Bücher mit dem Tag "goldrausch"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "goldrausch" gekennzeichnet haben.

69 Bücher

  1. Cover des Buches Sternstunden der Menschheit (ISBN: 9783150206393)
    Stefan Zweig

    Sternstunden der Menschheit

    (208)
    Aktuelle Rezension von: Timo_Janca

    Manch ausgewähltes Ereignis mag bekannt sein, jedoch versteht es Stefan Zweig die Geschichten emotional und mit tiefer Anteilnahme zu begleiten. Ihn interessieren die persönlichen Beweggründe und was die Betroffenen in der Stunde des Schicksals empfunden haben. Detailverliebte Beschreibungen und dramatische Sprache lassen u.a. die Entdeckung zweier Ozeane oder eine Episode aus Goethes Leben vor dem geistigen Auge lebendig entstehen.  

  2. Cover des Buches Im Land der weißen Wolke (ISBN: 9783404178766)
    Sarah Lark

    Im Land der weißen Wolke

    (471)
    Aktuelle Rezension von: Mikey

    Eines vorneweg: Dieses Buch ist in meinen Augen Trivialliteratur. Warum, begründe ich später.
    Es ist die Geschichte zweier Frauen, Helen und Gwyneira, die sich auf einem Schiff von England Richtung Neuseeland kennen lernen. Beide haben die Reise angetreten, um sich zu verheiraten. Gwyneira, weil sie ihr zukünftiger Schwiegervater Gerald, seines Zeichens Schafsbaron, für seinen Sohn Lukas mehr oder weniger in einem Kartenspiel gegen ihren Vater „gewonnen“ hat (dies allerdings mit Augenzwinkern, sie hätte auch nein sagen können), Helen, weil sie sich auf eine Anzeige der presbyterianischen Gemeinde in Christchurch beworben hat, die für ihre männlichen Gemeindemitglieder Frauen sucht. Sie finanziert ihre Überfahrt mit der Betreuung einer Gruppe von Waisenmädchen, die für Dienstbarkeiten ansässiger Familien vermittelt wurden.
    Daraus ergibt sich die Tatsache, dass beide Frauen nichts über ihre zukünftigen Ehemänner wissen, daraus ergeben sich auch die Komplikationen des Romanes. Zufall soll es sein, dass beider Frauen zukünftige Ehemänner Nachbarn sind, Zufall ist es auch, dass Helens zukünftiger Ehemann Howard und Gerald Erzfeinde bis aufs Blut sind. Damit ist alles angerichtet, was ein Familiendrama braucht.


    Es liegt auf der Hand, dass beide Ehekandidaten nicht das halten, was sich die beiden Frauen versprochen haben. Dabei hat Gwyneira eigentlich noch Glück. Lukas ist ein Gentleman durch und durch, stets zuvorkommend, gebildet, an Kunst interessiert… Dumm nur, dass er sich eigentlich mehr für Männer interessiert, was ihm wohl zum Zeitpunkt der Heirat noch nicht recht bewusst war. So kommt es immer wieder zu missglückten Versuchen, die Ehe zu vollziehen; Gerald will nämlich unbedingt einen männlichen Erben, wird nun auch wegen des Ausbleibens immer unleidlicher.
    Helen dagegen hat echt in die Schei...e gegriffen, ihr Mann, ehemaliger Kompagnon von Gerald und mit diesem heillos verfehdet, ist jähzornig bis aufs Blut.
    Die verzweifelten Versuche von Gwyneira und Lukas, einen Sohn zu bekommen und Geralds zunehmende Aggressivität wegen des Ausbleibens lassen Gwyneira indes nach einem „Ersatzerzeuger“ suchen, natürlich kommt dabei auch die Liebe ins Spiel. Ergebnis der Bemühungen ist (ins Geralds Augen leider) „nur“ ein Mädchen. Helen dagegen gebärt Howard einen Sohn. Als Gerald davon erfährt, dass seinem Erzfeind ein männlicher Erbe geboren wurde, was ihm versagt blieb, kommt es zur Eskalation…


    Ich muss sagen, die Geschichte wäre eine gute Vorlage für eine Verfilmung, alles was ein guter Kino- oder Fernsehfilm braucht. Für einen guten Roman ist alles zu glatt. Typisch für diese Art Roman ist die „Kurzgefasstheit“ der Erzählweise. Die Dinge (sag ich jetzt mal) entwickeln sich nicht, sie werden einfach als gegeben erzählt. Alles wirkt sehr sprunghaft. „Zwei Sunden später…“ oder „“Zwei Monate später…“ zum Beispiel war etwas dann so oder so, wie, warum, weshalb wird nicht erzählt. Ich hätte mich vielleicht trotzdem dazu hinreißen lassen, 4 Sterne zu vergeben; die Geschichte ist spannend und 800 Seiten ist ein guter Umfang für eine Familiensaga. Aber mir sind es alles ein paar zu viele „Zufälle“. Helen und Gwyneira bleiben natürlich miteinander verbunden, werden durch ihre Kinder gar zu einer Familie (das wirkt auch gut als Eskalationsstoff, denn das erinnert durch deren verfeindete Väter anfangs sehr an "Romeo und Julia), auch die Geschichte der Waisenkinder grätscht unnötigerweise immer wieder dazwischen. Diese haben entweder totales Glück mit ihrer Anstellung oder totales Pech, dazwischen gibt es nichts.
     Was mir aber die 4 Sterne unmöglich zu vergeben gemacht hat, ist das Ende. Nicht nur, dass wirklich alle Akteure, die unsympathisch, schlecht oder einfach unpassend sind, am Ende sterben, es geht alles gut aus wie im Märchen. Und am Ende des Romanes geht alles sehr sehr schnell. Da werden schon mal zwischen 2 Kapiteln Jahre übersprungen. Es bleibt wieder mal das Gefühl zurück, der Author, die Authorin hatte am Ende keine rechte Lust mehr.


    Also 3 Sterne.
    Dieses Buch ist der erste Teil einer Trilogie. "Im Land der weißen Wolke" ist aber in sich abgeschlossen. Die Bücher der Trilogie scheinen nur sehr lose miteinander zusammenzuhängen. Also kein Grund, weiterzulesen...

  3. Cover des Buches Die Gestirne (ISBN: 9783442715145)
    Eleanor Catton

    Die Gestirne

    (138)
    Aktuelle Rezension von: Sanne54

    Walter Moody trifft 1866 nach schwerer Überfahrt in der neuseeländischen Hafenstadt Hokitika ein. Im Raucherzimmer des Hotels, in dem er absteigt, wird er durch die Erzählung von 12 Männern in eine Serie ungeklärter Mordfälle hineingezogen, die sich rund um das Goldgräbermilieu bewegen.

    Wer nun einen Kriminalroman erwartet oder einen historischen Roman, der wird enttäuscht sein. Catton strickt eher eine Art Sittenbildnis, entführt den Leser in ein wildes, unerschlossenes, abenteuerliches Neuseeland. 

    Ich habe das Buch von einer Freundin geschenkt bekommen, die selbst großer Neuseeland-Fan ist, mit dem Hinweis, dass man trotz der Komplexität dem Plots doch gut folgen kann, selbst wenn man den Roman mit Unterbrechungen liest. Und in der Tat tut es dem Romanvergnügen keinen Abbruch, wenn man ihn immer wieder zur Hand nimmt, um weiterzulesen. Ich habe allerdings auch sehr lange benötigt, um ihn zu beenden.

    "Die Gestirne" ist ein sehr aufwändig und kunstvoll (künstlich) konstruierter Roman. Die 12 Männer sind 12 Gestirnen (Sternzeichen und Planeten) zugeordnet, deren Konstellationen der Handlung entsprechen. Dazu kommt, dass der abnehmende Mond sich in der Kapitellänge widerspiegelt. Es ist einerseits ein Roman, den man mit Verstand lesen sollte, andererseits sollte man die Szenerie, in der er spielt genießen. Ich kann verstehen, dass manche Leser den Roman ermüdend finden, ich persönlich war am Ende aber fast enttäuscht, Neuseeland wieder verlassen zu müssen.

  4. Cover des Buches Das Gold der Maori (ISBN: 9783404260881)
    Sarah Lark

    Das Gold der Maori

    (218)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Michael sitzt in Gefangenschaft und mit Hilfe der listigen Lizzie kommt er frei und sie flüchten nach Neuseeland und heiraten. Kathleen musste hochschwanger einen widerlichen Viehhändler heiraten und sie zogen von Australien nach Neuseeland. Viele Jahre später treffen Kathleen und Michael in Neuseeland aufeinander und ihre alte Liebe entflammt, denn vor seiner Festnahme wollten sie flüchten und heiraten.

    Sarah Lark erzählt in prächtigen Bildern und entfaltet eine große Saga über Liebe, Hass und zeigt, dass wahre Hoffnung niemals stirbt.

  5. Cover des Buches Das Lied der Maori (ISBN: 9783404180080)
    Sarah Lark

    Das Lied der Maori

    (289)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Dieser zweite Band aus der Neuseeland-Reihe „Im Land der weißen Wolke“ handelt hauptsächlich von Gwyneiras und Helens Enkelinnen Kura und Elaine. Kura ist Halbmaori und eine Schönheit. Das weiß sie zu nützen und spannt nicht nur ihrer Cousine Elaine den Verlobten aus, sondern will auch noch eine bekannte Sängerin werden. Die Stimme dazu hätte sie, mit der Disziplin hapert es ein wenig. Und so verlässt sie Mann und Kind, um mit einem halbseidenen Impresario, der vor allem an sich selbst denkt, durchzubrennen. 

    Die verlassene Elaine, die sich für Pferde, Hunde und Schafe interessiert, heiratet einen Farmer, der sich als gewalttätig entpuppt. Als sie auf ihn schießt, glaubt sie ihn tödlich verletzt zu haben und flieht. 

    Meine Meinung: 

    Der zweite Teil der Reihe hat sich gut lesen lassen. Die knapp 800 Seiten waren im Nu gelesen. 

    Die Geschichte selbst ist manchmal vorhersehbar. Hin und wieder musste ich schmunzeln. Und an anderer Stelle hätte ich der selbstsüchtigen Kura am liebsten die Pest an den Hals gewünscht. 

    Gut gelungen ist die Darstellung der Lebensweise der Menschen im Neuseeland des 19. Jahrhunderts. Träume, die nicht in Erfüllung gehen, Entbehrungen und dennoch Sehnsucht nach dem Land. Geschickt ist auch die Lebensart der Maori eingeflochten, die den europäischen, puritanischen Einwanderern mit ihren gänzlich anderen Moralvorstellungen, ziemlich barbarisch vorkommen müssen. Ein interessanter Fokus liegt auf der Musik der Maori. 

    Fazit: 

    Gerne gebe ich hier 4 Sterne und widme mich demnächst den anderen Bänden. 

     

  6. Cover des Buches Schnelles Geld (ISBN: 9781717968517)
    Wolfgang Müller

    Schnelles Geld

    (10)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „...Zum Reichtum führen viele Wege, die meisten von ihnen sind schmutzig...“


    Wir schreiben das Jahr 1398. Eine Seeräubercrew entert genau das Schiff, auf den sich die zwei Kisten mit der Siegprämie für den Deutschen Orden befinden. Doch lange können sie sich daran nicht erfreuen, denn ein Kriegsschiff kreuzt ihren Weg. Geert Schrober und Ocke Reinders fliehen mit dem Beiboot, auf dem sich auch die Kisten befinden.

    Dann wechselt die Geschichte ins Heute und Jetzt. Ole, Baulöwe von Friesland, will im Naturschutzgebiet ein Golfhotel errichten. Finanzieren soll das Helmfried von Baselitz, Inhaber einer Privatbank.

    Der Autor hat einen spannenden und abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Während sich in der Gegenwart die Wogen überschlagen, wird nach und nach in kurzen Episoden erzählt, welche verschlungenen Wege die beiden Kisten der Piraten nehmen.

    Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Das historische Geschehen wird mit einer Prise schwarzem Humor erzählt. In der Gegenwart dominieren eher Ironie und Sarkasmus. Dabei gefallen mir insbesondere die gekonnten politischen Anspielungen. Das liest sich zum Beispiel so:


    „...Seine Söhne, so wie auch die der anderen Politiker, besuchten Privatschulen, um später nach oben durchgereicht zu werden. Öffentlich lobte man natürlich die staatlichen Schulen...“


    Auch von Baselitz Meinung zur Bankenrettung ist nicht von der Hand zu weisen:


    „...Man war ja angeblich systemrelevant. Der dumme Michel hatte sie, auf Anraten von genau so dummen oder gekauften Politikern, alle gerettet...“


    Für Ole gilt es zwei Fragen zu klären: Wie zwingt man einen Politiker dazu, für das Golfhotel und gegen den Naturschutz zu stimmen? Wie erreicht man, dass ein Campingplatzbesitzer sein Land verkauft? In beiden Fällen kommt er auf sehr unkonventionelle Lösungen. Allerdings kann er nicht ahnen, dass gerade die Vergangenheit für sein Vorhaben kontraproduktiv ist.

    Der Autor verknüpft auf gekonnte Art unterschiedliche Probleme miteinander. Neben einem Goldrausch auf Fehmarn geht es um Korruption und Erpressung.

    Die Personen werden gut charakterisiert. Außerdem erfahre ich eine Menge über ihre Vergangenheit. Dabei wird deutlich, dass sich manche Eigenschaften und Vorlieben über Generationen vererbt haben.

    Mit den norddeutschen Dialekt hatte ich keinerlei Probleme. Er gibt der Geschichte ihre örtliche Authentizität.

    Für Abwechslung sorgen außerdem eingestreute Zeitungsartikel. Zu den sprachlichen und stilistischen Höhepunkten gehören für mich die Pressekonferenzen. Zum einen wird der Schlagabtausch gekonnt wiedergegeben, zum anderen zeigen sie, wie schnell sich die öffentliche Meinung ändert. Der Mensch ist anpassungsfähig. Die Presse auch!

    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. An einigen Stellen habe ich mich köstlich amüsiert, an anderen ist mir das Lachen fast im Halse stecken geblieben.


  7. Cover des Buches Die Sisters Brothers (ISBN: 9783442480043)
    Patrick deWitt

    Die Sisters Brothers

    (17)
    Aktuelle Rezension von: simonfun

    Eine Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten. Etwas holziger Schreibstil, gepaart mit vielen leeren Seiten zwischen den Kapiteln und zwei unnötigen Zwischenspielen ließen mich ratlos und unbefreidigt das Buch weglegen. Ich kann den Hype nicht nachvollziehen und werde mir den Film bestimmt nicht ansehen.
    Wie auch immer - Zeitverschwendung!

  8. Cover des Buches Fortunas Tochter (ISBN: 9783518463833)
    Isabel Allende

    Fortunas Tochter

    (190)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Eliza wurde als Baby in einem Waschpulverkarton ausgesetzt. Sie wächst im großen Haus von Miss Rose und deren Bruder Jeremy auf und bekommt eine hervorragende englische Erziehung. Alles endet an dem Tag, an dem Eliza feststellen muss, dass sie vom Angestellten ihres Ziehonkels schwanger ist – eine unauslöschliche Schande. Heimlich macht sie sich auf Joaquín zu suchen, der dem Ruf des Goldes nach Kalifornien gefolgt ist. Wenn er sie heiratet, wird alles gut. Doch die Suche dauert lange, Kalifornien ist groß und für eine alleinstehende, junge Frau gefährlich.

    Allendes Sprache ist überwältigend. Farbig, bildgewaltig und voller Poesie lässt sie das Chile und Kalifornien des 19. Jahrhunderts vor einem auferstehen. Brillant schildert sie längst vergangene Zeiten, lebendig und echt, dass man sich in ihnen zu bewegen meint.

    Leider konnte ich mich mit der Geschichte selbst überhaupt nicht anfreunden. Sie hat in mir gar nichts berührt. Der magische Sog fehlte. Auch nach 480 Seiten konnte das Buch kein Interesse in mir wecken. Sehr schade, doch für mich nicht das richtige.

  9. Cover des Buches Goldrausch in Alaska (ISBN: 9783866478572)
    Jack London

    Goldrausch in Alaska

    (7)
    Aktuelle Rezension von: laraelaina
    Das Buch enthält die besten Geschichten aus den Nordlanderzählungen. Es liest sich fast wie ein durchgehendes Buch mit zeitlichen Abständen zwischen den Kapiteln. Nicht nur Abenteuergeschichte, sondern auch psychologische und soziale Studie über Menschen, die unter schwierigsten Bedingungen miteinander auskommen müssen oder auch nicht.
  10. Cover des Buches Heart Rush im Yukon: Avery und Mr. Right (Liebesroman) (Yukon Love 3) (ISBN: B09ZPDW777)
    Lizzy Glass

    Heart Rush im Yukon: Avery und Mr. Right (Liebesroman) (Yukon Love 3)

    (12)
    Aktuelle Rezension von: Cloudy-73

    Es ist der 3. Teil der Reihe, aber alle lassen sich unabhängig voneinander lesen. 

    Das Buch ist aus drei Sichten als Ich-Erzählung geschrieben: Aus Averys, der Frau, bei der bisher keine Beziehung länger gehalten hat und deren lange Affäre mit dem verheirateten Mason plötzlich Folgen hat. Aus Masons, der immer schon in Avery verliebt war und vor den Trümmern seiner Ehe steht und aus Carters Sicht, der nur für eine Saison in dem Goldschürferdorf bleiben wollte und dort die Frau seines Lebens findet. 

    Es ist eine Dreiecksgeschichte, die komplizierter nicht sein könnte. Die jeweiligen Sichten haben mir sehr gut gefallen.

    Es wird emotional und leidenschaftlich. Auch tiefergehende Themen wie Mukoviszidose und Depressionen werden nicht ausgeklammert. 

    Alles in allem hat es mir sehr gut in Sweetriver Crossing gefallen und ich gebe gern eine Leseempfehlung für alle, die eine schöne Lovestory für zwischendurch lesen möchten.


  11. Cover des Buches Wolfsblut (ISBN: 9783746090900)
    Jack London

    Wolfsblut

    (260)
    Aktuelle Rezension von: Helena_Kawaii

    Bei „Wolfsblut“ handelt es sich um eine sehr schöne Geschichte welche aufzeigt, wie das Verhalten eines Tieres in positiver oder negativer Weise von außen beeinflusst wird.
    Jack Londons Schreibstil fand ich sehr passend, da sie Einblick in die Gefühle und Gedanken von „Wolfsblut“ gegeben hat, trotzdessen dass er halb Wolf halb Hund ist. Jedoch ist sein Schreibstil gleichermaßen etwas altertümlich, sodass ich am Anfang des Buches nur sehr schwer in die Geschichte einsteigen konnte. Wohlmöglich, ist die englische Originalfassung da die bessere Wahl.
    Jedoch war es auch inhaltlich am Anfang sehr schwer in die Geschehnisse reinzukommen, da der Schauplatz und auch die Charaktere sich oft wechseln. Erst ab 3/4 des Buches war ich so richtig drin und konnte das Lesen wirklich genießen. Es war zum Teilen langatmig obwohl das Buch relativ kurz ist. Andere Stellen gingen wiederum etwas zu schnell und waren nicht nachvollziehbar. Das ist auch der größte Kritikpunkt für mich an diesem Buch. Nichtsdestotrotz ist es eine sehr schöne Geschichte, welche mich stark berührt hat. Es zeigt auf, dass ein Tier nie wirklich böse Absichten hat, sondern nach Erfahrungen handelt. Es hat mir mal wieder verdeutlicht, wie grausam der Mensch wirklich ist und eigentlich das blutrünstige Tier von allen ist. Selbst ein vermeintlich böser Wolf ist nichts zum Menschen.
    Im Allgemeinen hat mich das Buch etwas an „Black Beauty“ erinnert.

    3 von 5 Sternen 

  12. Cover des Buches Der Ruf der Wildnis (ISBN: 9783150206461)
    Jack London

    Der Ruf der Wildnis

    (161)
    Aktuelle Rezension von: Pegasus1989

    Ich mag dieses Werk sehr gerne. Es beschreibt in spannenden Situationen, zu was ein Hund alles fähig sein kann. Egal ob Schlittenhund, Rettungshund, bester Freund des Menschen, Rudelführer und noch einiges mehr. In dieser Geschichte wird schön beschrieben, wie anpassungsfähig und treu ein Hund sowohl dem Menschen gegenüber ist, als auch der Wildnis. Schade nur, dass, wie am Anfang beschrieben, viele Leute Hunde wegen ihrer Vielfältigkeit auch missbrauchen oder falsch mit ihnen umgehen. Natürlich werden Hunde auch als Blindenhunde, Drogensuchhunde und weiteres gebraucht, was hier in diesem Buch nicht geschildert wird. Trotzdem gibt es einen schönen groben Überblick über die Vielfältigkeit und viele Charaktereigenschaften der Vierbeiner.

  13. Cover des Buches Der Azteke (ISBN: 9783596165223)
    Gary Jennings

    Der Azteke

    (49)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Der Autor Gary Jennings schildert in diesem Roman Aufstieg, Blüte und Untergang des Aztekenreiches. Sein Ich-Erzähler Mixtli steht als Berater, Krieger und Adliger der jeweiligen Herrscher des Aztekenreiches stets im Brennpunkt des Geschehens. Hierbei erfährt der Leser unglaublich viel über die Mythen, Religionen sowie das Regierungssystem der damaligen Zeit sowie über die Ankunft der spanischen Eroberer.  Dieses Buch ist voll mit einer Fülle historischer Details über das Leben der Azteken und beschwört ein eindringliches, authentisches Bild dieses Epoche herauf. Die Geschichte selbst ist fesselnd und spannend zu lesen, allerdings von einer nahezu unerträgliche Fülle an grausamen Begebenheiten. So übergibt sich der Ich-Erzähler Mixtli einmal auf einer verstümmelten Frau, von der sich später herausstellt, dass sie eine einstige Geliebte und nahe Verwandte von ihm gewesen ist. Es kommen auch zahlreiche Opferungen vor, wie beispielsweise die Opferung der einzigen Tochter des Ich-Erzählers, die auf eine besonders blutrünstige Weise ihr Leben lässt. Ich bin sicher, dass dieses Buch vielen Lesern gefallen wird, da es historisch nahezu einmalig recherchiert  ist und dabei sehr spannend zu lesen ist. Einmaliges Buch.

  14. Cover des Buches Great Big Beautiful Life (ISBN: 9783426284353)
    Emily Henry

    Great Big Beautiful Life

    (188)
    Aktuelle Rezension von: Sacide

    Anfangs konnte mich Margrets Geschichte leider nicht wirklich fesseln. Der Mittelteil zog sich für meinen Geschmack zu sehr, und ich hatte zeitweise Mühe, dranzubleiben. Die Handlung wirkte stellenweise langatmig, wodurch mein Interesse etwas nachließ.


    Doch gegen Ende wurde es endlich spannend. Eine unerwartete Wendung hat mich positiv überrascht – zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, wirklich mitfiebern zu können. Besonders ein bestimmter Handlungsstrang hat mir sehr gefallen und das Buch für mich etwas aufgewertet.


    Auch wenn es für mich nicht zu den besten Werken der Autorin zählt, war es letztlich eine solide Lektüre. Schade nur, dass es mich erst ganz am Schluss wirklich abholen konnte – sie hat definitiv schon stärkere Bücher geschrieben.


  15. Cover des Buches Neuland (ISBN: 9783453407145)
    Kurt Andersen

    Neuland

    (8)
    Aktuelle Rezension von: LiesaB
    Amerika im Jahr 1848. Ein junger Engländer will sein Glück in der Neuen Welt versuchen. Er hat seinen besten Freund bei einer Revolte in Paris verloren und nun hält ihn nichts mehr in der Alten Welt. Mit einem Segelschiff landet er in New York an und ist sofort begeistert von der Dynamik der Stadt und dem ungezwungenen Miteinander der Amerikaner. Er lernt neue Freunde kennen und das Abenteuer treibt ihn durch das Land bis nach San Franzisko. Hier wurde Gold gefunden. Kurt Andersen hat ein gewaltiges Werk geschaffen. Er nimmt uns mit in die Anfänge, die wilden Jahre von Amerika. Das macht er mit einer erstaunlichen Detailgenauigkeit. Das gesamte Werk ist Geschichtsunterricht pur. Der Schriftsteller hat unglaublich exakt recherchiert. Das macht das Buch sehr wertvoll. Warum dann aber nur drei Sterne? Leider verliert das Werk auf Grund dieser Tateilverliebtheit an Biss. Mitunter verliert sich der Autor in Nebensächlichkeiten, die keine Spannung zulassen. Stellenweiser fühlte ich mich sogar gelangweilt. Dieses Buch basiert auf Fakten, die mit einer Handlung untermalt ist. Die Protagonisten sind zwar gut herausgearbeitet und haben Charakter, die Gefühlswelt des Lesers wird aber leider so gut wie gar nicht angesprochen. Fazit: Ich kann dieses Buch als Wissensquelle mit gutem Gewissen empfehlen. Ein wahres Lesevergnügen war es leider für mich nicht.
  16. Cover des Buches Yukon (ISBN: 9783492970228)
    Dirk Rohrbach

    Yukon

    (5)
    Aktuelle Rezension von: Torsten78

    Obwohl das Buch eine Reiselektüre ist, geht es auch sehr stark um die Menschen, um die Begegnungen.

    Es geht los mit Tom, der Dirk beim Kanu bau hilft. Dirk möchte in einem Baumrindenkanu reisen, dass heute nur noch sehr wenige Menschen bauen können.

    ...

    Die vollständige Rezension findet sich hier:

    https://www.torstens-buecherecke.de/yukon-3000-kilometer-im-kanu-durch-kanada-und-alaska/


  17. Cover des Buches Blutklingen (ISBN: 9783453314832)
    Joe Abercrombie

    Blutklingen

    (51)
    Aktuelle Rezension von: Chris_Jeremy

    "Blutklingen" (OT: "Red Country"). Wer aufpasst weiß: Abercrombie ist mein God King der (Grim) Dark Fantasy (übrigens etwas, worüber ich demnächst ausführlich in meinem Podcast diskutieren werde 🤫) und so is auch Buch Sechs der "First Law"-Reihe wieder ein Bravourstück desillusionierter aufs-Maul-und-ans-Mentale-Literatur. Rancherin Scheu Süd und ihr Stiefvater Lamm jagen darin einer Bande von Kinderräubern nach, die Scheus jüngere Geschwister entführt haben. Das alles vor dem Hintergrund eines beispiellos euphorischen und schon bald mit der bitteren Realität konfrontierten Goldrausches, der im Westen von Starikland ausgebrochen ist...

    *

    Was Abercrombie aus Versatzstücken des klassischen und des Neo-Westerns spinnt ist zwischen Rachemotiven und abenteuerlicher Planwagentour vor allem wieder eine Charakterstudie in tiefem Moralgrau und der bitterbösen Abgründe: Prota- wie Antagonisten strampeln sich ab, um den Schatten ihrer Vergangenheit, den eigenen Faults und Flaws, der Unwiederbringlichkeit oder der Unüberwindbarkeit ihres Rufes zu entkommen. Glücksritter, Strolche, Drückeberger, skrupellose Mörder und Diebe, längst jenseits jeden vernünftigen Ideals - Abercrombie rührt einmal mehr in der hässlichen Ursuppe der (Un)Menschlichkeit.

    *

    Gold, Gier und das Streben, zwischen all dem wenigstens für einen Bruchteil der Zeit den Weg für das "Richtige" zu gehen: das präsentiert "Blutklingen" mal atemlos, mal schonungslos brutal, mal aber auch in sehr zurückgenommenem Tempo, wenn Abercrombie andeutet, dass da in all der ungezügelten Wildheit fast ein gutes Leben für die Charaktere möglich wäre. Aber eben nur fast. Gewohnt verbittert, rotzig und zynisch dabei der Humor, so unaufdringlich wie kalt und meist blutgetränkt die Erkenntnisse über das Sein und Nicht(anders)seinkönnen. Und believe it or not, aber ich hab geheult am Ende 😢😭😂

  18. Cover des Buches Alles Mythos! 20 populäre Irrtümer über den Wilden Westen (ISBN: 9783806224078)
    Alexander Emmerich

    Alles Mythos! 20 populäre Irrtümer über den Wilden Westen

    (20)
    Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos
    Aus der Reihe "Alles Mythos!" habe ich den Band des Autors Alexander Emmerich gelesen, der seine Promotion über Amerikanische Geschichte schrieb. Er lässt uns hier teilhaben an 20 populären Irrtümern über den Wilden Westen, Falschwissen oder ungenaues Wissen, das teils absichtlich durch Westernfilme und Romane verbreitet wurden und sich bis heute in unseren Köpfen halten.
    Ob es dabei um das Leben der Indianer geht, der Urbanisierung unwirtlicher Gegenden durch europäische Einwanderer, ob um bekannte Revolverhelden oder schlicht um das Leben und Wirken von Karl May, ich persönlich war manchmal fast erschlagen von der Informationsflut, die mir in jedem Kapitel entgegenkam.
    Hatte ich ursprünglich gedacht, ich würde hier kurz und knapp über Kleinigkeiten informiert, wurde mir schnell klar, dass ich ein fast 100 Jahre umfassendes Geschichtsbuch in den Händen halte, das nicht zeitlich chronologisch erzählt, sondern hinter einzelnen Stichpunkten genauer nachhakt und auf die Unsinnigkeiten bisheriger Meinungen aufmerksam macht. Dass es dabei natürlich in verschiedenen Kapiteln zur Wiederholung von Fakten kommt, ist nicht zu vermeiden und eher hilfreich.
    Ich hatte unzählige Aha-Effekte, bin neugierig geworden auf viele andere Bücher und Ausstellungen, auf Western Filme aller Art, mein Horizont der Bildung wurde erweitert, meine eingefahrene Meinung oft rehabilitiert und geändert, daher vergebe ich die volle Punktzahl und möchte das Buch jedem interessierten Leser empfehlen.
    Wer auch an der heutigen USA interessiert ist, viele kulturelle Entwicklungen, Gesetze und politischen Einstrellungen verstehen möchte, der kommt nicht umhin, sich mit der Eroberungsgeschichte zu befassen. Hier wird sie locker und mit Begeisterung erzählt, oft mit den dementsprechenden Verweisen, woher unser falsches Wissen stammt und warum dies über all die Jahre nie revidiert wurde.
    Trotz all der Lobhudelei über diese Ausgabe hoffe ich, dass der Verlag eine erweiterte Ausgabe veröffentlichen wird. Es wäre so hilfreich, geschichtliche Karten der USA mit Landesbegrenzungen, Trecktouren, Lebensräume verschiedenen Indianerstämme zur Hand zu haben. Freuen würde ich mich auch über Abbildungen der Vegetation, der Waffen, der vorgestellten Personen, viel gelesenes Wissen verliert sich doch sehr schnell, wenn man es nicht bildhaft unterstützt präsentiert bekommt.
    Zum Überlesen und Vergessen ist mir das zusammengetragene und liebevoll ausformulierte Wissen des Autors zu schade!

  19. Cover des Buches Kalifornische Sinfonie (ISBN: 9783732527786)
    Gwen Bristow

    Kalifornische Sinfonie

    (47)
    Aktuelle Rezension von: EleonoraCarpenter

    Dieses Werk von Gwen Bristow war das erste seiner Art, dass ich las. Ich bekam es als Geschenk von einer betagten Lehrerin und war sofort von dieser Art Roman verzaubert. Es folgtren noch andere Bücher dieser Art, doch dieses ist mein Favorit.

    Die Geschichte klingt sehr authentisch, ohne unnötig grob zu sein. Man spürt förmlich Garnets Abenteuerlust und leidet mit ihr, als sie nicht mehr weiß wie es weitergehen soll. 

    Ja, da schließe ich mich einer anderen Rzension an: Das Buch hat manchmal etwas Länge, doch die Spannung bleibt erhalten und ein wenig Erholung zwischen den Highlights ist ja auch nicht schlecht.  

    Die Charaktere sind super gewählt und ich mag sie alle. Florinda, Texas und John. Obwohl ich ihn, wenn er manchmal gar so steif rüberkommt, schütteln könnte. Aber so waren die Männer früher eben - nur keine Gefühle zeigen...

    Von mir eine klare Leseempfehlung, denn das Buch verführt einem zum Träumen!

  20. Cover des Buches Wolf Road - Die Angst ist immer einen Schritt voraus (ISBN: 9783038800040)
    Beth Lewis

    Wolf Road - Die Angst ist immer einen Schritt voraus

    (28)
    Aktuelle Rezension von: denise7xy

    Erster Satz

    Ich saß oben in der Eiche einen Ast zwischen den Knien, und beobachtete den tätowierten Mann, der im Schnee herumstapfte.

    Meinung

    Als kleines Kind verirrte Elka sich im Wald und traf auf Trapper, der sie bei sich aufnahm und ihre alles über das Leben in der Wildnis beibrachte. Als sie Jahre später erfährt, dass er ein Serienmörder ist, flieht sie vor ihm und dem Gesetz, welches  sie als Komplizen sieht. Durch eine kaputte Welt, fremden Sitten und Menschen, bahnt sie sich einen Weg, auf der Suche nach ihren Eltern. Doch Trapper ist ihr dicht auf den Fersen.

    Elka erzählt ihre Vergangenheit, wie sie zu Trapper kam, was er ihr beibrachte und welche Bedeutung er für sie hatte, bevor  sie am Anfang ihrer langen und beschwerlichen Reise angelangt. Im Laufe der Geschichte reflektiert sie oftmals Geschehenes, erinnert sich an Verdrängtes und verfällt ein ums andere Mal in Selbstzweifel. Der Schreibstil war flüssig zu lesen.
    Mit dem Setting hatte ich zu Beginn Schwierigkeiten, weil ich mir die Richtung nicht wirklich vorstellen konnte. Auch im Nachhinein denke ich, dass das dystopische Setting nicht wirklich von Nöten war, denn es wurde nur teils oder gar nicht erklärt, viel mehr fühlte sich es sich wie ein Western an, was wohl auch dem Goldsuchen geschuldet ist, welches häufiger zum Gespräch kommt.

    Charaktere

    Elka war mit viel Wissen über das Leben in der Wildnis ausgestattet, war aber meist unkonzentriert und teilweise zu naiv, was ihr einige Probleme bescherte. Im Laufe der Geschichte wird ihre immer mehr bewusst, was sie die letzten Jahre über verdrängt und übersehen hat. Es gefiel mir, wie sie sich damit auseinandergesetzt hat, aber insgesamt bin ich einfach nicht mit ihr warm geworden. Das Naive ging mir teilweise doch sehr auf die Nerven.


    Elka trifft auf die unterschiedlichsten Leute,, mal gutherzig, meistens jedoch auf ihren eigenen Vorteil aus. 

    Die Präsenteste ist Penelope. Zu Beginn wusste ich gar nichts mit ihr anzufangen, aber ihre Rolle ist äußerst wichtig für Elkas Entwicklung. Sie ist auf andere Weise als die Protagonistin eine Kämpferin. Das Zusammenspiel zwischen den Beiden war am Ende jedoch teils komisch, ihre Reaktionen nicht immer ganz nachvollziehbar.

    Fazit

    Das Setting war wenig involviert und somit eigentlich überflüssig, Elkas geistliche Entwicklung und Reflektion sehr stark. Insgesamt solide, auch wenn es am Ende meine volle Aufmerksamkeit nicht mehr für sich gewinnen konnte. 3 Sterne 

  21. Cover des Buches Centennial (ISBN: 1439564388)
    James A. Michener

    Centennial

    (22)
    Aktuelle Rezension von: SiCollier
    Achtung: diese Rezi bezieht sich ausschließlich auf die deutsche Übersetzung, nicht auf das von Michener geschriebene grandiose Buch! Meine Meinung dazu habe ich hier:
    http://www.lovelybooks.de/autor/James-A.-Michener/Centennial-144597260-w/rezension/1039427913/
    geschrieben.

    Wie man so etwas eine „Übersetzung“ nennen kann, entzieht sich meinem Verständnis.

    Eine Faustregel für Übersetzungen aus dem Englisch besagt mW, daß die deutsche Version ca. 15% länger ist als die englische. Hier sind die Seitenzahlen für Original und Übersetzung in etwa gleich. Und das dürfte recht genau zeigen, wie stark gekürzt wurde. Ich habe immer wieder Deutsch und Englisch verglichen. Mal fehlte ein Satz, mal ein Absatz. Dann wieder war ein ganzer Absatz in einen Nebensatz zusammengefaßt worden. Und es gab auch die Stellen, an denen ganze Seiten des Originals fehlten. Einmal knapp fünf fehlende Seiten am Stück!

    Die Rahmenhandlung findet in der deutschen Version nur am Anfang und Ende statt. Jedoch wird im Original jedes Kapitel mit einem Einwurf derselben abgeschlossen, in dem sich weitere Informationen zum Inhalt des gerade Gelesenen finden. Diese Erläuterungen fehlen im Deutschen völlig.

    Besonders unangenehm ist mir die Veränderung der Figuren aufgestoßen. So wurde vieles, was mit Religion zu tun hat (Sätze, in denen etwa stand, daß sie sonntags zum Gottesdienst gingen oder beteten) weg gelassen, während negative Aussagen zu diesem Thema im Buch blieben. Hierdurch wird die Charakterisierung der Figuren wie die Intention des Autors selbst verfälscht. An einer Stelle vergaß man anscheinend das Herausnehmen, so daß einer der Protagonisten wie aus heiterem Himmel betet, ohne daß man so recht weiß weshalb.

    Aufgefallen sind mir die Unterschiede, weil ich mich über die holprige Sprache gewundert habe. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ein Buch, das ich stilistisch eher mittelmäßig bis mangelhaft einstufen würde, so einen Erfolg haben konnte. Deshalb habe ich ins Original gelesen und verglichen. Und festgestellt, daß das Original ein ganz anderes Kaliber ist. Zwar ist die Sprache eher nüchtern, aber sehr deutlich über dem Niveau der deutschen „Übersetzung“. Eben auf einem solchen, wie man es von so einem Buch erwarten darf.

    Ich habe dann nach etwa 190 Seiten auf die Originalversion gewechselt. Und immer, wenn mir etwas nicht ganz klar war und ich in der deutschen Ausgabe lesen wollte, wie das übersetzt wurde - fehlte das dort. Die Übersetzer konnten mit manchen Begriffen anscheinend auch nicht so richtig etwas anfangen und haben es einfach weggelassen.

    Für mich steht fest, daß ich von Michener noch weitere Bücher lesen werde. Aber sicherlich nicht in deutscher „Übersetzung“, sondern gleich im Original.

    „Centennial / Colorado Saga“ ist ein sehr lohnendes Buch. Aber wenn man lesen möchte, was der Autor (vollinhaltlich) geschrieben hat, muß man zur amerikanischen Ausgabe greifen. Die deutsche ist meiner persönlichen Meinung nach zensiert, verfälscht und sprachlich - im Gegensatz zur Vorlage - eher mittelmäßig.

    Und wie man den Satz:
    "Could be," Garret said. "It damn well could be."
    ins Deutsche "übersetzen" kann als:
    "Doch Garret war eingeschlafen."
    wird wohl ewig zu den ungelösten Rätseln dieses Universums zählen.
  22. Cover des Buches The Luminaries (ISBN: B00Q60RWHM)
    Eleanor Catton

    The Luminaries

    (17)
    Aktuelle Rezension von: Elisabeth_Rettelbach

    Ich mag historische Roman sehr, daher habe ich mir auch diesen gekauft. Was soll ich sagen, wirklich mal etwas ganz anderes! Viele schreiben, der Roman sei langatmig und es passiere nicht wirklich viel Action. Das stimmt teilweise, auch für mich gab es Strecken, wo ich gerne mal 15 Seiten überblättert hätte. Die Handlung ist sehr komplex und man muss als Leser aufpassen, dass man noch weiß, was eigentlich grad los ist. Und doch fesselt der Plot und vor allem die wunderbar poetische, bildhafte Sprache. Wer so etwas mag, ist hier wirklich richtig. Oft habe ich mir Sätze sogar notiert, weil sie so wunderschön waren. 

    Walter Moody kommt 1866 in Neuseeland in Hokitika, einer rauen Goldgräberstadt an an. Im Crown Hotel, trifft er auf zwölf ihm unbekannte Männer des Ortes. Jeder scheint irgendwie suspekt oder seltsam, doch sie sind hier, um rätselhafte Verbrechen aufzuklären, die sich in letzter Zeit ereignet haben. Das Buch hat verschiedene Handlungsstränge und geht teils auch in der Zeit zurück, wobei sich die Stränge langsam zusammenziehen. 

    Ein Stern Abzug für die langatmigen Stellen, aber wirklich zu empfehlen, wenn jemand Durchhaltevermögen hat.


  23. Cover des Buches Die Gestirne (ISBN: 9783844519082)
    Eleanor Catton

    Die Gestirne

    (11)
    Aktuelle Rezension von: Shannon

    10 Jahre lang hatte ich dieses Buch auf meinem SuB liegen und habe es aufgrund der stark polarisierten Kritiken nicht gelesen. Nun habe ich mich eines Besseren besonnen und wurde mit einem unglaublichen Leseerlebnis belohnt. Warum die Buchbesprechungen so durchwachsen sind, leuchtet mir nun ein und ich möchte anhand einer eigenen Kritik darauf eingehen und meinen Eindruck schildern.

     


    1. Aspekt – Der Plot


     

    Wir befinden uns in einer kleinen neuseeländischen Goldgräberstadt in den 1860ern des 19. Jahrhunderts. Ein schottischer Rechtsanwalt kommt nach einer abenteuerlichen Schiffsreise hier an und sucht Schutz und Gesellschaft im Rauchersalon eines Hotels, wo er auf 12 Männer trifft, die in einer Geheimbesprechung, die Stadtereignisse der letzten Wochen aufdröseln wollen. Unser Schotte namens Moody befindet sich sofort in einer Welt krimineller Verstrickungen, geisterhafter Erscheinungen und durchtriebener Machenschaften rund um einen ermordeten Einsiedler, einer Hure namens Anna und einem verschwundenen Goldschatz, der verschwindet, wieder auftaucht und wieder verschwindet…

     


    1. Aspekt – Die Astrologie


     

    Die Handlung wird uns eingewebt in einen dichten Kokon aus Astrologie, astrologischen Zeichnungen, Planetenstellungen und Tierkreiszeichen präsentiert. Sie sind jedem Kapitel vorangestellt und mit ihrer Hilfe erkennt man schon bald Gesetzmäßigkeiten im Auftauchen gewisser Protagonisten und in ihrem Tun.

     


    1. Aspekt – Die Sprache und der Aufbau


     

    Catton hat ihren Dickens gelesen. Hier wird eindeutig „viktorianisch“ gesprochen und hätte es einen Neuseelandroman aus dieser Zeitepoche gegeben – er würde genauso klingen und sich lesen lassen müssen. Sie hat von der damaligen Literatur vor allem die erklärenden, langen Überschriften übernommen in denen ein Gros der Handlung vorweggenommen und dem Leser in einer Kurzfassung dargelegt wird. Tatsächlich machen gegen Ende hin die Überschriften gegenüber den Kapitelinhalten wesentlich mehr aus, was einer weiteren stilistischen Methode geschuldet ist, derer sich Catton bedient. Sie schreibt jedes Kapitel halb so lang wie das vorhergegangene. Im englischen Original bedeutet dies – 1. Kapitel 400 Seiten, 2. Kapitel 200 Seiten, 3. Kapitel 100 Seiten, etc. … Mehr als jeder andere Umstand trägt dies wohl zu den negativen Rezensionen des Buches bei, da vor allem das umfangreiche erste Kapitel die potentielle Leserschaft gewaltig abschreckt. 

     

     

    Was halte ich von den einzelnen Punkten?

     

    Der Plot ist einzigartig. Er ist wohldurchdacht und sehr spannend. Wie es der Autorin gelingt, die einzelnen Stränge zusammen zu weben ist schlichtweg großartig. Wir dürfen nicht vergessen, dass allein die 12 Tierkreiszeichen und die entsprechenden Charaktere im Buch unterscheidbar sein müssen und das gelingt ihr sehr gut – und dann kommen noch die Planeten und ihre jeweiligen Charaktere dazu. Wir lernen eine Siedlerwelt im 19. Jahrhundert kennen und zwar wirklich gut – alle sozialen Schichten sind vertreten – vom chinesischen Opiumhändler über den Maori bis zum Spediteur und aufstrebenden Politiker. Auch wenn ich mir die Namen anfangs nicht merken konnte, arbeitet sie die Charaktereigenschaften der Leute so heraus, dass sie deutlich unterscheidbar sind und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ihre Motive und Lebenswelten werden dargelegt und prägen vor allem dieses verfluchte erste Kapitel, über das so viele negative Stimmen im Internet zu finden sind. Der Plot ergibt zu jeder Zeit Sinn, auch wenn Catton ihn wendet und dreht, wie die Protagonisten ihn grad gerne hätten. Wir haben einen starken Hauch Mystery über allem, eine geniale Séance-Szene, ein Gerichtsdrama, in dem endlich auch Cattons Humor voll durchbricht, eine Geistererscheinung und eine Liebesgeschichte. 

     

    Ist die übergreifende Einteilung in astrologische Elemente sinnvoll? Vielleicht ist sie das nicht, aber sie findet sicherlich ihre geneigten Leser. Und tatsächlich würde das Element der Liebesgeschichte ohne sie in dieser Form nicht sinngemäß funktionieren. Außerdem trägt sie einen weiteren Hauch Mystik bei und der gefällt mir hier recht gut.

     

    Die Konstruiertheit des Kapitelaufbaus und des Plots wurde vielfältig kritisiert. Gegen Ende hin, wo die Überschriften wirklich schon länger sind als die Kapitel selbst, lies sie mich schmunzeln, ansonsten fand ich sie nicht störend. Irgendwie verwundert mich dieser Vorwurf auch, denn ehrlich – ich kenne keinen einzigen Autor, der sein Buch NICHT konstruiert. Und hier stört es mich nicht. Wenn ich diesem Buch Erin Morgensterns „The Starless Sea“ gegenüberstelle, werden hier die Konstruktionen wenigstens aufgelöst und ich habe eine Chance sie zu durchblicken – als Leser. Andere Werke bleiben kryptisch. Ich kann Catton hier keinen Vorwurf machen.

     

    Für mich war „Die Gestirne“ zu keinem Zeitpunkt langatmig. Es ist weitläufig, ausschweifend und zäh, aber nicht öd. Stört es mich wirklich als Leser, dass ich so lange und detaillierte Kapitel lesen muss? Nein! Denn ich wurde mit einer wunderschönen, authentisch wirkenden, historisch bereichernden Zeitreise ins Neuseeland der Siedler und Goldgräber belohnt, wie ich sie nie tatsächlich antreten kann – es sei denn in Büchern vom Format dieses Werkes. Und das finde ich fein! 

     

  24. Cover des Buches Lockendes Gold. (ISBN: B001NYK7B4)
    Jack London

    Lockendes Gold.

    (5)
    Noch keine Rezension vorhanden

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