Bücher mit dem Tag "gewonnen"
152 Bücher
- Kiera Cass
Selection – Die Elite
(4.623)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraWie schon erwähnt, bevorzuge ich in meiner Lern- und Klausurphase eher leichtere Kost. Wenn ich viel für die Uni lesen und lernen muss, kann ich mich nebenher nur schlecht auf dicke komplexe Schinken konzentrieren. Deswegen habe ich mir die Fortsetzung meines zuletzt gelesenen Buches geschnappt. „Selection – Die Elite“ ist der zweite Band der Jugendbuch-Pentalogie von Kiera Cass. Der erste Band konnte mich schon gut anfixen, weshalb ich hoffte, dass es mir hiermit genauso ergehen würde. „Selection – Die Elite“ ist der dystopischen Jugendliteratur zuzuordnen und erschien 2014 auf Deutsch.
Neben der 17-jährigen America Singer sind nur noch fünf weiter Mädchen im Casting um die Hand von Prinz Maxon und damit im Rennen um die Krone des Königreiches Illeá. Zusammen mit Celeste, Kriss, Marlee, Natalie und Elise gehört America nun zur sogenannten Elite. Doch ob sie sich wirklich in den charmanten Prinzen verlieben kann, weiß sie noch nicht. Dass ihre erste große Liebe und Exfreund Aspen Leger seit Kurzem als Palastwache vor ihrem Zimmer postiert ist, macht ihr die Sache nicht gerade leichter. Und zu allem Übel wird der Palast in regelmäßigen Abständen von Rebellen angegriffen, die die Monarchie stürzen wollen.
„In Angeles ging kein Lüftchen, und ich lag still da und lauschte Maxons Atem.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Wieder erzählt die Protagonistin America ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive im Präteritum. „Selection – Die Elite“ hat mit nicht ganz 400 Seiten und 31 Kapiteln ein wenig mehr Länge, aber deutlich mehr Kapitel als der Vorgänger. Im ersten Kapitel hat America ein Date mit Prinz Maxon, bei dem sie den Sternenhimmel betrachten.
Doch ihr Herz hängt nach wie vor an ihrem eigentlichen Exfreund Aspen Leger. Dieser ist 19 Jahre alt, hat schwarze Haare und grüne Augen. Er wird als sehr attraktiver junger Mann beschrieben, was nicht nur America, sondern auch anderen Mädchen auffällt. Ursprünglich gehörte er zur Kaste Sechs, weshalb America als Fünf hierarchisch über ihm stand. Weil er Sorgen hatte, dass America durch eine Heirat mit ihm in seine Kaste absteigen müsste, und es ihr schlechter gehen würde, machte er mit ihr Schluss. Als er jedoch beginnt als Wachmann im Palast zu arbeiten, sehen America und er sich wieder. Durch seinen Berufseinstieg hat er auch seine Kaste wechseln können, und ist nun eine Zwei. America wurde durch die Teilnahme am Casting auf eine Drei hochgestuft, sodass nun Aspen hierarchisch über America steht und somit eine gute Partie für sie wäre. Aspen ist ein ehrlicher, loyaler und willensstarker junger Mann, der America nach wie vor liebt.
America ist sich dagegen nicht so sicher, denn sie hat inzwischen auch Gefallen an Prinz Maxon gefunden. Und damit rollt sie auf den Leser zu wie ein Tsunami, der schier unausweichliche Faktor eines jeden dystopischen Jugendbuches mit weiblicher Protagonistin: die Dreiecksbeziehung. Egal ob Katniss, Peeta und Gale oder Cassia, Xander und Ky oder Lena, Alex und Julian, Dreiecksbeziehungen sind aus der Jugendliteratur kaum noch wegzudenken. Wer auf sie verzichtet, fällt fast schon auf. Leider muss ich sagen, dass die Dreiecksbeziehung zwischen America, Maxon und Aspen zu vorhersehbar ist. Wenn man weiß, wer die Protagonistin in Band vier und fünf sein wird, und das weiß man zwangsläufig, wenn man sich die Bücher zulegt, weiß auch, wen America heiraten wird. Sich dennoch durch das emotionale Hin und Her über hunderte Seiten quälen zu müssen, obwohl man weiß, wie es ausgehen wird, ist einfach nur langweilig. Auch die Art und Weise wie diese Beziehung gestaltet wird, ist mir ordentlich auf den Keks gegangen. Ist America mit Maxon unterwegs, schmachtet sie ihn an und scheint zu wissen, dass sie füreinander geschaffen sind. Trifft sie sich dann heimlich mit Aspen und blickt in seine grünen Augen, weiß sie dann aber, dass ihr Herz immer ihm gehören wird. Damit macht sich America auch nicht gerade zur Sympathieträgerin, denn man wird das Gefühl nicht los, dass sie sich Aspen in erster Linie warm hält, sollte sich Maxon im Casting gegen sie entscheiden. Letztendlich ist jedoch Maxon derjenige, der unbewusst über den Ausgang der Dreiecksbeziehung entscheidet. Dass diese in der Geschichte so viel Raum einnimmt, tut dem Spannungsbogen nicht gut.
Schon in der vorangegangenen Rezension habe ich erwähnt, dass das Casting in „Selection“ an das US-amerikanische TV-Format „The Bachelor“ erinnert. Es gibt einige Parallelen, aber auch Unterschiede zwischen beiden. Zuerst zu den Parallelen: Der Bachelor oder Prinz hat freie Wahl zwischen sehr vielen Damen, die zuvor gecastet wurden. Zwar werden den jungen Frauen in „Selection“ im Gegensatz zu „The Bachelor“ nicht permanent von Kameras überwacht, und es gibt auch keine sogenannte Nacht der Rosen, in der eine festgelegte Anzahl an Teilnehmerinnen gehen muss, das öffentliche Interesse ist dennoch groß und Printmedien berichten gerne über die Mädchen oder werten Umfragen darüber aus, wer die Favoritin des Volkes ist. Währenddessen werden Dekadenz, Oberflächlichkeit und ein unterwürfiges Frauenbild zelebriert, was zwar grundsätzlich gut in eine Dystopie passt, diese sich aber nicht ausreichend von alldem distanziert, da eine glanzvolle Liebesgeschichte darin eingeflochten wird. Man könnte meinen, bei all den feinen Speisen und funkelnden Kleidern sei das Ganze doch vielmehr eine Utopie für die teilnehmenden Mädchen, die sich anbieten wie verfügbare Ware.
Cass‘ Schreibstil bleibt weiterhin flüssig und lässt sich gut lesen. An manchen Ecken wird er leicht holprig, sticht aber insgesamt weder sonderlich positiv noch negativ hervor. Das Tempo bleibt zügig, auf viele Details wird weiterhin verzichtet. Das Ende ist relativ unspektakulär, zumal das Aussieben der verbleibenden Mädchen nur schleppend vorangeht, und der Ausgang der Geschichte dank der Protagonistin aus Band vier und fünf bekannt ist, weil diese Americas Tochter ist.
Wenn es mal nicht um das Hickhack der Dreiecksbeziehung geht, ist „Selection – Die Elite“ von Kiera Cass ein unterhaltsames Jugendbuch, das aber nicht mehr ganz mit seinem Vorgänger mithalten kann. Das dystopische Setting rückt zu weit in den Hintergrund, der Schreibstil ist durchschnittlich und die Protagonistin wirkt zwischenzeitlich unsympathisch. Deswegen gebe ich dem zweiten Band der Reihe aus dem Jahr 2014 drei von fünf Federn. Von einigen anderen Buchbloggerinnen habe ich gehört, dass der dritte Band, der die Geschichte um America abschließt, wieder besser sei. Deswegen werde ich als Nächstes „Selection – Der Erwählte“ lesen.
- Anna Todd
Before us
(935)Aktuelle Rezension von: Kristina_RitterDas 5 Buch der After Reihe ist ein Buch aus Hardins Sicht bevor er Tessa kennengelernt hat bzw. auch nochmal Parts des 1. Buches aus seiner Sicht.
Ich fand es sehr schön seine Eindrücke zu lesen. Ich fand es absolut notwendig dieses Buch zu besitzen, weil ich mir seine Sichtweise und Gefühle während des ersten Buches 0 erklären konnte und ich genauso geschockt am Ende war wie die Protagonistin selbst. Ich mochte Hardin bereits vor diesem Buch, aber das hat dem ganzen nochmal ein Krönchen aufgesetzt. Auch die Parts aus seiner Vergangenheit haben mir gefallen, dass man da einfach einmal die komplette Situation geschildert bekommen hat. Natürlich macht es das einige Siuationen nicht besser, aber als Hintergrundwissen finde ich es sinnvoll.
Ich finde ein Muss für alle After Fans, die ebenso sehr wie ich Hardin verstehen wollten.
- Ernest Cline
Ready Player One
(745)Aktuelle Rezension von: RettufHabe zuerst den Film gesehen, der mir gut gefallen hat und habe mir dann gleich mal das Buch vorgemerkt. Als ich es endlich hatte, hatte ich auch ein paar Bedenken da ich ja nicht auf Videospiele stehe und kein Zocker bin. Das war aber kein Problem. Die Geschichte zieht einen sofort in einem Bann und wird immer besser. Die Figuren sind sympathisch und gut ausgearbeitet. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und locker. Gab zwar einige Referenzen die ich nicht verstanden habe, was aber kein Problem war. Zumindest bin ich in Filme verliebt...
- Jilliane Hoffman
Mädchenfänger
(1.022)Aktuelle Rezension von: elenas_littlebookworldNachdem mir bereits die ersten drei Bände der C.J. Townsend Reihe (insbesondere "Cupido") spannende Lesestunden beschert hatten, schnappte ich mir nun endlich mal "Mädchenfänger" von meinem SuB. Jilliane Hoffmans Schreibstil ist auch hier unglaublich flüssig und fesselnd, wenngleich man sich zu Beginn des Buches mit den ein oder anderen Abkürzungen und Bezeichnungen des Polizeiapparates auseinandersetzen muss. Dank der kurzen Kapitel und Perspektivwechsel wirkt das Buch jedoch zu keinem Zeitpunkt langatmig.
Obwohl "Mädchenfänger" bereits vor über zehn Jahren erschien, passt das Thema hervorragend ins aktuelle Zeitgeschehen. Zwar ist MySpace schon längst out, doch es gibt genügend andere Plattformen, auf denen Täter ihre Opfer finden, wie es der dreizehnjährigen Lainey in Hoffmans Thriller passiert ist.
Doch Lainey ist nicht das einzig verschwundene Mädchen, auch Katy, die Tochter von FBI Agent Robert "Bobby" Dees wird vermisst, was den Fall für ihn sehr persönlich macht. Bobbys Schmerz über den Verlust seiner Tochter war beim Lesen regelrecht greifbar, was ihn sehr nahbar und authentisch erscheinen ließ.
Die Story wirkt äußerst gut recherchiert, wie ich es bereits von Hoffmans anderen Thrillern gewohnt bin. Einzig das Motiv des Täters erschloss sich mir leider nicht so ganz. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin mehr auf seine Beweggründe eingegangen wäre. Nichtsdestotrotz gefiel mir "Mädchenfänger" sehr gut, ein großartig konstruierter Thriller, der mit unvorhersehbaren Wendungen überrascht und eindringlich die Gefahren des Internets aufzeigt.Von mir gibt's eine klare Leseempfehlung und 4,5 Sterne!
- Karin Slaughter
Verstummt
(724)Aktuelle Rezension von: LadybugJedem Thriller-Fan ist Karin Slaughter ein Begriff, denn die Autorin ist beliebt und erfolgreich als Spannungsautorin unterwegs. Ich kenne bereits schon einige Werke und bisher konnte sie mich mit ihren fesselnden Plots überzeugen. Der Beginn der Georgia-Reihe machte mich neugierig und deshalb wollte ich mich auch diesmal wieder gerne überzeugen lassen. Der Thriller startet interessant, allerdings folgte dann etwas Langatmigkeit und die Story plätscherte nur gemächlich vor sich hin. Es fehlten mir die fesselnden unerwarteten Twists und der Drang unbedingt weiter lesen zu müssen. So zog sich das Lesen bei diesem Buch etwas hin, ich wollte aber einfach aufgrund der bisherigen Autorenerfahrung nicht aufgeben. So blieb ich standhaft und zog Kapitel um Kapitel durch, um dann erst im letzten Drittel wieder richtig fesselnde Spannung zu erleben. Auch wenn Sie mit außergewöhnlichen Protagonisten überzeugen konnte, war der Fall als Auftakt für mich leider nichts. Schade, aber so weiß ich, dass ich diese Reihe nicht weiter verfolgen werde.
- Mats Strandberg
Zirkel
(438)Aktuelle Rezension von: MeinbuecherregalZirkel (Band 1) von den Autoren Elfgren und Strandberg aus dem Cecilie Dressler Verlag
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🔮 Inhalt
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Sechs unterschiedliche Mädchen aus einer kleinen Stadt treffen nachts aufeinander und erfahren von einer Prophezeiung und das sie besondere Kräfte besitzen sollen.
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🔮 was mir gefallen hat
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Mit knapp 600 Seiten haben es die Autoren geschafft sich Zeit für die Geschichte zu nehmen... ohne zu langweilen. Man lernt die Mädchen kennen. Sie haben Zeit sich zu entwickeln. Sie erfahren von der Prophezeiung und müssen nicht gleich auf der nächsten Seite zum finalen Kampf in Bestform sein.
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Trotz vieler Protagonisten haben es die Autoren geschafft den Leser mitzunehmen. Ich war beim Lesen nicht überfordert.
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🔮 was mir nicht so gut gefiel
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In diesem Buch wird auch das Thema Selbstmord beschrieben.... und hier bin ich der Meinung, dass die Geschichte somit nicht zu jedem passt oder von jedem gelesen werden sollte. Eine Warnung oder eine Hotline bzw. Internetadressen zu dem Thema wäre meiner Meinung nach wichtig gewesen.
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🔮 Fazit
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Ein Buch, was mich in seinen Bann genommen hat. Ein Buch irgendwo zwischen Jugendbuch und Erwachsenenbuch. Es war spannend und überraschend. Die Protagonisten waren normale Jugendliche mit Ecken und Kanten und Zweifeln. Die Folgebände möchte ich sehr gerne lesen.
- Frau Freitag
Chill mal, Frau Freitag
(422)Aktuelle Rezension von: AntoniaMWenn sie Lehrer*in sind und ein Buch suchen, wo sie sich wiedererkennen könnten, dann probieren sie es mit dem. Es nimmt uns mit auf eine Reise in die Welt von Frau Freitag, einer tapferen Lehrerin an einer deutschen Gesamtschule. In diesem Buch teilt sie Einblicke, was oft wie eine absurde Realsatire anmutet. Sie unterrichtet eine hibbelige und eher leistungsschwache 9. Klasse. Hardcore. Aber trotzdem liebt sie ihren Job! Das Buch zeigt auf authentische Weise, dass das Lehrersein trotz aller Herausforderungen reich an Herz und Humor sein kann. Frage ist nur, wie lange noch, denn unserem Bildungssystem droht der Kollaps, wie ich täglich selbst erlebe. Da hilft nur: Cool bleiben wie Mrs Friday!<3 Humor ist, wenn man trotzdem lacht...
- Carlos Ruiz Zafón
Marina
(814)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderÒscar Drai ist fünfzehn Jahre alt, Internatsschüler und lernt durch einen [Diebstahl[ Marina kennen. Dieses Mädchen fasziniert ihn auf mehrer Weiße. Erstens als Mädchen und es flammen neue Gefühle in ihm auf und zweitens umgibt sie etwas geheimnisvolles, bezauberndes und auch mystisches. Sie sitzen nebeneinander im Park auf der Bank, erzählen, lernen sich kennen und entdecken so viel neues. Marina lebt mit ihrem Vater in einer wunderbaren alten Villa, aber sie scheint mehrer Geheimnisse zu hüten. Eine Dame in Schwarz wird für die Beiden eine zentrale Figur und sie folgen ihr, beobachten sie und kommen so in ein gefährliches Labyrinth, dass nicht nur für Òscar alles verändern wird, sondern so wie es aussieht auch für Barcelona selbst. Wiederentdeckt und endlich so veröffentlicht wie es sich Carlos Ruiz Zafon das gewünscht hat. Marina ist eine wunderbare Geschichte über die erste Liebe, Lügen, Geheimnisse, alte Geschichten, Mystik und die Stadt Barcelona und ihre vielen geheimnisvollen Winkel und Ecken.
- Charlotte Roche
Schoßgebete
(449)Aktuelle Rezension von: BuechergeplauderElizabeth Kiehl hat einige Probleme, diesbezüglich geht sie zu einer Therapeutin. Sie ist immer etwas übervorsichtig und erwartet in jeder Ecke Gefahr. Der Tod lauert immer in der nächsten Ecke, so zumindest in den Gedanken von Elizabeth.
Doch ihr Leben besteht nicht nur aus Angst vor Gefahren. Elizabeth führt ein normales Leben. Sie ist verheiratet und Mutter. Das Beste an ihrem Leben? Der Sex! Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann unterschiedliche Sexfantasien aus. Hin und wieder laden sie noch eine andere Frau dazu ein. Ihr Mann ist strikt gegen einen Mann.
Elizabeth allerdings träumt immer wieder von Sex mit anderen Männern, am liebst mit einem aus ihren näheren Umfeld. Doch wie soll sie dies ihrem Mann nur begreiflich machen? Sie wird schon einen Weg finden, da ist sie sich sicher. Es muss nur der richtige Zeitpunkt kommen und dann würde sie zuschnappen.
Schoßgebete von Charlotte Roche, entweder man liebt es oder man hasst es. Ich gehöre leider zu denen, die mit der Geschichte überhaupt nichts anfangen konnte.
Der Anfang der Geschichte ekelte mich etwas an. Ich war kurz davor abzubrechen. Habe es aber doch noch bis zum Ende durchgezogen.
Elizabeth ist eine psychisch kranke Frau, die ihr Selbstwertgefühl mit Sex füllt. Ihre Gedankengänge und ihr Verhalten sind krankhaft und die Therapie, die sie macht, scheint überhaupt nicht zu fruchten. Sie lässt sich alles gefallen und macht alles mit, Hauptsache ihr Mann ist zufrieden. Eine Frau, die meiner Meinung nach, keine Würde hat.
Für mich ein kompletter Flop. Ich persönlich kann nicht verstehen, dass dieses Buch jemals ein Bestseller war.
- Marc-Uwe Kling
Die Känguru-Offenbarung (Die Känguru-Werke 3)
(439)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeBand 3 der Reihe. Es empfiehlt sich Band 1 und 2 zu kennen um die vielen Insiderwitze zu verstehen.
Kurzinhalt: Das Känguru kehrt zurück und begibt sich mit Marc-Uwe auf eine Reise um die Welt auf der Suche nach dem Antagonisten, dem Pinguin. Dabei geraten sie in unglaubwürdige, absurde und einfach merkwürdige Situationen.
Da der 2. Band mit einem Cliffhanger endet, musste ich auch diese Fortsetzung natürlich noch hören. Meiner Meinung nach hätten die ersten Kapitel noch an den Vorgänger angefügt werden können und dafür dieses Buch eingespart.
Im Buch selbst wird das Problem eines dritten Teils angesprochen. Es nimmt sich wohl einfach selbst nicht so ernst. Einige Kapitel/Szenen waren wirklich witzig, aber größtenteils hätte es diesen Teil 3 nicht gebraucht.
- Anne Plichota
Oksa Pollock - Die Unverhoffte
(298)Aktuelle Rezension von: SabrinaMausOksa ist ein Mädchen,aber kein gewöhnliches.Sondern sie hat besondere Fähigkeiten.Davon wusste sie selbst zu Anfang nichts.Oksa muss vor Mr.Mac Grow aich sehr in acht nehmen.
Meine Meinung:Mit hat das Buch gut gefallen, manche haben nur eine komische Bezeichnung.Wo man sich erst etwas dran gewöhnen muss, aber dann geht es
so wie der Plamplem, Kapiernix, Granuk-spuck usw.Ich fand das Buch ca. ab der ersten Hälfte ziemlich spannend.Es geht auf jedenfall um ziemlich viel Magie und Fanstasy!
- Thilo Corzilius
Ravinia
(92)Aktuelle Rezension von: WortmagieThilo Corzilius‘ Debütroman „Ravinia“ erschien 2011, während seines Studiums der Evangelischen Theologie. Ein Jahr später erhielt er sein Diplom und war ein wenig verloren, denn er hatte entschieden, doch kein evangelischer Pfarrer werden zu wollen. Das Schreiben füllte die Lücke. Als freier Schriftsteller veröffentliche Corzilius bis 2017 Romane und Kurzgeschichten. Er war erfolgreich genug, um sein Leben zu finanzieren, aber was für andere die Erfüllung eines Traums darstellt, befriedigte den jungen Theologen nicht. Deshalb hängte er seine Vollzeit-Autorenkarriere 2017 an den Nagel, ließ sich zum alt-katholischen Priester weihen und wurde Vikar in Freiburg im Breisgau. Ich finde das interessant, denn normalerweise läuft es ja umgekehrt: aus dem Hobby wird ein Beruf. Ich bin gespannt, ob Corzilius zukünftig dennoch Bücher veröffentlichen wird.
Wieso schenkt jemand einer 16-Jährigen einen altmodischen Schlüssel? Natürlich ist Lara mit den gelegentlichen Verrücktheiten ihres Großvaters vertraut, aber dieses seltsame Geschenk ist selbst für ihn ungewöhnlich. „Victoria Street, Edinburgh“ ist in den Schlüsselkopf eingraviert. Neugierig beschließt Lara, den Schlüssel an der erstbesten Tür auszuprobieren, die ihr begegnet: ihrer Haustür. Sie staunt nicht schlecht, als der Schlüssel nicht nur passt, sondern die Tür zu ihrem Haus plötzlich auf die Victoria Street in Edinburgh führt. Unmöglich! Oder nicht? Dort angekommen, trifft sie den exzentrischen alten Schlüsselmacher Mr. Quibbes und seinen Gesellen Tom, die ihr seelenruhig erklären, dass ihr Schlüssel magisch und nicht der einzige seiner Art ist. Mr. Quibbes bietet ihr an, bei ihm in die Lehre zu gehen und sie in die Geheimnisse seiner Zunft einzuweihen. So lernt Lara Ravinia kennen, eine magische Welt, eine Zuflucht für alle mit besonderen Talenten. Doch Ravinia ist in Gefahr. Die Stadt droht, von einer Verschwörung in ihren Grundfesten erschüttert zu werden – und Lara ist die einzige, die sie aufhalten kann.
„Ravinia“ wird damit beworben, die ideale Lektüre für alle Fans von Christoph Marzi zu sein. Ich kenne Marzis Romane gut, sie begleiten mich bereits seit vielen Jahren und seine „Uralte Metropole“ eroberte sich einen dauerhaften Sitz in meinem Herzen. Thilo Corzilius ist nicht Christoph Marzi und ich finde nicht, dass ihm dieser Vergleich einen Gefallen erweist. Diese Behauptung kreierte eine bestimmte Erwartungshaltung, die Corzilius nicht erfüllen konnte und die meine Leseerfahrung negativ beeinflusste, weil ich nach Parallelen Ausschau hielt, statt die Geschichte eigenständig auf mich wirken zu lassen. Da ich von Beginn an mit der Nase darauf gestoßen wurde, musste mir auffallen, dass Corzilius‘ Schreibstil so sehr an Marzi erinnert, dass „Ravinia“ nicht mehr originell erscheint. Ich weiß nicht, ob die Ähnlichkeiten ein Zufallsprodukt sind oder beabsichtigt waren, aber ich hatte den Eindruck, dass Corzilius versuchte, Marzi zu kopieren und dabei kläglich versagte. „Ravinia“ reicht nicht mal ansatzweise an die Qualität der „Uralten Metropole“ heran und behandelt kaum den Schatten der Geschichte, den das Buch zu erzählen beabsichtigt. Sie hat keinen greifbaren Körper und fällt bei der kleinsten Nachfrage in sich zusammen wie ein Kartenhaus, denn jegliche Logik hängt am seidenen Faden. Die Handlung wurde durch nachlässige Oberflächlichkeiten, andauernde Geheimniskrämerei und das irritierende, erratische Verhalten der Figuren maßgeblich beeinträchtigt. Ich hatte fortwährend das Gefühl, die Geschichte nie ganz zu fassen zu bekommen und den Gedankengängen des Autors nicht folgen zu können. Corzilius inszenierte „Ravinia“ als ein gigantisches Mysterium, was mich furchtbar frustrierte, weil ich ihm Antworten auf meine zahllosen Fragen beinahe mit Gewalt entreißen musste. Er gefiel sich so gut in der Rolle des kryptischen Erzählers, dass er sich lieber in dubiosen Andeutungen verlor, die den Spannungsbogen sabotierten, statt eine stabile Kausalkette zu aufzubauen. Ich verstand die meiste Zeit nicht einmal, was er überhaupt schildern wollte und worum es in diesem Buch geht. Das Worldbuilding der losgelöst in einer Blase aus Zeit und Raum existierenden Stadt Ravinia, die Verschwörung, die Motivationen der einzelnen Charaktere, die Verwicklung der Protagonistin Lara – all das hielt Corzilius viel zu vage. Es mag sein, dass „Ravinia“ in seinem Kopf wunderbar Sinn ergab, ich sah darin jedoch nur eine lückenhaft zusammengekritzelte Skizze, der es an Nachvollziehbarkeit, Überzeugungskraft und Plausibilität mangelte. Ich verlor schnell die Lust daran, mich für diese wenig aufregende Obskurität anzustrengen. Wozu auch, ich wurde ja ohnehin nicht warm mit den Figuren oder Ravinia und fühlte mich nie an der Geschichte beteiligt. Literarische Magie verlangt eben mehr als träumerische Formulierungen und Wortneuschöpfungen wie „düstergolden“.
Ich bin nicht sicher, ob Thilo Corzilius in der Lage gewesen wäre, „Ravinia“ zugänglicher zu gestalten. Dank seiner permanenten Geheimnisklüngelei ist das schwer einzuschätzen, denn ich weiß nicht, welche Geschichte sich da in seiner Fantasie eigentlich abspielte. Ich weiß nur, dass mich dieses Buch ermüdete, nervte und ganz und gar unbefriedigt zurückließ. Da seine grundsätzliche Idee magischer (Handwerks-)Künste in einer geheimen Stadt nicht gerade die Spitze der Originalität darstellt, hätte sich Corzilius meiner Ansicht nach deutlicher darum bemühen müssen, die Handlung schlüssig und spannend aufzuziehen. Er hätte eine mitreißende Erzählung entwerfen müssen, die keine Zweifel an Logik und Vorstellbarkeit aufkommen lässt, um ihr dann seine ganz eigene Note zu verleihen. Stattdessen empfand ich „Ravinia“ als enttäuschenden Abklatsch der Romane von Christoph Marzi, der dem Vorbild nicht annähernd gerecht wird. Dann doch lieber gleich die „Uralte Metropole“ und garantiert nicht die Fortsetzung „Epicordia“.
- Alyson Noël
Evermore - Das dunkle Feuer (Die Immortal-Reihe 4)
(695)Aktuelle Rezension von: BlutmaedchenMeine Meinung:
Es ist endlich vollbracht. Nach Band eins, der mich umgehauen hat, schafft es Band vier wieder zu überzeugen. Ich bin zurück im Evermore Fieber und kann den Buchtitel ganz besonders darlegen. Ich will more von Ever!
Im vierten Band der sechsteiligen Romantasy-Reihe zieht mich die Autorin wieder richtig mit. Von ihrem Schreibstil war ich ja in jedem Buch begeistert, auch wenn mich die Charaktere oder Handlungen nicht ganz überzeugen konnten. Doch nun passen auch die anderen Puzzleteile in die Geschichte hinein und endlich wird das Große Ganze sichtbar. Ok, die Geschichte war etwas schwach, aber dennoch überzeugend. Nun möchte ich versuchen zu erklären, woran das liegt.
Ever ist immer noch auf ihrem "Ich-bin-an-allem-Schuld-Trip" genauso wie Damen. Das unzertrennliche Paar der letzten vierhundert Jahre hat verschiedene Leben gelebt, sich kennen und lieben gelernt doch bevor es zu einer Nacht kam, wurde Ever von ihrer Konkurrentin Drina getötet.
Und als Ever auch eine Unsterbliche wurde, lernte, das ein Tritt in das schwächste Chakra eines Unsterblichen dessen Tod bedeutet, hat sie Drina ausgelöscht und auch wenn sie dachte damit ihren Damen endlich für sich zu haben und glücklich zu werden, hatte sie Roman nicht auf dem Plan. Den Unsterblichen, der Drina abgöttisch geliebt hat und immer wieder zusehen musste, wie Drina an Damen hängt, ohne ihn haben zu können.
Roman hat alles daran gesetzt Ever und Damen's Liebe zu zerstören und scheint es auch geschafft zu haben, denn mit seiner angeblichen Hilfe, hat er Damen ein Mittel eingeflöst, was durch Ever's Blut sofort Damens Tod zu Folge hätte, wenn die Beiden jemals ihre DNA austauschen.
Ever versucht immer noch an das Gegengift heranzukommen, doch Roman zieht sie nur auf, zeigt, dass er die Zügel fest im Griff hat und alle nach seiner Pfeife zu tanzen haben. Und die Sache wird noch verkorkster, denn Haven, Ever's beste Freundin, ist nun auch eine Unsterbliche und will absolut nicht glauben, dass Roman sie hätte sterben lassen. Dass Ever sie ins Leben zurückgeholt hat, beeindruckt Haven wenig. Sie ist ihr dankbar aus der Rolle der Versagerin rauszukommen. Und noch schlimmer: Sie denkt sogar, dass Ever lügt und die Beziehung zwischen ihr und Roman manipulieren will. Haven denkt nun sie sei stärker als Ever und zeigt ihre gierige, rechthaberrische und egoistische Seite, glaubt nun besser zu sein als Ever und lässt es diese deutlich spüren.
Dass Ever nur Haven's bestes will, sieht sie nicht. Im Gegenteil, sie ist felsenfest davon überzeugt, dass Ever ihr den Freund ausspannen will - und das dunkle Feuer, der Puls in Ever's Innerem will genau das!
Um ehrlich zu sein hätte ich nach den letzten beiden eher durchschnittlichen Büchern nicht gedacht, dass es nochmal so heiß her gehen wird und der Spannungsbogen eine deutliche Kurve nach oben nimmt. "Evermore - Das dunkle Feuer" handelt von Begierde, dunklen Mächten und dem fliehen vor dem eigenen Ungeheuer. Yin und Yang sind nicht mehr im Gleichgewicht und Ever macht alles immer schlimmer und schlimmer. Zum Glück scheint sie ihre Naivität abgelegt zu haben - dafür ist sie aber nun auf einer noch dunkleren Seite, die dem Buch aber einen deutlichen Pluspunkt gibt. Denn bsher war alles so vorhersehbar, was nun mit diesem vierten Buch aufhört. Ich habe gestaunt und Noël hat mich wirklich sehr positiv überrascht!
Am deutlichsten spürt man die Veränderung durch Jude, Ever's Boss, wo sie ihren Ferienjob als Verkäuferin und Wahrsagerin verbringt. Er ist ebenfalls eine Reinkarantion eines Menschen aus Ever's früheren Leben und es steht noch etwas Unabgeschlossenes zwischen ihnen. Man spürt Zuneigung, aber irgendwie ist es auch was anderes. Ruhiger. Er schafft es Ever's Kopf wieder einigermaßen auf normales Level laufen zu lassen. Ihm vertraut sich Ever auch an und ich als Leserin würde sagen, dass das den Unterschied zu der bisherigen Ever ausgemacht hat. Sie denkt erst nach, bevor sie handelt.
Dann wäre da Ava's Rückkehr. Die Hellseherin, die Ever im ersten Band gut geholfen und schließlich verraten hat - denkt zumindest Ever. Doch nach und nach kommt alles ans Licht und ich bin froh, dass Ava wieder da ist, denn sie hilft Ever ungemein! Sie erklärt indirekt Ever's bisheriges Handeln und das hat mir enorm geholfen einiges besser zu verstehen.
Am nervigsten war Haven - ich hasse, hasse sie! Ja, sie ist nun Unsterblich und denkt sie kann sich alles erlauben, vorallem völlig den Verstand zu verlieren und auf ihre beste Freundin loszugehen. Das war absolut nicht schön! Und auch Roman lässt wieder seinen üblichen Ekel-Charme spielen, aber Ever hat dazugelernt - endlich!!!!! - und somit ist der Abschluss des Buches eine einzig große Überraschung!
Das Komplettpaket stimmt: Die Charaktere haben mich endlich besser überzeugen können. Handlungen waren nicht extrem, aber haben den Spannungsbogen angekitzelt und waren verständlich. Genau darauf habe ich seit dem weiterlesen gehofft und ich bin belohnt worden. ^^
Fazit:
"Evermore - Das dunkle Feuer" hat mich gepackt, überrascht und begeistert. Ich bin froh, dass mich Noël am lesen gehalten hat, denn dieses Buch war es wert. Ich kann die anderen Bücher nun auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten und erfreue mich an dem Gesamtpaket.
- Jasper Fforde
Grau
(195)Aktuelle Rezension von: MeinbuecherregalGrau von Jasper Fforde aus dem #eichbornverlag
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Stellt euch vor ihr lebt in einer Welt und könnt nicht alle Farben sehen. Ihr könnt vielleicht fast nur Rot sehen? Dann gehört ihr zu den Roten. Ihr seid damit nicht die „angesehensten“ . Aber wer gar keine Farben sehen kann, den trifft es schlimmer. Denn dann bist du ein Grauer und bekommst die schlechtesten Jobs und genießt gar kein Ansehen.
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Was für eine verrückte Idee von dem Autor?!? Den sozialen Status über die Fähigkeit, welche Farbe man sieht, zu definieren.
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Aber nicht nur die Farbsicht Welt wurde von ihm erschaffen. Es ist eine ganz andere Gesellschaft. Eigene Regeln. Eigene Geschichte. Eine Dystopie. Ein Fantasyroman.
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Eigentlich passiert gerade zum Anfang gar nicht so viel. Aber diese neue Welt kennenlernen, die Kreativität des Autors entdecken. Das alles hat mir wirklich gut gefallen!
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Was ist passiert? Warum leben diese Menschen so? Diese Fragen haben mich nicht losgelassen.
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Vieles wurde auch zum Ende des Buches nicht aufgeklärt… hatte ich aber auch gar nicht erwartet. Schließlich handelt es sich hier um Band 1. Zum Glück liegt Band 2 schon auf meinem #stapelungelesenerbücher und ich muss nicht warten. Der Autor hat sich nämlich einige Jahre Zeit gelassen, bis der zweite Teil fertig war und veröffentlicht werden konnte.
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Das Buch hat wirklich zufällig seinen Weg zu mir gefunden. Band 2 hatte ich geschenkt bekommen. Wahrscheinlich hätte ich sonst nie mit dieser Reihe angefangen. Das wäre sehr schade gewesen!
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#funfact der englische Original Buchtitel aus 2010 lautet Shades of Grey #shadesofgrey 😅 bitte nicht verwechseln 🙈😉
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#buchtipp für alle, die Kreativität schätzen und würdigen können. Für alle, die etwas Neues suchen und etwas Anderes entdecken möchten.
- Sebastian Niedlich
Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens
(305)Aktuelle Rezension von: MissAlekto"Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens" von Sebastian Niedlich ist eine faszinierende und ideenreiche Geschichte, die mich positiv überrascht hat.
Die Vorstellung des Lebens nach dem Tod wird auf schöne Weise präsentiert, wobei der Tod nicht als bedrohlicher Bestimmer, sondern als sanfter Begleiter erscheint.
Die Handlung, die sich in Berlin während der 80er, 90er und 2000er Jahre abspielt, ist geschickt in reale Ereignisse eingebettet. Trotz anfänglicher Erwartungen an eine schwarzhumorige Komödie entpuppt sich die Geschichte als vielschichtige Lebensgeschichte voller Höhen, Tiefen, Humor und Trauer.
Besonders beeindruckend ist die Darstellung des Todes als beruhigender Charakter mit einem Kescher anstelle einer traditionellen Sense. Die Protagonisten Martin und der Tod werden facettenreich und nachvollziehbar dargestellt. Die philosophischen Elemente zum Thema Tod sind nicht deprimierend, sondern regen zum Nachdenken an. Die Erzählung bleibt bis zum Ende fesselnd, und die entscheidende Wendung macht es umso mehr lesenswert.
"Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens" eine gelungene Mischung aus Unterhaltung und Tiefgang. Absolut empfehlenswert, vor allem für Leser ab 14 Jahren. - Kai Meyer
Die Alchimistin
(402)Aktuelle Rezension von: WelpemaxSpannend, mysteriös und auch düsteres Buch voller Charaktere mit Ecken und Kanten. Eine mutige Hauptprotagonistin Aura und viele Nebencharaktere bei denen man nicht weiß, ob sie gut oder böse sind oder irgendwas dazwischen. Sehr gelungen sind die mittelalterlichen Beschreibungen der Säle, Burgen und Tunnel, ähnlich gelungen ist die ganze Atmosphäre von den Mooren des Nordens über Wien, Venedig und Siebenbürgen bis nach Swanetien, einem vergessenen Bergland jenseits des Schwarzen Meeres.
- Andreas Izquierdo
Apocalypsia
(163)Aktuelle Rezension von: Insider2199Wenn Gott im Sterben liegt und die Engel um ihr Überleben kämpfen...
Der 1968 in Euskirchen, Nordrhein-Westfalen geborene Autor sammelte nach dem Abitur erste Erfahrungen bei Zeitungen und Rundfunk und gewann einen Preis für Nachwuchsjournalisten, bevor er 1995 seinen ersten Kriminalroman veröffentlichte. Nach „Romeo und Romy“ ist dies mein zweites Buch von ihm.
Inhalt (Klappentext): Es heißt, sobald ein Kind zur Welt kommt, legt ihm ein Engel seinen Finger auf den Mund: so vergisst es augenblicklich alle göttlichen Geheimnisse. Nur die kleine Furche zwischen Nase und Mund bleibt als Spur zurück. Die Engel sind in Aufruhr, denn Gott liegt im Sterben, und mit ihm die gesamte Schöpfung. Die Erkenntnis über seine Vergänglichkeit: ein Schock. Das Versprechen ewigen Lebens: eine Lüge. Das Heer der Engel spaltet sich. Wer die Freiheit will, folgt Luzifer, dem mächtigsten unter ihnen. Sein Plan ist so schlicht wie verführerisch: Sind erst die missratenen Menschen vernichtet und er auf dem Thron, ist der Urzustand allen Seins wiederhergestellt. Die kleine Schar derer, die entschlossen die alte Ordnung verteidigt, ist ganz auf sich allein gestellt. Intrigen, Verrat und Mord führen schließlich in die Katastrophe.
Meine Meinung: Die Idee des Buches und die dahinterliegende Botschaft gefiel mir sehr gut, obwohl mir diese Prämisse eine Spur zu oft wiederholt wurde, aber da kann man getrost ein Auge zudrücken. Die Fantasy-Welt der Engel – der junge Engel und Held Nathanael, der durch seinen Mentor Iax zum Mann und Kämpfer wird, um sich gegen Luzifer in den Kampf zu begeben – hat mir überaus gut gefallen, da geht es auf sehr eindringliche Weise um den Kampf von Gut und Böse. Jedoch kam mir dabei die Welt der Menschen etwas zu kurz, Esther, die dortige Heldin, hätte meines Erachtens mehr Einfluss am Geschehen erhalten sollen, da ja immer betont wurde wie sich die beiden Welten gegenseitig bedingten und das Schicksal voneinander abhing.
Ein weiterer Kritikpunkt für mich war das Ende, das mir für meinen Geschmack leider ein wenig zu sehr von Kampf dominiert und überschattet war. Im Film mag so etwas durch die Bilder einfach besser wirken, aber wenn man das lesen muss, dann wird es finde ich schnell etwas langweilig. Und gerade in der Welt der Engel hätte ich schon erwartet, dass nicht alles über den Kampf allein entschieden wird, sondern mehr magische Elemente integriert sind.
Fazit: Eine beeindruckende Fantasy-Welt, in der Engel und Menschen ums Überleben kämpfen, allerdings hätte ich mir ein größeres Gleichgewicht der Welten gewünscht und am Ende weniger Kampf, dafür aber mehr Magie. Dafür ziehe ich einen halben Stern ab und spreche eine Leseempfehlung aus.
- T. C. Boyle
Wenn das Schlachten vorbei ist
(115)Aktuelle Rezension von: Olaf_RaackDer von vielen Kritikern angekündigte «furiose» Roman war das aus meiner Sicht nicht. Boyle kann fantastisch schreiben, keine Frage! Er verschachtelt viele Sätze, aber das mag ich durchaus, zumal sie auch beim Punkt noch Sinn ergeben.
Nur leider plätschert die Geschichte, trotz der vielen Perspektiv- und Zeitwechsel enorm dahin. Teilweise kommt eine Form von fast greifbarer Spannung auf, nur um zügig wieder zu versanden. Ich habe bis zur letzten Seite auf einen Knall gewartet, darauf, dass etwas passiert, womit ich nicht gerechnet hätte. Vielleicht war meine Erwartungshaltung auch eine andere, denn das Buch ist kein Öko-Thriller, sondern eine Erzählung, eine Geschichte, wie sie realistischer kaum sein könnte. Mir fehlte das Besondere. Das Buch lässt mich mit gespaltenen Gefühlen zurück, denn das Thema an sich bietet viel Potenzial zum Nachdenken oder eben für einen Roman. Aber irgendwie wurde das hier nicht genutzt.
- Holger Karsten Schmidt
Isenhart
(97)Aktuelle Rezension von: CalipsoEin Triller aus der Zeit der Kreuzzüge von einem Autor der es versteht Spannung aufrecht zu erhalten. Kein Triller mit Gänsehaut aber dennoch möchte man das Buch nicht weglegen. Es wird eine Spannung erzeugt die einen mit nimmt. Man wird sofort in die Zeit um 1100 zurück versetzt und man kann sich vorstellen das es sich so zu getragen hat.
- Cory Doctorow
Little Brother
(143)Aktuelle Rezension von: Moni2506„Little Brother“ von Cory Doctorow ist ein Jugendroman, der sich mit wichtigen Themen wie Sicherheit, Freiheit und Privatsphäre auseinandersetzt. Das Buch ist unter einer Creative-Commons-Lizenz frei im Internet verfügbar und erstmals 2008 erschienen. Als Taschenbuch wurde es im rororo-Verlag herausgegeben.
Während eines Terroraktes auf die Bay Bridge in San Francisco befinden sich Markus und seine Freunde zur falschen Zeit am falschen Ort. Sie werden als Terroristen verhaftet und verhört, aber anschließend unter ständiger Beobachtung des DHS wieder auf freien Fuß gesetzt.
In Folge des Anschlages wurden auch weitere Maßnahmen ergriffen, die die Freiheit und Privatsphäre der übrigen Bevölkerung einschränken. San Francisco hat sich in einen Überwachungsstaat verwandelt. Markus beginnt sich zu zu wehren und gründet zusammen mit Freunden das XNet. Ein Kräftemessen mit der Regierung beginnt und der Ausgang ist ungewiss.
Zu diesem Buch fällt es mir recht schwer eine Rezension zu schreiben. Das Thema finde ich super wichtig, gerade auch vor dem aktuellen politischen Hintergrund, aber die Umsetzung hat mir teilweise nicht so zugesagt.
Es war mir vorher nicht wirklich bewusst, aber Little Brother ist ein Jugendbuch. Ich glaube Jugendliche und junge Erwachsene erkennen sich hier auch durchaus wieder und sind definitiv eher die Zielgruppe als ich mit meinen Anfang 30. Markus ist 17 und auf dem Weg zum Erwachsen werden. Mit Ange erlebt er zum Zeitpunkt der Geschichte seine erste große Liebe. Dieser Teil der Geschichte hat mich absolut gar nicht interessiert. Mir gingen sein Rumgefummel und die abschweifenden Gedanken in diese Richtung total auf die Nerven. Es hat mich persönlich emotional auch überhaupt nicht erreicht, so dass ich diese Passagen irgendwann einfach überlesen habe.
Der Roman ist komplett aus der Sicht von Markus geschrieben. Man wird als Leser auch direkt von ihm angesprochen, so dass eine gewisse Nähe entsteht. Ich konnte mit seiner jugendlichen Sprache und dem überheblichen Gehabe aber nicht immer etwas anfangen.
Das Thema des Buches mit Privatsphäre, Freiheit und Sicherheit ist top. Es ist aktuell, es betrifft uns alle und es ist wichtig, dass sich jeder hierzu Gedanken macht. Das Szenario, dass ein Terroranschlag eine massive Ausweitung der Überwachung nach sich zieht, halte ich für durchaus realistisch. Wie oft wird danach geschrien, wenn wieder mal etwas Schlimmes in der Welt passiert und dass das ja das kleinere Übel wäre, wenn man nichts zu verbergen hat.
Will man wirklich für ein bisschen trügerische Sicherheit seine Privatsphäre aufgeben? Wie weit soll die Überwachung gehen, um mehr Sicherheit zu gewährleisten? Wann wird die Grenze überschritten? Bringen uns die gewählten Maßnahmen überhaupt wirklich mehr Sicherheit? Das Buch hat in dieser Hinsicht einige Schreckensszenarien zu bieten. Alleine die ganzen Überwachungsmaßnahmen in der Schule mit Schritterkennung, Schullaptops, die jede Eingabe überwachen und Schulbüchern mit integriertem Tracking-Chip fand ich schon heftig, um nur einige Beispiel zu nennen. Ich bin mehr als froh, dass ich nie auf so eine Schule ging. Das Ganze hat mich mehr an ein Gefängnis erinnert als an eine Schule, in der die zukünftige Generation auf ihr späteres Leben vorbereitet werden soll. Aber wenn unser zukünftiges Leben aus kompletter Überwachung bestehen soll, dann ist dies vielleicht auch wieder konsequent.
In wieweit es realistisch ist, dass einfache Schüler einfach wie Terroristen behandelt werden, nur weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren, ist für mich schwer zu beurteilen. Es erscheint mir heutzutage auf jeden Fall realistischer als es das glaube ich 2008 getan hätte. Wichtig ist auf jeden Fall, dass wir auch heute Menschen brauchen, die für die Freiheit und Privatsphäre kämpfen und hierbei sind Typen wie Markus, die bereit sind sich zu wehren, auf jeden Fall gefragt. Nicht alle Methoden, die in dem Buch angewandt werden, müssen unbedingt der richtige Weg sein, aber diesen Weg und seine Entwicklung mitzuverfolgen, fand ich auf jeden Fall sehr spannend und interessant, auch wenn mir die technischen Erklärungen so manches Mal ein bisschen zu ausschweifend waren.
Gut fand ich auch, dass die Beweggründe der Menschen, die sich lieber anpassen wollen und nicht den Mut haben sich zu wehren, nachvollziehbar erklärt wurden und das dies auch nicht verurteilt, sondern durchaus Verständnis dafür aufgebracht wurde.
Fazit: Ein Jugendbuch mit einigen Schwächen, das sehr wichtige Themen aufgreift, mit denen sich jeder beschäftigen sollte. In der Umsetzung aber mehr für Jugendliche als für Erwachsene geeignet. - Bernd Perplies
Flammen über Arcadion
(192)Aktuelle Rezension von: Lilli33Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
Verlag: LYX (13. September 2012)
ISBN-13: 978-3802586378
Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Guter Auftakt, der Lust auf mehr macht
Inhalt:
Arcadion nennt sich die Stadt Rom in der Zukunft bzw. das, was nach einem verheerenden Krieg, in dem etliche Gebiete versucht wurden und auch sonst einiges verwüstet, noch davon übrig ist.
Beherrscht wird sie vom Templerorden, den Inquisitoren, die einen unmittelbar ans Mittelalter denken lassen. Die 16-jährige Carya ist ein angepasstes Mitglied der Gemeinschaft - bis zu jenem Tag, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen soll …
Meine Meinung:
Seit zehn Jahren hat dieses Buch in meinem Regal darauf gewartet, gelesen zu werden. Und ich kann noch nicht mal sagen, warum ich nicht schon früher dazu gegriffen habe. Im Nachhinein tut es mir leid, denn es ist wirklich gut! Und ich bin so froh, dass ich die nächsten zwei Bände auch hier habe, sodass es demnächst mit der Lektüre weitergehen kann.
Der Anfang ist vielleicht ein bisschen kitschig; Carya schwärmt für ihren Gruppenführer bei der Templerjugend und scheint ein ganz normales junges Mädchen zu sein, das behütet aufwächst. Erst durch ihre Freundin Rajael erfährt sie, dass in Arcadion so einiges schiefläuft. Menschen werden gefoltert und getötet. Carya beginnt einiges zu hinterfragen und sich ihre eigene Meinung zu bilden. Schließlich nimmt sie den Kampf gegen die Inquisitoren auf und gerät damit selbst in größte Gefahr. Diese Entwicklung findet vielleicht ein bisschen schnell statt, aber mich hat das nicht gestört.
Eine kleine Liebesgeschichte hatte für meinen Geschmack genau den richtigen Umfang und war gut eingebaut. Auch ein Geheimnis taucht auf und wartet darauf, in den weiteren Bänden noch tiefer untersucht zu werden. Es gibt viele spannende Szenen und auch Ereignisse, die nachdenklich machen - eine gelungene Mischung.
Am Ende von Band 1 ist erst mal ein Abschnitt in der Handlung erreicht, an dem die Protagonisten und die Lesenden verschnaufen können. Mir hat das Buch insgesamt recht gut gefallen und ich freue mich schon auf den nächsten Band mit Carya und ihren Unterstützern.
Die Trilogie:
1. Flammen über Arcadion
2. Im Schatten des Mondkaisers
3. Das geraubte Paradies
★★★★☆
- Helmut Barz
African Boogie
(52)Aktuelle Rezension von: Claudia_ReinländerKlappentext:
Kriminaldirektorin Katharina Klein muss weg. Weit weg. Untertauchen, weil ein Killer auf sie angesetzt ist. Einen klaren Kopf bekommen, weil sie sich in den völlig falschen Mann verliebt hat. Allein sein, weil ihre persönlichen Dämonen sie verfolgen.
Das Fünf-Sterne-Resort Golden Rock vor der afrikanischen Küste ist genau das Richtige. Palmen, Pool, sogar ein toller Kraftraum, wie gemacht für die halbkoreanische Kampfsportlerin. Aber so leicht entkommt Katharina nicht, schon nach zwei Tagen ist das Hotel voll. Voller Hessen.
Als der erste Gast auf unschöne Weise ertrinkt, denkt sie sich noch nichts Böses. Doch dabei bleibt es nicht, und spätestens, als die einzige Verbindung zur Außenwelt in die Luft fliegt, verwandelt sich das Urlaubsparadies in eine Hölle, in der jeder jeden verdächtigt.
Mafia Island! Das mag ja wirklich aus dem Arabischen stammen und nichts mit der Cosa Nostra zu tun haben. Aber beim nächsten Mal wird Katharina sehr viel genauer aufpassen, wo sie hinfliegt – wenn es ein nächstes Mal gibt.Cover:
Dieser Cover zeigt stilisiert eine Palme und davor eine wegrennende Person mit einer Waffe in der Hand. Die stilisierten Formen sind in weiß gehalten, der Hintergrund ist schwarz, nur die rote Waffe und die rote Schrift des Titels heben sich ab. Das Cover ist passend zu den anderen dieser reihe gewählt, da alle in diesem Stil entworfen sind. Ein tolles Erkennungsmerkmal. Mir persönlich gefällt das Cover gut, es macht neugierig.
Meinung:
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Man kommt gut in die Geschichte hinein und es lässt sich locker lesen, aufgrund des fesselnden und spannenden Geschehens.
Dies ist bereits der zweite Band der Katharina Klein Reihe. Auch ohne den ersten Band zu kennen würde man ganz gut hineintraten, da man die Bände durchaus auch unabhängig voneinander lesen kann, da die Fälle in sich abgeschlossen sind, aber natürlich das drumherum weitergeht.
Ich hatte den ersten Band erst vor kurzem gelesen, daher waren mir die Charaktere noch sehr gut bekannt und ich kam sehr gut in das Geschehen und die Handlungen hinein.
Toll fand ich auch ganz zu Beginn die Übersicht der handelnden Personen, dies macht es einem leichter den Überblick zu behalten und so kann man etwas nachschlagen, wenn man mal unsicher mit den Namen und Personen seien sollte.
Die Geschichte wird aus der Erzählperspektive der Protagonistin geschrieben. So kann man sich alles sehr gut aus ihrer Sicht vorstellen und bekommt die Handlungen und Geschehnisse sehr gut mit.
Nach den Handlungen des ersten Bandes muss Katharina weite weg. Sie muss untertauchen und so versetzt es sie nach Afrika in ein Resort Hotel, doch als da der erste Mord geschieht und diese sich nach und nach häufen, steckt Katharina mittendrin in ihrem nächsten Fall. Kann sie verhindern, dass noch mehr sterben oder ist sie vielleicht selbst die nächste?
Zu viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Da dieser spannende Band selbst gelesen werden sollte und ich so nicht zu viel vorweg nehmen möchte.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, neben Katharina trifft man hier auf eine Vielzahl von Nebencharakteren, die alle samt sehr gut und sehr vielfältig angelegt sind, vom Lehrer, über Priester, bis hin zum typischen Touristen und versnobten Reisenden, denen man es nie recht machen kann.
Der Autor bringt hier neben einer spannenden Story, auch humorvolle und witzige Details und Dialoge mit ein, so dass man als Leser auch das ein oder andere mal Schmunzeln muss. Neben Spannung und Nervenkitzel, findet man hier auch eine gewisse Prise Humor, die für gute Unterhaltung und Lesespaß sorgt.
Fazit:
Mir hat dieser zweite Band auch sehr gut gefallen. Ein spannender Teil, tolle Charaktere und der gewisse Humor bescheren ein tolles und spannendes Krimi-Lese-Abenteuer.
- Aileen P. Roberts
Das magische Portal
(101)Aktuelle Rezension von: WortmagieAileen P. Roberts war das Pseudonym der deutschen Fantastik-Autorin Claudia Lössl, die tragischerweise im Alter von 40 Jahren am 05. Dezember 2015 verstarb. Sie hinterließ ihren Ehemann Stephan, mit dem sie unter dem Sammelpseudonym C.S. West ebenfalls fantastische Romane verfasste, und ihre Tochter. Die Schriftstellerin litt unter einer schweren Krankheit, wovon offenbar nicht einmal ihr Verlag Goldmann Kenntnis hatte. Die Nachricht ihres Todes überraschte Fans wie Verleger gleichermaßen. Ich möchte ihrer Familie an dieser Stelle mein tief empfundenes Beileid aussprechen. Ich wusste nicht, dass sie nicht mehr unter uns weilt, als ich „Das magische Portal“, den ersten Band der „Weltennebel“-Trilogie, las. Durch ihre Bücher bleibt sie auf ewig in Erinnerung.
Was hat die unscheinbare Mia bloß an sich, dass sich Darian zu ihr hingezogen fühlt? Weder entspricht sie seinem Typ, noch verkehrt sie in denselben sozialen Kreisen. Er ist beliebt und wohlhabend, sie hingegen wird von allen „die Vogelscheuche“ genannt. Als sie sich auf einer Studienreise nach Schottland näherkommen, erkennt Darian, dass sein Interesse an Mia über eine harmlose Schwärmerei hinausgeht. Sie verbirgt ein unglaubliches Geheimnis: sie ist kein Mensch. Sie stammt aus einem magischen Land namens Albany, dessen königliche Familie vor 25 Jahren Opfer einer heimtückischen Verschwörung wurde. Nur der jüngste Prinz überlebte und wurde durch den Weltennebel in Sicherheit gebracht. Von Verzweiflung getrieben offenbart sie Darian die Wahrheit: er ist Albanys verschollener Prinz, der Thronerbe und muss schnellstmöglich zurückkehren, um sein geknechtetes Volk zu erlösen. Obwohl Mias Geschichte verrückt klingt, glaubt Darian ihr. Doch die Reise nach Albany fordert Opfer und schon bald muss Darian einsehen, dass er in seiner Heimat vielleicht nicht willkommen ist…
„Das magische Portal“ ist wohl Geschmackssache. Ich fand den ersten Band der „Weltennebel“-Trilogie nicht schlecht, doch leider war er überhaupt nicht meins. Als glühender High Fantasy – Fan sind Crossgenre-Vertreter wie dieser Roman für mich ein Glücksspiel, weil mich die fiktive Welt, die sie vorstellen, weit mehr interessiert als die Ereignisse in unserer Realität. Das heißt, sowohl der Übergang in diese Welt muss gelungen sein als auch das Wordbuilding selbiger, das dann wiederum die Handlung bestimmt. „Das magische Portal“ überzeugte mich in allen drei Punkten nicht. Anfangs war ich überrascht, wie schnell sich das Geschehen entwickelt: Darian erfährt früh, dass er der verlorene Prinz Albanys ist und entscheidet ungeachtet der Konsequenzen sofort, seinen Thron in Besitz zu nehmen. Seine Entschlussfreudigkeit sagte mir zu, schließlich wollte ich Albany kennenlernen. Während Mia und Darian darum kämpfen, die Reise in die Tat umzusetzen, beschlichen mich jedoch Zweifel. Wollte Darian nicht viel zu wenig über das Land, das er zu regieren gedachte, wissen? Natürlich stellt er Mia die grundlegendsten Fragen, wichtige Themen wie Politik und Wirtschaft hingegen streift er lediglich. Ich begann, seine Kurzentschlossenheit als überstürzt und naiv zu interpretieren. Mir schwante Übles für das magische Reich und sobald Darian in Albany eintraf – natürlich nicht ohne Verluste – bestätigte sich meine Vorahnung. Darian ist unverantwortlich schlecht auf seine neue Position vorbereitet und wird vollkommen allein gelassen, was ich als Folge der gravierenden Lücken des oberflächlichen Worldbuildings auslege. Albany erschien mir wie ein zweidimensionales Gemälde. All die kleinen Details, die eine fiktionale Welt trotz fantastischer Elemente real wirken lassen, fehlen dort. Territoriale Grenzen sind diffus und inkonsequent, die Beziehungen zwischen den Völkern schwer nachzuvollziehen, politische und ökonomische Gegebenheiten und Gesetze maximal grob umrissen. Für mich fühlte sich das Land wie eine Spielwelt an, die Aileen P. Roberts erschuf, um ihren verträumten Vorstellungen eines parallelen, verzauberten Universums Gestalt zu verleihen, ohne sich ernsthaft um Realismus oder Logik zu bemühen. Ich fand das sehr schade, denn Albany hat definitiv Charme. Unglücklicherweise langweilte mich die Handlung allerdings so sehr, dass ich die bezaubernden Facetten des Settings nicht schätzen konnte. Es passiert einfach zu wenig. Von Trauer gelähmt lässt sich Darian um seinen Thron betrügen und gerät in eine qualvolle Spirale aus Verzweiflung und Selbstekel. Er versinkt in einer hübschen, ausgewachsenen Depression, die ihn daran hindert, seine Situation zu ändern. Mich berührte sein Schmerz überhaupt nicht, weil ich sein Verhalten als egoistisch empfand. Sein Volk braucht ihn. Derweil er sich ausgiebig im Selbstmitleid suhlt, leiden sie unter horrend hohen Steuern und einer herzlosen Politik der Willkür. Das konnte ich ihm nicht verzeihen, obwohl er zum Ende von „Das magische Portal“ eine vollständige Läuterung durchläuft. Es war zu spät – meiner Auffassung nach hatte er sein Anrecht auf den Thron längst verspielt.
Über die Toten soll man nur Gutes reden, besagt ein altes lateinisches Sprichwort. Deswegen fiel mir diese Rezension zu „Das magische Portal“ ziemlich schwer, denn der tragisch frühe Tod von Aileen P. Roberts alias Claudia Lössl löste in mir den reflexhaften Wunsch aus, alle Kritik an ihrem Trilogieauftakt zu verschweigen. Aber das wäre unehrlich. Ich glaube, dass man den Toten Respekt erweist, indem man ihr Vermächtnis aufrichtig beurteilt. „Das magische Portal“ bot mir zu wenig Abwechslung, kränkt meiner Meinung nach am schemenhaften Worldbuilding und war zu sehr auf die emotionale Ebene fokussiert. Leser_innen, die feminine, magische Liebesgeschichten mögen und zugunsten der Gefühle weniger Wert auf ein konsequentes Weltendesign legen, sind hier sicher besser aufgehoben. Ich bin nicht das richtige Publikum für die „Weltennebel“-Trilogie und kehre Albany demzufolge den Rücken.
- Florian Beckerhoff
Das Landei
(37)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerIrgendwie hatte mir von diesem Buch mehr erhofft...ein erfolgreicher Geschäftsmann, der seine ideale Traumfrau sucht...humorvoll geschrieben. Allerdings sind manche Textpassagen sehr verworren geschrieben und zum Teil nicht nachvollziehbar. Komisch Redewendungen und Wortspiele. Leider gibt es dafür nur 2 von 5 Sternen. Leider ein Flop für mich!