Bücher mit dem Tag "gesellschaftssystem"

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12 Bücher

  1. Cover des Buches Schöne neue Welt (ISBN: 9783957285782)
    Aldous Huxley

    Schöne neue Welt

     (1.185)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Aldous Huxleys dystopischer Klassiker aus dem Jahr 1932 steht schon seit einiger Zeit auf meiner Leseliste und ebenso lang in meinem Bücherregal. Während unseres diesjährigen Vorweihnachtszeit-Wellnessurlaubs habe ich das Buch nun endlich gelesen. In meiner Bibliothek steht die zweite Ausgabe aus dem Jahr 1950 - ein altes, fadengeheftetes, in Leinen gebundenes Buch mit verblichener Goldprägung aus dem Steinberg-Verlag, das beim Lesen leider Schaden genommen hat. Die hintere Buchrückenkante riss immer weiter ein, weshalb ich es notdürftig wieder zusammenkleben musste.


    Das Buch beinhaltet das ausführliche Vorwort des Autors zur englischen Neu-Ausgabe von 1949, das Huxley knapp zwanzig Jahre später über seinen eigenen Roman verfasst hat. Dieses Vorwort erstreckt sich über zwölf Seiten. Huxley selbst stellt in seinem literarischen Kunstwerk beträchtliche inhaltliche Mängel fest und muss der Versuchung widerstehen, Änderungen vorzunehmen. Auch macht er sich in diesem Vorwort Gedanken, inwiefern denn nach bereits zwanzig Jahren (wir sprechen hier von 1949) das Geschilderte gar nicht mehr so realitätsfremd und nur noch wenige Generationen entfernt scheint, dass Utopia viel näher zu sein scheint, als irgend jemand sich vor zwanzig Jahren hätte vorstellen können. "Damals verlegte ich diese Utopie sechshundert Jahre in die Zukunft. Heute scheint es ganz gut möglich zu sein, dass uns ein solcher Schrecken binnen einem einzigen Jahrhundert auf den Hals kommt", schreibt Huxley. Bleibt die Frage, was er denn heute dazu sagen würde.


    Herberth E. Herlitschka besorgte für die Erstausgabe von 1930, die noch den Titel "Welt - wohin?" trug, die deutsche Übersetzung, die er für diese Zweite Ausgabe neu durchgesehen und bis auf ein paar Namen und Bezeichnungen nicht verändert haben will. Bereits für die Urfassung, so steht in seinem Vorwort, erschien es ihm ratsam, die Handlung von englischem auf deutschen Boden zu verpflanzen, da sie an keinen Ort gebunden sei. Den Figuren hat er deutsche Namen gegeben. Das Erzählte spielt also in einem futuristischen Berlin und nicht in London. Aus einem Foster wird Päppler, aus Bernard Sigmund, oder aus John Savage Michel. Herlitschka hätte das nicht tun sollen. Auch wenn er der Atmosphäre dieser Utopie damit keinen Abbruch getan hat. Ich finde es einfach schade. Noch mehr stört mich, dass der Roman später für den Fischer Verlag von Uda Strätling neu übersetzt wurde, dabei zwar wieder die alten Namen verwendet wurden, jedoch zahlreiche Begriffe einer moderneren, zeitgemässeren Sprache zum Opfer gefallen sind. Was mit Übersetzungen alles verhunzt werden kann.


    Huxley macht für seine wackere neue Welt - späterer Titel "Schöne neue Welt"- einen Zeitsprung ins 26. Jahrhundert. Geschrieben wird nach neuer Zeitrechnung das Jahr 632 n.F.. N.F. heisst "nach Ford", denn die Religionen wurden durch einen Verehrungskult für den Automobilbauer Henry Ford ersetzt. "Oh mein Ford" heisst es da etwa, oder "meine Fordschaft", oder "Ford sei Dank", "Herrford nochmal". Man bekreuzigt sich mit einem T in Anlehnung an das Ford-Modell von 1925 und an das Kreuz Jesu. "Alle Kreuze wurden geköpft und zu T's gemacht. Vorher gab es auch etwas, das Gott hiess", ist im Text zu lesen.


    Die Geschichte beginnt damit, dass der sogenannte BUND, der Brut und Norm-Direktor, mit einer Gruppe von Studenten durch die Brut und Norm-Zentrale schlendert und ihnen die verschiedenen Abteilungen zeigt. So wird der Leser auch gleich in die abnormen Techniken der künstlichen Menschenerzeugung eingeführt. Eine kontrollierte Befruchtung der Eier findet im Befruchtungssaal statt, die Eiteilung erfolgt mittels sogenanntem Bokanowskyverfahren. Durch den Einsatz von Röntgenbestrahlung und Kälteschocks teilen sich diese in Knospen und abermals in Knospen, weshalb aus einem Ovar bis zu 96 Embryonen gewonnen werden können. Im Befüllungsraum gelangen sie zusammen mit Blutsurrogat in Flaschen, die dann im Embryonendepot auf Laufbändern ihre Runden drehen, 267 Tage lang acht Meter pro Tag, bis zur Entkorkung, in dieser Zeit werden die Embryonen entsprechend ihrer Prädestination manipuliert. Diese Konditionierung und Aufnormung wird mit den Neugeborenen und Kleinkindern fortgesetzt. In Schlafschulen werden ihnen im Schlaf Botschaften eingehämmert, tagsüber durch Spiele und Stromschläge Verhaltensmuster, Zu- und Abneigungen geschaffen.


    Die Gesellschaft ist in fünf Kasten eingeteilt, vom intelligenten und Führungspositionen bekleideten Alpha plus bis zum zurückgebliebenen Epsilon minus. Es scheint ganz einfach: je tiefer die Kaste, desto weniger Sauerstoffzufuhr oder mehr Alkoholzugabe in die Embryonenflasche. Für minderwertige Arbeit braucht es keine intelligenten Menschen. So kann die Arbeitswelt entsprechend den Bedürfnissen gestaltet werden, ohne dass diese nachzudenken und zu sinnieren beginnt. Man hat alles und ist glücklich, und sollte dennoch irgendeine Form von Negativität auftauchen, wird sie durch den Soma-Rausch eliminiert, eine Droge ohne Nebenwirkungen. Eine oberflächliche Form des Glücklichseins, das durch sexuelle Ablenkung nie zum Stein des Anstosses wird. Jeder Körper gehört jedem, Eintrachtsandachten enden in Sexorgien, Doktorspielchen werden schon im Kindesalter gepflegt. Totalitäre Systeme funktionieren nur, wenn der Mensch sein Sklavendasein liebt. Gemeinschaftlichkeit, Einheitlichkeit, Beständigkeit.


    Nach der Arbeit trifft man sich zum Hindernisgolf, abends entrückt man in eine andere Welt, eine durchglühte farbenfrohe Welt des Somarausches und fünfsteppt mit vierhundert anderen Paaren auf der Tanzfläche, denn wie freundlich, wie nett und entzückend unterhaltsam alle Menschen doch zu sein scheinen. Diese Welt ist Sigmund Marx zuwider. Sigmund ist ein Alpha Plus, doch Aussenseiter, von geringer Körpergrösse, physisch dürftig geraten, weshalb ihm ein Missgeschick bei seiner Prädestination nachgesagt wird. Nicht nur von seinen Kollegen, auch von den Frauen (die übrigens nicht über die Beta-Klasse hinauskommen) wird er gemieden. Anfänglich auch von Lenina Braun. Lenina, angepasste Bürgerin, attraktiv und hübsch, vollbusig und pneumatisch, gänzlich grün tragend. Bei allen Männern ist sie gefragt. Zu jedem steigt sie ins Bett, so ist sie konditioniert, und Sigmund leidet deswegen. Nur Helmholtz versteht ihn. Mit seinem vertrauten Kollegen Helmholtz Holmes-Watson tauscht Sigmund sich über seine Unangepasstheit aus. Was Sigmund physisch abhandengekommen ist, besitzt Helmholtz, integer und gutmütig, intelligent, sportlich gut aussehend, zu viel. Helmholtz ist von Beruf Lektor am Schriftstellerseminar an der Hochschule für Emotiotechnik und betätigt sich in den Lehrpausen als Gefühlsingenieur, schreibt Fühlfilmdrehbücher und Schlafschulverslein. Doch auch Helmholtz lebt ein unerfülltes Leben. Die beiden entwickeln sich zu Nonkonformisten, die letztlich auf Inseln verbannt werden.


    Eine aufbauende Handlung im eigentlichen Sinn gibt es nicht. Mit den wenigen Hauptfiguren, die uns nie wirklich nahekommen, und durch ihre Beziehungen zueinander, tauchen wir in eine groteske Welt ein. Tagsüber arbeitet man in der Norm- und Brutzentrale, die Freizeit verbringt man mit Hindernisgolf und anderen sportlichen und erotischen Ablenkungen, oder man unternimmt Ausflüge im Helikopter. Auf einer gemeinsamen Ferienreise in ein Reservat in Neumexiko begegnen Sigmund und Lenina nicht nur einer Dorfgemeinschaft von Wilden, sprich natürliche Menschen, die dort in ihrem Stamm nach alten Bräuchen und Sitten leben, sondern sie machen auch Bekanntschaft mit Michel, dem Sohn des BUND, wie sich später herausstellt. Als der Brut- und Normdirektor einst mit einer Beta-Frau das Reservat besuchte und die Frau dort zurückblieb, gebar sie einen Sohn, wovon niemand Kenntnis hatte.


    Hier wechselt der Fokus der Geschichte. Von nun an ruht dieser auf Michel, denn Sigmund und Lenina wird die Erlaubnis erteilt, Michel und seine Mutter in die zivilisierte Welt mitzunehmen. Michel wird dort wie ein Affe im Zoo vorgeführt, wodurch Aussenseiter Sigmund eine Chance wittert, zu Ansehen und Anerkennung zu gelangen. Als Michels Mutter stirbt und ihr Tod in der Hospiz-Abteilung einer Gruppe von Kindern vorgeführt wird, rastet der Wilde aus. Er wird verhaftet und muss sich vor Mustafa Mannesmann, dem Weltaufsichtsrat, rechtfertigen. Das philosophische Gespräch zwischen den beiden ist ein zentrales Element des Buches; anhand dieses Gesprächs, so kommt es mir vor, will der Autor seine eigenen Bedenken an der weltlichen Entwicklung seiner Zeit durchblicken lassen.


    So reden die beiden über Gott und die schöne neue Welt. Michel, der sich in seinem Dorf durch die Lektüre der Bücher seiner Mutter, vorallem Shakespeare, zu einem Intellektuellen entwickelt hat, hinterfragt Sinn und Nutzen dieser scheinbar zivilisierten Welt, will wissen, worauf die neue Ordnung alles verzichtet, um Angepasstheit und Beständigkeit zu erreichen, die der Wilde vehement ablehnt, denn er fordert seine natürlichen Rechte als Mensch. Er will auf natürliche Weise altern können, sündigen, unglücklich, der Liebe würdig sein, Schmerzen empfinden. Setzt sich deshalb in den Norden Deutschlands ab (im Original vermutlich an die Küste Englands), zu einem Leuchtturm, wo er sich tagelang für seine Gefühle für Lenina selbst bestraft. Seine Gelüste, die Liebe zu einer Frau, die jedem gehört, verbietet er sich. Dass er sich nach einem eskalierenden Desaster erhängt, kann getrost vorweggenommen werden, denn es wird bereits im Vorwort des Übersetzers erwähnt.


    Schade finde ich, dass der Fokus in der zweiten Hälfte des Buches nur noch auf dem Wilden und seinem Integrationsversuch liegt und die anderen Figuren in den Hintergrund rücken. Wohl kann man sagen, dass deren Schicksal ja besiegelt ist und sich in der schönen neuen Welt nichts ändert. Dennoch fehlt mir dieser Rückbezug am Schluss. Mit dem Ausgang der Geschichte bin ich nicht ganz glücklich. 


    Huxleys Klassiker wurde vielfach durchleuchtet und bietet auch in den Schulen viel Arbeitsstoff. Ich könnte mir vorstellen, dass Huxleys Darstellung seiner neuen Welt und Normierung der Menschheit polarisiert. Ich könnte mir vorstellen, dass einigen diese Vorstellung von Gleichheit und Beständigkeit, diese Vorstellung eines funktionierenden Kollektivs auf Kosten des Einzelnen, wenn hier auch in Schreckensbildern inszeniert, nicht unsympathisch ist. Eine richtige Horrorvision der Zukunft sieht anders aus. Die Menschen werden bei Huxley nicht mit Gewalt unterdrückt. Doch wo ist letztlich der Unterschied? Streben heute nicht viele nach oberflächlichem Glück, ohne die Bereitschaft, über das Glück zu reflektieren?


    Ich verstehe den Roman weniger als dunkle, verstörende Zukunftsvision, mehr als Kritik am Bestehenden, als Gesellschaftssatire. Huxley nimmt die technische Entwicklung, die Möglichkeit des wissenschaftlich Machbaren auf Kosten des Menschseins massiv auf die Schippe. So manches lässt mich nachdenklich schmunzelnd zurück. Eine Dystopie ist eine meist in der Zukunft spielende Erzählung, in der eine erschreckende oder nicht wünschenswerte Gesellschaftsordnung dargestellt wird. Häufig wollen die Autoren dystopischer Geschichten mit Hilfe eines pessimistischen Zukunftsbildes auf bedenkliche gesellschaftliche Entwicklungen der Gegenwart hindeuten und vor deren Folgen warnen. Von Huxleys Welt sind wir heute nicht mehr so weit entfernt.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/wackere-neue-welt 

  2. Cover des Buches Schöne neue Welt (ISBN: 9783862318377)
    Aldous Huxley

    Schöne neue Welt

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Nelebooks

    Cover: Das Cover sieht aus wie eine optische Täuschung. Es ist erst einmal nichtssagend - über die Handlung des Buches. In einer Buchhandlung hätte ich es mir wahrscheinlich auch näher angeschaut.

    Sprecher: Der Sprecher hat eine sehr angenehme Stimme, weshalb ich ihm hier gerne zugehört habe. Auch werde ich mir gerne wieder etwas von ihm anhören.

    Inhalt: "1932 erschien eine der größten Utopien des 20. Jahrhunderts. Hier wird das Glück verabreicht wie eine Droge. Sex und Konsum fegen alle Bedenken hinweg. Reproduktionsfabriken haben das Fortpflanzungsproblem gelöst. Es ist die beste aller Welten, eine ideale Gesellschaft – bis einer hinter die Kulissen schaut: Der Alpha Bernard Marx, getrieben von einer Sehnsucht nach Freiheit, besucht eines der wenigen Reservate, in denen noch das alte unperfekte Leben geführt wird. Das könnte ihn von seinem Unbehagen heilen – oder etwa nicht? Eine prophetische Geschichte von anhaltender Aktualität."

    Meinung: Mit dem Einstieg habe ich dahingehend etwas schwer getan, als dass ich lange die Namen nicht wirklich zuordnen konnte. Das ist wahrscheinlich einfacher, wenn man das Buch liest und somit noch die Schreibweise des Namens vor Augen hat. Es ist erschreckend und faszinierend sogleich, wie die Menschen leben und handeln und vor allem denken. Auch wird in diesem Buch eine Art Gehirnwäsche vollzogen und alles existiert in einer Klassengesellschaft. Der "Wilde", der nach Bernards Besuch im Reservat auf die Bildfläche tritt kann dies genauso wenig nachvollziehen. Daher kann man sich mit ihm recht gut identifizieren, da die "jetzige Welt" eher seinen Denkmustern entspricht. Dadurch wollte ich auch unbedingt wissen, wie es mit ihm und der Frau weiter- und ausgeht. Ich habe das Hörbuch an einem Tag durch gehabt.

    Er geht von der Grundidee - eine Geschichte in der Zukunft zu erzählen - in die Richtung von 1984 von George Orwell, nur dass die zukünftige Welt in beiden sehr unterschiedlich aussieht.

  3. Cover des Buches Farm der Tiere (ISBN: 9783864459870)
    George Orwell

    Farm der Tiere

     (917)
    Aktuelle Rezension von: Anna_Ressler

    Inhalt: Eingesperrt und ausgebeutet beschließen die Tiere auf dem Gutshof zu rebellieren. Die menschliche Herrschaft muss überwunden werden. Doch wird danach wirklich alles besser sein? Oder ist die erkämpfte Freiheit nur ein trügerisches Gebilde? 

    Meine Meinung: Die zweisprachige Ausgabe mit aktueller Übersetzung gab mir nicht nur die Möglichkeit mein englisch aufzubessern, sondern auch ins Original zu schnuppern. Orwell lässt seine Leser teilhaben an der Entwicklung der Tiere und verdeutlicht anschaulich, wie Machtstrukturen entstehen und sich verselbstständigen. Für mich war der Weg der Tiere von der Rebellion bis hin zum Ende erschreckend nachvollziehbar. Ich erkannte vergangene Systeme und leider auch unsere 'moderne' Welt darin wieder. Die verschiedenen Tierarten symbolisieren für mich verschiedene Charaktertypen und waren mit entsprechenden Eigenschaften ausgestattet. Entsprechend verhielten sie sich als Gemeinschaft. Gekonnt spielt Orwell mit den Begriffen Freiheit und Selbstbestimmung. 

    Fazit: Definitiv lesenswert - aber kein angenehmes Buch. 

    ~All animal are equal but some animals are more equal than other.~

  4. Cover des Buches Unten am Fluss - 'Watership Down' (ISBN: 9783548290157)
    Richard Adams

    Unten am Fluss - 'Watership Down'

     (305)
    Aktuelle Rezension von: Emili

    Mit der häufig geführten Diskussion, ob dies ein Kinderbuch ist, möchte ich einsteigen. Nein, es ist keineswegs ein Kinderbuch, eine wunderbare Fabel auf jeden Fall. Die Hauptprotagonisten der Geschichte sind zwar Kaninchen, doch ihnen wird ein vermenschlichtes Auftreten verliehen. Die Grundidee zu der Geschichte ist simpel. Eine Gruppe der unzufriedenen und bedrohten Kaninchen beschließen sich von dem Gehege zu trennen und sich eine neue Bleibe zu suchen. Der Roman begleitet die auf der Suche nach einem geeigneten Platz, dabei durchleben sie Kontakt zu anderen Arten von Gehege. Die Anspielung an die Machtstrukturen verschiedener gesellschaftlichen Formen des Zusammenlebens von Menschen werden hier nun zu deutlich. Die Beschreibungen von Kaninchen lassen vermuten, dass der Autor über große Kenntnisse über diese Tierart verfügt. Außerdem sind die Beschreibungen der Natur hervorzuheben. Wer sich mit einer Fabel, die seit langem zu Klassikern der Literatur gehört, anfreunden kann, wäre hier richtig. Ich fand das Buch stellenweise zu langatmig.

  5. Cover des Buches Allegiant (ISBN: 9780062396969)
    Veronica Roth

    Allegiant

     (236)
    Aktuelle Rezension von: Naomi13

    Der Dritte Band der Reihe hat mich auch wieder sehr begeistert. Die Action hat mir sehr gefallen und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. 

    Das einzige, was mich hier ein bisschen gestört hat, war das Story-Konstrukt. Also, dass das System der Fraktionen mit dem Tris, Four und die anderen aufgewachsen sind nur ein Teil eines Experiments war, war für mich ein bisschen schwach und schwer vorstellbar. Welche Regierung würde so viel Geld in die Hand nehmen um ein so riesiges und extrem aufwendiges Experiment gleich in mehreren Städten durchführen zu lassen und dann auch noch ethisch so fragwürdig handeln, nur um die genetisch perfekten Menschen heranzuzüchten? Das hat mich leider nicht abgeholt. Aber zu diesem Zeitpunkt der Story war ich dann schon so sehr "drin" dass ich das Buch trotzdem sehr genießen konnte. 

    Das Ende war natürlich krass. Aber ich bin ein Fan von so was, es ist einfach mal was anderes und es ist schön, wenn ein Buch nicht wie die meisten anderen endet. 

  6. Cover des Buches Pantopia (ISBN: 9783596706402)
    Theresa Hannig

    Pantopia

     (48)
    Aktuelle Rezension von: InBetween

    Dass das System, in dem wir Leben ein krankes ist, ist in meinen Augen absolut unbestreitbar. Die Autorin hat hier eine Fiktion geschaffen, die mit ökonomischer Fachkenntnis und Aufklärung glänzt und sehr schonungslos und pointiert darstellt, warum das System, so wie es jetzt ist, in eine Sackgasse führt. 

    Der einzige Ausweg für die Zivilisation besteht darin, die Ausfahrt zu nehmen und ein neues Gesellschaftssystem aufzubauen und zwar ohne das alte gewaltsam zu zerstören. Ironischerweise musste die Autorin erst eine "starke künstliche Intelligenz" erdenken, die das für die Menschen übernimmt. Denn die Realität zeigt uns in der Tat eindrucksvoll auf, dass die Menschheit nicht eigentständig dazu in der Lage ist, erforderliche Maßnahmen zu ergreifen. 

    Tolle Idee, tolle Geschichte. Danke dafür!

  7. Cover des Buches Scythe (Arc of a Scythe) (ISBN: 9781406379242)
    Neal Shusterman

    Scythe (Arc of a Scythe)

     (34)
    Aktuelle Rezension von: thefatflatcat

    4.75

    First read of the new year and I immediately landed such a hit. It was fantastic! The story was gripping, I wanted to know what would happen and totally binge-read the book!

    The build-up in the beginning is slow, but as the story unfolds, it pins you to your seat and takes off with your speculations. The humour had me giggling throughout the book and some of the characters I just loooved (Scythes Faraday and Curie for example). It took me so long to show any interest in this series and now I can only think about when I'll be able to get my hands on the next volume. Clearly hooked.


    (Favourite quote: "Go glean yourself" - Scythe Curie)

  8. Cover des Buches Die schönere Welt, die unser Herz kennt, ist möglich (ISBN: 9783958033962)
    Eisenstein Charles

    Die schönere Welt, die unser Herz kennt, ist möglich

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Georg333
    „Denn es sinnt...[die LIEBE] nicht auf Vernichtung, sondern nur auf Umänderung des Denkens [& Handelns!]. Und so muß...[SIE] also das Denken hinwenden auf Geistiges und abwenden vom Irdischen, und dies ist der Zweck aller kommenden Ereignisse (!)…“

    "Ich bin eigentlich und hauptsächlich darum in diese Welt gekommen, um die gänzlich entartete und aus aller Meiner ursprünglichen Ordnung getretene Menschheit wieder durch Lehre, Beispiele und Taten auf denjenigen Urzustand zurückzuführen, in welchem die ersten Menschen als wahre Herren aller andern Kreatur sich befanden. " lorber-jakob.de 

    1) Fazit: (Letzte Änderung: 01.12.2023, © Georg Sagittarius)]
    Eisenstein's Stärken liegen neben den praktischen & für Jeden leicht umsetzbaren Lebensverbeßerungstipps für "Interbeings" in der Analyse & Benennuung von Mißständen der immer stärken entartenden irdischen mensch-heit (wie prophezeit durch Christus!), der Entlarvung der Un-MENSCH-lichkeiten & des (Selbst)Zerstörischen der N-OR-rmal-en (die Negation N der LICHTES "AIN SOPH OR" der Schöpfung & des SCHÖPFERS!), zu denen wir uns alle zu einem gewißen Prozent-Satz zählen müßen! Er zeigt anhand der bekannten, aber von ihm neu benannten WAHRHEIT des Verbundenseins von Allem (mit Allem & dem NICHTS :-) auf, wie jeder von uns bereits durch kleine postive Verhaltensänderungen wie mehr Freundlichkeiten, Hilfsbereitschaft, gute Taten usw. seinen Teil zu einer beßeren Welt liefern kann (s.a. Schmetterlingseffekt der Chaos- & Fraktaltheorien: Kleinste Ursache --> größte Wirkung möglich! Das Karma-Gesetz des UNIVERSUMS wirkt auch postmortal! ;-). Er meint sinngemäß, man solle sich bereits jetzt seelisch, verstandesmäßig & tatkräftig in seiner angezeigten Richtung bewegen, um für das "Danach" gerüstet zu sein, denn auch er rechnet mit einem Zusammenbruch der (weltweiten?) Gesellschafts- und/oder Wirtschaftssysteme. Letzteres wird laut Christi vor- & nachbiblischer Mitteilungen & Prophezeiungen in "nahezu 2000 Jahren" (bzgl. seines 3. Lehrjahres) geschehen, m.E. bereits 2026 (3. Weltkrieg!) im ersten Anlauf und in den vielfach prophezeiten "letzten sieben Jahren der Erde" (m.E. 2026-2033! Siehe v.a. Bertha Dudde, Jakob Lorber! & Daniel-Buch des AT).im zweiten & letzten Anlauf mit dem Resultat der Totalselbstvernichtung (m.E. 2033! Menschen sind "nur" der Auslöser, siehe Gerd-Gutemann-Buch)!

    2) Zitate aus einer der weltweit besten Quellen:

    End-Ankündigung und Zeichen der Zeit....
    Es sind die Ankündigungen eines nahen Endes, welche den Menschen unglaubwürdig scheinen und die sie darum ablehnen und auch zweifeln lassen an der Wahrheit aller geistigen Botschaften, die Ich zur Erde leite ....Und doch wird es nicht mehr lange dauern, daß sich diese Ankündigungen erfüllen, denn Mein Wort ist Wahrheit .... Und gerade der Umstand, daß die Menschen nicht mehr lange Zeit haben für die Wandlung ihres Wesens zur LIEBE, veranlaßt Mich, immer wieder auf das Ende hinzuweisen und sie ernstlich zu ermahnen, Mein Wort anzuhören und entsprechend nun ihr Leben zu führen. Die Menschen wollen aber nicht glauben, und Ich kann keinen Zwang ausüben auf ihr Denken und Wollen, Ich kann ihnen nur Kunde geben davon, was ihnen bevorsteht, und muß ihnen den freien Willen belassen, wie sie solche Kundgaben bewerten und auswerten. Und da es sich am Ende um einen Vorgang handelt, der auf dieser Erde noch nicht stattgefunden hat, da die Menschen um nichts Derartiges wissen, fällt ihnen auch der Glaube daran schwer, wenngleich Ich von Beginn dieser Erdperiode an immer wieder auf dieses Ende hingewiesen habe! Doch sie sollten auch der Zeichen achten, die Ich gleichfalls voraussagte ....

    Und sie werden erkennen, daß sich die Anzeichen mehren und daß auch, rein weltlich gesehen, eine Wandlung kommen muß, denn es überspitzt sich alles, es befinden sich auch die Menschen auf einer Ebene, die zu denken geben müßte .... es herrscht keine LIEBE mehr, sondern die Menschen überbieten sich in Lieblosigkeit, es ist kein harmonisches Zusammenleben mehr, sondern die Menschen feinden sich an und lassen ihren unedlen Trieben und Leidenschaften freien Lauf, sie jagen materiellen Gütern nach und streben keinerlei geistige Bindungen an .…

    Es ist, wie es war zur Zeit der Sündflut, die Menschen suchen nur Weltgenuß und verschaffen ihn sich auch auf unrechtmäßige Weise, weil die Liebe völlig erkaltet ist .... Und wer offenen Auges um sich blickt, der sollte schon die Zeichen der Endzeit erkennen und wissen, daß auch einmal der Ausgleich kommen muß, daß einmal die Macht und Gerechtigkeit eines Gottes hervortreten muß, wenn überhaupt noch an einen Gott geglaubt wird. Und fehlt dieser Glaube gänzlich, dann sind die Menschen wahrlich in einem geistigen Tiefstand angelangt, der auch ein Ende dieser Erde (!) heranzieht ....

    Doch es kann von Meiner Seite aus nichts anderes getan werden, als immer wieder hinzuweisen auf das Ende, als immer wieder durch den Mund der Propheten und Seher die Menschen anzusprechen und sie aufzuklären über Ursache und Auswirkung des Lebens der Menschen ....ihnen aber immer die Willensfreiheit lassend, den Verkündern Meines Wortes Glauben zu schenken oder nicht. Jedoch schneller, als ihr denkt, wird sich euer aller Schicksal abrollen, ihr werdet alle die Zeit durchleben müssen, die ihr nicht die Gnade habet, vorzeitig abgerufen zu werden.

    Denn es ist Mein Heilsplan festgelegt seit Ewigkeit, und er wird auch ausgeführt werden, weil auch die Zeit erfüllet ist, die dem Geistigen in dieser Erlösungsperiode bewilligt wurde zur Freiwerdung aus der Form .... Und selbst die überaus kurze Zeit, die euch noch bleibt bis zum Ende, kann für diese endgültige Freiwerdung genügen, wenn ihr nur den ernsthaľen Willen bekundet, euren Erdenlebenszweck zu erfüllen, und Mir bewußt zustrebet und Mich bittet um Hilfeleistung zu eurer Vollendung .... Denn dieser ernsten Bitte wird wahrlich entsprochen werden, Ich werde euch helfen aus jeglicher geistigen Not und euch zu Mir ziehen in tiefer Erbarmung, auf daß ihr nicht verlorengehet wieder auf endlos lange Zeit [!], wenn das Ende dieser Erde gekommen ist .... Amen“ (BD 8310 empfangen 1962)

    „Betrifft Endvoraussagen .... (BD 6482 empfangen 22.u.23.2.1956)
    Niemals werde Ich den Menschen den genauen Zeitpunkt des Endes angeben, weil solches nicht von Nutzen wäre für die geistige Entwicklung des Menschen .... Denn in völlig freiem Willen sollen sie zur Höhe streben, aus eigenem Antrieb sollen sie die Reife ihrer Seelen zu fördern suchen, nicht aber aus Furcht, die eine bestimmte Ansage der Stunde des Endes hervorrufen würde. Ich werde euch Menschen immer darüber im unklaren lassen, was jedoch nicht ausschließt, daß das Ende einmal eintreten wird. Und daß es einmal kommen wird, ist euch Menschen vorausgesagt worden seit Beginn dieser Erlösungsperiode, wenn euch auch nur ein Teil dieser Voraussagen bekannt ist. Denn es sind abgegrenzte Erlösungsperioden, die in Meinem Heilsplan von Ewigkeit festgelegt wurden und die immer einen bestimmten Zeitraum umfassen, dessen Dauer von Meiner Kenntnis um den Entwicklungsprozeß der Menschen berechnet ist. Dies wird bei gutem Willen ein jeder Mensch glauben können, der an Mich als Gott und Schöpfer zu glauben vermag. Anzweifeln aber werden es zu jeder Zeit die meisten Menschen, daß sie selbst in der Zeit leben könnten, wo alles Vorausgesagte einmal zur Gegenwartserscheinung werden wird.... Denn es ist für die Menschen etwas so Ungeheuerliches, sich ein Ende der Erde vorzustellen; es ist etwas, woran die wenigsten Menschen glauben können, wenn sie nicht schon so tief im geistigen Wissen stehen, daß sie auch in einem Auflösen der Erdschöpfungen und Erstehen einer neuen Erde (!) einen Anlaß und Zweck zu erkennen vermögen .... Doch derer werden immer nur wenige sein .... Völlig abstreiten also werdet ihr Menschen ein Ende dieser Erde nicht können .... nur niemals zu denen gehören wollen, die dieses Ende erleben, denen das, was sie wohl für die Zukunľ nicht unmöglich halten, zur Gegenwart werden wird .... Und auch diese Zweifel sollen sie ruhig behalten um ihrer Seelenreife willen, aber sie sollen auch solche Gedanken in Erwägung ziehen, und es wird nicht zu ihrem Schaden sein.

    Jeder Glaubenszwang aber wäre schädlich und wird daher von Meiner Seite aus niemals ausgeübt werden, weshalb Ich immer nur Zeichen ankündige, niemals aber den „Tag des Endes“ .... Und dennoch sage Ich euch immer wieder: Ihr steht kurz davor ....Ihr könnet nicht den Geisteszustand der Menschen ermessen .... ihr könnet nicht die tiefe Finsternis sehen, die über die Erde gebreitet ist .... ihr wisset nicht um den Kampf zwischen Licht und Finsternis, der in der letzten Zeit so überaus heľtig wütet .... ihr wisset nicht, daß sich das Wirken der Finsternis äußert im Verbreiten von Unwahrheit, von irrigen Lehren und offener Lüge, weil ihr auch nicht ersehet, wie maßlos tief der Irrtum ist, in dem sich das Denken der Menschen bewegt ....Nur die reine Wahrheit ist Licht .... Wo aber suchet und findet ihr Menschen die Wahrheit? Ihr glaubt wohl, in der Wahrheit zu wandeln, dann aber würdet ihr mit Schrecken den Geisteszustand der Menschen erkennen und es auch begreiflich finden, daß diesem Zustand ein Ende gemacht werden muß .... Und wo ihr Menschen Licht vermutet, dort hat euch der Fürst der Finsternis nur ein Blendlicht aufgestellt, das euer Auge nur noch mehr schwächt, so daß ihr nichts mehr zu erkennen vermögt. Denn er versteht es wahrlich, die Menschen abzuhalten von der Arbeit an ihren Seelen, er versteht es, deren Blicke zu lenken auf lockende Ziele, die ihr Menschen aber niemals erreichen werdet, denn Mein Plan ist festgelegt seit Ewigkeit.…“ S. 24-27 von 40 https://www.bertha-dudde.info/leseauswahl/T_hefte_p/049_ZeichenDerEndzeit.pdf aus http://bertha-dudde.info/


  9. Cover des Buches Jill Kismet 01 (ISBN: 9783802583063)
    Lilith Saintcrow

    Jill Kismet 01

     (73)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Titel: Dämonenmal
    Autor: Lilith Saintcrow
    Reihe: Jill Kismet #1
    Verlag: LYX
    Genre: Fantasy
    Seitenanzahl: 361


    Klappentext:
    Nach dem Tod ihres Meisters Mikhail ist Jill Kismet die oberste Jägerin ihrer Heimatstadt und unterstützt die Polizei im Kampf gegen übernatürliche Geschöpfe. Der Kuss eines Dämons hat Jill erstaunliche Fähigkeiten und Kräfte verliehen. Da wird sie an den Schauplatz eines grausamen Verbrechens gerufen: Ein Unbekannter hat vier Polizisten ermordet und verstümmelt, und die Polizei vermutet, dass ein Gestaltwandler die Tat begangen haben könnte. Jill erhält Unterstützung von dem gut aussehenden Werpuma Saul, für den sie schon bald tiefere Gefühle hegt. Aber kann die hartgesottene Jägerin ihm gegenüber ihre Seele öffnen?

    Meine Meinung:
    Mich enttäuschte in der letzten Zeit ja so manches Buch, aber das hier war mal wieder ein ganz vernünftiges, das mich teilweise sogar richtig fesselte.

    Ich habe es im März gelesen, deswegen weiß ich gerade nicht mehr so 100 %, was ich so beim Lesen gefühlt habe...naja...das negative weiß ich noch.

    Also die Story ließ sich ansich ja flott lesen, aber was schon Cybersyssy aufgefallen ist, blieb auch mir nicht unbemerkt....
    Ständig wiederholte sich die Autorin...sei es eine bestimmte Fähigkeit von Jill oder eben ihre klimpernden Amulette im Haar.

    Ein paar Mal darf das ja gerne geschehen, aber irgendwann ist es total langweilig : /

    Auch fand ich es schade, dass der Leser im Grunde nicht so viel Hintergrundwissen zu den Charakteren bekommt. Ab und zu erhielt ich mal einen kleinen Happen per Rückbkende, aber irgendwie war mir das echt zu wenig.

    Auch bei der ganzen Kritik möchte ich sagen, dass der erste Teil mich dennoch gut unterhalten hat und für Zwischendurch absolut okay ist...

    Bewertung:

    Der Einstieg in die neue Reihe von Lilith Saintcrow unterhielt mich zwar ganz gut, aber es gab für mich einfach ein paar zu viele negative Punkte, weshalb ich kein Interesse auf den Rest der Reihe habe...
    Von mir gibt es:

    3 von 5 Sterne

  10. Cover des Buches Fehlstart (ISBN: 9783446263758)
    Marion Messina

    Fehlstart

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Erzaehlwas_Sascha

    „Fehlstart“ von Marion Messina bei Hanser, ist ein schmaler Roman, der uns von der jungen Französin Aurélie erzählt, die ihre Heimatstadt Grenoble verlässt und sich auf den Weg nach Paris macht. Dort muss sie schnell erkennen, dass sie sich an prekäre Lebensverhältnisse gewöhnen muss und gleichzeitig nur schwer Zugang zu Freunden oder bestimmten Gruppen findet, mit denen sie sich identifizieren kann. Hinzu kommen nicht funktionierende Liebesgeschichten. Erzählt wird dies stilistisch mit einem personal anmutendem Fokus, der jedoch nicht ganz zum essayistischen Erzählstil zu passen scheint. So ist dieser Roman eine Mischung aus Identitätssuche und soziologisch erscheinender Analyse, die aber keinen Hehl aus ihrer Subjektivität macht.

    Dieser Roman will den Blick einer jüngeren Generation offenbaren, für die das jahrelang geltende Aufstiegsversprechen nicht so richtig zu funktionieren scheint. Angesichts der uns bekannten Wohlstandsgesellschaft ist dies nicht immer verständlich und der Roman entgegnet diesem Blick auch mit der Figur eines kolumbianischen Liebhabers. Mit dessen Blick aus der eigenen Herkunft, erscheinen viele Probleme der in Frankreich aufwachsenden Jugend als nicht mehr so entscheidend. Ich mag Bücher, die solche direkten Gegenüberstellungen wagen, die zwar plastisch erscheinen, aber aufgrund der pointierten Zuspitzung Wirkungsmacht entfalten. Auch wenn der Roman an einigen Stellen zu simpel in seinen Ausführungen wirkt, so kann man ihm nicht unterstellen keinerlei Reflektionsgrad anzubieten. Von Beginn an macht der Roman deutlich, dass er keine Story benötigt, sondern aus den Ereignissen heraus sprechen will. Der essayistische Stil wandelt zwischen Anklage, ironischer Kommentierung und nüchterner Situationseinordnung. Ich muss ehrlich sagen, dass mir diese Stilistik, wenn auch ungewöhnlich erscheinend, gefallen hat und nur an wenigen Stellen zu nerven begann. Auf den Roman gekommen bin ich allerdings wegen eines Houellebecq-Vergleiches und diese Schuhe sind dann für die französische Autorin Messina doch etwas zu groß. Hierfür fehlt es an Klarheit, an Zuspitzung, aber auch sprachlicher Intensität. Die Beziehungen von Aurelié stellen sich alle auf irgendeine Weise als falsch heraus, gespeist aber von einem klar negativ konnotiertem Männerbild. Die Hauptfigur kann man nie direkt erfassen, sie bleibt konturlos, trotz des angedeuteten personalen Blickes. Dies kann durchaus gewollt sein, da sie vor allem als Sprachorgan für eine subjektive Gesellschaftsbetrachtung dient.

    Für mich war der Roman eine kurzweilige Leselektüre, die mich an manchen Stellen schmunzeln ließ und an anderen Stellen musste ich innerlich nicken. Allerdings kann die Stilistik und die Ironie nur über diesen kurzen Text tragen und hier fehlt dann doch etwas zu anderen großen Gesellschaftsromanen mit provokantem Blick. Es ist trotzdem interessant diesem jungen weiblichen Redeschwall zu folgen, der Eindrücke verwebt und einen dann ohne große tiefergehende Analyse nachdenklich zurücklässt.

  11. Cover des Buches Windows on the world (ISBN: 9783548262413)
    Frédéric Beigbeder

    Windows on the world

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Buch war das erste von einem bedeutenderen Autor, das nach 9/11 erschienen ist und die Terroranschläge thematisiert (2003 genaugenommen): Ein Immobilienmakler nimmt seine beiden Söhne mit in das Restaurant unter dem Dach des Nordtrums des World Trade Centers, als kurz danach die Hölle ausbricht und Rettung unmöglich ist. Beigbeder erspart keine grausigen Details, er selbst sagt, man kann sich nur vorstellen, was wirklich an diesem Morgen in dem Hochhaus passierte.
  12. Cover des Buches Jesus, der Kapitalist (ISBN: 9783898797115)
    Robert Grözinger

    Jesus, der Kapitalist

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    Prolog: „Kehre ein jeder in sich selber um und wende sein Herz und Gemüt zu LIEBE und Eintracht…!" (Jakob Böhme, zitiert im Adalbert-Töpper-Buch „Wandlung durch LIEBE - Prophezeiungen zum Schicksal von Mensch und Erde“)

    Warnung! „Denn es sinnt...[die LIEBE] nicht auf Vernichtung, sondern nur auf Umänderung des Denkens [& Handelns!]. Und so muß...[SIE] also das Denken hinwenden auf Geistiges und abwenden vom Irdischen [Materialistischen, Egozentrischen, Egomanischen & Rationalen], und dies ist der Zweck aller (!) kommenden Ereignisse!“

    "Lust der Welt: Was ist die Lust der Welt? Nichts als ein Fastnachtsspiel, So lange Zeit gehofft, in kurtzer Zeit verschwindet, Da unsre Masquen uns nicht hafften, wie man wil, Und da der Anschlag nicht den Ausschlag recht empfindet. Es gehet uns wie dem, der Feuerwercke macht, Ein Augenblick verzehrt offt eines Jahres Sorgen [Bemühungen]..." (Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, 1616–1679)

    1) Fazit: a1) Es dauerte eine Weile & etliche Recherchen, bevor mir klar wurde: Der politisch ungesund-links (youtube.com) & "Neosozialismus"-orientierte Scheinchrist-Kapitalist (ef-magazin.de), genauer gesagt Atheist, Antichrist, Demagoge (!)..., stellt seine Massen (?) verführenden, sehr kritiknotwendigen Argumente & Scheinphilosophien zu Endzeit-kapitalistischer, (zur Selbstvernichtung!) führender  Marktwirtschaft & Neoliberalismus vor. Beides soll auf dem Boden des Christentums entstanden sein. Er scheut sich auch nicht, Gott als (größten) Kapitalisten auszugeben (S. 14)!
    ;
    a2) Leseempfehlung: Nur für Masochisten, Rezensenten & Christen, die Andere schulen wollen im Erkennen von unseriösen, schein- & antichristlichen (Schein)PhiloSOPHen. "Theologen", Lehrern, Autoren, Büchern, (nicht leicht zu widerlegenden) Argumenten...und finden von stichhaltigen Gegenargumenten...!

    a3) Wer es GEISTIG & somit lebensrettend (!) ernst meint kurz vor Beginn der 7-jährigen "Drangsals- & ANTIchrist-Zeit (AT: Buch Daniel), sollte lieber Christi höchst wichtige nachbiblische (!) Offenbarungen lesen! Vor allem Bertha Dudde, Jakob Lorber, Max Seltmann, Jakob Lorber, Emanuel Swedenborg, ...!

    b) Was tun & was laßen?
    Zu diesen beiden sehr wichtigen Fragen, die immer wichtiger werden, je mehr sich die Menschheit oft prophezeiten seelischen Extrem-Abgründen/-Verwerfungen ("Tal der Tränen"!) und physischen Großkatastrophen unvorstellbaren Ausmaßes nähert (Dritter Weltkrieg! "Feind aus den Lüften"!...), findet man bei Grözinger nur sehr begrenzt gute Antworten, aber viel GEISTIG Blindes, Falsches, Halbwahres & (unabsichtlich?) Demagogisches!

    c) Wer neben seinen fleischlichen (materiellen) & ätherischen (seelischen) Augen auch seine ihm vom "Unbewegten Beweger" gegebenen geistigen Augen (AUGEN des GEISTFÜNKLEINS im Herzen!) nicht ignoriert oder ganz geschloßen hält, spürt oder ahnt (intuitiv!), daß die laut Christus (!) "gänzlich entartete" irdische Menschheit im rasanten Tempo sehr kritischen, unvorstellbaren Phasen, Ereignißen & Zuständen entgegen geht. "Die letzten sieben Jahre der Erde" stehen vor der Tür" (m.E. 2026-33)! Wer hierüber Genaueres wißen will, lese Bertha Dudde & Jakob Lorber! Etwas Beßeres, Ausführlicheres aus "1. Hand" :-) gibt es auf der ganzen Erde nicht! Top-Sekundär-Literatur: M. Kahir, Gerd Gutemann, Kurt Eggenstein, Franz Deml, Walter Lutz, Michael Nolten...!

    d) Für eventuell Interessierte am Rezensionsbuch eines seltsamen, geistig (Nach)Hilfe-bedürftigen "Christen", die ihre Rest-Zeit [m.E. max. bis 2033!] u.U. mit GEISTIG Kritiknotwendigem verbringen wollen (trotz hier gegebener Top-Alternativen), sollten sich m.E. zuerst Folgendes ansehen:
    d1) youtube.com: "Robert Grözinger: Sozialismus oder Christentum? (ef-Konferenz 2020, Teil 14)"
    d2) telepolis.de: 2013 Reinhard Jellen: "Robert Grözinger über Christentum, Marktwirtschaft und Hartz IV. Teil 1"
    d3) Grötzinger's Journalisten-Aufsätze auf seiner Hausseite: ef-magazin.de
    d4) Literatur zu "lovelybooks Gott und Geld (überraschend viel!)
    d4a) Alois Halbmayr: "Gott und Geld in Wechselwirkung: zur Relativität der Gottesrede", lovelybooks, relbib.de, pdf kostenfrei bei digi20.digitale-sammlungen.de

    e) Christus, der antikapitalistische KAPITALIST & in diesem Sinne " wohlhabende" GOTT mit unbegrenzter Macht!
    Das Demagogische & manchen Leser Verwirrende des Pseudo-Theologen & Scheinphilosophen mit "Dachschaden" besteht in seiner offensichtlich bewußten, unzuläßigen Vermischung & Nichtunterscheidung von sehr konträren "Kapitalismus"-Begriffen: von

    e1) extrem menschenverachtenden, globalisierenden (Endzeit)Kapitalismus (siehe v.a. Noam Chomsky, Alex Demirovic, Frank Böckelmann, Rainer Mausfeld, Collin McMahon..!
    e2) "Kapitalismus" im Sinne eines jeden Menschen, der finanzielles oder finanziell verwertbares Kapital hat (materiell, intellektuell, künstlerisch, geistig...)
    e3) GOTT als größten Kapitalisten, der alles hat, was ex-istiert und v.a. Das, was nicht ex-istiert (also nicht emaniert ist aus seinem NICHTS (KERN)!

    f) Man muß nicht erst die sehr empfehlenswerten nachbiblischen Offenbarungen Christi gemäß seiner Prophezeiungen (Johannes-Evangelium 16) gelesen haben, v.a. Lorber, Dudde & Max Seltmann, Jakob Böhme, E. Swedenborg, um einzusehen, daß Jesus aus mehreren Gründen kein Kapitalist sein konnte, er aber den Schutz von rechtmäßig erworbenem Privateigentum nicht nur propagierte, sondern oft auch durchsetzte und Diebe, Lügner, Räuber, Mörder u.Ä. zu Reue, Demut & Einsicht brachte oder strafte, ob auf kuriose Weise! Spannend & sehr lehrreich nachzulesen in Christi "Neuoffenbarung", v.a. in Seiner bedeutendsten 11-bändigen Top-Autobiographie "Das große Evangelium Johannes" (lovelybooks)!

    g) Hätte Groezinger (kritisch: anthonygflood.com) etwas mehr VERSTAND oder Max-Seltmann-Schriften gelesen, so wüßte er, daß materieller Reichtum nur das Maß der Verantwortung steigert und Lazarus von Bethanien das beste Beispiel aus Jesu Zeit für einen echten Christ-Kapitalisten war!
    Lehre: Entscheidend ist nicht, wieviel materiellen Reichtum (an sich nicht verdammungswürdig!) man hat, sondern wie & für wen man es aus welcher Absicht (Intension!) heraus verwendet!

    h) Ohne Kommentar
    h1) S. 14: "In vielen Gleichnissen Jesu wird Gott durch einen wohlhabenden Kapitalisten symbolisiert. Er ist der Vater im »verlorenen Sohn«, der Grundbesitzer bei den »Arbeitern im Weinberg« und der Geldeigentümer im »Gleichnis von den Talenten«. Wenn in den Evangelien Gott oft als reicher Kapitalist symbolisiert wird, kann Reichtum an sich nach christlichem Verständnis nichts Schlechtes sein."

    h2) S. 13: "Schon bald nach dem Beginn der gegenwärtigen weltweiten Finanz und Wirtschaftskrise erhoben sich Stimmen, die dem angeblich ungezügelten Kapitalismus die Schuld in die Schuhe schieben wollten und eine neue, globale Regulierung der Finanzmärkte forderten. Nicht selten stimmen in diesen Chor auch Vertreter christlicher Kirchen ein. So mag es zunächst überraschen, wenn ein Buch erscheint, das der Marktwirtschaft ein christliches Herz bescheinigt. Mit diesem Werk soll jedoch belegt werden, dass...

    -die Lehren des Christentums mit den Werten und Normen des Kapitalismus völlig kompatibel sind [Was für ein Schwachsinn!],
    -das Christentum ursächlich für die Entstehung der kapitalistischen Wirtschaftsordnung in Europa und somit indirekt auf der ganzen Welt verantwortlich ist und
    - der Kapitalismus ohne ein gelebtes Christentum nicht dauerhaft überleben kann..." (Hier hat er ausnahmsweise recht)

    g) „…So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten, was durch schwache Kraft entspringt; den schlechten Mann muß man verachten, der nie [GEISTIG] bedacht, was er vollbringt [und dessen negative Folgen]. Das ist’s ja, was den Menschen zieret, und dazu ward ihm der Verstand, daß er im innern Herzen [Christi Miniaturabbild] spüret, was er erschaffen mit seiner Hand…“ (Friedrich Schiller, schiller-institut.de)

    (Letzte Änderung: 25.02.2024, © Georg Sagittarius)

    2) Hilfreiches
    a) Leseprobe 16 S.: .m-vg.de/mediafiles pdf
    b) Inhaltsverzeichnis relbib.de
    c) wikipedia Robert_Grözinger 
    d) anthonygflood.com 2020  & lovelybooks Anthony-Flood: "Philosophy after Christ", "Atheism Analyzed", "Christ, Capital and Liberty: A Polemic"

    e)  zu youtube.com: "Robert Grözinger: Sozialismus oder Christentum? (ef-Konferenz 2020, Teil 14)":
    e1) wikipedia Millenarismus (Millennialismus, Chiliasmus, Tausendjähriges Reich, Wiederkunft Jesu Christi)
    e2) wikipedia Prämillenarismus: christliche eschatologische Lehre

    3) Rezensionen
    a) perlentaucher robert-groezinger wer-ist-ron-paul
    b) anthonygflood.com 2020 (lovelybooks Anthony-Flood: "Philosophy after Christ", "Atheism Analyzed", "Christ, Capital and Liberty: A Polemic"...):
    zu Grözinger's "Why Libertarianism Needs Christianity to Succeed"
    I find Grözinger’s gambit odd: first, how likely are non-Christian libertarians to weigh Christianity’s claims, or those of any other worldview, as a function of its political usefulness? That seems a cynical abuse of Christianity; self-respecting Christians certainly don’t view their faith as such an expedient.
    Second, for most Christians the Bible is in the first place divinely inspired or God-breathed (θεόπνευστος, theopneustos; 2 Timothy 3:16); the contingencies of Scripture’s history (which Grözinger’s touches on in his discussion of Peterson) are important, but secondary. If Grözinger believes Scripture is divinely inspired, he doesn’t make that explicit. We have to infer it from his apparent subscription to Reformed theology. He gives the impression that, in the interest of harmonizing libertarianism and Christianity, he’s constructing, if not contriving, versions of both in which few adherents of either will recognize themselves.

    4) Zitate aus dem Rezensionsbuch
    a) Vorwort von Roland Baader, Waghäusel 2011:
    a1) S. 10: In seiner Schrift mit dem provokanten Titel Jesus, der Kapitalist zeigt Robert Grözinger in brillanter Weise, dass Religion nicht nur eine unverzichtbare Nützlichkeitsfunktion zur Bewahrung einer Ordnung der Freiheit hat, sondern dass beide, Christentum und Marktwirtschaft, miteinander in geschwisterlich symbiotischem Verhältnis stehen; anders gesagt: dass sie einander existenziell bedingen und ideal ergänzen. Das sollten Liberale und Libertäre bedenken, die allzu leichtfertig den christlichen Glauben als freiheitsfeindlich abtun, aber das sollten auch jene Theologen bedenken, die mangels hinreichender Kenntnisse die Wirtschafts und Gesellschaftsordnung des Kapitalismus abschätzig beurteilen. Sie gefährden damit genau die Ideenwelt, für die sie jeweils eintreten. Der geistige Kampf gegen Quasireligionen und politische Religionen– und damit der Streit für die eigenen Überzeugungen – ist für Christen und Marktwirtschaftler nur gemeinsam und nur auf dem Boden des Bewusstseins von der originären Gemeinsamkeit ihrer Lehren zu gewinnen. Robert Grözinger liefert ihnen das geistige [???] Rüstzeug hierzu in Hülle und Fülle."

    a2) S. 8-9: "Weltruhm erlangte die Suche nach den christlichen Wurzeln des westlichen Kapitalismus mit Max Webers Aufsatz »Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus« (1920). Einige der Weber’schen Thesen können inzwischen als widerlegt gelten...

    Auch Agnostiker unter den Ökonomen haben die existenzielle Bedeutung der Religion für das Entstehen, die Ausbreitung und Bewahrung von Markt und Freiheit herausgestellt. So hat z.B. Friedrich A. von Hayek den »konstruktivistischen Rationalismus« der meisten Intellektuellen in der Geschichte des Abendlandes nachgezeichnet und ihn als Kern des Sozialismus und Totalitarismus identifiziert – und somit als zerstörerische Kraft für den freien Markt und die freie Gesellschaft. Die Überschätzung des Verstandes, so Hayek, führe die politischen und geistigen Eliten zu dem Irrglauben, das jeweilige Werte und Regelgerüst einer freien Marktgesellschaft »vernünftiger« gestalten zu können

    Das sind jedoch alles Erörterungen zur Frage der Nützlichkeit des Christentums für eine marktwirtschaftliche Gesellschaftsordnung. Robert Grözingers Analyse geht weit darüber hinaus und sucht Antworten auf die Frage, ob Christentum und Kapitalismus gemeinsame historischspirituelle Wurzeln haben – und ob diese Gemeinsamkeit mehr als nur zufälliger Natur sein könn

    S. 10 "Romano Guardini, der herausragende katholische Religionsphilosoph des 20. Jahrhunderts, hat in seiner »Ethik« betont, dass der dem Christentum fremd gewordene moderne Mensch gar nicht mehr wisse, wie sehr unsere sittlichen Begriffe und Vorstellungen im Erbgang des Christentums stehen: Die Unantastbarkeit der Person und ihres redlich erworbenen Eigentums, die Freiheit und Ehre jedes Menschen, die Gleichheitvor dem Recht, die Wahrheit des Wortes und die Verlässlichkeit des Vertrages. Auf Seite der Ökonomen hat der Nobelpreisträger James M. Buchanan von der »Komplementarität« von christlichem Glauben und klassischem Liberalismus gesprochen. In seiner Rede zur Adam-Smith-Preisverleihung (2005) führte er aus: »Die Leute haben zu nehmend Angst vor der Freiheit. Sie wollen vom Staat abhängig sein.

    In seiner Schrift mit dem provokanten Titel Jesus, der Kapitalist zeigt Robert Grözinger in brillanter Weise, dass Religion nicht nur eine unverzichtbare Nützlichkeitsfunktion zur Bewahrung einer Ordnung der Freiheit hat, sondern dass beide, Christentum und Marktwirtschaft, miteinander in geschwisterlich symbiotischem Verhältnis stehen; anders gesagt: dass sie einander existenziell bedingen und ideal ergänzen. [???] Das sollten Liberale und Libertäre bedenken, die allzu leichtfertig den christlichen Glauben als freiheitsfeindlich abtun, aber das sollten auch jene Theologen bedenken, die mangels hinreichender Kenntnisse die Wirtschafts und Gesellschaftsordnung des Kapitalismus abschätzig beurteilen. Sie gefährden damit genau die Ideenwelt, für die sie jeweils eintreten. Der geistige Kampf gegen Quasireligionen und politische Religionen– und damit der Streit für die eigenen Überzeugungen – ist für Christen und Marktwirtschaftler nur gemeinsam und nur auf dem Boden des Bewusstseins von der originären Gemeinsamkeit ihrer Lehren zu gewinnen. Robert Grözinger liefert ihnen das geistige Rüstzeug hierzu in Hülle und Fülle"

    b1) S. 13 Einleitung "Warum dieses Buch?
    Dieses Buch wendet sich im Wesentlichen an drei Gruppen:
    An antikapitalistische Christen oder christliche Antikapitalisten,
    an atheistische oder agnostische Kapitalismusbefürworter, vor allem aber an jene, die dem christlichen Glauben anhängen, aber von den antikapitalistischen Äußerungen vieler Kirchenvertreter verwirrt und abgeschreckt sind und nicht wissen, wie sie ihnen antworten sollen. Schon bald nach dem Beginn der gegenwärtigen weltweiten Finanz und Wirtschaftskrise erhoben sich Stimmen, die dem angeblich ungezügelten Kapitalismus die Schuld in die Schuhe schieben wollten und eine neue, globale Regulierung der Finanzmärkte forderten. Nicht selten stimmen in diesen Chor auch Vertreter christlicher Kirchen ein. So mag es zunächst überraschen, wenn ein Buch erscheint, das der Marktwirtschaft ein christliches Herz bescheinigt. Mit diesem Werk soll jedoch belegt werden, dass

    - die Lehren des Christentums mit den Werten und Normen des Kapitalismus völlig kompatibel sind,
    - das Christentum ursächlich für die Entstehung der kapitalistischen Wirtschaftsordnung in Europa und somit indirekt auf der ganzen Welt verantwortlich ist und
    - der Kapitalismus ohne ein gelebtes Christentum nicht dauerhaft überleben kann. Die Finanzkrise ist nur das aktuellste Beispiel dafür,"

    b2) Einleitung S. 14: "Wahr ist, dass Jesus in sehr vielen Gleichnissen und in seinen anderen Lehrsätzen darstellt, wie sehr ein unbedingtes Festhalten am materiellen Wohlstand ein Hindernis für das Seelenheil ist. Es gibt daher keinen Zweifel, dass Geld und der Umgang damit im Christentum ein ganz zentrales Thema ist. An keiner Stelle je doch verurteilten der Rabbi aus Nazareth oder seine Apostel materiellen Reichtum an sich. Im Gegenteil: Sie feierten gerne, viel und ausgiebig (aber nicht ausschweifend). Trotz seiner 40 Tage währenden Fastenzeit war Jesus kein Asket. Eine zentrale Aussage Jesu im Hinblick auf Wohlstand ist, dass nicht Geld, sondern Gott an die erste Stelle der persönlichen Werteskala gehört, und dass persönliches und/oder gesellschaftliches Unheil drohe, wenn etwas anderes diese Stelle einnimmt. Nach Paulus ist die »Liebe zum Geld«, nicht das Geld an sich, die »Wurzel allen Übels« (1. Timotheusbrief 6, 10). In vielen Gleichnissen Jesu wird Gott durch einen wohlhabenden Kapitalisten symbolisiert. Er ist der Vater im »verlorenen Sohn«, der Grundbesitzer bei den »Arbeitern im Weinberg« und der Geldeigentümer im »Gleichnis von den Talenten«. Wenn in den Evangelien Gott oft als reicher Kapitalist symbolisiert wird, kann Reichtum an sich nach christlichem Verständnis nichts Schlechtes sein."

    5) Grözinger über sein Buch
    telepolis.de: 2013 Reinhard Jellen: "Robert Grözinger über Christentum, Marktwirtschaft und Hartz IV. Teil 1, Inhaltsverzeichnis

    1. "Eine christliche Sozialpolitik würde den Staat aus der Sozialversicherung herausnehmen"

    2. "Christentum und Kapitalismus ergänzen sich" 

    3. Auf einer Seite lesen 

    In seinem Buch Jesus, der Kapitalist - Das christliche Herz der Marktwirtschaft entwickelt der Diplom-Ökonom Rober Görzinger die These, dass der christliche Glaube und die bürgerliche Warenwirtschaft notwendig aufeinander angewiesen sind, wenn beide die historischen Exzesse vermeiden wollen, aus denen sie hervorgegangen sind. Telepolis hakt nach.

    Herr Grözinger welche Strukturmerkmale, die miteinander konvergent sind, weisen der Kapitalismus und das Christentum auf?
    Robert Grözinger: Ich nenne vier konvergente Strukturmerkmale.
    Erstens das Nichtaggressionsprinzip. Dieses Prinzip besagt, dass die Initiierung physischer Gewalt (einschließlich der Drohung damit) sowie Betrug illegitim ist. Jeder hat das Recht und die Freiheit, mit sich und seinem Eigentum das zu tun, was er für richtig hält, solange er dabei den Körper oder sonstiges Eigentum eines anderen nicht verletzt. Dies ist im reinen Kapitalismus der Fall, wo der Staat, falls er überhaupt existiert, allenfalls die Durchsetzung dieses Prinzips überwacht und sichert. Das Nichtaggressionsprinzip ist gleichzeitig ein Grundprinzip des Christentums, siehe die Gebote "du sollst nicht stehlen" und "du sollst nicht gegen deinen Nächsten falsches Zeugnis ablegen". 

    "Tragische Vermischung von Staat und Wirtschaft"
    Mir fallen hier spontan einerseits die Kreuzzüge, der 30jährige Krieg, die Ketzer- und Hexenverfolgungen, die Unterstützungs- bzw. Nichteinmischungspolitik der Päpste Pius XI. und Pius XII. für Mussolini, Hitler und Franco und die politische, vielleicht sogar finanzielle Unterstützung Johannes Pauls II. für die Contras in Nicaragua und anderseits die Kolonialkriege in Amerika, Afrika, Asien, China, Genozide an diversen Urbevölkerungen, der Erste Weltkrieg und der Vietnamkrieg ein. – Ist Ihre These zumindest aus empirischer Sicht nicht doch etwas extravagant? 

    Robert Grözinger: Abweichungen von Prinzipien finden Sie immer und überall. Diese widersprechen nicht der Aussage, ob sie richtig oder falsch sind oder, in diesem konkreten Fall, dass die Nichtaggression ein Grundprinzip sowohl des Christentums als auch des Kapitalismus ist. Die oben genannten Beispiele ergeben sich entweder aus der tragischen Vermischung von Staatmacht und Kirche (Christen sollten daraus die Lehre ziehen, Staatsmacht nicht zum Instrument der Mission zu machen, da sie korrumpiert), oder können, wie zum Beispiel die Kreuzzüge, zumindest in ihrer Intention immerhin als (legitime) Verteidigung angesehen werden (es ging ursprünglich um die Rückeroberung Jerusalems), oder sollten in ihrem historischen Kontext analysiert und dementsprechend differenziert werden. 

    Zum Beispiel sollte man, wenn man die Päpste der NS-Zeit erwähnt, nicht die Enzyklika "Mit brennender Sorge" unerwähnt lassen oder das mutige und zeitweise wirksame Eintreten Bischof Galens gegen die Euthanasie.

    Was die Kolonialkriege und so weiter betrifft: Diese historischen Phänomene sind ebenfalls Manifestationen einer tragischen Vermischung, in diesen Fällen von Staat und Wirtschaft. Der Begriff dafür ist nicht Kapitalismus, sondern Korporatismus. So wie heute die Banken, setzten damals die Kolonisten oft den bedingungslosen Schutz durch ihren Ursprungsstaat als selbstverständlich voraus – weil der Staat die Kolonisten (beziehungsweise heute die Banken) für seine eigenen Machtausdehnungsinteressen brauchte. Deshalb benahmen sich die Kolonisten entsprechend daneben. 

    Es ist immer der Einfluss des Staates – oder, mit anderen Worten, der Glaube an den Staat als "Erlöser" – der nominelle Christen das Gebot der Nächstenliebe und der Besonnenheit missachten lässt. Der Erste Weltkrieg wurde durch katastrophale Fehlentscheidungen verschiedener Regierungen ausgelöst. Er wurde durch eine völlig antikapitalistische Geldpolitik finanziert und in Gang gehalten: Gleich zu Beginn des Krieges wurde das bis dahin goldgedeckte Geld in allen beteiligten Ländern von jeglichem realen Wert getrennt. Das ermöglichte die scheinbar endlose Finanzierung eines reinen Abnutzungskrieges ohne Sinn und Verstand – und leitete ungebremste Inflation ein. Die vorangehenden Spannungen wurden ebenfalls durch die Politik aufgebaut. Direkt zum Beispiel durch das Flottenbauprogramm. 

    Korporatismus steckt auch hinter dem Vietnamkrieg – eine enge Verquickung von Staat und Rüstungsindustrie. Auch dieser Krieg wurde durch die Kappung der letzten Goldbindung, die des Dollars nämlich, künstlich verlängert. Die Folgen davon baden wir heute noch aus und werden wir solange ausbaden, bis das inflationäre Geldsystem abgeschafft ist, ein natürliches Warengeld wieder entstehen darf und allgemein der Einfluss der Staaten auf das Wirtschaftsleben radikal zurückgefahren wird. 

    Unabhängig davon werden alle diese Abweichungen – sofern es tatsächlich welche sind und nicht anderweitig verursacht – historisch von einer Entwicklung überlagert, die nur im Christentum entstand, jedoch langfristig nutzbringend für die ganze Menschheit war und ist. Diese Entwicklung ist eine Folge der im Westen unter christlichem Einfluss seit dem frühen Mittelalter relativ schwachen Staatsmacht. Ich meine den über Jahrhunderte stattfindenden Produktivitätsfortschritt, der schließlich im 18. und 19. Jahrhundert erstmals zu einem Ausbruch aus der sogenannten "malthusianischen Falle" führte. 

    Bis dahin waren Produktivitätsfortschritte immer wieder und überall vom dadurch ermöglichten kurzfristigen Bevölkerungswachstum absorbiert worden. Hungersnöte und Bevölkerungsrückgang waren die Folge. Seit Mitte des 19. Jahrhundert hat es aber im Westen keine derart tödliche Hungersnot mehr gegeben. Inzwischen werden sie auch in der restlichen Welt immer seltener und weniger schwerwiegend – dank des weiterhin stattfindenden, von (einigermaßen) freiem Handel und Arbeitsteilung angetriebenen Produktivitätsfortschritts, dessen entscheidende Inkubation bis zum Durchbruch nur im christlichen Westen stattfand.

    6) Sehr bedenkenswerte Zitate Christi
    „Betrifft Endvoraussagen .... (BD 6482 empfangen 22.u.23.2.1956)
    Niemals werde Ich den Menschen den genauen Zeitpunkt des Endes angeben, weil solches nicht von Nutzen wäre für die geistige Entwicklung des Menschen .... Denn in völlig freiem Willen sollen sie zur Höhe streben, aus eigenem Antrieb sollen sie die Reife ihrer Seelen zu fördern suchen, nicht aber aus Furcht, die eine bestimmte Ansage der Stunde des Endes hervorrufen würde. Ich werde euch Menschen immer darüber im unklaren lassen, was jedoch nicht ausschließt, daß das Ende einmal eintreten wird. Und daß es einmal kommen wird, ist euch Menschen vorausgesagt worden seit Beginn dieser Erlösungsperiode, wenn euch auch nur ein Teil dieser Voraussagen bekannt ist. Denn es sind abgegrenzte Erlösungsperioden, die in Meinem Heilsplan von Ewigkeit festgelegt wurden und die immer einen bestimmten Zeitraum umfassen, dessen Dauer von Meiner Kenntnis um den Entwicklungsprozeß der Menschen berechnet ist. Dies wird bei gutem Willen ein jeder Mensch glauben können, der an Mich als Gott und Schöpfer zu glauben vermag. Anzweifeln aber werden es zu jeder Zeit die meisten Menschen, daß sie selbst in der Zeit leben könnten, wo alles Vorausgesagte einmal zur Gegenwartserscheinung werden wird.... Denn es ist für die Menschen etwas so Ungeheuerliches, sich ein Ende der Erde vorzustellen; es ist etwas, woran die wenigsten Menschen glauben können, wenn sie nicht schon so tief im geistigen Wissen stehen, daß sie auch in einem Auflösen der Erdschöpfungen und Erstehen einer neuen Erde einen Anlaß und Zweck zu erkennen vermögen .... Doch derer werden immer nur wenige sein .... Völlig abstreiten also werdet ihr Menschen ein Ende dieser Erde nicht können .... nur niemals zu denen gehören wollen, die dieses Ende erleben, denen das, was sie wohl für die Zukunľ nicht unmöglich halten, zur Gegenwart werden wird .... Und auch diese Zweifel sollen sie ruhig behalten um ihrer Seelenreife willen, aber sie sollen auch solche Gedanken in Erwägung ziehen, und es wird nicht zu ihrem Schaden sein.

    Jeder Glaubenszwang aber wäre schädlich und wird daher von Meiner Seite aus niemals ausgeübt werden, weshalb Ich immer nur Zeichen ankündige, niemals aber den „Tag des Endes“ .... Und dennoch sage Ich euch immer wieder: Ihr steht kurz davor ....Ihr könnet nicht den Geisteszustand der Menschen ermessen .... ihr könnet nicht die tiefe Finsternis sehen, die über die Erde gebreitet ist .... ihr wisset nicht um den Kampf zwischen Licht und Finsternis, der in der letzten Zeit so überaus heftig wütet .... ihr wisset nicht, daß sich das Wirken der Finsternis äußert im Verbreiten von Unwahrheit, von irrigen Lehren und offener Lüge, weil ihr auch nicht ersehet, wie maßlos tief der Irrtum ist, in dem sich das Denken der Menschen bewegt ....Nur die reine Wahrheit ist Licht .... Wo aber suchet und findet ihr Menschen die Wahrheit? Ihr glaubt wohl, in der Wahrheit zu wandeln, dann aber würdet ihr mit Schrecken den Geisteszustand der Menschen erkennen und es auch begreiflich finden, daß diesem Zustand ein Ende gemacht werden muß .... Und wo ihr Menschen Licht vermutet, dort hat euch der Fürst der Finsternis nur ein Blendlicht aufgestellt, das euer Auge nur noch mehr schwächt, so daß ihr nichts mehr zu erkennen vermögt. Denn er versteht es wahrlich, die Menschen abzuhalten von der Arbeit an ihren Seelen, er versteht es, deren Blicke zu lenken auf lockende Ziele, die ihr Menschen aber niemals erreichen werdet, denn Mein Plan ist festgelegt seit Ewigkeit.…“ S. 24-27 von 40
    https://www.bertha-dudde.info/leseauswahl/T_hefte_p/049_ZeichenDerEndzeit.pdf




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