Bücher mit dem Tag "golo mann"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "golo mann" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (ISBN: 9783100479204)
    Golo Mann

    Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Auf den ersten Blick schreckt das Buch zum Lesen sicher so manchen ab, was nicht nur am Umfang, sondern auch am etwas sperrigen Titel liegt. Heute ist es ja geradezu modern nur wenige Jahre der Geschichte herauszugreifen oder ein einzelnes Thema. An eine solche, über Jahrzehnte reichende Darstellung wagt sich kaum mehr ein Historiker.

    Das Buch überzeugt durch seinen ungewöhnlichen Stil und die fulminante Sprache. Breit gefächert werden viele Hintergründe beleuchtet und dargestellt, die zum Verständnis der Geschichte und der Entscheidungen der Akteure wichtig sind und in anderen Geschichtswerken, die sich auf das bloße Vermitteln von Fakten beschränken fehlen. Entsprechend setzt das Buch geschichtliches Grundwissen unbedingt voraus und ist für jeden, der einmal schnell einen Einstieg erhalten möchte nicht geeignet.

    Für den Leser, der bereits ein gutes Wissensfundament hat, ist dieses Buch aber immer noch eine absolute Empfehlung.

  2. Cover des Buches Die Manns (ISBN: 9783596195664)
    Tilmann Lahme

    Die Manns

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Federfee

    Da ist sie nun, die Strafe für den Verstoß gegen das Buchkaufverbot ;-)

    Ich hatte mich sehr darauf gefreut, noch mehr über die Familie Thomas Manns zu erfahren, aber dieses Buch mit dem so interessanten Cover – ein Foto - habe ich abgebrochen. Normalerweise gebe ich dann keine Bewertung ab und schreibe schon gar keine Rezension. Aber da ich dem Buch zweimal eine Chance gegeben und zudem das ganze erste Kapitel 'Eine deutsche Familie' somit zweimal gelesen und immer noch keinen Zugang gefunden habe, erlaube ich mir ein Urteil und das fällt nicht gut aus.

    Wie kann man über ein so interessantes, vollgepacktes Leben so ein langweiliges Buch schreiben? Schon das Vorwort – Vorspiel genannt – das über die Ausbürgerung im Dezember 1936 durch das Naziregime berichtet, macht den Einstieg ins Buch nicht verlockend. Warum gerade das aus dem Leben der Familie? Warum nicht die Meinung des Autors, Fragen oder irgendetwas, das zum Weiterlesen verlockt?

    Zwar geht der Autor chronologisch vor, aber es wirkt auf mich doch zusammenhanglos und ohne Konzept aneinandergereiht, Stellen aus Briefen, Tagebüchern, Klaus Manns Autobiografie und anderen Biografien. Der Autor springt von einer Person zur anderen und für mich ist kein roter Faden erkennbar. Ein Beispiel:

    'Die Manie der Familie ist nicht so sehr die des Schreibens wie die des Veröffentlichens.' (schreibt Pierre Bertaux, ein Freund von Golo). Gleich folgt der nächste Abschnitt, ohne Zeilenabstand, lediglich eingerückt: 'Erika und Klaus Mann feiern eine Party. Sie dauert neun Monate (gemeint: spontane USA-Reise).

    Zwar gibt der Autor im Anhang akribisch seine Fundstellen an, aber man muss sich darüber im Klaren sein, dass zwar ein Brief an sich ein Faktum ist, dass aber auch die Auswahl von Fakten wertend sein kann.

    Inhaltlich fängt dieses Buch im Jahre 1922 an, wo Klaus und Erika schon etwas älter sind und wir mit ihren schulischen Schwierigkeiten konfrontiert werden. Auch wenn ich nur einen Teil des Buches gelesen habe, kann ich jetzt schon sagen, dass die Familie Thomas Mann mit ihren sechs Kindern sehr unsympathisch rüberkommt. Geradezu schockiert hat mich die Tatsache, dass sich der Vater wenig um seine Kinder kümmert, alles seiner Frau Katia überlässt, aber andererseits die älteren Kinder an seiner Verliebtheit in Klaus Heuser teilnehmen lässt. Noch schlimmer: er bevorzugt drei seiner Kinder und gibt offen zu, den Jüngsten nicht zu mögen.

    Wenn ich über eine berühmte, bekannte Familie lese, möchte ich etwas über das turbulente Familienleben erfahren und nicht in Einzelheiten, was z.B. der älteste Sohn Klaus Mann – der mir übrigens zu schwerpunktmäßig vorkommt – geschrieben und wen er getroffen hat. Wo bleibt etwas über das turbulente Familienleben, der Alltag dieser achtköpfigen Familie? Aufzeichnungen darüber gäbe es genug, denn Vater Thomas Mann hat akribisch Tagebuch geführt. Dass das alles fehlt und wird auch nicht durch ein paar Fotos wettgemacht.

    Ein sehr enttäuschendes Buch, das ich nicht weiter empfehlen kann.

  3. Cover des Buches Die Kinderbuchbrücke (ISBN: 9783956143922)
    Jella Lepman

    Die Kinderbuchbrücke

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Jonna_Struwe_Kinderbuchautorin

    Die Kinderbuchbrücke ist die autobiografische Erzählung von Jella Lippmann, die nach dem 2. Weltkrieg Kinder- und Jugendbücher aus aller Herrn Länder nach Deutschland brachte und damit den Grundstein legte für die Internationale Jugendbibliothek in München.

    Im Auftrag der amerikanischen Besatzer hat sie so den Boden bereitet für alle Kinderbuchkreativen in einem damals geistig verarmten Land, eine Herkulesarbeit, von der wir noch heute profitieren.
    Sie hat den Kindern geistige Nahrung gegeben, Seelentrost, einen Blick in die Welt, ihnen Flügel verliehen.
    Jella Lepmann war gebürtige Stuttgarterin, floh als Jüdin, Demokratin, Journalistin vor den Nazis nach England, kehrte im Auftrag der Amerikaner nach D zurück und war überzeugt: Wer solches Grausen wie unter den Nazis verhindern will, muss bei den Kindern anfangen. In Erich Kästner fand sie einen wichtigen Mitstreiter.

    Wie schade, dass ich erst nach 12 Jahren in Stuttgart von dieser großartigen Frau erfahren habe. Einen Besuch in der Internationalen Jugendbibliothek habe ich mir fest vorgenommen.

  4. Cover des Buches Das Jahrhundert der Manns (ISBN: 9783746632438)
  5. Cover des Buches Das Schloss der Schriftsteller (ISBN: 9783406791451)
    Uwe Neumahr

    Das Schloss der Schriftsteller

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Snowbird

    Von November 1945 bis Oktober 1946 fand in Nürnberg nichts Geringeres als der Hauptkriegsverbrecherprozess gegen die Nazis statt. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich die Crème de la Crème der schreibenden Zunft – Journalist*innen, Schriftsteller*innen, Kriegsberichterstatter*innen – in beeindruckend großer Zahl eingefunden hatte, um zu berichten. Dies war der erste Prozess in der Geschichte, bei dem der Rechtsgrundsatz nicht galt, dass niemand nach Gesetzen vor Gericht gestellt werden darf, die es zum Zeitpunkt der Tat noch nicht gab (S. 48). Dort begegneten sich bekannte und noch völlig unbekannte Autor*innen: Martha Gellhorn, John dos Passos, Erich Kästner, Willy Brandt, Marcus Wolf, Rebecca West, Erika Mann, Golo Mann, Elsa Triolet und viele mehr. Die meisten von ihnen waren im von den Alliierten konfiszierten Schloss der Famile von Faber-Castell, weltbekannt für ihre Bleistiftproduktion, untergebracht. Was vornehm klingt, war allerdings alles andere als luxuriös, das Schloss erwies sich als Massenunterkunft mit von vielen beklagter schlechter Verpflegung und unzureichenden hygienischen Verhältnissen. Wer es sich leisten konnte, logierte im Grand Hotel in Nürnberg. Die deutschen Pressevertreter*innen betraf das nicht, denn die mussten sich ihre Unterkünfte selbst suchen, was dem Fraternisierungsverbot geschuldet war. Bemerkenswert ist, dass das Gros der Reporter weiblichen Geschlechts war, ganz entgegen dem Prozess selbst, der über Chefankläger, Richter, Verteidiger, Zeugen und Angklagte männlich dominiert war. Auffällig auch, dass sich unter den 139 geladenen Zeugen lediglich 3 Juden befanden. Der Holocaust war nicht der Hauptbestandteil der Anklage (S. 24). Die menschliche Vorstellungskraft reichte zu jenem Zeitpunkt nicht aus, um dessen unermessliches Ausmaß erfassen zu können, man hielt die Berichte sowjetischer Zeugen für übertrieben und befürchtete, dass die Aussagen jüdischer Zeugen aus Rache unkorrekt ausfallen könnten und wenig zuverlässig seien – aus heutiger Sicht, mit heutigem Kenntnisstand absolut unfassbar. Dies sind nur ein paar wenige Fakten, die ich durch die Lektüre dieses Buches gelernt habe. Sehr gerne würde ich detaillierter auf noch mehr Punkte eingehen, doch damit würde ich hier den Rahmen sprengen.


    Das Buch ist so konzipiert, dass etwa 15 der Berichterstatter*innen ein eigenes Kapitel eingeräumt wird, in dem es um ihre Haltung zum Prozess, zu den Deutschen, um ihre Rolle bzw ihr Schicksal während des Krieges und um ihren persönlichen Lebensweg inklusive Wegbegleiter geht. Damit wählt der Verfasser eine sehr multiperspektivische Sichtweise, denn die Bewertungen über den Prozess, die Haltung zu den Deutschen und die Vorstellungen, wie es mit Deutschland weitergehen sollte, waren zum Teil sehr konträr. Diese vielen Sichtweisen, alle für sich gut begründet und nachvollziehbar, haben die Lektüre für mich spannend gemacht. Interessant ist auch, dass der Prozess teilweise als sehr langweilig empfunden wurde, stundenlanges Vorlesen von vielen Seiten Aktenmaterial in trockenem Amtsdeutsch war nichts, was die Reporter*innen für ihre Berichterstattung verwerten konnten. Die Konsequenz war, dass einige Verfasser*innen von mehr oder weniger dichterischer Freiheit Gebrauch machten, um ihre Texte interessanter und spektakulärer zu gestalten. Einige hatten ganz andere Probleme, Willy Brandt zum Beispiel, der als norwegischer Journalist anwesend war, konnte nicht nach Oslo kabeln, weil es keine direkte Verbindung gab, sondern musste den Umweg über London nehmen. Demzufolge erschienen seine Berichte mit drei Tagen Verspätung in den norwegischen Zeitungen, damit hatte er ein Aktualitätsproblem, dass er über seine Art des Berichtens lösen musste. Die Beiträge der sowjetischen Journalisten durchliefen die Zensur, denn die sowjetische Führung hatte kein Interesse daran, ihrem Volk alle Informationen zugänglich zu machen, zu ähnlich waren die Verbrechen der Nazis ihren eigenen politischen Praktiken. 


    Das Buch ist populärwissenschatlich geschrieben und sehr unterhaltsam zu lesen. Wer „Februar 33“ von Uwe Wittstock oder „Liebe in Zeiten des Hasses“ von Jörg Illies mag, kommt hier auf seine Kosten. Es lohnt sich, das Buch mit dem Bleistift zu lesen und sich Notizen zu machen, weil es eine Fülle von Informationen birgt, die man sonst allzu schnell wieder vergisst, und das wäre schade. Es gibt sehr viele Verweise auf die schriftstellerischen Prozesse der Journalist*innen, und ich habe große Lust bekommen, mich mit einigen dieser Autor*innen in Zukunft noch eingehender zu befassen, auch das ist eine Leistung dieses Buches. Obwohl die Lektüre aufgrund es behandelten Themas nicht immer Freude macht, sondern ganz im Gegenteil stellenweise sehr schwer verdaulich ist, habe ich das Buch sehr gerne gelesen und es hat mir großen Wissenszuwachs beschert. Uneingeschränkte Leseempfehlung!


  6. Cover des Buches Literarischer Kalender 2005 (ISBN: 9783109907005)
  7. Cover des Buches Das Schloss der Schriftsteller: Nürnberg ´46. Treffen am Abgrund (ISBN: B0BTJB15S1)
  8. Cover des Buches Katia Mann (ISBN: 9783548604817)
  9. Cover des Buches Pazifik Exil (ISBN: 9783596174348)
    Michael Lentz

    Pazifik Exil

     (19)
    Aktuelle Rezension von: dominona
    Tja, manche Bücher sind wie die Weltmeisterschaft im Gewichtheben, da kommt immer mehr dazu, ach ein bisschen geht noch, und plötzlich ist es zu viel.
    Die Idee, das Exil-Dasein einfangen zu wollen, indem man bekannte deutsche Schriftsteller, die es allesamt wirklich zur Zeit des Dritten Reichs ins Exil zog, am Pazifik zusammen kommen lässt, ist gut. Man kann historisch genau bleiben, hier und da aus Werken und Originaldokumenten zitieren und dann passt das schon. Leider nicht, denn es verkommt zu einer Art Puppentheater, literarisch hochwertig zwar, aber dennoch nur eine Skizze, ein Versuch mit schalem Nachgeschmack.
  10. Cover des Buches Die Kinder der Manns (ISBN: 9783899407747)
  11. Cover des Buches Frau Thomas Mann (ISBN: 9783499629778)
    Inge Jens

    Frau Thomas Mann

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Federfee

    Thomas Mann, immer nur Thomas Mann, Thomas Mann, der große Poet, einer der bedeutendsten deutschen, weltweit bekannten Autoren, der Wortmagier, der 'Zauberer', wie ihn auch seine Kinder nannten. Aber was wäre er ohne Katia gewesen, seine Frau Katharina Pringsheim, Frau Thomas Mann, wie sie sich ohne Scheu manchmal selber nannte! Dabei soll niemand denken, sie sei ein Heimchen, eine untergeordnete Frau oder gar 'Zubehör', wie sie selbst sich einmal bezeichnet hat.

    Ganz im Gegenteil! Sie hat – ungewöhnlich für die damalige Zeit – Abitur gemacht und ein Mathematikstudium begonnen (Vater Mathematikprofessor). Das Haus Pringsheim, ein Palais in der Arcisstraße in München, war ein Mittelpunkt der illustren Münchner Gesellschaft. In ihrem sehr reichen, sehr liberalen jüdischen Elternhaus war Katia den Umgang mit Professoren, Adligen und Künstlern gewohnt und auch, dass es in Gesprächen keine Tabus gab. Die langjährige Geliebte des Vaters saß mit am Teetisch... Wahrscheinlich war es diese Prägung des Elternhauses, der souveräne Umgang mit prekären Konstellationen, der es Katia später ermöglichte, mit der latenten Homosexualität ihres Ehemannes umzugehen.

    Dabei wollte sie eigentlich nicht heiraten, hatte aber – wie später Briefe belegen – doch den Wunsch, eine Familie zu gründen. Aber es war eine Vernunftehe, wie so oft in der damaligen Zeit, wenn man sich auch als unbeteiligter Leser des Eindrucks nicht erwehren kann, dass von beiden Seiten später Liebe im Spiel war, nur eben keine romantische, wie man sich das heute vorstellt. Aber es gab Respekt, Achtung, ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und vor allem von Katias Seite der Wunsch, alles für ihn und seinen dichterischen Erfolg zu tun.

    'Ich habe ein meinem Leben nie tun können, was ich hätte tun wollen,'

    sagt sie als alte Frau. Aber ich sage: sie hat es wahrscheinlich nicht anders gewollt. Sie war seine Begleiterin auf zahlreichen Vortragsreisen, seine Ratgeberin, Ideengeberin und Kritikerin, seine engste Vertraute und die Mutter von sechs Kindern. Sie hat ihr ganzes Leben auf ihn ausgerichtet.

    Es gäbe noch viel zu sagen, über das unstete Leben, die vielen Häuser, das belastende Exil, die häuslichen Probleme mit Dienstboten und vor allem mit den Kindern, aber das würde hier den Rahmen sprengen.

    Die Biografie beruht auf Hunderten von Briefen und anderen Schriftstücken und erforderte mehr als vier Jahre Recherche-Arbeit. Sie ist leicht und sehr interessant zu lesen und ich kann sie nur empfehlen.

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