Bücher mit dem Tag "griechen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "griechen" gekennzeichnet haben.

123 Bücher

  1. Cover des Buches Sofies Welt (ISBN: 9783446242418)
    Jostein Gaarder

    Sofies Welt

    (4.486)
    Aktuelle Rezension von: Pegasus1989

    Ich kenne die Geschichte sowohl als Hörspiel, als auch als Buch. Beide Varianten haben mich überzeugt. Besonders der Erkenntnis, dass Lego das genialste Spielzeug der Welt wäre, mit dem man alles bauen könnte, kann ich nur zustimmen. Aber auch ansonsten hat dieses Buch einige amüsante Situationen und viele lehrreiche Einblicke in die Philosophie. Spannung und eine sich aufbauende Freundschaft fehlen hier ebenfalls nicht. Es lohnt sich, dieses Werk mehrmals zu lesen, da es immer wieder neue Perspektiven bietet.

  2. Cover des Buches Fates & Furies 1. Starcrossed (ISBN: 9783969760314)
    Josephine Angelini

    Fates & Furies 1. Starcrossed

    (4.639)
    Aktuelle Rezension von: Tokki_Reads

    Die 16-jährige Helen lebt gemeinsam mit ihrem Vater auf der ruhigen Insel Nantucket – ein Leben, das sich für sie meist ziemlich eintönig anfühlt. Ihre beste Freundin Claire hofft, dass sich nach den Ferien endlich mal etwas Spannendes ereignet. Und tatsächlich scheint ihr Wunsch in Erfüllung zu gehen, als die geheimnisvolle Familie Delos auf die Insel zieht. Sofort sind alle fasziniert von den attraktiven Neuankömmlingen – nur Helen empfindet vom ersten Moment an ein merkwürdiges Unbehagen.

    Parallel dazu wird sie von düsteren Albträumen geplagt. In ihnen erscheinen drei bedrohliche Frauen, die Rache zu fordern scheinen – ein Gefühl von Gefahr, das sich auch im Wachleben nicht vertreiben lässt. Die seltsamen Träume scheinen auf mysteriöse Weise mit Lucas Delos in Verbindung zu stehen. Nach und nach enthüllt sich eine Wahrheit, die Helens Leben für immer verändert: Sie und Lucas stammen von Halbgöttern ab – und ausgerechnet ihre Liebe zueinander könnte einen jahrhundertealten, zerstörerischen Kampf neu entfachen …


    Erst beim Lesen wurde mir klar, dass ich dieses Buch schon vor Jahren einmal gelesen habe. Ich konnte mich zwar an das Cover und den Titel erinnern, aber überhaupt nicht an die Handlung – was eigentlich schon alles sagt. Ich dachte, es wäre etwas Ähnliches, aber dass es exakt dasselbe Buch ist, hätte ich nicht erwartet. Und ehrlich gesagt: Auch jetzt, nach dem erneuten Lesen, bleibt kaum etwas hängen. Der Schreibstil schafft es nicht, den Inhalt im Gedächtnis zu verankern. Wenn man das Buch beendet hat, fragt man sich, worum es eigentlich ging – und wie man das Gelesene überhaupt kurz zusammenfassen soll. Für mich war das alles ein bisschen zu austauschbar und blass, auch wenn die Grundidee Potenzial gehabt hätte.

  3. Cover des Buches Percy Jackson - Diebe im Olymp (ISBN: 9783551319470)
    Rick Riordan

    Percy Jackson - Diebe im Olymp

    (3.241)
    Aktuelle Rezension von: Zams

    Ich hab das Buch als Kind geliebt und liebs anscheinend immernoch, die Charaktere sind toll und die Action ebenso, genauso wie das Setting. 

    Ich kann nicht sagen ob mir das Buch als Erstleser jetzt in meinem Alter theoretisch genauso gefallen würde, aber mittlerweile bin ich auch weit weg von der Zielgruppe, und umso mehr froh darüber, dass ich es damals gelesen habe.

  4. Cover des Buches Die göttliche Komödie (ISBN: 9783534273768)
    Dante Alighieri

    Die göttliche Komödie

    (190)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ist "Die göttliche Komödie" ein Buch, das man gelesen haben muss? Nun, ich zumindest hatte den Anspruch an mich und ich bin froh darüber, dass ich es jetzt kenne und einschätzen kann. Ich hatte einigen Respekt vor dem 700 Jahre alten Buch, das aus 14.233 Versen besteht, aufgeteilt auf 100 Gesänge, quasi Kapitel, und um die 600 Seiten umfassend. Ich bin ja schließlich keine Literaturwissenschaftlerin. Kann man als normale Sterbliche ohne italienische Vorfahren oder Geschichtsstudium der Antike "Die göttliche Komödie" verstehen? 

    Ich fasse mich mit der Inhaltsangabe kurz, es geht um den steinigen Weg durch die Hölle und das Fegefeuer bis ins Paradies, den Dante selbst in Begleitung des berühmten Dichters Vergil beschreitet.

    Sehr anschaulich verdeutlicht wird hierbei die damalige Weltanschauung, der Stand der Wissenschaft und Glaubensansichten sowie Moralvorstellungen und Gerechtigkeitssinn der damaligen Zeit.  

    Erwähnenswert finde ich, dass dieses Stück Weltliteratur nicht nur Dante Alighieri berühmt gemacht hat. Gustave Doré, begann 1841 - mit 9 Jahren - die ersten Illustrationen anzufertigen, letztendlich war er 29 Jahre alt, als er die 136 Holzstiche fertig stellte. Er illustrierte ebenfalls die Bibel. Ich hätte mich gefreut, wären alle diese Bilder abgebildet worden, jedoch wäre das Buch dann nochmal 100 Seiten dicker geworden. Aber ich liebe ihn einfach. 

    Bei diesen uralten Büchern druckt irgendwann jeder Verlag seine eigene Ausgabe, welche ist hier die Beste, fragte ich mich. Ich möchte euch die Ausgabe des Manesseverlages sehr ans Herz legen, aus 3 Gründen:

     1. Die Übersetzung ist großartig, die Verständlichkeit und der Rhythmus ist sehr gelungen. 

     2. Enthalten sind mit Einleitung und Kommentaren und Hintergrundinfos etwa 400 Seiten Zusatzmaterial. Ohne wäre ich ab der Hälfte aufgeschmissen gewesen! 

     3. Die Papierqualität. Das Buch ist 1200 Seiten lang, aber genauso dick, wie eines mit 800 Seiten aus einem anderen Verlag. Mit Lesebändchen. Die Illustrationen sind hochwertiger als in den anderen Ausgaben. 

    Es gibt Klassiker, von denen man behauptet, man käme nicht an ihnen vorbei. Die "Divina Commedia" gehört meiner Meinung nach nicht dazu. Unbestritten ist die Bedeutung dieser Dichtung für die italienische Literatur, zuvor wurden Schriftstücke vor allem auf latein verfasst. Sie ist jedoch so unglaublich umfangreich und komplex, dass man ohne Hintergrundwissen irgendwann nicht mehr gut mitkommt. Mit dem Einstieg in die ungewohnte Form bin ich gut zurecht gekommen, zu Beginn habe ich die Erläuterungen des Übersetzers nur überflogen, da ich dem Text sehr gut folgen konnte. Nach erfolgreicher Durchwanderung der Hölle wurde es schleichend schwieriger, im Fegefeuer musste ich doch das eine oder andere nachlesen, im Paradies kam ich dann überhaupt nicht mehr zurecht, vom Textverständnis angefangen, aber auch die Vorstellungskraft fehlte mir und es waren mir viele Zusammenhänge rätselhaft. Das mag auch mit daran liegen, dass Dante bei seiner Erzählung nicht einem Stil treu geblieben ist, es scheint, als hätte sich seine Persönlichkeit während der Reise verändert, und so ist es auch für mich als Leserin ein Wechselbad der Gefühle, mal wird geflucht und geschimpft, dann säuseln die Dialoge dahin, zum Schluss verklärte Romantik und bildreiche Beschreibungen. Wenn man bedenkt, dass er über 10 Jahre an diesem Epos geschrieben hat, ist das eigentlich nicht verwunderlich. 

  5. Cover des Buches Fates & Furies 2. Torn (ISBN: 9783969760321)
    Josephine Angelini

    Fates & Furies 2. Torn

    (3.111)
    Aktuelle Rezension von: Tokki_Reads

    Die Ereignisse der Göttlich-Saga spitzen sich zu, und Helens Weg nimmt zunehmend tragische Züge an – fast wie aus einer antiken Tragödie entsprungen. Zwischen dem Alltag an der Highschool und den Prüfungen der Unterwelt steht sie unter dem Druck eines grausamen Schicksals: eine verbotene Liebe, die sie nicht loslässt, und ein uralter Fluch, der alles überschattet. Jede Nacht kämpft sich Helen durch die dunklen Tiefen der Götterwelt, doch der wahre Schmerz holt sie am Tag ein – dann, wenn sie Lucas sieht und weiß, dass ihre Gefühle für ihn nicht sein dürfen.

    Während ihrer Reisen in die Unterwelt trifft Helen auf Orion – einen geheimnisvollen und starken Verbündeten. Je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto näher kommen sich die beiden. Doch ausgerechnet jetzt, da sich zwischen ihnen etwas aufbaut, spitzt sich die Lage weiter zu. Eine neue Bedrohung entsteht: Die vier Scion-Häuser schließen sich zusammen, und der Schatten eines zweiten Trojanischen Krieges zieht auf. Helen steht im Zentrum des drohenden Chaos, und die Frage ist, wem sie vertrauen kann – und welchem Gefühl sie folgen soll.

     

    Ich habe mich durch viele Seiten gelesen, ohne das Gefühl zu haben, dass wirklich viel passiert ist. Die Handlung hätte aus meiner Sicht deutlich gestrafft werden können – es zog sich stellenweise ziemlich. Trotzdem wollte ich wissen, wie es weitergeht, was definitiv für den Grundton der Geschichte spricht. Was mir das Lesen zusätzlich erschwert hat, waren die vielen selteneren Namen aus der griechischen Mythologie. Ich musste öfter nachdenken, wer zum Beispiel die Parzen sind, bis mir wieder einfiel: Ach ja, das ist ein anderer Begriff für die Moiren. Es war nicht schlecht, aber für mich leider nicht der stärkste Band der Reihe.

  6. Cover des Buches Fates & Furies 3. Unleashed (ISBN: 9783969760406)
    Josephine Angelini

    Fates & Furies 3. Unleashed

    (2.778)
    Aktuelle Rezension von: Tokki_Reads

    Helens Kampf in der Welt der Götter wird immer dramatischer, denn der drohende zweite Trojanische Krieg wirft seine Schatten voraus. Die vier Scion-Häuser stehen sich unversöhnlich gegenüber, und der Frieden scheint endgültig zerbrochen. Nur Helen, Lucas und Orion können verhindern, dass die unsterblichen Götter die sterbliche Welt unterwerfen. Um das Blatt zu wenden, müssen sie neue Allianzen schmieden und sich in ein Netz aus uralten Feindschaften, göttlicher Macht und menschlicher Unsicherheit begeben.

    Während Helens Kräfte stetig wachsen, wächst auch das Misstrauen in ihrem Umfeld. Selbst ihre engsten Freunde beginnen, an ihr zu zweifeln. Zwischen göttlichen Pflichten und gefährlichen Intrigen steht Helen vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens: Kann sie die Menschheit retten, ohne sich selbst zu verlieren? Und was wird aus ihren Gefühlen für Lucas – einer Liebe, die eigentlich nicht sein darf?

     

    Es ist nun leider endgültig bewiesen: Die Geschichte bleibt einfach nicht im Gedächtnis. Immer wieder tauchen Figuren auf, bei denen ich mich frage: Wer war das nochmal? Habe ich da was verwechselt? Es war oft verwirrend, als würden Namen und Ereignisse verschwimmen. Ich hatte gehofft, dass Band 3 damals einfach nur gefehlt hatte, aber jetzt weiß ich – es lag wohl eher an der Umsetzung. Trotzdem habe ich es durchgezogen, denn in der Vergangenheit hatte ich diesen Teil nie beendet. Und vielleicht lohnt es sich ja jetzt, wo nach über zehn Jahren tatsächlich noch ein vierter Band erschienen ist. Ich hoffe jedenfalls, dass er mehr Eindruck hinterlässt.

  7. Cover des Buches Helden des Olymp - Der verschwundene Halbgott (ISBN: 9783551557322)
    Rick Riordan

    Helden des Olymp - Der verschwundene Halbgott

    (802)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    2019 habe ich die Percy Jackson-Reihe gelesen und gefeiert. 2021 folgten dann die Kane-Chroniken, die ich ebenfalls rezensiert habe. Jetzt hatte ich wieder richtig Lust auf Bücher von Rick Riordan und habe mir die Helden des Olymp geschnappt. Die dritte Fantasy-Jugenbuchreihe des Autors ist die Fortsetzung der Percy Jackson-Reihe, allerdings ist Percy nicht länger Protagonist. Die Reihe ist in fünf Bänden abgeschlossen und behandelt sowohl die Griechische als auch die Römische Mythologie. Der erste Band Der verschwundene Halbgott erschien 2012 und ist ein Wiedersehen mit alten Bekannten, wie zum Beispiel Annabeth Chase. 

    Der 15-jährige Jason Grace erwacht plötzlich und ohne Erinnerungen in einem Schulbus auf einem Klassenausflug. Neben ihm sitzt seine Freundin Piper McLean, zumindest behauptet sie das, und vor ihm sein vermeintlich bester und hyperaktiver Freund Leo Valdez. Immer noch ratlos, wie Jason in den Bus voller schwer erziehbarer Kinder gekommen ist, wird die Klasse im Grand Canyon von bösartigen Windgeistern angegriffen. In letzter Sekunde kommt ein Streitwagen mit Pegasi zu Hilfe, in dem Annabeth Chase ist. Sie rettet die drei Freunde und bringt sie ins Camp Half-Blood, denn sie sind Halbgötter. Auf der Fahrt erzählt Annabeth, dass sie eigentlich gehofft hatte, ihren Freund zu finden. Denn seit drei Tagen ist Percy Jackson spurlos verschwunden. 

    „Jasons Tag war auch schon vor dem elektrischen Schlag mies gewesen.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Erzähler ist hier Jason Grace im… Plusquamperfekt? Nein, vom Stromschlag ist hier retrospektiv die Rede. Halten wir für das Protokoll also fest: personaler Erzähler im Präteritum. Davon gibt es hier übrigens zwei weitere, denn Jason wechselt sich alle zwei Kapitel mit Piper und Leo ab. Der erwähnte Stromschlag ist eine Andeutung darauf, wessen Sohn Jason ist, schließlich hat er einen Blitzschlag unbeschadet überstanden. Sein Tag ist vor allem schlecht, weil er sein Gedächtnis verloren hat. Der Leser wird also direkt in den Plot gezogen, indem er mit Fragen konfrontiert wird: Wer ist dieser Jason, der nicht einmal mehr seinen Nachnamen kennt? Und wodurch hat er sein Gedächtnis verloren? Auf annähernd 600 Seiten und 56 Kapiteln wollen diese Fragen beantwortet werden. Viel mehr möchte ich an diese Stelle auch nicht verraten, denn in Der verschwundene Halbgott stellt sich vor allem eine Frage: Wo ist Percy Jackson?

    Einer der drei Protagonisten und der erste, der mit seiner Erzählung beginnt, ist Jason Grace. Da er sein Gedächtnis verloren hat, weiß der Leser anfangs wenig über ihn. Was man weiß ist, dass Jason blond ist und blaue Augen hat. Er wird mehrfach als gutaussehend beschrieben und scheint bei den Mädchen beliebt zu sein. Zudem hat er eine Tätowierung auf dem Unterarm: SPQR. Außerdem hat er stets seine magische Münze Ivlivs bei sich, die sich entweder in ein Schwert oder einen Speer verwandelt, je nachdem, ob Jason Kopf oder Zahl wirft. Jason zeichnet vor allem seine Loyalität seinen Freunden gegenüber aus. Für sein Alter ist er recht ernst und verantwortungsbewusst, quasi der perfekte Anführer und Held. Obwohl er sein Gedächtnis verloren hat, hat er einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Mir persönlich ist Jason allerdings etwas zu profillos. Er besitzt nicht viele Persönlichkeitsmerkmale, und die wenigen, die er hat, ähneln denen von Percy Jackson enorm. Generell erinnert mich die gesamte Truppe um Jason, Piper und Leo sehr an Percy, Annabeth und Grover, die mich wiederum damals schon an Harry, Hermine und Ron erinnert haben. Mir fehlt bei allen dreien also noch der persönliche Schliff, mit dem sie sich von den anderen Trios abheben.

    Sprache und Stil sind typisch Riordan: einfach, schnell und gepaart mit Flachwitzen. Die Handlung erstreckt sich über etwa fünf Tage. Dennoch ist das Tempo bei annähernd 600 Seiten rasant. Actiongeladene Monsterkämpfe, Konflikte mit Griechischen Göttern und weissagende Traumerscheinungen geben sich ganz klassisch die Klinke in die Hand. In Der verschwundene Halbgott finden sich viele für Riordan typische Motive. Die Helden müssen in wenigen Tagen durch die gesamten USA reisen, die Deadline ist entweder an einem Tag der Sonnenwende oder zum Äquinoktium. In diesem Fall findet das Finale am Tag der Wintersonnenwende, also am 21. Dezember statt. Für mich setzt Riordan hier zu sehr auf Altbewährtes und traut sich nicht, neue Wege zu gehen. Es ist eine spaßige und atmosphärische Heldengeschichte, mir fehlt aber das gewisse Etwas, mit dem die Reihe sich als etwas Besonderes herausstellen ließe. Vielleicht wachse ich aber zu sehr aus dem Genre heraus. Diese Heldengeschichten für Jugendliche, in denen die Protagonisten ohne nennenswerte Verluste triumphieren, sind für mich inzwischen möglicherweise einfach zu vorhersehbar. Was mich jedoch immer wieder begeistern kann, ist die in den Plot verwobene Griechische Mythologie, die auf unterhaltsame Weise das Allgemeinwissen der Leserschaft verbessert.

    Zwischendurch habe ich mir auch das gekürzte Hörbuch, gelesen von Marius Claren, angehört. Claren ist ein gut ausgewählter Sprecher, der viel Leben in die Geschichte bringt, der aber bei asiatischen oder russischen Akzenten etwas übertreibt. Auch die Passage, in der er Französisch spricht, verdeutlicht leider, dass er kein Französisch kann, primär weil er das Wort fils ausspricht wie fille. Das macht das Ganze leider unfreiwillig komisch. Trotzdem ist das Hörbuch eine gute Alternative oder Ergänzung zum Buch.

    Das Ende ist ganz in Ordnung. Der finale Kampf ist wenig spektakulär und vergleichbar mit vielen anderen Abschlüssen von Riordans Büchern: ein kleiner Sieg mittels gewonnener Zeit. Mich hat das Ende sehr an den Abschluss von Die rote Pyramide erinnert, aber auch ein wenig an Der Feuerthron. Auch hier wird das Rad also definitiv nicht neu erfunden. Die Zukunftspläne sind jedoch verheißungsvoll, weshalb ich hoffe, dass der zweite Band sein Potenzial besser ausschöpfen kann.

    Insgesamt ist Helden des Olymp – Der verschwundene Halbgott ein netter Einstieg in Rick Riordans neue Jugendbuchreihe, die sich bisher aber noch zu wenig traut und zu viel von nostalgischen Momenten sowie Altbewährtem lebt. Die neuen Protagonisten erinnern zu sehr an das Percy Jackson-Trio: ein mächtiger Held, ein kluges Mädchen und ein tollpatschiger Spaßvogel. Der Auftakt der fünfteiligen Reihe ist gut, aber im Vergleich zu Percy Jackson oder den Kane-Chroniken etwas schwach. Auch das Ende hat kaum etwas Neues zu bieten. Dennoch bin ich überzeugt, dass gerade die Zielgruppe, Jugendliche im Alter von etwa 14-18 Jahren, viel Freude an diesem Urban Fantasy-Werk haben wird. Deswegen gebe ich dem ersten Band aus dem Jahr 2012 drei von fünf Federn. Hoffentlich kann die Fortsetzung Der Sohn des Neptun die Stärken ausbauen und die Schwächen beheben.

  8. Cover des Buches Percy Jackson - Die letzte Göttin (ISBN: 9783551557315)
    Rick Riordan

    Percy Jackson - Die letzte Göttin

    (1.457)
    Aktuelle Rezension von: Applesreading

    Mit Die letzte Göttin liefert Rick Riordan ein packendes Finale für die Percy-Jackson-Reihe. Der Showdown gegen Kronos, der Marsch auf den Olymp und die Verteidigung New Yorks sind atemberaubend inszeniert und voller Action, Wendungen und emotionaler Momente.

    Die Geschichte erreicht neue Höhen: Percy und seine Freunde stehen vor ihrer bisher größten Herausforderung, und das Gewicht der Entscheidungen, die sie treffen müssen, wird hervorragend herausgearbeitet. Besonders beeindruckend ist, wie Riordan mythologische Elemente mit moderner Kulisse verbindet – lebendig gewordene Denkmäler in New York sind nur eines von vielen Highlights. Die emotionale Tiefe wird ebenfalls gesteigert, etwa durch berührende Momente mit den Hauptcharakteren, die zeigen, wie sehr sie gewachsen sind.

    Allerdings wird der Handlung an einigen Stellen etwas viel zugemutet, sodass sich manche Ereignisse gehetzt anfühlen. Dadurch geht ein wenig der erzählerische Fokus verloren.

     Ein würdiger Abschluss der Reihe, der mit epischer Spannung, emotionalem Tiefgang und einer beeindruckenden Welt überzeugt. Trotz kleinerer Schwächen ein Muss für Fans von Percy Jackson!

  9. Cover des Buches Erwachen des Lichts (ISBN: 9783745701142)
    Jennifer L. Armentrout

    Erwachen des Lichts

    (656)
    Aktuelle Rezension von: shinyJulie

    Aus dem Nichts erfährt Josie, dass sie eine Halbgöttin ist und sie muss dringend lernen, um ihre Kräfte zu kontrollieren. Seth soll sie dabei unterstützen, aber er ist nicht nur unglaublich arrogant, sondern kann ihr auch gefährlich werden.
    .
    Josie ist eine sympathische Protagonistin und man kann sich gut in sie hineinversetzen, vor allem weil sie so abrupt aus ihrem Leben herausgerissen wird und sich mit einer völlig neuen Realität konfrontiert sieht. Im Gegensatz dazu war Setz wirklich unglaublich arrogant und so, wie er sich Josie gegenüber verhalten hat, hätte ich ihn gerne mal ordentlich durchgeschüttelt. Die Handlung ist spannend aufgebaut und ich konnte gut mitfiebern, vor allem weil sie in ein wirklich schönes und gut durchdachtes Urban Fantasy Setting eingebaut ist. Abgerundet wird das Buch durch den schönen Schreibstil. Ich freue mich auf den zweiten Band.

  10. Cover des Buches Das Lied des Achill (ISBN: 9783961612048)
    Madeline Miller

    Das Lied des Achill

    (434)
    Aktuelle Rezension von: jasreads

    Dieses Buch wurde mir schon so oft empfohlen und stand lange auf meiner Liste. Madeline Miller erzählt die Geschichte von Achill neu – aus der Perspektive seines engsten Freundes und Geliebten Patroklos.  

    Die erste Hälfte hat mich total begeistert. Die Sprache ist wunderschön und hat mich sofort in die Welt der beiden gezogen. Ich habe sehr gerne gelesen wie sich die Beziehung zwischen Patroklos und Achill entwickelt.  

    In der zweiten Hälfte, als der Fokus stärker auf der Belagerung Trojas liegt, hat das Buch für mich etwas an Magie verloren. Einige Abschnitte waren mir zu langatmig, und die Figuren wirkten plötzlich weniger greifbar.  

    Trotzdem ein sehr besonderes, schön erzählted Buch, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen würde – besonders für alle, die sich für Mythologie interessieren. 

  11. Cover des Buches Helden des Olymp 2: Der Sohn des Neptun (ISBN: 9783551557339)
    Rick Riordan

    Helden des Olymp 2: Der Sohn des Neptun

    (660)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Den zweiten Band der Helden des Olymp aus dem Jahr 2012 konnte ich zügig beenden. Ein Grund dafür: Percy Jackson ist wieder mit dabei. Schon der Titel Der Sohn des Neptun verrät, dass es hier wieder um den Sohn des Meeresgottes geht. In dieser fünfteiligen Reihe von Rick Riordan treffen Griechische und Römische Mythologie aufeinander. Zuletzt veröffentlichte der ehemalige Geschichts- und Englischlehrer dieses Jahr im Mai mit Tochter der Tiefe den ersten Fantasy-Einzelband. Das Buch steht schon auf meiner Wunschliste, aber bevor ich dazu komme es zu lesen, muss ich erst einmal die Helden des Olymp beenden. 

    Der 16-jährige Halbgott Percy Jackson hat sein Gedächtnis verloren. Zum Glück findet er im Camp Jupiter einen Unterschlupf, doch viele Mitglieder des Camps scheinen ihm gegenüber feindlich gesinnt zu sein. Glücklicherweise findet er in Frank Zhang und Hazel Levesque neue Freunde. Allerdings ist das Camp in Gefahr und Monster können plötzlich nicht mehr sterben. Percy muss sich entscheiden: Soll er der Prätorin Reyna bei der Verteidigung von Camp Jupiter helfen oder seine neu gewonnenen Freunde auf einer alles entscheidenden Rettungsmission begleiten? Dabei gibt es immer wieder einen Namen, der in seinen Gedanken aufblitzt: Annabeth. 

    „Die Damen mit den Schlangenhaaren gingen Percy langsam auf den Geist.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Ein typischer erster Satz für Riordan. Man steigt mitten in eine Actionszene ein, die merkwürdig erscheint und Fragen aufwirft. Vor allem aber platzt schon in ersten Satz die Bombe: Percy. Ich habe mich wahnsinnig gefreut, Percy nach über drei Jahren Pause wieder begleiten zu dürfen, obwohl in der Geschichte gerade einmal ein paar Monate vergangen sind. Es fühlt sich an wie einen alten Freund wiederzutreffen. Mit fast 550 Seiten und 52 Kapiteln ist Der Sohn des Neptun etwas kürzer als der Vorgänger. Als personale Erzähler im Präteritum berichten hier neben Percy auch seine neuen Freunde Hazel und Frank.

    Eigentlich hätte ich an dieser Stelle gerne erklärt, inwiefern sich Percy seit dem Ende von Die letzte Göttin entwickelt hat, doch da nur wenig Zeit vergangen ist, ist er eigentlich ganz der Alte: ein gebräunter Sonnyboy mit schwarzer Surferfriese und meergrünen Augen. Eine Kleinigkeit hat sich aber doch verändert: Percy hat, genauso wie schon Jason, sein Gedächtnis verloren. Ansonsten ist er weiterhin der mutige, großherzige, loyale und witzige Typ wie zuvor. Er ist der geborene Anführer, geradezu makellos. Seine größte Schwäche ist auch gleichzeitig seine Stärke: die heldenhafte Treue. Percy ist sozusagen die Perfektion in Person, wäre er nicht noch Legastheniker mit ADHS. Und ja, natürlich merkt man, dass Percy der stereotype Good Guy und das geborene Alphatier ist. Da steckt erstaunlich wenig Tiefe drin, aber dennoch mag ich ihn wirklich gerne. Dass ich trotzdem viel Freude an dieser einseitigen Figur habe, mag nostalgische Verklärung sein. Er soll aber in erster Linie eine Identifikationsfigur für die Zielgruppe sein und dafür ist er optimal.

    Was ich übrigens auch sehr an dieser Geschichte liebe, ist die Verschmelzung von Griechischer und Römischer Mythologie. So langsam lernt man nun die Olympier kennen, wie sie in Rom genannt und gesehen wurden: Jupiter, Juno, Merkur, Mars oder Venus. Neben all den actiongeladenen Heldengeschichten über Freundschaft und Selbstvertrauen, erlernt man hier auf unterhaltsame Weise Allgemeinwissen, mit dem man bestimmt irgendwann einmal punkten kann. Zwischendurch habe ich mir auch das gekürzte Hörbuch, gelesen von Marius Claren, angehört. Insgesamt ist es auch schön vorgetragen, allerdings überschlagen sich die Ereignisse so sehr, dass es teilweise im Minutentakt Ortswechsel gibt. Durch die gekürzte Fassung wurden auch sehr schöne Stellen weggelassen, die ich oft nachträglich gelesen habe, zum Beispiel als Percy und seine Freunde von einem Inuit mitgenommen werden, der von seinen Gottheiten erzählt.

    Die Geschichte ist eine kunterbunte Mischung aus lustigen, spannenden und emotionalen Momenten gepaart mit ein paar Albernheiten und übernatürlich cooler Action. Eben typisch Riordan! Die Ereignisse überschlagen sich, sind jedoch auf langfristige Sicht oft wenig relevant, weshalb bei mir in der zweiten Hälfte, etwa ab Seite 350 eine Durststrecke aufkam. Ich habe etwa ein Woche gebraucht, um mich da wieder heraus zu kämpfen. Das spannende, aber knappe Finale macht dann aber doch wieder Vorfreude auf die Folgebände, denn nach dem Zuklappen des Buches hat man das Gefühl: Jetzt geht es erst richtig los.

    Rick Riordans backt seine Bücher gefühlt immer mit derselben Backmischung. Man nehme einen Teenager von alleinerziehenden Eltern, gebe ihm göttliche Kräfte, verrühre es mit einer legendenumwobenen Mythologie, übernatürlichen Monsterkämpfen sowie einen apokalyptischen Bedrohung und backe das Ganze mit einer kryptischen Prophezeiung. Zum Schluss noch eine Prise Albernheiten mit Freunden und fertig ist etwas, das immer gut schmeckt, aber nie bahnbrechend ist. Ich hatte wirklich viel Spaß mit Der Sohn des Neptun, sogar noch mehr als mit Der verschwundene Halbgott. Es gibt zwar kleinere Stolpersteine, aber keinen tiefen Sturz, weshalb ich dem zweiten Band der Helden des Olymp aus dem Jahr 2012 vier von fünf Federn geben möchte. Auch wenn ich die Bücher von Riordan sehr mag, merke ich, dass mein Lesegeschmack sich langsam verändert. Gerade weil ich jetzt absolut an der obersten Grenze der Zielgruppe kratze, möchte ich diese Reihe noch beenden, bevor ich mich endgültig herausgewachsen fühle.

  12. Cover des Buches Warrior & Peace (ISBN: 9783959914611)
    Stella Tack

    Warrior & Peace

    (478)
    Aktuelle Rezension von: Bianca_Books

    Das Buch war total witzig und ich musste so oft lachen. Es hat genau meinen Humor getroffen. Die Geschichte rund um die Kinder der Götter hat mir richtig gut gefallen. Es war zwar etwas schwer die verschiedenen Götter einzuordnen, aber mit der Zeit bin ich dann dahinter gekommen. Ich glaube ein Glossar wäre hier sehr hilfreich gewesen. Die witzigen Dialoge und Warrior waren einfach köstlich. Ich mochte sie zu Anfang total gerne, in der Mitte hat es etwas gelitten aber zum Schluss fand ich sie wieder toll. Die verschiedenen Welten fand ich richtig toll und moderner als ich dachte. Alles in allem war wirklich eine sehr unterhaltsame Geschichte und ich bin schon gespannt auf Band 2 und wie es ausgehen wird. Warrior und Peace zusammen fand ich wirklich toll. Die beiden haben eine wirklich tolle Dynamik und ich bin schon sehr gespannt wie die Beziehung der beiden weiter geht.

    Der Schreibstil von Stella Tack war wie immer wirklich toll. Sie hat einfach so ein Talent dafür den Leser in die Geschichte zu ziehen und diese so toll zu erzählen, dass man nicht aufhören kann zu lesen. Ich liebe ihren Schreibstil einfach.

    Teilweise war mir das Buch an einigen Stellen aber auch etwas zu langatmig, deswegen einen Stern Abzug. Man hätte einige Teile wirklich kürzer halten können und da viel es mir teilweise schwer dran zu bleiben, aber der witzige Schreibstil macht sehr viel wett.

    Fazit: Ich habe es wirklich genossen die Geschichte rund um die Götter zu lesen, musste wirklich oft laut lachen und es war genau mein Humor. Ich freu mich schon auf Band 2.

  13. Cover des Buches Middlesex (ISBN: 9783499258404)
    Jeffrey Eugenides

    Middlesex

    (513)
    Aktuelle Rezension von: Nackt_und_Gluecklich

    Ich mag es, wenn Geschichten ewig lang ausholen und so hat mich dieses Buch gefesselt. Ich fand das Thema mordspannend und interessant und wäre froh, wenn der momentane Rundumschläger gegen Otto Normalbürger sich einmal dieses Buch ansehen würde, damit er weiß, wie man ein solches Thema seriös und gefühlvoll aufbereiten kann. Das Buch hat nix mit LGBQT zu tun und das ist sehr wohltuend! Eine unbedingte Leseempfehlung für Middlesex.

  14. Cover des Buches Teardrop  (ISBN: 9783570310786)
    Lauren Kate

    Teardrop

    (388)
    Aktuelle Rezension von: EurekaPalmer

    Ich fühlte sehr mit Eureka, die ihre Mutter durch einen tödlichen Autounfall verloren hat, den sie selbst, wie durch ein Wunder, überlebt hat.

    Eurekas Erbe fällt mystisch aus und mit etwas Hilfe kann sie die Rätsel lösen.

    Der Roman ist einem flüssigen Schreibstil verfasst. Der Handlung lässt sich sehr gut folgen.

    Die Geschichte beginnt in der realen Welt. Fantasievolle Elemente sind in der Geschichte geschickt eingeflochten, die nach und nach zum Tragen kommen. Am Ende geschieht ein weiteres großes Unglück, sodass ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. 

  15. Cover des Buches Helden des Olymp 3: Das Zeichen der Athene (ISBN: 9783551557346)
    Rick Riordan

    Helden des Olymp 3: Das Zeichen der Athene

    (594)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Trotz viel Arbeit für die Uni bin ich mit meinem Lesefortschritt der letzten Wochen einigermaßen zufrieden. Mit Das Zeichen der Athene aus dem Jahr 2013 habe ich mein erstes Buch im Dezember beendet, das der dritte Band der Reihe Helden des Olymp ist, die mit fünf Bänden abgeschlossen ist. Zum ersten Mal sind die sieben Helden, die in der entscheidenden Prophezeiung erwähnt werden, auf einer gemeinsamen Mission unterwegs. Zuletzt hat Rick Riordan den Fantasy-Einzelband Tochter der Tiefe veröffentlicht. Darin geht es um die Harding-Pencroft Academy, die unter Wasser liegt. Wenn man auf die Homepage des Verlages geht, kann man einen kurzen Persönlichkeitstest machen, der einem verrät, in welches von vier Häusern der Akademie man eingeteilt werden würde. Ich wäre im Haus Orca, aber bevor ich weiter von Internaten unter Wasser träume, verrate ich euch lieber, wie mir Das Zeichen der Athene gefallen hat. 

    Kaum sind die sieben Helden der Prophezeiung vereint, da geraten sie schon in Schwierigkeiten. Irgendetwas hat von Leo Valdez‘ Geist Besitz ergriffen und Neu-Rom angegriffen. Nun ist das gesamte Camp Jupiter, angeführt von Reyna, hinter der Argo II her, während die Helden dem Zeichen der Athene nach Rom folgen. Denn Percy, Annabeth, Jason, Piper, Leo, Hazel und Frank sollen nur gemeinsam in der Lage sein, Gaia aufzuhalten und den Olymp zu retten. Doch Hazels Halbbruder Nico di Angelo ist spurlos verschwunden und Annabeth befürchtet, dass das Zeichen der Athene eine Falle sein könnte. 

    „Ehe sie auf die explodierende Statue gestoßen war, hatte Annabeth geglaubt, auf alles vorbereitet zu sein.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels und wieder ein typischer Riordan. Seine Anfangssätze sind strukturell stets dieselben: „Schon bevor mysteriöses, actiongeladenes Ereignis passiert war, hatte der Protagonist kein einfaches Leben.“ Diese Technik bezeichnet man als Hook: Man wird als Leser in eine Handlung hineingezogen, die gleichermaßen spannend ist, wie Fragen aufwirft. Warum sollte denn eine Statue explodieren und wie ist es so weit gekommen? Und schon ist man als Leser mittendrin. Diese Satzstruktur ist effektiv, aber leider nicht innovativ. Mit annähernd 600 Seiten und 52 Kapiteln ist Das Zeichen der Athene bisher der längste Band der Reihe. Premiere ist außerdem, dass hier vier Erzähler im Präteritum berichten: Annabeth, Leo, Percy und Piper.

    Annabeth, die schon in der Percy Jackson-Reihe eine wichtige Rolle spielt, wiederzutreffen, hat mich ganz besonders gefreut. Die Tochter der Athene mit den blond zerzausten Haaren und den grauen Augen ist seit Ende der Percy Jackson-Reihe Percys feste Freundin. Sie trägt sehr wenig Schmuck und fast nie Make Up. Als Tochter der Göttin der Weisheit ist sie sehr klug, begabt im logischen Denken und behält auch in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf. Ihre Schwäche ist ihr Stolz, den sie manchmal nur schwer überwinden kann. Gewissermaßen ist Annabeth Chase die Hermine Granger Percy Jackson-Bücher. Sie hat sich nicht wirklich verändert und ist Percy weiterhin eine große Hilfe in ihrer lebensgefährlichen Mission. Auch wenn Percy sich nach einer Warnung Sorgen um sie macht, gibt es zumindest manchmal romantische Momente zwischen beiden, die gerade den Fans von Percy Jackson ans Herz wachsen werden.

    Besonders schön ist, dass die sieben Helden, die zur Prophezeiung gehören, nun gemeinsam unterwegs sind. Sie wachsen stetig zusammen, knüpfen Freundschaften und fühlen sich schnell einander zugehörig, auch wenn es zwischendurch Konflikte und Eifersüchteleien gibt. Mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten ergänzen sie sich prima und helfen sich gegenseitig aus der Klemme. Was mich jedoch an Riordans Büchern zunehmend stört, ist die Formelhaftigkeit des Plots. Zuerst gibt es einen Hinweis auf einen wichtigen Gegenstand oder eine Figur, die den Helden weiterhelfen soll. Darauf folgt eine, meist nicht komplikationsfreie Anreise an diesen Ort, bei der einer der Helden einen hellseherischen Albtraum mit Gottesbegegnung hat. Anschließend begegnen sie einer mythologischen Figur aus der griechischen oder römischen Mythologie, die ihnen gegenüber feindlich gesinnt ist. Es kommt zu einem Kampf mit Monstern, jedoch können die Helden den Mordanschlag stets halbwegs unbeschadet überstehen und flüchten. Die neu gewonnene Information verrät dann das nächste Reiseziel und der Zyklus wiederholt sich: Hinweis, nächtlicher Albtraum oder Vision, Anreise, Begegnung mit mythologischer Figur, Mordanschlag, Flucht und neues Ziel. Schreibt man diese Zyklen vier bis fünf Mal hinunter, ist das Buch auch quasi fertig. Manchmal habe ich das Gefühl, ich habe die Systematik so weit durchschaut, dass ich einfach ein Buch im Riordan-Stil schreiben könnte. Never change a running system. Bei Riordan würde ich mir hingegen zunehmend Innovation und mehr Unvorhersehbarkeit wünschen, denn sonst üben auch die furchterregendsten Monster und die größten Explosionen keinen Reiz mehr aus.

    Was allerdings innerhalb dieser Zyklen geschieht, kann dennoch unterhaltsam sein. Ich kann an dieser Stelle auch wieder die gekürzte Hörbuchfassung, gelesen von Marius Claren empfehlen, da irrelevante Passagen herausgeschnitten wurden. Die Begegnungen mit den mythologischen Figuren und Gottheiten sind ganz klar Highlights der Jugendbuch-Reihe, die diese Geschichte zu etwas ganz Besonderem machen.
    Das Ende ist dieses Mal ganz besonders spannend. Da sich die Gruppe aufteilt, gibt es hier mehrere Finale, von denen manche stärker sind als andere. Besonders Annabeth, die dem Zeichen der Athene folgt und Percy, der mit Jason und Piper versucht, den verschwundenen Nico zu finden, sind besonders fesselnd. Extrem stark ist auch der Cliffhanger am Ende, der mich dazu verleitet, als Nächstes den vierten Band Das Haus des Hades zu lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht.

    Wer die Bücher von Rick Riordan bereits kennt, wird von Das Zeichen der Athene nicht sonderlich überrascht sein. Solide Halbgott-Action trifft auf bedrohliche Apokalypse mit einer Portion Humor sowie viel Mythologie und Prophezeiungen. Der dritte Band der Helden des Olymp ist unterhaltsam, aber wenig innovativ. Riordans Formelhaftigkeit kann gerade für die Leserschaft außerhalb der Zielgruppe ermüdend sein. Großer Pluspunkt ist jedoch der Cliffhanger, der ausschlaggebend dafür ist, dass ich dem Fantasy-Jugendbuch aus dem Jahr 2013 gerade so noch vier von fünf Federn gebe. Ich mache mich heute noch an die Fortsetzung und hoffe, dass ich die fünfteilige Reihe noch dieses Jahr abschließen kann.

  16. Cover des Buches Sagen des klassischen Altertums (ISBN: 9783849699246)
  17. Cover des Buches Ilias (ISBN: 9783402022658)
    Homer

    Ilias

    (104)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Brigitte
    "Singe den Zorn, o Göttin, des Paleiaden Achilleus, 
    Ihn, der entbrannt den Achaiern unnennbaren Jammer erregte…"
    Der Anfang des Epos...Der Beginn der Ilias...

    Im Mittelpunkt der Handlung steht der heroische Achilles. Die Auslöser seiner Wut und seines Zorns sowie sein Umgang mit diesen werden in Hexametern beschrieben. 
    Ins Besondere agieren in dieser Erzählung die griechisch-trojanischen Götter wie Spieler, die ihre Spielfiguren über den Matschplatz, den Kampfplatz um Troja, schubsen. 
    Die Handlung erstreckt sich über 10 Jahre hinweg in 24 Gesängen (Kapitel).

    Absolut lesenswert, auch noch in der heutigen Zeit. Es steckt alles drin: Fantasy, Thriller, Liebesroman...eine Tragödie im 12. Jahrhundert vor Christus, niedergeschrieben im 8. Jhd. v. Chr. Ein Muss für jeden historisch-literarisch interessierten Leser!

    Fazit:
    Der Mythos des trojanischen Krieges & des Zorns des Achilles übersetzt von Johann Heinrich Voß. -episch, mystisch & historisch wertvoll!

    Ich kann meine Ausgabe aus dem Anaconda Verlag nur empfehlen, die ebenfalls gebundene Variante mit Schutzumschlag (stabiles Papier und ein schön gestaltetes Cover). Natürlich mit gleichem Inhalt wie die Ausführung in blauem Cabra-Leder.


    Ilias|Homer|Anaconda Verlag|2009|5,95€
  18. Cover des Buches Die schönsten Sagen des klassischen Altertums: Griechische Sagen. Odyssee, Herkules, Ikarus, Troja und Ödipus (ISBN: 9783744821438)
    Gustav Schwab

    Die schönsten Sagen des klassischen Altertums: Griechische Sagen. Odyssee, Herkules, Ikarus, Troja und Ödipus

    (85)
    Aktuelle Rezension von: his_and_her_books

    Inhalt:
    Der Titel ist Programm. Von den alten griechischen Sagen über Prometheus, Dädalus und Perseus bis zur Argonautensage mit all ihren Helden wie Herakles, Ödipus, Theseus und Troja.
    All diese Abenteuer mit teils göttlichen Eingriffen sind in diesem einen Buch zu finden.

    Meinung:
    Ich persönlich bin begeistert von den alten Göttersagen über Helden, deren Herausforderungen und die göttlichen Spielchen, die mit ihnen getrieben wurden.

    Daher konnte ich mir die Neuauflage von Gustav Schwabs „Die schönsten Sagen des klassischen Altertums“ nicht entgehen lassen.

    640 Seiten voller (meist) bekannter Namen, ordentlich strukturiert, hießen mich willkommen. Die Einführung des Autors besteht aus einer kurzen Zusammenfassung der wichtigsten Gottheiten, die in diesen Sagen erwähnt werden – in ihrer griechischen und römischen Ausgabe.

    Während man sich durch die ganzen Heldensagen und Mythen liest, kann man sich oftmals mit der eingefügten Karte orientieren und sich so auch geografischen Überblick über die zahlreichen Heldenreisen verschaffen.

    Da die Masse an Namen (teils auch dieselben) nicht einfach zu merken ist, wurden den einzelnen Sagen vom Autor oft Zusammenfassungen über den aktuellen Charakter vorangestellt, wenn diese nicht in direktem Zusammenhang mit der vorhergehenden Sage stehen. So ist der Bezug zum großen Ganzen immer hergestellt und man kann nichts aus den Augen verlieren.

    Der Erzählstil des 150-Jahre-alten Werks wurde von Burkhard Heiland aufgefrischt und so entstanden flüssig zu lesende Geschichten, die tiefgründiges Wissen über die alten Gottheiten und Helden vermitteln. 
     
    Urteil:
    Wer neugierig ist, wo so manche Handlung von aktuellen (Jugend-)Büchern ihren Ursprung hat, oder schon immer mehr über die alten Götter erfahren wollte, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen. Bei dem fantastischen Preis-/Leistungsverhältnis darf es auch gerne im Bücherregal stehen, damit man jederzeit nachschlagen kann.
    Verdiente 5 Bücher für diese gelungene Zusammenstellung der griechischen Sagen.


    ©hisandherbooks.de
  19. Cover des Buches Percy Jackson erzählt: Griechische Heldensagen (ISBN: 9783551556714)
    Rick Riordan

    Percy Jackson erzählt: Griechische Heldensagen

    (117)
    Aktuelle Rezension von: Kayuri

    Kurzgeschichten sind normalerweise nicht so mein Fall. Hier werden die griechischen Heldensagen mit Humor erzählt. Dabei gibt es Helden die einem gefallen oder auch nicht.

    Dabei bekommt man wieder viele Namen vor die Füße geworfen. Die Götter haben mir dabei mehr gefallen da sie für mich besser zu merken waren, die Hauptgötter kannte ich zumindest alle.

    Der Schreibstil ist einfach. Die Namen sind teilweise echte Zungenbrecher.

    Mit den Helden Verbundenheit aufbauen konnte ich kaum.

  20. Cover des Buches Das göttliche Mädchen (ISBN: 9783959671651)
    Aimée Carter

    Das göttliche Mädchen

    (422)
    Aktuelle Rezension von: hauntedcupcake

    Das Buch kriegt von mir 3.5 Sterne. Ich konnte die Entscheidungen von Kate nicht ganz nachvollziehen und sie lief wirklich mit Scheuklappen vor den Augen rum 😏, ausserdem war es wirklich sowas von vorhersehbar... ansonsten hab ich es gern gelesen. Angenehmer Schreibstil, Thematik Hades und Persephone/griechische Mytholigie, klassische Jugend-Romantasy.

  21. Cover des Buches Vlad (ISBN: 9781402253515)
    C. C. Humphreys

    Vlad

    (57)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Bis zum sechsten Kapitel ist es etwas trocken. Hier empfehle ich dran zu bleiben! Denn es lohnt sich. Das Buch ist ab da gut geschrieben und die Idee Dracula seine Geschichte als eine Art der Beichte erzählen zu lassen ist sehr gut verarbeitet. Wie bei jeder historischen Figur gibt es auch bei Dracula oder Vlad Tsepesch. Teile des Lebens, die im Schatten liegen, doch C.C. Humphreys hat diese Lücken gut geschlossen, um eine runde Geschichte anzubieten. Bis zum Schluss weiß man nicht, auf wessen Seite man stehen sollte und das Ende hat mich überrascht, was ich nicht erwartet habe als eingefleischter Dracula-Fan!

  22. Cover des Buches Todesspiele (ISBN: 9783426502990)
    Karen Rose

    Todesspiele

    (455)
    Aktuelle Rezension von: Joanna_Kubik

    Diesmal empfiehlt es sich, diese Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

    Bis zur letzen Seite wird man gefesselt und möchte dieses Buch nicht mehr weglegen. Die Entwicklungen und Verflechtungen nehmen Fahrt auf und alle Fragen werden beantwortet. 

    Das Ende lässt einen einfach erstaunt zurück. Einfach toll wenn man gefühlt jeden Verdächtigt außer dem Schuldigen.

    Teilweise sehr schockierend in die menschlichen Abgründe zu sehen. Aber genau das was man sich von einem Thriller erhofft. 

  23. Cover des Buches Götter, Gräber und Gelehrte (ISBN: 9783499624537)
    C. W. Ceram

    Götter, Gräber und Gelehrte

    (49)
    Aktuelle Rezension von: Faidit

    Da hatte ich ein paar Bedenken, ob ein Roman dieses Alters entspannend und ohne große Anstrengung zu lesen ist - aber weit gefehlt! Ich musste auf der dritten Seite sogar schon schmunzeln. Allerdings hat dieser Roman wenig mit dem gemein, was wir heute unter einem Roman verstehen. Dennoch liest sich das Buch ausgesprochen kurzweilig. "Götter, Gräber und Gelehrte" ist eine Chronik, die vorrangig vom Leben der Archäologen erzählt und nicht dem der Herrscher, die sich selbst Denkmäler setzten. Geschichte ist hier sehr spannend zusammengefasst und man fiebert mit den Altertumsforschern, die ihren Sehnsüchten folgten, alle Hindernisse, Zweifel und Anfeindungen überwanden und den verdienten Erfolg ernteten, der in ihren Augen nicht materiell, sondern hauptsächlich ideell war. Die Wahrheit wurde in difisiler Feinarbeit bewiesen. Nur bedauerlich, dass die Menschheit offenkundig nichts aus ihrer Vergangenheit gelernt hat, obwohl die Forscher durch ihre Entdeckungen die Ursachen vom Untergang der Kulturen immer wieder ans Tageslicht brachten. Denn die ausgegrabenen Schätze waren und sind nicht nur atemberaubend anzusehen. Sie sind Zeugnisse von Machtmissbrauch, vom Blut und Schweiß unserer Vorfahren, von den Mühen der kleinen Leute an der Basis der Völker, auf deren Schultern sagenhafte Kulturen aufgebaut wurden - und ihre Entdecker wussten dies zu würdigen.

  24. Cover des Buches Dickicht (ISBN: 9783104009162)
    Scott Smith

    Dickicht

    (302)
    Aktuelle Rezension von: SamJackson

    "Dickicht" bzw. "The Ruins" (der englische Originaltitel gefällt mir deutlich besser, beide passen aber gut zum Inhalt) ist eine Survival Horror Geschichte, die in einem Dschungel in Mexiko spielt.

    Ein Deutscher, ein Grieche und vier Amerikaner (was fast wie der Anfang eines schlechten Witzes klingt) beschließen einen Ausflug in den besagten Dschungel zu machen, um nach dem Bruder des Deutschen zu suchen und nebenbei eine (archäologische) Ausgrabungsstätte (aka die Ruinen) zu bestaunen, erkunden, fotografieren, was auch immer.

    Soweit so gut. Der Klappentext lässt ja schon vermuten, dass dieser Ausflug mächtig schief geht. Bleibt also nur noch zu klären, ob und wie am Ende alle sterben und ob der Deutsche mal wieder als Bösewicht/Nazi herhalten muss. (Was mich btw. in amerikanischen Serien/Filmen/Büchern dezent nervt. Ich meine, der Nationalsozialismus war und ist schlimm und sollte nicht als etwas Gutes dargestellt werden, aber haben die Amerikaner in ihrer Geschichte nicht selbst auch mehrere dunkle Kapitel zu verzeichnen?) 

    Ich hatte vor dem Lesen keine hohen Erwartungen. Und die sollte man hier auch echt nicht haben, denn die Geschichte besticht nicht durch einen besonders fesselnden Schreibstil, es ist auch nicht die Atmosphäre, das Setting oder der Plot. Was mich an der Geschichte fasziniert hat, war der Antagonist (Spoiler: es ist nicht der Deutsche). Und wie man sehen kann, hat mich dieser Bösewicht so überzeugt, dass mir eine Wertung mit 3 Sternen (die ich eigentlich vergeben wollte) zu niedrig war. Und da mir 5 Sterne wiederum zu viel waren, hab ich mich eben für 4 Sterne entschieden. 

    Dass der (Haupt-) Antagonist kein Mensch, sondern eine Pflanze (aka das "Dickicht") ist, wusste ich vor dem Lesen schon. Ich wusste aber nicht, wie fies diese Pflanze tatsächlich ist. Wer wie ich allgemein auf Bösewichte abfährt (sie interessanter als die Helden/Protagonisten findet), wird es hier mit einem sehr interessanten Exemplar zu tun bekommen. Die Pflanze ist nämlich daran schuld, dass der Bruder des Deutschen kein Lebenszeichen mehr von sich gibt. Und dass die Freundesgruppe plötzlich mitten im Dschungel festsitzt.

    Es geht letztlich darum, dass die Figuren ums nackte Überleben kämpfen, gegen eine Pflanze, ihren eigenen Verstand und ihre Mitmenschen. Hunger und Durst spielen eine große Rolle. Ebenso Moral. So hab ich mich oft gefragt, was ich an der Stelle der Charaktere tun würde, was die Situation mit mir machen würde. Kannibalismus ist auch mal ein Thema und Selbstverletzung (was mein persönlicher Endgegner ist), sorgen für ordentlich Spannung/Konflikt. Obwohl der Erzählton eher distanziert ist, haben mich diese Themen nicht kalt gelassen. Gerade gegen Ende hab ich das Gefühl, dass es schon ein bisschen deep wurde. Zumindest hab ich gerade am Ende richtig mitgefiebert. 

    Wo wir gerade beim Erzählton sind, knüpfe ich doch gleich mal da an. Das ist nämlich mein größter Kritikpunkt. Erzählt wird die Geschichte aus vier Perspektiven, die sich irgendwie alle gleich gelesen haben. So hat es etwa bis zur Mitte des Buches gedauert, bis ich endlich unterscheiden konnte, wer jetzt wer ist und aus welcher Sicht man die Geschichte gerade zu lesen bekommt. Besser wäre es gewesen, wenn jeder Charakter seine eigene Stimme bekommen hätte, als die immer gleiche distanzierte Tonlage, in der nur die Eigenschaften der jeweiligen Figur heruntergerattert werden. So war es wie der auktoriale Erzähler, nur dass er kapitelweise die Köpfe gewechselt hat und nicht wann immer es ihm beliebt. Was ich trotz allem ganz angenehm fand. Den "klassischen" auktorialen Erzähler finde ich nämlich streckenweise ganz schön anstrengend. Von einem personalen Erzähler (den man hier aber eigentlich einschlagen (oder heißt es anschlagen?) wollte - zumindest vermute ich das) erwarte ich allerdings mehr Tiefe und Individualität. Auch die Beziehungen untereinander fand ich schwierig, da sie kaum vorhanden waren. Es wird zwar erzählt, dass es zwei Pärchen gibt und die beiden Frauen beste Freundinnen sein sollen, aber gezeigt wird das so gut wie gar nicht. Jedenfalls waren sie alle untereinander genauso distanziert wie zum Leser. 

    Mein zweiter Kritikpunkt ist das Setting. Beinahe das komplette Buch spielt auf einem "Hügel" (wie es im Buch heißt), auf dem die Pflanze wächst. Da es ja am Anfang als eine Ausgrabungsstätte angepriesen wird, hab ich in der Hinsicht etwas mehr erwartet. Ich hab coole, mysteriöse Maya-Ruinen mit Symbolen und irgendwelchen geheimnisvollen Artefakten oder sowas erwartet. Aber man bekommt nur diesen dämlichen Hügel, einen Schacht (der entweder dunkel oder vom Dickicht überwuchert ist) und die Pflanze. Am Anfang wird ein bisschen Strand und Dschungel beschrieben, aber das wars. Irgendwie nicht so spektakulär, was es für mich etwas schwer gemacht hat, mir die Szenerie genau vorstellen zu können. Und dadurch ist auch eine Menge Atmosphäre flöten gegangen. 

    Insgesamt kratzt alles eher an der Oberfläche, es ist Potenzial da, definitiv, aber mit dieser Umsetzung liest es sich leider eben "nur" wie ein mittelmäßiger Horrorfilm. Einer, der vor allem gegen Ende spannend wird und unterhält, indem man den Figuren beim Sterben zusieht. Gerade dieser Aspekt lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Klar, ich würde lügen, wenn ich behaupte, ich hätte mich nicht unterhalten gefühlt. Aber irgendwie finde ich den Unterton schon sehr makaber. Wie ein Unfall, bei dem man nicht wegschauen kann. Die ganze Geschichte unterhält, weil man sich selbst danach bzw. beim Lesen besser fühlt als die Charaktere. Man ist froh, nicht in ihrer Haut stecken zu müssen. 

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