Bücher mit dem Tag "gesundheitssystem"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gesundheitssystem" gekennzeichnet haben.

32 Bücher

  1. Cover des Buches Hanoi Hospital (ISBN: 9783943176919)
    David Frogier de Ponlevoy

    Hanoi Hospital

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Anneja

    Neben Krimödien haben es mir schon seit geraumer Zeit die Länderkrimis aus dem Conbook Verlag angetan. Neben Japan und China war mit Hanoi Hospital nun Vietnam dran, ein Land, mit welchem ich mich ehrlich gesagt noch nie wirklich auseinandergesetzt habe. Trotzdem bestand eine rege Neugier an fremden Kulturen, weswegen ich mit wachsender Spannung in dieses Buch startete.

     

    Vietnam war für mich immer ein Land der Armut, da ich es durch die Medien, nicht anders präsentiert bekam.  Doch wo die Dokumentationen stets nur einen Aspekt dieser Kultur aufzeigten, schaffte es David Frogier de Ponlevoy Kultur, die gesellschaftliche Struktur und einen Krimi zu vereinen.  Dabei heraus kam ein Buch, welches nichts verschwieg und doch die Bräuche und Sitten des Landes eindrucksvoll beschrieb. Hier war ich sehr froh, dass der Autor nichts verschönerte, sondern klar zeigte, wie er Vietnam erleben durfte. Natürlich nicht aus seiner Person, aber anhand seiner Charaktere, welche aus unterschiedlichen Schichten kamen und teilweise sogar deutsche Wurzeln hatten.

     

    Hier wäre zu erste Anne zu nennen, welche eigentlich Vân Anh heißt. Sie ist in Deutschland geboren und aufgewachsen und kommt, wegen eines Praktikums nach Vietnam. Hier wartet jedoch nicht nur Arbeit auf sie, sondern auch die Familie und die hat erst einmal ein Ziel. Nämlich die junge Frau verheiraten. Ja in Vietnam laufen die Uhren ein wenig anders, doch hier steht ihr, ihre Cousine Linh bei, welche in Vietnam arbeitet. Neben dieser Sicht, darf man auch die von  Tuân erleben, welcher durch die Krankheit seiner Freundin in eine missliche Lage gerät, jedoch alles tut, um Yên wieder gesund zu bekommen. Aber auch die Ärzte darf man  nicht vergessen, denn auch die lassen in ihr Leben schauen und überraschten mich dabei am laufenden Band. Überrascht klingt dabei fast zu freundlich, denn ehrlich gesagt, war ich entsetzt. 

     

    Leider fühlte sich der Krimiaspekt nicht ganz so an wie ein Krimi, da z.B. vonseiten der Polizei kaum Ermittlungen stattfanden und eigentlich die 2 Mädels alles zusammen trugen. Dabei entstand auch kein richtiger Fall, wie man ihn vielleicht kennt, sondern eher eine Recherche. Diese hatte es allerdings in sich und brachte erschreckende Zustände hervor. Auch hier muss ich den Spannungsbogen loben, denn die Geschehnisse, egal ob rund um den Fall oder um das Land selbst waren immer interessant und sorgten dafür das ich nicht nur viele AHA-Momente hatte, sondern auch das Buch nicht mehr zur Seite legen wollte. 

     

    Wer wie ich, vor lauter Namen schon einmal den Überblick verliert, dem wart auch diesmal wieder geholfen. Nach der Geschichte wartet nicht nur ein Personenverzeichnis, sondern auch ein Glossar, das schwierige Begriffe erklärt. Wie auch in vorherigen Länderkrimis, nutze ich dieses gern, da man manchmal aus dem Kontext nicht ganz heraus lesen konnte, um was es sich nun eigentlich handelt. Die Erklärungen im Glossar sind übrigens sehr gut verständlich und endeten für mich meist mit einem „Achsooo“. 

     

    Das tat ich schließlich auch nicht und erlas wie gebannt das Ende, welches nochmal ein paar Überraschungen parat hatte. Ich konnte es also mit Erleichterung zuklappen und mich daran erfreuen, nicht nur eine spannende Story gelesen , sondern auch etwas gelernt zu haben.


    Mein Fazit

    Dieses Buch verdient den Namen „Länderkrimi“, wie kein Anderer. Tolle Ansichten in eine fremde Kultur, glaubhafte Charaktere aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und ein spannender Fall, welcher mich an seine Seiten fesselte, ja, der Autor hat aus meiner Sicht alles richtig gemacht, weswegen ich hoffe noch mehr Bücher wie dieses, von ihm erscheinen.

  2. Cover des Buches Corpus Delicti (ISBN: 9783641242701)
    Juli Zeh

    Corpus Delicti

     (537)
    Aktuelle Rezension von: adorablesophie

    "Corpus Delikti" ist ein spannender Justizthriller, der sich um einen mysteriösen Mordfall dreht. Doch was das Buch wirklich auszeichnet, ist nicht nur die Handlung, sondern auch die tiefgründige Auseinandersetzung mit ethischen Fragen und dem Rechtssystem selbst.Innerhalb der Handlung wird erforscht, wie ein perfektes Rechtssystem aussieht. was ist der perfekte Ausgleich zwischen Sicherheit und Freiheit?

    Die Charaktere sind brillant ausgearbeitet und fühlen sich unglaublich real an. Besonders beeindruckend ist Mia, die durch den Rechtsstreits ihres Bruders die Skrupellosigkeit des Staates erfährt. Sie ist gespalten zwischen dem Vertrauen in den Charakter ihres Bruders und ihrer Staatstreue. Ihre innere Zerrissenheit und moralische Zwiespältigkeit machen sie zu einer äußerst fesselnden Protagonistin.

    Juli Zeh gelingt es meisterhaft, die Komplexität des Rechts und die Grauzonen der menschlichen Moral zu erkunden, ohne dabei den Spannungsbogen zu vernachlässigen. Ihre klare und präzise Sprache macht das Buch zu einem wahren Pageturner, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat.

    Insgesamt kann ich "Corpus Delikti" jedem empfehlen, der gerne anspruchsvolle Literatur mit einer packenden Handlung und einer tiefgründigen Botschaft liest. Juli Zeh beweist einmal mehr ihr Talent als Autorin mit einem juristischen Hintergrund und liefert mit diesem Buch einen weiteren Meilenstein in ihrem beeindruckenden Werk ab.

  3. Cover des Buches Zersetzt (ISBN: 9783939990215)
    Lena Sander

    Zersetzt

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Sonja_Kadic

    Ich habe Memory Effekt zum ersten Mal 2015 gelesen, es hat mich damals schon total gepackt! Ich hatte es als spannend und grandios in Erinnerung! Nun hab ich dieses Buch wieder auf meinem Kindle entdeckt und wurde zum Wiederholungstäter! Was soll ich sagen es hat mich abermals gepackt und an manche Stellen kullerten Tränen! Es gab auch Stellen an denen ich schmunzeln musste, dank Nancy! Meine Empfehlung unbedingt lesen! Ich habe Zersetzt von Lena Sander nun schon zum zweiten Mal gelesen! Und mir ist aufgefallen, das ich noch keine Rezension geschrieben habe! Dieser Thriller ist unglaublich spannend, erschreckend keineswegs langatmig und absolut empfehlenswert! ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

  4. Cover des Buches I'm a Nurse (ISBN: 9783453605602)
    Franziska Böhler

    I'm a Nurse

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Leseengel9315

    In diesem Buch, in dem endlich einmal wahre Worte gesprochen wurden, wurde mir aus der Seele gesprochen. Die Zustände die heutzutage herrschen, laden leider nur zum Kopfschütteln ein. Unser komplettes Gesundheitssystem ist zusammen gebrochen. Ich rede hier nicht von, verspäteten Material- und Medikamenten Lieferungen, die man irgendwie noch umgehen kann. Oder davon das man keine Termine mehr beim Haus- o. Facharzt bekommt. Davon hören wir ja genug in den Medien.

    Aber was ist mit unseren Pflegkräften? Egal ob in der Alten-, Kranken- o. Kinderkrankenpflege.! Hier habe ich großartig nichts gehört. Wie viele Pflegekräfte brechen jedes Jahr unter dem Druck zusammen? Kündigen, weil sie unter den herrschenden Bedingungen nicht mehr arbeiten möchten? Entscheiden sich komplett aus dem Beruf der Pflege auszutreten und eine Umschulung in kauf zu nehmen? Über diese Zahlen, habe ich in den Nachrichten nichts gehört.

    Auch ich gehöre zu den Pflegekräften, die in ihrem Beruf nicht mehr arbeiten können. 2015 kam meine Tochter, während meiner Ausbildung zur Altenpflegerin zur Welt. Als sie 8 Wochen alt war, kehrte ich in meinen Beruf und zu meiner Ausbildung zurück. März 2017 hatte ich es dann endlich geschafft und konnte mich stolz, ab dem 01.04.2017 examinierte Altenpflegerin nennen. Allerdings hielt die Freude nicht lange an. Trotz eines wunderbaren Arbeitgebers, traf mich das Schicksal im März ´20 mit Wucht. Ich konnte dem Druck, nicht mehr Stand halten. Alle Faktoren trafen auf einmal, auf mich ein. Privat & Beruflich brach ich zusammen und musste einen schweren und harten Weg gehen. Mittlerweile bin ich seid 3 Jahren arbeitsunfähig. Diesen Monat beginne ich meine 3te Psychotherapie und bekomme immer noch Angstzustände und Panikattacken, wenn es um die Arbeit geht, durch das Gefühl nicht genug zu sein oder Fehler zu machen, weil man was übersehen hat. Meine ist nur eine solche Geschichte. Dabei gibt es auf der Welt genug. Die Frage ist nur, wann diese mal erhört werden. Wann nimmt man uns Pflegekräfte endlich einmal war? Denn wir, die täglich mit und am Patienten arbeiten, sind die, die Ahnung und das Wissen haben, wie es Tag für Tag in der Pflege abläuft.

  5. Cover des Buches Nudge (ISBN: 9783548373669)
    Richard H. Thaler

    Nudge

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Klingt auf den ersten Blick sehr interessant. Besprechung und Bewertung folgen.
  6. Cover des Buches Capital (ISBN: 9780571234622)
    John Lanchester

    Capital

     (17)
    Aktuelle Rezension von: porte-bonheur

    In diesem Roman geht es um GELD! Und das stellt der Autor am Beispiel der Bewohner einer Straße in London dar, der Pepys Road. Wer hier ein Haus nicht nur bewohnt, sondern es auch noch sein Eigentum nennt, hat es geschafft: er ist reich und ein sehr anerkanntes Mitglied der Gesellschaft.

    Der Autor knüpft mit seinem Werk an die großen Gesellschaftsromane des 19. Jahrhunderts und nimmt sich, ganz ähnlich diesen Romanen, das Schicksal einiger mit der Pepys Road verbundenen Charaktere vor. Petunia Howe wohnt seit langer Zeit bereits in der Straße, hat ihren Mann längst verloren und beobachtet jetzt einfach nur, zurückgezogen, ihre Mitbewohner. Dann ist da der Banker Roger Yount, den nichts mehr im Leben fesselt als sein nächster Jahresbonus und dieses Jahr muss dieser mindestens eine Million betragen, denn sonst würde er sich und seiner Familie das aufwändige Leben bald nicht mehr leisten können. Daneben spielen aber auch die Menschen eine tragende Rolle, die in der Straße nur ihre tägliche Arbeit verrichten, wie die Politesse Quentina Mkfesi, die aus Zimbabwe stammt und als Asylbewerberin, deren Antrag bereits abgelehnt wurde, jetzt nur noch Angst vor der Abschiebung hat. Der polnische Handwerker Zbigniew verrichtet für den Investmentbanker und dessen Frau immer wieder kleinere Arbeiten und träumt von einem besseren Leben in seiner Heimat. Das Kindermädchen der Younts, Maty Balatu, aus einer ungarischen Kleinstadt stammend, ist auch nach London gekommen, um ordentlich Geld zu machen. Der senegalesische Fußballspieler Freddy Kamo, der gerade erst auf dem Weg ist, ein großer Fußballgott zu werden, wohnt zwar auch in der Pepys Road, aber erst einmal dort nur bei seinem Manager Mickey Lipton-Miller. Und dann ist da noch der Konzeptkünstler Smitty, dessen Großmutter eben jene Petunia Howe ist. 

    Wie in einer Gesellschaft niemand für sich allein ist und mit vielen anderen zusammenhängt, von diesen auch abhängt und mit ihnen verbunden ist, so ist das eben auch in einer Straße und ihrer begrenzten Anzahl der in ihr lebenden und tätigen Menschen. Und genau das verdeutlicht Lanchester überaus geschickt und unpathetisch, eher schildert er die Ereignisse nüchtern, ähnlich einem Reporter, und überlässt es dem Leser, sich ein eigenes Urteil zu machen. Was denkt man denn über einen Handwerker, der etwa bei Renovierungsarbeiten 500.00. Pfund findet und jetzt damit hadert, ob er das Geld behalten und damit den Eltern ein schönes Haus finanzieren soll?

    Bedroht wird das Leben der Bewohner nicht nur durch die ganz "normalen" äußeren Lebenseinflüsse, sondern eben auch durch absichtliche Angriffe, wie etwa dem Schreiben, das einige Hausbewohner, bzw. -besitzer erhalten und in dem einfach nur in Blockbuchstaben steht: WE WANT YOU HAVE. Wir wollen, was ihr habt!

    Lanchester ist ein Roman gelungen, der uns unser derzeitiges kapitalistisches Leben anhand weniger Figuren deutlich vor Augen führt, in seinen positiven aber eben auch negativen Auswirkungen. "Capital" steht im englischen Original nicht nur für eben das Kapital sondern auch für Hauptstadt. Und es ist ein typischer Hauptstadt-Roman, der so auch in Berlin oder München spielen könnte.

    Das Buch spielt im Jahr 2008, doch ist die Geschehnis-Grundlage seitdem keine andere geworden, hat sich eher noch manifestiert. Und so bleibt das Buch für mich eine ganz wunderbar detaillierte Schilderung der Zustände unserer Gesellschaft und die dringende Aufforderung an uns zum Nachdenken, ob wir denn in diese Richtung weitergehen wollen. Und das in einem Stil, wie ihn der "Observer" für mich bestens beschreibt: "Effortlessly brilliant - hugely moving and outrageously funny".



  7. Cover des Buches Glasflügel (ISBN: 9783257245783)
    Katrine Engberg

    Glasflügel

     (68)
    Aktuelle Rezension von: JudithP

    Für mich bisher der beste Band der Reihe. Der Fall hat mich sehr bewegt und nachdenklich gemacht. Ich fand es gut, dass Anette Korners Geschichte als spätgebärende Mutter und den Herausforderungen, die damit einhergehen, so viel Platz gewidmet wurde ohne dass es der Spannung im Buch abträglich gewesen wäre. Die Geschichte von Esther und Gregers war diesmal mehr ein Filler,  aber es ist trotzdem schön, mehr über die beiden und ihre ungewöhnliche Beziehung zu lesen. 

    So langsam beginnt die Serie auch damit, bei mir Thriller-Vibes auszulösen, mal sehen ob sie das halten kann.

  8. Cover des Buches Oscar (ISBN: 9783426781784)
    David Dosa

    Oscar

     (33)
    Aktuelle Rezension von: monja1995
    Klappentext: Die Geschichte eines ganz besonderen Katers Wenn sich Oscar, der Stationskater, zu einem Patienten auf das Bett legt, dann wissen Doktor Dosa und die Schwestern des Pflegeheims, dass es so weit ist. Denn Oscar spürt, wann ein Mensch sterben wird. Schnurrend schmiegt er sich an ihn – und bleibt bis zum letzten Atemzug. Oscar gibt Sterbenden, was ihnen von den Menschen oft verwehrt wird: tröstenden Beistand am Lebensende. "Wenn wir sterben, zählt allein die Wärme, die uns begleitet." Mein Umriss: Dr. Dosa ist mit Leib und Seele Geriater im Steere House Nursing an Rehabilitation Center, das an das Rhode Island Hospital im Zentrum von Providence angeschlossen ist. In diesem Pflegeheim und Hospiz für Demenz- und Alzheimerkranke leben auch diverse Tiere. In der zweiten Etage mit den besonders schweren Fällen halten sich der Kater Oscar und die Kätzin Maya auf und sorgen für gute Stimmung, aber auch für gute Laune unter den Patienten und dem Pflegepersonal. Irgendwann fällt Dr. Dosa auf, dass sich Oscar meistens von den Patienten fern hält und sich bevorzugt mit Mary der Krankenschwester und guten Seele des Hauses zu den Besuchen bei den Bewohnern begibt. Nicht nur das, wenn ein Bewohner sich auf den Weg macht seine letzte Reise anzutreten, legt sich Oscar in dessen Bett und hält Wache. Er läßt in dieser Zeit nicht zu, dass der Sterbende gestört wird. Erst wenn der Leichnam vom Bestattungsinstitut geholt wird, springt der Kater vom Bett und verkriecht sich sichtlich erschöpft in einem seiner Schlafplätze. Mary ist davon überzeugt, dass Oscar merkt, wann es mit den Patienten zu Ende geht. Nur Dr. Dosa zweifelt an dieser Aussage. Aufgrund eines Gespräches mit Mary beginnt Dr. Dosa in der Vergangenheit zu recherchieren. Was er da erfährt, läßt ihn immer wieder staunen. Irgendwann glaubt auch er nicht mehr an Zufälle, sondern freundet sich mit Oscar an. Am Ende ist auch er davon überzeugt, dass er in seinen letzten Stunden lieber eine Katze in seiner Nähe wissen will, als an intensivmedizinischen Geräten zu hängen. Mein Eindruck: Dr. David Dosa ist wirklich Arzt im oben genannten Pflegeheim und auch Oscar existiert dort und die Hintergründe des Verhaltens des Katers möchte Dr. Dosa mit diesem Buch aufzeigen. Er hat umfangreich in alten Patientenakten recherchiert und die Angehörigen der ehemaligen Heimbewohner in Bezug auf Oscar befragt. Immer wieder erhielt er die Auskunft, dass Oscar in der letzten Stunde der Verstorbenen an deren Seite auf derem Bett lag und Wache hielt. Dadurch, dass der Kater eine beruhigende Wirkung auf die Sterbenden hatte, schliefen diese friedlich ein und die Angehörigen, die anwesend waren fühlten sich ebenso von dem Tier beruhigt und empfanden den letzten Abschied als sehr friedlich. Dr. Dosa wollte aber zusätzlich herausfinden, wie der Kater es spürt oder empfindet, wenn sich ein Mensch auf die letzte Reise macht. Dieses Geheimnis hat ihm Oscar aber nicht verraten. Mit sehr viel Gefühl und Liebe zu Mensch und Tier hat Dr. Dosa dieses Buch verfaßt. Er bedient sich einer leicht verständlichen, flüssigen Ausdrucksweise, der der Leser sehr gut folgen kann. Durch die Beschreibung der einzelnen Fälle, auf die er zwar intensiv eingeht, aber trotzdem Rücksicht auf deren Krankheit nahm, empfindet man die Erzählung als sehr angenehm und keineswegs abfällig den Kranken gegenüber. Mein Fazit: Ein wunderschönes Buch über einen aussergewöhnlichen Kater, das ich jedem uneingeschränkt empfehlen kann.
  9. Cover des Buches LIKE: Thriller (ISBN: B07WNF35N9)
    Andrew Holland

    LIKE: Thriller

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Chrissy87

    Ein Vater der in einem neuen Gesundheitssystem seine kranke Tochter retten will, stößt mitten in einem Aufstand über die Wahrheit seiner Frau.

    Eigentlich klang der Klappentext recht vielversprechend, aber das Buch konnte mich von Beginn an nicht überzeugen.

    Zum einen hat der Autor, für meinen Geschmack, Protagonisten Absatzweise vorgestellt, die mit dem Hauptprotagonisten dann aber nur wenige Worte gewechselt haben. Auf mich wirkte das einfach nur als Mittel zum Zweck ein paar mehr Seiten zu füllen.

    Dann wurde die Geschichte je weiter sie voranschritt immer merkwürdiger bis sie zum Schluss einfach nur noch an den Haaren herbei gezogen wirkte.

    Durch das hohe Tempo der Geschichte blieben für mich auch die Emotionen auf der Strecke. Die Angst einmal um die Tochter und dann auch wegen des Aufstandes und natürlich die Trauer, da hier einige Verluste in der Vergangenheit und auch aktuell zu beklagen sind, sind komplett auf der Strecke geblieben.

    Für mich war diese Geschichte leider nichts.

  10. Cover des Buches Einfache Gewitter (ISBN: 9783833307010)
    William Boyd

    Einfache Gewitter

     (76)
    Aktuelle Rezension von: Christian_Fis

    «(…) ein riesiges, unsichtbares Netzwerk der möglichen, der wahrscheinlichen, der beinahe erfolgten Begegnungen. Irgendwann in seinem Leben erhaschte jeder mal einen kurzen Blick auf dieses Netzwerk – beglückt und staunend oder mit dem Gruselschauder, der einen bei einem übernatürlichen Phänomen überrieselt.» (William Boyd: Kapitel 61 "Einfache Gewitter")

    Thema des Romans sind die Zufälle und Möglichkeiten und deren Einfluss auf die Identität des Menschen.

    Eine beeindruckende Beschreibung der Schauplätze, packend und temporeich geschrieben. … und der etwas seltsame Schluss? Ich kann mit ihm gut leben.

  11. Cover des Buches Poppy Shakespeare (ISBN: 9783453405653)
    Clare Allan

    Poppy Shakespeare

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Poppy Shakespear von Clare Allan

    Dieses Buch ist reine Geld- und Zeitverschwendung. Eine sinnlose Aneinanderreihung von Wörtern, ohne Spannung, Witz oder einem gewissen Charme. Tut mir leid, aber das ist das schlechteste Buch das ich bisher in den Händen hielt. Bei welcher Seite ich aufgehört habe weiß ich nicht mehr, aber ich habe es nicht zuende gelesen, weil es einen unheimlich nervt solche Sätze pemanent vor Augen zu haben...
  12. Cover des Buches Tatort Krankenhaus (ISBN: 9783426301876)
    Prof. Dr. Karl H. Beine

    Tatort Krankenhaus

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Lovelybooksandtravel

    Das Buch "Tatort Krankenhaus - Ein kaputtes System macht es den Tätern leicht" von Prof. Karl H. Beine ist faszinierend, fesselnd und schockierend zu gleich. Dem Leser wird ein umfassender, sachlicher und verständlicher Einblick in das System Krankenhaus gegeben. Auf Basis von u.a. Gerichtsakten werden zunächst die Fälle der Pfleger Niels H., Irene B., Stephan L. und Wolfgang L. detalliert erläutert. Dabei ergibt sich Schritt für Schritt ein Gesamtbild für den Leser, aus welchem die jeweiligen Beweggründe für die Taten entstanden sind und welches Systemversagen dies begünstigt hat. Eine durchgegührte Studie zeigt ebenfalls erschreckende Zahlen, wobei die Dunkelziffer wahrscheinlich deutlich höher ist.

    Auszug aus dem Buch:
    " Bei einer Untetsuchung im Herbst 2018 gaben 3,4% der Ärzt*innen und 2,4% der Pfleger*innen an, in den zurückliegenden zwei Jahren vor der Untersuchung aktiv und absichtlich das Leben von Patient*innen beendet zu haben."

  13. Cover des Buches T.R.O.J.A. Komplott (ISBN: 9783551315939)
    Ortwin Ramadan

    T.R.O.J.A. Komplott

     (112)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    T.R.O.J.A Komplott ist eine Science Fiction Dystopie, in welcher die Gesellschaft mit Nanobots gechipt wird, um deren gesundheitlichen Zustand im Auge zu behalten. Zu viel Konsum von Kaffee oder Süßigkeiten ist untersagt. Kann im schlimmsten Fall sogar bestraft werden. Die Menschen werden durch diese Chips beobachtet und kontrolliert. Selbstverständlich sind nicht alle damit einverstanden.
    Es gibt zwei Hauptprotagonisten: Nico und Beta.
    Nico möchte unbedingt in die Fußstapfen seines Vaters treten und dem Land dienen. Gerät dabei in die Hände von T.R.O.J.A und muss während seines dortigen Aufenthaltes, erschreckende Dinge feststellen ...
    Zum Beispiel das die implantierten Chips unmodifiziert wurden, um Verbrecher aufzuspüren. Jeder Mensch kann somit sofort geortet und festgenommen werden. So würde die Kriminalitätsrate deutlich sinken. Klingt doch gut, oder?
    Er ist sehr loyal und moralisch. Hinterfragt viele Dinge und lässt sich nicht so leicht manipulieren. Nico hat seinen eigenen Kopf und denkt nach, bevor er handelt.
    Große Vorsicht ist geboten! Denn je mehr er sich auf dieses System einlässt, desto schlimmer wird es ...
    Beta ist ein junges Mädchen, die versucht aus einem Verbrechen herauszukommen, welches sie nicht begangen hat. Agenten sind hinter ihr her und observieren sie. Ihr bleibt keine andere Wahl als zu flüchten.
    Sie ist mutig, aufopfernd, rebellisch und ein großer Sturkopf. Zieht ihre Sache auch alleine durch und macht sich von niemandem abhängig.
    Die beiden Charaktere kommen glaubhaft rüber und ich kann mich sehr gut in ihre Situationen hineinversetzen.
    Sie vertrauen einander blind und würden den jeweils anderen niemals im Stich lassen.
    Der Schreibstil ist flüssig und es wird an den richtigen Stellen spannend. Ich musste wissen, wie es weitergeht und wollte das Buch nicht aus den Händen legen.
    Die Nebencharaktere sind ebenfalls sehr interessant. Henderson der Intrigante und Michael der Missionar.
    Ein Staat, der ahnungslose überwacht und kontrolliert.
    Menschen in dem Glauben zu lassen, dass sie krank wären, indem ihre Akte gefälscht wird. In ihre Privatsphäre einzudringen und vorschreiben was sie konsumieren dürfen und was nicht. Auf der einen Seite, ist es gut, dass Menschen sich gesund ernähren und nicht zu viel Mist in sich hinein stopfen. Auf der anderen Seite, hätte ich keinen Nerv dafür, darauf zu achten, was ich wann und in welchen Mengen esse und dafür auch noch bestraft zu werden.

    Eine mal andere Dystopie, in der keine Menschen abgeschlachtet oder von einem Virus zerfressen werden.

  14. Cover des Buches Breaking Bad (ISBN: 9783862653621)
    Ensley F. Guffey

    Breaking Bad

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der Episodenguide zur allgemein abgefeierten Serie "Breaking bad". Man erfährt Erklärungen zu Fragen, welche Songs werden in der Serie gespielt und welche Aussage treffen diese, welche Metaphern und Symbole werden verwendet und wie sind diese zu deuten, welche Kameraeinstellungen wurden gewählt usw. Bei der Lektüre ist bei mir das "Breaking-bad-Fieber" wieder ausgebrochen, insgesamt ist das Ganze ein gelungener Nachschlag zu der besten Fernsehserie der Welt.
  15. Cover des Buches Die letzte Flucht (ISBN: 9783462042795)
    Wolfgang Schorlau

    Die letzte Flucht

     (96)
    Aktuelle Rezension von: AnnaChi

    Ginge es nur um die Brisanz und politische Relevanz der Themen, Wolfgang Schorlau hätte für jeden seiner Dengler-Krimis 5 Punkte verdient. In diesem geht es um die kriminellen Machenschaften der Pharmaindustrie, die rücksichtslos und einzig dem eigenen Profit dienen, zum Schaden (schwerstkranker) Patienten, des deutschen Gesundheitswesens und der Forschung an den Universitäten.

    Was mich an diesem Schorlau ein wenig gestört hat, war die thematische Überladenheit  (so ging es "nebenbei" beispielsweise noch um Stuttgart 21 - ein Thema, das einen eigenen Krimi verdient hätte). Außerdem fand ich die Handlung doch arg konstruiert und die Verbindungen zwischen einigen Teilaspekten an den Haaren herbeigezogen.

    Dennoch bleibe ich selbstverständlich treue Schorlau-Leserin und habe auch seinen neuesten Krimi schon im Regal stehen.

  16. Cover des Buches Der betrogene Patient (ISBN: 9783742310347)
    Gerd Reuther

    Der betrogene Patient

     (4)
    Aktuelle Rezension von: kvel

    Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:

    - Was wir verordnen, wirkt auch
    Medizin ohne Evidenz und kritische Selbstkontrolle

    - Man wird eine Studie (er)finden
    Mediziner als Wissenschaftsgaukler

    - Was nicht sein darf, kann nicht sein
    Ärztliche Investigationsverweigerung

    - Eine schlechte Therapie ist besser als keine Therapie
    Medizinischer Aktionismus

    - Geschluckt wird, was wir geliefert bekommen
    Mediziner als Erfüllungsgehilfen der Medizinindustrie

    - Auch heute sterben im Krankenhaus die Leute
    Hochrisikobereich Klinik

    - Zynische Dreiecksbeziehung
    Undurchsichtige Geldflüsse und Interessenkonflikte


    Meine Meinung:

    Der Autor stellt viele „Fakten“ und Paradigmen zu Recht in Frage.

    Er vertritt die These, dass es oftmals besser für die Patienten wäre, wenn die Ärzte lieber keine Therapie ihren Patienten angedeihen ließen und stattdessen auf die Selbstheilungsfähigkeit des menschlichen Körpers zu vertrauen, statt auf eine evtl. auf lange Sicht ehr schädliche Medikation zu setzen.


    Gut fand ich, dass der Autor einige wichtige Themen angesprochen und erörtert hat, bspw.:
    - Forschungen in gewünschte Richtungen der Industrie
    - Mangel an ehrlichen und langfristigen Studien zu (Neben-)Wirkungen von Medikamenten, sondern stattdessen schnelles auf den Markt drücken von neuen Medikamenten
    - Weiterbildung von Ärzten auf Kongressen von Pharmafirmen
    - Entsprechen der Erwartungshaltung von Patienten (u.a. auch durch nutzlose Verschreibung von Antibiotika bei viralen Infekten mit all den unguten Nachwirkungen)
    - Mangelndes Kostenbewusstsein der Gesundheitskassen für das Sozialsystem durch egoistisches Anfüttern von Kunden mit unsinnig-kostspieligen Anreizen (z.B. „Gesundheitsreisen“)


    Manko:
    Einige Themen / Erläuterungen wiederholen sich über die Kapitel.


    Fazit: Lesenswert.


  17. Cover des Buches Der verkaufte Patient (ISBN: 9783629320100)
    Renate Hartwig

    Der verkaufte Patient

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch
    Das ist eines der interessantesten Bücher, die ich über das Gesundheitssystem gelesen habe und das beste von Renate Hartwig. Lesenswert ist auch der Nachtrag in dieser Neuausgabe, in dem sie die Reaktionen auf das Buch schildert!
    Dass die Privatisierung für den Bürger meist nicht gut endet, ahnen wir alle inzwischen. Renate Hartwig nennt Namen der schlussendlichen Nutzniesser, zeigt Verfilzungen und Verstrickungen auf und gibt einen Ausblick auf das Gesundheitssystem der Zukunft, das die Politik ansteuert. Die Krankenkassen, ehemals gemeinnützige Einrichtungen, in profitorientierte Unternehmen umzuwandeln, die zudem Tochterfirmen gründen, das ist ärgerlich- erstmals wird die Frage gestellt, ob das überhaupt rechtens ist. Ist der Staat eigentlich befugt, das, was die Bevölkerung ihm übertragen hat, zu verkaufen? Unweigerlich musste ich an das Oligarchentum Russlands denken. Was hat die Bertelsmann-Stiftung damit zu tun? Warum werden Milliarden des Gesundheitsgeldes in IT-Programme gepumpt? Was hat es mit Siemens Schmiergeldskandal um die eCard auf sich? Ich verstehe jetzt besser, warum so viele Patienten sinnlos leiden und sterben. Ich verstehe nun aber auch die Lage der Ärzte, die weder wissen, was sie verdienen, noch ob sie das, was sie verdienen, in ein paar Jahren womöglich zurückgeben müssen. Denn Ärzte, die nicht im Durchschnitt liegen, bekommen Regressforderungen, gegen die sie realistisch keinen Einspruch erheben können und die sie die Existenz kosten können. Was bedeutet das für chronisch Kranke, Alte oder Behinderte? Ich lerne, dass Deutschland laut WHO das weltweit viertteuerste Gesundheitssystem hat, die Versorgung in der Qualität aber nur auf Platz 25. steht.  Ich würde dieses Buch nicht nur Ärzten und Patienten empfehlen, sondern generell politisch interessierten. Renate Hartwig nimmt kein Blatt vor den Mund, stellt Fragen und zieht forsche Schlüsse. In wenigen Fällen schiesst sie meiner Meinung nach übers Ziel hinaus, wenn sie z. B. nur den USA die Schuld gibt (Deutsche Konzerne wie Bayer schädigen ebenfalls US Bürger. Zum Glück wird Bayer in den Staaten jedoch zu Strafen verurteilt. In Deutschland nicht. Auch gibt es Beispiele amerikanischer Familien, die durch die Einführung eines Systems wie in Deutschland die Existenz verlieren, weil sie doppelt so hohe Beiträge wie vorher bezahlen müssen und die Medikamente nicht mehr erstattet werden... Man kann meiner Meinung nach also den Schaden, der in Gesundheitssystemen entsteht, nicht auf ein Verursacherland festlegen.) Auch dass die deutschen Kirchen besser sind, weil sie durch Kirchensteuer finanziert werden, während sie in den USA von Spenden leben- also angeblich hinter dem Geld her sind (die geldgierigen Amerikaner), sehe ich nicht so. Aber das sind kleine Nebenschauplätze. Ich kann das Buch sehr empfehlen, auch wenn es jetzt älter ist. Muss man gelesen haben.
  18. Cover des Buches Neanderthal (ISBN: 9783453318250)
    Jens Lubbadeh

    Neanderthal

     (49)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Deutschland in der Zukunft. Krankheiten, Schönheitsfehler und Suchtprobleme sind abgeschafft, Gesundheit ist das höchste Ideal...

    Jens Lubbadeh ist es gelungen, eine komplexe Handlung zu kreieren, die intelligent Authentizität und Dystopie vermischt. Vor allem aber zeichnet er eine Zukunftsidee, die im Jahr 2053 von der Regierung und dem Ministerium für Glück und Gesundheit gesteuert wird und so abwegig gar nicht erscheint. 

    Dieser Roman ist thematisch äußerst vielschichtig und informativ. Er hat sicher zeitintensive Recherchen eingefordert, die stimmig und fundiert glaubwürdig in die Handlung einfließen. Die Kultur der Amische, das Leben eines Gehörlosen, Gentechnologie, internationale wissenschaftliche Erkenntnisse, Medizinisches, politische Strukturen, historische Geschichte und aktuelles Zeitgeschehen sind intelligent in der Handlung verwoben.

  19. Cover des Buches Die Station (ISBN: 9783548266817)
  20. Cover des Buches Du musst verrückt sein, wenn du trotzdem glücklich bist (ISBN: 9783442757800)
    Kopano Matlwa

    Du musst verrückt sein, wenn du trotzdem glücklich bist

     (12)
    Aktuelle Rezension von: otegami

    ‚Die Ausländer fressen uns alles weg‘, ist keine Aussage aus Deutschland, sondern aus Südafrika! Dieser Rassismus war mir bisher nicht bewusst und bewegte mich mit seinen Auswüchsen sehr!

    Die Ich-Erzählerin Masechaba schreibt in ihr Tagebuch alles, was sie bewegt, ob es die extrem heftigen Regel-Blutungen sind, die ihr Leben einschränken und sie zur Einzelgängerin machen, oder ihre starke Beziehung zu ihrem Bruder und einzigen Freund Tshiamo, der sich das Leben nahm und auch von ihrem Arbeitsalltag als Assistenzärztin, überlastet wie überall auf dieser Welt. 

    Ich freute mit ihr am Tag ihrer Promotionsfeier und dass sie mit ihrer Freundin Nyasha in eine Wohnung nahe beim Krankenhaus zusammenzog. ‚Nyasha war so tapfer, so witzig, so kompromisslos‘ und aus Simbabwe – sie will immer kämpfen. Von Masechabas Ma (kirchentreu, gottesfürchtig und menschenfreundlich) wird Nyasha jedoch vehement abgelehnt: sie runzelt jedes Mal die Stirn, wenn Nyasha erwähnt wird und probiert auch nie vom Essen, das diese gekocht hat. Einfach aus dem Grund, weil Nyasha Ausländerin ist.

    Ich las von Nachrichten, die im Fernsehen liefen und von brennenden Baracken, brennenden Läden und verbrannten Menschen berichteten - von fremdenfeindlicher Gewalt, die sich wie ein Buschfeuer ausbreitet.

    Und dann werden wir ca. in der Mitte des Buches mit der ‚Korrekturvergewaltigung‘ Masechabas konfrontiert und danach ist nichts mehr, wie es vorher war. Das anschließende Hadern mit Gott in ihrem Tagebuch geht gewaltig unter die Haut! Ebenso die Reaktion von Nyasha mit ihrem Rat, es niemanden zu erzählen, weil es den Weißen nur noch mehr Munition gäbe, ‚uns niederzumachen‘! 

    Ernüchternd und erschütternd die Erkenntnis der Protagonistin auf S. 169: „Ich bin nur ein weiterer Fall für die südafrikanische Vergewaltigungsstatistik. An meiner Geschichte ist nichts Besonderes, sie passiert überall, tagtäglich. Es spielt keine Rolle, dass ich hochgebildet bin, dass ich eine Petition aufgesetzt habe, die es bis in die Zeitung geschafft hat. Ich habe eine Scheide. Nur das zählt.“

    Die 1985 geborene Autorin Kopano Matlwa, auch Ärztin, ausgezeichnet mit dem European-Union-Literary Award, hat mich mit diesem Roman gewaltig aufgewühlt: in der klaren Sprache und ihren zahlreichen Hinweisen auf die vorhandenen Missstände. Von ihr hoffe ich, noch weitere Bücher lesen zu können! Deshalb: überzeugte 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

  21. Cover des Buches Sterben Sie bloß nicht im Sommer (ISBN: 9783832162511)
    Constanze Kleis

    Sterben Sie bloß nicht im Sommer

     (10)
    Aktuelle Rezension von: sab-mz
    Die Autorin Constanze Kleist ist Journalistin für diverse Zeitschriften. Daneben schreibt sie eher seichte Bücher. Nun wagt sie sich an ein heikles Thema für das viel Sachverstand bräuchte.
    Sie hat dieses über das Gesundheitswesen geschrieben nachdem ihre Mutter wegen eines Hirntumors diverse Stationen durchlaufen hat.

    Die Autorin prangert das gesamte deutsche Gesundheitswesen an und vor allem hebt sie auf den Unterschied Privatpatient – Kassenpatient ab. Ihre subjektive Meinung unterlegt sie mit Zutaten aus vielen Literaturstellen. Diese erstrecken sich von der „Bild“ über „Wikipedia“ bis zu Voltaire.

    Sie gibt in ihrem Buch ihr Empfinden des Systems von der Praxis über die Akutklinik bis zur Reha und der Pflege zuhause wieder.
    Viele gute Gedanken sind im Buch zu finden, wie z.B. was bewilligt oder verhindert der MDK (Medizinische Dienst der Krankenkassen ) , wie kann man häusliche Pflege organisieren, was kommt als Betreuer auf einen zu, Erfahrungen mit Krankenhäusern, usw.

    Leider erscheint mir das Ganze recht einseitig basierend auf einzelnen Quellen oder eigenen Erfahrungen. Da wird nicht hinterfragt wieso ein Arzt so und nicht anders handelt, etc.
    Ich bin seit 30 Jahren immer beruflich im medizinischen Umfeld tätig, sehe eine Reihe von Missständen, politisch gewollt oder auch nicht, bedingt durch Verwaltungen und Krankenkassen oder auch durch die handelnden Personen.
    Sicher gibt es Zustände wie die Autorin sie erlebt hat, aber es gibt auch ganz andere Seiten im deutschen Gesundheitswesen, liebevolle Ärzte und Pfleger, die sich immer noch aufopfern für die Patienten und dabei selbst im Burn – Out landen.

    Klar gibt es Praxen und Krankenhäuser, die Unterschiede zwischen Privat – und Kassenpatienten machen. Oft aber aus einem reinen finanziellen Druck. Ich kenne Praxisinhaber, die mit dem Einkommen aus der gesetzlichen Krankenkasse gerade die Kosten decken und von den Privateinkommen leben. Aber diese Seite sieht die Autorin nicht oder will sie nicht sehen.
    Mein Fazit: ein Buch zu wichtigen Themen aber leider sehr einseitig geschrieben.

    Wenn man es mit gesundem Menschenverstand liest und provokative Bücher mag durchaus eine Empfehlung.
  22. Cover des Buches Doc Why Not (ISBN: 9783958893160)
    Mark Weinert

    Doc Why Not

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    Ein Deutscher Anästhesist arbeitet in Neuseeland. Mark Weinert gibt Einblicke in den Krankenhausalltag und stellt Vergleiche der Gesundheitssysteme, nicht nur Deutschland-Neuseeland, an.

    Das Buch enthält eine Reihe kurzer Kapitel mit Episodencharakter. Man muss sie nicht in der Reihenfolge lesen, es bietet sich aber an. Dabei kommt es gelegentlich zu unwesentlichen Wiederholungen. Für die Auswahl gibt es am Schluss des Buches ein Inhaltsverzeichnis.

    Beim Lesen erhält man Informationen über Land und Leute sowie über das Gesundheitssystem im Speziellen. Nach dem, was in den vergangenen 1,5 Jahren und insbesondere während der Covid-19-Pandemie immer deutlicher wurde, lesen sich diese Informationen mit ganz anderem Hintergrund.

    Amüsante und kurzweilige Erzählungen mit reichlich Schmunzelfaktor Dank des recht trockenen Humors des Autors.

    In der Buchmitte finden sich einige farbige Seiten mit Fotos (Spoiler: Es gibt DOCH ein Foto!)

    Leider fielen mir immer wieder Fehler auf, die den ansonsten angenehmen Lesefluss störten. Auch der Schreibstil mit teils langen Schachtelsätzen forderte oft mehr Konzentration als ich bei einem Buch zur Unterhaltung erwartet hätte.

    Englische Sprachkenntnisse auf Fortgeschrittenenniveau sind nicht essentiell fürs Verständnis, aber von Vorteil; besonders spezielle humoristische Anspielungen betreffend. Bis zur letzten Seite kann ich nur vermuten, woher der Titel „Doc why not“ stammt.

    „Was auch immer du denkst, heute tun zu wollen, du musst es so tun, dass du das, was du am nächsten Tag tun musst, tun kannst.“ (S.124)

  23. Cover des Buches Schneller als der Tod (ISBN: 9783596512041)
    Josh Bazell

    Schneller als der Tod

     (292)
    Aktuelle Rezension von: Zeitschnecke
    Schneller als der Tod - an sich schon ein skurril als Titel, denn was kommt schneller und plötzlicher als der Tod?
    Josh Bazell schafft es in einem skurrilen Titel eine noch skurrilere Geschichte zu verstecken.

    Es geht um die Mafia, um einen umgeschulten Arzt und um die Liebe.

    Josh Bazell hat einen tollen Schreibstil der Dinge so präzise wie möglich und Situationen so komisch wie nötig beschreibt. 
    Mit dem Roman "Schneller als der Tod" ist ihm ein Sensationshit gelungen, der es schafft auch nicht Krimi-Leser in seinen Bann zu ziehen! Auf jeden Fall eine Kaufempfehlung für alle Unentschlossenen.
  24. Cover des Buches Der Zweiklassenstaat (ISBN: 9783644111813)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks