Bücher mit dem Tag "grand hotel"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "grand hotel" gekennzeichnet haben.

20 Bücher

  1. Cover des Buches Wolkenschloss (ISBN: 9783596523092)
    Kerstin Gier

    Wolkenschloss

    (1.535)
    Aktuelle Rezension von: Magische_Buchwelt

    Wenn ihr nach einem stressigen Arbeits oder Schultag ein Buch lesen möchtet, indem ihr euch an einen wunderschönen Ort träumen könnt, dann ist Wolkenschloss genau das richtige Buch für euch. ❄️❤️📚

    "Wolkenschloss ist ein süßer Winterroman, über ein wunderschönes, etwas in die Jahre gekommenes Grand Hotel, das mitten in den Schweizer Alpen steht. Und dessen Gäste das ein oder andere Geheimnis verbergen.


    Ein magischer Ort in den Wolken. 

    Eine Heldin, die ein bisschen zu neugierig ist. Und das Abenteuer ihres Lebens. 

    „Ich blieb stocksteif im Schrank stehen, noch minutenlang, nachdem ihre Stimmen und Schritte verklungen waren. Jetzt erst merkte ich, wie schnell mein Herz schlug. Und allmählich hatte ich das Gefühl, die Luft würde knapp. Ganz vorsichtig drückte ich die Schranktür auf und trat aus meinem Versteck. Zu spät bemerkte ich, dass davor jemand stand. Jemand der mich genauso überrascht anschaute, wie ich ihn. Nur dass er sich viel schneller davon erholte. 

    „Sie an“ sagte er und lächelte 

    „Ein Zimmermädchen in einem Schrank."

    Die Handlung wird aus der Perspektive, der Protagonistin Funny Funke erzählt. 

    Funny ist eine sehr sympathische Protagonistin, mit der ich mich durch ihre direkte Art und ihem Humor, gut identifizieren konnte. Meine Lieblingscharaktere waren aber ganz klar der liebenswerte Hoteliersohn Ben und der geheimnisvolle Hotelgast Tristan. 

    Gefühlschaos und knisternde Momente kammen nicht zu kurz. 

    Der Spannungsbogen baute sich durch Wendungen immer weiter auf, und steigerte sich im fesselnden Showdown sogar noch, so dass man bis zur letzten Seite mit Funny, Ben und Tristan mitfieberte

    #kersingier #wolkenschloss #jugendbuch #fischerverlag 



  2. Cover des Buches Ein Gentleman in Moskau (ISBN: 9783548290720)
    Amor Towles

    Ein Gentleman in Moskau

    (148)
    Aktuelle Rezension von: holzmair_eva

    Am 21 Juni 1922 wird Graf Alexander Rostov von den Bolschewiken zu lebenslangem Hausarrest im berühmten Moskauer Hotel Metropol verurteilt, doch wird er diesen Hausarrest nicht in seiner edlen Suite mit Blick auf das Bolshoi-Theater verbringen, sondern in einem Dachzimmerchen ohne Komfort.

    Das ist die Ausgangslage für den 462 Seiten umfassenden Roman von Amor Towles, in dem das Leben des fiktiven Grafen Rostov, wohl nicht zufällig gleichen Namens wie die Rostovs in Tolstois "Krieg und Frieden", bis zum Jahr 1954, das für den Protagonisten in vielerlei Hinsicht eine Zäsur darstellt, nachgezeichnet wird. 

    Brillant werden historische Ereignisse mit dem Schicksal des Grafen verwoben, der aufgrund seiner Erziehung die neuen Lebensumstände mit Disziplin und Neugierde zu meistern sucht. Er kann den geänderten Zeiten auch einiges abgewinnen, schließt Freundschaft mit dem kleinen Mädchen Nina, mit der Schneiderin Marina, dem Oberkellner, dem Chefkoch, macht sich nützlich (er ist unschlagbar, wenn es um die richtige Sitzordnung bei Treffen von Parteiapparatschniks geht), wird irgendwann selbst als Kellner eingestellt, denn seine ausgesuchte adelige Höflichkeit prädestiniert ihn geradezu für diesen Job.

    Später wird ihm die erwachsene Nina ihre Tochter übergeben, weil sie ihrem Mann in die Verbannung folgt, und Graf Rostov mutiert zum spätberufenen Vater. Und, und, und.

    Es geschieht so viel in diesem Hotel, das der Graf nie verlassen darf, dass die Leserin sich auf jedes neue Kapitel freut.

    Das Buch - eine Empfehlung!


  3. Cover des Buches Menschen im Hotel (ISBN: 9783462308938)
    Vicki Baum

    Menschen im Hotel

    (130)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Geschrieben in den 1920ern liest sich der Roman dennoch gut. Anfangs fand ich den Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig, aber bald war man mitten drin. Es tut sich aus heutiger Sicht eine andere Welt auf. Und das macht das Buch interessant. In einem Grand Hotel begegnen wir vielen Menschen, einem Mann, der vom Arzt eine tödliche Diagnose erhalten hat und der die letzten Wochen seines Lebens eine Erbschaft auf den Kopf hauen will, frei von allen Verpflichtungen, einem depressiven Kriegsverwundeten, der des Lebens überdrüssig ist und der nur noch vor sich hin vegetiert, einem Geschäftsmann, der wichtige Verhandlungen führen muß, die ihn überfordern, einer alternden Tänzerin, einer Sekretärin und einem Gauner. Sie alle treffen im Hotel auf die ein oder andere Art und Weise zufällig zusammen und ihre Wege verflechten sich für kurze Zeit. Einige der Begegnungen sind sehr schicksalshaft, geben Hoffnung oder sind zerstörerisch..

    Ich fand es vor allem interessant einen Roman zu lesen aus der Zeit, in der meine Großmutter 20 Jahre alt war. Sie hat also das Berliner Nachtleben gekannt und war auf vielen Tanzveranstaltungen. Später ist sie mit meinem Großvater auch in solchen Nobelhotels abgestiegen und insofern habe ich ein bißchen ihre Welt entdeckt. Dass rausgestellte Schuhe nachts vom Personal geputzt wurden, es Liftboys gab, die einem die schweren Eisengitter des Aufzug öffneten und Kehraus das letzte Lied der Band beim Tanzen war wußte ich schon. Aber hier habe ich erfahren, dass die Liftboys oft einarmige Kriegsveteranen waren, die sonst keinen Job bekamen. Der erste Weltkrieg war ja grade vorbei und einarmig gab es nicht viele Arbeiten, die man verrichten konnte. Auch das die Putzfrauen die Eingangslobby mit feuchten Sägespänen auswischen hatte ich noch nie gehört. Auf jeden Fall kommt das Flair und die Athmosphäre der damaligen Zeit, die Nöte und Sorgen, das Pflichtgefühl, aber andererseits auch die Sorglosigkeit nachdem man den Krieg überstanden hatte, gut rüber. 

    Nach einigen Anfangsschwierigkeiten hat mir das Buch gut gefallen. Man hat mit allen Charakteren mitgefiebert und da auf dem Klappentext stand, einer würde sterben, einer würde verhaftet, einige reisen ab, andere kommen an, war es auch spannend. Große Liebe, große Dramen, grundlegende Wendungen im Leben einzelner Menschen, aber nie reißerisch, sondern eher zart und behutsam. Das Buch ist in den 30gern mit Greta Garbo verfilmt worden.

  4. Cover des Buches La Grande Bleue (ISBN: 9783981843002)
    Helga Hutterer

    La Grande Bleue

    (7)
    Aktuelle Rezension von: Bkwrm
    La Grande Bleu von Helga Hutterer beschreibt einerseits spannende und bedrückende Informationen aus der Geschichte Algeriens und andererseits viele Episoden aus der Biographie der Autorin. Diese Kombination ist sehr authentisch und hat den Leser von Anfang an mitgenommen.
    Beim Lesen hat man das Gefühl vor Ort mit dabei zu sein oder den Wunsch die Orte der Handlung zu besuchen, da die Beschreibung sehr bildhaft ist. Man kann sich gut vorstellen, mit Hannah durch Oran, Paris oder Algier zu reisen. 
    Dennoch war ich am Ende etwas enttäuscht, da sich die Geschichte, die mit Krieg, Gewalt, Verlust und Terror beginnt, schließlich auf die Geschichte einer unglücklichen Liebesbeziehung zu einem älteren Mann reduziert. Nach allem, was die Autorin von Kindheit an erlebt hat, fand ich dieses Ende unpassend.
    Dennoch war der größte Teil spannend und interessant zu lesen und vor allem eine authentische Darstellung der Ereignisse, die mir zuvor nicht so bekannt waren.
    Insofern hat sich das Buch auf jeden Fall gelohnt. Gut gefallen hat mir außerdem die Gestaltung des Covers und das wertige Papier, etwas altbacken fand ich das Schriftbild. Prinzipiell kann ich es auf jeden Fall empfehlen. 
  5. Cover des Buches Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen (ISBN: 9783734111877)
    Caren Benedikt

    Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen

    (140)
    Aktuelle Rezension von: elycalxa

    Dies ist der erste Teil der Grand Hotel-Saga von Caren Benedikt.

    1924 Rügen das Grand Hotel der Familie von Plesow ist eins der größten Hotels auf Rügen. Bernadette leidet dies zusammen mit ihrem Sohn Alexander, der es auch eines Tages übernehmen wird. Josephine will Künstlerin werden und Constantin leitet in Berlin sein eignes Hotel.

    Ich habe ein paar Seiten gebraucht um in das Buch rein zukommen. Anfänglich fielen mir die ganzen Charaktere zu zuordnen auch etwas schwer. Aber je weiter ich gelesen habe, um so leichter wurde mir der Zugang zum Buch und auch zu den Charakteren. Als ich so richtig drin war, ließ sich das Buch sehr schön lesen.

    Besonders die sehr charakterstarken Protagonisten haben mir sehr gut gefallen.

    Viele Handlungen sind ganz anders ausgegangen, als ich gedacht hätte.

    Ich bin nun sehr gespannt wie es weiter geht.

  6. Cover des Buches Grandhotel Angst (ISBN: 9783328100881)
    Emma Garnier

    Grandhotel Angst

    (77)
    Aktuelle Rezension von: Buecherkiste

    Die Geschichte plätschert so vor sich hin. Die Spannung wird ansatzweise aufgebaut, kann sich allerdings nicht durchgehend halten. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil der einen guten Eindruck der damalige Zeit vermitteln. Das Ende hat mich tatsächlich überrascht und das nicht im negativen Sinne.

  7. Cover des Buches Typisch Tulipa (ISBN: 9783257061666)
    Anne Fine

    Typisch Tulipa

    (7)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Die Geschichte einer toxischen Beziehung, sehr präzise psychologisch beobachtet, wie alles zwischen Anziehung und  Unbehagen pendelt, was die beiden Mädchen aushecken. Den letzten großen Streich, den Tulipa spielt, hätte man als Leser noch drastischer erwartet. Hatte in ihrer/ seiner Jugend nicht jeder schon mal so eine Freundin/ einen  Freund? Sehr lesenswert, typisch Anne Fine!

  8. Cover des Buches Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen (ISBN: 9783734112027)
    Caren Benedikt

    Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen

    (53)
    Aktuelle Rezension von: elycalxa

    Dies ist der dritte und finale Teil der Reihe "Das Grand Hotel" von Caren Bendedikt.

    Bernadette von Plesow macht sich große Sorgen um ihren Sohn Constantin, den dieser stirbt vor ihren Augen und obwohl Bernadette weiß, dass es nur ein Traum war, ist sie beunruhigt, Denn Constantin sitzt auch noch im Gefängnis und wartet auf seinen Prozess. Währenddessen führt Josephine auf Rügen das Grand Hotel und baut gleichzeitig ihr eignes Hotel auf. 

    Ich konnte wieder sehr gut in den Roman starteten. War sofort wieder in den Handlungen und habe mich nach Rügen versetzt gefühlt.

    Besonders gut hat mir das Ende gefallen, da es alles andere als voraussehbar war. Auch die anderen unerwarteten Handlungen gefielen mir sehr gut. 

    Die meisten Protagonisten waren mir aus den beiden Vorgängern Bänden bekannt und so bin ich direkt mit einem guten Lesefluss gestartet.

    Dieser dritte Teil hat mir persönlich am besten gefallen. Ein gelungener Abschluss dieser wirklich mehr als lesenswerten Trilogie. 

  9. Cover des Buches Arrivederci, Roma! (ISBN: 9783548281438)
    Stefan Ulrich

    Arrivederci, Roma!

    (64)
    Aktuelle Rezension von: Morian

    Mehr Reiseführer, als Familienroman. Sehr maskulin geprägt.
    Liest sich, wenn man "Quattro Stagioni" von Ulrich gelesen hat, sehr bemüht.

  10. Cover des Buches Menschen im Hotel (ISBN: 9783867179621)
    Vicki Baum

    Menschen im Hotel

    (16)
    Aktuelle Rezension von: AndreasKueck

    „Ich bin eine erstklassige Schriftstellerin zweiter Kategorie.“

    …lautete Vicki Baums Selbsteinschätzung. Viele Leser*innen weltweit würden ihr vehement widersprechen. Dafür sind ihre Romane extrem gut und packend geschrieben und lassen auch eine gewisse ergreifende Dramatik nicht vermissen. Zudem konnte ihre Leserschaft gewiss sein, dass ihre Romane eine vergnügliche Lektüre versprachen. Wobei das Etikett „Unterhaltungsschriftstellerin“ sie nur unzulänglich beschreiben würde. Auch Vicki Baum zählte zu den Autor*innen, deren Werke am 10. Mai 1933 von den Nationalsozialisten verbrannt wurden. Ein Umstand, der im Nachhinein beinah als Qualitätsprädikat gedeutet werden könnte.

    „Menschen im Hotel“ erschien im Jahre 1929 und wurde ein internationaler Erfolg, auf dem sich die Autorin nicht ausruhte. Für sie war es eine Selbstverständlichkeit, hart zu arbeiten und sich vorab gründlich mit den Themen, über die sie dann schrieb, zu befassen. Zur Recherche für „Menschen im Hotel“ arbeitete sie wochenlang als Stubenmädchen in einem großen Berliner Hotel.

    Die Drehtür des Berliner Grand Hotels rotiert: Gäste checken ein, checken aus, begegnen sich in der Lobby, im Tearoom oder im Wintergarten, und für einen kurzen Moment kreuzen sich ihre Lebensbahnen. Da haben wir den Generaldirektor Preysing, der sich voller Verzweiflung in Verhandlungen stürzt, um seine Firma zu retten. Im Nebenzimmer logiert der totkranke Buchhalter Otto Kringelein, der, nach einem unbedeutenden Dasein des Sparens und Darbens, noch einmal leben möchte. Der smarte Baron Gaigern ist ihm nicht ganz uneigennützig behilflich, eine gehörige Portion „Leben“ zu erfahren. Immer knapp bei Kasse aber auf großem Fuß lebend, schlägt er sich „hauptberuflich“ als Fassadenkletterer durch. Bei einem dieser Aktionen landet er im Zimmer der alternden und lebensmüden Primaballerina Grusinskaja. Doch anstatt ihr ihre berühmten Perlen zu stellen, findet er in ihr eine verwandte Seele auf der Suche nach Zuneigung und Glück. Ein kleines Stückchen Glück wünscht sich auch die kokette Sekretärin Flämmchen, die auf ihrer Suche danach durchaus gewillt ist, das unmoralische Angebot von Generaldirektor Preysing anzunehmen. Wenige Tage später, manchmal auch nur nach wenigen Stunden trennen sich diese Menschen wieder, doch ihre Begegnungen haben Spuren im Lebenslauf der anderen hinterlassen…!

    Wie ich schon mehrfach erwähnte, kann ich mit Hörbüchern nichts anfangen. Natürlich gibt es da Hörbuch, die sehr gut produziert sind und mit wunderbar talentierten Sprecher*innen punkten können. Doch ich werde beim Anhören von Hörbüchern recht schnell ungeduldig: Die sprechende Person liest nicht in meinem Tempo, interpretiert eine Rolle vielleicht nicht in meinem Sinne, oder die Stimme passt für mich nicht zum Inhalt des Buches. Zudem wirken die Hörbücher auf mich oft auch sehr steril. Ganz anders ergeht es mir bei einem Hörspiel, das für mich gewissermaßen „ein Schauspiel für die Ohren“ ist. Hier werden die Rollen von unterschiedlichen Personen interpretiert, und Musik- und Geräuscheinspielungen sorgen für die akustische Atmosphäre.

    Seit geraumer Zeit werden die alten Hörspielschätze der Rundfunkanstalten aus den Archiven befreit und neu aufgelegt. Für eine solche Hörspielproduktion traten damals wahre Schauspiel-Koryphäen vor das Mikrofon: Schauspieler*innen, die noch richtig sprechen konnten und ihre Stimme als Instrument sahen, das trainiert und gepflegt werden musste. Hier wurden Sätze nicht „vernuschelt“ oder Silben der „neuen Natürlichkeit“ geopfert. Hier erkannte die Hörerschaft den Künstler allein am prägnanten Klang der Stimme.

    Die vorliegende Aufnahme von „Menschen im Hotel“ entstand im Jahre 1958 und versammelte ebenso prominente Mim*innen, die damals schon von Film und Bühne bekannt waren, wie auch aufstrebende Jung-Schauspieler*innen, die einige Jahre später in Film und Fernsehen Bekanntheit erlangen sollten.

    …und nun sitze ich und lausche und lausche und lausche und freue mich, freue mich über diese gelungene Umsetzung, freue mich über diese grandiosen Schauspieler*innen, die mit ihren Stimmen den Personen des Romans Leben einhauchen, und die mir aus so vielen Fernsehspielen bekannt sind.

    Gerda Corbett gelingt das Kunststück, einen komplexen Roman auf 82 Minuten zu komprimieren ohne dabei den Grundtenor zu verändern bzw. die Motivationen der Figuren zu verfälschen. Regisseur Heinz-Günter Stamm stellte für diese Hörspielproduktion eine Besetzung zusammen, die auch Eins-zu-eins bei einer filmischen Umsetzung dieser Geschichte überzeugend hätte mitwirken können. Brigitte Horney mimt die alternde Primaballerina Grusinskaja voll trauriger Melancholie und lebensmüder Erschöpfung. Unterstützung erhält Grusinskaja durch ihre ergebene Zofe Suzanne, die Lisa Helwig mütterlich-mitfühlend interpretiert. Willy Maertens berührt sehr als totgeweihter Otto Kringelein ohne in allzu schwülstiger Sentimentalität abzugleiten. Dem Generaldirektor Preysing leiht Charakter-Mime Paul Dahlke seine markante Stimme und lässt diesen zwischen Überheblichkeit und Verzweiflung hin und her pendeln. Erik Schumann gibt den Baron von Gaigern zwischen weltgewandter Nonchalance und mitfühlender Empathie. Das Flämmchen von Gisela Zoch-Westphal ist kokett-lebenshungrig ohne dabei ordinär zu wirken. Selbst die kleinen bis kleinsten Nebenrollen sind mit bekannten Namen wie Günter Pfitzmann, Dinah Hinz oder Eva Pflug besetzt, die so zum Gelingen dieses Hörspiels beitragen.

    Allein der Klang dieser Stimmen versetzt mich zurück in eine Zeit, wo Fernsehen noch „anders“ gemacht wurde, wo das Erzähltempo gemächlicher war, wo mehr Wert auf Qualität und weniger auf Quantität gelegt wurde. Nein, früher war wahrlich nicht alles besser, doch manches schon…!

  11. Cover des Buches Taschenbücher / Blind River (ISBN: 9783832161408)
    Steve Hamilton

    Taschenbücher / Blind River

    (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Bin über eine Rheinpfalz-Kritik über das Buch gestolpert und dachte es hätte so mystische, indianische Züge, wie Hillerman sie vortrefflich in seine Geschichte einfließen lässt. Weit gefehlt. Hamilton schreibt mit viel Gefühl aus dem Leben eines Detektivs im amerk./canad. Grenzbereich. Die Kriminalgeschichte ist geschickt aufgebaut und ich hätte nicht gedacht, daß dieser Landstrich so viel hergibt. Einzig der Schluß dieses Buches war etwas gewöhnungsbedürftig. Ansonsten habe ich mir schon die Vorbücher besorgt, die bis auf eines gerade noch gebraucht verfügbar sind. "Blind River" wurde 2004 geschrieben, also kommt ja noch Einiges nach in deutscher Übersetzung, hoffe ich.
  12. Cover des Buches Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen (ISBN: 9783734111884)
    Caren Benedikt

    Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen

    (62)
    Aktuelle Rezension von: elycalxa

    Dies ist der zweite Teil von Caren Benedikt "Das Grand Hotel"-Saga.

    Bernadette von Plesow fällt es schwer sich ums Hotel zu kümmern. ihr Sohn Alexander ist plötzlich verstorben, da zu der Streit mit Constantin. Nur ihre Tochter Josephine gibt ihr in dieser schweren Zeit halt.

    Den auch Constantin hat sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen. 

    Auch in diesem zweiten Teil ist es Caren Benedikt gelungen mich von der ersten Seite an, an da Buch zu fesseln. Berührend schreibt sie über die Familie von Plesow.

    Besonders da einige der Protagonisten bereits aus dem vorherigen Teil bekannt waren. So konnte ich in diesem Teil deutlich mehr Sympathie für Josephine gewinnen, sie ist einfach so eine reife junge Frau geworden.
    Sehr gut gefällt mir, dass dieser Roman, ebenso wie in den Vorgänger Roman nicht immer alle Handlungen vorhersehbar sind, und sich somit immer mehr Spannung aufbaut.    

  13. Cover des Buches Grand Hotel (ISBN: 9783630621395)
    Jaroslav Rudiš

    Grand Hotel

    (7)
    Aktuelle Rezension von: gst
    Eigentlich ist die Geschichte von Fleischman sehr traurig. Er ist in seinem ganzen Leben noch nie aus seiner Heimatstadt Liberec, dem früheren Reichenberg in der heutigen Tschechischen Republik herausgekommen. Als sich seine Eltern das erste Auto kauften, machten sie an der Stadtgrenze Bekanntschaft mit einem russischen Panzer, seitdem lebt er ohne sie. Zuerst in einem Heim, später bei seinem entfernten Verwandten im Grandhotel, das wie eine Rakete auf dem Berg sitzt.

    Fleischman, dessen Vorname keine Rolle zu spielen scheint, plaudert ungezwungen über sein Leben und seine Hobbys. Dabei erfährt der Leser nicht nur von seinen Besuchen bei Frau Doktor, sondern auch so einiges über die tschechisch-deutsche Vergangenheit.

    Jaroslav Rudis ist ein hervorragender Beobachter und kann mitreißend erzählen, was ich an einem kleinen Ausschnitt verdeutlichen möchte:

    "Dann fährt er mit der Hand übers Kinn und bürstet sich dabei die unrasierten Barthaare. Insgesamt hat er dort eintausendvierhundertdreiundfünfzig Haare. Echt, ich habe sie einmal gezählt, als er geschlafen hat. Vielleicht möchtet ihr wissen, warum ich das gemacht habe. Frau Doktor war auch neugierig. Keine Ahnung. Womöglich nur, weil es mir Spaß macht, alles Mögliche zusammenzuzählen. Ich habe zum Beispiel nur vierundneunzig Barthaare. Und auf der Brust insgesamt nur sechs. Unten sind es ein paar mehr, aber viel mehr auch nicht."

    Fleischman, der Protagonist, ist ein Außenseiter der Gesellschaft und hat sich damit abgefunden. Doch wie er das beschreibt, hat mir teilweise Tränen in die Augen getrieben. Nicht aus Mitleid, sondern wegen des trockenen Witzes, der zwischen den Zeilen hervorlugt.

    Ein Buch, das nicht nur Tschechienkennern Freude bereitet! Dieser Humor ist einfach umwerfend! 
  14. Cover des Buches Tod am Semmering (ISBN: 9783954519958)
    Beate Maly

    Tod am Semmering

    (60)
    Aktuelle Rezension von: full-bookshelves

    Meinung: Endlich - mein erstes Buch von Beate Maly!
    Ein Mord im Hotel während alle eingeschneit sind. Ein Hotel am Semmering lädt zu einem Tanzkurs ein. Eigentlich nimmt dort nur die feine (und sehr reiche) Gesellschaft teil, doch durch eine Einladung können auch die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch und der Apotheker Anton Böck zusammen teilnehmen.
    Beim Lesen habe ich mich fast gefühlt wie in einer Runde Cluedo. Wer ist der Mörder, wo ist es passiert und was war die Tatwaffe? Nun gut, die Tatwaffe war bald klar und das "wo?" war auch sehr offensichtlich. Aber wer war es? Diese Frage hat sich für mich durch das ganze Buch gezogen und erst gegen Ende war ich mir sicher. Neben der spannenden Ermittlung von der motivierten Hobbydetektivin Ernestine und ihrem nicht ganz so motivierten Freund Anton liest man viel über die Leute, die zu dem Zeitpunkt im Hotel sind. Anfangs war es fast etwas verwirrend - wer war nochmal wer? - aber mit der Zeit hatte ich das Gefühle alle kennen gelernt zu haben.
    Man bekommt interessante Einblicke in die damalige Zeit, in die Gesellschaft und ihr Denken.
    Ganz besonders die offene und herzliche Art von Ernestine und die meist eher grummlige Art von Anton haben mir sehr gefallen.
    Etwas schade fand ich dann das sehr abrupte Ende. Einige Zeilen mehr hätte ich noch schön gefunden.

    Fazit: Ein spannender Krimi mit sympathischen Protagonisten. Ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Teil!

  15. Cover des Buches Poirot rechnet ab (ISBN: 9783104021966)
    Agatha Christie

    Poirot rechnet ab

    (54)
    Aktuelle Rezension von: AutorinLauraJane

    Hercule Poirot und sein unersetzlicher Gehilfe Captain Hastings machen sich an die Auflösung der geheimnisvollen Rätsel und raffiniertesten Verbrechen. Analytischer Verstand, präzise Beobachtung und Detailverliebtheit machen den exzentrischen Belgier zum Meister seines Faches, der die Polizei, seinen Freund Hastings und den gebannten Leser immer wieder in Staunen versetzt. Eine Sammlung der besten Poirot-Geschichten!

    Wir der Inhalt schon verrät, beinhaltet dieser dritte Band der Geschichte um Poirot und Hastings viele kürzere Geschichten. Diese 11 Fälle drehen sich um alles mögliche, vom „klassischen“ Mord, über Aktien- und Juwelendiebstähle, bis hin zu Spionen. Die Geschichten sind abwechslungsreich und durch den schnellen Wechsel kommt auch keine Langeweile auf.

    Wie das allerdings bei vielen Kurzgeschichten in einem Band ist: mir haben einige besser und andere weniger gefallen. Bei ein paar Geschichten klebte ich förmlich and en Seiten, wohingegen einige wenige tatsächlich vorhersehbar waren (ich wusste tatsächlich, wer dahinter steckt! Ich!). Aber alles in allem war die Mischung gut.

    Hastings und Poirot bleiben ihren bisherigen Rollen treu, obwohl ich wirklich gerne einmal lesen würde, wie der arme Hastings, der sonst immer völlig daneben liegt, einen Fall löst. Darauf werde ich aber wohl lange warten müssen. Der Mann achtet nun mal lieber auf das Äußere und lässt sich gerne von der einen oder anderen hübschen Frau blenden. Poirot dagegen punktet wie immer mit seinem Verstand und findet die Lösung durch noch so kleine Hinweise oder Ungereimtheiten.

    In dem Sinne, wer die Fälle löst, war also nichts überraschendes dabei, trotzdem hatte ich meinen Spaß beim lesen. Auch, wenn ich fast immer mit meinen Vermutungen genauso weit weg von der Lösung blieb, wie Hastings.

  16. Cover des Buches James Bond - Goldeneye (ISBN: 9783453098060)
    John Gardner

    James Bond - Goldeneye

    (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    James Bond wieder mal in geheimster Mission: Zu Beginn muß Bond gleich mit einem erheblichen Verlust klarkommen, wird doch sein enger Freund Trevelyan vor seinen Augen erschossen, als beide Mitte der 80er versuchen, eine geheime unterirdische Anlage der Sowjets nahe Archangelsk zu zerstören. Später, während der 90er Jahre, muß Bond erneut in den nun "Wilden Osten" reisen, wo er die Zeichen der Wende überall erblickt, nach dem ein Regime und damit ein Land einfach in sich zusammengesackt ist. Sinnbildlich ist der sog. "Statuen-Park", wo man einfach alle Lenin-Marx-Stalin-Statuen entsorgt hat- sehr sinnbildlich. Aber natürlich kommen Ballereien, Reibereien mit der neuen Chefin M und sexuelle Kontaktaufnahmen über Ländergrenzen hinweg nicht zu kurz. Wer den Film schon kennt, kennt natürlich auch den Kniff in etwa der Mitte des Films, aber das Buch unterhält dennoch ganz gut.
  17. Cover des Buches Weihnachtswunder im kleinen Grandhotel (ISBN: 9783442315987)
    Felicity Pickford

    Weihnachtswunder im kleinen Grandhotel

    (25)
    Aktuelle Rezension von: sunplantsky

    Dieses Buch ist in sich abgeschlossen und unabhängig von Band 1 lesbar. Allerdings empfehle ich vorab Band 1 zu lesen, um viele Nebencharaktere bereits kennengelernt zu haben.

    Nachdem mir „Willkommen im kleinen Grandhotel“ so sehr gefallen hatte, habe ich mich unfassbar gefreut zu entdecken, dass es weitere Bände gibt. Dieses Jahr wird die Weihnachtssuite des 24 Charming Street von einer Person bewohnt, die die Identität des eigentlichen Gasts einnimmt. Natürlich bleibt das nicht lange geheim. Doch mit viel Stil gelingt es dem Personal des Hotels, auch ihr einen wunderbaren Aufenthalt zu schenken. Natürlich ist manches recht unrealistisch und gutgläubig. Dafür gibt es dem Ganzen einen Wohlfühlcharakter. Ich war überrascht, wie sehr der Fokus auf der Liebe lag. Natürlich dufte auch dieses Mal ein kleines Spannungselement nicht fehlen. Durch die geheime Identität hat sich die Spannung bis zum Ende durchgezogen. Ein wenig traurig war ich, dass die Protagonistin aus Band 1 keinen Gastauftritt hatte, obwohl dies theoretisch mit dem Ende von Band 1möglich gewesen wäre. Aber das wäre nur ein Bonus gewesen. Lieb gewonnene Charaktere aus Band 1 sind hingegen reichlich vertreten. Die Protagonistin aus diesem Band hat einen etwas eigenen Charakter; das harmoniert jedoch mit ihrer Geschichte. Dennoch glaube ich, dass das nicht jedermanns Geschmack sein könnte. Mir hat die Geschichte gefallen und ich freue mich auf Band 3.

  18. Cover des Buches Königsallee (ISBN: 9783423144162)
    Hans Pleschinski

    Königsallee

    (32)
    Aktuelle Rezension von: BuecherVonInnen

    Klappentext:
    Sommer 1954: Thomas Mann kommt zusammen mit seiner Frau Katia nach Düsseldorf, um aus dem „Felix Krull“ zu lesen, der sich zum Bestseller entwickelt. Im selben Hotel, dem „Breidenbacher Hof“, ist gleichzeitig Klaus Heuser, auf Heimaturlaub aus Asien, mit seinem Freund Anwar abgestiegen, ein Zufall, der es in sich hat. Denn Klaus Heuser, den er 1927 kennengelernt hatte, gehört zu Thomas Manns großen Lieben. In der Figur des Joseph hat er ihm ein Denkmal gesetzt. Nun sorgt die mögliche Begegnung der beiden für größte Unruhe, zusätzlich zu dem Aufruhr, den der Besuch des ins Exil gegangenen Schriftstellers im Nachkriegs-Deutschland ohnehin auslöst. Erika Mann mischt sich ein, Golo Mann und Ernst Bertram verfolgen ihre eigenen Ziele, und die Honoratioren der Stadt ringen um Haltung. Dazwischen die ewigen Fragen der Literatur, nach Ruhm und Verzicht, der Verantwortung des Künstlers und dem Preis des eigenen Lebens, nach dem Gelingen und Rang. Anschaulich und dezent, auf der Folie realer Vorkommnisse und bisher unbekannter Dokumente, dabei mit einem Anklang an „Lotte in Weimar“, lebendig und kenntnisreich, atmosphärisch und voll sprechender Details und unvergesslicher Figuren erzählt Hans Pleschinski in diesem großen Roman von Liebe, Verantwortung und Literatur – und von den 50er-Jahren in Deutschland.
    Dieses Buch lieh ich mir ursprünglich aus, da es hier um Düsseldorf in den 50er Jahren geht.
    Dass es sich um Thomas Mann und seinen ersten Besuch in Deutschland nach dem Krieg handelte, war für mich eher nebensächlich.
    Sicherlich hatte ich Bücher von Thomas Mann gelesen, doch kann ich in seiner Biographie eher über die tragischen Selbstmorde einige seiner Kinder erfahren. Er selber, oder seine Frau, waren mir als Person nicht so wichtig. Biographien, die angelesen wurden, wurden wieder weg gelegt, da sie mir zu trocken waren.
    Doch nun stieß ich auf „Königsallee“. Da ich einige Jahre in Düsseldorf lebte, kannte ich natürlich diese Straße und ja, ich kenne den Breidenbacher Hof nicht nur von außen.

    Diese Geschichte interessierte mich. Wie war das Hotel in den 50er Jahren? War es in dieser Zeit auch so steif? So würdevoll?
    Dieses Bedürfnis mehr darüber zu erfahren wurde auf den ersten 70 Seiten gut gestillt. Letztendlich wurde nur beschrieben, wie sich das Hotel auf den Besuch vorbereitet. Auf „ihn“.
    Sehr sehr nett zu lesen.
    Dem folgte die Einführung der Figur des Klaus Heuser. Jemand den Thomas Mann als 18-jährigen auf Sylt kennen lernte und später in sein Haus nach München einlud.
    Dort küsste Thomas Mann Klaus Heuser und es wurde klar, dass Klaus Heuser eine der großen Lieben im Leben Thomas Manns war. „Verewigt“ in der Figur des Joseph.

    Klaus Heuser ist nun das erste Mal nach vielen Jahren auf Heimatbesuch in Düsseldorf, begleitet von seinem Freund Anwar Batak Sumayputry.

    Nun setzen sowohl Erika Mann (Tochter) als auch Katia Mann (Ehefrau) alles daran, dass der 79-jährige Thomas Mann im Hotel nicht auf seine ehemalige große Liebe stößt.
    So besucht Erika Klaus Heuser und Partner in deren gemeinsamen Schlafzimmer, erzählt und hält lange Monologe. Zeigt ihr schauspielerisches Talent. Für meinen Geschmack hätten diese Seiten etwas kürzer ausfallen dürfen, andererseits habe ich so einiges über die Mann´s erfahren.

    Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, erhält Klaus Heuser anschließend Besuch von Ernst Bertram. Patenonkel von Thomas Manns Tochter Erika, 70-jähriger Kriegsverbrecher und Dichter. Unter anderem verbrannte er Bücher mit Ausnahme derer von Thomas Mann.
    Er möchte Verzeihung von Thomas Mann und möchte Klaus Heuser als Vermittler nutzen.
    Doch dieser will nicht vermitteln.
    Puh, diese Begegnung fand ich anstrengend, für das Buch aber wichtig.

    Letztendlich taucht auch der Beisser, Golo Mann, bei Klaus Heuser auf. Auch er möchte etwas von ihm: Dass Klaus Heuser nach der Lesung Thomas Manns diesem sein neues Buch überreicht.

    Klaus Heuser verweigert all´ diese Gefälligkeiten. Genießt die Zeit mit seinem Freund, genießt den Aufenthalt und nimmt letztendlich an dem Empfang nach der Lesung statt und trifft auf seinen alten Freund und „erfüllt“ alle Aufträge, um die er gebeten wurde.

    Ein tolles Buch, welches mich sehr in den Bann gezogen hat.

  19. Cover des Buches Das Mädchen im Zitronenhain (ISBN: 9783423218610)
    Antonia Brauer

    Das Mädchen im Zitronenhain

    (60)
    Aktuelle Rezension von: MeinNameistMensch

    Der Titel und das Cover des Buches hatten mich direkt neugierig gemacht und in mir die Idee entstehen lassen, dass es sich um einen Roman für gemütliche Sonnenstunden am Meer oder im eigenen Garten handeln würde. Und genau so eine Geschichte schenkt die Autorin Antonia Brauer den geneigten Leser*innen, ohne dabei aber ein oberflächliches Buch zu hinterlassen. Im Mittelpunkt steht die junge Vicki, die während des Zweiten Weltkrieges und danach für ihre Familie Lebensmittel organisierte, dann gegen den Willen des Vaters Kunst studierte, für ihre Liebe zu einem Deutsch-Italiener gegen alle Widrigkeiten einstand und ein Hotel zum neuen Leben verhalf, das andere längst schon abgeschrieben hatten. Die Schreibweise ist lebendig und gefühlvoll, so dass es leicht fällt, sich in die Geschichte hineinzuträumen und Vicki für ihren Mut zu bewundern. Ein richtig gelungenes Buch, dass ich empfehlen kann, wenn jemand gerne Liebesgeschichten liest und sich für die Rolle der Frau in den 50er und 60er Jahren interessiert.

  20. Cover des Buches Die Karrieren der Vicki Baum eine Biographie (ISBN: B002CEM9Q0)

    Die Karrieren der Vicki Baum eine Biographie

    (1)
    Aktuelle Rezension von: tedesca
    Wie viele hier wissen, bin ich seit langem ein Fan von Vicki Baum. Ich bin über "Von Liebe und Tod auf Bali" zu dieser Autorin gekommen - einem der wenigen Romane über diese wundervolle Insel - , die leider eine zeitlang ziemlich in Vergessenheit geraten war bzw. als "Unterhaltungsliteratur" abgetan wurde. Dabei schrieb Vicki Baum Romane, die auch heute, trotz der etwas antiquiert wirkenden Sprache, nie an Gültigkeit verloren haben, auch wenn sich die Szenarien verändert haben. Ihre Figuren stehen immer für das Leben an sich, das sich in immer anderer Umgebung in Varianten stets wiederholt. Heute wird sie aus genau diesen Gründen durchaus zu den Autoren der "neuen Sachlichkeit" gerechnet. Als Person muss sie sehr resolut und zielorientiert gewesen sein, immer bestrebt, ihre Familie nicht nur zu ernähren, sondern ihr auch ein Leben in Luxus zu bieten. Die Biografie erscheint manchmal eine Spur zu sachlich, und trotz sicherlich gründlicher Recherche hat sie auch Lücken, sie zeigt aber doch ein deutliches Bild einer Karrierefrau, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihresgleichen sucht. Da Baum selbst ein spannendes und aufregendes Leben zwischen Wien, Berlin, New York, Hollywood und vielen exotischen Ländern geführt hat, ist auch diese Biografie unterhaltsam und vielfältig. Besonders interessant fand ich immer wieder die Bezugnahme auf die einzelnen Werke der Autorin, deren Entstehen und Akzeptanz, die nicht immer gleichermaßen euphorisch war. Ihr größer Erfolg war natürlich "Menschen im Hotel", das von Gustaf Gründgens auf die Bühne gebracht und unter dem Titel "Grand Hotel" mit Greta Garbo verfilmt wurde. Alles in allem ein etwas trockenes aber nicht herzloses Porträt dieser interessanten und erfolgreichen Autorin. Wirklich lesenwert!
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