Bücher mit dem Tag "gesellschaftlicher umbruch"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gesellschaftlicher umbruch" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Gehe hin, stelle einen Wächter (ISBN: 9783328100188)
    Harper Lee

    Gehe hin, stelle einen Wächter

     (143)
    Aktuelle Rezension von: SofiaCuorDiLeone

    Ich persönlich verfasse meine Rezensionen gerne eine gute Weile, nachdem ich manche Bücher gelesen habe. Der Grund dafür ist der, dass ich dann das Gefühl habe, das Gelesene vollständig verarbeitet zu haben und noch einmal Zeit hatte, gründlich darüber nachzudenken, was ich dazu zu sagen habe. Bei diesem Werk von Harper Lee bin ich leider etwas gespalten - an sich liest sich das Buch gut und ich verstehe durchaus seinen Kultstatus (zumindest bis zu einem gewissen Grad), aber leider muss ich sagen: Nach dem lesen ist wenig bei mir hängen geblieben. Damit meine ich keineswegs, dass ich mich nicht an das Buch erinnere (in dem Fall würde ich mich nicht darüber äußern, da ich das unangebracht fände), sondern viel mehr, dass der Inhalt und Sprachstil für mich nicht stark genug waren, um wirklich einen nennenswerten Eindruck zu hinterlassen. Das ist schade, da das Buch keinesfalls schlecht ist - es ist nur für mich persönlich einfach nicht stark genug, um mir anderen Werken mitzuhalten, die sich entweder mit ähnlichen Themen befassen oder aus der gleichen Zeit stammen.

  2. Cover des Buches Sterne über der Alster (ISBN: 9783492306973)
    Micaela Jary

    Sterne über der Alster

     (75)
    Aktuelle Rezension von: julestodo
    Der zweite Band von Micaela Jary um die Familie Dornhain aus Hamburg. Schon den ersten Band habe ich sehr gerne gelesen, nun wollte ich gerne erfahren, wie es der Familie weiterhin ergeht. Die Zeit um den 1. Weltkrieg und die Zeit danach sind gut wiedergegeben und das Schicksal der Menschen, die diese Zeit miterleben mußten. Nicht nur die Situation der Familie Dornhain ist gut wiedergegeben, auch die der Menschen aus nicht so gut situierten Schichten, die sich in der Zeit nach dem Krieg versuchen müssen sich über Wasser zu halten und zu überleben.
    Der Schreibstil von Micaela Jary gefällt mir sehr gut. Die Bücher, die ich bisher gelesen habe, und auch dieses hier sind flüssig zu lesen und die Personen scheinen authentisch.
    Gerne werde ich weitere Bücher von dieser Autorin lesen!

  3. Cover des Buches Vor dem Sturm - Bd.1 (ISBN: 9783881207010)
  4. Cover des Buches Der taumelnde Kontinent (ISBN: 9783423346788)
    Philipp Blom

    Der taumelnde Kontinent

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Buchmacherin

    Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges ist in aller Munde, jährt er sich dieses Jahr doch zum 100. Mal. Zum Gedenken an die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts finden weltweit zahlreiche Veranstaltungen statt und der Buchmarkt wird überschwemmt von wissenschaftlichen Arbeiten oder Erfahrungsberichten im Histotainment-Bereich. Deutungsmuster werden in Frage gestellt und neu konzipiert (man denke da etwa an“Die Schlafwandler”-Debatte) und die Frage, wer eigentlich Schuld war, ist noch immer nicht geklärt.
    Anders als viele Publikationen, die sich vorwiegend mit dem Schlachthergang oder bloßer Diplomatiegeschichte befassen, wählt der heute in Wien lebende Philipp Blomeinen anderen Zugang: er untersucht in seinem Werk “Der taumelnde Kontinent – Europa 1900-1914“, erstmals erschienen 2008, vor allem gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Wandlungsprozesse.  Ganz elementar sind die skizzierten Spannungen, die dadurch deutlich werden und die im Wesentlichen dazu beigetragen haben, dass ein solch “Großer Krieg”, wie er etwa von Frankreich und England genannt wird, entstehen konnte: nationaler Egoismus versus globale Vernetzung, Moderne versus Tradition, Frauenemanzipation versus hegemoniale Männlichkeit, Monarchismus versus Demokratisierung und und und..

    Klappentext:

    Der Beginn des 20. Jahrhunderts war eine atemlose Zeit. Sigmund Freud erforschte die unbekannten Seiten der Psyche. Die Physik entlockte der Materie das Geheimnis der Atome. Die Malerei befreite sich von den Gegenständen. Die Frauen forderten Wahlrecht. Die Aristokratie begann Macht und Einfluß zu verlieren. In den 15 Jahren zwischen der Weltausstellung 1900 in Paris und dem Beginn des Ersten Weltkrieges, bisweilen als Zeit der Ruhe vor dem Sturm verklärt, entstand das moderne Europa. Alle Bereiche des Lebens, Alltag, Gesellschaft, Politik, Kunst und Wissenschaften wurden von rasanten Veränderungen erfaßt. Niemand ahnte, daß die neuen Errungenschaften im Ersten Weltkrieg erst einmal zunichte gemacht werden sollten. Philipp Blom widmet jedem dieser 15 Jahre ein Kapitel, das anschaulich und unterhaltsam einen bestimmten Aspekt des Umbruchs beschreibt. So entfaltet er das facettenreiche Bild einer Kultur, in der alte Gewißheiten fragwürdig wurden und die in eine offene, ungewisse Zukunft trieb.

    Eins vorweg: Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich musste es in Vorbereitung auf ein Hauptseminar lesen, das sich der Jahre vor Kriegsausbruch widmet und hatte bisher eher die Erfahrung gemacht, dass man als Student sehr trockene Lektüre empfohlen bekommt. Ganz anders gestaltete sich dann die Lesezeit dieses Werkes. Gebannt saß ich vor dem Buch und ließ das Essen zur Nebensache verkommen – das ist mir für die Uni wahrlich selten passiert, wenn nicht gar noch nie!
    Oft hat man nämlich das Problem, dass deutsche Historiker einen sehr trockenen Stil führen, es ist, als schrieben sie nur für ihre Kollegen, denn für die Öffentlichkeit. Dass dieses Buch dennoch erstaunlich gut zu lesen ist, liegt daran, dass Philipp Blom nicht nur in Wien sein Studium der Geschichte, Philosophie und Judaistik absolvierte, sondern auch in Oxford. Britische Historiker weisen in ihrer Schriftlichkeit einen eklatanten Unterschied zu den hiesigen auf, sie schreiben für das Volk und das merkt man auch an ihrer sehr flüssigen und offenen Ausdrucksweise. Der internationale Einfluss ist hier also deutlich zu merken, was dem Buch sehr zu Gute kommt.
    Identifikation wird zusätzlich dadurch gewonnen, dass die einzelnen Jahreskapitel sich jeweils einem bestimmten Ereignis oder einer Hauptfigur widmen, anhand derer sozioökonomische, kulturelle und politische Gegebenheiten illustriert werden. Dabei widmet sich Blom auch Literatur und Kunst, führt viele Beispiele an und lockert dadurch das Geschriebene auf. Sehr anekdotenhaft werden berühmte und weniger berühmte Persönlichkeiten vorgestellt. Auch Emotionen werden provoziert, etwa wenn es um das Schicksal der Chemikerin/Physikerin und zweimaligen Nobelpreisträgerin Marie Curie geht. Dem Zeitgeist angepasst, wird in angemessenem Umfang auf die Geschlechtergeschichte eingegangen und beiden Perspektiven gebührende Aufmerksamkeit gezollt.
    Es ist zu erwarten (und man wird dabei nicht enttäuscht), dass man sich nach der Lektüre einen sehr guten und umfassenden Überblick über die Rahmenbedingungen eines Gesellschaftslebens verschaffen konnte, das durch seine Errungenschaften einen vermeintlich sicheren Stand gewonnen hatte und ohne Krieg wahrscheinlich weiter floriert wäre. Erstaunlich, wie Europa dennoch in den Krieg schlittern konnte und was dazu beigetragen hat.
    Einzig für mich nachteilig (das ist aber oft so bei populärwissenschaftlichen Abhandlungen) ist es, dass der Anmerkungsapparat sich am Ende befindet. Das macht nerviges vor- und zurückblättern leider unabdingbar.

    Fazit:

    Wer sich gerne auch einmal fernab von Schlachtgräben und Kugelgewittern mit dem Vorabend eines Krieges beschäftigen möchte und dabei Wert auf gute Unterhaltung legt, ist hiermit bestens bedient. Die Taschenbuchausgabe reißt mit einem Kostenpunkt von 14,90 € auch kein zu großes Loch in die Taschen. Zeitlos wird es auch nach 2014 noch seine Aktualität beanspruchen können und bietet eine hervorragende Ergänzung zu den Topsellern der Auslagen.

  5. Cover des Buches Berlin, Bülowstraße 80 a (ISBN: 9783847679363)
    Gabriele Beyerlein

    Berlin, Bülowstraße 80 a

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Tora
    Inhalt: Der Roman Berlin, Bülowstraße 80a erzählt von Sophie Baronesse von Zietowitz und ihrer Tochter Lotte.
    Sophies Lebensweg wurde bereits von ihrer Mutter festgelegt. Zunächst fügt sie sich in ihre Rolle als Ehefrau und Mutter. Doch mit der Zeit merkt sie, dass ihr etwas fehlt.
    Lotte dagegen hat es von Anfang an schwer: die von der Gesellschaft  auferlegten Aufgaben und Pflichten eines Mädchens genügen ihr nicht. Sie kann sich einfach nicht vorstellen, als Ehefrau und Mutter "zu enden". Stattdessen will sie lieber studieren und als Ärztin arbeiten. Doch noch haben Frauen nur begrenzten Zugang zu Abitur und Studium.
    Während noch für Sophie in ihrem gesellschaftlichen Kreis nur eine Zukunft offen steht, vollzieht sich bereits zehn, fünfzehn Jahre später ein Wandel, der von den Frauen hart erkämpft werden muss.

    Bewertung: Ich muss gestehen, ich wusste zu Anfang nicht, worauf ich mich bei diesem Buch einließ. Beim Kauf habe ich noch gezweifelt, ob es sich überhaupt lohnt - warum sonst sollte es für einen Euro auf dem Grabbeltisch liegen?
    Berlin, Bülowstraße 80a hat mich jedoch eines Besseren belehrt!
    Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Es hat mich wirklich gefesselt: ich habe mit den Charakteren mitgelitten und -gefühlt.
    Dieser Roman zeigt auf sehr schöne Weise die Anfänge der Frauenemanzipation in Deutschland.
    Zum einen wird an Sophies Beispiel die traditionelle Frauenrolle im 19. Jahrhundert dargestellt: Ehefrau und Mutter, die den Ehemann unterstützt. Zum einen zwar glücklich verheiratet, aber doch nicht erfüllt in ihrer Rolle. Wir lernen ihren inneren Konflikt zwischen Treue und Aufbegehren kennen. Das Schreiben von Romanen und Novellen hilft ihr ihrer Gefühle Herr zu werden. Doch der Tätigkeit als Schriftstellerin ernsthaft nachzugehen, würde wieder einem gesellschaftlichen Tabu gleichkommen.
    Auf der anderen Seite ist da ihre Tochter Lotte, die einen für Mädchen "untypisch" wachen Verstand hat. Seit dem Kindesalter ist es ihr Wunsch Ärztin zu werden. Während der Vater - der eigentlich sehr konservativ eingestellt ist - sie in ihrem Wissbegehren unterstützt, ist die Großmutter gegen diese neumodischen Flausen. Sophie steht hier gewisserweise zwischen den Fronten - hin- und hergerissen, wie sie zu dem Thema stehen soll. Dies führt widerum zu Konflikten zwischen Mutter und Tochter.
    Da man das Geschehen abwechselnd aus Sicht beider Mädchen/Frauen kennenlernt, konnte ich mit beiden gut mitfühlen, egal ob es dabei um die Zweifel am eigenen Stand mit seinen Traditionen ging oder um ungerechte Entscheidungen der Eltern.

    Das einzige, was mir gefehlt hat; ein Glossar.
    Mit manchen Begriffen und Ausdrücken konnte ich leider nichts anfangen. Hier hätte ich mir am Ende des Buches bspw. Übersetzungen der französischen und lateinischen Wendungen sowie Erläuterungen z.B. zur erwähnten Mode etc. gewünscht.

    Langer Rede, kurzer Sinn: lesenswert! ;)

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