Bücher mit dem Tag "glashaus"
18 Bücher
- T. C. Boyle
Die Terranauten
(329)Aktuelle Rezension von: Horst_KnappeDie "Terranauten", vier Männer und vier Frauen, sind über zwei Jahre in einem eigenständigen Biom, einer riesigen künstlichen Biosphäre in der Wüste Arizonas eingeschlossen und vollständig auf sich selbst gestellt. Trotz aller technischen Vorkehrungen gibt es lebensbedrohliche Situationen, die an der Psyche der Eingeschlossenen kratzen. Hinzu kommen Nahrungsmangel und weitere Belastungen, nicht zuletzt zwischenmenschliche Spannungen, Neid, Liebe und Hass ... die im Laufe der Zeit eskalieren.
In jedem Kapitel der über 600 Seiten lauern Überraschungen und unerwartete Wendungen. Man bleibt an der Handlung kleben wie ein Süchtiger und kann kaum dem Fortgang erwarten. Kurzum: Großartige Lektüre auf hohem Niveau. Keine Spur von Science-Fiction, sondern echte Dramatik mit beiden Beinen auf der Erde.
- Jonas Winner
Die Party
(275)Aktuelle Rezension von: ArnnieBrandon lädt seine alten Schulkameraden zu einer 80er Jahresparty ein, es soll eine Erinnerung an damals sein, wo alle noch gemeinsam was unternommen haben.
Was niemand der Gäste ahnt, ist das nur noch Einer lebend die Party verlassen wird!
Ein Buch, welches sich super spannend anhört, aber es überhaupt nicht ist, bis auf die letzten 50-70 Seiten!
Ich habe defintiv mehr erwartet, das Ende war ja, weiß auch nicht, an den Haaren herbei gezogen und unrealistisch.
Dazu kommt, dass man ständig einen Wechsel der Protagonisten hat und nicht mehr wirklich weiß, wer was macht und mit wem was zusammen hängt.
⭐️⭐️ schade aber ist leider so! - Sarah Dessen
Just Listen
(332)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerFunkstille kann unerträglich sein.
Vorallem wenn dieser Funke Elend zwischen dir und einer besonderen Person steht. Ein Raum zwischeneinander voller ungesagter Wörter, verloren geglaubter Hoffnung, vergoldeten Chancen.
Und zufällig hörst du genau diese eine CD. Du erwartest viele gute Lieder. Doch genau das, was du hörst, schafft dir Platz für viel mehr als gute Lieder.
Erkenntnis.
Hoffnung.
Das, was du niemals erwartet hättest.
Also höre gut hin. Denn wie du hörst, hörst du nichts..."
- Durch das Buch lernte ich mit der Stille Freundschaft zu schließen. Kein Haufen Elend. Nein, sondern Medizin!
Eure Jecquella_Higgs :)
- Josh Weil
Das gläserne Meer
(33)Aktuelle Rezension von: Christian_liestDima und Jarik sind unzertrennliche Zwillinge die auf dem Bauernhof des Onkels aufwachsen. Beide arbeiten in einem Gewächshaus "Oranzeria". Das gläserne Meer welches aufgrund reflektierender Spiegel geschaffen wurde um den ewigen Tag herzustellen. So wird sichergestellt das das Gewächshaus noch produktiver arbeiten kann. Schon bald verbindet die beiden nicht mehr das Abenteuer und die russischen Sagen sondern nur noch die Arbeit. Ihre Lebensläufe kläffen immer mehr auseinander, der eine als Erfolgreicher Geschäftsmann mit Frau und Kind, der andere Zwilling der dem ganzen hinterherhingt. Ein dicker Wälzer mit einem sehr schönem Cover und einem tollen Titel. Wenn man erst man den Schreibstil versteht und sich gewöhnt geht das Buch runter wie Öl. Die Geschichte ist schön detailliert und liebevoll geschrieben. Einige Wörter waren mir unbekannt, das ist aber das einzige Manko an dem Buch. Würde ich immer wieder lesen. - Loreth Anne White
Schatten im Glashaus
(33)Aktuelle Rezension von: Michael_GrayDie Polizei wird zu einem blutigen Tatort. gerufen. Die schwangere Hausbesitzerin und ihr Ehemann sind verschwunden. Im Laufe der Ermittlungen erfahren die Polizisten das die Haushaltshilfe ebenfalls verschwunden ist. Es gibt eine Zeugin doch diese ist alt, krebskrank und steht unter schweren Medikamenten. Was hat sie wirklich gesehen und was bildet sie sich nur ein? -------- Superspannend bis zum Schluss. Besonders gut hat mir der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart gefallen, auch das die Geschichte aus der Perspektive der verschiedenen Personen erzählt wird fand ich sehr gut.. Mein viertes Buch von Loreth Anne White und jedes war absolut toll und super spannend!
- Ruth Ware
Im dunklen, dunklen Wald
(307)Aktuelle Rezension von: KarenAydinNora bekommt eine Einladung zu einem Junggesellenabschied übers Wochenende. Claire war einst ihre beste Freundin, doch die beiden Frauen haben sich seit mehr als 10 Jahren nicht mehr gesehen. Nach kurzem Zögern nimmt Nora die Einladung an. Nur um festzustellen, dass jeder so seine Geheimnisse hat und man eigentlich niemandem trauen sollte.
Es ist ein typischer Ruth Ware. Eine Protagonistin, die irgendwie gebrochen ist und die auf die neue Situation sehr emotional reagiert. Man erlebt die Ereignisse minutiös mit Nora mit. Ruth Ware beschreibt immer sehr detailliert, diesesmal nimmt sie den Leser bei jedem einzelnen Schluck mit. Das war mir dann bisweilen auch etwas zuviel.
Als Thriller würde ich den Roman nicht bezeichnen (auch nicht als domestic thriller), er ist eher ein Drama im Freundeskreis. Zwar geschieht etwas Unerwartetes und man rätselt als Leser mit, was da geschehen sein könnte, doch das passiert erst nach einer ganzen Weile und ein Ereignis trägt den ganzen Roman nicht.
Ich fand es unterhaltsam und habe auch nicht bereut, den Roman gelesen zu haben und die Protagonistin war nicht ganz so verstockt wie manche andere bei Ruth Ware, aber es ist halt immer problematisch, wenn etwas als Thriller bezeichnet wird und dann eben was ganz anderes ist.
- Jeannette Walls
Schloss aus Glas
(116)Aktuelle Rezension von: Petra54„Die ergreifende Familiengeschichte erweist sich als literarische Kostbarkeit und fesselt bis zur letzten Seite“, findet der Rostocker Sonntag. Dem kann ich nur zustimmen.
Jeannette erzählt ihr Leben aus der Sicht ihres jeweiligen Alters, was ihr unglaublich gut gelingt. Ihre Eltern lieben ihre Kinder, sorgen aber nicht für ein geregeltes Aufwachsen, da der Vater ein Traumtänzer und Alkoholiker ist und die Mutter die Kinder sich selbst überlässt und lieber malt, als ihre heruntergekommenen schmutzigen Behausungen in Ordnung zu bringen oder wenigstens für Lebensmittel zu sorgen.Diese spannende und leider wahre Geschichte ist eine klare Leseempfehlung.
- Alessandro Baricco
Land aus Glas
(55)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMr. Rail und seine bildschöne Frau Jun leben in der fiktiven Stadt Quinnipak irgendwo in Europa, Ende des 19. Jahrhunderts. Mr. Rail gehört eine Glasfabrik, doch seine eigentliche Leidenschaft gilt nicht so sehr dem Glas, sondern vielmehr dem Reisen. Und Elisabeth. Diese Eisenbahn bringt er nämlich eines Tages von einer seiner Reisen zurück, und stellt sie auf die Wiese neben seinem Haus. Von nun an ist er von dem Wunsch beseelt, Elisabeth auf Schienen zu setzen. Schnurgerade bis ans Meer sollen sie verlaufen, doch der Besuch eines Ingenieurs bringt Ernüchterung, denn obwohl die Geschäfte gut laufen, fehlen Mr. Rail die finanziellen Mittel um seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen, und die Idee wird zur Obsession des Mr. Rail.
Derweil läuft das Leben in Quinnipak weiter. Während der Leser Mr. Rail und Jun nie wirklich kennenlernt, kommt er einigen anderen Menschen sehr viel näher.
So zum Beispiel Pehnt und Pekisch. Pehnt, als Baby von der Witwe Abegg aufgefunden und aufgenommen, begegnet uns als Junge zum ersten Mal. Pekisch, Untermieter der Witwe, nimmt ihn unter seine Fittiche und fungiert als Vaterfigur.
Pekisch liebt die Musik und ist Erfinder und Dirigent des Humanophons, das wie eine Orgel funktioniert, nur dass es aus Menschen besteht, und jeder Mensch, einer Orgelpfeife gleich, seinen eigenen Ton auf ein Zeichen von Pekisch hin singt.
Viele der Personen in diesem Buch haben eine große Leidenschaft, der sie zu guter letzt erliegen. Mr. Rail hat seine Eisenbahn, Pekisch die Musik, der Architekt Hector Horeau, der in der zweiten Hälfte des Buches auftaucht, das Glas. Und Jun? Die hütet ein Geheimnis, das mit der Stadt Morivar zu tun hat, und das sich erst sehr viel später auflösen wird.
Baricco lässt ganz unterschiedliche Personen zu Wort kommen. So folgt die Geschichte vom Land aus Glas nicht einem stringenten, chronologischen Weg, sondern vermittelt Momentaufnahmen und flüchtige Eindrücke, die manchmal nur wenige Minuten, und zum Teil Jahre auseinander liegen. Dabei jagen sich absurde, bisweilen urkomische, zeitweise tieftraurige, Ereignisse, bis der Leser am Ende zu dem Schluss kommt, dass Glas tatsächlich sehr zerbrechlich ist.
Bevor es so weit ist, beglückt Baricco den Leser jedoch mit einer Vielzahl an philosophischen Gedanken zu allen möglichen Themen.
So ist die Industrialisierung, verkörpert durch die Eisenbahn, „zu Eisen gewordene Zeit, auf zwei Schienen dahinrasende Zeit.“
Lesen, überlegt Baricco, mag nie etwas anderes gewesen sein, „als sich auf einen Punkt zu konzentrieren, um von dem unkontrollierbaren Fortgleiten der Welt nicht verführt, und nicht zerstört, zu werden.“
Auch das Leben an sich erklärt er, quasi nebenbei, in einem nicht einmal vollendeten Satz: „das Schicksal macht Feuer mit dem Holz, das gerade da ist“.Land aus Glas ist ein Feuerwerk an absurden Einfällen, tiefen Gedanken und wunderschönen sprachlichen Bildern.
Diese Rezension wurde auch auf lesemanie.com veröffentlicht. - Eichenblatt Literatur - Robert Eben
Eichenblätter
(6)Aktuelle Rezension von: Cam„Eichenblätter“ leicht spöttische bis hin zu poetisch schwärmerischen Kurzgeschichten. Hatte meine Freude beim lesen. Eine schönes kleines Werk, geschmackvoll zusammengestellt, gut zu lesen. Auch ein schönes kleines Mitbringsel! - Christian Gailus
Glashaus
(46)Aktuelle Rezension von: Nadl17835Vom Innenministerium ins Leben gerufen, versucht die neue Geheimeinheit Glashaus schwerkriminellen Internetverbrechern auf die Spur zu kommen. Derzeit steht Godspeed auf ihrer Liste, denn er hat bisher die schwersten Angriffe auf den Staat und seine Bürger von allen verübt. Doch die Besten sind meistens schwer zu finden und so muss die Einheit viele Rückschläge ertragen, bis sie ihn endlich bezwingen können.
Die Geschichte zeigt eindrucksvoll wie das Internet und seine vielen technischen Möglichkeiten für eigene schädliche Zwecke missbraucht werden können und was für erschreckende weitreichende Folgen beispielsweise Stromausfälle nach sich ziehen können. Obwohl ich diesen Teil etwas unrealistisch fand. Ein halber Tag Stromausfall führt gewiss nicht zu einem derartigen Zusammenbruch der Zivilisation. Die Geschichte nimmt bis zur Mitte an Fahrt auf, flacht danach allerdings etwas ab. Immer mehr Intrigen werden gesponnen und kommen auch ans Licht und auch einige Opfer müssen ihr Leben lassen. Meistens hatte ich das Gefühl, dass die Glashauseinheit Godspeeds nicht so ganz auf der Spur ist, sondern größtenteils im Trüben fischt und sie ihn eigentlich nur schnappen, weil er es zulässt. Da ist mehr Glück als Verstand im Spiele. Dennoch konnte mich die technische Präzision und das Know-how, welches dahintersteckt überzeugen. Spannend und erschreckend dystopisch!
- T. C. Boyle
Die Terranauten
(29)Aktuelle Rezension von: NympheInhalt:
8 Menschen (4 Männer und 4 Frauen) machen eine Reise. Eigentlich gehen sie dafür nur durch eine Tür, aber es ist die Tür zu E2, einer luftdicht verschlossenen Glaskuppel, die eine eigenständige Atmosphäre hat und auch sonst völlig unabhängig von der Umwelt ist. Hier soll die Reise zum Mars trainiert werden. Obwohl die Gruppe nun also eigentlich noch immer in Arizona ist, ist sie 2 Jahre völlig abgeschnitten von der Welt. Es gibt ein "Besucherfenster" und ein Telefon, aber die Benutzung ist streng limitiert. Die 8 Menschen sind auf sich gestellt und stehen trotzdem voll unter dem Einfluss der Organisatoren: Welche Informationen bekommt die Presse? Verhalten sich alle normal oder muss gegengesteuert werden? Und was ist mit den Kandidaten, die herein wollten und das nicht durften? Eine interessante menschliche Studie entrollt sich...
Bewertung:
Mich hat das Buch schier gefesselt. Obwohl es bei dem gesamten Projekt nur um die Umwelt gehen soll, dreht sich alles um den Menschen. Die drei Erzähler des Hörbuches erzeugen eine tolle, spannende Atmosphäre beim Erzählen. Ich wollte immer wissen, wie es weiter geht. Und das Ende ist auch der Hammer, aber ich möchte hier natürlich nichts verraten. :) Das Buch lebt von den zwischenmenschlichen Beziehungen in jeder Hinsicht: wer liebt wen, wer hasst wen und warum?
Ich habe mir fest vorgenommen mich mit den realen Hintergründen dieser Geschichte zu befassen.
Fazit:
Klare Lese- bzw. Hörempfehlung
- Martin Suter
Allmen und die Libellen
(266)Aktuelle Rezension von: wanderer-of-wordsDas war er nun, mein erster Suter! Und endlich mal kann ich sagen: die Begeisterung für den Autor kann ich absolut nachvollziehen!
Mit knapp 200 Seiten ist es kein besonders langes Buch, kommt ohne allzu viel Nervenkitzel und Gewalt aus und die Krimihandlung ist an sich auch nicht besonders originell. Dass ich trotzdem bestens unterhalten wurde liegt daran, wie großartig Martin Suter erzählen und Protagonisten erschaffen kann.
Wobei Allmen ja eigentlich nur ein Taugenichts und Müßiggänger ist, aber eben so sympathisch geschrieben, dass man gemeinsam mit ihm entsetzt darüber ist, wenn die Gläubiger mal wieder die Forschheit besitzen, an die Bezahlung der Schulden zu erinnern.
Besonders gefallen hat mir Suters elegante Sprache, er fordert den Leser, aber überfordert nie. Mit viel Humor erzählt er wie Allmen sich einfallsreich durch die gehobenen Schweizer Kreise mogelt. Etwas über der Mitte begann die Handlung zwar ganz langsam etwas abzuflachen, aber genau dann gab es neue Entwicklungen, die der Geschichte eine frische Dynamik gaben.
Fazit
Eine toll erzählte Geschichte mit ausgefeilten, etwas schrägen Charakteren. Das muss man mögen, ich fand es super und freue mich nun richtig auf die nächsten Bände! Der Auftakt hat nämlich schon sehr vielversprechend angedeutet, wie es weitergeht. - David Gray
Kanakenblues
(43)Aktuelle Rezension von: Elmar HuberDie alte Kaffeemaschine hatte sich ausgeröchelt. Boyle griff nach der Kanne und goss die dampfende Flüssigkeit in einen Porzellanbecher.
„Morgen, Arschloch“, prostete er durchs Küchenfenster dem Plakat auf dem Bauzaun gegenüber zu. Das Plakat zeigte ihn selbst, wie er breit lächelnd dem Betrachter eine Polizeimarke entgegenstreckte. Darunter stand in großen, vertrauenerweckend blauen Lettern: „EINER VON UNS.“STORY
Hauptkommissar Lewis Boyle von der Pressestelle der Polizei Hamburg wird zum Tatort eines Mordes gerufen. Der Sohn des Polizeipräsidenten Carl Stiller wurde erschossen, regelrecht hingerichtet. Stiller will Boyle unbedingt bei der Soko dabei haben, und versetzt ihn dafür kurzerhand zur Mordkommission. Stiller hat Beweise dafür, dass Boyle ein Jahr zuvor nicht nur eine Festnahme der Drogenabteilung hat platzen lassen, sondern auch, dass er das Koks, das als Köder dienen sollte, direkt aus der Asservatenkammer an einen Dealer verkauft hat. So glaubt er, etwas gegen den Beamten in der Hand zu haben, um ihn kontrollieren und ggf. die Ermittlungen lenken zu können.Zuvor am selben Tag erfährt der Bauarbeiter Younas davon, dass seine Tochter, die kurz vor dem Abitur steht, von vier jungen Männern vergewaltigt wurde. Auf den Druck seines Schwagers und seiner Ehefrau fasst er widerwillig den Plan, die vier Männer zu töten, die seiner Tochter eine vielversprechende Zukunft geraubt haben.
„Wer immer meinen Sohn erschossen hat, müsste schon sehr viel Pech haben, wenn er dafür mehr als die üblichen zwölf bis fünfzehn Jahre kassiert. Aber zwölf bis fünfzehn Jahre Knast sind mit zu wenig. Das hat mein Junge nicht verdient.“
MEINUNG
Bereits einige Jahre zuvor hat David Gray den vorliegenden Roman unter dem Titel GLASHAUS in Eigenregie veröffentlicht. Als es zur Zusammenarbeit mit dem Pendragon Verlag kam, wurde „das Buch dann zusammen mit den Lektoren wesentlich erweitert und einige Veränderungen vorgenommen. Es ist also komplett überarbeitet worden.“ Und KANAKENBLUES macht sich sehr gut im Programm des Bielefelder Verlages, der dem geneigten Leser vor allem für sein ausgesuchtes Programm moderner Krimis, wie z.B. auch für seine Robert B. Parker-Edition bekannt ist.Nach eigener Aussage wollte David Gray eine Geschichte schreiben, in der „jede Hauptfigur gute Gründe dafür hat, das strafrechtlich, bzw. moralisch verwerfliche zu tun“ (Interview auf http://wortgestalt-buchblog.blogspot.de). So wimmelt es in dem Roman von Grauzonen, keiner der Charaktere hat eine weiße Weste, jeder hat die eine oder andere Fehlbuchung auf seinem Konto. Sogar die Hauptfigur Lewis Boyle ist beileibe kein Saubermann, doch kommt man als normal tickender Leser mit ihm und dem, was ihn antreibt, noch am besten klar. So erklärt sich Boyles rechtliches Fehlverhalten immerhin aus Integrität zu denen, die ihm nahe stehen und richtet sich gegen jene, die ihm selbst ans Bein pissen wollen.
Die Stärke des Autors besteht darin, seine Charaktere, nachdem sie einmal aufgestellt sind, wie Spielfiguren durch das Geschehen zu treiben, die ihre Handlungen und Entscheidungen nahezu vollständig durch äußere Umstände bestimmt. Überdies gelingt es ihm nicht nur, die Motivationen der Figuren klar heraus zu arbeiten, sondern diese auch für den Leser nachvollziehbar aufzubauen. Hüben wie drüben auf dem schmalen Grat der Gesetzestreue. Ganz dicht ist Gray dabei an seinen Personen dran, so dass der Leser gemeinsam mit den Protagonisten in einen Ereignisstrudel gesaugt wird, der einen erst ganz am Ende und ordentlich durchgekaut wieder ausspuckt. „Irgendwie wenigstens den Kopf über Wasser halten“, lautet die Devise. So kann man KANAKENBLUES – nicht zuletzt wegen des Handlungsortes Hamburg – ganz treffend als adrenalingetriebene Mischung der TATORTe mit Mehmet Kurtuluş und seinem Nachfolger Till Schweiger beschreiben.
Im Groben besteht KANAKENBLUES aus zwei Handlungssträngen. Einerseits dem Weg des Soko-Ermittlers wider Willen, Lewis Boyle, der plötzlich unter dem enormen Druck steht, möglichst schnell den Mörder des Sohnes seines obersten Vorgesetzten zu finden und dabei auch noch mit seinem neuen Team klar kommen muss. Auf der anderen Seite dem Pfad des Rächers seiner Tochter Younas, der sein Handeln, zu dem ihn andere gedrängt haben, selbst nicht vollständig vor sich rechtfertigen kann. Doch einmal diesen Weg beschritten, gibt es für ihn auch kein Zurück mehr.
Beide „Kontrahenten“ sind also nicht mit voller Überzeugung bei ihrer jeweiligen Sache und man könnte sich die beiden gut zusammen in einer Kneipe bei einem gemeinsamen Bier vorstellen.
Im Gegensatz zur moralischen Unschärfe, die den Roman beherrscht, ist zu bemerken, dass der Handlungsverlauf sehr gut durchgeplant ist und die Geschichte zu keinem Zeitpunkt zu entgleisen droht. Möglicherweise kommt es KANAKENBLUES hier zugute, dass die Geschichte bereits einmal geschrieben und hierfür „nur“ professionell überarbeitet wurde.
Ein zweiter Fall mit Lewis Boyle ist bereits in Arbeit.
FAZIT
Brillanter Hard Boiled Thriller aus Hamburg. Eine Tour de Force durch alle möglichen Grauzonen, die von vorneherein kein gutes Ende nehmen kann. - Gilly Macmillan
Die Witwe
(32)Aktuelle Rezension von: TheBelladonnaEyesDieses Buch übertraf all meinen Erwartungen! Hier wurde einem bewusst, wozu der Neid und die Geldgier einige Menschen hinleitet und sie Wesensverändert werden.
Es beinhaltete keine Spannung im klassischen Sinne, da diese ohne Vorwarnung immer schleichend eintraf. Daher entsprach es meiner Meinung nach einem Spannungsromans mit Thrillerelementen. Jedes Mal, wenn ich nicht damit rechnete, legte die Autorin noch einmal eine Schippe drauf.
Mit den unterschiedlichen Charakteren und ihren außergewöhnlichen Eigenschaften in Kombination ihres Handelns und dem flüssigen Schreibstil ließ sich das Buch in einem Rutsch verschlingen.
Ich hatte Momente, in denen ich einfach nur wütend wurde, dann Ekel und bis hin zu Schadensfreude empfand. Im Grunde wurden hier viele unterschiedliche Emotionen in mir ausgelöst.
Die Protagonisten wirkten alle zu Beginn unaufrichtig und gestellt, daher gefiel mir die im Laufe des Geschehens abbröckelnde Fassade, hinter der sie sich verstecke.
Ich merkte sofort, dass etwas nicht stimmte und jeder einzelne ein falsches Spiel spielte. Doch welches ergab sich nach der langsamen Auflösung. Die Auflösung war der Autorin sehr gut gelungen. Jeder einzelne wirke auf mich psychologisch sehr bedrohlich, zumal einige Geheimnisse mehr als nur düster waren, sondern auch mörderisch.
Das Setting ist nichts Besonderes. Es spielt in zwei Häusern, das eine prunkvoll und hochmodern, das andere eher sehr alt mit dünnen Wänden und an einigen Stellen am Abbröckeln.
Das Ende hätte die Autorin nicht grandioser auswählen können, denn für den einen könnte es ein großartiger abgerundete Abschluss sein, für den anderen ein ärgerlicher Cliffhänger. Für mich persönlich hätte der nicht passender sein können, zumal mir ein gewöhnliches Ende nicht dem Buch gerecht wäre. Die Geschichte verdiente ein außergewöhnliches Ende, welches die Autorin dem auch gab.
Fazit:
Ein spannendes Werk, welcher man durch die grandiosen Protagonisten und der aufeinander bauenden Handlung in einem Rutsch verschlingt. Großartige Leseempfehlung
- Andreas Suchanek
Ein MORDs-Team - Das zerbrochene Glas
(36)Aktuelle Rezension von: mausispatzi2Ich wurde von der ersten bis zur letztenSeite wahnsinnig gut unterhalten. Band 15 hat es in sich und es wird einiges aufgedeckt und ich bin sehr gespannt, was noch alles ans Licht kommt.
Die Story ist sehr komplex und wahnsinnig gut durchdacht. Es gibt viele lose Enden, die mit und mit verknüpft werden und das ist sowas von interessant und spannend.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Protagonisten berichten abwechselnd von den Geschehnissen, sodass man immer einen guten Überblick über den Ermittlungstand hat.
Die Protagonisten sind alle sehr liebevoll gestaltet, doch es gibt einen neuen vierbeinigen Freund namens Socke. Es ist ein Bassetwelpe und er stiehlt einfach allen die Show. Man muss ihn einfach lieben.
Das Cover zeigt Mason in einem Regen aus Scherben. Dieser Band ist gefährlich, hochspannend und es passt alles perfekt zusammen.
Fazit:
Das zerbrochene Glas ist sehr spannend und gefährlich zugleich. Man erfährt einiges über die fünfte Dynastie und den verbleib von Danielle. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und bin absolut süchtig. - darkviktory
One Exit - Verloren im Untergrund
(44)Aktuelle Rezension von: lucatrkisDurch die ersten hundert Seiten musste ich mich quälen, es war einfach zu schleppend, aber danach gefiel es mir richtig gut. Die Stelle bis zum Ende allein hätte ich mit fünf Sternen bewertet. Das Ende gefiel mir dann aber leider nicht so gut. (SPOILER) Es gab am Ende keine:n Böse:n, ich mag es aber lieber, wenn es eine:n gibt und es war mir auch etwas zu zukunftslastig. Vorher wusste ich nämlich gar nicht, dass es eine Dystopie sein sollte. (SPOILER ENDE) Die Charaktere fand ich aber alle ganz sympathisch und das Setting war auch richtig toll.
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