Bücher mit dem Tag "globalisierungskritik"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "globalisierungskritik" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Gestatten: Elite (ISBN: 9783492310390)
    Julia Friedrichs

    Gestatten: Elite

     (133)
    Aktuelle Rezension von: Wichmann
    Redaktioneller Hinweis: Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

    Das Cover
    Die Rückseite des Covers ist schwarz, die Vorderseite weiß, was implizit an die zwei Seiten einer Medaille erinnert. Worum es geht, deuten dabei kleine Symbole in Form von Kleidung, eines Bürostuhls und eines Handys an, wobei in einem Abzeichen die Symbolkraft vom A und O genutzt wird.

    Inhalt
    „Man vernetzt sich untereinander, hält aber nach außen dicht“, schreibt die Autorin auf einer der 269 Seiten. Sie jedoch bricht das Schweigen. Zwar durchlief sie erfolgreich das Bewerbungsverfahren, konnte sich nach Kennenlernen ebendieses nicht mehr durchringen, das Job-Angebot anzunehmen. Warum, das schildert sie in ihrem Buch.
    Dabei zieht sie Vergleiche mit ihrem abgeschlossenen Studium, schreibt von dem Kollegen, der lange, sehr lange seinen Finger in die Luft hebt. „Ein Finger, der alle Erklärungen (...) überdauert“, so schreibt sie, und deutet das Durchhalteprinzip an, um das es geht. Sie schreibt vom Parallelsystem, zeigt Schwächen und erklärt, wie arrogante Elitetypen entstehen. Seite 155 macht deutlich, ich zitiere: „Was die Eliteschule von staatlich gebildeten Pöbel“ denkt, Seite 182 zeigt auf, was zumindest einer der Elitären bereits unter Harz-IV-Verhältnis versteht.

    Bewertung
    Der Erfahrungsbericht und ihre Rechereergebnisse präsentiert die Autorin in lockerem Plauderton. Es ist ein interessanter Einblick in diese Welt, in die Sichtweise, Ausbildung und Umsetzung der Mächtigen von morgen. An manchen Stellen erschreckt es, an anderen mag man gewahr werden, dass das Leben selbst zu gestalten ist. Job oder Karriere, ist hier die Frage. Ein jeder hat es selbst in der Hand.

    Zum Autor
    Julia Friedrichs ist studierte Journalistin, die vor allem für die ZEIT, das ZDF und den WDR arbeitet. Sie erhielt für ihre aufwändig recherchierten Arbeiten zahlreiche Preise.

    Fazit
    Ein Buch das anfragt, aufzeigt und den Leser nach einem Blick in die Paralellwelt mit einer Antwort zurücklässt. So mag man sich dem Dank der Autorin an alle anschließen, die den Blick in diese Welt ermöglichten.
  2. Cover des Buches Das neue Schwarzbuch Markenfirmen (ISBN: 9783548373140)
    Klaus Werner-Lobo

    Das neue Schwarzbuch Markenfirmen

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dies ist ein Buch, das wirklich aufrüttelt und berührt - und wütend macht. Aber wie Hannes Jaenicke sagt: "Wut allein reicht nicht!", und so zeigt es auch, was man tun kann. Durch dieses Buch werden viele Dinge, die man vorher nur unklar im Kopf hat, konkret, und man bekommt viele Fakten an die Hand, die auch handfeste Argumente bieten, und ich empfehle es uneingeschränkt weiter. Der erste Teil des Buchs behandelt verschiedene Themenfelder: Die Bekleidungsindustrie, die Medikamentenindustrie, Elektronik, Ernährung, Wirtschaft etc. Es wird gezeigt, was z.B. der Konzern Bayer mit dem Bürgerkrieg im Kongo zu tun hat, dass die Happy Meal-Figuren, an denen unsere Kinder sich so erfreuen, in Asien von Kindern hergestellt werden, die wie Sklaven schuften müssen, dass es in Westafrika sogar tatsächlich noch Sklaven gibt, auch Kinder, die dort Kakao pflücken, damit wir uns möglichst billig mit Milka vollstopfen können... Ja, jedem von uns ist irgendwo klar, dass es diese Dinge gibt. Jeder von uns weiß wohl irgendwo in einer Ecke seines Gedächtnisses, dass unsere Klamotten von H&M, Nike und Co. wohl nicht unter den besten Bedingungen hergestellt werden. Auch ich wusste das, aber es ein riesiger Unterschied, das irgendwie nur zu ahnen, oder die grausamen Fakten tatsächlich schwarz auf weiß zu lesen - denn sie sind grausamer als ich es gedacht hätte. Da gibt es Betriebe, in denen die Frauen nur einen Tag im Jahr frei haben, Betriebe, in denen sexuelle Belästigung an der Tagesordnung ist, das werden Kinder von ihren Eltern an die Kakaoplantagen verkauft mit der Hoffnung, dass sie dort ein besseres Leben finden, usw. usw... Es wird klar, dass die Verantwortung für das alles auch von den Konsumenten getragen wird. Denn indem wir diese Produkte kaufen, unterstützen wir diese Konzerne und die Praktiken, die sie betreiben. Aber das Buch will dennoch keine Schuldgefühle machen - es will eher informieren und dazu anregen, bewusster zu konsumieren. Dazu dient der zweite Teil. Hier werden einzelne Konzerne - Procter & Gamble, Microsoft, Coca Cola, McDonalds und viele mehr - einzeln vorgestellt. Es wird gezeigt, welche Produkte zu ihnen gehören (denn oft weiß man das gar nicht - man nimmt z.B. Pampers, Pringles und Pantene nur als einzelne Marken wahr, weiß aber meist nicht, dass sie alle drei zum gleichen Konzern, nämlich Procter & Gamble, gehören). Dazu gibt es Beschreibung davon, was genau an diesen Konzernen kritisiert wird, und am Ende gibt es Alternativvorschläge und Protestmöglichkeiten. Die Alternativvorschläge fallen leider manchmal etwas mau aus, aber ich bin der Meinung, dass man mit etwas Nachdenken schnell Alternativen finden kann. Natürlich hat nicht jeder die Mittel, sich komplett in Fairtrade-Kleidung einzukleiden (das weiß ich als Studentin nicht unbedingt wohlhabender Eltern sehr gut), aber jeder kann Fairtrade-Schokolade anstatt normaler Schokolade kaufen, auch wenn man sich dann vielleicht nur noch zwei Tafeln im Monat statt zwei pro Woche leisten kann. Jeder kann versuchen, auf regionale Produkte umzusteigen, jeder kann sein Shampoo von Alverde statt von Procter beziehen, jeder kann sein Handy und Laptop erstmal benutzen, bis es wirklich kaputt geht, statt sich jedes Jahr direkt ein Neues zuzulegen. Keiner von uns kann perfekt leben - etwas, dass man meistens direkt als Gegenargument an den Kopf geworfen bekommt, wenn man anfängt, über dieses Thema zu reden - aber das ist kein Argument, GAR NICHTS zu tun. Jeder von uns kann im Rahmen seiner Möglichkeiten seinen Konsum verändern und aufhören, diese Praktiken zu unterstützen. Zum Abschluss ein Zitat aus dem Buch, das mir am meisten im Gedächtnis geblieben ist: "Es geht gar nicht ums Gewissen. Wir sind in der westlichen Welt von so viel Luxus umgeben, dass wir den Luxus eines guten Gewissens nicht auch noch in Anspruch nehmen müssen. Es geht darum, die Verhältnisse zu ändern."
  3. Cover des Buches Die neuen Herrscher der Welt (ISBN: 9783442153091)
    Jean Ziegler

    Die neuen Herrscher der Welt

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Mario_Veraguth

    Wem der Schweizer Globalisierungskritiker noch kein Begriff sein sollte, dem sei diese unabdingbare Pflichtlektüre wärmstens empfohlen.

    Vorab sei angemerkt, dass ich bei dieser und allen weiteren Rezensionen zu Zieglers Büchern die 2 ersten Absätze und den letzten Absatz wiederholen werde.  Dies deswegen, weil sich die Bücher aus kleinen, nicht immer zusammenhängenden Kurzkapiteln zusammensetzen, die kein organisches Gesamtbild ergeben. Ich habe mich daher und weil ich die belegten Tatsachen als sehr wichtig und erwähnenswert erachte, zu dem unkonventionellen Schritt entschieden, in kurzen Sätzen komprimiert ein paar der wesentlichen Fakten zusammenzutragen. Sollten Sie sich daher entschließen eine weitere meiner Rezensionen zu Jean Zieglers Werk zu lesen, wofür ich Ihnen vorab meinen verbindlichsten Dank zutragen möchte, so würde ich Sie bitten 2 Absätze weiter unten mit der Lektüre zu beginnen. Vielen Dank

    Er ist nicht ohne Grund einer der umstrittensten und profiliertesten Fackelträger gegen den Neoliberalismus, als UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung  durch Fachkompetenz wie kaum jemand befähigt, die Themen anzuprangern. Ein trotz etlicher Gerichtsprozesse gegen ihn nicht müde werdender Ankläger und Mahner, dessen Schriften bei weitem nicht den Verbreitungsgrad und die Bekanntheit haben, die ihnen zustehen würde.

    Da die Thematik im Allgemeinen bekannt und verdrängt ist werde ich ein paar Fakten aus dem Buch komprimieren um Leselust zu schüren. Vorab sei noch angemerkt, dass Überspitzung, Polemik und Übertreibung zum normalen Handwerkszeug  Zieglers gehören und Wasser auf die Mühlen seiner Kritiker darstellen. Wobei zur Verringerung realer Missstände auch solche Mittel legitimiert sein sollten, die einen von der einen Seite verharmlosten kleinen Missstand medienwirksam aufbauschen und provozieren, da die Motivation dahinter eine hehre und philanthropische ist. Auch wenn konservativ-republikanisch-rechte Kreise dies auch in Abrede stellen würden und wie darauf konditioniert sofort vor Kommunismus und Sozialismus warnen. 

    Im Gegensatz zu anderen, polemischen Autoren bleibt Ziegler aber immer bei belegten Fakten und ergeht sich nicht in Spekulationen, Mutmaßungen oder gar eigenen, nebulösen Thesen. Sondern er verarbeitet, für jeden Menschen dank moderner Kommunikationstechnologien leicht und jederzeit auf ihre Korrektheit nachprüfbare, Tatsachen.

    Neben der Ausbeutung der Rohstoffe der kolonialisierten Staaten bildeten über 20 Millionen versklavte Afrikaner die finanzielle Grundlage der Industrialisierung Europas ab dem 18. Jahrhundert. Nach dem Ende der Sklaverei wird die Ausbeutung mit den Werkzeugen des Neoliberalismus und der Globalisierung subtiler betrieben.

    Das zirkulierende Kapital im Jahr 2003 übertraf den realen und nachvollziehbaren Wert aller global produzierten Güter und Dienstleistungen um das Achtzehnfache.

    Die USA weigern sich vehement dagegen wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte als Menschenrechte anzuerkennen und stimmen bei Abstimmungen der Menschenrechtskonvention der UNO gegen die Rechte  auf Ernährung, Unterbringung, Gesundheit, Bildung, Trinkwasser sowie Entwicklung und verhindern eine Umsetzung durch ihr Veto.

    Die OECD Staaten arbeiten seit Jahren an Maßnahmen zur Austrocknung und Schwächung von Steuerparadiesem, was von den USA mit Ihrer Weigerung, ein Abkommen über strengere Richtlinien für Steueroasen zu unterzeichen, verhindert wird.

    Die USA weigerten sich, ein internationales Abkommen zum Verbot biologischer Waffen zu unterzeichnen, weil CIA und Pentagon zu dem Zeitpunkt bereits wieder damit begonnen hatten bakteriologische Waffen zu entwickeln.

    Das Kyoto-Protokoll  und der Vertrag über die Kontrolle von und Begrenzung von Interkontinentalraketen wurden 2001 einseitig von den USA aufgekündigt.

    Seit 2002 sieht die amerikanische Militärdoktrin vor, permanent zur Führung von 2 größeren (full wars) und mehreren kleineren Kriegen( low intensity wars), bei gleichzeitiger lückenloser Verteidigungsfähigkeit des nationalen Territoriums im Stande zu sein.

    Der Konsens von Washington aus dem Jahre 1989 setzt sich für die Errichtung eines einheitlichen, sich selbst regulierenden Weltmarktes, Liberalisierung aller Märkte (Waren, Kapital, Dienstleistungen, Patente, usw.) unter dem Begriff stateless global governance, Senkung der Steuern auf die höchsten Einkommen bei gleichzeitiger Ausweitung der Anzahl der Steuerpflichtigen durch Senkung von Lohnsteuergrenzen und Steuervergünstigungen für die Ärmsten und einiges mehr ein.

    Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und die Schlafkrankheit waren in den 70er bis 80er Jahren beinah verschwunden, sind mittlerweile aber wieder stark im Vormarsch, weil die Erreger Resistenzen gebildet haben und die neuen Impfstoffe für Entwicklungsländer unerschwinglich teurer sind.

    Unabhängig wie demokratisch oder despotisch ein Land regiert wird, hängt die internationale Wirtschafts- und Entwicklungshilfe nur von der Kooperationsbereitschaft der Regierenden ab.

    Der trickle down effect besagt, dass sobald ein gewisser Wohlstand erreicht ist, die Reichen beginnen würden nach Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse zur Umverteilung an die Ärmeren zu schreiten. Mit dieser Theorie wird der Vorzug von Kapitalakkumulation gepriesen.

    Während im Rest der Welt Steuerflucht meist einen Straftatbestand darstellt, gilt sie in der Schweiz nur als harmlose Übertretung einer Verwaltungsvorschrift und fördert somit unmittelbar Steuerhinterziehung. Gleich wie das Bankgeheimnis Verbrechern und Diktatoren ruhige finanzielle Träume ermöglicht.

    Der „vergoldete Fallschirm“ für Generaldirektoren, die milliardenschwere Verluste verursacht haben, greift in jedem Fall und garantiert Ihnen unabhängig von den Auswirkungen ihrer Risikobereitschaft bis Inkompetenz Abfindungen in Millionenhöhe.

    Durch Finanzkrisen und Spekulationen werden amerikanische Pensionsfonds sukzessiv geschwächt, was die finanzielle Absicherung von Millionen Menschen im Alter immer unsicherer gestaltet.

    Das MAI-Abkommen (multilaterales Abkommen über Investitionen) soll Konzernen ermöglichen vor einer internationalen Instanz jeden Staat auf Schadenersatz klagen zu können, wenn dieser dem Konzern irgendeinen wirtschaftlichen Nachteil zugefügt hat. Zum Beispiel durch Schutz von Umwelt, Sozialleistungen, Arbeitnehmerschutz usw. Abkommen mit ähnlicher Motivation sind das GATT(Abkommen über Handels- und Zolltarife), das ORD (Streitschlichtungsverfahren) und das TRIPs (Übereinkommen über handelsbezogene Aspekte der Rechte am geistigen Eigentum).

    Anwärter für Privatisierungen sind Sektoren wie das Gesundheitswesen, Bildungswesen, Pensionsversorgung und Polizeiwesen.

    Mit dem Ausbleiben internationaler Investitionen und einer massiven Kapitalflucht ins Ausland lassen sich selbst souveräne, wirtschaftlich starke Staaten erheblich schwächen.

    In Sonderproduktionszonen arbeiten mit Stand von 2003 mindestens 30 Millionen Menschen in Ausbeuterbetrieben unter unmenschlichen Bedingungen ohne jedweden Schutz oder Rechte, wobei 65 Prozent des in die EU importierten Spielzeugs aus solchen Zonen stammt.

    Anzeichen von gesamtgesellschaftlichen Wohlstand wie die Schaffung neuer Arbeitsplätze, die Zunahme des Binnenkonsums, eine Steigerung der Inflationsrate und Erhöhung der Zinssätze mit Verschiebung des Spekulationskapitals von den Aktienmärkten zum Geldmarkt bedeutet Verluste für die Industrie und ist für diese daher nicht erstrebenswert.

    Einer der größten Profiteure der gesamten Entwicklung ist die organisierte Kriminalität, die mit noch nie geahnten Möglichkeiten weltweit expandieren kann.

    Die USA, EU, Japan und Kanada kontrollieren gemeinsam 80 Prozent des Welthandels. Die Gremien von Welthandelsorganisation, des internationalen Währungsfonds und der Weltbank sind folglich zu großen Teilen mit deren Vertretern besetzt.

    2002 schütteten die OECD- Staaten 335 Milliarden Dollar Agrarsubventionen aus.

    Eine Sozial- und Umweltklausel in der Charta der Welthandelsorganisation, die es erlaubt hätte, Waren aus dem Handelsverkehr auszuschließen, die unter inakzeptablen sozialen und ökologischen Bedingungen hergestellt werden, wurde abgelehnt.

    Der Begriff „einseitige ökonomische Abrüstung“ ist eine mögliche Definition der Beziehung der Industriestaaten zu den Entwicklungsländern.

    Die Weltbank hat den Entwicklungsländern im Zeitrahmen von 1993 bis 2003 langfristige Kredite in der Höhe von 225 Milliarden Dollar bewilligt, die mit verschiedenen Bedingungen, die mit einigen der hier bereits erwähnten Punkte zu tun haben, verknüpft sind.

    Robert McNamara war Verteidigungsminister der USA während des Vietnamkriegs und Präsident der Weltbank. Er vertrat die Doktrin, Länder der dritten Welt, die sich weigerten, ihre Wirtschaft umzustellen und sämtliche gestellten Bedingungen vorbehaltlos zu akzeptieren, sich selbst zu überlassen und Ihnen Entwicklungskredite zu verwehren.

    Joseph Stiglitz trat 2000 als Chefökonom und erster Vizepräsident der Weltbank zurück, weil er mit deren Privatisierungsstrategie nicht einverstanden war und die Wirksamkeit der Institutionen des Bretton-Woods-Systems anzweifelte.

    Der Stimmenanteil eines Mitglieds des Internationalen Währungsfonds hängt von dessen Finanzkraft ab, wodurch beispielsweise die USA mit Stand von 2003 17 Prozent der Stimmrechtanteile für sich vereinnahmen.

    Der Internationale Währungsfonds erzwingt mit Instrumenten wie der Absichtserklärung oder dem Strukturanpassungsplan zahlreiche Steuerreformen in Entwicklungsländern in deren Kielwasser Haushaltskürzungen im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen, Liberalisierung der Einfuhren, Ausweitung der Plantagenflächen, Beschneidung der für die Lebensmittelproduktion vorgesehenen Flächen sowie die Einführung von anderen Sparmaßnahmen erfolgen.

    Im August 2001 vergab der Internationale Währungsfond einen 15 Milliarden Dollar Kredit mit 7,5 Prozent Zinsen pro Jahr an Brasilien.

    In den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden nach Öffnung der Finanzmärkte asiatische Länder wie Thailand mit Investitionskapital überschwemmt. Dieses wurde in einen gleichwohl hochrentablen wie riskanten Bauboom gesteckt, in dessen Folge nach platzen der Immobilienblase und damit einhergehenden Abzug des Kapitals eine Finanzkrise ausgelöst wurde.

    Etliche Gläubigerstaaten der dritten Welt geben wesentlich mehr für die Tilgung ihrer Schulden an Institutionen der Industriestaaten als für Sozialsysteme aus.

    Beim zweiten Weltsozialforum 2002 in Brasilien forderten die Teilnehmer eine Abschaffung von Internationalem Währungsfonds und Welthandelsorganisation, die Bekämpfung der Steuerparadies und Rating-Agenturen, die Unabhängigkeit der Zentralbanken, die Schließung der Agrar-Rohstoffbörse von Chicago, das Verbot von Patenten auf lebende Organismen und genmanipulierte Organismen, den kompletten Schuldenerlass für die Länder der dritten Welt, Einführung der Tobin-Steuer und staatliche Kontrolle von Unternehmensfusionen, Gründung eines UNO-Sicherheitsrats für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten, Einforderung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte und deren Überführung in das nationale Recht.

    All diese Gräueltaten und Abscheulichkeiten geschahen und geschehen noch immer und es liegt an der Zivilbevölkerung der westlichen Staaten, ob es gelingen wird, aus dieser Weltgeschichte der Gewalt und Ausbeutung eine Zukunft mit zumindest einer Nuance weniger Unmenschlichkeit werden zu lassen. Mehr zu erwarten wäre allzu utopisch.



  4. Cover des Buches No Logo! (ISBN: 9783596031276)
    Naomi Klein

    No Logo!

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Wer das gelesen hat, sieht "Disney", "Nike" und Konsorten mit anderen Augen.
  5. Cover des Buches Brennende Kälte (ISBN: 9783462300093)
    Wolfgang Schorlau

    Brennende Kälte

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Zsadista

    Privatermittler Georg Dengler bekommt einen seltsamen Auftrag. Sarah Singer kommt zu ihm und will, dass er ihren Mann findet. 

     

    Dieser ist vor kurzem in einem Supermarkt ausgerastet. Zwar wurde er in die Psychologie eingewiesen, ist jedoch von dort geflüchtet. 

     

    Soldat, psychologisch angeschlagen, auf der Flucht. Dengler nimmt die Ermittlungen auf. 

     

    „Brennende Kälte“ ist der vierte Fall aus der Feder des Autors Wolfgang Schorlau.

     

    Das Buch hört sich spannend an und das Cover ist sehr ansprechend. 

     

    Der Inhalt war jedoch so gar nicht meins. Auf Seite 40 habe ich das Buch beendet. Der Schreibstil ist für mich unmöglich zu lesen. Er ist einfach nervig. Manchen mag es gefallen, dass Sätze nur ein bis zwei Wörter haben. Mich stört es ungemein. 

     

    Hier ein Auszug von Seite 18: 

     

    Da waren die Kassen.

    Endlich.

    Eine war besetzt.

    Nur zwei Kunden standen davor.

    Erleichterung. 

    Das schaffte er.

    Da war er sich sicher.

    Plötzlich blieb er stehen.

     

    Sorry, so etwas ist kein Schreibstil, den ich gerne lese. Es zieht sich durch das gesamte Buch. Dazu kommt, dass ständig nach Sätzen ein neuer Abschnitt gemacht wird. Ich schätze, das Buch ist keine 250 sondern nur 180 Seiten lang, wenn man es mal richtig formatieren würde. 

     

    Dazu kommt, dass Sarah Singer gerade mal drei Seiten da ist und Dengler schon geil auf sie ist. Das muss dann auch echt nicht sein. Zumal sie Dengler bittet, ihren Mann zu finden und nicht, sie flach zu legen. 

     

    Ich hab mir den Rest des Buches dann einfach erspart, da ich auf den ersten Seiten schon anfing, Sätze zu überspringen. Diese lobpreisenden Pressestimmen auf dem Cover kann ich nicht teilen. Vielleicht muss man so einen abgehackten Schreibstil auch mögen, um mit dem Buch klar zu kommen. Meins war es eben nicht, daher der Abbruch und nur 1 Stern von mir. 

     

  6. Cover des Buches Eat the Document (ISBN: 9783462040180)
  7. Cover des Buches Schwarzbuch Markenfirmen (ISBN: 9783548376189)
    Klaus Werner-Lobo

    Schwarzbuch Markenfirmen

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Becciboo

    Inhalt : Große Konzerne verfolgen vor allem ein Ziel: maximalen Profit. Menschenwürdige Arbeitsbedingungen, ethische Grundsätze und Umweltschutz fallen diesem Ziel oft zum Opfer. Daran hat sich seit 2001, als die erste Ausgabe des "Schwarzbuch Markenfirmen" erschien, wenig geändert. Finanz- und Wirtschaftskrisen und die fortschreitende Globalisierung haben die Welt seither stark verändert. Die Autoren nehmen nicht nur neue Global Player (Facebook, Google, Apple) unter die Lupe, sondern auch Banken und altbekannte Klassiker (etwa Coca-Cola). Auch der Macht, die jede und jeder einzelne von uns hat, widmen sich die Autoren, denn die Möglichkeiten, wie wir uns einbringen können, haben sich in den vergangenen Jahren ebenso verändert.

    Dieses Buch zeigt einem die Folgen der Globalisierung, die sonst verschwiegen werden. Es zeigt, wie Großkonzerne mit ihren Arbeitnehmern und der Umwelt umgehen und es ist nach dem Lesen dieses Buch ein Leichtes sich auszumalen, wie lange das noch gut-gehen kann. 
    Besonders gefällt mir, dass Alternativen aufgezeigt werden, auch wenn die manchmal natürlich leider sehr beschränkt sind. Aber so wird hoffentlich auch den Menschen, die sich einreden dass man ja eh nichts ändern kann bewusst, dass sich erst was ändert, wenn man selbst etwas ändert. 
    Das Buch macht einen wütend und traurig zugleich und lässt einen sehr aufgewühlt & mit Unverständnis zurück, was die Jagd nach möglichst großem Profit aus einem Menschen machen kann. Es ist schwer vorstellbar, dass Menschen nicht mehr als Menschen gesehen werden & auch die Erde vollkommen ausgebeutet wird, auch wenn es die einzige ist die wir haben & ihre Ressourcen begrenzt sind. 
    Ich hoffe dieses Buch nehmen sich viele zu Herzen und fangen an etwas zu ändern, denn es wird höchste Zeit.

  8. Cover des Buches Das Meer der Wahrheit (ISBN: 9783257602319)
    Andrea De Carlo

    Das Meer der Wahrheit

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Andrea De Carlo kann echt toll schreiben und hat großartige Bücher veröffentlicht und so war ich hier wieder gespannt und habe voll Freude auch los gelesen.

    Die Story klingt gut und begeisternd, aber das wars leider auch schon. Das Buch ist zäh, langweilig und kommt wirklich nie in Fahrt. Nach 200 Seiten habe ich dann bitter enttäuscht aufgegeben.


  9. Cover des Buches Über Zäune und Mauern (ISBN: 9783593372167)
  10. Cover des Buches Die rebellische Republik (ISBN: 9783426784433)
  11. Cover des Buches Radikal mutig (ISBN: 9783867895118)
    Hanna Poddig

    Radikal mutig

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Frau Poddig schreibt über ihr widerspenstiges, freies Leben und es ist eine Freude, alles mitzuerleben. Ich wußte zB bisher nicht, wie sich Castorgegner fühlen und daß es (angeblich) so ist, daß die eingesetzten Polizisten nur so lange freundlich bleiben, soweit die Kameras vor Ort sind. Und wie fühlt man sich, wenn man an ein Schienenstück zwecks Blockade gebunden ist? Informative Einblicke neben einem flammendem Appell zu einem bewußteren und gesünderen leben. Und zusätzlich bietet das Buch an einigen Stellen die Möglichkeit, sich selbst zu hinterfragen, ob man im eigenen voll durchkalkulierten Tagesablauf nicht doch Möglichkeiten hätte, das Richtige zu tun und dagegen zu sein? Angesichts von Trump Gauland usw wünscht man sich natürlich eine Neuauflage, bis dahin sei das Buch allen allen empfohlen.
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