Bücher mit dem Tag "greifswald"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "greifswald" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches Der Märchenerzähler (ISBN: 9783751202701)
    Antonia Michaelis

    Der Märchenerzähler

     (1.531)
    Aktuelle Rezension von: Aboutmandyreads

    Ich habe das Buch damals mit 15 Jahren gelesen und kann nur sagen, ich finde keine Worte, um dieses Buch zu beschreiben. Gerade jetzt, wo ich älter bin und nochmal ganz anders reflektieren kann, ist das Buch in meinen Augen einfach genial. Es hat so viel Tiefgang, so viele tolle und auch inspirierende Passagen, so tolle Zitate. Es ist unglaublich gut geschrieben und die Charaktere sind bis heute tatsächlich mit die besten, die ich je in Büchern gelesen habe. Die Charaktere haben sich bis heute, mehr als 10 Jahre später, in meinen Kopf gebrannt. Hier wurde echt etwas erschaffen - ich finde keine anderen Worte. Definitiv 5 Sterne und ein Highlight!

  2. Cover des Buches Der Hals der Giraffe (ISBN: 9783518467909)
    Judith Schalansky

    Der Hals der Giraffe

     (261)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Auf Der Hals der Giraffe bin ich durch das Interview mit Carolin Hagebölling aufmerksam geworden. Leider kann ich ihre Begeisterung nicht in Gänze teilen, dazu ist das Leseerlebnis zu ambivalent. Es beginnt bereits mit dem Untertitel: Bildungsroman. Der ist schlichtweg irreführend, denn hier entwickelt sich niemand, nicht einmal der geneigte Leser. Und auch in einem übertragenen Sinne ist es kein Bildungsroman, also kein lehrendes Buch, denn dazu sind sowohl die vermittelten biologischen Grundlagen zu banal und vor allem teilweise schlichtweg überholt und damit falsch. Um dies zu erkennen, muss man allerdings schon minimale Kenntnisse in Biologie haben, womit sich das Vermitteln von Grundlagen aufheben würde. Hinzu kommt, dass der Roman ohne echte Handlung auskommt, was bereits nach wenigen Seiten zu einer gewissen Eintönigkeit führt. Und dann ist da noch die Protagonistin, deren Gedankenwelt dermaßen abstoßend ist, dass ich mich durchgängig gefragt habe, warum irgendjemand das überhaupt lesen wollen würde. Nun kommt aber leider hinzu, dass Judith Schalansky eine großartige Schriftstellerin ist. Leider? Ja, denn sonst hätte ich den Roman zerreißen können, was er inhaltlich auch verdient hätte. Aber sprachlich ist der Hals der Giraffe herausragend, so dass ein Verriss nicht im Ansatz in Frage kommt.

    Ohne das sprachliche Vergnügen wäre es eine Tortur Inge Lohmark, Mittfünzigerin und Gymnasiallehrerin für Biologie und Sport im ländlichen Vorpommern, länger als ein paar Seiten zu begleiten. Nun mag man die drei Kapitel, die drei Tagen im Schuljahr entsprechen, als satirisch, spritzig oder gar witzig verklären, dazu muss man dann aber auch Vergnügen an Abwertung und Demütigung haben. Denn Lohmark, deren Gedanken wir ertragen müssen, macht nichts anders als andere Menschen in bester Misanthropie stereotyp wahrzunehmen und dann abzuwerten. Das macht in etwa so viel Vergnügen wie einem Wutbürger zu lauschen. Nun gut es gibt natürlich auch Menschen die finden Don Alphonso von der FAZ, Henryk Broder oder Dieter Nuhr witzig. Mir geht das ständige Erheben über andere, das „lustig machen“, was nichts anderes ist als Polemik und damit die Waffe der geistig Schwachen, ziemlich auf die Nerven.

    Sprachliches Highlight – Inhaltliches Nogo

    Natürlich sind dann schnell die wertkonservativen Verständigen zur Hand. Das ist doch eine psychologische Studie, die Schalansky hier vorlegt. Das will ich ja auch gar nicht in Abrede stellen. Das Psychogramm ist hervorragend und erschreckend real. Aber es bleibt dabei: Warum soll ich so etwas lesen? Was habe ich davon? Wer das unterhaltend findet, findet wohl auch GNTM spaßig. Bildet es mich? Nicht mehr als irgendwelche Äußerungen von AfD Anhängern. Ich fand auch Sarrazin oder Pirinçci weder bildend noch unterhaltsam. Geht es darum mein Mitgefühl zu schulen? Sollen wir Leser lernen die Sorgen und Nöte der „Abgehängten“ zu verstehen? Nun ja. Niemand wird gezwungen ein Sozialdarwinist und Chauvinist zu werden. Das würde diejenigen abwerten, die in den gleichen Verhältnissen leben und nicht zum Hassmenschen werden. Soll ich lernen wie solch „verknöcherte“ Persönlichkeiten mit mangelnder Sozialkompetenz zu dem werden, was sie sind? Das sei vorweggenommen, das lernt man nicht. Denn wie bereits erwähnt: es ist kein Bildungsroman. Lohmark ist, wie sie schon immer war.

    Es gibt jedenfalls Grund genug, warum man sich das Lesen des Romans sparen kann. Wäre da nicht, ja, wäre da nicht dieses grandiose Sprachvermögen von Judith Schalansky. Ich habe selten diese Authentizität von Gedanken gelesen, inklusive assoziativer Abschweifungen. Wir sitzen im Kopf von Lohmark. Wir bekommen keine Essenz ihrer Gedanken geliefert, sondern das Rohmaterial. Es hätte eigentlich nur noch gefehlt, dass zwischendurch einfach nur gesummt wird oder die Gedanken kurz ganz weg sind. Diese sprachliche Meisterleistung verbunden mit der präzisen Einfühlung und Beobachtungsgabe von Schalansky (so sie sich denn hoffentlich nicht lediglich selbst beobachtet hat) macht aus einem langweiligen misanthropen Egotrip eines der außergewöhnlichsten weil ambivalentesten Bücher der letzten Jahre.

  3. Cover des Buches Denn wer da hat, dem wird gegeben (ISBN: 9783870621995)
    Volker Pesch

    Denn wer da hat, dem wird gegeben

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Corrado

    Der Pfarrer Tom Schroeder orientiert sich nach privaten Krisen neu und beginnt seine Arbeit als Polizeiseelsorger in dem Ostseestädtchen Greifswald. Er hat einen schweren Start, denn niemand hat auf ihn gewartet, niemand heißt ihn willkommen.

    Bald schon entdeckt er, dass die Vertreter der örtlichen Politik und gewisser Verwaltungsinstitutionen in einem Sumpf von Manipulationen, Korruption und allerhand übler Machenschaften mehr zu schwimmen scheinen, bei dem es um Vorteilsnahme, Bereicherung und die Durchsetzung machtpolitischer Interessen geht. Im Zentrum des Gerangels steht ein verwahrlostes Gelände, auf dem "Bernstein-City", eine mondäne Urlaubsanlage mit allem Komfort entstehen soll, wenn es nach dem Architekten ginge. Ein mächtiges Konsortium aus dem Ausland hat jedoch ganz andere Pläne! Nachdem auch noch eine Frauenleiche auf dem Gelände gefunden wird, ist Tom Schroeders Neugierde erst recht geweckt und er macht sich daran, mehr über die Hintergründe zu erfahren, wobei er unter Gefahr des eigenen Lebens mitten ins Zentrum der undurchsichtigen Geschichte vordringt...

    Es ist keine leichte Kost, die Volker Pesch dem Leser seines Küsten-Krimis zumutet! Wer eine Ostseeidylle erwartet hat, in der das Leben noch in gemäßigten Bahnen verläuft, wird schnell eines Besseren belehrt! Stattdessen nimmt sich der Autor eines Themas an, das so brisant wie realistisch ist: die Bestechlichkeit und Morallosigkeit gewisser entscheidungsbefugter Stellen, wenn das große Geld lockt! Mit allen Mitteln lässt Volker Pesch seine handelnden Personen, von der völlig skrupellosen Bürgermeisterin über Bauamtsbeauftragte und Unternehmer bis hin zu den Vertretern der politischen Parteien ihre haarsträubenden Intrigen spinnen - ohne Rücksicht auf Verluste.

    Der Leser spürt die Macht- und Hilflosigkeit jener, die sich den Mächtigen entgegenzustellen wagen und die dafür einfach kaltgestellt werden. Existenzen werden ohne mit der Wimper zu zucken ruiniert, Idealisten verlieren ihre Illusionen oder werden gar in die Verzweiflung getrieben. Das ist so eindringlich beschrieben, dass es buchstäblich unter die Haut geht, und dass man aufpassen muss, nicht gleich alle Politiker, Unternehmer, Behördenangestellte von Vornherein der Korruption und der Mauscheleien zu verdächtigen, wegen einiger schwarzer Schafe, die es mit Sicherheit gibt...

    Nein, der Polizeiseelsorger hat keinen leichten Stand; auf seinem Weg zur Wahrheit erkennt er sehr bald seine Grenzen und wird auch auf seine eigenen Unzulänglichkeiten gestoßen. Doch trotz des düsteren Themas hat Volker Pesch einen sehr spannenden Roman geschrieben, der mit immer neuen Überraschungen aufwartet. Spannung erzeugt er dabei nicht durch eine aktionsreiche Handlungsabfolge, sondern vielmehr auf psychologischer Ebene.

    Sein Protagonist Schroeder ist kein Held, kein alleswissender Ermittler. Er ist unsicher und einsam, ein Einzelgänger, der dennoch Sehnsucht nach Kontakten hat; er zweifelt an sich und weiß eigentlich nicht recht, was er mit sich und seinem Leben anfangen soll. Dass er dazu öfter, als ihm guttut zum Whiskey greift, ist bedenklich, aber man mag es ihm nachsehen - und hoffen, dass er seine Probleme in den Griff bekommt.

    Der Schluss der Geschichte ist letztendlich offen geblieben. Aber das ist nur folgerichtig und passend, denn hier kann es kein versöhnliches Ende geben! Es lässt allerdings die Vermutung zu, dass Polizeiseelsorger Tom Schroeder noch mit weiteren Fällen konfrontiert sein wird!

  4. Cover des Buches Everlasting (ISBN: 9783499256660)
    Holly-Jane Rahlens

    Everlasting

     (409)
    Aktuelle Rezension von: miah

    Inhalt:
    Im Jahr 2264 lebt der Historiker Finn Nordstrom. Er ist Experte für die tote Sprache Deutsch und soll ein Tagebuch eines Mädchens aus dem 21. Jahrhundert übersetzen. Zeitgleich soll er ein neues Virtual-Reality-Spiel testen, das genau zu dieser Zeit spielt. Dabei läuft ihm plötzlich die Tagebuchschreiberin über den Weg...

    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist bereits 2013 erschienen und ich befürchte fast, genauso lange lag es jetzt auf meinem SuB. Aber ich bin sehr froh, dass ich es nun endlich befreit habe. Das Cover ist recht unscheinbar, wenn man allerdings die Geschichte kennt, passt es wiederum sehr gut.

    Die Geschichte wird aus der Perspektive von Finn erzählt. Er lebt 2264 in einer Welt, die sehr spannend ist, sich aber durch den Dark Winter 2018 stark verändern musste. Viele technische Errungenschaft bereichern und vereinfachen sein Leben. Aber es gibt auch Entwicklungen, die ich bedenklich fand, vor allem die Abwesenheit von Liebe, die Klone und die unpersönliche Kommunikation von sich selbst in der dritten Person Singular. Anfangs wirkte Finn vor allem durch letzteres eher abweisend und unnahbar. Das änderte sich zum Glück im Verlauf der Handlung.

    Die Tagebücher, die Finn übersetzen soll, sind von einem Mädchen, das 1990 geboren ist. Damit hatte ich direkt einen Bezug zu ihr, da ich im gleichen Alter bin. Sie beginnt an ihrem 13. Geburtstag mit dem Schreiben und Finn begleitet sie quasi beim Erwachsenwerden. Natürlich kam mir vieles bekannt vor und es war amüsant zu lesen, mit welchen Begriffen und Gepflogenheiten Finn in der Zukunft Probleme hatte.

    Parallel zu den Übersetzungen wird Finn gebeten, ein Virtual-Reality-Spiel zu testen, das genau in dieser Zeit angesiedelt ist. Schnell wird klar, dass das Ziel hier aber eigentlich ein anderes ist. Diese Entwicklung hat mir sehr gefallen. Finn verändert sich durch das Spiel. Er lernt die Welt vor dem Dark Winter kennen und entwickelt sich vor allem auf sozialer und emotionaler Ebene weiter.

    Die Geschichte hat eine kleine, aber feine Sogwirkung, vor allem ab dem Moment, als Finn das Mädchen aus den Tagebüchern in dem Spiel trifft und versteht, welcher eigentliche Zweck hier verfolgt wird. Es kommen immer mehr Hintergründe und Details ans Licht. Nachdem ich relativ schnell eine Vermutung zu Finns Vergangenheit hatte, wurde dies nach und nach bestätigt. Leider bleibt das Ende ein wenig offen, sodass für mich nicht alle Fragen geklärt wurden und ich auch nicht sicher bin, ob das ganze logisch ist.

    Der Schreibstil ist zu Beginn etwas schwierig, aber er passt zu der Zeit, in der Finn lebt. Auch hier findet eine Entwicklung statt und die Autorin verändert ihren Schreibstil zusammen mit Finns Weiterentwicklung. Das fand ich sehr schön und passend.

    Am Ende hätte ich gerne noch weitergelesen, weil mich Finns Geschichte so gefesselt hat. Ich hatte auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen.

  5. Cover des Buches Zapotek und die schlafenden Hunde (ISBN: 9783426515051)
    Claudia Rusch

    Zapotek und die schlafenden Hunde

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Martinchen

    "In den 1980er Jahren machte Henning Zapotek rüber und kehrte der DDR entschlossen den Rücken. Nun, 27 Jahre später und inzwischen Kriminalkommissar, besucht er widerwillig seinen Heimatort an der Ostseeküste. Denn so hat er sich sein Sabbatjahr nicht vorgestellt: In seinem Elternhaus wird die Leiche des Mieters gefunden und Zapotek steckt plötzlich mitten in einem neuen Fall. Dabei holt ihn seine Vergangenheit immer wieder ein. Denn bei seiner Flucht hatte er sich damals keine Freunde gemacht..." - soweit der Klappentext.

     

    Claudia Rusch, Jahrgang 1971, wuchs auf der Insel Rügen, in der Mark Brandenburg und seit 1982 in Berlin auf. Sie studierte Germanistik und Romanistik und lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Sie hat mehrere Bücher veröffentlicht, darunter "Meine freie deutsche Jugend". "Zapotek und die strafende Hand" ist ihr erster Krimi, inzwischen gibt es einen zweiten Band "Zapotek und die schlafenden Hunde".

     

    Das Buch nimmt langsam an Fahrt auf. Von daher passt es ganz ausgezeichnet an die Ostseeküste, wo eher bedächtig gehandelt wird (an der Nordseeküste übrigens auch). Die Landschaft, der Ort, die Personen sind wunderbar beschrieben, die Autorin hat eine Auge dafür. Und sie hat eine Sprache dafür gefunden. Die Personen, teilweise "Typen" mit ihren besonderen Eigenheiten, sind detailliert und liebevoll beschrieben. Mit hat es hier insbesondere Zapoteks Nachbar Kurt Jasmund angetan, der seine Beobachtungen und Meinungen knapp auf Platt kundtut. Gut verständlich, auch für die, die kein Platt "snacken".

     

    Es gibt zu Beginn einen Einbruch, den Zapotek zum Anlass nimmt, zu ermitteln. Außerdem gibt es drei Tote, von denen zwei auf eine ganz ähnliche Art und Weise und aus ähnlichen Gründen sterben - diese Idee von Claudia Rusch hat mir sehr gefallen. In meinen Augen ist diese Ermittlung eher die Nebenhandlung. Es geht viel mehr um Henning Zapotek und seine Vergangenheit. Dieser Ermittler war mir auf den ersten Seiten sehr unsympathisch, weil er nach dem unmäßigen Genuss von Weinbrand mit einem mächtigen Kater aufwacht. Es wird dann aber sehr schnell klar, dass dies aus bestimmten Gründen dramaturgisch notwendig ist. Und Henning Zapotek wird mit seinen Problemen auf einmal sehr sympathisch.

     

    Es ist kein Buch für Krimifans, die es möglichst blutig und spannend mögen. Es ist ein Regionalkrimi für Leser, die sich auch mit den Menschen auseinandersetzen wollen.

  6. Cover des Buches Nur die Ostsee weiß die Antwort (ISBN: 9783827194398)
    Emlin Borkschert

    Nur die Ostsee weiß die Antwort

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Moorteufel

    Für Peter Vollmer und sein Team,steht ein neuer Fall bevor.Diesmal in einen Seniorenheim,wo eine Bewohnerin tot aufgefunden wird.
    Nur stellt sich erstmal die Frage,war es wirklich Mord,oder ist sie aufgrund ihres hohen Alters gestorben?
    Und warum hat sein Chef ein so großes Interesse daran,das es recht zügig geht mit dem lösen des Falls?
    Schnell merken Peter Vollmer und sein Team ,das es hier nicht nur um die eine Leiche geht, denn dieses Heim hat noch ganz andere Leichen im Keller.Wie man so schön sagt.


    Ich muss ehrlich sagen,ich hab mich gefreut wieder was von diesen Team zu lesen.Nur wurde die Lesefreude etwas getrübt,weil die Ermitlungen sich sehr hinzogen,oder wenn es interessant wurde,plötzlich unterbrochen oder die Ermittler abgelengt wurden.
    Zum Ende wurde es aber dann doch wieder besser,und alles zog sich gut zusammen,schade, das es nicht schon eher etwas an Fahrt oder Spannung zugenommen hatte.
    Es ließ sich sonst sehr gut lesen,und auch der Schreibstil ist sehr Flüssig.Und die einzelnen Personen haben etwas mehr in ihre Gefühlswelt blicken lassen,was mich den einen und anderen noch Sympathischer wirken ließ.
    Ein schöner Krimi,der schwer in Gang kommt,aber schon unterhaltsam ist.

  7. Cover des Buches Von der Wahrscheinlichkeit, zwei Leben zu retten (ISBN: 9783401840130)
    Anne Lück

    Von der Wahrscheinlichkeit, zwei Leben zu retten

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Janette

    Meine Meinung:

    Die Geschichte von Kira und Robin hat mich gefühlsmäßig überrannt, ich hab gelacht, geweint und mit den beiden jungen Erwachsenen mitgefiebert. 

    Anne Lück hat hier einen Roman geschrieben, der dem Leser unter die Haut geht. 

    Teilweise ist er sehr düster, wenn man gerade aus der Sicht von Kira liest. Einer jungen Frau – fast noch ein Mädchen, die endlich frei sein will. Der einzige Weg dies zu erreichen scheint für sie zu sein, ihr Leben zu beenden. Sehr dramatisch – denken jetzt Viele, aber wenn man Kira und ihre Probleme erst einmal kennen und verstehen lernt, kann man es evtl. etwas nachvollziehen. Nicht, dass ich als Leser sowas für gut befinde, doch Kira ist so einsam und verloren. Ihr Sicht auf die Welt ist düster, wenn man es in Farben beschreiben würde, wäre sie grau, ein nie endendes Grau, doch dann trifft sie auf Robin. 

    Auch Robins Geschichte ist alles andere als leichte Kost. Er leidet an Krebs und seine einzige Rettung ist die Knochenmarkspende eins anderen Menschen. Aber wie hoch ist die Chance diesen einen Menschen zu finden? Ziemlich gering, wenn man mal realistisch ist. Doch Robin hat Glück. Kira hat sich registrieren lassen und ihre Stammenzellenspende könnten sein Leben retten. Seit bei Robin der Krebs diagnostiziert wurde müssen er und auch seine Familie Einiges durchmachen. Aber Robin bleibt stark, für seine Familie. Er ist das komplette Gegenstück zu Kira. Kira will nicht mehr Leben und Robin kämpft dafür weiterleben zu können. Zwei ziemlich unterschiedliche Charaktere, die hier auf einander treffen. 

    Der Schreibstil von Anne Lück ist bewegend, flüssig und fesselnd. Die Themen, die sie in ihren Roman anspricht behandelt die Autorin mit dem nötigen Feingefühl und der ganze Roman ist ziemlich authentisch. 

    Düstere Stimmung sowie auch glückliche Momente und Erinnerungen gibt sie bildlich wieder. Schon mit dem ersten Satz hat mich die Geschichte von Kira und Robin in ihren Bann gezogen. Und auch wenn man den Roman beendet hat, begleiten einen die Themen noch eine Zeitlang weiter und regen zum Nachdenken an. Es ist ein emotionaler Jugendroman, den ich wirklich nur weiter empfehlen kann. 

    Die Autorin hat hier wirklich was geleistet, was mich als Leser überzeugt hat und ich finde viel mehr Leute sollten ihren Roman lesen. Verdient ist es der Siegertitel des digi:talents Schreibwettbewerb Romance 2017. 

    Vielleicht regt er auch dazu an, sich selbst registrieren zu lassen für die Stammzellenspende, wenn man es noch nicht hat. 

    Für mich ein persönliches Highlight. Ich empfehle euch, liest diesen Roman und berichtet euren Freunden und Bekannten davon. Redet über die Themen, denn viel zu oft werden diese unter den Tisch gekehrt, wenn man sich selbst nicht betroffen fühlt. 


    5/5 Sternen. 

  8. Cover des Buches Blau steht dir nicht (ISBN: 9783518462843)
    Judith Schalansky

    Blau steht dir nicht

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Boris
    Einem Buch, das mit einem Zitat von W.G.Sebald beginnt, vertraue ich erstmal. Das Vertrauen wird auch diesmal nicht enttäuscht. Judith Schalansky schreibt über eine Kindheit auf Usedom in den 80iger Jahren und verschränkt diese Kapitel mit Erinnerungen an spätere Reisen und Betrachtungen über Eisenstein und Wolfgang Koeppen. Wie bei der Lektüre der Bücher von W.G.Sebald, entsteht bei mir sofort das dringende Bedürfnis die beschriebenen Orte kennenzulernen, bzw. bekannte Orte neu kennenzulernen. Eine Kinderheit in "Unserland", im Atlas rosafarben und einer diffusen Sehnsucht nach einem "Drüben". Jenseits der See...
  9. Cover des Buches Caspar David Friedrich (ISBN: 9783865021885)
  10. Cover des Buches Der Märchenerzähler (ISBN: 9783731398226)
    Antonia Michaelis

    Der Märchenerzähler

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Squamato

    Klappentext:

    Geliebter Mörder? Abel Tannatek ist ein Außenseiter, ein Schulschwänzer und Drogendealer. Wider besseres Wissen verliebt Anna sich rettungslos in ihn. Denn es gibt noch einen anderen Abel: den sanften, traurigen Jungen, der für seine Schwester sorgt und der ein Märchen erzählt, das Anna tief berührt. Doch die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Was, wenn das Märchen gar kein Märchen ist, sondern grausame Wirklichkeit? Was, wenn Annas schlimmste Befürchtungen wahr werden? Ein temporeicher Thriller und ein zu Herzen gehende Liebesgeschichte, die nicht mehr los lassen! 

    Länge des Hörbuchs: ca. 7 Stunden


    Ehrlichgesagt habe ich keine Ahnung, wie ich dieses Buch bewerten soll. Ich hatte meine Anfangsschwierigkeiten mit der Musik, der Sprecherin, dem Schreibstil und der damit verbundenen Atmosphäre. All das ist im Laufe des Hörbuchs aber total ins Positive umgeschwungen. Besonders Antonia Michaelis' Schreibstil hat es mir dann doch sehr angetan. Er passt, genau wie die Atmosphäre, perfekt zur Handlung.

    Bis zur Hälfte hätte ich deswegen gerne fünf Sterne gegeben, bei der Vergewaltigungsszene war ich allerdings ziemlich entsetzt. Nicht wegen der Tatsache, dass so etwas in einem (Jugend-)Buch geschildert wird, eher im Gegenteil, es ist wichtig, Themen wie Missbrauch (der ja später auch noch eine Rolle spielt, jedoch sehr viel besser thematisiert wird) und Vergewaltigung zu enttabuisieren. Aber der Umgang mit ebendiesen Themen könnte hier meiner Meinung nach eine sehr falsche Message bei jüngeren LeserInnen, an die das Buch eindeutig gerichtet ist, ankommen. Deshalb finde ich die Altersempfehlung "ab 14" sehr fehlerhaft. "Ab 16" wäre hier eindeutig angebrachter. Die Einordnung von LovelyBooks als Kinderbuch ist natürlich absolut falsch! Als LeserIn dieses Buches sollte man auf jeden Fall über Abels Tat und Annas Reaktionen darauf reflektieren können. Gerade die Tatsache, dass Anna Abel so schnell und einfach verziehen hat, hat mich schockiert. Trotzdem hat es sehr gut zur Geschichte und Annas Charakter gepasst und war wahrscheinlich auch noch ziemlich realistisch. Dass sie danach aber irgendwie so gar nicht traumatisiert war, fand ich auf jeden Fall falsch, das ist weder realistisch noch im Rahmen des Buches glaubwürdig.

    Abgesehen davon war die Geschichte grandios, besonders die außergewöhnliche Verknüpfung von fiktivem Märchen und Realität fand ich faszinierend. Tatsächlich dachte ich bis kurz vorm Schluss, dass Abel Anna erschießt, da habe ich den Prolog vollkommen falsch gedeutet. Je nachdem, ob das von der Autorin so beabsichtigt war oder nicht, bin ich ihr anscheinend auf den Leim gegangen :). Die Verbindung vom Märchen und der Geschichte ist wirklich gelungen. Zum Ende hin sind die Grenzen immer mehr verschwommen. Die vielen Allegorien waren wirklich gut eingearbeitet, sodass ich sie teilweiße erst zum Schluss verstanden habe.

    Viele haben noch Annas Naivität kritisiert. Ich persönlich habe sie eigentlich nicht als sehr naiv empfunden. Der Märchenerzähler ist eins von nur wenigen Büchern aus dem Jugendbuchbereich, in dem die Protagonisten sich nicht verhalten, als wären sie 5 Jahre jünger oder älter als sie es eigentlich sind. Sie hat sich verhalten, wie es eine Siebzehnjährige tun würde.

    Einzig die wirklich sehr gute Beziehung zu ihren Eltern hat mich stellenweise etwas irritiert, stellt im Nachhinein betrachtet aber wahrscheinlich nur den Kontrast zu Abels Elternhaus dar und ist als Symbol deswegen nicht überzogen.

    Insgesamt hat mir das Hörbuch sehr gut gefallen, auch wenn ich es nicht übers Herz bringe, hier fünf Sterne zu geben.

  11. Cover des Buches Wohn-Haft (ISBN: 9783962900120)
  12. Cover des Buches Die Redaktion (ISBN: 9783948923037)
    Benjamin Fredrich

    Die Redaktion

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Aus-Liebe-zum-Lesen

    Wie gründet man eigentlich ein Magazin? Wie das im Fall von Katapult vonstattenging, erzählt Benjamin Fredrich in seinem Roman „Die Redaktion“.

    Zuerst war der Name da: Katapult – später reifte dann in Benjamin Fredrich die Idee, ein Magazin zu gründen und entgegen aller Wahrscheinlichkeit schlug das Katapult-Magazin ein wie eine Bombe. Bis es so weit war, gab es aber die ein oder andere Hürde zu nehmen.

    In gewohnt schnoddriger Art schreibt der Katapult-Gründer anekdotenhaft über seinen eigenen Werdegang und den Weg zu seinem etwas anderem Magazin – denn Katapult ist gemeinnützig, antirassistisch, nachhaltig und große Klasse – ihr wisst ja, ich bin Fangirl fast der ersten Stunde ;)

    An der ein oder anderen Stelle ist mir Fredrichs Tonfall dann doch ein bisschen zu flapsig und auch wenn ich anerkenne, dass der Autor kein Blatt vor den Mund nimmt, sind mir ein paar Aussagen dann doch zu abwertend und respektlos.

    Dennoch ist „Die Redaktion“ ein interessanter Roman über einen, der seinen eigenen Weg geht, komme was wolle und der zeigt, dass Wille und Durchhaltevermögen belohnt werden. Für Katapult-Fans ein Must-Read, für alle, die es noch nicht sind, eine kurzweilige Lektüre.

  13. Cover des Buches Gebrannte Größe (ISBN: 9783936942279)
  14. Zeige:
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