Bücher mit dem Tag "gezeiten"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gezeiten" gekennzeichnet haben.

44 Bücher

  1. Cover des Buches Nachrichten aus einem unbekannten Universum (ISBN: 9783596512867)
    Frank Schätzing

    Nachrichten aus einem unbekannten Universum

     (283)
    Aktuelle Rezension von: Hoffe63

    Einfach nur toll geschrieben, glatte 1

  2. Cover des Buches Die kleine Bäckerei am Strandweg (ISBN: 9783492312424)
    Jenny Colgan

    Die kleine Bäckerei am Strandweg

     (389)
    Aktuelle Rezension von: Darcys_Lesestuebchen

    Polly ist mit Leib und Seele eine leidenschaftliche Bäckerin und kann ihr Hobby nun zum Beruf machen. Und auch der Standort verlockt mit einer traumhaften Kulisse und vielen Männern, aber leider entpuppt sich die Bäckerei als Bruchbude und sie wird nicht herzlich aufgenommen. Aber nach und nach wendet sich ihr Schicksal und nicht nur den kleinen Papageientaucher kann sie für sich einnehmen...

    Vorwort:

    "Die kleine Bäckerei am Strandweg" von Jenny Colgan ist der erste Band ihrer gleichnamigen Reihe. Zum besseren Verständnis sollte der Reihenfolge nach gelesen werden, da die Bände aufeinander aufbauen.

    Meine Meinung:

    Durch eine Zufall fand ich gleich die komplette Reihe in einem Tauschregal und war sehr gespannt, weil ich schon lange mal etwas von der Autorin lesen wollte. Nicht nur auf verschiedenen Foren wurde ich sehr neugierig auf Colgan, auch meine Kollegin empfahl sie mir öfter. Daher sah ich es als Wink des Schicksals an und freute mich sehr auf den Auftakt. Nicht nur der Klappentext versprach eine gute Unterhaltung, auch das Cover verlockte. Der kleine Laden vor dem Hafen, das Wasser und der strahlend hellblaue Himmel machten wirklich Lust darauf.

    Nur leider war es einfach nicht mein Buch. Schon anfangs hatte ich gewisse Schwierigkeiten, weil ich mit vielen Informationen, Figuren, Beziehungen und Konflikten konfrontiert wurde und mich leicht erschlagen fühlte. Aber dennoch hatte die Geschichte etwas, was mich durchaus neugierig werden ließ und ich wollte schon wissen, wie Polly ihr neues Leben meistern würde, das ja nicht unbedingt den besten Start hatte. Allerdings störte es mich bereits hier, wie oft ein Name auf einer Seite auftauchte. Person X machte dies, X ging dort, X sagte das...u.s.w. . Dies riss mich leider immer wieder aus dem Lesefluss und dadurch wirkte es manchmal etwas steif. Zwar gewöhnte ich mich später daran, wurde aber nie wirklich warm damit.

    Das Geschehen stockte immer wieder und dieses hin und her in ihrem Liebesleben sprach mich nicht an. Ich fühlte aber auch bei keinem der Männer eine Chemie zu ihr und die Dramen am Ende waren etwas zu melodramatisch, auch wenn es mich durchaus berührte. Aber irgendwie fand ich einfach keinen richtigen Draht zu Polly oder ihrer Geschichte. Einzig der Papageientaucher Neil eroberte mein Herz und sorgte für die eine oder andere echt süße Szene. 

    Das lag auch an den Charakteren, mit denen ich einfach kein Stück warm wurde. Zu Polly fand ich keinen Draht, mal war sie sehr uphorisch und dann wieder total weinerlich. Irgendwie konnte ich sie nicht verstehen und die Männer Tarnie und Huckle wirkten seltsam und unnahbar. Weshalb Polly dann auch mit Kerensa befreundet war, wurde mir nie schlüssig, weil diese Frau ein wandelndes Klischee war und echt nervte.

    Der Stil sprach mich nicht an und las sich recht schleppend, obwohl es anfangs durchaus ein paar interessante Szenen gab, aber ich fand ihn einfach zu seicht und harmlos. Ich hatte echt mit etwas mehr emotionaler Spannung gerechnet und auch, wenn mir da bestimmt der eine oder andere widersprechen würden, hat es mich in der Hinsicht nicht packen können. Die Gefühle blieben eher unauffällig und ich fieberte mit keinem der Charaktere mit, was ich doch etwas schade fand.

    Fazit:

    Ich hatte mich auf die Geschichte und den Stil gefreut, aber beides konnte mich nicht überzeugen oder begeistern. Es hat seine netten Momente und der kleine Papageientaucher war sehr niedlich, aber ansonsten konnte es mich nicht packen. Mir fehlte etwas die Tiefe und greifbare Emotionen, zumal die Charaktere nicht sympathisch waren. Die Bücher dieser Reihe oder generell der Autorin werde ich nicht weiter verfolgen, dafür konnte mich dieser Auftakt einfach zu wenig überzeugen.





  3. Cover des Buches Inselluft mit Honigduft (ISBN: 9783959102056)
    Kerin Schmidt

    Inselluft mit Honigduft

     (24)
    Aktuelle Rezension von: evafl

    Kerin Schmidt wächst als Einzelkind auf einem Bauernhof auf Sylt auf. Sie genießt ihr Leben dort, was sie auch in diesem Buch so schildert. Doch natürlich ist nicht nur alles eitel Sonnenschein, so leidet sie unter Neurodermitis. Und mit den Jahren ist sie die Insel ein Stück weit leid, möchte als junge Frau ihre eigenen Erfahrungen fern ab der Insel machen. Und landet nach einiger Zeit dann doch wieder auf Sylt. All das schildert sie in diesem Buch.

    Auf die Erzählung über Sylt und das Leben dort von Kerin Schmidt war ich schon ein wenig gespannt, denn ich selbst war noch nicht auf Sylt, dafür schon einige Male an Nord- und Ostsee. Entsprechend erwartungsvoll war ich wohl entsprechend, aber auch gespannt, was genau der „Wechsel der Gezeiten“ sein sollte, der Klappentext – u.a. „Eine Kindheit in einem zerbrechlichen Paradies“ – klingt da ja schon irgendwie „dramatisch“, wie ich finde.

    Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, erzählend, unterhaltsam, angenehm zu lesen. Fremdwörter, Fachbegriffe oder ähnliches kommen so gut wie gar nicht vor oder sind grundsätzlich bekannt. Vom Stil her also grundsätzlich angenehm zu lesen. Teilweise war das Buch dann aber wieder auch mehr Natur-Schilderung, vor allem wenn es um Sylt geht und nicht um das Erlebte. Das war dann schon wieder fast mehr poetisch, gar lyrisch, mir ein wenig zu ausufernd (haha), einfach eine Spur zuviel davon. Denn grundsätzlich soll es ja um die bisherige Lebensgeschichte gehen, zumindest ist es das, was ich so mitgenommen habe.

    Natürlich sind die Erlebnisse im Leben von Kerin Schmidt nicht alle immer nur positiver Natur, denn leider hat jedes Leben so seine Schattenseiten. Egal ob es sich dabei um eine Erkrankung oder andere negative Erlebnisse oder Erfahrungen handelt. Bei den wenigsten Menschen geht doch alles immer so wunderbar glatt, irgendwelche Einschnitte gibt es immer, irgendwelche Handicaps, etc.

    Für mich war das Buch grundsätzlich unterhaltsam, interessant und wirklich lesenswert, aber diese grundsätzliche Note von „Schicksal“, die für mich so rüberkommt, als wäre sie nur bei der Autorin vorhanden, hat mich beim Lesen gestört. Natürlich sind hier neben der Krankheit auch andere Dinge passiert, die auch nicht einfach waren, ich möchte dem Buch hier aber nichts vorwegnehmen, wenn ich dann aber an andere Bücher denke, in denen Erkrankungen noch einschneidendere Erlebnisse waren, unzählige Operationen mit sich brachten, etc., dann ist das für mich hier ein bißchen Jammern auf hohem Niveau. Natürlich gab es auch positive Erlebnisse, die Kerin Schmidt schildert, aber irgendwie rückt so manches dann leider in den Hintergrund.

    Insgesamt hat das und die für mich doch zu ausführlichen Schilderungen und Plädoyers auf Sylt dazu geführt, dass ich vom Buch nicht gänzlich überzeugt bin. Eine unterhaltsame Lektüre, aber eben für mich nicht großartig mehr. Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen, bleibe aber hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen.

  4. Cover des Buches Die Welt, wie wir sie kannten (ISBN: 9783551312037)
    Susan Beth Pfeffer

    Die Welt, wie wir sie kannten

     (485)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Dystopien waren schon immer mein Lieblingsgenre. Endzeitstimmung, Fatalismus, apokalyptische Szenarien, Zusammenbruch der Ordnung, die Gattung bietet so unendlich viele Möglichkeiten. Oder besser böte. Denn auch hier tummeln sich natürlich äußerst banale, langweilige und stereotype Erzählungen. Obwohl die Bandbreite so riesig erscheint, ist der Einfallsreichtum der Autor*innen meist arg beschränkt. Und wer mit George A. Romero und Red Dawn aufgewachsen ist, kennt einen wesentlichen Kern vieler (westlicher) Dystopien. Dennoch lasse ich mich immer wieder gerne aufs Neue begeistern. Viele Dystopien richten sich dabei an ein jüngeres Publikum, was mich nicht stört. Ich lese auch heute noch gerne die Romane von John Christopher. Deshalb bin ich einer Empfehlung nachgegangen und habe mir den ersten Teil der Last Survivors-Reihe von Susan Beth Pfeffer „Die Welt wie wir sie kannten“ gebraucht besorgt. Neu bekommt man die Reihe nicht mehr. Und auch wenn die Reihe explizit für Teenager geschrieben wurde, dies ist der wohl harmloseste Weltuntergang aller Zeiten.

    Insofern ist es allerdings auch ein guter Einstieg für Jugendliche ins Genre. Man kann sich mit dem Setting und den Zwangläufigkeiten einer Dystopie anfreunden, ohne gleich im Horror-Genre oder bei zu viel Gewalt zu landen. Nichtsdestotrotz, und obwohl ich durchaus gut unterhalten wurde, würde ich den Roman nicht unbedingt empfehlen. Da gibt es einfach so viele gute andere Endzeitszenarien, die ihr Worldbuilding weitaus sauberer betrieben haben. Für Genre-Neulinge kann es aber durchaus lesenswert sein. Mir war die Handlung viel zu unterkomplex und vor allem zu unrealistisch.

    Maybe maybe

    Besonders herausfordernd für eine gute Dystopie ist natürlich die Entstehungsgeschichte. Und da hakt es auch am häufigsten. Viren, Klimawandel, Meteoriten, faschistische Diktaturen, Totalüberwachung, Krieg, ab und an auch mal Außerirdische und neuerdings wieder häufiger aus den Fugen geratene Technik, vor allem KI. Bei Pfeffer ist es ein Asteroid, der auf dem Mond einschlagen soll. Ein Happening, dass die Menschheit gespannt erwartet. Soll man das Ereignis doch sogar mit bloßen Augen sehen können. Leider hat man sich dann wohl etwas mit Größe, Geschwindigkeit und Auswirkung des Einschlags vertan. Really? Weltweit? Alle Wissenschaftler*innen? Da hakt es gleich zu Beginn mit dem Grad der Realität.

    Jedenfalls ist der Einschlag des Asteroiden geradezu apokalyptisch. Der Mond wird aus seiner Bahn geschleudert, rückt dichter an die Erde heran, was auf dem Globus zu Naturkatastrophen führt. Monsterwellen, Überschwemmungen, Erdbeben, zahlreiche Vulkanausbrüche, was wiederum zur Verdunkelung der Erde und damit zu einer Eiszeit führt. Nicht innovativ, nicht besonders logisch, aber genretypisch und damit auch letztlich wieder für Jugendliche in Ordnung. Der Roman lebt schließlich nicht nur vom Setting, sondern vor allem von seiner Protagonistin. Was mich an Sarah Raichs „All that’s left“ erinnert. In der Literatur fehlt es immer noch reichlich an Protagonistinnen, Heldinnen und weiblichen Identifikationsfiguren. Bei Pfeffer ist es Miranda, die ihre Geschichte in ein Tagebuch schreibt, welches die Leser*innen quasi vor sich haben.

    Land of the Free, Home of the Brave

    Plötzlich ist die Welt eine andere. Die Welt, wie wir sie kannten, ist vorüber. Und kommt auch niemals wieder. Das ist keine kurzfristige Naturkatastrophe, sondern die Veränderung aller Lebensumstände, für immer. Millionen, wenn nicht Milliarden Menschen sterben. So genau weiß Miranda das nicht, weil auch jegliche Kommunikationsmöglichkeiten und Medien zusammenbrechen. Es beginnt der Kampf um Überleben. Zurückgeworfen auf die basalen, rudimentären Bedürfnisbefriedigungen. Essen, Trinken, Schutz vor Wärme und Kälte, Schutz vor den marodierenden Banden, die sich holen, was sie brauchen. Hups. Letzteres kommt bei Pfeffer im Gunda nicht vor. In den USA? Einem Land mit gewaltbereiten Milizen, einem Land in dem es selbst in normalen Zeiten 50.000 Schusswaffenvorfälle jährlich mit etwa 20.000 Toten gibt, in dem es weitaus mehr Waffen als Einwohner gibt?

    Pfeffer widmet diesem Thema einen minimalen Abschnitt. Wie kann das sein? Und vor allem warum? Dadurch wird Die Welt wie wir sie kannten zum harmlosesten, friedlichsten und zivilisiertesten Weltuntergang, den ich bisher gelesen habe. Natürlich kämpfen alle ums Überleben und leere Häuser werden geplündert. Aber obwohl es ein Kampf ums Überleben ist, werden die Nachbar*innen nicht belästigt. Selbst im Angesicht der Katastrophe wird noch im Supermarkt bezahlt. Jetzt könnte man natürlich sagen, dass das angesichts der unzähligen gewaltaffinen Dystopien mal ein schöner neuer Ansatz ist, aber deswegen bleibt er dennoch vollkommen unrealistisch. Erklärt wird das Ganze im Übrigen mit nationaler Solidarität. Alles klar.

    Dystopie für Einsteiger*innen

    Blendet man dieses riesige Logikloch aus, ist es dennoch ein guter Roman. Miranda scheint mir etwas zu naiv für einen älteren Teenager, aber da bin ich mittlerweile auch zu weit entfernt, um das so richtig einschätzen zu können. Nichtsdestotrotz liest man das Tagebuch als Pageturner, weil man wissen möchte, wie die Familie durch das Weltuntergangsszenario hindurchkommt. Das Überleben zwischen Einzigartigkeit und Alltag, zwischen Weltuntergang und Zukunftswille ist nachvollziehbar geschildert. Und die Gefühls-Binnenperspektive von Miranda ist immerhin so gut getroffen, dass man sich gerne mit ihr identifiziert.

  5. Cover des Buches Die Haferhorde – Stallpiraten ahoi! (ISBN: 9783734840258)
    Suza Kolb

    Die Haferhorde – Stallpiraten ahoi!

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Vanillezimtzauber

    Cover/Gestaltung: Das Cover finde ich sehr gelungen. Es verweist auf eine Szene später im Buch und weckt aber schon vor dem Lesen die Neugierde. Das Wortspiel ist ebenfalls klasse! Eine Geschichte, die von Stallpiraten handelt? Klingt spannend! Die Gestaltung des Buches ist wirklich super schön. Es gibt immer wieder kleine Zeichnungen und auch doppelseitige Bilder (Lieblingsbild Seite 136 und 137).

    Schreibstil: Das Buch lässt sich sehr angenehm lesen. In der Geschichte tritt nicht nur Bergpony Toni mit Bayrisch auf, sondern wir lesen auch norddeutschen Dialekt. Ich finde es für die Kinderliteratur wirklich bereichernd, dass Suza Kolb verschiedene Dialekte in ihre Bücher bringt. 

    Geschichte: Nach vier Bänden, die alle auf dem Blümchenhof spielen, fahren die Ponys in Band 5 zum ersten Mal in den Urlaub. Es geht nach Dammbüll an die Nordsee. Dort treffen die Ponys auf Hans und Franz, die nicht begeistert von dem Besuch sind. Das Setting ist abwechslungsreich und die Ponys erleben einige Abenteuer. Es wird ziemlich spannend. Das einzige was mich stört, ist dass die Hauptcharaktere in Dammbüll gewohnt haben, aber Dinge wie Watt, Robben oder die Gezeiten nicht kennen. Das kann ich mir kaum vorstellen, wenn sie Dammbüll als ihr ehemaliges Zuhause bezeichnen.

    Charaktere: Von den tierischen Blümchenhofbewohnern sind dieses Mal nur Schoko, Keks und Toni am Start. Dafür lernen wir aber ganz neue Charaktere kennen, wie Hans, Franz und Hund Krümel. Auch der Donnerheini ist dieses Mal nicht mit von der Partie, was ich zur Abwechslung mal ganz angenehm fand ;) Schoko stürzt sich von Abenteuer zu Abenteuer und zieht seine Freunde gleich mit.

    Fazit: Ein spannendes Kinderbuch für Grundschüler, bei dem aber auch die Erwachsenen Spaß haben.

  6. Cover des Buches Auflaufend Wasser (ISBN: 9783423144117)
    Achim Engstler

    Auflaufend Wasser

     (14)
    Aktuelle Rezension von: miss_fry
    Nach einer wahren Begebenheit erzählt "Auflaufend Wasser" die Geschichte vom Baltrumer Navigationsschüler Tjark Evers, am 23. Dezember 1866 auf dem Weg von der Navigationsschule auf dem Festland auf die Heimatinsel. Aber weder er noch die Ruderer, die ihn morgens in tiefem Nebel am Oststrand Baltrums absetzen und sofort wieder verschwunden sind, bemerken im ersten Moment ihren Fehler: Sie haben nicht die Insel erreicht, sondern nur eine Sandbank. Tjark hat keinen Kompass mitgenommen. Es ist neblig. Und die Flut kommt.
    Um die im Januar 1867 in einer Zigarrenkiste auf Wangeroog angespülten Tagebuchaufzeichnungen herum, die Tjark Evers an seine Familie richtete, hat das Autorenduo Dehe/Engstler die letzten Stunden des EInundzwanzigjährigen rekonstruiert. Das ist auf 120 Seiten beklemmend real und so intensiv, dass man den Geruch des Meeres förmlich aus den Seiten saugen kann. Dabei ist der Text nie dramatisch, nie zu fantastisch, nie abgehoben. Er skizziert vielmehr das Inselleben des 19. Jahrhunderts, klar und häufig fast nüchtern und erfasst eindrucksvoll das Leben an und mit der See: Respekt vor einem Element, gegen das der Mensch machtlos war und es immer noch ist, das drei Viertel unseres Planeten bedeckt und "kommt nicht und geht, sondern atmet, ein urzeitliches, über die Erde hingestrecktes Tier".
    "Auflaufend Wasser" wird dabei zu einem Kammerspiel: der junge Mann und das Meer, das hier beinahe den zweiten Protagonisten darstellt; die See als Tier, als zornvoller Dämon, unberechenbar, unersättlich, von Menschen nicht kontrollierbar.
    Dehe und Engstler umschiffen hierbei geschickt die Klippe zu Kitsch und Tränendrüse. Ihr Tjark tobt und wütet nicht gegen sein Schicksal, sondern ist ihm ergeben. Respektiert die See, der er als Seemann und Insulaner ohnehin gehört, und ob sie ihn nun früher oder später zu sich holt, überlässt er letztendlich ihr, muss er ihr überlassen, kann sich ihr nicht widersetzen, findet sich mit seinem Schicksal ab. Den Fehler hat er gemacht, und er sieht ihn ein: kein Kompass, keine Bitte des Wartens an die Ruderer, bis er die Dünen des Oststrandes erreicht hat. EIn Gefühl von Sieg, es ohne Hilfsmittel nach Hause geschafft zu haben. Gegen die See, gegen den Nebel. Bei auflaufend Wasser.

    Bis ans Ende des Buches halten sich die Autoren an ihre schlichten, klaren Schilderungen, spekulieren realistisch und nachvollziehbar über Tjarks Innenleben und seine Gedanken, aber überzeichnen ihn nie.
    Die nachdrücklichsten Aussagen überlassen sie ohnehin seinen eigenen  Aufzeichnungen: "Ich habe das Wasser jetzt ans Knie. Ich will mich gleich ertränken, denn Hilfe ist nicht mehr da. Es ist 9 Uhr. Ihr geht gleich zur Kirche. Betet nur für mich Armen, daß Gott mir gnädig sei. Ich grüße euch zum letzten Mal".
  7. Cover des Buches Der unsterbliche Prinz (ISBN: 4026411394213)
    Jennifer Fallon

    Der unsterbliche Prinz

     (102)
    Aktuelle Rezension von: Lethalya

    Bin durch Zufall über die Hörbücher gestolpert und war total begeistert! Sehr angenehmer Schreibstil, gut zu lesen. 

    Auch inhaltlich finde ich die Reihe sehr ansprechend! Mal was anderes. Eine neue Rasse von Lebewesen, Macht, Liebe, Intrigen, ein unsterblicher der den Tod sucht, eine Gruppe von Menschen die versucht die unsterblichen auszulöschen.......Daumen hoch 

  8. Cover des Buches Die blaue Muschel (ISBN: 9783548257808)
    Joanne Harris

    Die blaue Muschel

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Madeleine kommt nach vielen vielen Jahen wieder auf die kleine französische Insel ihrer Kindheit zurück. Ihr Vater ist noch genauso ablehnend wie früher und auch die übrigen Inselbewohner halten nichts von der agilen jungen Frau. Seit Jahren fordert das Meer immer mehr Teile der Insel und die Menschen müssen mit ihren Felden, Häusern und Geschäften immer weiter ins Innere rücken. Das muss so nicht sein, aber Madeleines Ideen werden als Fantastereien abgetan und sie steht ziemlich alleine da. Ein junger Mann aus der Bevölkerung erkennt aber die Wahrheit hinter ihren Ideen und Vorschlägen und über ihn versucht sie nun, alle für sich zu begeistern. Allen voran ihren Vater. Eine beeindruckende und schöne Geschichte und zugleich eine Suche einer jungen Frau nach ihrer Herkunft und ein Versuch hinter die Fassade ihres Vaters zu blicken.

  9. Cover des Buches Inselzauber (ISBN: 9783426513668)
    Gabriella Engelmann

    Inselzauber

     (189)
    Aktuelle Rezension von: zessi79

    Inhaltsangabe:

    „Dumme Kuh“, „arrogante Zicke“ – so der Eindruck, den Larissa und Nele bei ihrer ersten Begegnung voneinander haben. Die zwei unterschiedlichen Frauen haben jedoch mehr gemeinsam, als sie ahnen: Das Leben meint es mit ihnen beiden derzeit nicht besonders gut. Neles Café steht kurz vor dem Konkurs, und Larissa wurde von ihrem Freund verlassen und flüchtete deshalb auf die Insel Sylt, um dort für drei Monate ihre Tante in deren Buchhandlung zu vertreten. Doch bald schon stellen die beiden fest, dass man zusammen stärker ist als allein. Der Inselzauber tut sein Übriges. Zwischen blauem Himmel, Dünen und Meer bekommen Träume Flügel und auf einmal scheint alles möglich...

     

    Meinung:

    Ich mag die Bücher von Gabriella Engelmann. Und ich liebe Bücher, die an der Nordsee spielen. Also hat das Buch gute Voraussetzungen, um mir zu gefallen. Und ich wurde nicht enttäuscht, ich habe das Buch regelrecht verschlungen.

     

    Das Buch spielt auf Sylt, dort war ich selbst noch nicht. Aber das hat nicht weiter gestört. Durch die genauen Beschreibungen im Buch, konnte ich mir ein eigenes Bild von Sylt machen. Auch waren die sehr gut ausgearbeiteten Charaktere bildlich vorstellbar und sehr sympathisch.  

     

    Ich mochte die beiden Hauptcharaktere Nele und Larissa sehr, auch wenn beide total unterschiedlich sind. Aber genau dies hat die Geschichte so besonders gemacht. Ich fand es absolut klasse, die Entwicklung der beiden so unterschiedlichen Charaktere zu beobachten. Und damit meine ich nicht nur die Beziehung der beiden zueinander, sondern auch das Finden des Platzes im Leben.

     

    Ich freue mich sehr auf die weiteren Bände der Reihe und kann es kaum erwarten, diese zu lesen.

     

    Für dieses Buch gibt es eine klare Leseempfehlung von mir – 5 von 5 Sternen.

     

    Fazit:

    Tolles Buch zum Abtauchen und Entspannen. Ich fand es wirklich toll und freue mich auf die weiteren Teile der Reihe. Absolut empfehlenswert!

     

  10. Cover des Buches Die Götter von Amyrantha (ISBN: 9783802581793)
    Jennifer Fallon

    Die Götter von Amyrantha

     (79)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee
    Absolut geniales Zusammenspiel aus den Hintergründen der Gezeitenfürsten und den aktuellen Geschehnissen auf den Kontinenten, deren Herrscher immer mehr in die Intrigen und Machtspiele der Unsterblichen verstrickt werden. Flüssig aber sehr anschaulich geschrieben mit dem heimeligen Gefühl wieder in eine Welt zu tauchen, in der man sich fast wie zuhause fühlt!

    Perfekt verstrickt, kontinuierliche Entwicklungen, überraschende Wendungen und originelle Charaktere inmitten großartiger Schauplätze - dazu die philosophischen Fragen über die Unendlichkeit des Lebens und des Glaubens, die immer wieder zwischen den Zeilen auftauchen.

    Fantastische High Fantasy die unbedingt mehr Aufmerksamkeit verdient!

  11. Cover des Buches Sturmflut (ISBN: 9783423086363)
    Margriet de Moor

    Sturmflut

     (60)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Die Sturmflut, die 1962 an der Nordseeküste, vor allem aber in Hamburg wütete, forderte 340 Tote. Bereits Jahre zuvor gab es eine wesentlich verheerendere Flutkatastrophe,  die in den Niederlanden ganze Landstriche überspülte und 1.853 Menschenleben forderte. Diese Sturmflut von 1953 beschreibt Margriet de Moor exemplarisch am Schicksal zweier Schwester.

    Weil die jüngere Armanda ihrer verheirateten Schwester Lidy vorschlägt, statt ihrer das Patenkind auf Schouwen Duiveland zu besuchen, wird Lidy ihren Mann und ihre kleine Tochter Nadja nicht mehr wiedersehen. Dies verrät die Autorin bereits nach neuen Seiten. Was nun folgt, sind zwei Erzählstränge, die den Weg der Schwestern weiterverfolgen. Die erzählte Zeit weicht dabei stark von einander ab. Während die Zeit bei Armanda rasch vergeht, ihr Leben wird über mehrere Jahrzehnte episodenhaft erzählt, konzentrieren sich die Passagen um Lidy ausschließlich auf die wenigen Tage von der Abfahrt bis zu ihrem Verschwinden. Mit Lidy erfahren die Leser, wie die Bevölkerung, die Verantwortlichen im kleinen und im großen mit der Flutkatastrophe umgegangen sind. Wie die ungewöhnliche Wetterlage die Sturmflut möglich machte, wie die Deiche brachen und durch die Wucht des Wasser in Sekundenschnelle ganze Dörfer verschwanden. Armanda hingegen lebt weiter, kann ihre Schwester jedoch nicht vergessen und bleibt innerlich traumatisiert: "Viel zu viel von dir hat sich in mir angehäuft, Lidy. Deinetwegen konnte ich nie die sein, die ich war." (S. 314)

    Ehrlicherweise haben mir die Passen mit Armanda weniger gut gefallen. Sie wirkten beim Lesen wenig geschmeidig oder dynamisch, eher sperrig und beiläufig. Teile ließen mich ratlos zurück, so der lange Brief von Nadja. Die Sprache von de Moor passte sehr gut zu den Kapiteln von Lidy, die wirklich spannend waren, obwohl der Ausgang bereits bekannt war. Die Dramatik der Handlung wurde wunderbar und dennoch ruhig eingefangen, die Gedanken Lidys, die Naturgewalt, das Ausgeliefertsein und die immer kleiner werdenden "Inseln", die die junge Frau buchstäblich über Wasser halten.

    Insgesamt läßt mich das Buch zwiegespalten zurück. Es informiert sehr gut über die Zusammenhänge und stellt das Trauma der Hinterbliebenen dem furchtbaren Erleben der Opfer gegenüber. Ein reines Lesevergnügen war es allerdings nicht.




  12. Cover des Buches Nixenblut (ISBN: 9783570400364)
    Helen Dunmore

    Nixenblut

     (74)
    Aktuelle Rezension von: wordworld
    Allgemeines:

    Titel: Nixenblut
    Autor: Helen Dunmore
    Verlag: cbj (28. März 2011)
    Genre: Fantasy
    Seitenzahl: 320 Seiten
    ISBN-10: 3570400360
    ISBN-13: 978-3570400364
    Preis: 7,99€ (Taschenbuch)
    Weitere Bände: Nixenmagier; Nixenfluch
     

    Inhalt:

    Als Sapphy an der Küste Cornwalls auf den Meerjungen Faro trifft, der sie in die Tiefen des Meeres mitnimmt, spürt sie: Derselbe Sog, der ihren Vater ein Jahr zuvor in die Welt der Nixen und Wassermagier gelockt hat, zieht auch sie dorthin. Denn in ihr fließt das Blut der Nixen – sie gehört der Welt der Meerwesen ebenso an wie der der Menschen. Als eine Gruppe von Tauchern die heiligen Gefilde der Meermenschen zu zerstören droht, muss Sapphy sich entscheiden, zu welcher Welt sie gehören will…


    Bewertung:

    Geschichten über das Meer, Schiffe und Abenteuer, die alle Grenzen sprengen haben schon immer eine besondere Faszination für mich gehabt. So musste ich natürlich auch Helen Dunmores fantastische Meerestrilogie lesen, welche vor ein paar Jahren ja durch alle Welt gegeistert ist. Und auch wenn ich aufgrund des Covers eine etwas andere Geschichte erwartet hätte, war ich doch positiv überrascht von dieser kraftvollen Geschichte, die ich geboten bekommen habe.


    Erster Satz: "Man findet die Meerfrau von Zennor in der Zennor Church, wenn man weiß, wo man nachschauen muss."

    Band 1 und 2 der Reihe erschienen schon einmal unter dem Titel "Indigo - Im Sog des Meeres", Band 3 ist jedoch nur in der neuen Auflage zu haben. Das finde ich sehr schade, da mir die kreativen und definitiv aufmerksamkeitserregenden Covermotive der ersten Ausgabe deutlich besser gefallen, als das Bild meiner Ausgabe. Mit dem angedeuteten Mädchengesicht mit dem blauen Lippenstift und vor allem mit den dunklen Ränder wirkt es für mich einfach nur billig und nicht der süßen Kinder-Geschichte entsprechend, die uns im Inneren erwartet. Außerdem würde ich diese Geschichte auch unbedingt Jungs empfehlen, weshalb ich die Aufmachung hier wirklich übertrieben finde. Den Titel finde ich zwar durchaus passend, unter dem alten Titel konnte ich mir jedoch mehr vorstellen!


    "Die Dornbüsche ähneln gekrümmten Gestalten. Die weißen Handtücher an der Wäscheleine, gleichen Gespenstern. Der Mond scheint so hell, dass man ohne weiteres den Pfad finden könnte, der zur Bucht hinunterführt. Manchmal bildet der Mond selbst einen Pfad auf dem Meer, der so echt aussieht, als könne man auf ihm bis zum Horizont laufen..."


    Die Geschichte beginnt mit dem Verschwinden von Sapphys Vater, der eines Tages von einer Fischtour nicht mehr zurückkehrt. Er sei ertrunken, wird ihr und ihrem älteren Bruder Conor gesagt, doch die beiden können das nicht glauben. So kannte ihr Dad doch alle Strömungen des umliegenden Meeres auswendig und manövrierte noch durch den wildesten Sturm. Als die beiden dann eines Tages in ihrer Lieblingsbucht auf zwei geheimnisvolle Meerwesen treffen, die sich Mer nennen und anstatt von Beinen eine robbenähnliche Flosse haben, fühlen sie sich in ihrer Annahme bestätigt. Bald spürt Sapphy denselben Sog, gegen den auch ihr Vater Tag für Tag hat ankämpfen müssen. Immer mehr gerät sie zwischen die Fronten von Indigo und der Erde, die einen ewigen Kampf um die Vorherrschaft austragen und muss sich schließlich entscheiden, wo sie hingehören will...


    "Muss ich mich auch entscheiden? Die Frage rauscht in meinem Kopf wie das Geräusch der Wellen, die an den Strand schlagen und sich wieder zurückziehen. Dad hat einmal gesagt: "Ist es nicht ein wunderbarer Gedanken, Saph, dass die Wellen unser ganzes Leben lang an den Strand schlagen, genau wie die Herzen in unseren Körpern? Es hört nie auf. Und wenn unsere Herzen aufhören zu schlagen, dann werden die Wellen weiter kommen und gehen, wie sie es immer getan haben, bis zum Ende der Welt."


    Das Buch beginnt viel ruhiger, als ich es jemals gedacht hätte. Wir stürzen uns nicht Hals über Kopf in ein Abenteuer sondern werden ganz langsam in das Familienleben der Trewhellas eingeführt, dass so grausam auseinander gerissen wird. Mit unglaublich einfühlsamer Stimme beschreibt Helen Dunmore die Emotionen eines Mädchens, deren ganze Welt auseinanderbricht, als ihr Vater verschwindet, ihr Mutter in Arbeit versinkt und ihr Bruder sich immer mehr von ihr abzugrenzen scheint. Erst durch die Entdeckung der neuen Welt - Indigo - findet sie wieder Antrieb und etwas, in dem sie ganz in ihrem Element ist. Wundervoll zu sehen ist dabei, wie sich die liebevolle Beziehung zwischen Conor und Sapphy entwickelt und wie viel Wahrheit und Authentizität in der anrührenden Familiengeschichte steckt.


    "Wenn jemand dich plötzlich verlässt, hast du das Gefühl, ein Riss ginge durch dich hindurch oder dir würde etwas fehlen. Seit Dad weg ist, bin ich unvollständig, und auch er ist unvollständig. Doch ich frage mich, ob die beiden Teile noch zusammenpassen, wenn ich ihn gefunden habe. Und ich werde ihn finden. Das ist mehr als ein Versprechen. Es ist ein Schwur!"


    Auch wenn die Protagonisten viel jünger als ich waren, konnte ich viele ihrer Probleme wunderbar nachempfinden. Sehr intelligent hat die Autorin hier Themen verpackt, mit denen wohl jeder etwas anfangen kann: zwischen den Welten stehen, nicht wissen, wo man hingehört, mit dem Verlust eines Familienmitglieds fertig werden, sich von der Familie abgrenzen, über sich hinauswachsen - all diese Dinge fließen in das ruhige Abenteuer ein und machen es so besonders!


    "Das Meer brüllt wie ein Löwe direkt unter deinen Füßen, währen du spürst, wie der Granit unter den Wellen erbebt. Conor hat Recht. Die Luft und Indigo sind beide sehr nah. Und an diesem Strand treffen sie aufeinander. Conor und ich befinden uns an der Grenze zwischen den beiden Welten."


    Dabei wird die magische Anziehungskraft des wilden, wunderschönen und quietschlebendigen Ozeans auf wundervolle Art und Weise verkörpert. Sehr bald spüren auch wir Leser den Sog von Indigo, was weniger durch komplizierte oder besondere Sprache - der Schreibstil ist hier in der Tat eher einfach gehalten - sondern einfach durch die kraftvolle, durchdringende Atmosphäre erreicht wird. Dabei kommt die Geschichte ganz ohne die typischen Liebesprobleme aus. Es gibt auch kein Mord, kein Totschlag, keine Gier, kein Hass - wir erleben einfach nur das ungewöhnliche Abenteuer eines besonderen Geschwisterpaares, das in eine neue, wunderschöne, aber auch beängstigende Welt eintaucht. Auch die typischen Meerjungfrauen-Klischees werden gar nicht erst aufgerollt. Wir treffen hier keine singenden Schönheiten mit Kämmen und glitzernden Fischschwänzen an sondern werden von einem Meerjungen in ein komplexes Ökosystem eingeführt, das unter dem Missbrauch der Menschen sehr zu leiden hat.


    "Ach wäre ich doch in Indigo
    und teilte die salzige See
    in den tiefsten Fluten…"
    Vielleicht ist es dort, wo Dad sich jetzt aufhält: in den tiefsten Fluten. Er ist in Indigo und dort werde ich ihn finden!"



    Fazit:

    Durch die dunkle, mystische aber wunderschöne Atmosphäre wird ein starker Sog ausgebildet, sodass wir in der Strömung dieses einfühlsamen Abenteuers ins wundervolle Indigo mitgerissen werden. Ein Abenteuer für alte und junge Leser, für Mädchen und Jungen, der Lust auf mehr macht.

  13. Cover des Buches Die Verlorenen von New York (ISBN: 9783551312884)
    Susan Beth Pfeffer

    Die Verlorenen von New York

     (197)
    Aktuelle Rezension von: NiWa
    Während Alex Pizza schneidet, bahnt sich das Ende der Welt, wie wir sie kennen, gerade an. Ein Asteroid hat den Mond aus der Umlaufbahn gefegt und damit fängt das Ende der Welt erst an.

    Bei „Die Verlorenen von New York“ handelt es sich um den zweiten Band der Überlebenden-Trilogie von Susan Beth Pfeffer. Während der erste Teil von der jugendlichen Miranda in Tagebuchform erzählt, nimmt sich dieser Band dem Schicksal von Alex in der Großstadt New York an.

    Den Untergang von New York erlebt man aus Alex Perspektive. Er ist ein Jugendlicher, der aus Puerto Rico stammt. Schon immer hat er sich durch Fleiß und Disziplin von Gleichaltrigen abgehoben, weil er unbedingt auf’s College will.

    Dem Ende der Welt schaut er gemeinsam mit seinen Schwestern entgegen. Bri und Julie haben Angst, dennoch hoffen sie, dass es ihre Eltern bald nachhause schaffen werden.

    Es folgt der Untergang von New York, wie man ihn sich vorstellen kann: unzuverlässige Stromversorgung, Lebensmittel sind rar und die Leichen bleiben auf den Straßen liegen. In dieser Situation versuchen sich die Geschwister durchzukämpfen und halten als Puerto Ricaner besonders am katholischen Glauben fest.

    Das Szenario vom untergehenden New York hat Susan Beth Pfeffer meiner Ansicht nach gekonnt umgesetzt. Genauso kann ich mir die Apokalypse vorstellen, wie sie schleichend mit Hunger und Krankheit durch die Straßen zieht.

    Wermutstropfen ist diese extrem religiöse Orientierung, die allerdings für die realistische Darstellung der Puerto Ricaner spricht. Ständig wird die Messe besucht, der Priester aufgesucht oder ein Ave Maria gebetet. Die Geschwister rufen Schutzheilige an, beten mehrmals täglich für ihr Wohlergehen und streiten sogar darüber, welcher Heilige wohl die beste Wahl als Adressat ihrer Gebete ist.

    Natürlich gehen sie auf katholische Schulen, streben teilweise ein Leben im Orden an und hoffen darauf, von der Mutter Gottes erhört zu werden, die sie von ihren Leiden erlösen wird.

    Dieser religiöse Aspekt ist mir zu viel geworden. Ein bisschen weniger Glaube und Religion hätten dem Buch gut getan. Dennoch ist es wohl authentisch dargestellt. Religiöse Menschen widmen sich gerade in einer solchen Zeit mit Inbrunst ihrem Glauben und setzen jede Hoffnung darauf, wenn es ansonsten nichts mehr zu hoffen gibt.

    Die Entwicklung der Geschwister hat mir sehr gut gefallen und mich sogar beeindruckt, weil aus zankenden Teenagern eine Familie mit Zusammenhalt geworden ist. Aus Liebe zum anderen verzichten sie oftmals auf eine eigene Chance, weil sie sich gegenseitig nicht in Stich lassen.

    Obwohl die religiösen Elemente überhand nehmen, mochte ich auch diesen Band gern, weil er ein gutes Bild von der Großstadt und der Mond-Apokalypse zeigt. Die Entwicklungen sind erneut realistisch dargestellt und lassen durch ihre brutale Realität ein beklemmendes Gefühl zurück, weil man es sich genauso vorstellen kann.

    Die letzten Überlebenden:
    1) Die Welt, wie wir sie kannten
    2) Die Verlorenen von New York
    3) Das Leben, das uns bleibt
  14. Cover des Buches Gegen die Gezeiten (ISBN: 9783764170141)
    Mia Salberg

    Gegen die Gezeiten

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Seelensplitter

    Meine Meinung zum Jugendbuch:

    Gegen die Gezeiten


    Inhalt in meinen Worten:

    Ella ist nach Burron von ihrem Vater geschickt worden, denn sie hat Asthma und er möchte das es ihr wieder besser geht, doch die Inselbewohner sind sehr abweisend zur Ella und wollen ihr nicht so recht die Herzenswärme geben die sie braucht. Doch nach und nach kommt sie dem Geheimnis warum die Inselbewohner so sind auf die Spur und muss erkennen, das ihr Medaillon das sie erhalten hat, mehr ist als nur ein Kunststück das als Schmuck ihren Hals ziert. Es ist eine Geschichte, die sie so niemals für möglich gehalten hätte.

    Kommt ihr mit auf das Abenteuer von Ella?


    Wie ich das Gelesene empfand:

    Das Buch zog sich für mich ziemlich in die Länge, weil die Magie die im Klappentext stand, so erst ganz am Ende der Geschichte aufploppt, davor wurde zwar immer wieder etwas gesät um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, doch dazwischen gab es viele lange Strecken wo ich immer mit Ella auf Erkundungstour der Insel war, wobei das gar nicht so verkehrt ist, denn so konnte ich mir das schroffe Felsengelände und die Insel viel besser vorstellen. Dennoch die Magie hätte gerne mehr sein dürfen. 


    Die Sprache:

    Die Sätze sind schon arg verschachtelt für ein Jugendbuch und ich musste mich wirklich bemühen am Ball zu bleiben, gerade am Anfang bremste mich das gewaltig aus, doch auf einmal ging es viel schneller voran und die Geschichte packte mich, weswegen ich dann auch wirklich bis ans Ende der Geschichte gelangte.


    Die Charaktere:

    Einmal die Inselbewohner, vor allem die Tante, dann die verstorbene Mutter die immer wieder auftaucht obwohl sie nicht mehr lebt, einen jungen Schiffer der das Herz von Ella erhält und dann noch der kleine Hund. Der wirklich eine besondere Rolle spielt, so wie die Inselärztin, die es aber wirklich in sich hatte. Es ist also nicht langweilig an Charakteren und ich werde langsam aber stetig an sie heran geführt.


    Spannung:

    Wie unter Punkt "Die Sprache" schon erwähnt, tat ich mir anfangs schwer und erst recht am Ende der Geschichte kam die Mystik und und das Mysterium zur Sprache. Davor ist es einfach eine Geschichte die dahinplätschert, ich hätte mir da mehr gewünscht, aber dafür ist es eine Geschichte für das Herz.


    Empfehlung:

    Ich glaube diese Geschichte kann jedes Herz lesen, das es mag am Strand entlang zu gehen und sich über die ein oder andere Muscheln zu erfreuen, wer jedoch an jeder Ecke Schokolade entdecken mag, kann leicht gefrustet werden, denn Schokolade gibt es eher selten. Aber das ist nicht tragisch, dafür trumpft anderes.


    Bewertung:

    Ich gebe der Geschichte von Ella vier Sterne. Wobei ich am hadern war ob vier oder drei Sterne. Letztlich entscheide ich mich aber für vier.

  15. Cover des Buches Flut (ISBN: 9783446254978)
  16. Cover des Buches Der Kristall des Chaos (ISBN: 9783802582455)
    Jennifer Fallon

    Der Kristall des Chaos

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee
    4.5 Sterne für ein großartiges Finale! In der ersten Hälfte manchmal etwas zu sehr ins Detail gegangen, aber in der zweiten Hälfte extrem an Spannung gewonnen: und vor allem ein grandioses Ende!

    Die Idee der Unsterblichkeit in Büchern ist ja nicht neu, hier aber genial verflochten mit den "Gezeiten der Magie", die über einen jahrhundertelangen Zeitraum steigen und fallen. Somit sind diese Unsterblichen bei Flut zwar so mächtig, ganze Länder unterwerfen zu können, bei Ebbe jedoch zu nicht mehr imstande als jeder gewöhnliche Mensch.
    Außerdem ist der Gebrauch der Gezeitenmagie ab einem gewissen Punkt nicht mehr kontrollierbar und in der Vergangenheit wurde schon ein paarmal ein "Weltenende" ausgelöst, dass zwar nicht die Welt zerstört hat, aber doch in einer Art Armageddon endete.
    Diese Erfahrungen lassen sie vorsichtig handeln, denn auch wenn sie nicht sterblich sind, sind sie doch schmerzempfindlich und wollen schließlich über ein Reich herrschen, in dem es sich auch bequem leben lässt. Deshalb intrigieren sie beim Steigen der Flut, sichern sich die machtvollsten Positionen um auf dem Höhepunkt der magischen Kraft ihre Trümpfe auszuspielen.

    Bisher hatten die Unsterblichen auf Amyrantha immer ihr eigenes Süppchen gekocht. Jetzt aber ziehen sich die Fäden zusammen und ein ganze neues Bild entsteht, während die Suche nach dem Kristall des Chaos schnell klarmacht, das einiges mehr auf dem Spiel steht, als jeder von ihnen geahnt hätte.

    In den drei vorherigen Bänden hat man viel über die Gezeitenmagie und die Unsterblichen erfahren, doch jetzt, im Abschlussband, gehts ans Eingemachte. Die Autorin gewährt endlich einen Einblick hinter die Kulissen, auf deren Bühne schön langsam der letzte Vorhang fällt. Eine wirklich grandiose Idee, die alle Zusammenhänge gekonnt verknüpft und einen Überraschungseffekt bereit hält, der in einem phänomenalen Finale endet.

    Wie auch in den drei Bänden zuvor ist die Schreibweise sehr flüssig zu lesen, verliert sich aber in der ersten Hälfte manchmal etwas in den Details. Da hätte man für mich noch etwas mehr straffen können. Insgesamt entwickelt sich aber alles außergewöhnlich spannend und auch wenn man weiß, welche Ziele verfolgt werden, hatte ich keine Ahnung wie das ganze wohl enden könnte. Alle Figuren finden einen Platz in der Entwicklung und sind bis zum Schluss aktiv am Geschehen beteilgt. Das hat mir sehr gut gefallen, denn man konnte jeden von ihnen von Anfang an begleiten und ihre Geschichte miterleben.
    Die Spannung steigert sich gegen Ende jedenfalls immer mehr und verblüfft mit einer wirklich außergewöhnlichen Auflösung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte und die Geschichte perfekt abgerundet hat.

    Ich kann die Bücher jedem Fantasy Fan nur ans Herz legen - man fliegt einfach nur so durch die Seiten!

    © Aleshanee
    Weltenwanderer
  17. Cover des Buches Gefährliche Gezeiten (ISBN: 9783833350696)
    Jim Lynch

    Gefährliche Gezeiten

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Fluf
    Schon auf den ersten Seiten wurde ich von diesem Buch gefesselt, mehr als einmal hielt ich die Luft beim Lesen an und wann immer mein Zug den Zielbahnhof erreichte, war ich traurig es weglegen zu müssen. Fantastisch.
  18. Cover des Buches Ein Jahr voller Wunder (ISBN: 9783442745562)
    Karen Thompson Walker

    Ein Jahr voller Wunder

     (169)
    Aktuelle Rezension von: OLachKatzeO

    "Wir bemerkten es nicht sofort. Wir konnten es nicht spüren.“

    So fängt dieser Roman von Karen Thompson Walker an. Sie beschreibt aus der Sicht eines 11 jährigen Mädchen. Sie heißt Julia und wohnt mit ihren Eltern in Kalifornien. Sie lebt das Leben, eines ganz normalen heranwachsenden Teenagers.
    Eines Tages kommt die erschreckende Nachricht. Die Erdrotation verlangsamt sich. Niemand bemerkte es richtig.
    Die Menschen versuchen sich den neuen verlängerten Tag und Nacht Rhythmen anzupassen, und ihren Tagesablauf danach zu organisieren. Viele Menschen versuchen auf ihre Weise mit dem Geschehenen um Zugehen. Durch die daraus resultierenden verschiedenen Lebensarten kommt es zu Ausgrenzung von Menschen, es zieht sich durch das gesamte Buch.
    Im Laufe des Buches beschreibt Julia wie sich das Klima der Erde verändert und das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht kommt. Es fängt mit den Vögeln an und ende beim Aussterben verschiedener Zier- und Nutzpflanzen.
    Nichtsdestotrotz lebt Julia das Leben eines Teenagers. Sie bekommt am eigenen Leibe mit wie es ist eine Außenseiterin zu sein, denn der Verlust ihrer Freundin nimmt sie mit. Im weiteren Verlauf verliebt sie sich und erlebt ihre erste Liebe.

    Meiner Meinung nach hat die Autorin dieses Buch sehr stimmungsvoll und vor allen Dingen realistisch geschrieben. Sie baute die Handlung logisch auf und verknüpfte einige Punkte in verschiedenen Kapiteln miteinander. Die Geschichte wird von Julia in der Vergangenheitsform erzählt.Dadurch wollte ich genau wissen, wie es weiter geht, was aus Julia wird und wie die Erde sich weiter entwickelt. An einigen Stellen tat mir Julia Leid wie beispielsweise als sie erfuhr, dass sie nur auf der Party eingeladen ist, da sie ein vernünftiges Mädchen ist.
    Karen Thompson Walker hat eine wunderschöne Geschichte geschrieben. Ich finde, dass es ein sehr gefühlvolles Buch ist, welches mich an vielen Stellen zum Nachdenken anregte.

  19. Cover des Buches Herrscher der Gezeiten (ISBN: 9783956491061)
    Nichola Reilly

    Herrscher der Gezeiten

     (84)
    Aktuelle Rezension von: Schuby233

    "Herrscher der Gezeiten" von Nichola Reilly ist eine Dystopie, die eine interessante Welt und eine spannende Prämisse bietet. Dennoch hat mich das Buch nicht vollständig überzeugt.

    Die Idee einer überfluteten Erde und der Überlebenskampf auf einer kleinen Insel hat mich von Anfang an fasziniert. Die düstere Atmosphäre und die harte Realität, mit der die Charaktere konfrontiert sind, sind gut dargestellt.

    Allerdings konnte mich die Geschichte selbst nicht so stark mitreißen, wie ich es erwartet hatte. Die Handlung verlief für meinen Geschmack etwas zu vorhersehbar, und ich hatte Schwierigkeiten, eine tiefere Verbindung zu den Charakteren aufzubauen.

    Coe, die Hauptfigur, war zwar interessant, aber ich konnte mich nicht vollständig mit ihr identifizieren. Ihre Beziehung zu Tiam und die Geheimnisse der königlichen Familie boten Potenzial, wurden jedoch meiner Meinung nach nicht vollständig ausgeschöpft.

    Trotzdem muss ich anerkennen, dass die Autorin Nichola Reilly eine einzigartige Welt erschaffen hat und eine wichtige Botschaft über den Umgang mit den Ressourcen der Erde vermittelt. Es ist eine dystopische Vision, die zum Nachdenken anregt.

    Insgesamt gebe ich "Herrscher der Gezeiten" 3 von 5 Sternen. Es ist eine interessante Dystopie mit einer fesselnden Prämisse, aber die Ausführung und die Charakterentwicklung könnten verbessert werden, um das volle Potenzial der Geschichte auszuschöpfen.

  20. Cover des Buches Die Brücke der Gezeiten - Der Zorn des Propheten (ISBN: 9783734160752)
    David Hair

    Die Brücke der Gezeiten - Der Zorn des Propheten

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Royalcuore

    Die einzelnen Erzählstränge sind einfach wieder super ausgearbeitet undman fiebert mit jedem der Charaktere mit. Die Reisen und Zusammenhänge der Charaktere sind aufregend zu verfolgen. Die Puzzleteile fügen sich immer mehr zum Gesamtbild zusammen. Einfach toll. Eine wirklich epische Saga.

  21. Cover des Buches Mitternachtsweg (ISBN: 9783455650938)
    Benjamin Lebert

    Mitternachtsweg

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Eine Geschichte, die Gänsehaut erzeugt. Wir begleiten einen jungen Historiker und Fan von schaurigen Geschichten und Ereignissen nach Sylt, wo er feststellen muss, dass eine der Geschichten zur Realität wird.
    Ein Toter wird angespült und die Frau des Toten hat einiges zu berichten. Wie die Gezeiten kommen regelmäßig Wellen von Gänsehaut beim Lesen und der Autor versteht es die Lesenden immer wieder zu überraschen und tiefer und den Strudel aus mysteriösen Ereignissen zu ziehen. Der Schreibstil ist wunderschön und ich habe öfter gedacht, dass ich ein modernes Gruselmärchen für Erwachsene lese. Eine absolute Empfehlung!

  22. Cover des Buches Frische Brise auf dem Sommerdeich (ISBN: 9783959102124)
    Katja Just

    Frische Brise auf dem Sommerdeich

     (25)
    Aktuelle Rezension von: sommerlese

    In "Frische Brise auf dem Sommerdeich" nimmt uns Katja Just mit auf ihre Heimatinsel Hallig Hooge im Nordfriesischen Wattenmeer. Das Buch gehört zur Reihe der Sehnsuchtsorte aus dem Eden Books Verlag.

    Seit fast zwanzig Jahren lebt die gebürtige Münchnerin bereits auf Hallig Hooge, sie liebt die Natur, die Menschen und gilt als "die Halligbotschafterin". Sie erlebt den Klimawandel und die Umweltverschmutzung und berichtet von den Veränderungen in Landwirtschaft und Tourismus und stellt sich zur Kandidatur als Bürgermeisterin.

    Wie lebt man auf einer Hallig? Welche Traditionen werden dort gelebt und was sind Salzwiesen und Sommerdeiche? Die Autorin erklärt auf persönliche Art und Weise von ihren eigenen Herausforderungen, von dem einzigartigen Wattenmeer und von den menschlichen Verbindungen auf diesem Eiland.  

    Die gebürtige Münchnerin Katja Just lebt seit fast zwanzig Jahr in ihrem Reetdachhaus auf Hallig Hooge und vermietet dort Ferienwohnungen. Sie liebt die Weite, die Natur, den nächtlichen Sternenhimmel, die Tierwelt (auch ihre Kühe) und arrangiert sich mit den Jahreszeiten, mit Sturm und Hochwasser. In mehreren Kapiteln erfahren wir ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse, angefangen von einer alten Tracht, Weihnachten, der Geburt eines Kälbchens, von Stammgästen, von Plastikmüll, einer Wattwanderung, der letzten Sturmkatastrophe und von Politik und ihrer Kandidatur zur Bürgermeisterin der Hallig. Nicht zu vergessen den wunderbaren Einzug ihres Butenböters, ein traditioneller Ofen in der friesischen Stube.

    Auf liebenswerte und unterhaltsame Weise bringt uns die Autorin ihr Eiland näher und weckt damit das Interesse auf einen Besuch dieser Hallig im Weltnaturerbe Wattenmeer. Die Kapitel lesen sich als besondere Geschichte, die zeigt, mit welchen Enthusiasmus Katja Just hier lebt und als Bürgermeisterin für das Wohl der Bewohner eintritt. Sie lässt uns ihre Liebe für die Hallig spüren und zeigt auch ganz ehrlich die Probleme durch Umweltverschmutzung und Klimaveränderung und andere Schwierigkeiten, die das Leben den Bewohnern abverlangt. Hier hilft jeder jedem und das schweißt die Menschen zusammen.

    Eine interessante Lektüre mit authentischen Einblicken in das Leben zwischen Tradition und Moderne und zwischen Alltag und Urlaub auf einer Hallig.

  23. Cover des Buches Möwenschiss und Ankerdiebe (ISBN: 9783442159253)
    Colin Taylor

    Möwenschiss und Ankerdiebe

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Krimine
    Sergeant Colin Taylor versieht seinen Dienst auf einer entlegenen Inselgruppe im Atlantik, auf der es neben weißen Stränden und türkisblauem Wasser auch jede Menge Palmen und exotische Pflanzen gibt. Ein wahres Paradies, das von den Engländern liebevoll die Sonneninseln genannt wird und das vor der Küste Cornwalls liegt. Doch wer nun glaubt, auf den Scilly-Inseln ist die Zeit stehen geblieben, der irrt. Zwar geht es hier beschaulicher, als auf dem Festland zu. Doch viele Touristen sorgen dafür, dass trotz einer überschaubaren Anzahl an Bewohnern, ausreichend Leben herrscht. Deshalb haben die zuständigen Polizisten doch hin und wieder Einiges zu tun, um in der Idylle für Ordnung zu sorgen. Denn schon eine Kneipenschlägerei stellt eine große Herausforderung dar, da die Insel-Bobbys vom Festland abgeschnitten sind und nicht auf Hilfe hoffen können. Tag und Nacht auf sich allein gestellt, müssen sie ihre Probleme selber lösen und sei es mit einer ordentlichen Ladung Pfefferspray.

    Ein humorvoller Schreibstil, amüsante Szenen und hinreißende Landschaftsbeschreibungen vereinen sich zu einem kurzweiligen Leseerlebnis, das einen guten Einblick in das Leben auf den Inseln vermittelt und in die umfangreiche Tätigkeit der örtlichen Polizei. Vor allem des britischen Sergeanten Colin Taylor, der seine berufliche Karriere als Naturschutzbiologe mit vogelkundlichen Projekten begann, um später mit 28 Jahren in den Polizeidienst zu wechseln, wo er zunächst als Streifenpolizist in Exeter tätig war. Auf eigenen Wunsch zu den Scilly-Inseln versetzt, beschäftigt er sich nun mit kleinen Gaunereien, wie Ladendiebstählen und verschwundenen Fahrrädern, mit täglichen Problemen, die die Inselbewohner plagen, mit einer auch in der Idylle herrschenden Bürokratie und damit, an der Landebrücke präsent zu sein. Denn bereits ihrer Ankunft sollen die Touristen merken, dass hier Zucht und Ordnung herrscht. Ein abwechslungsreicher Job, den der begeisterte Insel-Bobby mit viel Charme und Humor versieht und deren Höhepunkte er mit einem Augenzwinkern beschreibt. Zwar sind seine Ausführungen mit wenig Spannung besetzt, dafür aber vermitteln sie eine unnachahmliche Atmosphäre, die es nur mitten im Atlantik gibt, und sorgen dafür, dass der Leser am liebsten sofort dorthin reisen will.

    Fazit:
    „Möwenschiss und Ankerdiebe“ ist das amüsante und kurzweilige Debüt eines Inselpolizisten, der bereits vor dem Erscheinen seines Buches über ganz besondere Einsätze in einem abgelegenen Urlaubsparadies berichtet hat und damit auf Facebook eine große Fangemeinde für sich gewinnen konnte. Gepaart mit schrägem Humor und einer großen Liebe zu Land und Leute vermitteln die abwechslungsreichen Episoden und geschichtlichen Details viel Wissenswertes über eine Inselgruppe, die etwas ganz Besonderes ist.

  24. Cover des Buches Der Mond (ISBN: 9783423246781)
    Brigitte Röthlein

    Der Mond

     (1)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Der unartige Nachbar? . "Dies ist ein kleiner Schritt für die Menschen, aber ein großer für die Menschheit." Mit diesen Worten kommentierte Neil Armstrong die Bedeutung eines atemberaubenden Ereignisses. Er hatte soeben - am 20. Juli 1969, Sonntag, 21 Uhr 35 Ortszeit Houston, Texas, - als erster Mensch seinen Fuß auf einen anderen Himmelskörper - unseren Erdtrabanten, den Mond - gesetzt. Die Welt hielt den Atem an, um anschließend in einen völkerübergreifenden Jubel einzustimmen. "Zwölf Menschen sind bisher auf dem Mond gelandet, und Milliarden Dollar wurden ausgegeben, um unserem Trabanten nahezukommen und ihn zu erforschen. Trotzdem wissen wir erstaunlich wenig über ihn, und seit der letzten Apollo-Mission 1972 kam kaum Neues hinzu.", schreibt die Autorin und Physikerin Brigitte Röthlein. Der Untertitel ihres Buches - "Neues über den Erdtrabanten" - verspricht Abhilfe. . Und tatsächlich hat sie ein interessantes, leicht zu lesendes, äußerst vielschichtiges Sachbuch über den fernen und doch so nahen, geheimnisvollen Begleiter unseres Planeten geschrieben. Viel wirklich Neues erfährt man allerdings nicht, aber dass was bzw. wie sie es vorträgt ist allemal lehrreich, aufschlussreich, erstaunlich informativ, ruft vielleicht Vergessenes wieder an die Oberfläche, räumt mit Aberglaube und Verschwörungstheorien - z. Bsp. dass die Apollo-Missionen niemals stattgefunden haben und stattdessen in den Studios von Hollywood inszeniert wurden - auf. Röthleins Buch gibt einen guten Überblick über das Thema Mond. . "Die Beschäftigung mit dem Mond ist geprägt von Irrtümern, Misserfolgen, Schwindel, Verschwörungstheorien, Lügen, Machtstreben, Geheimnissen und massivem Betrug.", so Röthlein. "Zu allen Zeiten und in allen Bereichen war der Mond Kristallisationspunkt für Abnormitäten. Er kitzelt aus den Menschen versteckte Wünsche, Empfindungen, Abgründe, Abenteuerlust und Sehnsüchte heraus - nur so ist es zu erklären, dass in seinem Namen so viel gelogen, aber auch so viel gewagt wurde." Die Autorin versteht es in ihrem Buch großartig, gegensätzliche Aspekte des Mondes zu beschreiben. Dabei betrachtet sie nicht nur die technisch-wissenschaftlichen, sondern auch seine immer noch vorhandenen Geheimnisse. . Die "zwölf Apostel" und ihre "Millionen-Dollar-Mitbringsel" . Brigitte Röthlein führt den Leser zunächst in die Vergangenheit, als man sich ebenfalls schon mit dem, im seinem fahlen Licht stehenden, "pockennarbigen Gesellen" beschäftigte und ihn für gefälschte Sensationsmeldungen missbrauchte, aber auch den ersten skizzenhaften Darstellungen von Galileo Galilei, der als Erster ein Fernrohr auf den Mond richtete. Sie erzählt von der beginnenden Erforschung mittels Mondsonden in den späten fünfziger und sechziger Jahren und der damit verbunden Aneinanderreihung entsetzlicher Fehlschläge bis eben zum gewonnen Wettlauf der USA mit ihrem bemannten Apollo-Programm von 1969 bis 1972. Alle zwölf Mitglieder des "exklusivsten Clubs der Welt", die "zwölf Apostel" oder die "Ritter des Jet-Zeitalters", wie sie der Schriftsteller Tom Wolfe einmal nannte - die Mond-Astronauten - werden in kleinen persönlichen Profilen vorgestellt. . Die Physikerin erzählt von wertvollen Mond-Meteoriten - "den Mondsonden des kleinen Mannes" -, die doch ab und an auf der Erde zu finden sind und von Planetologen akribisch gesucht werden. Es lohnt sich übrigens auf ein solches Gestein zu stoßen: "Mond- aber auch Marsmeteoriten werden heute, je nach Seltenheit und Nachfrage zu einem Preis zwischen 800 und 40.000 Dollar pro Gramm gehandelt", verrät die Autorin. Besonders gute Voraussetzungen finden sich übrigens in der Wüste und der Antarktis. . Natürlich berichtet Röthlein auch über die unterschiedlichen Theorien der Entstehung des Mondes, von der sich letztendlich die von William Hartmann durchsetzte und weltweit anerkannt und mittels verschiedenster Computersimulationen bestätigt wurde. Demnach ist der Mond vor rund 4,5 Milliarden Jahren höchstwahrscheinlich durch einen Zusammenstoß zwischen der früheren Erde und einem kleineren, etwa marsgroßen Protoplaneten entstanden, der auf einer instabilen Bahn um die Sonne kreiste. So schrecklich der Zusammenstoß sicherlich war, aber für uns Heutige ist er ein Glücksfall gewesen: "Der Mond bremste die Erddrehung ab und stabilisierte die Umlaufbahn um die Sonne. Nur durch diese Stabilisierung war es überhaupt erst möglich, dass höheres Leben auf der Erde entstehen konnte. Ohne Mond gäbe es den Menschen nicht. (...) Mit Fug und Recht kann man also behaupten, dass die Entstehung des Mondes gleichzeitig auch die Geburtsstunde der Erde war, wie wir sie heute kennen.", stellt Brigitte Röthlein treffend fest. . Was haben Alkohol und Gezeiten miteinander gemein? . Weit spannt die Physikerin ihren Bogen. Sie berichtet von eventuell zu findenden Rohstoffen, sie wagt Zukunftsvisionen, die den Mond als Weltraumbasis sehen und erläutert den Einfluss seiner Gravitation auf die Erde - deren Auswirkung wir an den Gezeiten beobachten können. Alle zwölf Stunden und 25 Minuten hebt die Anziehungskraft des Mondes den Wasserspiegel der Weltmeere, Mal mehr, Mal weniger, in der kanadischen Fundybucht an manchen Tagen gar bis zu 21 Metern! "Aber nicht nur die Wassermassen der Erde heben und senken sich bei Ebbe und Flut, auch die feste Erdkruste unterliegt diesen Einflüssen.", schreibt Röthlein. "In den gemäßigten Breiten hebt und senkt sich der Erdboden zwei Mal pro Tag um je dreißig Zentimeter unter unseren Füßen", erklärt Prof. Gerhard Jentzsch vom Institut für Geowissenschaften der Universität Jena. Wir merken es nur nicht... zumindest nicht, wenn wir nüchtern sind ;-) Andernfalls scheint der Boden durchaus manches Mal zu schwanken. . Ganz zum Schluss geht Brigitte Röthlein noch auf verschiedenste angeblich entscheidende Einflüsse auf unser Leben - wie Schlafqualität, Konzentrationsfähigkeit oder gar Geburt - ein oder aber betrachtet das angeblich nachgewiesene bessere Pflanzenwachstum in Abhängigkeit von der Mondphase. Hier distanziert sich die Autorin ganz klar. Sein Einfluss auf individuelles Leben ist jedenfalls nicht zu belegen. . In den letzten Jahren ist es eher still geworden um den Mond. Doch offensichtlich nur vorübergehend, die Raumfahrt - nicht nur die der USA, sondern auch der Europäer, Japaner, Russen und vor allem die der Chinesen - beginnt sich wieder für unseren Trabanten zu interessieren, "denn es gibt noch eine Menge zu erforschen.", stellt Brigitte Röthlein fest. "So sind bis heute die Rückseite des Mondes und seine Polregionen noch nicht vollständig kartiert, von den Landschaften auf dem Mars existieren bessere und schönere Aufnahmen als vom wesentlich näheren Mond, und eine ganze Reihe von Fragen ist noch offen. So etwa die, ob auf dem Erdtrabanten Wasser existiert." . Fazit: Auch nach einer langen Ruhepause der Erforschung unseres Erdtrabanten, wird die Zukunft um Luna spannend. Dieses Buch - mit einer uneingeschränkten Leseempfehlung - ist es auf jeden Fall, nicht nur für "Mondsüchtige". . "Des Mondes Zauberblume lacht Und ruft mit seelenvollem Blick In uns're düstre Erdennacht Der Liebe Paradies zurück." (aus: Mondschein-Lied von Franz Schubert, Text: F. von Schober)

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