Bücher mit dem Tag "gesellschaftskriti"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gesellschaftskriti" gekennzeichnet haben.

23 Bücher

  1. Cover des Buches Der Anschlag (ISBN: 9783453441590)
    Stephen King

    Der Anschlag

     (732)
    Aktuelle Rezension von: la_vie

    Ich bin eigentlich kein großer Stephen King-Leser, aber nachdem ich erzählt bekommen hatte, dass es sich bei dieser Geschichte um eine Zeitreise-Geschichte handelt, musste ich sie unbedingt lesen. Und ich bin nicht enttäuscht worden. 

    Die über 1000 Seiten haben mich anfangs zwar etwas abgeschreckt, aber die Geschichte ist wirklich unglaublich spannend. Die letzten 300 Seiten habe ich am Stück weggelesen, weil ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. 

    Man begleitet einen Mann auf eine Zeitreise in die Vergangenheit - genauer gesagt in die späten Fünfziger- und frühen Sechzigerjahre. Das Ziel der Zeitreise ist, das Attentat auf J.F. Kennedy zu verhindern. Die Idee dahinter ist damit automatisch das Attentat auf Martin Luther King, die daraus resultierenden Rassenunruhen und den Vietnamkrieg zu verhindern und somit tausende von Leben zu retten. Jedoch scheint sich die Vergangenheit regelrecht dagegen zu wehren geändert zu werden, und zwar mit diversen Autopannen, plötzlich ausrastetenden Leuten und sonstigen Verstrickungen. Dadurch haben sich teilweise die witzigsten Szenen ergeben.

    Natürlich spielt eine Liebesgeschichte auch noch eine Rolle, die der ganzen Geschichte noch eine gewisse Tragik bringt.

    Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen. Ich habe es mit großer Begeisterung gelesen.

  2. Cover des Buches Momo (ISBN: 9783522202992)
    Michael Ende

    Momo

     (2.356)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Das Buch ,,Momo" von Michael Ende ist eine starke Geschichte über Freundschaft, in der es vor allem darum geht, wie wir unsere Zeit auf der Erde nutzen. Gerade in unserer heutigen reizüberfluteten Welt, in der es vor Ablenkung nur so wimmelt, kann diese Frage den Blick wieder auf das Wesentliche und Wahrhaftige lenken. 

    Bereits ,,die unendliche Geschichte" von Michael Ende hat mich so berührt, da ich so viele spirituelle Impulse herauslesen konnte. Als jemand der frei von Religion an eine alles umfassende Wahrheit glaubt, die auf Liebe und Selbstermächtigung baut, habe ich mich sehr gesehen und verstanden gefühlt. Spätestens nach ,,Momo" wurde Michael Ende mein absoluter Lieblingsautor. Für mich liegt ein besonderer Zauber in seinen Worten und die Protagonisten sind mir sehr ans Herz gewachsen. Jeder für sich ist ein Original, mal voller Humor, Weisheit oder unbeschwerter Lebensfreude. In dieser Geschichte findet man wohl von allem ein bisschen und noch viel mehr. Und wie bereits in ,,die unendliche Geschichte" kann man auch hier sehr viel zwischen den Zeilen lesen. 

    Ich kann jedem von Herzen empfehlen, sich für diese Geschichte zu öffnen und sie auf sich wirken zu lassen. Vielleicht siehst du die Welt danach aus einer ganz anderen Perspektive als zuvor. 

  3. Cover des Buches Pandemonium (ISBN: 9783551313683)
    Lauren Oliver

    Pandemonium

     (1.211)
    Aktuelle Rezension von: Bee2205

    in diesem BAnd sind die Kapitel in "jetzt" und "damals" eingeteil, wodurch wir nach jedem Kapitel in der Zeit springen. Durch diese Zeitsprünge möchte man die ganze Zeit weiterlesen, da man unbedingt wissen will, was zu den jeweiligen Zeitpunkten passiert ist.

    In den damals Kapiteln erfahren wir, wie sich Lena in der Wildnis geschlagen hat, wie sie sich anderen Menschen anschließen konnten und wie sich ihr Leben verändert hat.

    In den jetzt Kapiteln befindet sie sich wieder innerhalb der Mauern und versucht einen Auftrag für die Rebellen zu erledigen, welche sie vor verschiedene Schwierigkeiten stellt, während ihre Gedanken und ihr Herz noch bei Alex sind. Jedoch schleicht sich mit der Zeit noch eine weitere Person in ihr Herz.

    Der zweite Teil ist anders als der erste, was aber nicht schlimm ist und man neuen Schwung bekommt und der Cliffhänger am Ende sorgt dafür, dass ich auf jeden Fall wissen muss wie der dritte Teil weiter geht. Zusätzlich gibt es noch die ein oder andere Überraschung, die einem geboten wird in diesem Buch.

  4. Cover des Buches London Underground (ISBN: 9783453419100)
    Oliver Harris

    London Underground

     (42)
    Aktuelle Rezension von: Sjard_Seliger

    Vorneweg sei gesagt: Wer sich für sowas wie unterirdische Bunkeranlagen, Staatsgeheimnisse und Verschwörungstheorien aus dem Kalten Krieg interessiert, ist hier allerbestens bedient. 

    Die Geschichte an sich hat sehr oft Parallelen zu den Filmen "Insomnia" mit Al Pacino (Cop ermittelt gegen Mörder in unwegsamen Gelände, malträtiert durch Schlafentzug) und "Auf der Flucht" mit Harrison Ford (Cops ermitteln gegen ihn, muss seine Unschuld beweisen). Das stört aber nicht finde ich, sondern ergibt in diesem Fall eine interessante Genre-Mixtur.

    Hauptfigur Nick Belsey ist ein etwas "anderer" Cop aus London-Hampstead, 38,  hat schon etliches auf dem Kerbholz was arbeitsrechtliche Konsequenzen betrifft und ist auch sonst nicht der aller umgänglichste Mensch.  Das macht ihn jedoch unglaublich greifbar, interessant und  eben menschlich - Sympathiepunkte hat er bei mir gewonnen. Auch die Nebencharaktere waren gut ausgearbeitet - wobei das auch hier wieder bis zum Übermaß ausartet, wieder zum Ende hin. Es tauchen dann wirklich unfassbar viele Personen auf, die Wichtiges zur Geschichte beitragen, und es fällt manchmal schwer, noch zu folgen und den Überblick zu behalten. Das senkt auch die Spannungskurve, die jedoch vor dem Finale zum Glück wieder deutlich ansteigt.

    Der Schreibstil ist recht flott, kantig, mit kurzen, eindeutigen Sätzen und einer Prise Sarkasmus, mit zuweilen fast lakonischer Sprache. Dadurch lässt sich das Buch einerseits schön flüssig und zügig lesen... Andererseits sind die merkbar zahlreichen Dialoge doch sehr oft umfangreich und so detailliert, dass man genau lesen muss und das den Lesefluss ausbremst - vor allem zum Ende hin. Außerdem ist sehr häufig unklar, wer gerade spricht und man muss ein Stück zurück lesen, um den Anfang der Konversation zu finden. Das hätte man besser machen können. 


    Bemerkenswert finde ich hier die Tatsache, dass man London mal von einer anderen, dunkleren Seite kennenlernt, die einem als Besucher sonst verborgen bleibt. London wurde nach dem 2. WK, zu Beginn des Kalten Krieges, quasi fast komplett untertunnelt und mit Bunkern und Fernmeldezentralen versehen, was Tatsache ist. Hier wurde exzellent und ausgiebig recherchiert. Man kann sich kaum vorstellen, welches Ausmaß diese Anlagen haben und sich verborgen für alle tief im Untergrund von London verstecken. 

    Auch die im Buch genannten Bunkerstandorte und Gebäude existieren tatsächlich, ebenso wie Londoner Straßen. Das Dorf Piltbury existiert allerdings nicht nach meiner Recherche, jedoch die umliegenden. 


    Alles in Allem ein sehr spannender, düsterer Polit-Thriller mit einer intelligenten, durchdachten Story - mit kleinen Schwächen im Schreibstil.

  5. Cover des Buches Ready Player One (ISBN: 9783596706648)
    Ernest Cline

    Ready Player One

     (736)
    Aktuelle Rezension von: ScriptumFelicis

    Zusammenfassung:

    In einer Welt, die von wirtschaftlichen und ökologischen Krisen geplagt ist, flüchten die Menschen in die OASIS - eine virtuelle Welt, die von James Donovan Halliday erfunden und programmiert wurde. In dieser Welt kann man alles tun, alles sein und alles erleben – was immer man will. 

    Als Halliday stirbt, hinterlässt er drei Schlüssel, die den Zugang zu einem Easter Egg öffnen. Derjenige, der das Easter Egg findet, erbt das Vermögen und damit auch die Kontrolle über die OASIS. Wade Watts begibt sich ebenfalls auf die Suche nach dem Easter Egg und wird bald darauf nicht nur in ein gefährliches virtuelles Abenteuer gezogen, nein, auch in der Realität muss er bald nach seinem Leben fürchten. Das mächtige Unternehmen IOI kennt keine Grenzen, um die Kontrolle über die OASIS zu erlangen.

    Meinung:

    Der Autor entführt den Leser in eine dystopische virtuelle Welt, die überaus faszinierend ist und des Lesers Sehnsüchte hervorruft. Eine virtuelle Welt – bei der man die Schule bequem von zuhause aus besuchen kann? Eine Welt, bei der man die schönsten Orte der Welt bequem von zuhause aus besuchen kann und es sich trotzdem wahnsinnig echt anfühlt? Die Vielfalt der Umgebungen, Charaktere und Möglichkeiten der OASIS sind beeindruckend und ein absoluter Traum. 

    Ernest Cline schafft hier eine Mischung aus Dystopie, Science-Fiction, Abenteuer und einem großen Hauch Nostalgie. Er versteht es die Elemente der Popkultur (bspw. Videospiele, Filme, Musik) geschickt miteinander zu verweben. Ich denke, es ist hier wichtig, zu betonen, dass die popkulturellen Referenzen in großer Fülle vorhanden sind. Wer sich damit nicht so richtig auskennt, könnte einiges möglicherweise nicht verstehen oder sich „erschlagen“ fühlen.

    Und obwohl hier die OASIS eindeutig den größten Teil der Geschichte einnimmt, so werden trotzdem gesellschaftliche reale Themen berührt – so beispielsweise die Ausbeutung der Erde, die Skrupellosigkeit von Unternehmen, die Auswirkungen einer perfekten Virtualität aber auch die Macht des Zusammenhalts.

    Die Charaktere an sich fand ich allesamt gut ausgearbeitet und überzeugend. Aufgrund der Erzählperspektive (Ich-Erzählung) bleibt man ganz nah an Wade dran und kann so seinen Schlussfolgerungen beiwohnen und seinen Gedankengängen folgen. Andere Spieler lernt man anfangs nur anhand ihrer Avatare kennen und dennoch verleiht die Beziehung, die Wade zu ihnen aufbaut, der Geschichte Tiefe und Emotionen. 

    Die Handlung ist gespickt mit Abenteuern, Rätseln und dem übergeordneten Wettlauf gegen die IOI, was die Spannung von Anfang bis Ende aufrechterhält und mich vollkommen fesseln konnte. 

    Fazit:

    Ready Player One war für mich ein mitreißender Pageturner.

  6. Cover des Buches Leere Herzen (ISBN: 9783442718382)
    Juli Zeh

    Leere Herzen

     (319)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Ein sehr gesellschaftskritischer Roman wurde hier erschaffen. Wir lernen das Geschäftsmodell von Britta und Babak kennen und bis ich begriffen hab bzw realisiert habe, ja das machen die bzw das versteht man unter der Brücke, hat ein bisschen gedauert. Während der Geschichte wurde es teilweise spannend und dann das Ende, was mich nicht ganz so glücklich zurück lässt.

    Trotz Ende kann ich das Buch empfehlen!

  7. Cover des Buches Das Leben des Vernon Subutex 1 (ISBN: 9783462005981)
    Virginie Despentes

    Das Leben des Vernon Subutex 1

     (102)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    „Alles was entsteht, Ist wert, daß es zugrunde geht“, lässt Goethe Mephistopheles zu Faust sagen. Dies könnte auch der Leitspruch für Virginie Despentes Bestseller Das Leben des Vernon Subutex gewesen sein. Gleich zu Beginn verliert Vernon seine Pariser Wohnung, weil er für die Mieten seit geraumer Zeit nicht mehr aufkommen kann. Seinen durchaus legendären Plattenladen hat er schon vor Jahren verloren. In der Zwischenzeit hat er davon gelebt, seine Vinyl-Restbestände bei Ebay zu verkaufen. Und in der Not half ihm sein alter Freund Alex Bleach aus, ein berühmter und vermögender Rockmusiker. Nur ist der mittlerweile an einer Überdosis verstorben und nun hat Subutex keine Rücklagen, kein Einkommen und keinen Gönner mehr. Alles was er noch hat, ist eine lange Liste mit ehemaligen Kumpels, Bandkollegen, Partyfreunden und Ex-Liebschaften, die er nun abarbeitet, um eine Zeitlang ein Dach über dem Kopf zu haben. Despentes kostet diese eskalierende Abwärtsspirale genüsslich aus und währenddessen entwirft sie ein (manchmal heillos überspitztes) Sittengemälde und Gesellschaftsdrama der französischen Société.

    „Sie [weiß] noch nichts von den Schlägen, die sie irgendwann zerbrechen werden.“

    Vernon Subutex Absturz ist letztlich nur die Rahmenhandlung, um die verschiedenen Protagonisten einzuführen – und zu zerlegen. Da gibt es den obligatorischen Rechtsradikalen des Front National, eine junge Muslimin, vielleicht militante Islamistin? Einen Party-, selbst- und kokainsüchtigen Börsenspekulanten, ein brasilianisches transsexuelles Model, eine Pornodarstellerin, einen professionellen Internettroll, das ewige Groupie, letztlich kein Klischee, das Despentes nicht zu bedienen wüsste. Und trotz der Stereotypie (oder vielleicht auch gerade deswegen) sind Despentes Erzählperspektiven herausragend. Tatsächlich nimmt man ihr die unterschiedlichen Charaktere ab. Sie beweist sich nicht nur als hervorragende Beobachterin, sondern auch als Meisterin im Aufbau glaubwürdiger Charaktere.

    Das hat allerdings einen Preis. Denn Despentes baut mit Genuss einzelne Szenen und Personen langsam und behutsam wie ein Kartenhaus auf, nur um diese dann um so wirkmächtiger einstürzen zu lassen. Was als traditionelles dramatisches Stilmittel daherkommt, wirkt als dramatische Ironie oder teils als Sarkasmus bitterböse, nutzt sich allerdings auch schnell ab und wird vorhersehbar, zumal die Grenze zum Zynismus mehr als einmal überschritten wird. Im Kern geht es bei Despentes, wie bei so vielen zeitgenössischen Romanen, um Krisenbewältigung durch Sex. Nun könnte man natürlich einwenden, dass es doch eigentlich um Identitäten geht, um Lebenswünsche, -ziele und -träume an denen die Menschen scheitern. Um eine Generation, die in der Nachfolge von Sex, Drugs and Rock ’n‘ Roll geglaubt hat, das Leben bestünde aus einer ewigen Party. Spätestens mit Anfang 40 aber feststellen muss, dass ein Leben doch etwas länger dauert, als mit 20 gedacht, und das nun eine entsprechende Planung hermuss. Ein ewiges Thema, eine Spielart der Midlife-Crisis. Nur warum verbleiben ausschließlich alle Charaktere dann auf der Ebene der Promiskuität?

    „Wenn man über 40 ist, gleicht die ganze Welt einer bombardierten Stadt.“

    Die Antwort ist so einfach, wie erschütternd und dürfte in der Biographie der Autorin begründet sein. Virginie Despentes wurde als Teenager vergewaltigt und „eine Vergewaltigung, sagt sie, mache besessen“, weshalb Rache und Gewalt in ihren früheren Arbeiten eine wesentliche Rolle einnehmen. Während Gewalt mittlerweile immer weiter an den Rand drängt, bleibt Sex, das Kernelement ihrer Romane. Das Explizite ihrer früheren Tage ist glücklicherweise verschwunden. Der Sex in Das Leben des Vernon Subutex ist ein literarischer geworden und kein pornografischer mehr, wie noch zu Zeiten des Gewaltpornos „Baise Moi“.

    Selbst der schlechteste Mensch kann einem guten Zweck dienen. Er kann ein abschreckendes Beispiel geben.

    Bei Despentes gibt es keine Helden. Da ist niemand durchweg gut oder sympathisch. Ja, nicht einmal ausgewogen differenziert. Bei Despentes dominiert der nihilistische Hedonismus. Hier zerstört sich nicht nur Vernon Subutex vor unseren Augen, Despentes demontiert sogleich die gesamte französische Gesellschaft der 60er Jahrgänge. Die Realität holt alle irgendwann auf den Boden zurück und in diesem Falle genießt es Despentes, dies stellvertretende an ihren Protagonisten durchzuexerzieren. Despentes lässt niemanden ausbrechen, niemand kann aus seiner Haut, alles bleibt beim Alten, bis zur Zerstörung, bis zum Tod. Es ist ein fatalistischer Roman, ein traditionelles Drama ohne Perspektiven ohne Hoffnung. Das Unvermeidliche wird geschehen, Vernon Subutex, landet unweigerlich auf der Straße. Das einzig Überraschende ist, dass er nicht stirbt. Das wiederum erklärt sich daraus, dass dies lediglich der erste Band einer Trilogie ist. Band zwei und drei befinden sich bereits in der Übersetzung und Band zwei wird im Frühjahr 2018 auf dem deutschen Buchmarkt erscheinen.

    Das Leben des Vernon Subutex ist ein guter Roman, ganz ohne Frage, aber ob es ein grandioser Roman ist, wie das Feuilleton und die Werbung den Hype zu verkaufen versuchen? Für mich ist es zu wenig Innovation und zu sehr das immer Gleiche, das schon Dagewesene. Sex und Übertreibung als Stilmittel hat man schon besser gelesen. Wer allerdings die französische Gesellschaft mag, wer Dramen liebt, wer herausragend gezeichnete Charaktere genießt, wer vielleicht einen Bezug zum Rock der 80er Jahre hat, der wird einen kurzweiligen und äußerst gefälligen Roman erhalten.

  8. Cover des Buches Herr aller Dinge (ISBN: 9783404177943)
    Andreas Eschbach

    Herr aller Dinge

     (304)
    Aktuelle Rezension von: BiblioNights

    — Ich komme ohne viel Umwege zum Punkt. Dieses Buch ist erstklassig. Die Handlung ist von Anfang bis Ende durchdacht, nahezu perfekt. Das Buch ist Science Fiktion vom Feinsten. Die Romantik ist subtil und dennoch hat es mich so sehr berührt wie lange kein Buch mehr. Ich konnte es wirklich kaum aus der Hand legen, bin durch die Seiten geflogen, und habe mich dennoch gezwungen langsam zu lesen, damit ich so lange wie möglich genießen kann.🌹

    — Beeindruckt hat mich nicht nur die Handlung, sondern auch der Schreibstil und der Sprachgebrauch des Autors. Irgendwann im ersten Viertel ist mir aufgefallen wie verschieden der Autor Sprache und Worte verwendet, je nachdem aus welcher Perspektive er schreibt. Klar, viele Autoren tun dies, aber bei ihm war es als wäre er komplett in diesen Charakter geschlüpft. Einfach nur genial. 🥂

    — Die Charaktere? *Chef Kuss* Jeder Charakter hat seine eigene Persönlichkeit, Tiefe und Eigenschaften. Ja, sogar die Nebencharaktere. Niemand bleibt hier blass. Alle wurden mehr oder weniger wichtig, waren nicht "einfach nur so da" Ich möchte nicht in Spoiler Territorium geraten, aber die Details in diesem Buch. Woah...

    — Nachdem das Buch zu Ende, konnte ich nicht einfach zum nächsten Buch greifen. Ich musste noch sehr lange über dieses nachdenken. Es ist wirklich wunderschön und gleichzeitig zu tiefst traurig. Bittersweet wie man so sagt. Die Handlung ist sehr Science Fiktion lastig, ja, aber ich wünschte mehr Leser würden die Schönheit in diesem Werk sehen. Für mich ein absolutes Jahreshighlight. ❄️

  9. Cover des Buches Go Set a Watchman (ISBN: 9780062409867)
    Harper Lee

    Go Set a Watchman

     (59)
    Aktuelle Rezension von: AnasBuchsammlung

    Handlung: Sie ist nun eine erwachsene Frau. Scout nennt sie kaum noch jemand, sie heißt nun wieder Jean Louise. Doch eine richtige Lady ist sie nicht geworden. Für Korsetts und lange Röcke hat Jean Louise, zum Missfallen ihrer Tante Alexandra, immer noch nicht viel übrig. Als sie für einen Urlaub aus New York in ihre alte Heimat Maycomb zurückkehrt, merkt sie stark, wie sehr sie während ihrer Zeit in der Großstadt gewachsen ist, und wie wenig sich die Leute von Maycomb verändert haben. Sie sieht ihr Umfeld nun mit erwachsenen Augen und muss erkennen, dass Maycomb nie so friedlich und geeint war, wie sie es als Kind immer dachte.

     

    Meinung: In diesem zweiten Band zu Harper Lees genialem Werk „To Kill a Mockingbird“ gibt es keinen direkten Mittelpunkt, um den sich die Geschichte dreht. Viel mehr geht es um Jean Louises Leben und um die Entdeckungen, die sie in ihrem Heimatdorf macht. Dadurch wird die Geschichte aber nicht schlechter. Mir ist es sehr einfach gefallen, mit der Protagonistin mitzufühlen und ihre Gedankengänge nachzuvollziehen, was sicherlich auch an dem grandiosen Schreibstil lag. Es hat mich unheimlich gefreut, die mir bekannten Charaktere nochmal zu erleben, so viele Jahre nach der ersten Geschichte. Allerdings muss ich sagen, dass die erwachsene Sicht auf die Dinge, die Jean Louise nun hat, zum Schluss hin sehr ernüchternd und sogar frustrierend für mich war. Das Ende fand ich leider mehr als unbefriedigend. Trotzdem habe ich den Großteil des Buches genossen und würde jedem empfehlen, diese Geschichte zu lesen, der „To Kill a Mockingbird“ geliebt hat – und ganz, ganz starke Nerven besitzt.

  10. Cover des Buches Tot (ISBN: 9783746099446)
    Rob Blackland

    Tot

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Alexa_Koser

    Zum Buch: Der depressive Rick hat die Nase voll und bereitet seinem Leben mit einer Kugel in den Kopf ein Ende. Was dann jedoch folgt, hat nichts von Erlösung, sondern er findet sich in einer Art Zwischenwelt wieder, die alles andere als schön ist… Er lernt weitere Menschen kennen, die sich auch nicht mit dem System arrangieren konnten und geht mit ihnen durch die Hölle…

    Meine Meinung: Rick wird in eine Zwischenwelt katapultiert, in der gemordet und gelogen wird, die ganze Umgebung ist dunkel und furchteinflößend. Der Schreibstil ist hier sehr echt, das fördert wirklich eine morbide Stimmung zutage. Man begegnet anderen „verirrten“ Seelen, die auch irgendwie versuchen, das Ganze zu überstehen. Ein richtiges Ende gibt es eigentlich nicht. Man merkt hier auch wieder einmal, dass Angehörige von Selbstmördern unheimlich leiden müssen. Die Figur von Ricks Freundin Nadja hat mich auch sehr berührt und ich habe mit ihr gelitten.

    Der Autor, der sehr offen mit seiner eigenen Depression umgeht, verarbeitet in diesem Roman seine eigene Geschichte, seine Ängste und Vorstellungen. Dadurch ist mir dieses Buch irgendwie zu Herzen gegangen, obwohl ich manchmal wirklich pausieren musste beim Lesen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich das Buch eigentlich richtig schlimm finde. Das spiegelt so gar nicht meinen Vorstellungen von einem Leben nach dem Tod wieder und ich fand das Buch zu düster. Dennoch ist es sehr authentisch und ich bin froh, es gelesen zu haben! An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an den Autor, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

    Mein Fazit: Wie man vielleicht merkt, lässt mich dieses Buch sehr zwiegespalten zurück. Einerseits hat es mich im Herzen berührt und andererseits auch abgestoßen durch die vielen morbiden Gestalten. Aber lesenswert ist das Buch trotzdem und ich gebe eine Empfehlung an starke Leser aus, die mit so viel Tod umgehen können!

  11. Cover des Buches The Eye of Zoltar (ISBN: 9781444707311)
    Jasper Fforde

    The Eye of Zoltar

     (7)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext
    Jennifer Strange, 17 jähriges Waisenkind, Leiterin von KAZAM und letzte Drachentöterin, obwohl dieser Titel mittlerweile in Drachenbeschützerin umgewandelt werden müsste, ist wieder auf RETTUNGSMISSION. Diesmal in einem Bugatti Royale.

    "The Royale, however had one major drawback: the steering, which was unbelievably heavy. Lady Mawgon dealt with the problem by spelling me a simple Helping Hand, which look more or less like a severed hand but can do all manner of useful handrelated work such as kneading bread, copying letters or even taking the Quarkbeast for a walk. Although helpful having a disembodied hand on the Bugattis' steering wheel was admittedly a bit creepy, especially as this one was hairy and had 'No More Pies' tattooed on the back."

    Nicht weil dies, anstelle des geliebten VW Käfers in verblichenem Blau und mehr Rost als Farbe ein angemessenerer Wagen für die sie begleitende Prinzessin incognito, König Snodds Tochter wäre, sondern weil die "Once Magnificent Boo" ("einst großartig" wird Boo genannt, seit ihr ihre Zauberzeigefingerspitzen auf unglückliche Art abhanden kamen) mit ihrem geliebten VW Käfer "volkswagen beetle pale blue 1959" einen Trafalmosaurier vor den jägerischen Ambitionen des Vaters der Prinzessin, King Snodd, durch Verfrachtung ins Cambrian Empire retten wollte. Dabei gingen sowohl der Käfer, als auch die einst großartige Boo und der Trafalmosaur
    In short, the Trafalmosaur was a lot like a Tyrannosaurus Rex, but without the sunny disposition and winning personality. verloren.

    Once Magnificient Boo kann durch simples Lösegeld - Entführungen sind ein sehr beliebtes Geschäftsmodell im Cambrian Empire - wieder ausgelöst werden. Der schäbige doch geliebte VW findet sich damit eventuell auch wieder, doch wie löst Jennifer zusammen mit Perkins die anderen Probleme, die ihr der Autor und ihr Job in diesem dritten Band der Dragonslayer Reihe aufhalsen? Das Cambrian Empire ist, verglichen mit dem Kingdom of Snodd, im Ununited Empire in der kulturellen und technischen Entwicklung noch recht zurückgeblieben, dies ist der Grund dafür ist, dass die Adrenalin-Junkie- Tourismusbranche boomt. Nun muss Jennifer auch noch einen Edelstein, genannt „Das Auge des Zoltar“, für den mächtigen Shandar finden, der sonst droht, die mit zwei verbliebenen Exemplaren sehr überschaubare, pazifistisch eingestellte Drachenpopulation im Kingdom of Snodd auf Null zu drücken. Leider ist besagter Edelstein laut allen befragten Ratgeberbüchern mit ziemlicher Sicherheit ins diffuse Reich der Legendenbildung zu verorten und somit mit fast 100% Wahrscheinlichkeit nicht leicht aufzuspüren. (Grade III Legendary Statur for Centuries - also sehr sehr sehr unwahrscheinlich, aber lange nicht so unwahrscheinlich wie Grade II Status : ohne Nachweis der Existenz.) Für Jennifer und ihre Abenteuer-Crew stellen Wahrscheinlichkeiten in diesem dritten Band große Probleme dar. Dabei verspricht ihnen die 12-jährige cambrische Fremdenführerin Addie doch schon durch ihr Engagement für die gefährliche Reise, den Reise Fatalitäts Index auf 50% Mortalitätsrate zu drücken. Immerhin. Da lohnt es sich, auf Glück zu hoffen und genug Tramper, unter anderem auch wirklich unangenehme Gesellen - wobei Ralph der Australophitecus noch einer der netteren ist - aufzusammeln.

    Doch so leicht macht sich Jennifer das Überleben nicht. Weiß sie doch um die Bedeutung des Moralitäts Rückstoßes mit Bumerangwirkung in der Zauberkunst. Diese Fakten dürfen ebenso wenig ignoriert werden wie die Tatsache, dass die verwöhnte Miststück-Prinzessin die dank bodyswitch mit ihrer Zofe wenigstens nicht zu erkennen ist, unter allen Umständen wieder heil nach Hause zu ihren Eltern gebracht werden muss. Wird das clevere und löwenherzige Waisenmädchen erfolgreich sein? Wird sie den sagenumwobenen Friedhof der Wolken Leviathane und den ebenfalls im Reich der Legenden verorteten zauberischen mächtigen Edelstein finden und die einst großartige Boo wieder zurück nach Hause bringen? Wird die zusammengewürfelte Reisegruppe den Trip durch das cambrische Empire überleben und wenn ja wie viele?

    Ffordes Phantasie ist wieder einmal so rasant, detailreich und aberwitzig, dass es eine reine Freude ist, das eigentlich als Jugendbuch konzipierte Fantasy Abenteuer zu lesen. Etliche jugendliche Leser werden die zuhauf versteckten gesellschaftskritischen Gags wohl eher nicht entdecken.

    “You rogue traders are all the same. You think it's just business and not stealing."[...]"If we didn't execute bankers and rogue traders found guilty of financial mischief, it might give them a clear signal that it's actually okay, and then where would we be?"

    Egal, dann bleibt es immer noch eine sehr sehr gelungene, skurrile Adventure Action Fantasy Story mit herausragendem schwarzem, und teilweise sehr englischem Humor und unglaublicher Gagdichte. Ein brilliant funkelndes, einmaliges Buchschätzchen reif für die nächsten 28 Dodo Awards.

    Vorab jedoch eine kurze Mahnung. Der erste Band der Reihe ist schon auf deutsch erschienen: „Die letzte Drachentöterin“ Ich habe ihn gekauft, obwohl der Originalband schon längst sicher im heimischen Bücherregal auf seinem wohlverdienten Ehrenplatz prunkt. Genauso wie Band 2: „The Song of the Quarkbeast“. Zur Komplettierung und für meine Kids, die zu faul sind, ihr hart erworbenes Schulenglisch daran zu erproben.

    Gekauft und gelesen und leider gefiel mir die deutsche Übersetzung deutlich weniger als das englische Original. Weshalb vermag ich nicht zu sagen, womöglich liegt es an meinen mittelmäßigen Englischkenntnissen, die das Kopfkino mit Phantasie statt den akkurat übersetzten Worten bereichern. Wie auch immer, anderen Lesern gefiel auch dieser erste ins Deutsche übersetzte Band ausnehmend. Die wunderbare Rezension, die ich auf Jargs Blog, bei wordpress.com dazu gefunden habe zeugt davon. Daher gilt meine sehr warme Empfehlung, zum englischen Original zu greifen nur bedingt. Es liest sich leicht und das sich entfaltende Kopfkino ist gehalt- und schwungvoller. Doch egal in welcher Sprache: Ein Jasper Fforde ist pures anspruchsvoll-blödeliges Lesevergnügen mit Hintersinn und Nachhall.
  12. Cover des Buches Ego (ISBN: 9783570552582)
    Frank Schirrmacher

    Ego

     (24)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Ein Freund hat mir das Buch empfohlen und mir versprochen, es wäre so spannend wie ein Krimi, vielleicht sogar noch spannender und es würde dafür sorgen, dass sich mein Weltbild stark verändert. Ich würde endlich merken, dass wir alle eine Schachfigur irgendeines Algorithmus wären, weil wir dem Egoismus verfallen wären und an einem Punkt angelangt sind, um für Geld die eigene Mutter zu verkaufen. Vielleicht stimmt das sogar, aber ich fand das Buch einfach nur langweilig.

    Der jede Bemerkung des Autors hat eine Quellenangabe. Man merkt, dass er für dieses Buch wirklich viel recherchiert hat, dass er sich wirklich bemühte und damit wir auch merken, dass er sich die Fakten nicht aus den Fingern saugte. Aber für mich ist das egal. Ich achte auf so etwas nicht, sondern will viel lieber die Gedankengänge eines solchen Autors folgen und verstehen. Nur hier versagt er für mich, weil sich das alles wie ein Bericht liest, als wäre es irgendeine Maturaarbeit und nur da, um mit seiner Seitenanzahl zu glänzen. Dass die Menschen von eher nach einem Muster bewertet werden, dass man versucht, eine Gleichung auf das Verhalten aufzubauen, das alles hat mich nicht interessiert. Kein Spannungsbogen, keine Protagonisten, rein gar nichts. Ich habe es achtzig Seiten lang ausgehalten, danach wollte ich nicht mehr.

  13. Cover des Buches Corporate Anarchy (ISBN: 9783863270384)
    Nils Honne

    Corporate Anarchy

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Babscha

    Marvin Ruf geht es nicht gut. Er ist Werbetexter in einer Berliner Agentur und fühlt sich gelinde gesagt unwohl. Nicht nur mit seinem Job, in dem er tagtäglich Werbelügen für unterschiedlichste Auftraggeber verfassen muss, sondern auch mit den großen Themen wie der Klimakatastrophe, der rücksichtslosen Ausbeutung unseres Planeten und seiner Menschen durch Konzerne und Manager und der rücksichtslosen Gier der Menschen. Panikattacken sind an der Tagesordnung. Da er über ein nur sehr eingeschränktes Selbstbewusstsein verfügt (den tollen Eltern sei Dank) beschränkt sich seine Gegenwehr zunächst auf das nächtliche Überkleben und Ändern von Plakaten seiner illustren Kundschaft. Eines Tages allerdings lässt er auf einem finalen Meeting mit einem Energiekonzern, Großkunde seiner Agentur, die Bombe hochgehen und düpiert diesen gnadenlos. Das kostet ihn den Job. Kurz danach gerät er auf einer Demo in ein lebensgefährliches Handgemenge mit der Polizei und wird von einem dubiosen Mann namens Lennard schwer verletzt gerettet.

    Als er später aufwacht, befindet er sich auf einem alten verlassenen Stasigelände irgendwo in Brandenburg, auf dem eine Handvoll Männer und Frauen ökologisch mustergültig lebt, eine Rebellentruppe mit ähnlichen Gedankenmustern wie seinen. Polizeilich gesucht und der charismatischen Person des Lennard immer mehr verfallend, bindet er sich an diese Menschen an, bleibt bei ihnen und taucht mit der Zeit immer tiefer ein in deren unheimliche Welt, die ihr gefährliches Gesicht brutaler Gewalt gegen korrupte Managertypen erst nach und nach offenbart. Doch da ist es bereits zu spät für ihn.

    Der Autor, selbst aus der Werbebranche, legt in seinem Debutroman ein handwerklich recht solide gestricktes Stück Literatur mit hoher Sprachkompetenz vor, das trotz einiger Holprigkeiten in Logik und Gedankenführung als Mischung aus Krimi, Ökothriller und Gesellschaftsdrama spannend gemacht ist und im Großen und Ganzen trotz der im letzten Drittel wahrlich bluttriefenden Entwicklung durchaus funktioniert und zu überzeugen weiß. Die Figur des immer selbstkritischen, aber schwachen und damit beeinflussbaren Marvin ist in ihrer Zerrissenheit zwischen Gut wollen und Böse handeln gut konstruiert und streckenweise wirklich beklemmend zu begleiten, zumal die ganze Geschichte nicht fiktional, sondern hautnah an der Realität gebaut ist. Und auch hier gilt mal wieder: No one gets out here alive. Bis zum bitteren Ende.

  14. Cover des Buches Almnacht - Weihnachts-Special (ISBN: 9789082776522)
  15. Cover des Buches Seelenloch (Jim Devcon-Serie 9) (ISBN: B079P91BZY)
    Eva Lirot

    Seelenloch (Jim Devcon-Serie 9)

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Frenx51

    Ein Samstagnachmittag mitten in Frankfurts Innenstand, ein „Feuerteufel“ bietet seine Show dar, doch plötzlich wird aus der Show Ernst und der Mann begibt sich mit dem Flammenwerfer in die Menschenmenge. Angst und Entsetzen verbreiten sich nach der Tat, es gibt einige Opfer, darunter auch die Nichte eines Ermittlers. Gaffer stellen Fotos ins Internet, die Boulevard-Presse ist hinter einer Story und dem Versagen der Polizei her und Jim Devcon und sein Team müssen versuchen, dass die Lage nicht eskaliert und die Angst nicht alle lahm legt. Doch der Täter schlägt erneut zu.

     

    Dieses Mal müssen Jim Devcon und sein Team sich mit einem Täter rumschlagen, der scheinbar wahllos Menschen mit einem Flammenwerfer tötet. Doch für den Leser, der auch diesmal aufgrund der unterschiedlichen Perspektiven und Handlungssituationen, den Täter bereits von Beginn an kennenlernt, wird schnell deutlich, dass viel mehr hinter den Taten steckt. Denn er ist reich, klug und brutal und will etwas Großes mit seinen Taten erreichen. Prestige und Macht und fehlende Zuneigung spielen eine sehr deutliche Rolle, ebenso wie ein Kindheitstrauma. Jedoch steckt hinter der Tat oder in dem Gefüge, in dem sich der Täter befindet, eine viel größere, aber versteckte Macht, die schwer zu begreifen ist und doch auf wahren Informationen beruht.

    Dieser Fall ist wieder sehr spannend, trotz dessen dass der Leser den Täter bereits kennt, ist das Eintauchen in die dunklen Geheimnisse sehr interessant dargestellt und auch die polizeiliche Ermittlungsarbeit kann gut verfolgt werden, auch wenn sie diesmal etwas in den Hintergrund gerät. Was mir an diesem Fall jedoch nicht gefallen hat, war die Auflösung bzw. die Beendigung des Falls für Jim,  denn sie war sehr unbefriedigend, auch wenn sie so im wirklichen Leben ebenfalls vorkommen könnte.

    In diesem Fall konnte man zum einen die Weiterentwicklung von Tatjana sehr gut verfolgen, die zwar wieder mitten drin, als Opfer wie auch als, weiterhin krankgeschriebene, Ermittlerin war, jedoch auch ein Stück weit besser an ihrer Psyche arbeiten konnte. Zum anderen zeigten auch andere Ermittler, wie sehr ihr Psyche angeschlagen ist und wie schnell sich Gefühle, von Wut und Rache zeigen können, wenn ein Täter Personen des privaten Umfelds tötet.

     

    Der Fall war ebenfalls sehr spannend, vor allem da dies ein Fall war, der die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt hat und gleichzeitig das Thema „Gaffer“ und Präsentation im Internet in den Fokus genommen hat. Jedoch hat mich die Aufklärung bzw. das Ende des Falls, wenn es auch schlüssig und nachvollziehbar ist, dass so gehandelt wurde, nicht zufrieden gestellt, da dadurch wieder die Macht verschiedener Personen dargestellt wurde und die negativen Auswirkungen dieser.

  16. Cover des Buches Le città parallele (ISBN: 9788884518156)
    Luca Randazzo

    Le città parallele

     (1)
    Aktuelle Rezension von: annlu

    Segui il tuo istinto...

    Seit vor langer Zeit ein fremder Soldat die Menschen von Zora vor einer Invasion gewarnt hat, haben sich einige von ihnen in die Berge zurückgezogen und dort die Stadt Ottavia gegründet. Bestehend aus Felsnischen und Häusern, verbunden über Brücken, Stege und vielen Seilen, gleicht sie einem Spinnennetz zwischen den Felswänden und Abgründen. Seit Jahrzehnten ist der Kontakt zu Zora abgebrochen – einzige der Austausch von Handelswaren über einen Korblift blieb bestehen. Als die hinuntergeschickten Waren aber eines Tages von Zora nicht angenommen werden und das dafür erhoffte Mehl ausbleibt, meldet sich der Junge Schivo um dem auf den Grund zu gehen und macht sich auf den Weg nach Zora.

    Der Beginn begleitet Schivo durch die fantastisch anmutende Stadt Ottavia - die an eine Erzählung von Calvino angelehnt ist. Nicht nur die Seilkonstruktionen und die Akrobatik ihrer Bewohner erschienen ungewöhnlich. Auch die Tatsache, dass die Gesellschaft nicht in Familien unterteilt ist, sondern alle Kinder zusammen aufwachsen bis sie acht Jahre alt sind um dann den Mündigen anzugehören, die allesamt als Mütter und Väter bezeichnet werden, war gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte wurde dabei langsam erzählt, kurze Kapitel zeigten Schivos Alltag und widmeten sich mehr den Beschreibungen seiner Umgebung, als Konversationen oder aktuellen Handlungen. Erst sein Aufbruch änderte dies. Mit seiner Ankunft in Zora nahm einen Teil der Erzählung das Mädchen Petra ein, die die Enkelin des obersten Priesters von Zora ist und so – wenn auch eher unbewusst – zusammen mit Schivos Beobachtungen die Missstände in Zora mit in die Geschichte bringt. Dabei werden diese immer wieder angedeutet, können aber von den Kindern nicht immer richtig interpretiert werden. Vielmehr gilt ihre Aufmerksamkeit ihren Spielkameraden, sodass Schivos Erzählung zu Beginn und Petras danach mehr Einblicke in das Leben der Kinder beider Städte geben, als in die Probleme von Ottavia und Zora.

    Ich musste mich erst einmal an den anspruchsvollen Schreibstil gewöhnen – wobei dabei die kurzen Kapitel hilfreich waren. Auch die Tatsache, dass zu Beginn die Beschreibungen den eigentlichen Handlungen überwiegen, hat mir den Einstieg nicht erleichtert. Dann aber fand ich eine nette Geschichte wieder, die einerseits durch das junge Alter ihrer Charaktere geprägt ist, andererseits aber auch den Raum findet, die Gesellschaften der Partnerstädte zu kritisieren. Mit fortschreitender Geschichte wird die Erzählung ernster um im Scheitern der Gesellschaften zu enden, aus der aber auch wieder Hoffnung entsteht. Daran scheinen auch die Hauptcharaktere zu reifen, sodass sie am Ende nicht mehr die unschuldigen Kinder vom Beginn sind, sondern einen wichtigen Schritt in Richtung erwachsen werden gemacht haben.

    Fazit: Die Geschichte ist trotz der jungen Hauptprotagonisten ein Roman, der eher Erwachsene ansprechen will – wirft sie doch so einiges an Kritik auf, die zwar in die Wahrnehmung von Kindern gekleidet, dadurch aber nicht weniger ernst zu nehmen ist. Gerade dieser Aspekt des Buches hat mir gut gefallen.

  17. Cover des Buches Emmaus (ISBN: 9783446238244)
    Alessandro Baricco

    Emmaus

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Eltragalibros
    Inhalt:

    Das katholische Spanien. Familien, die einer einzigen Tradition folgen, von einem rituellen Alltag vereinnahmt sind und vier 16-jährige Jungen, die diesem Weg entgegenstreben und doch merken, wie gefangen und unglücklich ihre Eltern in ihrer eigens geschaffenen Welt sind.

    Meinung:

    Ich, Bobby, der Santo und Luca. Vier Jungen, von denen die Geschichte handelt – erzählt von einem der vier Freunde. Alle vier sind anders, kümmern sich nicht um ihre Kleidung, stammen aus eher ärmlichen, katholischen Familien, gehören nicht zur „In-Gruppe“, gehen in die Kirche und helfen im Krankenhaus den alten Vergessenen und Bettlägerigen.

    Und dann wäre da noch Andre. Ein Mädchen aus der Nachbarschaft, reiche Eltern, gutaussehend, schlank, unnahbar und faszinierend. Für sie schwärmen alle Jungen und wenn man zum ersten Mal von ijr liest, meint man sie müsse eine Heilige sein. Bis man als Leser erkennt, dass auch sie eigentlich ein ganz normales Mädchen ist, aber ein Mädchen, das sich den Regeln widersetzt. Sie ist nicht eine derjenigen, die einen Freund hat, aber dennoch jungfräulich in die Ehe gehen will, sie tut das was sie will und jede möchte so sein wie sie. Und doch hat auch Andre eine traurige Seite. Sie hat versucht sich umzubringen, so wird zumindest gemunkelt.

    Die Freundschaft der vier Jungen verändert sich mit dem Beginn der Geschichte. Jeder geht seinen Weg. Es gibt Enttäuschungen, es gibt Überraschungen, Unglauben, Tragik, schlichtweg das Leben. Aber es wäre zu einfach, zu behaupten, Baricco schriebe lediglich über die Pubertät, über jugendliche Gedanken und Rebellion gegen die Eltern. Emmaus ist weit mehr. Es handelt von der Gesellschaft – nicht nur der spanisch-katholischen – und von dem, was für die Normalität und vice versa gehalten wird. Es gehört zur gesellschaftlichen Struktur, dass bestimmte Ritual und Traditionen innerhalb der Familien oder der umfassenden Gemeinschaft weitergegeben werden, aber was, wenn diese Verhaltensmuster zu starren Fesseln werden, gegen die man sich nicht mehr erwehren kann?

    Was, wenn die Familien von den alltäglichen immerwährenden Mustern geblendet sind, ihr Unglück hinnehmen, ohne die Möglichkeit zu besitzen, darüber zu reflektieren? Dies schildert der italienische Autor in Emmaus aus der Perspektive des 16-jährigen Ichs. Er ist ein verunsicherter Jugendlicher, der eigentlich den Halt, dem ihm seine Freunde geben, benötigt. Er erkennt aber auch das Schicksal, das ihm und seinen Freunden blüht, wenn sie sich nicht gegen ihre Familien auflehnen und doch fehlt ihnen der Mut dazu. Deshalb bewundern sie wohl Andre, die so anders ist als die restlichen Mädchen, die sich keinen Normen unterordnet, die nicht in die Kirche geht oder das tut, was von ihr erwartet wird, sondern mit diesen Erwartungen spielt und damit auch dem Erzähler ein um‘s andere Mal vor den Kopf stößt.

    Es scheint, dass die einzige Perspektive, die dem Leser präsentiert wird, vom Ich-Erzähler kommt. Doch dem ist nicht wirklich so, denn sie zeigt auf, dass man als Mensch – eingebunden in der Gesellschaft – nur bedingt hinter deren Kulissen blicken kann. Manchmal täuscht man sich, in dem was man zu erkennen glaubt, im Gegensatz zu allen anderen, die dafür blind sind. Manchmal liegt man richtig und sieht den unweigerlichen Weg, der vor einem liegt mit nur einem einzigen Ziel, in diesen Gesellschaftsstrukturen verankert zu sein. Manchmal sieht man Auswege und manchmal muss man erkennen, dass einige von uns auf brutale Weise mit dieser Gesellschaft brechen müssen, weil sie keinen „einfachen“ Weg finden, sich von ihr zu lösen. Jeder kämpft dabei auf eigenem Posten und für jeden endet dieser Weg anders, so auch für die vier Freunde …

    Alessandro Baricco ist mein Lieblingsautor und zwar wegen seines wundervollen Sprachstils und weil er es jedes Mal schafft – egal über welches Thema er schreibt – mich zu fesseln und am Ende mit einem verblüffenden Gefühl zurückzulassen. Auch wenn sich Emmaus deutlich von seinen anderen Werken abhebt, ist er auch hier wieder eine geballte Sprachpower vorhanden. Konzis formulierte Sätze, die im ersten Moment eher unscheinbar und gewöhnlich wirken, werden aber zu aussagekräftigen Ladungen. In jedem dieser Sätze schwingt eine Unabänderlichkeit mit, die nicht nur das Leben in einem katholischen spanischen Dorf beschreiben, sondern das Funktionieren der Welt und unser eigenes Verhaftetsein in dieser wiedergeben.

    Der Roman beschreibt anhand des Katholizismus und einer jugendlichen Freundesgruppe, wie schwer es ist, aus bereits bestehenden Gesellschaftsstrukturen auszubrechen, die schon vor unserer Geburt da waren, denen jeder im Umfeld folgt, obwohl sie unglücklich machen. Der Roman zeigt nicht nur, welchen Weg die vier Jugendlichen für sich suchen oder gezwungen sind zu beschreiten und lässt dabei immer seine Reflexivität auf den Leser wirken. Denn in den kleinen unbedeutenden Sätzen sammelt Baricco bedeutungstragende Zwischenräume, die zum wiederholten Lesen einladen.

    Fazit:

    Emmaus ist nicht vergleichbar mit Bariccos vorangegangenen Werken. Es ist weniger poetisch geschrieben, aber auch hier besticht der italienische Autor mit seiner Sprache – nur auf andere Art und Weise. Kurze und prägnante Sätze, die auf den ersten Blick so einfach gestrickt sind, dass sie nichts Besonders zu sein scheinen und doch schwingt in jedem dieser Sätze eine eigenartige unweigerliche Faktizität mit, die einen ins Gesicht schlägt und dem Leser vor Augen führt wie leicht er selbst auch in den Zwängen der Gesellschaft verankert ist.

    Inhalt:

    Das katholische Spanien. Familien, die einer einzigen Tradition folgen, von einem rituellen Alltag vereinnahmt sind und vier 16-jährige Jungen, die diesem Weg entgegenstreben und doch merken, wie gefangen und unglücklich ihre Eltern in ihrer eigens geschaffenen Welt sind.

    Meinung:

    Ich, Bobby, der Santo und Luca. Vier Jungen, von denen die Geschichte handelt – erzählt von einem der vier Freunde. Alle vier sind anders, kümmern sich nicht um ihre Kleidung, stammen aus eher ärmlichen, katholischen Familien, gehören nicht zur „In-Gruppe“, gehen in die Kirche und helfen im Krankenhaus den alten Vergessenen und Bettlägerigen.

    Und dann wäre da noch Andre. Ein Mädchen aus der Nachbarschaft, reiche Eltern, gutaussehend, schlank, unnahbar und faszinierend. Für sie schwärmen alle Jungen und wenn man zum ersten Mal von ijr liest, meint man sie müsse eine Heilige sein. Bis man als Leser erkennt, dass auch sie eigentlich ein ganz normales Mädchen ist, aber ein Mädchen, das sich den Regeln widersetzt. Sie ist nicht eine derjenigen, die einen Freund hat, aber dennoch jungfräulich in die Ehe gehen will, sie tut das was sie will und jede möchte so sein wie sie. Und doch hat auch Andre eine traurige Seite. Sie hat versucht sich umzubringen, so wird zumindest gemunkelt.

    Die Freundschaft der vier Jungen verändert sich mit dem Beginn der Geschichte. Jeder geht seinen Weg. Es gibt Enttäuschungen, es gibt Überraschungen, Unglauben, Tragik, schlichtweg das Leben. Aber es wäre zu einfach, zu behaupten, Baricco schriebe lediglich über die Pubertät, über jugendliche Gedanken und Rebellion gegen die Eltern. Emmaus ist weit mehr. Es handelt von der Gesellschaft – nicht nur der spanisch-katholischen – und von dem, was für die Normalität und vice versa gehalten wird. Es gehört zur gesellschaftlichen Struktur, dass bestimmte Ritual und Traditionen innerhalb der Familien oder der umfassenden Gemeinschaft weitergegeben werden, aber was, wenn diese Verhaltensmuster zu starren Fesseln werden, gegen die man sich nicht mehr erwehren kann?

    Was, wenn die Familien von den alltäglichen immerwährenden Mustern geblendet sind, ihr Unglück hinnehmen, ohne die Möglichkeit zu besitzen, darüber zu reflektieren? Dies schildert der italienische Autor in Emmaus aus der Perspektive des 16-jährigen Ichs. Er ist ein verunsicherter Jugendlicher, der eigentlich den Halt, dem ihm seine Freunde geben, benötigt. Er erkennt aber auch das Schicksal, das ihm und seinen Freunden blüht, wenn sie sich nicht gegen ihre Familien auflehnen und doch fehlt ihnen der Mut dazu. Deshalb bewundern sie wohl Andre, die so anders ist als die restlichen Mädchen, die sich keinen Normen unterordnet, die nicht in die Kirche geht oder das tut, was von ihr erwartet wird, sondern mit diesen Erwartungen spielt und damit auch dem Erzähler ein um‘s andere Mal vor den Kopf stößt.

    Es scheint, dass die einzige Perspektive, die dem Leser präsentiert wird, vom Ich-Erzähler kommt. Doch dem ist nicht wirklich so, denn sie zeigt auf, dass man als Mensch – eingebunden in der Gesellschaft – nur bedingt hinter deren Kulissen blicken kann. Manchmal täuscht man sich, in dem was man zu erkennen glaubt, im Gegensatz zu allen anderen, die dafür blind sind. Manchmal liegt man richtig und sieht den unweigerlichen Weg, der vor einem liegt mit nur einem einzigen Ziel, in diesen Gesellschaftsstrukturen verankert zu sein. Manchmal sieht man Auswege und manchmal muss man erkennen, dass einige von uns auf brutale Weise mit dieser Gesellschaft brechen müssen, weil sie keinen „einfachen“ Weg finden, sich von ihr zu lösen. Jeder kämpft dabei auf eigenem Posten und für jeden endet dieser Weg anders, so auch für die vier Freunde …

    Alessandro Baricco ist mein Lieblingsautor und zwar wegen seines wundervollen Sprachstils und weil er es jedes Mal schafft – egal über welches Thema er schreibt – mich zu fesseln und am Ende mit einem verblüffenden Gefühl zurückzulassen. Auch wenn sich Emmaus deutlich von seinen anderen Werken abhebt, ist er auch hier wieder eine geballte Sprachpower vorhanden. Konzis formulierte Sätze, die im ersten Moment eher unscheinbar und gewöhnlich wirken, werden aber zu aussagekräftigen Ladungen. In jedem dieser Sätze schwingt eine Unabänderlichkeit mit, die nicht nur das Leben in einem katholischen spanischen Dorf beschreiben, sondern das Funktionieren der Welt und unser eigenes Verhaftetsein in dieser wiedergeben.

    Der Roman beschreibt anhand des Katholizismus und einer jugendlichen Freundesgruppe, wie schwer es ist, aus bereits bestehenden Gesellschaftsstrukturen auszubrechen, die schon vor unserer Geburt da waren, denen jeder im Umfeld folgt, obwohl sie unglücklich machen. Der Roman zeigt nicht nur, welchen Weg die vier Jugendlichen für sich suchen oder gezwungen sind zu beschreiten und lässt dabei immer seine Reflexivität auf den Leser wirken. Denn in den kleinen unbedeutenden Sätzen sammelt Baricco bedeutungstragende Zwischenräume, die zum wiederholten Lesen einladen.

    Fazit:

    Emmaus ist nicht vergleichbar mit Bariccos vorangegangenen Werken. Es ist weniger poetisch geschrieben, aber auch hier besticht der italienische Autor mit seiner Sprache – nur auf andere Art und Weise. Kurze und prägnante Sätze, die auf den ersten Blick so einfach gestrickt sind, dass sie nichts Besonders zu sein scheinen und doch schwingt in jedem dieser Sätze eine eigenartige unweigerliche Faktizität mit, die einen ins Gesicht schlägt und dem Leser vor Augen führt wie leicht er selbst auch in den Zwängen der Gesellschaft verankert ist.

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    Das katholische Spanien. Familien, die einer einzigen Tradition folgen, von einem rituellen Alltag vereinnahmt sind und vier 16-jährige Jungen, die diesem Weg entgegenstreben und doch merken, wie gefangen und unglücklich ihre Eltern in ihrer eigens geschaffenen Welt sind.

    Meinung:

    Ich, Bobby, der Santo und Luca. Vier Jungen, von denen die Geschichte handelt – erzählt von einem der vier Freunde. Alle vier sind anders, kümmern sich nicht um ihre Kleidung, stammen aus eher ärmlichen, katholischen Familien, gehören nicht zur „In-Gruppe“, gehen in die Kirche und helfen im Krankenhaus den alten Vergessenen und Bettlägerigen.

    Und dann wäre da noch Andre. Ein Mädchen aus der Nachbarschaft, reiche Eltern, gutaussehend, schlank, unnahbar und faszinierend. Für sie schwärmen alle Jungen und wenn man zum ersten Mal von ijr liest, meint man sie müsse eine Heilige sein. Bis man als Leser erkennt, dass auch sie eigentlich ein ganz normales Mädchen ist, aber ein Mädchen, das sich den Regeln widersetzt. Sie ist nicht eine derjenigen, die einen Freund hat, aber dennoch jungfräulich in die Ehe gehen will, sie tut das was sie will und jede möchte so sein wie sie. Und doch hat auch Andre eine traurige Seite. Sie hat versucht sich umzubringen, so wird zumindest gemunkelt.

    Die Freundschaft der vier Jungen verändert sich mit dem Beginn der Geschichte. Jeder geht seinen Weg. Es gibt Enttäuschungen, es gibt Überraschungen, Unglauben, Tragik, schlichtweg das Leben. Aber es wäre zu einfach, zu behaupten, Baricco schriebe lediglich über die Pubertät, über jugendliche Gedanken und Rebellion gegen die Eltern. Emmaus ist weit mehr. Es handelt von der Gesellschaft – nicht nur der spanisch-katholischen – und von dem, was für die Normalität und vice versa gehalten wird. Es gehört zur gesellschaftlichen Struktur, dass bestimmte Ritual und Traditionen innerhalb der Familien oder der umfassenden Gemeinschaft weitergegeben werden, aber was, wenn diese Verhaltensmuster zu starren Fesseln werden, gegen die man sich nicht mehr erwehren kann?

    Was, wenn die Familien von den alltäglichen immerwährenden Mustern geblendet sind, ihr Unglück hinnehmen, ohne die Möglichkeit zu besitzen, darüber zu reflektieren? Dies schildert der italienische Autor in Emmaus aus der Perspektive des 16-jährigen Ichs. Er ist ein verunsicherter Jugendlicher, der eigentlich den Halt, dem ihm seine Freunde geben, benötigt. Er erkennt aber auch das Schicksal, das ihm und seinen Freunden blüht, wenn sie sich nicht gegen ihre Familien auflehnen und doch fehlt ihnen der Mut dazu. Deshalb bewundern sie wohl Andre, die so anders ist als die restlichen Mädchen, die sich keinen Normen unterordnet, die nicht in die Kirche geht oder das tut, was von ihr erwartet wird, sondern mit diesen Erwartungen spielt und damit auch dem Erzähler ein um‘s andere Mal vor den Kopf stößt.

    Es scheint, dass die einzige Perspektive, die dem Leser präsentiert wird, vom Ich-Erzähler kommt. Doch dem ist nicht wirklich so, denn sie zeigt auf, dass man als Mensch – eingebunden in der Gesellschaft – nur bedingt hinter deren Kulissen blicken kann. Manchmal täuscht man sich, in dem was man zu erkennen glaubt, im Gegensatz zu allen anderen, die dafür blind sind. Manchmal liegt man richtig und sieht den unweigerlichen Weg, der vor einem liegt mit nur einem einzigen Ziel, in diesen Gesellschaftsstrukturen verankert zu sein. Manchmal sieht man Auswege und manchmal muss man erkennen, dass einige von uns auf brutale Weise mit dieser Gesellschaft brechen müssen, weil sie keinen „einfachen“ Weg finden, sich von ihr zu lösen. Jeder kämpft dabei auf eigenem Posten und für jeden endet dieser Weg anders, so auch für die vier Freunde …

    Alessandro Baricco ist mein Lieblingsautor und zwar wegen seines wundervollen Sprachstils und weil er es jedes Mal schafft – egal über welches Thema er schreibt – mich zu fesseln und am Ende mit einem verblüffenden Gefühl zurückzulassen. Auch wenn sich Emmaus deutlich von seinen anderen Werken abhebt, ist er auch hier wieder eine geballte Sprachpower vorhanden. Konzis formulierte Sätze, die im ersten Moment eher unscheinbar und gewöhnlich wirken, werden aber zu aussagekräftigen Ladungen. In jedem dieser Sätze schwingt eine Unabänderlichkeit mit, die nicht nur das Leben in einem katholischen spanischen Dorf beschreiben, sondern das Funktionieren der Welt und unser eigenes Verhaftetsein in dieser wiedergeben.

    Der Roman beschreibt anhand des Katholizismus und einer jugendlichen Freundesgruppe, wie schwer es ist, aus bereits bestehenden Gesellschaftsstrukturen auszubrechen, die schon vor unserer Geburt da waren, denen jeder im Umfeld folgt, obwohl sie unglücklich machen. Der Roman zeigt nicht nur, welchen Weg die vier Jugendlichen für sich suchen oder gezwungen sind zu beschreiten und lässt dabei immer seine Reflexivität auf den Leser wirken. Denn in den kleinen unbedeutenden Sätzen sammelt Baricco bedeutungstragende Zwischenräume, die zum wiederholten Lesen einladen.

    Fazit:

    Emmaus ist nicht vergleichbar mit Bariccos vorangegangenen Werken. Es ist weniger poetisch geschrieben, aber auch hier besticht der italienische Autor mit seiner Sprache – nur auf andere Art und Weise. Kurze und prägnante Sätze, die auf den ersten Blick so einfach gestrickt sind, dass sie nichts Besonders zu sein scheinen und doch schwingt in jedem dieser Sätze eine eigenartige unweigerliche Faktizität mit, die einen ins Gesicht schlägt und dem Leser vor Augen führt wie leicht er selbst auch in den Zwängen der Gesellschaft verankert ist.Inhalt:

    Das katholische Spanien. Familien, die einer einzigen Tradition folgen, von einem rituellen Alltag vereinnahmt sind und vier 16-jährige Jungen, die diesem Weg entgegenstreben und doch merken, wie gefangen und unglücklich ihre Eltern in ihrer eigens geschaffenen Welt sind.

    Meinung:

    Ich, Bobby, der Santo und Luca. Vier Jungen, von denen die Geschichte handelt – erzählt von einem der vier Freunde. Alle vier sind anders, kümmern sich nicht um ihre Kleidung, stammen aus eher ärmlichen, katholischen Familien, gehören nicht zur „In-Gruppe“, gehen in die Kirche und helfen im Krankenhaus den alten Vergessenen und Bettlägerigen.

    Und dann wäre da noch Andre. Ein Mädchen aus der Nachbarschaft, reiche Eltern, gutaussehend, schlank, unnahbar und faszinierend. Für sie schwärmen alle Jungen und wenn man zum ersten Mal von ijr liest, meint man sie müsse eine Heilige sein. Bis man als Leser erkennt, dass auch sie eigentlich ein ganz normales Mädchen ist, aber ein Mädchen, das sich den Regeln widersetzt. Sie ist nicht eine derjenigen, die einen Freund hat, aber dennoch jungfräulich in die Ehe gehen will, sie tut das was sie will und jede möchte so sein wie sie. Und doch hat auch Andre eine traurige Seite. Sie hat versucht sich umzubringen, so wird zumindest gemunkelt.

    Die Freundschaft der vier Jungen verändert sich mit dem Beginn der Geschichte. Jeder geht seinen Weg. Es gibt Enttäuschungen, es gibt Überraschungen, Unglauben, Tragik, schlichtweg das Leben. Aber es wäre zu einfach, zu behaupten, Baricco schriebe lediglich über die Pubertät, über jugendliche Gedanken und Rebellion gegen die Eltern. Emmaus ist weit mehr. Es handelt von der Gesellschaft – nicht nur der spanisch-katholischen – und von dem, was für die Normalität und vice versa gehalten wird. Es gehört zur gesellschaftlichen Struktur, dass bestimmte Ritual und Traditionen innerhalb der Familien oder der umfassenden Gemeinschaft weitergegeben werden, aber was, wenn diese Verhaltensmuster zu starren Fesseln werden, gegen die man sich nicht mehr erwehren kann?

    Was, wenn die Familien von den alltäglichen immerwährenden Mustern geblendet sind, ihr Unglück hinnehmen, ohne die Möglichkeit zu besitzen, darüber zu reflektieren? Dies schildert der italienische Autor in Emmaus aus der Perspektive des 16-jährigen Ichs. Er ist ein verunsicherter Jugendlicher, der eigentlich den Halt, dem ihm seine Freunde geben, benötigt. Er erkennt aber auch das Schicksal, das ihm und seinen Freunden blüht, wenn sie sich nicht gegen ihre Familien auflehnen und doch fehlt ihnen der Mut dazu. Deshalb bewundern sie wohl Andre, die so anders ist als die restlichen Mädchen, die sich keinen Normen unterordnet, die nicht in die Kirche geht oder das tut, was von ihr erwartet wird, sondern mit diesen Erwartungen spielt und damit auch dem Erzähler ein um‘s andere Mal vor den Kopf stößt.

    Es scheint, dass die einzige Perspektive, die dem Leser präsentiert wird, vom Ich-Erzähler kommt. Doch dem ist nicht wirklich so, denn sie zeigt auf, dass man als Mensch – eingebunden in der Gesellschaft – nur bedingt hinter deren Kulissen blicken kann. Manchmal täuscht man sich, in dem was man zu erkennen glaubt, im Gegensatz zu allen anderen, die dafür blind sind. Manchmal liegt man richtig und sieht den unweigerlichen Weg, der vor einem liegt mit nur einem einzigen Ziel, in diesen Gesellschaftsstrukturen verankert zu sein. Manchmal sieht man Auswege und manchmal muss man erkennen, dass einige von uns auf brutale Weise mit dieser Gesellschaft brechen müssen, weil sie keinen „einfachen“ Weg finden, sich von ihr zu lösen. Jeder kämpft dabei auf eigenem Posten und für jeden endet dieser Weg anders, so auch für die vier Freunde …

    Alessandro Baricco ist mein Lieblingsautor und zwar wegen seines wundervollen Sprachstils und weil er es jedes Mal schafft – egal über welches Thema er schreibt – mich zu fesseln und am Ende mit einem verblüffenden Gefühl zurückzulassen. Auch wenn sich Emmaus deutlich von seinen anderen Werken abhebt, ist er auch hier wieder eine geballte Sprachpower vorhanden. Konzis formulierte Sätze, die im ersten Moment eher unscheinbar und gewöhnlich wirken, werden aber zu aussagekräftigen Ladungen. In jedem dieser Sätze schwingt eine Unabänderlichkeit mit, die nicht nur das Leben in einem katholischen spanischen Dorf beschreiben, sondern das Funktionieren der Welt und unser eigenes Verhaftetsein in dieser wiedergeben.

    Der Roman beschreibt anhand des Katholizismus und einer jugendlichen Freundesgruppe, wie schwer es ist, aus bereits bestehenden Gesellschaftsstrukturen auszubrechen, die schon vor unserer Geburt da waren, denen jeder im Umfeld folgt, obwohl sie unglücklich machen. Der Roman zeigt nicht nur, welchen Weg die vier Jugendlichen für sich suchen oder gezwungen sind zu beschreiten und lässt dabei immer seine Reflexivität auf den Leser wirken. Denn in den kleinen unbedeutenden Sätzen sammelt Baricco bedeutungstragende Zwischenräume, die zum wiederholten Lesen einladen.

    Fazit:

    Emmaus ist nicht vergleichbar mit Bariccos vorangegangenen Werken. Es ist weniger poetisch geschrieben, aber auch hier besticht der italienische Autor mit seiner Sprache – nur auf andere Art und Weise. Kurze und prägnante Sätze, die auf den ersten Blick so einfach gestrickt sind, dass sie nichts Besonders zu sein scheinen und doch schwingt in jedem dieser Sätze eine eigenartige unweigerliche Faktizität mit, die einen ins Gesicht schlägt und dem Leser vor Augen führt wie leicht er selbst auch in den Zwängen der Gesellschaft verankert ist.
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  18. Cover des Buches Alkatar (ISBN: 9781533142801)
    Anja Fahrner

    Alkatar

     (22)
    Aktuelle Rezension von: pinkdinoprincess

    Inhalt: In einer gar nicht so weit entfernten Zukunft ist die Erde verseucht. Eine Gruppe Freiwilliger wird auserkoren, einen neuen Planeten besiedeln zu dürfen, unter der Aufsicht des Interplanetaren Bundes und Heerführers Alkatar. Sie sollen lernen, sich selbst genug zu sein und nicht nach höherer Macht zu streben. Unter ihnen ist die junge Frau Stefa, welche gemeinsam mit ihrem Bruder und dessen Freundin aufgebrochen ist. Stefa bewundert den ehemaligen Heerführer und malt sich eine gemeinsame Zukunft mit ihm aus, doch er scheint unerreichbar. Kann es eine Zukunft für die kleine Gruppe geben? 

    Fazit: Ich muss sagen, dass sich Science Fiction eigentlich außerhalb meiner Komfortzone befindet. Doch ich hatte mir das Buch einmal während einer Gratis-Aktion gesichert und wollte es nun endlich lesen. Was ich nicht erwartet habe: Es hat mir gefallen! Die Geschichte war spannend, die von der Autorin geschaffene Welt neuartig und dennoch verständlich. Es gab immer mal wieder größere Zeitsprünge, die aber dazu beigetragen haben, die Spannung aufrechtzuerhalten. So gab es keine unnötigen Füllerkapitel. Alkatar als Persönlichkeit fand ich unglaublich interessant und auch an Stefan konnte ich Gefallen finden. Was ich anmerken möchte: Teile der Geschichte sind vielleicht nichts für ganz schwache Nerven.

    Empfehlung: Tatsächlich ja! Science Fiction trifft den Hauch einer Liebesgeschichte und erschreckende Schicksale. 

  19. Cover des Buches Seele in Fesseln (ISBN: B06XCCF14G)
    Eva Lirot

    Seele in Fesseln

     (25)
    Aktuelle Rezension von: yadah

    Es macht gar nichts, dass man keine Teile der Reihe kennt, dieses ist jeden falls nicht der 1. ( der 5. oder so ??) Ich bin sofort in die Geschichte `rein gekommen. Super geschrieben und sehr spannend mit Überraschungen am Ende. Die Teile , in dem der Täter sich seine Gedanken macht fand ich teilweise etwas langatmig und die Teile , in der es um eins der Opfer geht habe ich dann überlesen , war mir zu heftig 

  20. Cover des Buches Drei Monde (ISBN: 9783941757332)
    Lars Hitzing

    Drei Monde

     (3)
    Aktuelle Rezension von: ewigewelten

    Irgendwo zwischen dem 21. und 22. Jahrhundert wandert ein Kopfgeldjäger auf der Flucht vor seiner Vergangenheit in eine Welt ohne Zukunft. Der namenlose Scout, der je nach Auftrag Dieb, Killer oder Spion ist, macht sich auf die Suche nach der geheimnisvollen Stadt Inlantis, die mehr eine Sage als ein realer Ort zu sein scheint. Aber ihn treibt die Hoffnung, dem Elend auf den Straßen zu entfliehen... Und ein tödlicher Auftrag.

    Lars Hitzing zeichnet ein Endzeit-Szenario, in dem skrupellose Mega-Konzerne, wie Toshiba-Krupp oder Google-Gazprom, mit ihren Intrigen und schmutzigen Geschäften die Welt regieren und in der die einzelnen Gesellschaftsschichten in unterschiedlichen Epochen leben: Moderner Luxus der Reichen existiert neben einer industrialisierten Arbeiterschicht und dem städtisches Mittelalter – und in den Wäldern herrscht das archaische Recht des Stärkeren.

    »Ich schaute an mir herab und erkannte, wie sehr mich das Leben des Sommers verändert hatte. Ich sah zwar noch nicht aus wie die anderen Waldläufer, denen ich hin und wieder begegnet war, aber mit meinem Behang aus Fellen und Zähnen und meinen selbst gebauten Werkzeugen und Waffen konnte ich mich den Scouts und meinem Auftraggeber wiederum auch nicht zeigen. Ich fühlte mich zerrissen und dachte, ich würde Zeit brauchen, um darüber nachzudenken, wohin ich gehörte.«

    Er ist ein Kind des GM-Sony-Konzerns; wie er von dort entkommen konnte, bleibt lange ein Geheimnis. Aber er schafft es, er findet die legendäre Stadt, in der die Menschen »Nomaden« sind, die mit sich und der Natur im Einklang leben. »Der Kodex« ist die Lehre, an der sie festhalten, doch nach und nach fordert eine aufsässige Kriegerin aus dem Clan der »Raben« das Stammesoberhaupt heraus; schließlich spaltet sie die Gemeinschaft. Die Harmonie der gemeinsamen Überzeugung wird zum Glaubenskrieg, die Nomaden wollen ihre Religion aus der Stadt hinaus in die Welt tragen – wenn es sein muss, mit Gewalt...
    »Noch war ich kein richtiger Nomade, aber ich war aufgenommen worden in den Kreis der großen Gemeinschaft, war ein Bruder unter Geschwistern mit unzähligen Gewandungen und gleichen Gedanken.«

    Dazwischen blendet Hitzing immer wieder zurück und klärt den Nebel der Vergangenheit. In großen erzählenden Anteilen beschreibt er, was die Menschen für den Aufstieg in der Gesellschaft opfern, und gibt unglaubliche Randinformationen. Der Leser erfährt dabei oft mehr als dass er selbst erlebt, der eigentliche Plot rückt in den Hintergrund. Trotzdem sind seine Figuren emotional; die Gewissenskonflikte und die heimliche Faszination für die Rabenfrau Attilla ziehen den Leser in ihren Bann.
    Die stilistische Basis ist solide mit großem Potential. Doch die größte Stärke liegt in Hitzings Fantasie: Er erfindet Waffen, die durch Muskelkontraktionen auslösen, synthetische Superdrogen, Clans, Funkaugen, Strontiumwerfer und Gehirnwellenblocker – die Ideen, die er aus dem Hut zaubert, passen ineinander wie Zahnräder und erschaffen ein Konstrukt aus Gesellschaftskritik, Dystopie, Abenteuer und Menschlichkeit. Ein Leseerlebnis der völlig individuellen Art!

    [Josefine Gottwald für www.ewigewelten.de]
  21. Cover des Buches Instabil - Die Gegenwart ist nur ein Kartenhaus (ISBN: 9783946502524)
    Sam Feuerbach

    Instabil - Die Gegenwart ist nur ein Kartenhaus

     (14)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    Temporeich geht es hier im zweiten Band weiter.

    Was geschieht in der Zukunft, wenn man in der Vergangenheit etwas ändert? Ein sehr spannendes und interessantes Thema, das mich faszinierte.

    Es gibt hier sehr viele unerwartete Wendungen, einige Fragen können geklärt werden – aber es bleibt auch noch viel offen.

    Die K1 Siggi ….ja, die hätte ich gerne. Denn auch „er“ entwickelt sich weiter, das ist einfach nur köstlich zu lesen.


  22. Cover des Buches Ein Magdeburger an der Ostsee: Wolfgang Schreyer und seine Bücher (ISBN: 9783956558740)
  23. Cover des Buches Ohne Warnung (Ein Duke-Roman) (ISBN: B06XTYF9F3)
    Sebastian Cohen

    Ohne Warnung (Ein Duke-Roman)

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