Bücher mit dem Tag "goldstandard"

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7 Bücher

  1. Cover des Buches Die Plünderung der Welt (ISBN: 9783898798532)
    Dr. Michael Maier

    Die Plünderung der Welt

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Dieses Zitat stammt aus dem 10. Kapitel dieses Buches. Dort untersucht der Autor, was passieren würde, wenn jeder in seinem Keller eine legale Gelddruckmaschine hätte. Und dabei kommt er mit der gnadenlosen Logik menschlichen Verhaltens zu dem eindeutigen Schluss, dass die Gesellschaft in kurzer Zeit zerfallen und ein fürchterliches Chaos ausbrechen würde. In den bedeutenden Industriestaaten wird derzeit aber Geld in Massen in Umlauf gebracht, zwar nicht illegal von den Bewohnern, sondern völlig legal von den Zentralbanken. Leider spricht einiges dafür, dass dieser Irrsinn zu ähnlichen Resultaten führen wird. Nun könnte man glauben, dass dies im Buch ebenso plastisch erklärt wird, wie das am Beispiel privater Geldherstellung geschehen ist. Aber das passiert leider nicht.

    Mein Eindruck von diesem Text ist recht zwiespältig. Auf der einen Seite spricht der Autor viel Wahres aus. Aber andererseits bleibt er dabei fast immer merkwürdig unpräzise, obwohl er doch eigentlich über die theoretischen Hintergründe bestens Bescheid weiß. Unpräzise ist leider auch seine Sprache. So nennt Maier das durch die Zentralbanken neu erzeugte Geld "Falschgeld". Doch dieser Begriff ist eindeutig besetzt und trifft hier nicht zu. Er erzählt seinen Lesern auch, dass die Staaten Geld drucken. Das stimmt so nicht, wie er später selbst erklärt. Dann wieder wird der Inhalt wenigstens eines Buches so wiedergegeben, dass man einen völlig falschen Eindruck von seinem Inhalt bekommen muss ("Des Bankers neue Kleider"). Es gibt noch zahlreiche andere Stellen, an denen man sich fragen kann, ob hier die Sachlage wirklich adäquat beschrieben wurde.

    Wie soll man einen Text rezensieren, dessen Inhalt man weitestgehend für richtig hält, von dem man aber den Eindruck hat, dass der rote Faden oft fehlt, die Gedankenführung sprunghaft und diffus ist und dass ökonomisches Argumentieren zu oft durch Beispiele und Polemik verdrängt wird, man aber dennoch Sympathie für den Autor und sein Buch empfindet, weil er in seiner Grundaussage völlig recht hat?

    Der ökonomische Inhalt dieses Werkes lässt sich ganz kurz beschreiben. Wenn ohne Warendeckung die Papiergeldmenge erhöht wird, haben immer diejenigen den größten Vorteil, die dieses Geld zuerst in die Hände bekommen. Denn sie können mit neuem Geld noch zu alten Preisen kaufen. Je weiter dieses Geld in die Gesellschaft vordringt, desto nachteiliger wird seine Wirkung für die Empfänger. Am Ende kann bei exzessiver Geldmengenerweiterung eine Hyperinflation der Preise stehen, die die Letzten in der Kette völlig verarmen lässt. Da das neue Geld im Augenblick im Finanzsektor kreiselt, wird der extrem geringe Anteil der Superreichen an der Weltbevölkerung noch reicher, während der Rest immer ärmer wird. Da Geld in diesem System immer aus Schuld entsteht, werden am Ende die Schulden eingelöst werden müssen, wenn das Schneeballsystem zusammenbricht. Das Geld wird von den Konten derjenigen verschwinden, die es haben und sich nicht wehren können. Das war schon immer in der Vergangenheit so. Und das wird auch diesmal nicht anders sein. Zypern lieferte bereits die Blaupause.

    Der Autor versucht nun dieses ökonomische Gerüst mit den verschiedensten Geschichten, Sachverhalten und mit reichlich Emotionen aufzufüllen. Wer sich gerne aufregt, wird seine helle Freude an diesem Buch haben. Bereits die Sprache gibt darauf Hinweise. Maier liebt es, einen ganzen Absatz mit nur einem Satz zu füllen. Dann folgt ein weiterer solcher Absatz. Das bringt Theatralik, giert nach Aufmerksamkeit und heizt die Stimmung auf.

    Ein Physiker soll in seiner Doktorarbeit an der ETH Zürich ausgerechnet haben, dass 0,123 Prozent der Weltbevölkerung 80 Prozent vom Reichtum dieser Welt besitzen, berichtet Maier. Wie genau das nun gemeint ist, ist mir ehrlich gesagt nicht ganz deutlich geworden. Ich vermute auch mal, dass die ETH keine Doktortitel für Rechenaufgaben vergibt. Vielmehr wird der Doktorand wohl eine Methode entwickelt haben, wie man so etwas aus Netzwerkverbindungen der verschiedensten Arten schätzen (!) kann. Aber Genaues teilt Maier leider nicht mit. Das hält ihn jedoch auch nicht davon ab, eine für Kenner triviale mathematische Formel aus dieser Dissertation riesig vergrößert und ohne Erklärungen in sein Buch aufzunehmen. Seht her wie genial! Das ist genau so albern wie seine gelegentlichen Kurzabsätze.

    Jedenfalls reitet Maier anschließend auf diesen 0,123 und den 80 Prozent herum, um uns immer wieder zu zeigen, wie ungerecht es in der Welt zu geht. Dabei hat er ohne Zweifel recht, und er wird sicher ein Publikum finden, dass sich mit ihm aufregt. Ändern wird das alles jedoch nichts. Da er Baader gelesen hat und auch offenbar die Grundlagen der Österreichischen Schule der Nationalökonomie kennt und mit deren Sichtweise ständig arbeitet, verwundert dann am Ende seine seltsame Inkonsequenz. Er hätte doch wissen müssen, dass jedes staatliche Zwangsgeldsystem immer wieder zu diesen Exzessen, die er so anprangert, führen wird. Er selbst bringt auch historische Vergleiche, etwa denn von Griechenland jetzt und Deutschland nach 1918.

    Nur wenn man dem Staat das Monopol über unser Geld wegnimmt, besteht eine Hoffnung, aus dem ewigen Blasen- und Crash-Kreislauf auszubrechen. Doch so weit vermag Maier dann doch nicht zu gehen.

    Alles in allem ist dieses Buch ein echter Aufreger, wenn man dazu Lust hat. Sein eigentlicher Inhalt ist allerdings recht schmal, auch wenn es äußerlich ganz anders aussieht. Mit der Bewertung tue ich mich schwer. Ein Stern davon ist ein Sympathie-Bonus.
  2. Cover des Buches Wie eine Volkswirtschaft wächst ...: ... und warum sie abstürzt (ISBN: B0053O8ZLE)
  3. Cover des Buches Die Gold-Verschwörung (ISBN: 9783864450983)
    Ferdinand Lips

    Die Gold-Verschwörung

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    1) Fazit: Man wird hochwahrscheinlich kaum etwa Beßeres, Kompeteres & ehrlicheres zu diesen Themen finden. Mich hatte sehr erstaunt, daß von einem (hochrangigen) Bankier so viel Nützliches in Form von «Gold Wars" (Originaltitel) kommt!

    2) Über Lips (1931-2005)
    a) de.wikipedia Ferdinand_Lips
    b) Buch: "Geld, Gold und die Wahrheit", lovelybooks
    c) goldwars.org  larry-parks-interviewed-about-ferdinand-lips-and-gold-wars 
    d) gold-eagle.com  interview-ferdinand-lips
    d) finews.ch: "Wurde «Gold Wars» von wichtigen Medien totgeschwiegen?
    Barbara Lips, die Tochter des verstorbenen Schweizer Bankiers und Goldexperten Ferdinand Lips will das Vermächtnis ihres Vaters der Öffentlichkeit zugänglich machen. Demnächst publiziert sie über eine neue Website erstmals historische Dokumente aus seinem Schaffen, wie Recherchen von finews.ch"

    3) Werbe-/Klappentext/Kurzbeschreibung ("Gold Wars")
    a) goldseiten.de:
    Privatbankier "Ferdinand Lips war Mitbegründer und langjähriger Direktor der Bank Rothschild in Zürich. 1987 gründete er seine eigene Bank. Kein Zweiter kennt die internationalen Finanzmärkte, aber vor allem den Goldmarkt, besser als er. In diesem Buch erfahren Sie von einem absoluten Insider, warum der Goldmarkt seit über 40 Jahren von einer internationalen Macht- und Finanzelite manipuliert wird und warum ein freier Goldmarkt nicht existiert. Gold ist nicht irgendeine Ware. Gold ist das Barometer, das man beseitigen will. Gold ist Geld! Gold ist sogar mehr als Geld. Zusammen mit seinen ihm zugeschriebenen mystischen Eigenschaften hat es für die Menschheit eine entscheidende Bedeutung. Was Eingeweihte hinter den Kulissen schon lange wissen, enthüllt der Privatbankier hier schonungslos:

    - Warum der globale Zusammenbruch der Weltwirtschaft unmittelbar bevorsteht. Warum Gold das wichtigste Krisenmetall ist.

    • - Wo sich das Zentralbankgold der Deutschen tatsächlich befindet und ob überhaupt noch da ist.
    • - Wer die Schweiz dazu erpreßte, ihren Goldschatz zu verkaufen. Wer den Goldmarkt manipuliert und warum.
    • - Warum Sie zu Ihrem Schutz Gold kaufen sollten.

    »Ein spannender, schonungslos offener und sehr lesbarer [und verständlicher] Bericht - Ohne Zweifel das wichtigste Buch, das seit Jahren zum Thema Gold vorgelegt wurde.« Aus dem Börsenbrief "Gold & Money Intelligence" von Bruno Bandulet." https://www.goldseiten.de/shop/2--Die-Gold-Verschwoerung.html

  4. Cover des Buches Europa braucht den Euro nicht (ISBN: 9783421045621)
    Thilo Sarrazin

    Europa braucht den Euro nicht

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Vorabinfo Ich las das Buch nicht zu Ende ! Ob ihr meine Rezension folglich ernstnehmt, ist eure Sache. Einleitung In einem weiteren Buch, versucht Thilo Sarrazin dem deutschen Leser darzustellen, dass der Euro völlig unnötig ist. Zusammenfassung -entfällt ausnahmsweise, weil ich das Buch nicht komplett las- "Fazit" Ich las das Buch etwa zu einem Drittel und klappte es dann einfach zu. Noch viel stärker als sein voriges (äußerst umstrittenes) Buch -Deutschland schafft sich ab- scheint mir dieses hier äußerst populistisch zu sein. Während ich aus dem ersten noch eniges an Gedankengängen herausziehen konnte, schien es mir bei "Europa braucht dne Euro nich" so, dass ich den Titel lesen und es dann getrost weglegen kann. Was zum Henker wollte Sarrazin denn hiermit bewirken ? Seine Kernaussage ist völlig richtig, aber was soll denn sein Gekritzel ? Überladen mit Gedankenstrichen, "Tabellen", Textformatierungen, Hervorhebungen und persönlichen Informationen scheint mir, dass das Nötige auch durchaus auf einem Viertel der Seiten hätte geschrieben werden können. Ständig schweift er zu prahlerischen, exzessiven, biographischen Darstellungen ab und bringt provokante, sowie unnötige Aussagen. Keine Frage nennt er auch sehr gehaltvolle Punkte, wie den Goldstandard, die Abhängigkeit der EZB, das Verteilen der Schulden auf andere Länder im Euroraum. Aber sowas populistisches. Ehrlich.Nur weil er mit seiner Buchtitel-Aussage Recht behält, rechtfertigt das noch lange nicht diese unwissenschaftlichen, aufmerksamkeitheischenden Methoden. Dass es auch anders geht, haben andere Autoren zur Genüge gezeigt: Spethmann, Müller, etc.
  5. Cover des Buches Was Sie nicht wissen sollen! (ISBN: 9783938656136)
    Michael Morris

    Was Sie nicht wissen sollen!

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Dubhe
    Was steckt hinter dem anscheinenden Chaos der Wirtschaft? Was hat es mit dem Silber- und Goldmarkt auf sich? Wem gehört unsere westliche Welt? Kann sie überhaupt jemanden gehören? Wollen die Reichen wirklich, dass die Weltbevölkerung veringert wird? Wäre eine weltweite Währung vorstellbar? Oder was ist mit einer Weltregierung? Diese und noch mehr Fragen werden in dem Buch beantwortet. . Der Anfang des Buches zieht sich recht, wie der Autor des Buches auch in seinem Vorwort erwähnt, da er alle Begriffe zuerst einmal erklären muss, aber sobald man da durch ist, ist das Buch wirklich spannend. Am Ende übertreibt Michael Morris etwas, doch ich glaube, das stammt aus seiner Paranioa, die er teilweise auch zu Recht hat. Lest dieses Buch auch wenn es auf den ersten Blick verrückt erscheint! Ich glaube, der Autor hat in vielen Sachen Recht und er kann es auch hinterlegen mit literarischen Beweisstücken oder Dokumenten. Empfehlenswert, wenn man wissen will, wie es in der Welt und der westlichen Gesellschaft so zugeht, jedoch nicht offiziell, sondern hinter den Kulissen.
  6. Cover des Buches Die Kreatur von Jekyll Island (ISBN: 9783938516287)
    G Edward Griffin

    Die Kreatur von Jekyll Island

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Im Jahre 1910 trafen sich einige wenige Auserwählte auf der kleinen Ferieninsel Jekyll Island, um über eine Umstrukturierung des amerikanischen Bankensystems zu diskutieren. Die Macht der New Yorker Großbanken war in Gefahr, weil die Zahl regionaler Kreditanstalten enorm gestiegen war. Man ersann die Schaffung einer Zentralbank, die mit dem "Federal Reserve Act" von 1913 dann auch vom amerikanischen Gesetzgeber ins Leben gerufen wurde. Die FED befindet sich im Privatbesitz der New Yorker Großbanken und ist nach Meinung des Autors ein Kartell zum Schutze dieser Banken.

    Dafür führt er im 2. und 3. Kapitel eine Reihe von Argumenten und zahlreichen historischen Beispielen an. Das Spiel heißt Bailout und geht so: Eine Großbank ist pleite, weil sie schlecht gewirtschaftet hat. Anstatt sie (wie eine weniger große oder einen Industriebetrieb) in die Insolvenz gehen zu lassen, wird erklärt, dass sie ganz entscheidend für das System ist. In Wirklichkeit möchte man verhindern, dass andere Banken ihre Kredite verlieren. Man pumpt deshalb "frisches" Geld in die marode Bank, das man aber faktisch nicht hat, sondern erst per Mausklick erfinden muss. Anschließend drückt man dem ahnungslosen Steuerzahler die Lasten auf. Entweder direkt über höhere Steuern oder indirekt über eine höhere Inflationsrate. Ohne eine von den Banken gesteuerte Zentralbank wäre dies kaum möglich. Das ist eine der Kernaussagen des Buches und eine entscheidende Ursache für das sich fast 100 Jahre später abzeichnende Desaster.

    Im 4. Kapitel erklärt der Autor, dass nach seiner Meinung die heutigen Probleme der Spar- und Darlehensbranche noch auf die Große Depression der 1930er Jahre zurückzuführen sind. Das folgende Kapitel befasst sich mit der Konferenz von Bretton Woods, dem IWF und dessen überaus problematischen und für den Normalsterblichen völlig undurchsichtigen Streben nach einer Weltwährung, die es faktisch schon über die so genannten "Sonderziehungsrechte" gibt. Damit hätten wir eine weltweite FED mit all den im Weiteren noch beschriebenen katastrophalen Folgen. Im 6. Kapitel erbringt der Autor eine Reihe von Beispielen, die zeigen, dass das Bailout-Spiel auch international von der FED geführt wird. Dazu berechtigt sie ein Gesetz von 1980.

    Der zweite Teil des Buches, der die Kapitel 7 bis 10 umfasst, liefert dem Leser einen kurzen, aber vortrefflichen Kursus zum Thema Geld. Nicht ohne Grund wird dem Normalsterblichen gewöhnlich der Eindruck vermittelt, er könne dieses angeblich schwierige Thema sowieso nicht begreifen. Hat man aber nach dem Lesen dieser vier Kapitel die einfache Wahrheit erst einmal verstanden, dann wird einem noch viel mehr klar. Allein dafür lohnt sich der Kauf des Buches bereits.

    Zwischen dem Bankensystem und der Politik gab es spätestens seit der Erfindung des Zentralbanksystems eine geheime Bruderschaft. Regierungen garantieren dem Bankensystem, dass es faktisch machen kann, was es will, denn im Ernstfall haftet der Steuerzahler. Im Gegenzug fungiert das Bankensystem als nimmermüder Geldbeschaffer dauerhaft bankrotter Regierungen. Mit der Staatsverschuldung ist in der Regel eine Aufblähung der Geldmenge verbunden, die früher oder später zu Inflation führen wird. Doch bereits vorher kann es zu Exzessen ungeahnten Ausmaßes kommen, weil einfach zuviel Geld im Umlauf ist, das Anlage suchen muss.

    Frei schöpfbares Papiergeld führt zu Kriegen. Diese These erklärt der Autor im dritten Teil seines Buches an mehreren Beispielen. So hatte der Eintritt der USA in den ersten Weltkrieg weniger mit irgendwelchen hochtrabenden patriotischen Zielen, sondern mehr damit zu tun, dass riesige Kriegskredite an England und Frankreich bei einem deutschen Sieg zu platzen drohten. Solche Kreditmengen kann es nur geben, wenn man Geld aus dem Nichts erzeugen kann. Am Beispiel der beiden russischen Revolutionen von 1917 verdeutlicht der Autor das Wirken des Bankenkartells nach der Rothschild-Formel: Man finanziert alle. Das belebt das Geschäft, und man ist am Ende immer beim Sieger.

    Der vierte Teil des Buches ist der Geschichte der amerikanischen Zentralbanken gewidmet. Er beleuchtet den intensiven politischen Kampf um die amerikanische Währung in der Geschichte der USA, der 1913 mit der Installation der FED endgültig zugunsten des New Yorker Bankenkartells entschieden wurde.

    Zu Beginn des fünften Teils lernen wir, dass die internationalen Banken keine nationalen Interessen haben. Sie täuschen sie im besten Fall vielleicht noch vor. Ihr Ziel ist die Schaffung einer internationalen Finanzstruktur ähnlich der FED, der sie (siehe oben) bereits ein gutes Stück näher gekommen sind. Das wird gut getarnt vom breiten Publikum weder gesehen noch gar verstanden. Dieser Vertuschungstrick wurde bereits früher angewandt. Während die USA im 1. Weltkrieg standen und die Aufmerksamkeit den Kampfhandlungen galt, wurden heimlich still und leise viele Einschränkungen aus dem Federal Reserve Act von 1913 abgeschafft und die Geldmacht völlig in die Hände der FED gegeben. Mit dieser Macht ausgestattet erzeugte die FED nach Ansicht des Autors den Börsencrash von 1929 und die anschließende Große Depression. Ganz ähnlich wie in der jetzigen Krise hatte die FED zunächst die Märkte mit Dollars geflutet und so billiges Geld und wilde Spekulationen erzeugt und anschließend die Zinsen erhöht.

    Im 6. und letzten Teil seines Buches unternimmt der Autor eine kurze Zeitreise in die Zukunft, die selbst in einer optimistischen Variante katastrophal werden wird. Das mag in den Ohren der meisten Menschen völlig übertrieben klingen. Für diese Menschen kam allerdings auch die gegenwärtige Schuldenkrise Ende 2008 wie aus dem Nichts, obwohl sie bereits spätestens 2006 (und für Insider bereits 2003) klar erkennbar war.

    Am Ende seines Buches macht der Autor eine Reihe von Vorschlägen, wie man ein anderes System schaffen könnte. Leider sind diese Vorschläge sehr schwammig und auch etwas irreführend. Wenn man jetzt die vorhandenen FED-Dollars in irgendeinem sinnvollen Verhältnis in eine silbergestützte neue Währung umtauschen würde, hätte man überhaupt nichts gekonnt, denn die amerikanische Geldmenge hat schon lange nichts mehr mit der ihr eigentlich zugrunde liegenden Wirtschaft zu tun. Die Verfestigung dieses Zustandes würde immer wieder neue Krisen hervorrufen. Darüber hinaus kann eine Kopplung der US-Währung an ein Edelmetall vielleicht der US-Binnenwirtschaft helfen, sie führt aber unter anderem auch indirekt zu festen Wechselkursen zu anderen Währungen, wodurch wichtige Ausgleichsmechanismen zwischen den Volkswirtschaften wegfallen würden. Gegenwärtig könnte man außerdem davon ausgehen, dass die Möglichkeit Dollars in Edelmetalle zu tauschen, wohl zum Verlust sämtlicher Edelmetallreserven der USA führen würde. Keine Regierung würde das zulassen.

    Fazit.
    Wer etwas über unser Geld und das dahinter stehende System lernen möchte, dem werden mit diesem Buch sicherlich die Augen geöffnet. Es ist zwar ziemlich dick und auf die amerikanische Geschichte fixiert, aber es offenbart das wahre Spiel. Spätestens mit der auf die ganze Welt ausgedehnten amerikanischen Schuldenkrise wird deutlich, dass die Banken inzwischen das Wirtschaftssystem eines jeden Industriestaates dominieren, es für ihre Zwecke ausnutzen und erpressen können. Besserung ist erst zu erwarten, wenn alle Banken auf ihre ursprüngliche Rolle im System zurückgeschnitten werden und dabei nur mit Geld agieren dürften, das sie tatsächlich besitzen. Wer hingegen glaubt, dass lustige Bonus-Diskussionen das Problem beheben würden, ist schlicht naiv oder (freundlich ausgedrückt) befangen.
  7. Cover des Buches Das Silberkomplott (ISBN: 9783864453113)
    Reinhard Deutsch

    Das Silberkomplott

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Mehr oder minder zufällig ist mir die aus dem Jahr 2007 stammende 3. Auflage dieses Buches, das es inzwischen jedenfalls in einer neueren Auflage aus dem Jahr 2010 gibt, wieder in die Hände gekommen. Ich hatte mit der Lektüre dieses Buches vor Jahren begonnen und es dann aus den Augen verloren. Obwohl ich mir gleich klar machte, dass viele Aussagen aus dieser alten Auflage überholt sein dürften, fing ich an, diesen "alten Schinken" weiterzulesen. Die Aktualität der Probleme, die in diesem Buch angesprochen sind, ließ mich nicht mehr los. Insbesondere war ich gefangen von dem Umstand, dass die Finanzwirtschaft aus vielen Pleiten nichts dazugelernt hat. Außer neuen Gaunereien, mit denen die Morbidität unserer Geldwirtschaft verschleiert wird. Bange machen soll zwar bekanntlich nicht gelten. Wer sich jedoch vergegenwärtigt, auf welche Höhe seit 2007 die Staatsschulden in den USA und in unserer ach so stabilen Bundesrepublik gestiegen sind, dem muss das Gruseln kommen. 

    Wenn irgendwann eine taufrische Auflage erscheinen sollte, werde ich sie mir unbedingt zulegen.  Einen besseren Einblick in den unerschöpflichen Reichtum an Betrügereien, mit denen seit Jahrhunderten Menschen, Banken und Staaten Mitmenschen und das dumme Volk übervorteilt und hereingelegt haben, kann ich mir nicht vorstellen. Ein "Geld"-Panorama, angefangen von der Kauri-Muschel bis hin zu den neuesten Finanzprodukten. Einfach genial - zu welchen kriminellen Machenschaften sogar Staaten in der Lage sind, wenn es um die Ausnutzung der Dummheit der Menschen geht und wie leicht  sich die Menschen übertölpeln lassen, selbst im 21. Jahrhundert. 

    Noch ein Nachtrag: Was der Autor in der von mir rezensierten alten Ausgabe über e-Gold schreibt, ist selbstverständlich, wie so einiges Anderes, überholt. 

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