein höchst lesenswerter Klassiker.

  5. Cover des Buches Hotel du Lac (ISBN: 9783961611072)
    Anita Brookner

    Hotel du Lac

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Leseratte_09

    Ich war sehr gespannt auf den mit dem Booker Prize ausgezeichneten Roman über die Schriftstellerin Edith Hope, die von ihren Freunden ins zeitweilige Exil an den Genfer See geschickt wird. Und das nur, weil sie sich in den Augen ihrer Freunde falsch verhalten hat.

    Brooker hat die Fähigkeit, mit ihrer Sprache gewaltige Bilder zu erzeugen. Und auch wenn scheinbar in diesem Buch sehr wenig bis gar nichts passiert, so ist doch die Sprache, die vieles in Bewegung bringt und die Figuren vielschichtig erscheinen lässt.

    Leserinnen und Leser müssen allerdings bereit sein, sich auf etwas scheinbar belangloses und handlungsarmes einzulassen, um dies entdecken zu können. Ich habe mich zunächst schwer getan, in das Buch einzutauchen, doch die Sprache von Anita Brookner hat mich so gefesselt, dass ich das Buch am Ende begeistert zur Seite legen konnte.

  6. Cover des Buches Unsagbare Dinge. Sex Lügen und Revolution: Nautilus Flugschrift (ISBN: 9783864381737)
    Laurie Penny

    Unsagbare Dinge. Sex Lügen und Revolution: Nautilus Flugschrift

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Bücherkrähe

    Unsagbare Dinge war mein Einstieg in die feministische Lektüre, und ist bis heute mein Lieblingsbuch auf diesem Gebiet. Laurie Penny schreibt mit einer Wut und einer Wucht, die ich in und an mir selbst wiedererkenne.
    Wie auch in Fleischmarkt geht es in Unsagbare Dinge um die Mechanismen, mit denen Frauen nach wie vor die Gleichstellung versagt wird. Natürlich existiert diese schon auf dem Papier, aber in der gesellschaftlichen Wahrnehmung und im (mehr oder weniger unbewussten) Verhalten von Männern gegenüber Frauen zeigt sich immer wieder sehr deutlich, dass es noch ein weiter Weg ist.

    Ausführlicher als in Fleischmarkt geht Penny auch wieder auf Magersucht und Essstörungen allgemein als Symptom einer sexistischen, permanent Frauen und Mädchen bewertenden Gesellschaft ein, und erklärt sie zu einer Bewältigungsstrategie, um mit den Anforderungen und Erwartungen zurechtzukommen. In diesem Zuge erklärt Penny auch das Phänomen der Misogynie unter Frauen, meisten „hübsche“ gegen „nicht hübsche“ Frauen bzw. umgekehrt. Dass dabei keiner gewinnt, bringt sie auf den Punkt: „Du kannst nicht gewinnen. Wenn eine Frau sich entschließt, ein politisches Statement abzugeben, indem sie weniger Zeit auf die Körperpflege verwendet, wird sie in das Lager der BH-verbrennnenden Emanzen gesteckt, doch wenn sie sich konventionelle Schönheitsstandards zu eigen macht oder einfach nur Gefallen daran findet, gilt sie als oberflächliche manipulative Schlampe.“ (S. 44)

    Ein anderer Aspekt, den Penny mehrmals diskutiert, ist der „Beißreflex“ von Männern bzw. wie Frauen vor allem online der Raum genommen wird. „Viele Männer können offenbar ihr Leid nur artikulieren, wenn sie gleichzeitig Frauen daran hindern, das ihre zu artikulieren.“ (S. 75) Sei es, dass man Frauen immer wieder zu gemäßigter Sprache anhält (S. 76) oder sie online als „durchgedrehte hysterische Zicken, Zensoren, keinen Deut besser als Nazis“ tituliert, „und wahrscheinlich brauchen [sie] nur einen ‚richtigen Mann‘, der es [ihnen] mal anständig besorgt, einen ‚richtigen Mann‘ wie einen von denen, die in den Kommtar-Threads damit drohen, [Frauen] den Kopf abzureißen und in den Rumpf zu masturbieren.“ (S.192). Wer Pennys Darstellung überzogen findet surft blind durch das Internet, denn ich habe all sowas auch schon zu hören bekommen oder unter Kommentaren anderer Frauen gelesen. Es ist eine treffende Analyse, was Frauen ständig im Internet widerfährt, besonders, wenn sie sich zu tagespolitischen und gesellschaftlichen Themen kritisch äußern.

    Es gibt noch viele weitere Aspekte in diesem Buch, die erwähnenswert wären. Ich habe selten, wenn überhaupt schon einmal, ständig nicken müssen wie bei Unsagbare Dinge. Es ist meiner Meinung nach das wichtigste feministische Werk unserer Zeit, denn es zeigt deutlich auf, dass sich Sexismus und Misogynie seit den 50er Jahren schlicht angepasst haben statt zu verschwinden, und sich in moderneren Phänomenen niederschlagen.
    Mehr noch als Fleischmarkt empfehle ich Unsagbare Dinge uneingeschränkt. Ich habe in der Rezension zu Noah Sows Buch Deutschland Schwarz Weiß geschrieben, dass es für mich die Kategorie der Bücher, die man gelesen haben muss, gibt. In diese Kategorie gehört Unsagbare Dinge.

     

    "Wir sind die, die zu laut lachen und zu viel reden und zu viel wollen und für sich arbeiten und eine neue Welt sehen, knapp außer Reichweite, die am Rand der Sprache darum ringt, ausgesprochen zu werden. Und manchmal, zu später Nachtstunde, nennen wir uns Feministinnen."

  7. Cover des Buches Die Frauen am Fluss (ISBN: 9783453360563)
    Katherine Webb

    Die Frauen am Fluss

     (98)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    England 1922: Nach einem Skandal, der die aus wohlhabendem Hause stammende Irene in der Londoner Gesellschaft ins Abseits stellte, heiratete sie den Gutsherrn Alistair Hadlight und zog zu ihm nach Slaughterford, einem kleinen Dorf in der Grafschaft Wiltshire. An das Landleben dort konnte sich die junge Frau nur zögerlich gewöhnen, da ihr sowohl Nancy, die Tante ihres Ehemannes und bisherige Gutsherrin, als auch einige Dorfbewohner mit Misstrauen begegneten. Einzig mit Pudding, der 16jährigen Tochter des Dorfarztes und Stallmädchen bei den Hadlights, konnte sie sich anfreunden. Als dann Alistair, Irenes Mann, brutal ermordet und Puddings Bruder Donald verdächtigt wird, begeben sich die beiden Frauen gemeinsam auf die Suche nach der Wahrheit. Dann ist da noch die 17jährige Clemmie, ein stummes Mädchen das in Eli Tanner verliebt ist, dessen Familie als üble Bande im Dorf verschrien ist und die alle auch irgendwie in die Geschichte verwickelt sind. 

    Die britische Schriftstellerin Katherine Webb wurde 1977 geboren und wuchs in der Grafschaft Hampshire im Süden Englands auf. Sie studierte Geschichte an der University of Durham und arbeitete anschließend in einigen Aushilfsjobs als Kellnerin, Verkäuferin, in Bibliotheken und war auch als Hausmädchen in Herrenhäusern tätig. Während dieser Zeit begann sie mit Schreiben. Ihr erster Roman erschien 2011, einige weitere folgten, die alle in der Spiegel-Bestsellerliste erschienen. Nach Aufenthalten in London und Venedig lebt die Autorin heute in der Nähe von Bath/England.

    Die Autorin macht uns zunächst ausführlich mit der geografischen Lage des Ortes Slaughterford mit seinen beiden Mühlen, seinen Bewohnern mit ihren Eigenarten, den wichtigsten Personen und wie sie in Bezug zueinander stehen, bekannt. Dies ist zwar sehr lobenswert, aber wenn etwa ein Drittel des Buches sonst nichts weiter geschieht, wird es ermüdend und langweilig. Als endlich der im Klappentext erwähnte Mord passiert, kommt etwas Schwung in die Geschichte. Leider hält der nicht allzu lange an und es beginnt Nancys und Puddings endlose Suche nach der Wahrheit, nach dem Mörder und nach den Geheimnissen des idyllischen Dorfes. Der Knalleffekt kommt dann zum Ende, als sich die verworrene Geschichte endlich aufklärt und man sich als Leser doch ziemlich veralbert vorkommt. 

    Fazit: Schöner Schreibstil, seltsamer Aufbau mit verschiedenen Zeitebenen – hatte mir mehr erwartet.

  8. Cover des Buches Kein Ort. Nirgends (ISBN: 9783518224793)
    Christa Wolf

    Kein Ort. Nirgends

     (64)
    Aktuelle Rezension von: FriediM
    Wenn ich an die DDR-Schriftstellerin Christa Wolf denke, fallen mir als erstes Werke ein wie “Kassandra” oder etwa “Medea”. Die im Dezember 2011 verstorbene Autorin hat prägende Literatur verfasst, die vielleicht nicht jedem geläufig ist, die aber stets situationskritisch ist. Die Erzählung “Kein Ort. Nirgends” aus dem Jahr 1979 ist ein fiktionales Gespräch zwischen den empirischen Charakteren Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode[1] im Jahr 1804, beide haben kurze Zeit später, unabhängig voneinander, Selbstmord begangen. Die Szenerie ist eine typische Teegesellschaft der Epoche der (antirevolutionären) Romantik, in denen nicht nur die beiden bereits genannten Persönlichkeiten anwesend sind, sondern auch Schriftsteller wie etwa Clemens Brentano (“Des Knaben Wunderhorn”), seine Schwestern Bettina und Gunda, sowie Friedrich Carl von Savigny, welcher die anwesenden Frauen förmlich anzieht. Die Zeit – zwischen der Französischen Revolution und der Märzrevolution 1848 – ist eine Zeit in der es gilt einen Neuanfang zu gestalten. Die Gespräche in dieser Teegesellschaft sind meist trivial, und Kleist und Günterrode sind ganz klare Außenseiter in diesen Gesprächen. Abwechselnd wird aus den Perspektiven der beiden Charaktere erzählt. Nach und nach beginnen die beiden ungleichen Protagonisten zu begreifen, dass sie sich gar nicht so unähnlich sind und kommen ins Gespräch über ihre hoffnungslose Situation in dieser Gesellschaft. Was außerdem auffällt, sind die beinahe schon böswillig wirkenden Bemerkungen aller anwesenden Personen, welche ihnen jedoch scheinbar nicht übel genommen werden. Die Erzählung ist komplex erzählt mit vielen Rückblenden vor allem über Kleists Depressivität und Günderrodes Gedichten, auch Savigny’s Anziehungskraft auf Frauen wird mehrmals betont. Doch was ist diese Erzählung im Hinblick auf die DDR? Genauso wie die Romantiker um 1800 standen die Bürger der sowietischen Besatzungszone bzw. der DDR zwischen zwei Umbrüchen, zum einen der Teilung Deutschlands, zum anderen der späteren “Wende”. Die Frage wie man sich in einer solchen Phase verhalten soll, was richtig und was falsch ist, das Gewisswerden der Hoffnungslosigkeit zwischen solch revolutionären Schritten stehen im Fokus der Erzählung, verschleiernd hindeutend auf die Situation der DDR. Dieses teils sehr kompliziert gestaltete Gesellschaftsgespräch kann als gesellschaftskritisch, wenn nicht sogar als systemkritisch bezeichnet werden, interessant gestaltet mit teilweise sehr rabiatem Humor. Hier trifft man auf das genaue erzählerische Gegenteil von Erzählungen wie es zum Beispiel in “Die neuen Leiden des jungen W.” der Fall ist, in welchem die Handlung eher “locker” gehandhabt wird.
  9. Cover des Buches Puppen sind doch nichts für Jungen! (ISBN: 9783854521976)
    Ludovic Flamant

    Puppen sind doch nichts für Jungen!

     (4)
    Aktuelle Rezension von: kakaoschnuten
    Es ist kein Geheimnis, dass Nicos Tante ein bißchen komisch ist. Dass sie Nico zum Geburtstag aber eine Puppe schenkt, ist dann doch etwas zu viel des Guten. Wirklich überraschend für alle Beteiligten: Nico ist begeistert und schließt die Puppe sofort ins Herz!

    Zuerst begegnen Nicos Eltern dem Ganzen mit Gelassenheit und setzen darauf, dass sich Nicos Begeierung für „Mimi“ von alleine gibt. Doch als Nico beschließt, seine Puppe mit in die Schule zu nehmen, endet die Geduld seiner Eltern schlagartig.

    Strenge Worte, der Versuch, eine echtes Jungsspielzeug zu kaufen oder das beherzte Durchgreifen des Vaters – nichts hilft. Denn Nico wünscht sich kein „echtes Jungenspielzeug“ – Nico möchte einen Puppenwagen, um seine Mimi in die Schule schieben zu können. TROTZDEM bekommt er einen Werkzeugkoffer. Für echte Jungen. Mit richtigem Werkzeug.

    Der Familiensegen hängt schief. Nicos Eltern streiten sich. Die Lösung des Ganzen finden dann am Ende die Kinder selbst.

    Äußerst charmant und mit mehr als einem Augenzwinkern, nimmt „Puppen sind doch nichts für Jungen!“ die gesellschaftlichen Normen aufs Korn. Mit unendlichem Witz konfrontiert Ludovic Flamant uns mit den Beschränkungen in unseren Köpfen. Und Jean-Luc Englebert schafft es mit seinen Illustrationen, das Gefühlsleben der Familienmitglieder sichtbar werden zu lassen.

    Ein wichtiges Thema, ganz wunderbar umgesetzt!
  10. Cover des Buches Die hässlichen Fünf (ISBN: 9783407758095)
    Axel Scheffler

    Die hässlichen Fünf

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Buchfresserchen1

    Alle sagen sie sind hässlich und sie selbst glauben es auch.
    Wie gut das sie nicht alleine sind. Das Gnu, der Geier, der Marabu, die Hyäne und das Warzenschwein sind eine Randgruppe der Gemeinschaft der afrikanischen Tiere.
    Aber trotz aller Häßlichkeit gibt es doch jemanden der sie liebt, nämlich ihre Kinder. Die finden sie sind die Besten.

    Ein wunderschön gestaltetes Bilderbuch , das die Kinder dazu anregt nachzudenken, ob man immer hübsch und schön sein muss um geliebt zu werden.
    Was macht das Äußere aus? Kann man nicht von innen her schön sein.
    Vielleicht muss es einfach auch hässliche Tiere geben, damit die schöneren so recht auffallen.
    Sicherlich sähe der Geier hübscher aus, wenn er nicht so einen kahlen Kopf hätte, aber wie bekäme er den wieder sauber, wenn er mit Federn bewachsen wäre, wo der doch damit tief ins Aas der toten Tiere muss?
    Aber egal was die anderen auch denken, für die Kinder sind Mama und Papa einfach die Besten und das soll auch so sein.

    Ein schönes Buch das zum Nachdenken anregt und auch kleinen Kindern schon aufzeigt, das es nicht unbedingt auf äußere Schönheit ankommt, auch wenn diese einem das Leben natürlich erleichtern kann.

  11. Cover des Buches Es klingt nach Liebe (ISBN: 9783596185634)
    Kate Saunders

    Es klingt nach Liebe

     (9)
    Aktuelle Rezension von: annewiegner
    Dass sich die Liebe in Irrungen und Wirrungen verstrickt, ist allseits bekannt, und kommt wie im Leben so auch in Romanen vor. Kate Saunders erzählt die Geschichte von drei Paaren, eigentlich von vieren, die sich finden, trennen, finden - das ewig gleiche Spiel.

    Ich habe mich über viele Seiten hinweg gefragt, was mich an dem Erzählstil stört. Nach ungefähr der Hälfte des Buches wusste ich es:

    Es ist der genervte Grundton, in dem sich die Figuren mitteilen.

    Vier Liebespaare: die Eltern mit jeweils neuen Partnern, den Sohn und seine große Liebe, die Tochter und ihre lesbische Freundin. Egal, wer mit wem redet, jeder fühlt sich von dem, was der andere sagt und tut,nach kurzer Zeit genervt, versucht aber, es sich nicht anmerken zu lassen. Dazu kommen die Vulgarismen in einem ansonsten recht ansprechend geschriebenen Text. Der Hund furzt ständig und diverse Schwänze werden besichtigt, wobei ich nicht die der Hunde meine. Grauenvoll! Der Sohn bezeichnet seine große Liebe zwischendurch auch gern mal als Schlampe, am Ende heiratet er sie doch. Zwanzig Seiten später greift auch die Tochter zu dieser Herabwürdigung, was sie ebenfalls nicht davon abhält, zu ihrer lesbischen Freundin zurückzukehren. Überhaupt ist der Sex der eigentliche Motor der ganzen Geschichte, er treibt die Figuren voran, an ihm entzünden sich die Konflikte, auf ihn läuft am Ende alles hinaus. Vielleicht ist das normal für einen Liebesroman? Meinen Geschmack trifft es jedenfalls nicht und mit Liebe hat das meiner Meinung nach wenig zu tun.

  12. Cover des Buches Der Duft von Sandelholz (ISBN: 9783426419526)
    Laila El Omari

    Der Duft von Sandelholz

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Krimifee86

    Zum Buch: Elisha ist unsterblich in den jungen Arzt Damien verliebt. Und er auch in sie, nur leider ist er durch ein Versprechen bereits an eine andere Frau versprochen und auch Elisha wurde von ihren Eltern verlobt. Schaffen die beiden es trotz aller Widrigkeiten zueinander zu finden? Ein klassischer Indienroman, der in die Zeit der englischen Kolonialherrschaft entführt und den Leser in eine unbekannte und faszinierende Welt tauchen lässt.

     

    Das Cover: Mir gefällt das Cover okay. Es ist in meinen Augen viel zu schlicht und auch irgendwie so nichtssagend. Ich stelle mir Indien immer wahnsinnig bunt und farbenprächtig vor, davon jedoch lässt das Cover nichts erkennen. Schade, im Laden wäre ich sicherlich weiter gelaufen. 2/5 Punkte.

     

    Die Story: Die Story ist eigentlich relativ schnell erzählt: Zwei Liebende, die aus gesellschaftlichen Gründen nicht füreinander bestimmt zu sein schein und es irgendwie schaffen müssen, gegen alle gesellschaftlichen Konventionen doch noch zusammenzufinden. Aber natürlich wird auf den knapp 700 Seiten noch viel mehr erzählt und die Familiengeschichten von Elisha und Damien über Jahre ausgebreitet. Zum Teil interessant und spannend, zum Teil aber auch viel zu viele Wiederholungen und deshalb langweilig. Erst als noch ein Spion ins Spiel kam, nahm die Geschichte für mich endlich Fahrt auf. 3/5 Punkte.

     

    Die Charaktere: Elisha ist die Protagonistin des Romans und am Anfang mochte ich sie sehr gerne, aber leider hat sie für mich im Laufe der Story an Faszination verloren. Statt erwachsen zu werden, verhält sie sich immer mehr wie ein bockiges Kleinkind und bringt ihre Familie damit in große Gefahr. Das genaue Gegenteil von ihr ist ihre Schwester May, die ich am Anfang merkwürdig fand und dann immer mehr schätzen lernte. Gerne hätte es mehr um sie gehen dürfen als um die dritte Schwester Charlotte, die alles andere als eine Sympathieträgerin war. Damien mochte ich auch nicht sonderlich, habe ich doch seine Motive oftmals nicht verstanden. Ein toller Charakter in dem Buch war aber Shalina. Sie hätte gerne eine größere Rolle spielen und stärker in Erscheinung treten dürfen. 2/5 Punkte.

     

    Der Schreibstil: Der Schreibstil von Laila El Omari ist okay. An manchen Stellen war ich voller Spannung und musste unbedingt wissen, wie es wohl weitergeht, an anderen Stellen eher gelangweilt. Der Autorin gelang es nicht, die Spannung konsequent aufrecht zu erhalten. Nichtsdestotrotz war es ein einigermaßen kurzweiliges Lesevergnügen. Bemängeln muss ich jedoch,dass das Land Indien für mich sehr blass geblieben ist. Das ist schade, denn in vielen anderen Romanen wird die bunte Welt in den schillerndsten Farben gezeichnet. Die Autorin hat sich für meinen Geschmack zu sehr auf die englische Kolonialgesellschaft konzentriert – die Mischung der beiden Welten ist ihr kaum gelungen. 3/5 Punkte.

     

    Fazit: „Der Duft von Sandelholz“ ist ein ziemlich klassischer Indienroman, der ins Indien der Kolonialzeit entführt und eine Liebesgeschichte vor diesem Hintergrund aufzeigt. Der Autorin gelingt es dabei leider oft nicht, die Spannung zu halten, denn sie driftet ab in Unwesentliches. Auch sind nicht alle Charaktere besonders gut gezeichnet und auch die Schönheit Indiens wird nur angedeutet. 3/5 Punkte.

     

    Kurzmeinung: Ein klassischer Indienroman, der die Kolonialzeit anhand einer Liebesgeschichte schildert und in fremde Welten entführt.

     

    Mehr von mir zu den Themen Bücher, Essen, Reisen, Fotos, Geocachen, Disney, Harry Potter und noch vieles mehr gibt es unter: https://www.facebook.com/TaesschenTee/

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