Bücher mit dem Tag "große koalition"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "große koalition" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Kolumnen (ISBN: 9783104026428)
    Sarah Kuttner

    Kolumnen

     (213)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der erste Teil Kuttnerscher SZ- und Musikexpress-Kolumnen, schlagfertig und meinungsstark, mit Kommentaren zu winterlicher Bekleidung, Jungs-Indierock-Bands, Rudolf Mooshammer, aktuellen Politikern undundund, einige der erwähnten Rockbands kann man jetzt (wieder-)entdecken, weil vielen von ihnen ist damals kein rechter Erfolg vergönnt gewesen ist. Angela Merkels Hängegesichtigkeit und Karriereristenfresse waren schon derber Shit, und irgendwo hat man den Eindruck, als sei die gute Frau Kuttner auch ein kleines bißchen langweilig, weil sie sich aus so vielen Sachen gar nichts macht (Rockkonzerte bzw. -festivals, Karneval, Aprilscherze usw).

  2. Cover des Buches Machtverfall (ISBN: 9783844543636)
    Robin Alexander

    Machtverfall

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Zsadista

    „Machtverfall – HB“ ist ein Report aus der Feder des Autors Robin Alexander. 

     

    Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, es wurde vom Autor selbst vorgelesen. 

     

    Ich verlange von solchen Büchern, dass sie neutral, realistisch, linear und fundiert geschrieben werden. Vor allen Dingen sollten sie neutral gegenüber den Personen in dem Buch sein. 

     

    Von meinen Erwartungen wurde hier nichts, aber absolut nichts eingehalten. Es kam mir eher vor, wie ein schlechter möchte-gern Roman. 

     

    Am Anfang wurde der Punkt „linear“ schon über den Haufen geworfen. Da ging es von mitten in der Corona Pandemie, zu den Anfängen der Flüchtlingskriese, über die Wirtschaftskriese zu den Anfängen der Corona Pandemie und wieder zurück. Zeitweise wusste ich nicht, in welchem Jahr ich mich gerade befand. Für ein Hörbuch ganz schwer mitzukommen. 

     

    Den Punkt „realistisch“ kann man hier auch absolut abhaken. Oder hat der Autor Robin Alexander vielleicht eine Glaskugel, die ihm sagt, was zum Beispiel, zwischen Frau Merkel und Frau Kramp-Karrenbauer bei einem Vier-Augen-Gespräch gesagt wurde. Das Buch sprüht nur so von Gesprächen, Gedanken und Überlegungen, die wohl jeder Politiker gerne einem Autor auf die Nase binden würde ( Ironie off ). Es kam mir einfach nur hineininterpretiert und ausgedacht vor. Bis hin zu dem Brief, der im Kanzleramt rund ging, von dem die kleinen Beamten und vor allen Dingen die Bürger nichts wissen sollten. Aha, da wurde es interessant. Mich interessierte dann, was darin stand und wie der Autor an den Inhalt des Briefes gekommen sein könnte. Nein, der Autor tat das dann ab, dass auch der Autor nicht weiß, was darin stand. Boah, mega! Er weiß nicht, was darin stand? Hat die Glaskugel ihren Dienst versagt? Und warum muss man das dann erwähnen? Es gibt mit Sicherheit hunderte verschlossener Briefe, die nur für den Adressaten bestimmt sind und nicht für andere. Man bedenke seine eigene Post, ist ja auch nicht für den Nachbarn. Also, warum muss man das extra erwähnen?

     

    Den Punkt „neutral“ gibt es erst gar nicht. Das Hörbuch geht 13 Stunden und 15 Minuten. Nach einer Stunde war mir schon klar, aus welchem politischen Lager der Autor kommen muss. Wenn man aus dem politischen Gegenlager kommt, kann man einfach keinen neutralen Report schreiben. So zeigt es sich auch hier, das kann man als neutraler Leser nicht von der Hand weisen. Ich muss dann auch sagen, als die Lobhuddelei auf eine gewisse Partei angefangen hat, habe ich das Hörbuch abgebrochen. 

     

    Zusammen mit den angeblichen Gesprächen und Gedanken wirkt das Buch einfach wie ein schlechter Roman, in dem man das Ur-Böse und seine Machenschaften darstellen will. Es wird ohne Hintergründe zu erwähnen drauf gehauen, was die Tasten hergeben. Das Printbuch müsste eigentlich doppelt so viele Seiten, wie der Text haben, um die ganzen Quellenangaben anzugeben, wo der Herr Autor das alles herhat was er zu Buche bringt. 

     

    So hat er es zum Beispiel nicht einmal nötig, einer Ärztin, die angeblich etwas sehr wichtiges herausgefunden hat, einen Namen zu geben, damit der geneigte Leser dies einmal nachprüfen könnte. Nein, die Dame bleibt anonym. Könnte man also auch einfach mal so erwähnt haben, weil es super in den Text passte. Ob es stimmt? Entweder blind glauben oder sich durch hunderte Seiten im Internet suchen. 

     

    Beispiel seiner Effekthascherei in dem Buch sind folgende Punkte. Er schiebt alles was schlecht an der Pandemie Regelung war, Frau Merkel, Frau Kramp-Karrenbauer, Herrn Laschet und/oder Herrn Söder in die Schuhe. Alles Schlechte ist auf ihrem Mist gewachsen. Wenn ich allerdings zurück denke, wurden die meisten Entscheidungen von allen Länderchefs getroffen. Und nicht nur von seinen drei liebsten Bösewichten. Frau Kramp-Karrenbauer spielt in seinem Buch ja keine große Rolle, daher nehme ich sie da mal raus. Dazu genommen, wenn man den Ausführungen des Autors einmal genau zugehört hat, sind eigentlich alle negativen Entscheidungen vom RKI und der WHO getroffen worden. Die Politiker haben sich auf ihre Berater verlassen und deren Entscheidungen weiter getragen. Was eigentlich auch ganz klar ist. Wenn mir ein Chef des Robert Koch Institutes und jemand aus der Welt Gesundheits-Organisation etwas sagt, dann halte ich mich daran und treffe keine eigenen Entscheidungen. Da ich mit der Materie wenig Ahnung habe, höre ich auf Experten. Warum also, tritt der Autor ständig auf den Entscheidungen der Politiker herum?

     

    Jetzt könnte man dagegen stellen, das Buch geht ja auch nur um die drei/vier Personen und ihre schlechten Entscheidungen, sowie der Streit in der Partei. Aber warum also kommt dann gegen Ende dieser Lobgesang auf die Partei der Grünen und ihre Vorsitzenden? Neutral geht wirklich anders.   

     

    Kurz und gut, ich finde das Buch einfach unmöglich. Viel zu viel aus der Nase des Autors heraus gezogen, zu sehr auf die eigene politische Meinung geschrieben, durcheinander, stümperhaft, effektheischend und bösartig in eine Richtung. Wie schon erwähnt, ich mag solche Bücher, jedoch müssen sie neutral und fundiert geschrieben sein. Wenn es ginge, würde ich hier noch Punkte abziehen, was leider nicht geht und ich auch noch einen Stern vergeben muss.

     

  3. Cover des Buches Die Getriebenen (ISBN: 9783328102908)
    Robin Alexander

    Die Getriebenen

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Die Durchtriebenen, die Umtriebigen, die Herumtreibenden, die Angetriebenen: Hinter Merkels Flüchtlingspolitik mit dem Catch phrase "Wir schaffen das" herrschte erstaunlich viel Planlosigkeit, Belauern des politischen Gegners auf ganz hohem Niveau und erstaunlich viel Improvisation. Unglaublich, wie viele Zugeständnisse man dem Autokraten Recep Tayyip Erdogan für den EU-Türkei-Deal machen wollte, daß dieser sich zunächst prowestlich verhalten wollte und sogar den Ausgleich mit Israel anstrebte, spielt insofern keine Rolle. Getrieben und häufig rachsüchtig agiert hier fast jeder, ständig versucht einer, den anderen über den Tisch zu ziehen, und mit der Einführung des Sebastian Kurz macht bereits hier ein "Fähnlein im Wind" auf sich aufmerksam. Oder sind mit den "Getriebenen" vielleicht die flüchtenden Menschen gemeint, auf deren Rücken sich hier alles abspielt?

  4. Cover des Buches Unterm Strich (ISBN: 9783423346894)
    Peer Steinbrück

    Unterm Strich

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Gert
    Eine großartige Darstellung der politischen Situation heute und vor allem über die Gründe und Notwendigkeiten, die sich aus der Finanz- Wirtschaftskrise ergeben. Daneben eine recht gute Situationsanalyse der Steuer- und Sozialpolitik und deren Auswirkungen für die Zukunft. Beeindruckend die klare, verständliche und teilweise sehr bildreiche Sprache. Das ganze Buch hat einen sehr hohen Lernwert.
  5. Cover des Buches Wir hatten ein barbarisch schönes Leben (ISBN: 9783462309515)
    Gretchen Dutschke

    Wir hatten ein barbarisch schönes Leben

     (15)
    Aktuelle Rezension von: honkwilliams
    Spannend und informativ. Das perfekte Hintergrundwissen für "Jeder hat sein Leben ganz zu leben"
  6. Cover des Buches Bayern weg, alles weg (ISBN: 9783426786321)
    Ulrich Berls

    Bayern weg, alles weg

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der Autor leitet das ZDF-Studio in Bayern und berichtet 2013 vor der damals anstehenden Landtagswahl über die damals mögliche perspektive, daß die CSU in Bayern doch tatsächlich in die Opposition in ihrem Stammland müßte. Dies hätte nach Ansicht des Autors katastrophale Folgen, die CSU stünde vor ihrem Ruin. Berls schildert die Gründe des Niedergangs aus dem komfortablen Wahlergebnis von 2003 heraus, als man eine Zweidrittelmehrheit errang, und zeigt die Fehler auf, die Stoiber Beckstein Huber (angeblich) gemacht haben. Seehofer und seine möglichen Nachfolger werden detailliert beleuchtet, und es wird die Frage geklärt, ob es sich bei dem MInisterpräsidenten tatsächlich um einen reinen Populisten handele. Für alle Politikinteressierten und natürlich für alle (angehenden) Politikwissenschaftler.
  7. Cover des Buches Die Schulz-Story (ISBN: 9783421048219)
    Markus Feldenkirchen

    Die Schulz-Story

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Igno

    2017 in Deutschland – Bundestagswahlkampf. Die SPD steckt in ihrer bis dato wohl schwersten Krise. Was sie auch macht, die Wähler rennen weg und ihre Umfragewerte fallen von einem historischen Tief ins nächste. Anfang 2017 gelingt ihr scheinbar der Coup: Martin Schulz, bislang Präsident des EU-Parlaments, soll überraschend die Kanzlerkandidatur übernehmen. Die Ankündigung ist der Startschuss für eine lange nicht mehr erlebte Euphoriewelle, die Umfragewerte steigen rasant, obwohl noch gar nichts geschehen ist. Der Bundesparteitag wählt Schulz mit dem ebenfalls historischen Ergebnis von 100%. Der Druck ist riesig. Und der Absturz wird ein tiefer sein.

    Die Schulz-Story: Ein Jahr zwischen Höhenflug und Absturz ist das Ergebnis eines Jahres hautnaher Wahlkampfbegleitung durch den SPIEGEL-Journalisten Markus Feldenkirchen. Das Buch umfasst 320 Seiten und erschien 2018 bei DVA, einem Imprint von Random House. Die zugehörige SPIEGEL-Reportage wurde mit dem Nannen-Preis ausgezeichnet.

    Die Schulz-Story ist ein in Deutschland bislang ziemlich einzigartiges Experiment. Martin Schulz ließ sich auf eine sehr nahe Begleitung seines gesamten Wahlkampfes durch den SPIEGEL-Journalisten Markus Feldenkirchen ein. Einzigartig ist es vor allem durch die Absprache, dass das Buch am Ende ohne Abnahme veröffentlicht würde. Damit bekam Feldenkirchen einerseits einen sehr persönlichen Einblick, andererseits die Möglichkeit ein ungeschöntes Werk zu schreiben. Martin Schulz trat einst an als Vertreter eines offenen Politikstils nahe den Menschen, das Projekt ist im Prinzip ein logischer Schritt.

    Und das Projekt hat sich gelohnt, ob man Schulz oder die SPD nun mag oder nicht. Feldenkirchen berichtet detailliert über zahlreiche Stationen des Wahlkampfes, öffentliche Veranstaltungen wie Planungsmeetings. Dabei nimmt er regelmäßig eine resümierende Haltung an. Er analysiert treffsicher, wo die Ursachen für Schulz’ fortlaufendes Scheitern lagen. Wurde Schulz selber in der medialen Wahrnehmung wegen fehlender Professionalität und ähnlichem maßgeblich für das katastrophale Wahlergebnis verantwortlich gemacht, ergibt sich durch den tieferen Einblick eine wesentlich andere Perspektive. Denn neben Schulz sind es vor allem Sigmar Gabriel und die SPD-Granden selber, die die Kampagne von Anfang an auf unruhige See geschickt haben.

    So ergibt sich mit der Zeit auch ein anderes Bild von Martin Schulz selber. Zahlreiche Entscheidungen, die ihm öffentlich angelastet wurden – auch weil es offensichtlich war -, stellen sich in einem anderen Licht dar. Exemplarisch, weil es im Nachhinein betrachtet persönlich wohl der drastischste Fehler war, sei da die Entscheidung, in der Neuauflage der GroKo das Außenministerium zu übernehmen. Was nach außen wie eine machtpolitische Entscheidung und ein vollkommen offensichtlicher Fehler aussah, entpuppt sich als Teil eines vielschichtigen Prozesses, den Schulz nur noch bedingt steuern konnte. Feldenkirchen offenbart einen Prozess, der mit dem Moment beginnt, in dem Schulz als Kanzlerkandidat in Frage kommt, der sich über die gesamte Zeit spannt und auf den Schulz selber erstaunlich wenig Einfluss nehmen konnte. Man könnte sagen, er geriet in eine Maschinerie, die er, obwohl er Parteivorsitzender war, kaum steuern konnte.

    Insofern zeigt Die Schulz-Story auch die ganze persönliche Tragik auf, die diese Kandidatur mit sich gebracht hat. Überhaupt ist das Buch zu einem großen Teil ein sehr persönliches. Es geht tatsächlich fast so sehr um den Privatmann Martin Schulz wie um den Kanzlerkandidaten. Feldenkirchen schreibt dabei so, dass man nicht selten mit dem Kandidaten leidet. Er wird greifbarer als die erst Lichtgestalt und dann Witzfigur, als die er vor und nach der Wahl beschrieben wurde. Möglicherweise ist das Buch auch vor allem so gut geworden, weil Schulz diese ganzen Entwicklungen erleiden musste und so krachend scheiterte. Was die Tragik nur erhöht.

    Im Bereich der politischen Berichterstattung ist Die Schulz-Story auf jeden Fall ein empfehlenswertes Werk. Mehr Spitzenpolitiker, die ein Politikverständnis pflegen, das solche Begleitungen möglich macht, würden dem Ansehen der Spitzenpolitik sicher einen guten Dienst erweisen.

  8. Cover des Buches Der Kanzler hat die Stirn gerunzelt (ISBN: 9783404107964)
    Walter Henkels

    Der Kanzler hat die Stirn gerunzelt

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der Untertitel lautet "35 Jahre Bonner Szene", und genau das bekommt man auch: einen guten Überblick über die ersten Jahrzehnte der jungen Bundesrepublik von den Kanzlern Adenauer bis Kohl anhand von Zeitungsartikeln, die überwiegend in der FAZ erschienen sind.
  9. Cover des Buches Androidenträume (ISBN: 9783453525047)
    John Scalzi

    Androidenträume

     (26)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Der Titel <Androidenträume> und das Heilige Schaf kann man getrost als Anspielung auf P. Dicks RoBlade Runner verstehen.

    Scalzi führt den Leser in eine Zukunft, in der die Menschen Mitglied einer Galaktischen Konföderation sind und mit anderen Welten und Zivilisationen Handel treiben. Doch löst ein Zwischenfall auf einer Handelskonferenz eine tiefe Krise aus und die Menschheit könnte am Rande eines Krieges mit den Nidu stehen.

    Schon die erste Szene, in der - sagen wir mal Gerüche - die diplomatische Krise ist von der Idee her großartig. Das ganze Buch bewegt sich immer an der Grenze zwischen ernstzunehmenden SciFi Thriller und Satire. Genial. 

    Und wer wissen möchte, was es mit dem Heiligen Schaf genau auf sich hat oder ob es einen interstellaren Krieg gibt, sollte sich das Buch zur Hand nehmen und sich hoffentlich genauso köstlich unterhalten fühlen wie ich.

    Fazit: LESEN

  10. Cover des Buches Peer Steinbrück (ISBN: 9783423347877)
  11. Cover des Buches Deutsche Geschichte für Dummies (ISBN: 9783527715879)
  12. Cover des Buches Die Machtfrage (ISBN: 9783492051514)
    Gabor Steingart

    Die Machtfrage

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Die Machtfrage - Ansichten eines Nichtwählers. Eine Anleitung um unsere Demokratie aus der Erstarrung zu holen. Eine Erstarrung in der sie sich bereits seit Jahren befindet und sollte es so weitergehen wie bisher, auch ihr eigener Totengräber werden wird. Wir leben in keiner Bürger- sondern in einer Parteiendemokratie. Doch die sogenannten Volksparteien SPD, sowie CDU/CSU sind nicht mehr repräsentativ für das Volk, das sie führen sollten. Es finden keine Veränderungen mehr statt, die Demokratie ist erstarrt. " Politik ohne Volk " - drei Worte des Autors die die Misere auf den Punkt bringen. Deutschland hat sich in eine "Demokratie von oben" verwandelt. Von der Lebensrealität der Bürger haben sich unsere " Machthaber " weit entfernt. Sicherlich war unsere Verfassung zum Zeitpunkt in der sie unsere Grundgesetzväter auf den Weg gebracht haben eine richtige und wichtige Entscheidung dem deutschen Volke nach einer gerade vor wenigen Jahren überwundenen Diktatur einen neuen Weg zur Demokratie zu zeigen. Zwar sind die Motive unserer Grundgesetzväter durchaus nachvollziehbar das damalige deutsche Volk von einer direkten Beteiligung nach den gesammelten Erfahrungen unterm Nationalsozialismus auszuschalten , da die Weimarer Demokratie mit ihren Volksentscheiden, der Direktwahl des Präsidenten und der dauernden Möglichkeit des Parlaments sich aufzulösen und den Bürger neu wählen zu lassen den Weg des Nationalsozialismus ebneten. Doch 60 Jahre danach haben sich die Rahmenbedingungen geändert, die Bürger sind lange Volljährig und haben sich weiterentwickelt und somit auch ein bürgerdemokratisches Mitspracherecht. Unsere Verfassung bestärkt unsere Politfuntionäre noch in ihrer Grundhaltung, das Volk möglichst wenig zu beteiligen. Politik ist bei uns Sache der Politiker und der " einfache " Bürger soll nach Möglichkeit die Finger davon lassen. Deutschland ist weltweit die einzige drei Gewalten Demokratie und wird getragen von: 01. Parlament ( gesetzgeberische Gewalt ) 02. Regierung ( ausführende Gewalt ) 03. Justiz / Gerichte ( kontrollierende Gewalt ) Doch keine dieser Gewalten darf und kann vom Volk allein bestimmt werden. Die Regierung bestellt die Gerichte und die Regierung wird vom Parlament berufen. Der deutsche Bundestag wird zur Hälfte von den Parteien über die sogenannten Listenplätze der Parteien bestetzt, also ohne Legitimation der Wähler ( Volk ) über das Direktmandat. Bei den Listenvertretern der Parteien handelt es sich in der Regel um Personen die beim Volk mit Pauken und Trompeten durchgefallen sind. Sie gelangen also nur durch ein Hintertürchen in den Bundestag und nicht durch den Haupteingang und nennen sich dann auch noch Volksvertreter. Für mich ein irreführender und falscher Begriff. Zitat : " In Deutschland sind die Parteien die Götter. Wer nach oben will, muss durch sie hindurch. Das Volk spielt eine Rolle, aber nicht die entscheidende... " . Da die Parteien und durchaus nicht nur die Großen das Sagen haben, ist es durchaus nicht weit hergeholt Deutschland als demokratischen Feudalismus zu bezeichnen. Die fehlende Durchschaubarkeit von Prozessen und Personen ist das einzig durchgängige Prinzip der deutschen Demokratie. Nicht das Volk wählt unsere " sogenannten " Volksvertreter, den Bundeskanzler, die Minister etc. , nein diese werden ohne ausreichende Legitimation der Bürger durch ihre Parteigremien in die entsprechenden Funktionen katapultiert. Gut, eine gewisse Ausnahme bildet die Wahl des Bundespräsidenten , welcher durch eine tausendköpfige Bundesversammlung ( Spitzensportler, Schauspieler , Pfarrer und Gewerkschaftsfunktionäe ) gewählt wird, also einer im gewissen Sinne kleinen Gruppe von wahren Volksvertretern. Doch warum wird der Präsident nicht in einer direkten Wahl vom gesamten Volk gewählt ? Eine Volkswahl ist bisher per Verfassung ausgeschlossen. In unserem derzeitigen System wird das Spitzenpersonal also von den Parteien und nicht vom Wähler bestimmt. Ein Konsument besitzt heute mehr Rechte als der Wähler. Ein neues Auto können wir ablehnen, wenn es in der falschen Farbe ausgeliefert wird, in der Politik aber gilt Friss oder stirb. Demokratie erneuern - heisst auch von seinem demokratischen Recht des " Nichtwählens " Gebrauch zu machen, damit die Parteien endlich aufwachen und eine massenhafte Wahlenthaltung als Angebot zum Gespräch nutzen und nicht als aggressiven Akt ansehen. Ein Nichtwähler ist kein Gegner der Demokratie, wie uns so gerne suggeriert wird, er hat nur erkannt, dass es so nicht weiter gehen kann. Also eine durchaus legitime und demokratische Möglichkeit Druck auf das Parteiensystem auszuüben um deren Alleinherrschaft beenden zu helfen. Fazit: Mir hat das vorliegende Buch von Gabor Steingart in gewisser Weise gezeigt politische Vorgänge in unserem Lande besser zu verstehen und darüber nachzudenken welche Möglichkeiten wir als " kleiner " Bürger haben an den bestehenden Verhältnissen etwas zum positiven verändern zu können. Ein auch, besonders für Laien und bisher politisch uninteressierten Lesern sehr zu empfehlendes Buch. Also kaufen, lesen, nachdenken und nach bestem Wissen und Gewissen handeln !!!!
  13. Cover des Buches Kanzler, Krisen, Koalitionen (ISBN: 9783641042189)
    Arnulf Baring

    Kanzler, Krisen, Koalitionen

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein geschichtliches Lesebuch zu den Kanzlern unserer Republik. Dieser eine Satz reicht eigentlich, um "Kanzler, Krisen, Koalitionen" zu beschreiben. Wer ein übersichtliches, gut strukturiertes Nachschlagewerk zu den deutschen Bundeskanzlern sucht, wird weitersuchen müssen. Wer allerdings ein Buch sucht, das ihm nebenbei und in angenehm lesbarer Form die nötigen Grundinformationen und etwas mehr zu den Kanzlern von Adenauer bis Schröder liefert, der sollte zugreifen. Wie auch in "Jenseits von Hitler" schafft es Schöllgen, zusammen mit dem nicht zu unterschätzenden Arnulf Baring, ein großes Stück deutscher Zeitgeschichte für ein großes Publikum aufzubereiten - Daumen hoch.
  14. Cover des Buches Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (ISBN: 9783518125670)
  15. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks