Bücher mit dem Tag "gotland"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gotland" gekennzeichnet haben.

40 Bücher

  1. Cover des Buches Visby (ISBN: 9783833309274)
    Barbara Slawig

    Visby

     (33)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Bewertet mit 1.5 Sternen

    Die Mathematikerin Dhanavati hat als Kind den Suizid ihrer Mutter miterlebt, kann sich aber nur Bruchstückhaft daran erinnern: Was geschah damals, vor 20 Jahren, in Visby? Warum beging ihre Mutter Selbstmord? Was haben die Mitglieder der spirituellen Kommune, in der sie damals lebten, damit zu tun? Und wer ist ihr väterlicher Freund, der sich kurz um sie kümmerte und dann verschwand ?

    Das Buch fängt spannend an und das erste Drittel habe ich auch gerne gelesen, aber dann zog es sich endlos hin und das quasi bis zum Ende. Auch den Schluß fand ich nicht so interessant. Es gibt zwar immer wieder mal eine überraschende Wende, aber so wirklich packen konnte mich das Buch nicht. Es gibt häufige Perspektivwechsel, die mich anfangs etwas verwirrten. Viele Fragen bleiben offen (zumindest die, die mich interessiert haben). Vielleicht habe ich auch manches nicht verstanden. Auch die Handlungsmotive des Vaters kann ich nicht nachvollziehen. Eigentlich schade, denn es fing sehr vielversprechend an. Aber vielleicht sagt es anderen Lesern mehr zu.

     
  2. Cover des Buches Wimmerholz (ISBN: 9783849577643)
    Michael Paul

    Wimmerholz

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Maritahenriette

    Nach dem 2.Weltkrieg sind Hunderte von deutschen Wehrmachtsangehörigen über die Ostsee nach Schweden geflohen. Dort in Lagern  interniert warteten sie auf die Überführung nach Deutschland und sollten dort den Engländern übergeben werden.  Die damalige schwedische Regierung hielt sich jedoch nicht an diese Zusage. Aus Angst vor der russischen Gefangenschaft verletzten,  verstümmelten oder haben sich viele Millitärangehörige selbst getötet. Der 30. November 1945 geht in die schwedische Geschichte als der.      "blutige Freitag "ein. 

    MEINE MEINUNG :
    Michael Paul verarbeitet die historische Tatsache um die fiktive Geschichte des Soldaten Martin Greven und der zehnjährigen Lena. 
    Am Anfang des Buches musste ich mich ein wenig an den Schreibstil gewöhnen. Durch die detailgetreue Recherche und die einfühlsame Geschichte um das Waisenkind Lena wurde ich schnell in den Bann gezogen. Die lebensgefährliche Flucht über die Ostsee,  das Lagerleben und die Überführung der deutschen Wehrmachtsangehörigen nach Russland hat der Autor sehr bildlich und eindrucksvoll geschildert. Diese Tatsache war für mich teilweise sehr bedrückend zu lesen und hat mich zum denken angeregt. Gerade der Kontrast zwischen den sich zuspitzenden Lagerleben,  der Hilfsbereitschaft der schwedischen Bevölkerung, die mitunter im Roman Martin und und das Kind verstecken, führten mich während des lesens in eine "emotionale Achterbahn ".
    Die real existierende geheime Organisation der Werwölfe,  welche hier Martin und Lena bedrohen,  hat der Autor in seinem Buch sehr ausdrucksvoll eingesetzt. 

    FAZIT :
    "Wimmerholz " von Michael Paul besitzt verschiedene Handlungsstränge welche mit viel Spannung und Gefühl umgesetzt wurde. Der Kontrast zwischen Angst, Gewalt,  Hilfsbereitschaft und Liebe macht das Buch nicht unbedingt zur einfachen Kost. Die Umsetzung realer,  aber nicht jedem präsenter Vergangenheit in einem Roman, ist  nach meiner Meinung,  sehr gelungen und absolut lesenswert. 
  3. Cover des Buches Das Gold des Meeres (ISBN: 9783442483181)
    Daniel Wolf

    Das Gold des Meeres

     (76)
    Aktuelle Rezension von: liselotte20

    Nun tritteine neue Generation der Familie Fleury in den Mittelpunkt, in das Gold des Meeres tritt ein neuer junger Kaufmann in die Fußstapfen des Großvater.  Nicht ganz so einnehmen wie die Vorgänger, trotzdem ein tolles Lesevergnügen, ich bin gespannt auf den Finalen Band.

  4. Cover des Buches Eine ganz andere Geschichte (ISBN: 9783442719198)
    Hakan Nesser

    Eine ganz andere Geschichte

     (303)
    Aktuelle Rezension von: sydneysider47

    Nachdem ich „Mensch ohne Hund“ von Hakan Nesser gelesen hatte – den ersten Fall von Inspektor Barbarotti – war es endlich Zeit, auch den zweiten Fall dieses Inspektors zu lesen. Es geht um einige Morde, die in folgendem Buch vorkommen:

     

    Eine ganz andere Geschichte

     

    Inspektor Barbarotti findet eine neue Liebe – und einige Briefe, die Morde ankündigen – oder: Die Handlung

    Inspektor Gunnar Barbarotti (er ist halb Schwede, halb Italiener) ist geschieden. Seine drei Kinder leben nicht mehr bei ihm – und so ist es kein Wunder, dass er sich erfreut zeigt, als sich eine Frau für ihn interessiert. Sie heißt Marianne, und die beiden telefonieren oft. Und Barbarotti überlegt sich, ob er nicht mit ihr zusammenziehen soll.

    Aber er hat auch einen Job als Inspektor und arbeitet im schwedischen Ort Kymlinge (Anmerkung: diese Stadt gibt es nicht, sie ist eine Erfindung des Autors). Im Jahre 2007 erhält er immer wieder Briefe, in denen Morde angekündigt werden. Die Personen, die zu Tode kommen sollen, werden darin namentlich genannt. Allerdings tragen sie Namen, die mehrfach in Schweden vorkommen. Somit ist es schwer für Gunnar Barbarotti und sein Ermittlerteam, die Morde rechtzeitig zu verhindern.

    Erschwerend für die Polizei kommt noch hinzu, dass der Mörder verschiedene Mordmethoden wählt. So wird beispielsweise ein Opfer mit einem Küchenmesser erstochen, ein anderes Opfer wird mit einem harten Gegenstand erschlagen.

    Als Gunnar Barbarotti einen Brief erhält, aus dem man herauslesen kann, dass ein Mann, namens Gunnar, ermordet werden soll, bekommt er Angst, dass er vielleicht damit gemeint sein könne – und sucht eine Psychiaterin auf.

    Ansonsten tappt die Polizei bei der Suche nach dem Mörder im Dunkeln. Ereignisse, die sich im Jahre 2002 in Frankreich zugetragen haben, könnten mit den Morden zu tun haben. Damals verbrachten sechs schwedische Urlauber – zwei Paare und zwei Singles – ein paar Urlaubstage miteinander. Auf einmal gesellte sich eine Französin, namens Troae, zu ihnen – und ein Unglück passierte…

    Diese Ereignisse aus dem Jahr 2002 werden immer wieder in den Roman „eingeflochten“, während 2007 Inspektor Barbarotti und sein Team versuchen, einen Mörder und sein Mordmotiv zu finden…

    Schreibstil/Schreibperspektive

    Der Roman wurde aus der Sicht des auktorialen (allwissenden) Erzählers geschrieben – also in der dritten Person.

    Die Erzählzeit ist das Imperfekt (also die Vergangenheitsform, zu der Verbformen, wie „er trank, sie nahm, sie spielten“, gehören).

    Es gibt viele Dialoge.

     Ein Krimi, der so spannend ist wie eine Schlaftablette – Oder: meine Erfahrungen/Gedanken beim Lesen

    Das Buch hatte ich mir gekauft, weil es mir eine Freundin empfohlen hatte. Sie hatte es aus einer Bücherei ausgeliehen und fand es außergewöhnlich gut.

     Leider kann ich diese Meinung nicht teilen.

     Ich hatte „Mensch ohne Hund“ gelesen – das ist der Krimi mit dem ersten Fall von Inspektor Barbarotti. Das Buch ist okay – und bei „Eine ganz andere Geschichte“ erwartete ich ein besseres, ein spannenderes Buch.

     Die Kapitel in dem Buch, die die Ereignisse aus dem Jahr 2002 behandeln, erschienen mir beim Lesen oft wirr – und willkürlich in die eigentliche Romanhandlung einflochten. Ich dachte aber schon, dass Nesser ein cleverer Autor ist und eine Absicht damit verfolgt. Am Schluss wird klar, was diese Ereignisse mit der restlichen Krimi-Handlung zu tun haben.

     Mein Hauptproblem beim Lesen waren jedoch nicht diese „Nebenereignisse“ aus dem Jahr 2002, sondern die Haupthandlung aus dem Jahr 2007. Sicher, der Kommissar Barbarotti und sein Ermittlerteam – im Besonderen die Kollegin Eva Backman – sind nett und sympathisch.

     Die Handlung bewegt sich aber die ganze Zeit auf demselben Spannungsniveau – es gab keinen einzigen Punkt in dem Buch, an dem die Handlung spannender wurde, an dem es mehr „Action“ gab – kein Punkt, an dem mich das Buch mehr interessierte und mein „Krimileserinnenherz“ schneller schlug, weil ich auf einmal brennend interessiert war zu erfahren, wie es weiterging.

     Die Handlung plätschert so dahin. Die Polizei sucht eine Leiche – und findet sie nach etlichen Buchseiten. Als die zweite Leiche gefunden wird, bin ich auf Seite 144 – davor ist nicht wirklich viel passiert. Barbarotti sinniert über die Briefe, die er bekommen hat, er sinniert alleine und mit seinen Kollegen darüber, warum und wie die Morde passiert sind. Er sinniert außerdem über seine neue „Flamme“ Marianne, die sich für ihn – den geschiedenen Inspektor – interessiert – ja, vielleicht kommen die beiden ja zueinander.

     Er kommt mit der Aufklärung der Morde und mit seinem Privatleben lange Zeit (und viele Buchseiten lang) nicht wirklich weiter – und zwischendrin bekommt er weiterhin Briefe mit Mordankündigungen. Als Leserin fange ich dann an zu gähnen – mich interessiert nur, wer der Mörder ist – aber warum zieht sich das so lange hin, frage ich mich? Meiner Meinung nach hätte man das Buch um die Hälfte kürzen können. Dialoge sind zwar ganz gut – doch manchmal gerät Barbarotti mit seiner Kollegin Backman ins „Schwafeln“ (damit meine ich: lange Unterhaltungen, die nichts bringen) – und das seitenlang….

     Wenn ich einen Krimi lese, will ich Spannung haben und nicht seitenlang Langeweile und Geschwafel… Manchmal hatte ich den Eindruck, dem Autor war es wichtiger, das Privatleben von Barbarotti zu beschreiben, anstatt die Krimihandlung voranzutreiben.

     Ich habe das Buch gelesen – ich kenne die Lösung – aber so richtig zufriedengestellt hat mich die Lektüre nicht.

     Bei „Mensch ohne Hund“ – dem Vorgängerbuch der Serie um Inspektor Barbarotti – gab es wenigstens noch einige Ironie in der Schreibweise und einen Spannungsmoment, der dem Krimi richtig Fahrt verlieh. All das vermisse ich bei „Eine ganz andere Geschichte“ – und ich frage mich wirklich, ob ich nochmals einen Krimi von Nesser lesen soll…


     Mein Fazit:

    Dieser Krimi war auf jeden Fall schwächer als „Mensch ohne Hund“. „Mensch ohne Hund“ habe ich seinerzeit drei Sterne verliehen – also bekommt „Eine ganz andere Geschichte“ nur zwei Sterne von mir.

     Also zwei Sterne und keine Leseempfehlung für „Eine ganz andere Geschichte“ von Hakan Nesser.  

     

    P.S.: Dieser Bericht erschien in ähnlicher Form im Jahre 2010 bereits bei Ciao.de.

     

     

  5. Cover des Buches Die Deutsche Hanse (ISBN: 9783499627866)
    Gisela Graichen

    Die Deutsche Hanse

     (5)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext
    Die (deutsche) Hanse und alles was damit zusammenhängt, minutiös recherchiert , fein buntbebildert und detailliert bis an die Grenze des Erträglichen . Ein perfektes Sachbuch für Menschen die alles ganz genau wissen möchten. (Ca. 28 Seiten allein der Anhang/Literatur) Für vielseitig ungebildete Leser wie mich, die sich gerne einen lauen Überblick verschaffen wollen ein schwieriges Buch, da ob der ausführlichen Schilderungen das überblättern, mit Wiedereinstieg schwer fällt. Wer sich exakt mit allen bekannten Fakten eindecken möchte und fade Beschreibungen nicht abschrecken liest hier richtig. Um klarzustellen , dieses Buch ist nicht schlecht, ganz im Gegenteil , wer pure Information liebt wird permanent fündig. Hin und wieder ist sehr interessant die mittelalterlichen Gepflogenheiten real überliefert zu bekommen und es ist eine wunderbare Einschlafhilfe ;)
  6. Cover des Buches Bitterfotze (ISBN: 9783462304978)
    Maria Sveland

    Bitterfotze

     (105)
    Aktuelle Rezension von: Ikopiko
    "Dieses Buch kann mehr für die Gleichberechtigung tun als alle Reden dieser Welt" verspricht der Klappentext des ersten Romans der jungen Schwedin Maria Sveland. Unter Gleichberechtigung verstehe ich jedoch nicht, dass nur die schlechte Seite der Männer aufgezeigt wird.

    Verpackt werden diese oberflächlichen Vorwürfe in der Geschichte Saras, die sich eine Auszeit von Familie und Alltag nimmt und allein nach Teneriffa fliegt. Auf ihrer Reise liest sie "Angst vorm Fliegen" von Erica Jong. Sie beneidet Erica um ihr ausschweifendes Leben in den 70er Jahren.

    Sara selbst ist in den 80er Jahren aufgewachsen und sieht auch darin eine Ursache, dass die Frauen ihres Alters bitterfotzig sind. Eine Bitterfotze ist verbiestert, spießig, aggresiv und lustlos.

    Auf über 270 Seiten zergeht Sara in Selbstmitleid. Sie ist gefrustet, weil sie ihr Leben als Mutter nicht erfüllt. Ich habe sie manches Mal fragen wollen, warum sie ihr Leben dann nicht selbst in die Hand nimmt und etwas ändert. Nur jammern nützt nichts.
  7. Cover des Buches Reise Know-How Reiseführer Astrid Lindgrens Schweden (ISBN: 9783831737024)
    Wolfram Schwieder

    Reise Know-How Reiseführer Astrid Lindgrens Schweden

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste

    Der komplette Reiseführer für
    kleine und große Astrid-Lindgren-Fans

    mit Vorwort von Karin Nyman, der Tochter Astrid Lindgrens

    Karin Nyman schreibt in ihrem Vorwort zu diesem Reiseführer:
    " Zu den eifrigsten Astrid Lindgren-Lesern weltweit gehören vor allem Kinder aus Deutschland...."
    Sicherlich gibt es kaum jemanden, der nicht irgendeine Geschichte von ihr kennt und so ist es nicht verwunderlich, das viele von uns jedes Jahr nach Schweden fahren um auch auf den Spuren von Astrid Lindgrens Geschichten zu wandern.
    Die Fim Schauplätze sind hier wohl die gefragtesten Orte aber auch das Geburtshaus der Autorin in Vimmerby und das Haus in Stockholm in dem sie mehr als 60 Jahre lebte sind Anlaufpunkte ihrer Fans.
    Sabine und Wolfram Schwieder haben sich schon vor einigen Jahren aufgemacht um uns Fans eine Reise zu unseren Buchhelden so leicht wie möglich zu machen. Nun ist grade in der 6. überarbeiteten Auflage dieser besondere Reiseführer herausgekommen, den ich nur immer wieder jedem ans Herz legen kann.
    Schweden ist immer eine Reise Wert einmal einen Urlaub auf den Spuren der Geschichten von Astrid Lindgren und natürlich auch selbst zu machen ist eine wunderbare Idee, die einen in landschaftlich wundervolle Gegenden bringt. Neben Vimmerby und Umgebung geht es in Astrid Lindgrens Welt- Lebendig gewordene Literatur- Ein Freizeitpark der besonderen Art in dem alle Kinderbuchhelden in ihrem Element umherwuseln. Freilichttheater- Spektakel wo man hin sieht.
    Die drei Höfe von Bullerbü in Sevedstorp sind Schauplätzer der Geschichten "Der Kinder aus Bullerbü" aber auch Katthult und das Filmmuseum Mariannenlund in dem der Michel sein "Unwesen" trieb sollte man besucht haben. Für die größeren Lindgren Fans insbesondere der von Ronja Räubertochter können  in Amal, Sörknatten, Fjällbacka und die Tykarpsgrottan auf ihren Spuren wandern  und ich sage hier bewusst wandern denn diese Entdeckungsreise muss schon erwandert und erklettert werden um die Geschichte mit allen Sinner nach zu empfinden.
    Maditas Spuren findet man in Söderköping und  natürlich darf auch Stockhom nicht fehlen ebenso wie eine Schärenfahrt und dann ein Muss für alle Pippi Langstrumpf Fans Visby und Kneippbyn auf Gotland.
    *
    Wer diesen Reiseführer mit den wunderbaren, sehr informativen Darstellungen und den tollen Bildern einmal in den Händen hätte und Astrid Lindgren Fan ist der möchte am liebsten sofort auf Reisen gehen. Ich empfehle Schweden mit dem Wohnmobil zu entdecken aber wer lieber das Auto nimmt findet überall sehr gastfreundliche Unterkünfte. Das schwedische Lebensgefühl ist hier überall spürbar.
    Herzliche, weltoffene Menschen, meist sehr naturverbunden und sehr kreativ. Handwerkskunst begegnet einem eigentlich überall.
    *
    Also, bleibt mir nur noch allen, die nun losfahren eine gute Reise und einen wunderschönen Urlaub zu wünschen!


  8. Cover des Buches Eine Liebe auf Gotland (ISBN: 9783499258442)
    Elsa Pettersson

    Eine Liebe auf Gotland

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Klusi
    Um Abstand zu einem hartnäckigen Verehrer zu bekommen, entschließt sich die Restauratorin Lisa kurzfristig, eine Kunsthistorikertagung auf Gotland zu besuchen und den Aufenthalt dort gleich mit einem kleinen Urlaub zu verbinden. Kurz nach ihrer Ankunft gerät sie in einen Zwist mit Malte, einem Fremdenführer der Insel, als dieser sie ziemlich barsch auf das Badeverbot im Naturschutzgebiet hinweist. Wenig später begegnet sie dem wortkargen Mann auf dem Reiterhof wieder, wo sie während ihres Urlaubs untergebracht ist. Seltsamerweise zieht es beide immer wieder zueinander, obwohl fast jede Begegnung in einer unerfreulichen Diskussion mündet. Mit ihren sympathischen Gastgebern und deren Enkelsohn Timo kommt Lisa gut zurecht und wird von ihnen freundschaftlich in die Familie aufgenommen. Timo fasst schnell Vertrauen zu ihr und weiht sie in seine kleinen Geheimnisse ein. Alle möchten, dass Lisa bis zum bevorstehenden Ritterturnier, im Rahmen der Mittelalterwochen in Visby, auf der schwedischen Insel bleibt. Doch dort trifft sie Malte wieder und muss schwierige Entscheidungen treffen. Lisa wirkt anfangs sehr unnahbar und nicht gerade sympathisch, aber schnell wird klar, dass sich hinter ihrem Verhalten massive Verlustängste und Unsicherheit verbergen. Dem kleinen Timo gegenüber erweist sie sich überraschenderweise als feinfühlige, verständnisvolle Zuhörerin und Verbündete, und bereits nach kurzer Zeit muss sie sich zu ihrem eigenen Erstaunen eingestehen, dass ihr der Junge ans Herz gewachsen ist. Mit dem attraktiven Malte hat sie anfangs gewaltige Probleme, aber der verschlossene Insulaner reizt ihren Widerspruchsgeist, und schon bald liefern sich die beiden so manches temperamentvolle Wortgefecht. Dabei entwickelt sich eine romantische aber auch kantenreiche Liebesgeschichte zwischen ihnen. Der Wechsel zwischen den Schilderungen kunsthistorischer, regionaler und landschaftlicher Besonderheiten Gotlands und der Romanze von Lisa und Malte erfolgt fast spielerisch. So bietet der Roman nicht nur Kurzweil und beste Unterhaltung, sondern auch viele interessante Details zu den Handlungsorten und der Flora und Fauna Gotlands. Die Autorin bringt dem Leser den rauen Charme und die Schönheit der Ostseeinsel sehr lebendig und eindrücklich nahe und weckt die Lust zu einer ausgiebigen Erkundungsreise auf Gotland. Gerne würde man sofort auf dir Reise gehen und Land und Leute selbst kennenlernen. Für Lisa wird dieser Urlaub zu einem einschneidenden Erlebnis, das Entscheidungen fordert. Was eigentlich als Flucht begann, entwickelt sich für sie langsam aber sicher zu einem Angekommensein, nicht nur auf der zauberhaften Insel, sondern auch in sich selbst. Für mich war dieser Roman ein wunderbares Leseerlebnis.
  9. Cover des Buches Barbarotti und der schwermütige Busfahrer (ISBN: 9783844543018)
    Hakan Nesser

    Barbarotti und der schwermütige Busfahrer

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Gela_HK

    Ein alter Fall begegnet überraschend den Kommissaren Barbarotti und Backmann in Gestalt eines Fahrradfahrers während einer Auszeit auf Gotland. Vor sechs Jahren verschwand der ehemalige Todesbusfahrer, getrieben von Morddrohungen spurlos. Barbarotti lässt der alte Fall keine Ruhe und zusammen mit seiner Partnerin beginnt er erneut zu ermitteln. 

    Håkan Nesser ist erneut ein Krimi gelungen, der literarischen Romanen gleichgestellt ist. Dank der detaillierten und bildhaften Beschreibung fühlt man sich sofort nach Südschweden versetzt. Die Handlungsstränge wechseln zwischen der aktuellen Ermittlung, dem damaligen Fall und den Tagebucheinträgen des Busfahrers Albert Runge. Im Buch ist dies sicher leichter zu verfolgen wie im Hörbuch.

    Einen Spannungsbogen kann man nur leicht erahnen. Dies passt aber hervorragend zur durchgehend düsteren, melancholischen Stimmung des Krimis. Besonders der Charakter Albert Runge mit seinem schrecklichen Schicksal wird gekonnt herausgearbeitet. Die Aussage seines Psychiaters, "Runge, sei schon vor langer Zeit gestorben", ist deutlich zu spüren. Hier hadert ein Mensch mit seinem Leben und dessen, was durch ihn geschehen ist. 

    Aber auch Barbarotti und Backmann sind herrliche Protagonisten, die man bildlich vor Augen hat. Ein Paar, das auch privat verbandelt ist und gemeinsam eine schwere Zeit meistert. Die beiden ergänzen sich beruflich wie privat ohne große Wogen zu schlagen. Die leisen Töne ihres Miteinanders haben mir sehr gefallen. 

    Dietmar Bär gibt diesem Hörbuch eine besondere Note und passt sich der langsamen Handlung und der stillen Spannung gekonnt an. 

    Dieser Roman ist nichts für Krimifans, die schnelle Ermittlungen und große Spannungsmomente erwarten. Hier wird eine langsamere Gangart eingeschlagen, die Zeit für Nebenschauplätze, Gefühle und Gedanken einräumt. Auf einen besonderen Plot am Ende muss man aber nicht verzichten. Denn diesen gelungenen Schluss habe ich so nicht erwartet.


  10. Cover des Buches Den du nicht siehst (ISBN: 9783453432406)
    Mari Jungstedt

    Den du nicht siehst

     (42)
    Aktuelle Rezension von: simonfun

    Ja, man (also ich) muss sich an den kühlen Schreibstil der schwedischen Autorinnen gewöhnen. Die Handlung ist eher wie ein Kriminalroman aus den 60ern geschrieben. Was daran "spannend, hart und einfühlsam" (Rückentext) war, erschloss sich mir nicht. Dennoch ist das Ende mit Entlarvung des Mordenden eine Überraschung und im nachhinein gut durchdacht, auch wenn die Jagd mit anschließender Verhaftung gar nicht beschrieben, sondern eher erwähnt wird.
    Wie auch immer - einer der besseren Schwedenkrimis!

  11. Cover des Buches Die erste Lüge (ISBN: 9783404174300)
    Sara Larsson

    Die erste Lüge

     (21)
    Aktuelle Rezension von: SaintGermain

    1997 vergewaltigen Oscar, Rikard und Jonas die 16-jährige Josefin. Vom Gericht werden sie freigesprochen. 2010 hat Oscar eine erfolgreiche Fussballerkarriere hinter sich und soll nun für den Schwedischen Sportverband arbeiten. Zuvor fährt er allerdings mit seiner Familie nach Thailand, wo er die meiste Zeit in Bars verbringt. Als er eine Prostituierte mit einer Flasche vergewaltigt, passiert auch ihm das gleiche. Jonas hingegen bekommt ein Foto von 1997, das er selbst aufgenommen hat, zugesendet.

    Das Cover des Buches ist sehr gut gemacht.

    Der Schreibstil der Autorin ist gut; Orte und Charaktere werden meist ausgezeichnet dargestellt. Einige Dialoge wirkten durch den Schreibstil (oder die Übersetzung) allerdings auch etwas hölzern.

    Der Plot ist gut durchdacht; die Protagonisten ebenfalls.

    Das Buch wird als Kriminalroman angepriesen. Das ist es allerdings nicht. Am ehesten würde ich es als Psychothriller bezeichnen, denn das Motiv ist schon durch die Inhaltsangabe an sich klar. Auch ist die Frage nach dem "Täter" nicht schwer zu beantworten, denn man bekommt doch viele Hinweise, die auf die richtige Person hinweisen, auch wenn die Autorin die Protagonisten immer wieder andere Personen unter Verdacht stellt. Nichtsdestotrotz ist die Spannung das ganze Buch über auf relativ hohem Niveau.

    Der Wechsel zwischen 1997 und 2010 ist sehr gut gelungen.

    Wie allerdings das Foto von Thailand entstand bzw. an Oscars Frau versendet werden konnte, bleibt leider ungeklärt (und ist daher auch absolut unlogisch), ebenso woher der "Täter" die Emailadressen oder Telefonnummern von Oscar und Jonas hatte. So bleiben doch einige Fragen am Ende ungeklärt.

    Fazit: Vorausschaubarer Psychothriller, der trotzdem die Spannung hochhält, aber einige Fragen offenlässt. 4 von 5 Sternen

  12. Cover des Buches Hansetochter (ISBN: 9783404168873)
    Sabine Weiß

    Hansetochter

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen kurzen Blick auf das Geschehen vermittelt die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Das Buch spielt im späten 14. Jahrhundert in den Jahren 1375 bis 1376 in Lübeck. Damals eine der wichtigsten Städte der Hanse. So ist die Handlung auch im Kreise der Kaufleute angesiedelt, die in damaligen Zeiten wichtige Bürger in den Hansestädten waren.

    Es geht um Liebe und um Verrat und Betrug - aber auch um Mord und das aufbegehren einer jungen Kaufmannstochter. Dabei hat die Autorin die historische Zeit und die seinerzeitige weitgehende Rechtlosigkeit der Frauen gut herausgearbeitet. Die Figuren sind gut gezeichnet, wenngleich doch arg "schwarz-Weiß" dargestellt. Man kann immer gleich erkennen, ob eine Figur gut oder böse ist. Dieses schwarz/weiß-Schema prägt denn auch die gesamte Handlung. Die Hauptfigur muss vielen Rückschläge, Demütigungen und Gefahren überwinden um letztendlich doch zu einem guten Schluss zu kommen. Das hat so etwas von einem Märchen an sich....!

    Trotzdem kann das Buch gut unterhalten. Wie es im zweiten Buch mit den Protagonisten weitergeht kann der versierte Leser sich sicher schon jetzt vorstellen....!



  13. Cover des Buches Barbarotti und der schwermütige Busfahrer (ISBN: 9783442771424)
    Hakan Nesser

    Barbarotti und der schwermütige Busfahrer

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Textgemeinschaft

    Nesser mochte ein einst sehr - inzwischen frage ich mich, ob die Bücher schlecht übersetzt sind oder er sich denkt, er muss nicht mehr beweisen, dass er schreiben kann. Wäre dies eines seiner ersten Werke gewesen, hätte ich vermutlich nicht so viele von ihm gelesen.

    Eva erschießt im Einsatz einen jungen Mann - der Fall an sich wäre schon spannend, aber das passiert ja nur am Rande. Der eigentliche Fall dreht sich um den schwermütigen Busfahrer. 

    Vorsicht Spoiler!

    Da erwähnt wird, dass er lebend gesehen wurde, liegt doch sofort auf der Hand, dass der Fall ganz anders gewesen sein muss. Ich hatte sehr schnell den Verdacht, auf den der Busfahrer hinlenken wollte und auch recht bald den, dass sein Frau und deren Bruder nicht Geschwister sind. Sehr überraschend war die ganze Inszenierung am Ende auch nicht.

    2,5 von 5 Sternen - wobei ich Mittelmaß fast noch zu optimistisch finde. Ich halte diesem Buch zugute, dass mich das davor (Verein der Linkshänder), das ich unmittelbar vorher gelesen habe, noch mehr gelangweilt hat.


  14. Cover des Buches Gotland: Kriminalroman (ISBN: 9783492957335)
    Hakan Östlundh

    Gotland: Kriminalroman

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Daphne1962

    Die Familie Traneus ist bekannt auf Gotland. Arvid Traneus, bekannt als Hitzkopf und mit Hang zu Agression kehrt nach langer Zeit aus Tokio zurück. Für immer sollte es sein. Seine Frau Katharina ist wenig begeistert davon. Die Tochter Elin hat sich nach Stockholm
    zum Studium verzogen und Ricky, der Sohn ist nicht gerade das Ideal eines erfolgreichen Sohnes aus gutem Hause.

     
    Elin macht sich auf den Weg zur Insel um das "Willkommens-Essen" mit der Familie zu zelebrieren. Was sie noch nicht weiß, ihre Mutter ist tot im Haus aufgefunden worden. Ebenfalls ein zunächst unbekannter Mann liegt übel zugerichtet im Haus. Der Hausherr Arvid ist verschwunden. Ein Eifersuchtsdrama? Wo steckt Arvid Traneus? Ist er auf der Flucht?
     
    Das Ermittlerteam hat es nicht so eilig mit dem Auffinden des mutmaßlichen Täters. Früher oder später wird er der Polizei ins Netz gehen. Dann passiert etwas unvorhergesehenes und Kommissar Zufall wirft die Theorie über den Haufen. 
     
    Gotland reicht gerade für eine nette Unterhaltung. Es war auch ein Spannungskiller, da zwischenzeitlich etwas vorweg geschildert wurde, was am Ende passiert. Da konnte man ich schon ein paar Dinge zusammen reimen. Das hätte man an den Anfang stellen können und dann vergißt der Leser das erst einmal. Als Showdown am Ende wieder aufleben lassen, wäre meiner Meinung nach besser bei den Lesern angekommen.
  15. Cover des Buches Die Wikinger - Eroberer, beutegierige Piraten, kühne Seefahrer, Siedler, Kaufleute, Händler - 300 Jahre Geschichte, (ISBN: B001UP0PDG)
  16. Cover des Buches Der Deutsche Orden (ISBN: 9783868202854)
  17. Cover des Buches Mord auf der Insel (ISBN: 9783492311793)
    Marianne Cedervall

    Mord auf der Insel

     (21)
    Aktuelle Rezension von: NadjaSchwendemann

    Anki ist gerade neu nach Gotland gezogen und erfüllt sich hier nach dem Tod ihres Mannes ihren Mädchentraum. Ein eigenes Häuschen mit Koppel und  einen Stall. Bald kommen auch ihre beiden 2 Pferde an. Und dann? Ja dann überschlagen sich die Ereignisse. Mit Tryggve einem Dorfbewohner gerät sie immer wieder aneinander, ein Pferd wird  vergiftet, es geschehen Morde und ihr eigenes Leben wird bedroht. Ich möchte nicht zu viel verraten. Ich fand das Buch sehr kurzweilig und spannend. Wer Krimis, Pferde und Schweden mag, ist hier gut aufgehoben.

    Mittlerweile habe ich auch schon Band 2 gelesen.

  18. Cover des Buches [(Dark Angel)] [Author: Mari Jungstedt] published on (February, 2013) (ISBN: B00GX3ZKZS)
    Mari Jungstedt

    [(Dark Angel)] [Author: Mari Jungstedt] published on (February, 2013)

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Kleine1984

    Ich mag Schwedenkrimis... ich mag den schrulligen Kommissar Knutas und die Journalisten Pia und Johann.  Der sechste Teil der Knutas-Reihe (deutsch "Schwarzer Engel") ist nicht überragend aber immer noch lesenswert. Die Charaktere sind gute Bekannte. Natürlich geht es wieder um Mord. Diesmal hat es einen bekannten Eventmanager auf einer Party getroffen. Die Story ist teilweise vorhersehbar, teilweise wird man aber auch ganz schön an der Nase herumgeführt. Mit dem Fall des Jugendlichen der vor einer Discothek zu Tode geprügelt wurde, schneidet der Roman auch gesellschaftskritische Themen an, auch wenn der Fall leider nur im Hintergrund abgehandelt wird. Das hätte man ruhig vertiefen können.

    Ich habe diesmal recht lange gebraucht um reinzukommen, aber dann die letzten 100 Seiten förmlich verschlungen. Mir haben die Teile, die aus Sicht einer anderen Person erzählt wird, nicht so gefallen. Da gab es einige Längen. Deshalb auch nur drei Sterne.

    Schade, dass der siebte Teil noch nicht auf Deutsch erschienen ist. Da muss ich wohl wieder in Englisch ran...

  19. Cover des Buches Tatmotiv: unbekannt (ISBN: 9783442362349)
  20. Cover des Buches Tod im Jungfernturm: Ein Fall für Maria Wern - Band 3 (ISBN: 9783961481309)
    Anna Jansson

    Tod im Jungfernturm: Ein Fall für Maria Wern - Band 3

     (5)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Maria Wern will endlich in Urlaub und sich erholen. Die Freude darauf ist groß und genau so schlimm kommt es dann, als sie eine Urlaubsvertretung auf ihrer Lieblingsinsel Gotland übernimmt. Sie stolpert quasi über eine seltsame Leiche in einem noch seltsameren Grab. Wer die ersten Bücher von Anna Jansson kennt, der weiß, dass Maria Wern, einmal mitten drin, so schnell nicht aufgibt. Als ein weiterer Toter auftaucht wird Maria Wern klar, dass der Mörder nur in der Vergangenheit zu finden ist.

    Gewohnt spannend!
  21. Cover des Buches Gotland (ISBN: 9783442717507)
    Michael Stavarič

    Gotland

     (12)
    Aktuelle Rezension von: DaRoSo

    “Gotland” erzählt die Geschichte von “ihm”.
    Berichtet das Wachsen und Fühlen, Zweifeln und Wissen, Lernen und Streben – die Geburt, wie die individuelle Inkarnation, das Sterben, wie die andauernde Reinkarnation.

    Eine Welt durch die Augen eines Kindes (ganz gleich, welches Alter der Protagonist tatsächlich besitzt): dem Verständnis weicht die Interpretation.

     

    Weniger als Vorwort, denn als Begrüßung, als Novelle für das nun (zu) Erlebende, beginnt die Reise.

    In seiner beinahe schon typischen unbeschwerten Strenge des Wortes lässt Stavarič nun Gotland wachsen – lässt “sich” (Ich-Perspektive) entwickeln.
    Wie nur wenige außer ihm, schafft er es, dass man nicht erlebt – vielmehr partizipiert man die Momenthaftigkeit; man begleitet nicht, man wird geführt.
    Weniger Entwicklung, denn Entschluss; weniger Reise, denn Ankunft: ein Bekenntnis.

     

    Das Ende wechselt nun; reißt schon beinahe harsch aus dem Traum in eine Sachlichkeit – mit allen Kanten, Ecken und (nötiger) Sterilität.
    Ein Psychogramm als Summe der Unvermeidlichkeit.

    Ein Zwinkern, welches nicht zuletzt dieser einen Träne einer sardonischen Allegorie geschuldet, öffnet zum Ende noch einmal Genesis – Beginn als Ende der (Un)Vermeidlichkeit.

     

    Und hier kommt nun nicht die Kunst – vielmehr das Können, diese unbeschwerte (Ent)Gültigkeit, die Michael Stavarič für mich nicht zu einem “jungen Wilden”, sondern einem “jungen Alten” werden lässt: das Wissen, um die Abkömmlichkeit der Stilistik – und hier, und eben so(!) lebt Literatur!

    Denn wate ich inmitten der Simplifizierung, breche die Kunst zu einer deutbaren Begrifflichkeit (oder Möglichkeit), würde ich bei “Gotland” von einem Entwicklungsroman (gleichwohl soviel mehr) sprechen, was unweigerlich “Leben” impliziert und dadurch, mehr als nur facettenreich, derart mannigfaltig, grenzenlos ist, dass es nur Plural – Perspektiven, Stile – sein kann!

     

    Stavarič fesselt nicht, er nimmt ein – weniger unbeschwert, als tatsächlich schwerelos wirkt er in einer Gnadenlosigkeit auf den Leser, welcher man nur mit einem schon beinahe devoten Masochismus zu begegnen weiß.

    Es ist so unbedingt, wie er sich seiner eigenen Erzählung enteignet – dem Wissen geschuldet, dass nur der Gedanke, der frei sein darf, der eigene – der meine – sein kann…

     

    Statt einer unbedarften Mixtur, findet man ein geflissentliches Geflecht aus Epik und Dramatik, welches weniger Anspruch hat, als diesen bietet – als diesen offenbart und sich so eben nicht selbst definiert, denn vielmehr unbeschreiblich macht.

    Die Vielfalt, welche “Gotland” birgt, schenkt und bietet, blüht aus einem Surrealismus, welchen Stavarič nicht als Metapher vergessen, sondern als Faktum aufglimmen lässt, der Realität den Anspruch auf Wahrheit zu geben.

    Ein Drama, dass zum lachen einlädt, eine Satire, die trauriger kaum sein könnte, ein farbenprächtiges schwarz-weiß Gemälde, ein stummes Lied, ein Beziehungsroman der Einsamkeit, des Schlafes Bruder in welchem Adonai erwacht…

    …nicht zu suchen – nur zu finden, nur zu wissen, nur zu glauben.

     

    Wenn Kunst von Können kommt, so kommt Können von Stavarič!


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    DIE GESCHICHTE:
    Die Eröffnung von Visbys neuer Kongresshalle wird pompös gefeiert und endet für den Veranstalter dieser Feier tödlich. Viktor Algård wurde mit Zyanid vergiftet, doch wer könnte Interesse am Tod des beliebten Mannes haben? Die Ermittlungen führen Kommissar Knutas zu einem finsteren Familiengeheimnis, das für den Fall von Bedeutung sein könnte...
     


    MEINE KURZMEINUNG:
    Kauf-/Lesegrund: Nach "Sommerzeit" wollte ich wissen, wie es weitergeht.

    Reihe: 6. Band der Anders Knutas-Reihe

    Handlungsschauplatz: Gotland und die umliegenden Inseln und Orte wie z.B. Visby und Fårö  Die Geschichte enthält äußerst bildhafte Schauplatzbeschreibungen, die die Schönheit der schwedischen Landschaft hervorheben.

    Hauptpersonen: Kriminalhauptkommissar Anders Knutas ist Chef der Kripo Visby. Die Ehekrise mit Hebamme Line hat der 53-jährige Ermittler überwunden, dafür sind die 16-jährigen pubertierenden Zwillinge Nils und Petra schwierig. Von seinen Kollegen mag er besonders seine Stellvertreterin Karin Jacobsson, doch die 40-jährige Polizistin verhält sich teilweise eigenartig und verbirgt augenscheinlich etwas vor ihrem Chef. Johan Berg arbeitet als Kriminalreporter für die Regionalnachrichten und pendelt zwischen Stockholm und Gotland. Inzwischen ist er mit Emma verheiratet und liebt die gemeinsame kleine Tochter Elin über alles. Die Protagonisten sind reizvolle, facettenreiche Charaktere mit Potential. Man erfährt viel über das Privatleben der Protagonisten, was mir persönlich gut gefällt.

    Nebenfiguren: Alte Bekannte wie Kriminaltechniker Erik Sohlman, Kriminalinspektor Thomas Wittberg,  Pressesprecher Lars Norrby, die Kollegen von der Zentralen Kriminalpolizei und Johanns ausgeflippte Kollegin Pia Lilja spielen leider ein weiteres Mal nur Nebenrollen, was ich schade finde.

    Romanidee: Nicht ganz neue Grundidee, die ansprechend umgesetzt wurde.

    Erzählperspektiven: Neben den Haupterzählern Anders Knutas und Johan Berg schildern auch andere Nebencharaktere die Geschehnisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel.

    Handlung: Abwechslungsreiche Story mit verschiedenen Handlungssträngen und Erzählperspektiven, einigen unerwarteten Wendungen und Irrwegen.  Kleine Längen und allzu detaillierte Beschreibungen bremsen den Lesefluss ein wenig und die Spannung bleibt stellenweise auf der Strecke. Das Ende kommt mir etwas unglaubwürdig bzw. langweilig vor, dennoch würde ich einen weiteren Band lesen.

    Schreibstil & Co: Eine fesselnde Schreibweise mit kleinen Durchhängern, unterhaltsame Dialoge und Kapitel in angenehmer Länge runden die Geschichte ab.


    FAZIT:
    "Schwarzer Engel" ist (für mich) nicht der beste bzw. spannendste Band dieser Krimireihe, dennoch hat mich der 6. Knutas-Krimi dank des interessanten Plots, der lebendigen Schauplatzbeschreibungen und der reizvollen Protagonisten gut unterhalten. Wegen diverser Schwächen erhält "Schwarzer Engel" nur bescheidene 4 STERNE.

  23. Cover des Buches Kunst (ISBN: 9783926841261)
    Klaus D Neumann

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    Mari Jungstedt

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    Aktuelle Rezension von: Bibsi72
    Klasse, hat mich super unterhalten und war durch und durch spannend. Das Ermittlerteam um Anders Knutas entwickelt sich konstant weiter und auch die Geschichte um Johan und Emma wird fortgeführt. Lange Zeit konnte ich die Verbindung zwischen dem Buchtitel und der Handlung nicht erkennen. Dies löst sich allerdings auf den allerletzten Seiten in einem so nicht erwarteten Showdown auf. Super! Bitte mehr davon!! 

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