Bücher mit dem Tag "giesing"
13 Bücher
- Friedrich Ani
Süden und der Straßenbahntrinker
(20)Aktuelle Rezension von: PongokaterDie Titelformulierung des Krimis, für den Ani das erste Mal den Deutschen Krimipreis bekommen hat, erinnert wohl nicht zufällig an den Großmeister der düster-melancholischen Kriminalschriftstellerei, Georges Simenon. Und dieser Massenschreiber hat bestimmt einige Krimis geschrieben, die schlechter sind als die von Ani. Aber auch einige bessere. Ich werde auf jeden Fall noch ein paar weitere Ani-Krimis lesen. Der "Straßenbahntrinker" ist mit seiner originellen Fall-Konstellation auf jeden Fall ein guter Appetizer, aber eben kein Sprachkunstwerk wie die besten Simenon-Krimis. - Felicitas Gruber
Die Kalte Sofie
(88)Aktuelle Rezension von: Melanie_LudwigInhalt
Als die Rechtsmedizinerin Dr. med. Sofie Rosenhuth nach erfolgreichen Jahren an der Berliner Charité nach München-Giesing zurückkehrt, ist sie gottfroh, wieder dahoam zu sein. Und wieder fühlt sie sich am Seziertisch des Münchner Instituts für Rechtsmedizin deutlich wohler als am Herd. Das musste schon Sofies Exmann Joe einsehen. Als Kommissar beim Morddezernat muss er nun eng mit Sofie zusammenarbeiten. Bald türmen sich bei beiden die Fälle – und damit die Leichen: eine seltsame Vergiftungsserie durch Liquid Ecstasy, die völlig verkohlte Brandleiche, der Sofie nur noch auf den Zahn fühlen kann – und schließlich die Viechereien mit einem toten Hund, dessen Genitalien am Ende doch noch helfen, den Mörder zu entlarven …
Fazit
Mir hat der Krimi gefallen. Sofie fand ich sympatisch und ihre Methoden waren gut. Es gab lustige Szenen z.b mit ihrem Skelett im Zimmer. Auch fand ich es gut beschrieben wo sie sich in München aufhält. Was nichts für schwache Nerven ist ihre Beschreibung der Leichen. Trotzdem freu ich mich auf mehr von Sofie weil ich auch wissen will wer der zwei Männer das Rennen macht.
- Lutz Kreutzer
Die gruseligsten Orte in München
(3)Aktuelle Rezension von: gaby2707Lutz Kreutzer erzählt von Una, Kian und Derek, die in Richtung Westen fliehen müssen. In ihrer Heimat nahe Salzburg ist ein Feuerball auf der Erde eingeschlagen und hat alles Leben, bis auf die wenigen Menschen, die sich ins Bergwerk flüchten konnten, vernichtet. Vielleicht sind sie auf ihrer Wanderung wirklich bis nach Perlach gekommen?
Oliver Pötzsch enttarnt mit seinen Figuren, der Hebamme Benedikta, dem Scharfrichter Meister Hans und dem Nachtwächter Wilfried in einer Neumondnacht eine Schmugglertruppe.
Anne Seidler will mit drei Freundinnen eine Bustour zum Brocken machen. Bis sie erfährt, dass dort, wo der heutige Busbahnhof liegt, früher Hexen verbrannt werden.
Ingeborg Struckmeyer berichtet von Barbara, die dort 1590 als Unholdin verbrannt wurde.
Durch Manuela Obermeier erfahre ich von Korbinian, dem Türmer mit Leib und Seele, und wie es kommt, dass bei St. Peter das Kreuz auf der Turmspitze von Nord nach Süd zeigt.
Als das Armesünderglöckerl in Iny Lorenz Geschichte nicht läutet, hatte ich schon gehofft, dass der arme Michael Huber noch mal davon kommt. Aber leider…
Nicole Neubauer entführt mich ins heutige Neuherberg. Bei den Trugbildern, die mir in der Herberge vorgegaukelt werden, bekomme ich beim Lesen Gänsehaut.
Mit Stefanie Gregg bin ich im Westpark unterwegs und begegne Goran, einem jungen Slowaken. Seine brutalen Gedanken und seine Tat erschrecken mich und ich bin gespannt, ob ich, wenn ich das nächste Mal dort spazieren gehe, an Goran denken werde.
Auch ich kannte die Legende bzw. der Fluch der Schwarzen Frau in der Residenz bis hierher nicht. Bei Angela Eßer´s Geschichte sieht man mal wieder, das man nur dran bleiben und zuhören muss.
Auch Uwe Gardein, Martin Arz, Leonhard Michael Seid und Werner Gerl steuern ihre Geschichten zu diesem Buch bei. Allesamt Schauergeschichten mit einem wahrscheinlich wahren Hintergrund aus den verschiedensten Zeitepochen. Und alles spielt hier bei uns in München.
Jeder Autor hat sich einer anderen Zeit angenommen und jeder hat seinen ganz individuellen Schreib- und Erzählstil. Zusammen ergeben die Geschichten einen wunderbaren Überblick über die schaurigen Plätze von einst und auch von heute.
Wer München´s finstere Seiten entdecken und sich mal richtig gruseln will, der ist hier genau richtig.
- Leonhard M. Seidl
Letzte Ausfahrt Giesing
(2)Aktuelle Rezension von: gaby2707Valentin Gaukler, 39, Ex-Bulle bei der Münchner Polizei schlägt sich mehr schlecht als recht als Privatdetektiv durch. Als der 14jährige Sohn seiner Nachbarin und Freundin verschwindet, wieder auftaucht, nicht mehr sprechen kann oder will und sich dann herausstellt, dass er Zeuge eines Verbrechens geworden ist, greift Gaukler sofort ein. Und begibt sich in einen Sumpf, den er sich so nicht vorgestellt hat, und aus dem er nur mit Mühe wieder raus kommt.
Gleich auf den ersten Seiten lerne ich Valentin Gaukler sehr detailliert kennen. Nur die Augenfarbe fehlt mir in der Aufzählung. Auch seine Freunde, Zechkumpanen, und mehrere Damen für bestimmte Zwecke sind mir bald nicht mehr fremd. Mit einigen wohnt er zusammen in einem Giesinger Mietshaus, das der Gentrifizierung zum Opfer fallen soll, wie wohl der gesamte Straßenkomplex.
Eine Geschichte, wie sie wohl in jeder größeren deutschen Stadt angesiedelt sein könnte. Hier sind wir in Giesing, einem ehemaligen Arbeiterviertel, in dem es noch sehr "bodenständig" zugeht. Die handelnden Personen, die meisten im Ruhestand, aber noch sehr rüstig und vor allem trinkfest, kann ich mir gut vorstellen. Vor allem der verkannte Künstler Otto Harn mit seinen Gedichten und schauspielerischen Leistungen hat es mir angetan.
Womit ich nicht gut zurecht gekommen bin, ist der Erzähl- bzw. Schreibstil. Teils sehr kurze, knappe, abgehackte Sätze, sehr viel persönliche Rede, auch äußerst knapp gehalten. Manches soll wohl witzig klingen. Nur verstehe ich diesen Humor leider nicht. Auch die dauernden sexistischen Anspielungen sind mir einfach für einen Krimi zuviel. Wobei ich diese Geschichte auch nicht als Krimi, eher als Sozialstudie sehe.
Insgesamt habe ich eine Geschichte gelesen, die ich in großen Strecken absolut nachvollziehen konnte, mit der ich aber auch meine Schwierigkeiten hatte. - Michael Gerwien
Isarhaie
(7)Aktuelle Rezension von: gaby2707Exkommissar Max Reintaler von der Kripo in München geht es schlecht: seine langjährige Freundin Monika Schindler und er haben sich im Streit getrennt. Auf dem Nachhauseweg von seinem Lieblings-Griechen in Giesing stolpert er über die Beine einer jungen rothaarigen Frau, die leblos am Boden liegt. Nachdem er die Polizei und seinen langjährigen Spezl Franz Wurmdobler alarmiert hat, setzt sein Bewusstsein aus und erst wieder ein, als er sich in einer Gefängniszelle wiederfindet. Franz hat ihn doch allen ernstes eingesperrt. Eine Blutentnahme zeigt, dass Max mit KO-Tropen matt gesetzt wurde.
Als eine weitere junge Frau aus der Birkenau in Untergiesing tot aufgefun-den wird, gerät schnell ein Bauunternehmer und Pornoproduzent aus höheren Münchner Kreisen ins Visier der Ermittlungen. Aber es kommt alles so ganz anders, wie es aussieht...
Kommissar a.D. Max Reintaler ist mir schon richtig ans Herz gewachsen. Zusammen mit seinem Spezl Franz Wurmdobler geben die Beiden ein inte-ressantes Gespann ab. Allein die Gespräche zwischen Max und Franzi, wenn sie ein paar Bier zu viel haben, sind einfach schön zu lesen. Andererseits machen Max Gedanken über das Leben etwas nachdenklich. Es ist einfach schön zu lesen, dass Max und Franzi so "normal" sind.
Da Max in dieser Geschichte selbst im Visier eines Ermittlungsstranges steht, ist es noch mal um einiges interessanter. Verschiedene Spuren, die ins Nichts laufen, immer wieder neue Erkenntnisse, die dann doch nichts ergeben. Eine von vorn bis zum Schluss spannende Geschichte. Da ich in München lebe und Giesing und Thalkirchen etwas kenne, rotieren meine Gedanken und spazieren mit Max und Franzi mit.
Ich habe wieder mal einen spannenden und interessanten Fall der beiden Kriminaler mit verfolgen dürfen und wurde sehr gut unterhalten. Lesenswert - nicht nur für Münchner oder Bayern.
- Alfred Komarek
Die Schattenuhr
(61)Aktuelle Rezension von: BabschaBeklemmender, komplexer Roman über einen jungen Mann, der, teils durch eigenes Verschulden, teils durch schicksalhafte Wendungen, komplett den Boden unter den Füßen verliert und bis zum bitteren Ende immer mehr abrutscht. Kai Samweber heißt er, ist 25, lebt in München und erzählt uns seine Geschichte hier selbst. Er ist der Prototyp eines schwachen, verkorksten Vollversagers, der das auch genau weiß, sich aber niemals durchsetzt, gegen Widrigkeiten stemmt und sein Leben in die Hand nimmt, sondern nach einem Arbeitsunfall als Dachdecker, der ihn zum Teilinvaliden macht, erst recht aufgibt, nur noch säuft und kifft, sich verschuldet, und von seinem besten Kumpel, einem türkischen Dealer mit krimineller Großfamilie, irgendwie über Wasser gehalten wird. Als seine Schulden dann kurzfristig eingetrieben werden sollen und auch die komplizierte Beziehung zu seiner aktuellen Freundin bröckelt, verdingt er sich als Drogenlieferant aus der Schweiz Richtung Deutschland. Damit ist der Anfang vom Ende gemacht.
Das Buch ist durchgängig in der harten, brutalen Sprache der Straße geschrieben, das muss man echt abkönnen. Aber so passt es hier und schafft auch die notwendige Glaubwürdigkeit der handelnden Personen. Die Story ist vielschichtig angelegt, insgesamt gelungen, und leistet sich nur wenige Schwächen. Eine interessante Lektüre über eine Person, der das Leben komplett aus den Händen gleitet, wozu natürlich auch –wie zumeist- negative Kindheitserfahrungen einer instabilen Persönlichkeit maßgeblich beitragen.
- Ingrid Werner
Mordsmäßig Münchnerisch
(11)Aktuelle Rezension von: AischaZwanzig kleine Leckerbissen präsentiert Herausgeberin Ingrid Werner in dieser Anthologie mit Münchner Stadtteilkrimis. Nein, genaugenommen sind es vierzig kleine Häppchen, denn zu jeder Kurzgeschichte gibt es quasi als Nachtisch noch ein einfach nachzukochendes Rezept eines bayerischen Gerichts, das im jeweiligen Krimi erwähnt wird. Ob Fleischpflanzerl, Steckerlfisch, Hollerküchl oder Leberknödelsuppe - der geneigte Leser kann nach der Lektüre seinen heimischen Speiseplan um bayerische Klassiker erweitern.
Die Kriminalgeschichten sind so unterschiedlich wie die AutorInnen. Es werden Morde aus Eifersucht oder aus Rache verübt, es wird geschossen, erdolcht und in Beton gegossen. Ein gemeinsamer Nenner - neben dem Tatort München - sind hingegen die überaus liebenswerten Protagonisten. Ob es das Handtaschen-Nannerl, eine "jahrelang unentdeckte Fachkraft für Wohnungseinbrüche" oder der untergetauchte "Graf Porno" ist, ein ehemaliger Produzent von Lederhosen-Sexfilmchen, irgendwie schaffen es die Autoren, dass ich für fast jeden der kleinen und auch größeren Verbrecher Sympathien entwickelte. Die Storys sind unterhaltsam, jedoch nicht oberflächlich. Gute Charakterstudien sind ebenso enthalten wie Sozialkritik. Anhand weniger Seiten wird nicht nur der Kriminalfall geschildert, sondern auch skizziert, wie es dazu kommen konnte.
Auch die Ausstattung des Paperbacks lässt nichts zu wünschen übrig: In einem schematischen Stadtplan sind die Stadteile eingezeichnet, in denen die jeweiligen Tatorte liegen und als Anhang gibt es Kurzbiografien der Autoren und Autorinnen. Die abgerundeten Ecken machen das Buch zum perfekten Zeitvertreib für unterwegs, denn sie sind robust und stoßen sich praktisch nicht ab.
Fazit: Kleine Geschichten, große Schreibkunst, gewürzt mit charmantem Lokalkolorit der wunderschönen Isarmetropole. Als Zugabe gibt es noch Rezepte bayerischer Schmankerl - mehr geht nicht!
- Felicitas Gruber
Blaues Blut
(68)Aktuelle Rezension von: TWDFanSTEin weiterer Krimi, der in Bayern spielt (als gäbe es davon nicht schon genug). Doch diesmal ist es kein immerzu frierender Clemens Wallner oder Oma-Liebling Franz Eberhofer, der ermittelt, sondern eine Gerichtsmedizinerin bekannt als Kalte Sofie.
Dies ist durchaus eine positive Änderung, die aber durch einen ziemlich langweiligen Fall schnell wieder wettgemacht wird. Wenn man etwas nachdenkt, kommt man selbst schnell auf den Täter. Deshalb vergebe ich auch nur zwei Sterne.
- Felicitas Gruber
Zapfig
(78)Aktuelle Rezension von: HexipexiWieder ein gut gelungener Krimi um das On-Off-Paar Sophie und Joe, dazu der Reporter Charly Lössel und Fr. Falk aus der Pathologie. An Leichen mangelt es nicht - ermittelt wird in der Münchner Schickeria.
- Frank Schmitter
Der Tote von der Isar
(7)Aktuelle Rezension von: twentytwoAls Gerald van Loren und Batzko zu dem Fall eines toten Obdachlosen gerufen werden, erfahren sie schon am Tatort, dass es sich bei dem Toten keinesfalls um einen Penner handeln kann. Aber nachdem sich die Ehefrau des Unbekannten gemeldet hat, ergeben sich erste brauchbare Ermittlungsansätze.
Aufgrund depressiver Anwandlungen, war sein Leben schon länger aus den Fugen geraten und so wundert es nicht, dass er gemeinsam mit anderen versucht hat dieser Leere zu entkommen. Alle sind im Grunde genommen erfolgreich und finanziell gut gestellt – und doch sind sie nicht glücklich. Deshalb schaffen sich ihren persönlichen Freiraum, mit eigenen Spielregeln um jederzeit ihrem Lebenskummer entfliehen zu können. Bei den Ermittlungen geht es daher auch nicht nur darum, wer den Anwalt auf dem Gewissen hat, sondern vor allem um die Gründe, die sie zu ihrem eigenwilligen Ausstieg getrieben haben.
Fazit
Mit viel Münchner Lokalkolorit, handelt es sich bei „Der Tote von der Isar“ um einen eher ruhigen, vor allem unblutigen Krimi. Im Vordergrund stehen die unterschiedlichen Charaktere und ihre Eigenarten. Klar definiert wirken sie sehr lebendig und menschlich, so dass der Krimi kurzweilig und interessant zu lesen ist. - Felicitas Gruber
Gschlamperte Verhältnisse
(70)Aktuelle Rezension von: Julia_x3Ein durchaus humorvoller Krimi aus dem bayrischen München. Es werden eine Männerleiche und die Schädel von vermissten Frauen gefunden. Es gilt diese Kriminalfälle zu lösen.
In diesem Buch scheinen alle die Menschen die darin vorkommen eine bestimmte Vergangenheit zu haben. Man wird in ihr Leben rein geworfen, oder gibt es Teile auf den dieser aufbaut? Man weiß es nicht so recht. Jedenfalls werden die Verhältnisse der einzelnen Personen erst nach und nach klar, während sich dieser Fall löst. Was mich ein wenig gestört hat war dieser Mix aus Hochdeutsch und dem bayrischen Dialekt. Die Zusammenhänge aus dem "Warum man jetzt so sprechen muss" oder nicht erschlossen sich mir nicht. Das minderte mein Lesevergnügen doch schon ziemlich und es fiel mir zunehmend schwerer, das Buch auch wirklich zu beenden. Nun hab ich es geschafft und bin aber nicht gänzlich enttäuscht. Dieser Mordfall hatte durchaus interessante Facetten.
Wegen des erschwerten Lesevergnügen gibt es von mir diesmal nur 3 Sterne.
- 8
- 12
- 24