Bücher mit dem Tag "gilles de rais"
5 Bücher
- Oliver Pötzsch
Der Lehrmeister (Faustus-Serie 2)
(111)Aktuelle Rezension von: Moritz_HoffmannDeutschland im Jahr 1518: Sechs Jahre nach seiner Flucht aus Nürnberg ist der Betrüger und selbsternannte Schwarzkünstler Johann Georg Faustus ein ewig heimatloser Reisender zusammen mit seinen Gefährten, dem Studenten Karl Wagner und seiner Tochter Greta.
Ende Oktober des Jahres führt der Weg die drei Reisenden nach Bamberg, wo sich nach dem gescheiterten Augsburger Reichstag, auf dem der zum Ketzer erklärte Martin Luther der Inquisition entkommen konnte, die Gesandten treffen. An diesem Ort holt Johann sein alter Feind wieder ein: Tonio del Moravia. Gilles de Rais. Der Teufel selbst ...
Ja - es ist wohl ein Buch, das zu Übertreibungen neigt. Und natürlich ist nicht alles, was hier geschieht, historisch belegt, manches sogar bewusst abgewandelt. Doch es stört nicht.
Nicht hier.
Denn Oliver Pötzsch ist ein Könner. Er zeichnet ein Bild der Renaissance in Deutschland, Frankreich und Italien, dass man glaubt, er wäre dabei gewesen, glauben WILL, dass seine Geschichte wahr ist ...
Pötzsch erschafft eine Atmossphäre wie kein Zweiter: SO ETWAS will ich geboten kriegen, wenn ich über die Renaissance lese. Ein pralles, lebendiges Bild einer so fremden Epoche, die gar nicht so fremd ist, wie wir glauben.
Die Welt des Jahres 1518 ist verrückt. Irrsinnig. Aber ist sie das nicht auch heute?
Tatsächlich fällt mir außer Pötzsch nur noch Andrzej Sapkowski ein, der ein ähnliches Bild dieser Zeit zeichnen kann. Ein Bild von prallem Leben. Prunk. Zugleich auch Dreck. Grausamkeit. Blut. Glauben und Unglauben. Aberglauben. Liebe. Leidenschaft. Gelehrtheit. Dummheit. Wahnsinn. ... Der einzige Wunsch an dieses Buch, der nicht in Erfüllung gegangen ist: Es kam leider - leider - nicht zu einer Begegnung zwischen Faust und Luther. DAS wäre mein absoluter Höhepunkt für diesen Roman gewesen. Aber man kann nicht alles haben.
Auch so bleibt dieses Buch grandios. Wer die Bücher von Sapkowski gelesen hat, oder die anderen Werke Pötzschs kennt, oder in der selben Zeit spielende Filme/Serien wie "Borgia" oder "Die Tudors" gesehen hat, der dürfte bei diesem Pötzsch auf seine Kosten kommen.
Fazit: 10 Sterne!!!
- Joris K Huysmans
Tief unten
(8)Aktuelle Rezension von: Ines_Mueller"Unter der Begleitung bewaffneter Männer trat Gilles ein. Er war abgezehrt, blaß, in einer Nacht um zwanzig Jahre gealtert. Seine Augen brannten zwischen den gebräunten Lidern, seine Wangen zitterten." . Der Autor Joris-Karl Huysmans ist dem Genre der Dekadenz zuzuordnen, was auch erklärt, warum er sich in "Tief unten" dem Waffengefährten der Jean D´Arc und späteren Folterer und Vergewaltiger von Kindern zuwendet. Dabei handelt es sich um Gilles des Rais, den man wegen seiner Grausamkeiten in einem Atemzug mit Vlad Teps, der Blutgräfin und Jack the Ripper nennen kann. Verpackt wird diese Story in die Recherchen des Autoren Durtal über eben diesen Mann. Diese Abschnitte, wenn Durtal an seiner Abhandlung über den berüchtigten Gilles des Rais schreibt, waren mit Abstand die besten des Buches. Gekonnt werden die Gräueltaten beschrieben und lassen somit den Leser fassungslos und vor Ekel zitternd zurück. Dabei wird ein guter Einblick in das Seelenleben des Verbrechers gewährt, wodurch ich diese Abschnitte förmlich verschlang. Doch so genial wie sich diese Szenen bewährten, so schlecht waren die restlichen, die sich mit Durtals realem Leben befassten. Ständig verbringt er Zeit mit seinem Freund Des Hermies und besucht einen Glöckner. Diese Treffen laufen immer gleich ab und beinhalten dazu noch endlos, langweilige Gespräche über die Seele der Glocken. Durch diese Monotonie muss der Leser sich eher durch "Tief unten" quälen, was auch durch die zwar schöne, aber sehr anspruchsvolle Sprache gesteigert wird. Auch Durtals Affäre mit einer verheiraten Frau empfand ich persönlich als sehr zäh und noch langweiliger. Und die groß angekündigte schwarze Messe am Ende des Buches war mehr als enttäuschend, genauso wie der eigentliche Schluss. . Fazit: Ein grundsätzlicher interessanter Roman für alle, die mehr über Gilles des Rais erfahren möchten. Der Rest lässt dagegen mehr als zu wünschen übrig. - Ann Benson
Die Schreckenskammer
(13)Aktuelle Rezension von: tobias_liebertIn Frankreich des 15. Jahrhunderts verschwinden mehrere männliche Jugendliche. Zunächst beachtet keiner die Vermisstenmeldungen, da die Kinder hauptsächlich aus der ärmeren Bevölkerungsschicht kommen. Erst als sich die Äbtissin Guillemette Nachforschungen anstellt tut sich das Ausmaß der verschwundenen Jungen dar. Und bald gibt es auch einen Verdächtigen: Alle Spuren zu ihren Ziehsohn Gilles de Rais.
Los Angeles, Gegenwart. Detective Lany Durban untersucht das Verschwinden eines männlichen Jugendlichen. Zunächst gibt es kaum Spuren und Hinweise wer der Täter sein könnte. Der einzige Hinweis ist, dass der Täter sich eventuell gut verkleiden kann. Als Lany noch 2 weitere Fälle von verschwundenen Jungen untersucht fallt ihr auf, dass sich die Jungen alle ähneln. ihre Ermittlungen führen sie tief in die Vergangenheit und bald hat sie einen auch schon einen Tatverdächtigen ermittelt.
2 Kriminalfälle in verschieden Epochen die sich gleichen. Der Fall in der Vergangenheit beruht auf historischen Tatsachen Gilles des Rais soll mehrere hundert Jugendliche ermordet haben. Beide Teile des Krimis sind spannend und gut zu lesen. Der moderne Teil des Buches ist etwas spannender, da man noch nicht weiß wie es ausgeht. Ann Benson hat es gut geschafft zweimal dieselbe Geschichte zu erzählen ohne sich zu wiederholen oder die Spannung zu minimieren.
- Joris-Karl Huysmans
Gilles de Rais : La Magie en Poitou suivi de deux documents inédits
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