Bücher mit dem Tag "groß britannien"

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14 Bücher

  1. Cover des Buches Die Säulen der Erde (ISBN: 9783404178124)
    Ken Follett

    Die Säulen der Erde

     (6.219)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Der Herbst ist da und ich freue mich richtig auf die spooky Season mit Kürbissen, Tee und Cinnamon Rolls. Packt die Duftkerzen und Kuschelsocken aus: jetzt treffen düstere Fantasy-Werke auf Thriller und Horror! Aber auch historische Romane passen wunderbar zu verregneten Herbsttagen, deswegen habe ich mir im Rahmen der Lesechallenge (noch für den August, ups) ein Buch von einem Autoren ausgesucht, den ich noch nie gelesen habe: Ken Follett. Die Säulen der Erde gilt als DER historische Roman schlechthin und wird, trotz seines Alters, immer noch hoch gelobt. Inzwischen hat der 1990 erschienene Roman mit Die Tore der Welt und Das Fundament der Ewigkeit zwei Fortsetzungen. Der vierte Band der Kingsbridge-Reihe mit dem Titel Die Waffen des Lichts ist vor Kurzem veröffentlicht worden und bereits auf Platz 1 der Spiegel-Bestsllerliste eingestiegen. Da die Zeitsprünge zwischen den Bänden aber so groß sind, dass die handelnden Figuren andere sind, lassen sich die Bücher unabhängig voneinander lesen. 

    Auf der Suche nach Arbeit ziehen der Steinmetz Tom Builder, seine schwangere Frau Agnes und seine Kinder Alfred und Martha im Jahr 1135 durch südenglische Grafschaften. Halb erfroren und verhungert sucht Tom im Winter nach einer Anstellung, doch trotz seiner Erfahrung wird er jedes Mal fort geschickt. Als Agnes eines nachts die Fruchtblase platzt und sie auf dem gefrorenen Waldboden einen Jungen zur Welt bringt, stirbt sie an den Nachblutungen. Mit ihren letzten Atemzügen nimmt sie Tom das Versprechen ab, seinen Lebenstraum zu erfüllen und als Baumeister eine Kathedrale zu errichten. Dem Hungertod nah kann er dieses Ziel jedoch nur erreichen, wenn er kein weiteres Kind durchfüttern muss. Und so muss er sich entscheiden, was ihm wichtiger ist: das Leben seines neugeborenen Sohnes oder der Traum von einer Kathedrale zu Gottes Ehren. 

    „Die kleinen Jungen waren die ersten, die zum Richtplatz kamen.“, ist der erste Satz des Prologs. Romantisierende Vorstellungen vom Mittelalter werden sofort zerschlagen, wird doch sowohl in der ersten Szene eine öffentliche Hinrichtung gezeigt, als auch der boshafte Charakter der kleinen Jungen, die aus reinem Voyeurismus dem Spektakel beiwohnen. Vieles bleibt im Unklaren: Wer wurde dort hingerichtet? Was war sein Vergehen? Und wer ist die junge Frau mit den goldenen Augen, die die Männer mit Hühnerblut bespritzt? Auf all das werden hier auf fast genau 1150 Seiten früher oder später Antworten gefunden. Dieser Roman ist demnach keiner, den man an einem Abend weglesen kann. Die Säulen der Erde ist in sechs Teile unterteilt, die hier als Bücher bezeichnet werden. Das Buch selbst besteht demnach aus sechs Büchern und gerade einmal 18 Kapiteln. Ein Kapitel ist hier also eine Tagesaufgabe. Insgesamt erstreckt sich die erzählte Zeit von 1135-1174.

    Zu den Protagonisten gehören Tom Builder, Jack Jackson, Aliena von Shiring, William Hamleigh und Philip von Gwynedd. Als Erstes lernt der Leser Tom kennen, einen Steinmetz mittleren Alters, der ein starker, ehrlicher und gescheiter Mann ist. Seine Pflichten als Familienvater nimmt er sehr ernst. Er ist ein Visionär, der von der Errichtung einer majestätischen Kathedrale träumt. Für seinen Traum kämpft er verbissen und unnachgiebig jahrzehntelang. Auch wenn er weiß, dass er die Fertigstellung nicht mehr erleben wird, bringt ihn nichts davon ab, der Welt auf diesem Weg sein Vermächtnis zu hinterlassen. Dennoch ist er kein sogenannter weißer Charakter ohne Makel. Vielmehr ist auch er getrieben von der Lust für eine andere Frau, lässt sein Neugeborenes im Wald zurück und hat einen blinden Fleck für das Fehlverhalten seines Sohns Alfred. Aber gerade diese Fehler sind es, die ihn und die anderen Figuren des Romans so lebendig und greifbar machen.

    Folletts Schreibstil mag am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig sein, vor allem wenn man selten historische Romane liest. Nach einigen Seiten verliert man sich aber in der bildhaften und reichhaltigen Sprache. Insbesondere architektonische Details von Kirchen, Kathedralen und Burgen erschaffen ein wunderbar immersives Bild. Auch die Dialoge sind raffiniert und geprägt von politischen Intrigen sowie kirchlichen Konflikten. Die Figuren sind vielschichtig und ihre Beziehungen zueinander im stetigen Wandel. Dementsprechend ist die Atmosphäre oft düster, aber niemals hoffnungslos. Das Tempo ist eher gemäßigt. Die erzählte Zeit erstreckt sich über Jahrzehnte, das verschont die Leserschaft aber nicht vor der ein oder anderen Länge. Die Handlungsstränge werden geschickt miteinander verknüpft und der Plot ist clever konstruiert. Die etwas zäheren Passagen zwischendurch sind dennoch ein kleiner Minuspunkt.

    Für einen historischen Roman sind zwangsläufig auch umfassende Recherchearbeiten vonnöten. Vor allem in der Baukunst des Mittelalters hat Follett alle Arbeit geleistet. Den architektonischen Übergang von der Romantik in die Gotik mit Chorumgang und Kapellenkranz inklusive Kreuzrippengewölbe, das damals die größten Kirchen der Welt ermöglichte, hat er meisterhaft in die Geschichte eingebettet. Trotzdem ist Die Säulen der Erde alles andere als frei von Fehlern. Insbesondere bei Beschreibungen von Lebensbedingungen und Alltag im Mittelalter unterlaufen Follett einige Schnitzer, von denen ich drei beispielhaft nennen möchte. Zuallererst: die Figuren sind alle deutlich zu alt. Ein Mann mittleren Alters ist für Follett gut 40-50 Jahre alt. In Wahrheit gehörte man mit 40 eindeutig zu den älteren Semestern, denn aufgrund mangelnder Hygiene und Krankenversorgung sowie knochenharter Arbeit, oder bei Frauen zahlreichen Entbindungen, sind viele Menschen schon viel früher gestorben. Graf Bartholomäus hat mit seinen 66 Jahren schon fast ein biblisches Alter erreicht. Jacks Mutter Ellen wird mit Mitte 20 von William als „junge Frau“ bezeichnet, hätte im Mittelalter aber locker schon Großmutter sein können. Auch dass Aliena erst mit 16 Jahren auf den Heiratsmarkt geworfen wird, ist kaum wahrscheinlich. Hinzu kommen ihre angeblich strahlend weißen Zähne, die William verzaubern. Zwar gab es im Mittelalter Tipps für Mundlösungen, die für einen frischen Atem sorgen sollten, allerdings wurden Zähne nicht geputzt, sondern wenn überhaupt nur mit einem Tuch abgerieben, und ein Mittel gegen Karies war ebenfalls nicht vorhanden. Ein makelloses Gebiss hatten vermutlich also nicht einmal die wohlhabendsten Leute.

    Besonders negativ ist mir die Darstellung von Ehen aufgefallen. Tom Builder wird vorgeworfen, dass er mit Ellen schläft, ohne mit ihr verheiratet zu sein. Der Subprior fragt Alfred explizit: „Gab es eine Hochzeitsfeier?“, was dieser verneint. Dass die beiden nicht vor Gott getraut sind, wird zum Skandal von Kingsbridge. Tatsächlich war vom Früh- bis zum Hochmittelalter die Eheschließung eine weltliche Angelegenheit, die lediglich die Zustimmung beider Eheleute bedurfte, wobei die Ehe mit dem Beischlaf vollzogen wurde. Eine kirchliche Eheschließung gab es im Handlungsjahr 1136 noch nicht. Eheverträge wurden in der Regel nur vom Adel geschlossen, das gemeine Volk konnte nämlich nicht lesen. Erst im Jahr 1213 wurden in Italien rechtsverbindliche kirchliche Vorgaben beschlossen, die die Ehe als unauflösliches Sakrament darstellen, das vor dem Altar geschlossen wird, um den Machteinfluss der Kirche zu vergrößern. Das gesamte persönliche Drama, das Follett hier also aufbaut, basiert auf einem Recherchefehler seinerseits. Auch dass Aliena wie selbstverständlich mit einem Buch unter dem Arm im Burghof herumläuft, hat mich stutzig gemacht. Nicht, weil sie als junge Frau lesen kann, das gab es vereinzelt auch bei weiblichen Adeligen, wenn die Väter dies genehmigten, sondern weil dieses Buch damals ein unvorstellbares Vermögen wert war und kein Gebrauchsgegenstand, den man heute so selbstverständlich bei sich trägt. Im 12. Jahrhundert wurden in ganz Europa schätzungsweise 800.000 Bücher hergestellt, allesamt Manuskripte. Die stundenlange Handarbeit mit schmuckvollen Lettern und Bildern konnte damals nur von den wenigsten Menschen ausgeübt werden und war entsprechend kostspielig. Das Exemplar des Alexanderromans, das Aliena unter den Arm geklemmt hat, musste zu dieser Zeit also mindestens so viel wert gewesen sein wie ein stattliches Herrenhaus und hätte mittellose Familien jahrelang ernähren können. Niemals hätte sie dieses Buch einfach über den Marktplatz tragen können, ohne dass es ihr gestohlen worden wäre. Diese nicht unerheblichen Fehler sind leider Kritikpunkte, über die man kaum hinwegsehen kann, denn historisch korrekt ist dieser historische Roman nicht.

    Leider war es das noch nicht ganz mit der Kritik, muss ich doch noch zwei Aspekte anmerken, die ebenfalls schwierig sind. Zum Einen ist es der starke Fokus auf Religiosität, der bei einem Roman über eine Kathedrale natürlich nicht ausbleibt. Die Beschreibung von christlichen Ritualen, Hierarchien der katholischen Kirche oder Gottesfurcht als Beweggründe für Handlungen der Figuren können befremdlich oder gar langweilig wirken. Wer keinerlei Interesse an Religion und Kirche hat, sollte sich die Lektüre dieses Buches also zweimal überlegen. Zum Anderen gibt es eine sehr irritierende Szene am Anfang des Buches, die so verstörend ist, dass ich sie kritisieren muss. Nachdem Tom das Baby im eiskalten Wald auf dem Boden zurückgelassen hat, überkommt ihn ein schlechtes Gewissen, und er kehrt um. Doch das Kind ist verschwunden. Voller Panik stürzt er ins Unterholz, in der Hoffnung den Jungen doch noch zu finden. Vor Hunger und Kälte deliriert, liegt er unter einem Baum, als plötzlich Ellen auftaucht. Sie streift ihren Mantel ab, unter dem sie nackt ist, lässt den verwirrten Tom ihre Brüste befühlen und schläft dann mit ihm. Was für eine durchgeknallte Szene! Die beiden kennen sich kaum und er ist so durcheinander, dass er sie für einen Engel hält. Gerade hatte er noch Todesangst um sein Baby, und plötzlich schläft er unweit seiner beiden anderen Kinder lautstark mit einer Frau, obwohl seine Ehefrau noch keine 24 Stunden tot ist. Diese Szene wirkt so deplatziert, dass man sich unwillkürlich fragt, ob Follett beim Schreiben unter Drogen stand. In die Verfilmung hat es diese kranke Szene übrigens nicht geschafft.

    Das Ende zeigt noch einmal, wie gut durchdacht der gesamte Plot ist. Auch wenn es keinen epischen Abschluss mit Blutvergießen gibt, ist die Geschichte clever zu Ende geführt. Allerdings werden nicht alle Fragen beantwortet und einige Dinge werden offen gelassen, die womöglich Grundlage für die Fortsetzung der Kingsbridge-Reihe sind. Insgesamt bietet das Finale aber einen runden Abschluss.

    Die Säulen der Erde ist ein für mich schwierig zu bewertender Roman, da er mich in manchen Dingen begeistert hat, obwohl es einige Kritikpunkte gibt. Die Handlung ist meisterhaft durchdacht. Ich habe schon lange nicht mehr so einen raffinierten Plot gelesen. Auch die Figuren sind facettenreich, lebendig und machen alle eine glaubwürdige Entwicklung durch. Die Konflikte wirken nachvollziehbar und nie gekünstelt. Die bildhafte Sprache sowie die detailliert beschriebene Baukunst vermitteln eine außergewöhnliches Leseerlebnis. Dem gegenüber stehen allerdings grobe Recherchefehler im gesellschaftlichen Bereich. Hinzu kommt eine sehr deplatziert wirkende Szene sowie gelegentlich Langatmigkeit. Wer also nach einer großartigen Geschichte sucht, die authentische und tiefgründige Figuren hat, macht hierbei alles richtig. Wer nach einer historisch korrekten Darstellung des Mittelalters sucht, ist hier jedoch falsch beraten. Das muss man sich noch einmal auf der Zunge zergehen lassen: dieser historische Roman ist historisch nicht korrekt! Trotzdem ist das Buch lesenswert, auch nach über 30 Jahren. Die Erzählung von einer Gruppe Männern sowie Frauen, die sich von zahlreichen Rückschlägen nicht entmutigen lassen und gemeinsam jahrzehntelang an einem Strang ziehen, um eine Kathedrale zu erbauen, ist inspirierend. Deswegen erhält das Buch von Ken Follett gute drei von fünf Federn. Ich habe aktuell nicht vor, die Fortsetzungen zu kaufen. Falls mir jedoch Die Tore der Welt zufällig in die Hände fallen sollte, würde ich die Reihe weiterverfolgen.

  2. Cover des Buches Die Tore der Welt (ISBN: 9783404178117)
    Ken Follett

    Die Tore der Welt

     (1.335)
    Aktuelle Rezension von: Aukje

    Die Geschichte spielt mehrere Jahre nach dem ersten Buch. Kingsbridge ist mittlerweile eine geschäftstüchtige Stadt. Als nach einem Unglück die Hauptbrücke nach Kingsbridge einstürzt, muss eine neue gebaut werden. Dies soll Merthin, ein Nachfahre von Jack, machen, der die Brücke diesmal aus Stein bauen möchte. Während dessen lernt er Caris kennen und die beiden verlieben sich in einander. Durch unglückliche Missstände können Merthin und Caris nicht zusammen kommen, stehen sich aber immer bei. Natürlich gibt es auch Widerstand gegen den Bau einer neuen Brücke, besonders von dem hinterhältigen Mönch Godwyn.

    Sofort ist man von der Story gefesselt. Auch die Charaktere sind wundervoll beschrieben und so hofft man von Anfang bis zum Ende auf ein Happy-End zwischen Merthin und Caris.

    Wundervolles Buch!

  3. Cover des Buches Die Insel der besonderen Kinder (ISBN: 9783426520260)
    Ransom Riggs

    Die Insel der besonderen Kinder

     (2.129)
    Aktuelle Rezension von: bibliophilara

    Normalerweise mache ich ja einen großen Bogen um Buchreihen, die noch nicht abgeschlossen sind, denn am liebsten lese ich sie in einem Rutsch durch. Nicht selten passiert es, dass aus irgendwelchen Gründen eine Buchreihe nicht beendet wird. Sei es, weil der Autor gesundheitlich nicht in der Lage ist weiterzuschreiben oder schlimmstenfalls sogar verstorben ist. Vielleicht ist dem Autor aber auch die Lust an seinem Projekt vergangen oder er steckt in einer Schaffenskrise, aus der er keinen Ausweg findet. Oder er hat sich eine so goldene Nase mit der Verfilmung der Serie „Game of Thrones“ verdient, dass er finanziell ohnehin ausgesorgt hat. Es kann aber auch passieren, dass die Übersetzung einer Reihe seitens des deutschen Verlags eingestellt wird, da die Verkaufszahlen unter den Erwartungshaltungen liegen. Zum Glück ist dies hier alles nicht der Fall. Die Jugendbuchreihe „Die besonderen Kinder“ von Ransom Riggs weist in Deutschland aktuell fünf Bände auf. Der sechste und letzte Band der Reihe erscheint heute in den USA und wird voraussichtlich Ende diesen Jahres auch auf Deutsch erhältlich sein. Ich habe aber vorerst den ersten Band „Die Insel der besonderen Kinder“ gelesen. Es erschien 2013 auf Deutsch, ist dem Urban Fantasy, mit einer gewissen Portion an Horror, zuzuordnen und wurde 2016 von Tim Burton, dem Meister des kunterbunten Gruselfaktors, mit Asa Butterfield und Eva Green in den Hauptrollen verfilmt. 

    Der 15-jährige Jacob Portman, kurz Jake, lebt als Einzelkind mit seinen Eltern Maryann und Franklin in Englewood im US-Bundesstaat Florida. In der Schule ist er ein Außenseiter, sein einziger Freund ist der Punker Ricky Pickering. Nebenbei jobbt er in einer Drogerie, deren Kette zu seinem Familienimperium gehört. Das einzig Außergewöhnliche, das er erlebt hat, sind die fantastischen Geschichten, die sein Großvater Abraham ihm von seiner Kindheit in einem speziellen Waisenheim erzählt hat. Dort sollen Kinder mit übernatürlichen Fähigkeiten und einer noch ungewöhnlicheren Heimleiterin gelebt haben. Als eines Tages sein Großvater unter mysteriösen Umständen verstirbt und niemand ihm glauben möchte, dass er ein Monster gesehen hat, wird Jacob zum Psychologen Dr. Golan geschickt. Dieser ermutigt ihn, die Wurzeln seines Großvaters Abraham, kurz Abe, zu erforschen, um sein Trauma zu bewältigen. So reist Jake mit seinem Vater auf die fiktive englische Insel Cairnholm, auf der sich Abes ehemaliges Waisenheim befinden soll. Dabei beschleicht ihn das Gefühl, dass sein Großvater ihm möglicherweise doch keine Märchen erzählt hat. 

    Noch vor dem Prolog findet sich ein Zitat von Ralph Waldo Emerson, das von der Vergänglichkeit allen Lebens handelt. Emerson war ein US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller im 19. Jahrhundert. Er war ein offener Gegner der Sklaverei und pflegte ein intellektuell freundschaftliches Verhältnis mit dem damaligen US-Präsidenten Abraham Lincoln. Emerson kommt aber nicht nur mit diesem Zitat vor. Jacob erhält von seinem Großvater zu seinem 16. Geburtstag im zweiten Kapitel auch eine Ausgabe der gesammelten Werke des Schriftstellers.

    „Gerade als ich mich an den Gedanken zu gewöhnen begann, dass dieses Leben keine großen Abenteuer für mich bereithalten würde, geschah etwas Seltsames.“, ist der erste Satz des Prologs, der absolutes Kultpotenzial und einen großen Wiedererkennungswert hat. Meiner Meinung nach reiht sich dieser sehr weit vorne bei den schönsten ersten Buchanfängen ein. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Jacob im Präteritum. Mit knapp über 400 Seiten und 11 Kapiteln plus Prolog sind die Kapitel verhältnismäßig lang.

    Jacob wird als blasser, dünner Junge mit schwarzen Haaren beschrieben. Er gilt in der Schule als Außenseiter ohne nennenswerte Talente. Allerdings besucht er in der Schule ein paar Kurse für überdurchschnittlich begabte Schüler, weswegen er auch den Groll mancher Rüpel auf sich zieht, gegen die er sich aufgrund seiner Statur nicht wehren kann. Deswegen ist er bestrebt, möglichst nicht aufzufallen. Dass er jedoch besondere Fähigkeiten besitzt, wird ihm erst im Verlauf des Romans bewusst.

    Riggs Schreibstil ist bündig, präzise und unverschnörkelt. Es gelingt ihm, eine mysteriöse, teils düstere, Atmosphäre zu kreieren, ohne sich in Details zu verlieren. Das Tempo ist recht entschleunigt, es kommt aber dennoch keine Langeweile auf, sondern bleibt kontinuierlich unterhaltsam und flüssig. Jacobs spitzer und sarkastischer Humor setzt dem Ganzen noch die Kirsche auf. Besonders gut verwischt Riggs die klassischen Grenzen der Urban Fantasy zwischen realer und übernatürlicher Welt. Für jedes unerklärliche Phänomen finden Jacobs Eltern oder sein Psychiater eine ansatzweise plausible Erklärung. So werden die Monster, die Abe in seinen Erzählungen gejagt haben soll, zu Nazis, gegen die Abe sich als polnischstämmiger Jude in den 1940er-Jahren wehren musste und die besonderen Kinder waren in jener Weise besonders, weil sie wie Abe ebenfalls Juden waren und aus den deutschen Besatzungsgebieten flüchten mussten. Abes Geschichten entspringen also eher seiner Vergangenheit dekoriert mit blühender Fantasie. Auch Jakes Behauptung ein Monster mit Tentakeln gesehen zu haben, wird als Halluzination aufgrund psychischen Stresses deklariert. Zudem werden neben Fantasy- auch manche Horrorelemente mit einbezogen, die für ein Jugendbuch ungewöhnlich finster anmuten. So werden nicht nur unheimliche Monster, sondern auch eine zerfetzte Leiche oder Tierkadaver beschrieben, die nichts für schwache Nerven sind. Als empfohlenes Lesealter wird häufig 12 bis 17 Jahre angegeben. Für Zartbesaitete ist dies aber stellenweise nichts, deswegen würde ich die Bücher tendenziell eher für Leser im Alter zwischen 14 bis 18 Jahren empfehlen. Ich fand diese Passagen aber extrem fesselnd und konnte mich sehr schnell in dem Buch verlieren.

    Ein auffallendes Highlight sind die zahlreichen antiken Fotografien aus Riggs privater Sammlung, die die Geschichte begleiten und optisch untermalen. Viele davon zeigen Menschen. Manche Aufnahmen sind mysteriös, manche sogar unheimlich. Auf einigen Fotos lässt sich nur schemenhaft etwas erkennen. „Die Insel der besonderen Kinder“ entstand übrigens durch die Idee Riggs‘ Lektors eine Geschichte auf Basis seiner Fotokollektion zu schreiben. Das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen.

    Wie anfangs erwähnt, wurde dieses Buch 2016 vom Kultregisseur Tim Burton verfilmt, von dem ich vor allem die Stop-Motion-Filme liebe. Die Kritiken fielen teilweise gut, manchmal aber auch eher mäßig aus. Kritisiert wurden vor allem die streckenweise schlechten CGI-Effekte, die unterschiedlich starken schauspielerischen Leistungen und das unglaubwürdige Ende. Insbesondere als Buchverfilmung ist der Film allerdings eine Enttäuschung. Er lief Anfang des Jahres erstmals im deutschen Free TV. Ich habe ihn mir im Rahmen dieser Recherche bei einem Streamingdienst angeschaut und finde, dass Buch und Film insgesamt, aber primär an völlig unnötigen Stellen, zu sehr voneinander abweichen. Beispielhaft nenne ich drei Faktoren, die mich besonders gestört haben, wobei es selbstverständlich noch weitere Abweichungen gibt. Erstens: Der Einbau von Frauen in den Film, die ursprünglich männliche Figuren aus dem Buch ersetzen. Als Jacob einen Anruf seines Opas erhält, fährt er im Buch gemeinsam mit seinem Freund Ricky zu Abes Haus. Im Film wird Jake dagegen von einer Arbeitskollegin aus der Drogerie gefahren, obwohl er im Buch ein durchwachsenes Verhältnis zu seinen Kollegen hat. Dasselbe geschieht mit Dr. Golan, der im Buch ein Mann, im Film aber eine Frau ist, was aus einem speziellen Grund erst recht keinen Sinn macht. Also, warum? Wollte Burton die Frauenquote erhöhen? Mit den Produktionskosten kann das jedenfalls nichts zu tun haben und ich finde es schade, dass der verrückte Ricky aus dem Film gestrichen wurde.

    Zweitens: Die Umsetzung der besonderen Kinder. Denn auch hier gibt es zu viele Abweichungen. Manche Kinder sind sehr nah an der Buchvorlage, beispielsweise Horace, Claire oder die Zwillinge. Besonders dämlich ist aber die Vertauschung der Fähigkeiten von Emma und Olive, was weitreichende Folgen für den Plot hat. Außerdem ist Olive deutlich älter als im Buch. Drittens: Die völlig unterschiedlichen Enden. Auf mich wirkt es so, als sei Burton das Buchende nicht spektakulär genug gewesen. Stattdessen bastelt er sich ein überzogenes, fast schon albernes Finale zurecht. Das Schlimmste daran ist aber, dass, um dieses Ende zu konzipieren, inhaltlich nicht nur Aspekte aus „Die Insel der besonderen Kinder“ verwendet wurden, sondern auch aus den Fortsetzungen. Wer also den Film schaut, wird demnach über den ersten Band hinweg gespoilert, was für die Leserschaft ein Unding ist. Kurzum, der Film ist insgesamt passabel, aber eine unnötig schlechte Buchverfilmung.

    Das Ende des Jugendbuches dagegen ist deutlich passender, unvorhersehbarer und nicht so unbegründet knallbunt. Auch wenn es nicht das atemberaubendste Finale ist, das ich je gelesen habe, bin ich doch voll zufrieden. Die Geschichte bricht dann recht abrupt ab, ohne Cliffhanger und ohne Epilog, sodass man einfach das Gefühl hat, dass dies nicht das Ende gewesen sein kann und viele Fragen offen bleiben: Was wird aus Miss Peregrine? Wohin werden die Kinder jetzt reisen? Wird aus Emma und Jacob noch ein Paar? All diese Fragen werden natürlich in den Fortsetzungen geklärt.

    „Die Insel der besonderen Kinder“ ist wirklich eine ganz wunderbare, außergewöhnliche und skurrile Geschichte. In Kombination mit den jahrelang gesammelten Fotos ist Ransom Riggs hier ein Meisterwerk gelungen, das mit seiner Einzigartigkeit positiv aus der glatt gebügelten Masse der Jugendliteratur hervorsticht. Alles passt perfekt. Der präzise Schreibstil ist garniert mit einer großzügigen Prise Horror, der die Zielgruppe tief in seinen Bann ziehen wird. Ich konnte mich schnell in das Buch aus dem Jahr 2013 verlieben. Tatsächlich bin ich hiermit sehr positiv überrascht worden und kann deswegen guten Gewissens alle fünf Federn vergeben. „Die Insel der besonderen Kinder“ ist somit mein erstes Jahreshighlight und ich hoffe, dass ich auch von der Fortsetzung „Die Stadt der besonderen Kinder“ so begeistert sein werde.

  4. Cover des Buches Das Fundament der Ewigkeit (ISBN: 9783404177707)
    Ken Follett

    Das Fundament der Ewigkeit

     (238)
    Aktuelle Rezension von: Aukje

    In Kingsbridge gibt es, im späten Mittelalter, Streitereien zwischen den Katholiken und den Protestanten. Jeder möchte den Glauben des anderen einen aufzwängen. Ned Willard ist dies erst einmal egal da er sich nur wünscht seine große Liebe Margery zu heiraten. Doch durch unglückliche Umstände müssen die beiden sich trennen und Ned verlässt Kingsbridge, um die Prinzessin Elizabeth Tudor zu arbeiten. Die nächsten 40 Jahre arbeitet er als Spion für sie und hilft das sie Thron besteigen kann.

    Dieser Teil gehöhrt zwar zu Kingsbridge-Saga, hat meiner Meinung aber kaum was damit zu tun. Das Buch beginnt zwar in Kingsbridge und auch die Kathedrale spielt eine ganz kleine Rolle, aber der Großteil der Geschichte spielt in Frankreich.

    Zudem fand ich die Geschichte nicht ganz so spannend. Wenn man sich einigermaßen in der englischen Geschichte auskenntwaren viele Handlungsstränge nicht überraschend und spannend, da man den Ausgang bereits kennt.

  5. Cover des Buches Die Nadel (ISBN: B004ROT4IE)
    Ken Follett

    Die Nadel

     (611)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Es ist ein Buch genau so, wie das Gesellschaftsspiel Scotland Yard. Die Nadel, der wahrscheinlich professionellste Spion der Deutschen im 2. Weltkrieg befindet sich in England und findet Beweise höchster Sicherheit. Gleichzeitig kommt ihm das MI5 auf die Spur und eine Jagt auf Leben und Tod beginnt.

    Es ist wirklich wie bei dem Gesellschaftsspiel. Die Nadel ist Mister X, den es unbedingt gilt aufzuhalten, bevor er entkommen kann. Die Nadel zeigt die ganze Zeit über, wie professionell er ist. Dadurch, dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, kann man genauso spannend verfolgen, wie der MI5 die Fährte aufnimmt und wie er ihm immer näher kommt.

    Die Figuren sind gut ausgearbeitet und man kann alles gut verfolgen. Kann es nur Empfehlen.

  6. Cover des Buches Der Donnerstagsmordclub und der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2) (ISBN: 9783548068039)
    Richard Osman

    Der Donnerstagsmordclub und der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)

     (247)
    Aktuelle Rezension von: Sato

    Der Donnerstagsmordclub bekommt wieder zu tun! Ibrahim wird überfallen und brutal zusammengeschlagen. Der Täter ist schnell ermittelt aber auch genauso schnell wieder auf freiem Fuß – sein Pech, jetzt kümmern sich Ibrahim Freunde um ihn. Damit aber nicht genug, denn bei einem geheimnisvollen Neuzugang in der Seniorenresidenz handelt es sich um Elizabeths Ex – Mann und Ex MI5 Kollegen und auch der steckt in der Klemme – logisch, wenn man der New Yorker Mafia Diamanten im Wert von 20 Millionen klaut. Und da ist noch die blonde Kleinstadtdealerin welche die örtlichen Polizisten Chris und Donna zum Narren hält.

    Als wäre das nicht schon genug Arbeit für die rüstigen Senioren und ihre Unterstützer, gibt es bald die ersten Toten. Während Ibrahim nach dem Überfall mit seinen Ängsten ringt und Ron seinen Enkel zu Besuch hat, bleibt die meiste Aufklärungsarbeit an Elizabeth und Joyce hängen. Und die beiden alten Damen schaffen es mit Witz und Unverfrorenheit die einzelnen Fälle zu einem undurchsichtigen Knäuel zu verwirren bei dessen Auflösung dann alle Bösen sterben oder im Knast landen und die Guten belohnt werden. Okay, die Story ist totaler Nonsens, der Humor ist britisch schwarz, die Protagonisten sympathisch schräg, die Handlung teilweise zäh und unlogisch – aber gerade das macht den Charme dieser Reihe aus, muss man halt mögen.

    Übrigens, alle Fans der Serie „Golden Girls“ aus den 90igern werden beim Lesen im Kopfkino viele Parallelen finden, Rose vs. Joyce, Dorothy vs. Elizabeth ….

    Fazit, der zweite Teil war für mich noch besser als Teil 1 und weckt Vorfreude auf die weiteren Geschichten.

  7. Cover des Buches Palast der Winde (ISBN: 9783104903255)
    M. M. Kaye

    Palast der Winde

     (129)
    Aktuelle Rezension von: Elisabeth_Rettelbach

    Viele Leser bezeichnen "Palast der Winde" als Liebesgeschichte mit ein wenig hübscher Historie drum herum. Für mich ist es das Gegenteil. Die Liebesgeschichte zwischen Ash und Anjuli stellt nur einen kleinen, eher unwichtigen Teil dieses riesigen Epos da. Allein schon daran ersichtlich, dass Anjuli im letzten Teil quasi kaum noch erwähnt wird. Ich verstehe irgendwie diesen Drang nicht, alles aus der Perspektive einer Liebe zu lesen. Das sehe ich nicht nur in diesem Roman so, sondern z. B. auch bei "Rebecca" (von du Maurier, für mich ebenfalls keine Lovestory). Für mich handelt es sich um einen geschichtlich dichten Abenteuerroman mit vielen politischen und soziologischen Details. 

    Die Autorin ist selbst in Indien aufgewachsen (wenn auch später) und hat extrem viel Recherche und Liebe zum Detail aufgewandt, die dramatische Geschichte Indiens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert aufzuarbeiten. Man erfährt einiges über die Geschichte der indischen Rebellion 1857, über das soziale und politische Leben an indischen Herrscherhöfen sowie über die Ereignisses im zweiten anglo-afghanischen Krieg. Für mich sehr spannend zu lesen, war der kulturelle Konflikt, in dem Ash, die Hauptfigur, sich befindet: Der Sohn von Engländern wächst als Inder auf, erfährt erst nach längerer Zeit seine wahre Herkunft und fühlt sich zeitlebens immer weit mehr als Inder. Was für die kolonial-arroganten Engländer in seinem Leben nur schwer verständlich oder akzeptabel ist, aber auch für viele standesbewusste Inder. Es war spannend zu lesen, wie stolze Inder damals auf ihrer Besatzer herabsahen und sich beispielsweise weigerten, mit ihnen zu essen, weil das gemeinsame Mahl mit den kastenlosen Engländern sie beschmutzt hätte. 

    Es ist ein ziemlicher Schinken, man muss schon ein Historienfan sein, und im letzten Teil zieht sich die Story ein wenig. Für mich jedoch ein Roman, den ich im Abstand von ein paar Jahren regelmäßig immer wieder lese. Und dies ganz klar nicht wegen der "Liebesgeschichte". Der zugehörige Film aus den 1980er-Jahren ist übrigens grauenhaft und kitschig. Wer dieses Buch liebt, sollte ihn auf keinen Fall ansehen. ;-)

  8. Cover des Buches Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry (ISBN: 9783839894361)
    Rachel Joyce

    Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ein älterer Mann verabschiedet sich aus seinem alten Leben. Er möchte eine Mission erfüllen und zu Fuß durch England laufen, um sich von einer ehemaligen Arbeitskollegin im Hospiz zu verabschieden, doch nein, eigentlich möchte er sie retten. Nachdem er eine gewisse Medienpräsenz erlangt hat, schließen sich etliche seltsame und weniger seltsame Menschen an und das Ganze läuft zunehmend aus dem Ruder für ihn. Doch insgesamt hat er viel Zeit auf dem Weg, über sein altes Lebens nachzudenken und sich manch schmerzhaften Erinnerung zu stellen….

    Ich dachte zunächst: Ach, ist jetzt aber nicht so ganz neu die Grundidee. Doch je mehr ich in die Handlung hinein fand, empfand ich die Umsetzung als recht gut gelungen. Schön ist die Steigerung zum Schluss hin zu beobachten. Der Handlungsverlauf lebt vor allem durch die Begegnungen auf dem „Pilgerweg“. Durch diese wird auch eine große Portion an Lebensphilosophie transportiert. Doch das wirkt dann zunehmend konstruiert und die Autorin ‚überspannt‘ dann hin und wieder den Bogen aus meiner Sicht.

    Es handelt sich um 6 Cds mit einer Gesamtlaufzeit von über 7 Stunden.

    Heikko Deutschmann liest routiniert gut, aber seine Stimme ich manchmal einfach zu leise. Ich höre

    die CDs im Auto und da die Abmischung nicht so gut gelungen ist, verstehe ich manchmal nichts. Drehe ich den Regler jedoch an diesen Stellen höher, ist es anschließend wieder zu laut usw. Dafür den Stern Abzug für die Hörbuchfassung, das kenne ich besser.

    Fazit: 3,5 Sterne von meiner Seite, ich runde wohlwollend auf den 4. auf.





  9. Cover des Buches Agatha Raisin und der tote Richter (ISBN: 9783404192786)
    M. C. Beaton

    Agatha Raisin und der tote Richter

     (182)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Agatha Raisin hat als PR Beraterin lange Jahre im hektischen London gelebt und möchte nun im Ruhestand etwas Neues entdecken. Im verträumten Cotswolds kauft sie sich ein Cottage und zieht also um. Es ist ruhig, beschaulich und Idylle pur. Die Bewohner nehmen sie aber nicht so richtig an und so beschließt sie, bei einem Quiche Wettbewerb mitzumachen. Sie will gewinnen und so das Vertrauen und Bewunderung der Anderen auf sich ziehen. Nach dem Wettbewerb, den sie verliert, stirbt der Preisrichter, nachdem er ein Stück ihrer Quiche gegessen hat. Da Agatha gar nicht backen kann, hat sie dich Quiche bei einem Feinkosthändler bestellt und ist somit aus dem Schneider, aber der Hass eines Dorfes richtet sich auf sie. Das kann es nicht sein und sie fängt an selbst zu ermitteln und kommt so manchem Geheimnis, so mancher Schummelei und Betrügerei auf die Schliche und ganz nebenbei schleichen sich auch Freunde und Herzklopfen in ihr Leben. Die Schottin M.C.Beaton hat viele Pseudonyme und mit der Krimireihe um Agatha Raisin ist ihr etwas großartiges gelungen. Diese Figur ist wunderbar und man will so viel mehr von ihr lesen, erleben und mit in das Cottage ziehen. Ein gelungener Auftakt, der spannend, amüsant und köstlich ist.

  10. Cover des Buches Torchwood - Ein anderes Leben (ISBN: 9783941248588)
  11. Cover des Buches Hausgeflüster (ISBN: 9783453811195)
    Alexander McCall Smith

    Hausgeflüster

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Die-Glimmerfeen
    In der 44 Scotland Street haben sich interessante Charaktere unter einem Dach zusammengefunden. Die weitgereiste Domenica, die der in Liebesdingen unsicheren Pat gerne Ratschläge erteilt, der unsympathische Narzisst und Weinkenner Bruce, der sechsjährige Bertie, der für sein Alter schon viel zu weit ist und der unter seiner ehrgeizigen Mutter, seinem durchsetzungsschwachen Vater und dem Psychologen Dr. Fairbairn zu leiden hat.

    Der Autor sieht genau hin, wenn es um die Stärken und Schwächen seiner Mitmenschen geht und so hat er Charaktere geschaffen, die der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten. Das Buch erschien Kapitel für Kaptel täglich in der schottischen Zeitung ‚The Scotsman‘ und eignet sich durch die kleinen Lesehäppchen besonders auch für Menschen, die einen Begleiter für den Weg zur Arbeit oder für zwischendurch suchen. Es ist allerdings schwierig, das Buch aus der Hand zu legen, sobald man sich eingelesen hat. Mich konnten die Geschichten immer wieder zum Schmunzeln bringen und überraschen. Die Illustrationen und die Karte der Innenstadt Edinburghs lockern das Buch auf.

    Warum man vielleicht zu diesem Buch greifen sollte:
    1. Wenn man feinsinnigen Humor schätzt
    2. Wenn man in Edinburgh verliebt ist
    3. Wenn man kurze Kapitel von vier – sechs Seiten mag

    Fazit: Wer intelligente Unterhaltung schätzt, wird dieses Buch lieben.
  12. Cover des Buches Der Prinz aus dem Kinderzimmer (ISBN: 9783492241762)
    Gil McNeil

    Der Prinz aus dem Kinderzimmer

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Querbeetleserin
    Charlie und seine Mutter Annie leben alleine in einem kleinen Dorf,wo sich die beiden auch wohl fühlen.Annie ist beruflich flexibel und wurschtelt sich mit Charlie durch den Alltag,mal mehr mal weniger stressig.Charlie kann ein liebes Kind sein,doch wenn es um die Erfüllung seiner Wünsche geht,auch sehr entschlossen. Mit viel Witz begleiten wir hier die beiden zu Schulfesten,Theateraufführungen und so weiter.Ein lustiges Buch,das sich gut lesen lässt.
  13. Cover des Buches The King's Speech. The Shooting Script by David Seidler (Fremdsprachentexte) (ISBN: 9783150198353)
    Lutz Walther

    The King's Speech. The Shooting Script by David Seidler (Fremdsprachentexte)

     (18)
    Aktuelle Rezension von: shadow_dragon81
    Seit seiner Kindheit leidet Prinz Albert, genannt Bertie, darunter das er stottert. Er hat schon unzählige Therapien gemacht, doch nichts und niemand kann ihn helfen.Doch seine Frau Elizabeth gibt die Hoffnung nicht auf und engagiert einen anderen Therapeuten. Lionel Logue arbeitet mit ungewöhnlichen Methoden, welche für Bertie nicht immer verständlich sind. Nach dem Tod von King George wird Berties Bruder König, doch dieser dankt kurze Zeit später wegen einer Frau ab. Jetzt ist wird Bertie König und der 2. Weltkrieg steht auch vor der Tür. Wie schafft Bertie es nun als König zu bestehen und von seinem Volk ernst genommen zu werden. Mit Lionel arbeitet er hart an sich...


    Dieses ist mein erstes Buch aus der roten Reihe von Reclam und auch mein erstes Drehbuch. Deshalb war es gleich doppelt spannend als ich begann zu lesen.

    Ich habe bislang nicht so viele englische Bücher gelesen und war anfänglich etwas besorgt, aber das war gar nicht nötig. Auf jeder Seite sind unten viele Vokabeln und haben mir sehr geholfen. Es ermöglichte einen guten Lesefluss und der Blick auf die Fußnoten war nicht sehr störend. Aber nicht nur die englischen Vokabeln waren hilfreich, sondern auch die ganzen technischen Begriffe. Es ist ja ein Drehbuch und da gab es einige Regieanweisungen zur Kamera, Ton etc.

    Auch hier gab es eine Erläuterung in den Fußnoten und half dem besseren Verständnis.


    Ich fand es sehr spannend ein Drehbuch zu lesen. Da ich den Film schon mal gesehen hatte, spielte er sich jetzt während des Lesens noch mal in meinen Kopf ab. Nicht so wie beim Roman der verfilmt wurde, denn dort findet man immer sehr viele Unterschiede und man wundert sich immer. Das bleibt einen beim Drehbuch dann erspart. Ein wirklich sehr gut verfilmtes Buch. :D

    Trotz der Regieanweisungen ließ es sich wirklich nach ein paar Seiten sehr flüssig lesen und die Regieanweisungen halfen ein besseres Bild im Kopf zu bekommen.

    Der Autor David Seidler erzählt hier die Geschichte von König George, wie er sein stottern überwand und einen Freund fand. Ich fand es sehr bewegend zu lesen, wie schwer es für ihn war mit seinen Defizit zu leben. Wo doch immer wieder in der Öffentlichkeit stand und alle darum wussten und ihn teilweise verspotteten und dann wird er auch noch König.Die Beziehung von Bertie und Lionel fand ich sehr schön beschrieben und mir waren sie gleich sehr sympathisch.


    Noch zu erwähnen ist wohl die Tatsache, das dies auf einer wahren Begebenheit beruht. King George ist der Vater von Queen Elizabeth. Im Nachwort werden noch einmal die historischen Fakten zusammengefasst und man erfährt noch ein paar interessante Details.


    Und im Appendix kommt David Seidler noch mal zu Wort, er erzählt von seiner Motivation zu diesem Werk und wie es dann entstanden ist. Warum es erst nach dem Tod von Queen Mom veröffentlicht worden ist und was ihn mit King George verbunden hat.


    Ich kann dieses Werk nur empfehlen. Auch mit nicht perfekten Englisch hat man hier keine Probleme und man lernt etwas über die englische Geschichte. Und natürlich liest man eine tolle Geschichte von außergewöhnlichen Menschen und einer außergewöhnlichen Freundschaft.

  14. Cover des Buches Viktoria : mein Leben , Roman. (ISBN: 9783828970755)
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