Bücher mit dem Tag "grenzposten"
8 Bücher
- Hergé
Tim und Struppi - Der Arumbaya-Fetisch
(29)Aktuelle Rezension von: HoldenTim wird darauf aufmerksam, daß im Völkerkundemuseum der legendäre Arumbaya-Fetisch gestohlen wurde, jedoch einen Tag später wieder zurückgestellt wurde. Allerdings ist beim zurückgebrachten Fetisch das Ohr ganz, was nicht der Originalstatue entspricht. Demnach liegt also eine Kopie vor. Er findet heraus, daß zwei Mordbuben hinter dem Fetisch her sind, folgt diesen nach Südamerika und wird dort prompt in einen Staatsstreich verwickelt. Die Passagen über die wechselnden Regime in dem fiktiven südamerikanischen Land sind am lustigsten, ansonsten weiß man nicht so ganz, was die ganze Südamerikarumreiserei mit des Rätsels Lösun g zu tun haben soll. Aber sehr amüsant. - Frank Goosen
Liegen lernen
(162)Aktuelle Rezension von: Lilli33Taschenbuch: 334 Seiten
Verlag: Heyne (Oktober 2002)
ISBN-13: 978-3821808543
Preis: 9,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich
Rückkehr in die 1980er Jahre
Inhalt:
Der 16-jährige Helmut lebt mit seinen Eltern irgendwo im Ruhrgebiet. Seine Jugend ist recht unspektakulär - Schule, Freunde, Musik. Bis Britta in sein Leben tritt und Helmut sich unsterblich verliebt. Eine Liebe, die ihn ein Leben lang begleiten wird.
Meine Meinung:
„Liegen lernen“ ist Frank Goosens Debütroman und lässt schon die Stärke der späteren Werke erkennen. Der Geist der 1980er Jahre lebt in diesem Roman auf. Ich wurde direkt in die damalige Zeit zurück versetzt und konnte mich in vielen der beschriebenen Szenen wiederfinden. Natürlich spielt Musik eine sehr große Rolle, aber auch Liebe und Freundschaft. Helmut versucht eher holprig, seinen Platz im Leben zu finden. Das macht ihn sehr nahbar, obwohl er mir gar nicht so recht sympathisch war.
Den Schreibstil fand ich anfangs noch sehr passend. Es wird in sehr einfachen Sätzen erzählt, wie man sie einem Sechzehnjährigen durchgehen lassen kann. Doch ändert sich dies im weiteren Verlauf nicht wesentlich, und einem gestandenen Akademiker, der aus Helmut wird, nehme ich diese einfach-kargen Sätze ein bisschen übel.
★★★★☆
- Hergé
König Ottokars Zepter
(29)Aktuelle Rezension von: HoldenDer stets neugierige Reporter Tim stößt über eine herrenlose Aktentasche, die er auf einer Parkbank findet, auf eine Gruppe Männer, die ihm unmißverständlich klarmacht, daß er sich von dem Eigentümer der Tasche fernzuhalten hat. Dadurch wird natürlich erst die Neugier Tims geweckt, und er begleitet den Taschenbesitzer (Professor Janus) nach Syldavien, wo dieser einen Auftrag im Namen des dortigen Königs zu erledigen hat. Aber wraum wirkt der Professor nach dem Abflug des sie transportierenden Flugzeugs so verändert?...Bei der Drastellung des fiktiven Syldavien hat sich Herge viel Mühe gemacht, und die spannender Story ist auch nie langweilig. - Taylor Stevens
Die Menschenjägerin
(68)Aktuelle Rezension von: AuroraMDie Story hat mich nicht abgeholt ist nicht meins.
- J.M. Coetzee
Warten auf die Barbaren
(66)Aktuelle Rezension von: OrishaEin unbekanntes Reich. Am Rande lebt ein Magistrat – staatstreu verrichtet er seinen Dienst. Bis ihn eines Tages die Abteilung III aus der Hauptstadt besucht, um der Siedlung bei einem vermeintlichen Aufstand der Barbaren – Nomadenvölker der Berge – beizustehen. Gefangene werden gemacht: sie werden zusammengepfercht, gedemütigt, misshandelt. Als eine dieser Gefangenen beim Magistrat Unterschlupf findet, beginnt selbiger seine Arbeit zu hinterfragen und findet sich bald selbst im Fadenkreuz des Regimes wieder.
Coetzees Roman steht für viele totalitäre Regime unserer und vergangener Zeiten. Detailliert zeichnet er das Leben des Magistrats nach, der, zunächst dem Reich total ergeben, beginnt ein Gewissen zu entwickelt. Zunehmend kann er nicht mehr wegschauen und beginnt seine Tätigkeit zu hinterfragen. Als Gefangener muss er sich den kritischen Fragen seiner Tätigkeit stellen und am eigenen Leib erfahren, wie man Menschen brechen kann – mit und auch ohne Gewalt.
Ein kraftvolles Buch, dass die Tücken dieser Regime gekonnt aufzeigt und ein ums andere Mal die menschenverachtenden Mechanismen hinter solchen Regierungsformen aufzeigt. Niemand ist sicher in diesen politischen Konstellationen, die menschgemacht sind und die alte Denkstrukturen bedienen: Wir gegen die. Die gegen uns. Dass es ein Wir geben könnte, dass alle umfasst – undenkbar. Und „Warten auf die Barbaren“ lässt den Leser nicht umsonst fragen, wer hier die eigentlichen Barbaren sind? Damit ist Coetzee ein Buch gelungen, das zeitlos ist.
Fazit: Leise, still und dennoch kraftvolles Portrait totalitärer Regime. Lesenswert. - Yasmina Khadra
Die Sirenen von Bagdad
(4)Aktuelle Rezension von: JorokaGrob gesagt geht es bei der zugrunde liegenden Geschichte um einen jungen Iraker, der sein Studium in Bagdad aufgrund des Einmarsches US-amerikanischer Truppe im Jahr 2002 abbrechen muss und in sein Heimatdorf zurückkehrt. Dort erlebt er neben anderen Gräueltaten der fremden Armee mit, wie bei einer nächtlichen Durchsuchung des Hauses seiner Familie, die Ehre seiner Familie mit Füssen getreten wird. Als stolzer Abkömmling eines Beduinen-Geschlechtes sinnt er auf Rache und findet zurück in die Hauptstadt, doch diesmal nicht zum Studium, sondern auf der Suche nach einer Möglichkeit, sich als Selbstmordattentäter 'gegen den Westen' anheuern zu lassen....
Das vorliegende Hörspiel versucht sich an dem ambitionierten Unterfangen, 320 Buchseiten auf 2 CDs mit kaum 2 Stunden Laufzeit zu packen. Dabei ist aus meiner Sicht keine runde Sache entstanden, sondern eher ein Bruchstück-Werk. Das liegt nun nicht an der Ausführung der Geschichte mit einer Vielzahl, zum Teil recht renommierter Hörbuchsprecher, wie z.B.
Florian von Manteuffel und einer untermalenden Hintergrund-Geräuschkulisse, sondern vielmehr an der Zerstückelung und Komprimierung einer Geschichte, die in ihrer Urform (das Buch habe ich nicht gelesen) wahrscheinlich den Versuch einer Erklärung, wie jemand zum Terroristen wird, angegangen ist. Entstanden ist jedoch von der Form her eine Art „Krimi“, jedoch ohne gelungenen Spannungsbogen und abrupt dahin stolperndem Schluss. Verwirrend kam für mich die Vielfalt der unterschiedlichen Namen hinzu, und dass in der Kürze der Fassung es unmöglich erscheint, tiefgründigere Portraits entstehen zu lassen. Wer ist nun wer, und was hat er mit den anderen zu tun? Und wieso spielt nochmals ein Teil der Geschichte in Beirut? Da müsste ich das Ganze nochmals anhören, wozu ich aber wenig Elan verspüre.
Fazit: Das Hörspiel ist sicherlich gut gemeint, aber in der Form – aus meiner Sicht - zum Scheitern verurteilt.
- Martin Cruz Smith
Gorki Park
(88)Aktuelle Rezension von: CalderonDas Buch ist mehrere Jahrzehnte alt, es spielt in der längst untergegangenen Sowjetunion und schildert die Aufklärung eines Mordes im Moskauer Gorki Park. Die Hauptfigur ist Arkadi Renko, ein Russe, Sohn eines hoch dekorierten Kriegshelden, der sich gegen zahlreiche Widerstände darum bemüht, die Mörder und Motive der Tat ans Tageslicht zu bringen.
Wer sich ein bisschen mit der sojwetischen Geschichte auskennt, weiß, dass das allein schon eine Form der Abweichung ist. Denn die Sowjetunion hat die Lüge als Fundament ihrer Existenz erkoren. Wer nach der Wahrheit forscht, stößt schnell auf Grenzen, es kann zudem gefährlich werden.
Cruz-Smith hat mit Gorki-Park einen Meilenstein markiert. Der Roman wurde - brillant - verfilmt; vor allem aber gibt es Fortsetzungen, die bis in die jüngste Vergangenheit die Erlebnisse Renkos schildern. Man wird mittelbar Zeuge, wie die Sowjetunion untergeht und aus den Trümmern die wüsten Jelzin-Jahre entstehen, gefolgt vom Blei des Putinismus.
Gerade die ersten Romane waren toll, die jüngeren haben etwas nachgelassen. Den ersten, Gorki Park, sollte jeder Thriller-Leser, der nicht nur Einheitsbrei schmökern will, lesen.
- Michael Dullau
DIE TÖDLICHE GRENZSICHERUNG DER DDR & CHRONIK DER OPFER: Zwei Bücher zum Kombi-Preis!
(0)Noch keine Rezension vorhanden