Bücher mit dem Tag "großgrundbesitzer"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "großgrundbesitzer" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches Die Schmetterlingsinsel (ISBN: 9783548061412)
    Corina Bomann

    Die Schmetterlingsinsel

     (466)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Diana Wagenbach trifft es sehr hart. Ihr Mann betrügt sie und ihre Welt scheint einzustürzen. Dann bekommt sie einen Anruf aus London und soll sofort zu ihrer kranken Tante reisen. Also lässt sie Berlin hinter sich und eilt zu ihrer Tante, die aber bald ihrem Leiden erliegt. Diana erbt das große Anwesen und taucht in ein neues Leben ein. So neu ist es aber nicht, denn sie findet Spuren und Geheimnisse ihrer Familie. Der Weg führt sie nach Sri Lanka. 120 Jahre von ihrem jetzigen Leben weg, liegen die Wurzeln der Familiengeschichte. Diana macht sich auf die Suche.

    Ein großes Buch, voller Gefühl und wunderschönen Beschreibungen von Pflanzen und Landschaften. 


  2. Cover des Buches Das Geisterhaus (ISBN: 9783518472668)
    Isabel Allende

    Das Geisterhaus

     (826)
    Aktuelle Rezension von: Duenenwind

    Isabel Allende erzählt in diesem faszinierenden Epos die bewegte, bewegende und wechselvolle Geschichte der Familie des chilenischen Patriarchen Esteban Trueba und seiner hellsichtigen Frau Clara. Dabei gelingt es ihr meisterhaft, persönliche Schicksale und politische Gewalt miteinander zu verweben. Allendes atemberaubende Fabulierkunst nimmt uns und lässt uns in die tiefsten Abgründe der menschlichen Existenz eintauchen.

    Besonders beeindruckend für mich ist der hinreißende Erzählstil der Autorin. Mit Leidenschaft, Humor und Zärtlichkeit erweckt Allende ihre Figuren zum Leben. Sie entwirft das bunte Bild einer Familie über vier Generationen hinweg. 'Das Geisterhaus' ist wie eine geballte Ladung menschlicher Emotionen, das den Leser von der ersten Seite an fesselt und nicht mehr loslässt.

    Allende ist auch eine sensible Beobachterin der Gesellschaft. So spielen auch politische Unruhen, soziale Ungerechtigkeiten und der Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit eine Rolle in diesem Roman. 

    "Das Geisterhaus" ist ein Buch, das ich immer wieder gern zur Hand nehme. Es hat in mir Bilder erschaffen, die noch lange nach der Lektüre geblieben sind. Wundervoll!

  3. Cover des Buches Totengleich (ISBN: 9783596175437)
    Tana French

    Totengleich

     (412)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Dies ist der zweite Band der Autorin über die Dublin Murder Squad. Er ist im Original 2008 unter dem Titel „The Likeness“ erschienen. Interessant finde ich den Wechsel der Perspektive zwischen den einzelnen Bänden. Der Vorgängerband Grabesgrün wird aus der Sicht von Rob Ryan erzählt, der mit der jetzigen Ich-Erzählerin Cassie Maddox ein Team bildete, bis sie nach einem One-Night-Stand nicht mehr miteinander klarkommen und getrennte Wege gehen. Cassie ließ sich von der Mordkommission ins Dezernat für häusliche Gewalt versetzen. Sie ist nun mit ihrem Kollegen Sam O’Neill, der im Vorgängerband Teil des Teams wurde, zusammen. Eine Leiche, die Cassie zum Verwechseln ähnlich sieht, führt dazu, dass sie Teil des Teams wird, das diesen Mordfall klären soll.

    Wie bereits im ersten Band nimmt sich die Autorin sehr viel Zeit, ihre handelnden Personen zu entwickeln und zu beschreiben.  Vor allem von der Ich-Erzählerin Cassie erfährt der Leser praktisch in jedem Moment, wie sie sich fühlt. Das führt dazu, dass Spannung entsteht, auch wenn die Handlung gerade nur wenig voranschreitet.

     Die Ereignisse des Vorgängerbandes werden immer wieder thematisiert, vor allem im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Beteiligten. Es ist daher von Vorteil, den ersten Band zu kennen ohne eine Voraussetzung zu sein.

    Ziemlich oft – für meinen Geschmack zu oft – zeichnet die Autorin ein schauriges, unheimliches Bild von Umgebung und Wetter, bemüht dem Leser einen Schauer über den Rücken zu jagen und ihn sich gruseln zu lassen. Das Buch zeichnet sich durch viele und fesselnde Dialoge aus.

    Manches blieb mir ein Rätsel, z.B. warum Cassie ihren Chef immer wieder während ihres Einsatzes hintergeht. Der Sinn der Aktion erschließt sich mir nicht.


    Man darf gespannt sein, wer im nächsten Band als Erzähler auftreten wird. Vielleicht gibt es ja eine Reihe, in der es immer um die Dublin Murder Squad geht, jedoch immer mit einem anderen Erzähler bei ansonsten gleichbleibendem Personal. Das wäre originell – zumindest ich kenne keine solche Reihe.


    Die Länge des Romans hat mich nicht –wie andere – gestört, ich fühlte mich eigentlich immer gut unterhalten. Das hätte aus meiner Sicht daher ein richtiger Klassiker werden können, wenn da nicht diese vermaledeite Idee mit der Doppelgängerin gewesen wäre. Das war mir zu abstrus und hat mich die Lektüre ständig mit dem Gedanken begleiten lassen, dass dieser hirnrissige Teil des Romans womöglich nicht vernünftig aufgelöst werden wird. Und so war es dann auch – leider.

     Daher für mich drei Sterne wert.

  4. Cover des Buches Die Lagune der Flamingos (ISBN: 9783404167593)
    Sofia Caspari

    Die Lagune der Flamingos

     (48)
    Aktuelle Rezension von: nati51

    Nach dem Buch Im Land des Korallenbaums" ist dies der zweite Band einer Argentinien-Saga von Sofia Caspari. Es spielt Ende der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, einer Zeit, in der viele Menschen aus Deutschland auf ein besseres Leben in der neuen Welt hofften und dort versuchten ihr Glück zu finden.

    Im Vordergrund der Geschichte stehen drei Familien, wovon zwei bereits aus dem ersten Band bekannt sind.

    Die verwitwete Annelie Wienand kam vor einigen Jahren mit ihrer Tochter Mina nach Argentinien, um Xaver Amborn zu heiraten, doch sie erlebte eine Enttäuschung. Ihre Tochter Mina freundete sich mit dem Nachbarssohn Frank Blum an, um dem tristen Familienalltag und den Nachstellungen ihres Stiefbruders Philipp zu entkommen. Aus der Freundschaft entwickelt sich Liebe, doch dann prügelt Philipp einen Menschen zu Tode und lässt es so aussehen, als wenn Frank der Täter ist. Frank muss fliehen. Wird er seine Unschuld beweisen können?

    Anna Weinbrenner-Meyer hat aus ihrem Fuhrbetrieb ein florierendes Unternehmen geschaffen. Sie hofft, dass ihre Tochter Marlena eines Tages das Geschäft übernimmt. Doch Marlena traut sich nicht ihrer Mutter zu erzählen, dass sie ganz andere Träume hat, sie wünscht sich nichts sehnlicher als Journalistin zu werden.

    Victoria Santos, die zusammen mit Anna nach Argentinien gekommen ist, kämpft um das Erbe der Santos für ihre Tochter Estella und muss sich wegen der Führung ihrer Estancia gegen die anderen Plantagenbesitzer wehren.

    Das Buchcover ist wunderschön gestaltet und macht Lust die Geschichte zu lesen. Da es neben den drei Haupterzählsträngen noch verschiedene Nebenstränge gibt, sind die Stammbäume zu Beginn des Buches sehr hilfreich. Gewünscht hätte ich mir am Ende des Buches ein Glossar der spanischen Wörter, obwohl sich die meisten im Zusammenhang erklären.

    Das Buch ist flüssig und leicht zu lesen, es regt die Fantasie an und vor meinem inneren Auge entstand ein schönes Kopfkino. Die Charaktere waren gut beschrieben, so dass ich mir immer ein passendes Bild der Personen machen konnte. Es gab sympathische und unsympathische Charaktere, wobei einige Handlungsweisen für mich nicht ganz nachvollziehbar waren, aber wenn Gefühle im Spiel sind, ist menschliches Verhalten selten kalkulierbar.

    Neben der bildhaft beschriebenen Landschaft von Argentinien so wie der Beschreibung von Buenos Aires hat mir auch gefallen, die geschickt einfließenden Informationen über Argentinien am Ende des 19. Jahrhunderts, so dass ich noch etwas über das Land lernen konnte. Die Beschreibungen hatten das richtige Maß ohne überladen zu wirken.

    Ein schönes Wohlfühlbuch, das mir gefallen hat und mich an trüben Tagen nach Argentinien versetzte. 

  5. Cover des Buches Gebrauchsanweisung für Los Angeles (ISBN: 9783492276313)
    Rainer Strecker

    Gebrauchsanweisung für Los Angeles

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Strecker beschreibt uns seine neue Heimat- und Lieblingsstadt von ihrer unbekannten Seite, der Abschnitt über den Walk of fame und den Rodeo Drive, die typischen Touristenmagneten, fällt erfreulicherweise kurz aus. Den Abschnitt über das US-Militär, das bei Hollywoodproduktionen mitreden will und dafür Kriegsgerät zur  Verfügung stellen will, hätte es nicht gebraucht, davon hatte man schon mal gehört, aber mit dem Polizeihubschrauber fliegen und Cornelia Funke erschrecken möchte ich auch unbedingt mal, wenn sie nicht inzwischen in der Toskana leben würde. Stone sour haben offenbar ein anderes Bild der Einwohner von L.A., dazu sei ihr Song "Through glass" und das dazugehörige Video zu hören bzw. sehen. Für mich wären das Whiskey a-gogo und die Rainbow Bar and Grill erste Anlaufpunkte, aber Lemmy kann man jetzt in Letzterem leider nicht mehr antreffen. RIP Lem. Und "City of angels" der Distillers.

  6. Cover des Buches Pedro Paramo / Der Llano in Flammen (ISBN: 9783446138995)
    Juan Rulfo

    Pedro Paramo / Der Llano in Flammen

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  7. Cover des Buches So weit der Wind uns trägt (ISBN: 9783426636411)
    Ana Veloso

    So weit der Wind uns trägt

     (42)
    Aktuelle Rezension von: parden
    TELENOVELA...

    Sinnlich, leidenschaftlich und sehnsuchtsvoll! Portugal im Jahre 1908: Die fünfzehnjährige Jujú und der zwei Jahre ältere Fernando schwören sich ewige Liebe – doch zwischen ihnen liegen Welten, denn Jujú ist die Tochter des reichen Großgrundbesitzers Carvalho aus dem Alentejo und Fernando der Sohn armer Bauern. Ein hinreißender Roman über eine verbotene Liebe und gleichzeitig eine große Familiensaga vor dem Hintergrund der jüngeren Geschichte Portugals.

    Anfangs erschien das Buch ganz vielversprechend. Die Verbindung Julianas,  genannt Jujú, und Fernandos steht unter keinem guten Stern. Von Kindesbeinen an treffen sie sich immer wieder, doch zunehmend geschieht dies heimlich und gegen den Widerstand ihrer Familien. Besonders die Familie des Großgrundbesitzers Carvalho hat ganz andere Pläne mit Jujú: das Erlernen standesgemäßen Verhaltens und später eine passende Heirat, damit Geld wieder zu Geld findet. Auch wenn Jujú und Fernando sich dagegen sträuben, kommt es trotz ihrer Liebe letztlich zur Trennung, und vor allem Jujú, obschon eigentlich ein trotziger Dickkopf, gibt es nach einem Auslandsaufenthalt auf, gegen die Pläne ihrer Familie zu rebellieren. Sie heiratet den attraktiven Rui, Spross einer angesehenen Familie, und lässt ihren Fernando fallen - nicht jedoch ohne zuvor noch eine Nacht mit ihm zu verbringen.
    Was niemand ahnt: diese eine heimliche Nacht bleibt nicht ohne Folgen. Laura ist das Kind der beiden, doch Jujú behält dieses Geheimnis ein Leben lang für sich. Wohin mag das führen?

    Um es vorwegzunehmen: das Buch hat mich enttäuscht. Es ist weder eine romantische Liebesgeschichte, wie der Klappentext vermuten lassen könnte, noch ist es eine gelungene Familiensaga. Ganz davon abgesehen, dass die groß angekündigte Geschichte von Jujú und Fernando alles andere als wirklich romantisch ist, werden auch die restlichen Familienmitglieder für eine Familiensaga viel zu kurz abgehandelt. Keiner der Charaktere entwickelt Tiefe, und zu niemandem kann man eine Beziehung aufbauen, weil immer nur einzelne Ereignisse grob skizziert werden, um nach einem viel zu kurzen Kapitel schon wieder zu anderen Personen zu wechseln. Wichtige Momente der Geschichte werden in einem Portugal um die Jahrhundertwende bis in die Gegenwart hinein nur angerissen, die Entwicklung der Personen übersprungen, einmal aufgegriffene Ansätze nie wieder erwähnt, Schlüsselszenen fallengelassen. Die Geschichten der verschiedenen Generationen ähneln sich, und es fehlt dadurch einfach an Spannung.
    Die großen Zeitsprünge, wenn gerade ein vielversprechender Handlungsstrang angerissen wird, sind ebenso nervtötend wie die indirekte Erzählweise. Durch die erlebte Rede und den ständigen Einsatz des Konjunktivs ensteht eine noch viel größere Distanz zwischen Leser und Protagonisten als ohnehin schon. Das "Familiengeheimnis", das irgendwann eigentlich für alle offensichtlich sein könnte, wäre vielleicht spannend geworden, wird aber in einem hingeworfenen Happy-End verwurstet, das da schon keinen mehr interessiert - und hier hoffe ich, dass ich damit nicht zu viel verraten habe...

    Die Autorin zieht kurz vor Schluss selbst den Vergleich zu einer Telenovela. Ja, dem kann man sich anschließen - aber dann ist es eine von den echt seichten Seifenopern... Enttäuschend - und das über eine solche Länge!


    © Parden
  8. Cover des Buches Waidwund (ISBN: 9783869134741)
    Max Stadler

    Waidwund

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Pelikanchen

     >>Waidwund<< von Max Stadler

    Ein bayerischer Krimi der hauptsächlich in der Oberpfalz spielt, mit kleinen Abstechern nach Afrika und Frankreich. Ein Jäger wird grausam gefoltert und die Leiche wird dann auf seinem Grundstück abgelegt, wo sie dann der älteste Sohn findet. Kurz darauf verschwindet dann auch noch der jüngere Sohn des toten auf einer Safari in Afrika spurlos. Die Familie Nübler ist nicht unbedingt beliebt im Heimatdorf nahe der tschechischen Grenze und als Täter würden viele in Frage kommen. Die Familie war aber aufgrund ihres Besitzes sehr einflussreich und hat kein Fettnäpfchen ausgelassen um sich bei den Nachbarn unbeliebt zu machen. Die Familie hat sogar Drohbriefe bekommen, aber reicht das aus um jemanden umzubringen ?

    Schnell erfährt der Leser, wer hinter den Taten steckt. Nur die Motivation und die Identität bleiben lange verborgen. Ich muss zugeben das mir öfters der Zusammenhang gefehlt hat, da der Krimi in drei verschiedenen Handlungssträngen erzählt wird. Zum einen von Peter Leitner, der in diesem Fall ermittelt und versucht die eingeschworene Dorfgemeinschaft zum reden zu bringen und der durch seine derben Sprüche und Handlungen etwas aus der Rolle fällt. Im nächsten Handlungsstrang geht es um eine Gruppe Jugendliche, die kurz vor ihrem Schulabschluss sind und noch nicht ganz Wissen was sie danach eigentlich wollen und natürlich der älteren Generation rebellisch gegenüber stehen. Der dritte Handlungstrang gibt dann Einblicke in die Sicht des Mörders und die Verbindung von Afrika und Bayern.

    Ich finde es geht hier weniger um den Mord, sondern mehr um die verschiedenen und eingefahrenen Lebensweisen der ländlichen Gebiete. Der Mörder überrascht durch seine Skrupellosigkeit und man möchte eigentlich Wissen wie er so Gefühlskalt werden konnte. Manches findet man eher zwischen den Zeilen, manches findet man gar nicht und der Spannungsbogen ist meistens nicht wirklich hoch. Der Handlungsstrang über die Jugendlichen war zwar manchmal  ganz lustig, hat aber meiner Meinung nach zu unnötigen Längen geführt. Max Stadler konnte mit einem tollen Schreibstil überzeugen und brachte mich manchmal zum schmunzeln.

  9. Cover des Buches Eine Revolutionsballade (ISBN: 9783821845609)
  10. Cover des Buches Bei Nacht, von Haus zu Haus (ISBN: 9783852562506)
    Vincenzo Consolo

    Bei Nacht, von Haus zu Haus

     (3)
    Aktuelle Rezension von: fredgoetzis
    Schon der Einstieg ins Buch ist phantastisch: im ersten Kapitel wird ein Mensch beschrieben, der als Werwolf heulend einsam herumzieht - bis der Tag anbricht und der Sohn den Verwirrten beruhigen kann. Mit "Verwirrten" beschäftigt sich das ganze Buch - angefangen von verarmten Baronen über den englischen" Hexer" Alexander Crowley, der die einfachen Menschen in seltsamste Rituale hineinzieht bis zum Sozialrevoluzzer, dem Dorflehrer. Ein barock gemaltes Bild Siziliens - voll mit literarischen bzw. katholischen Anspielungen - und das alles in sehr poetischer Sprache...ein bisschen Urlaubsgefühl, auch im Winter!
  11. Cover des Buches Memed mein Falke (ISBN: 9783293208117)
    Yaşar Kemal

    Memed mein Falke

     (39)
    Aktuelle Rezension von: LeonieWehrheim

    "Memed, mein Falke" ist ein berühmter Roman des türkischen Schriftstellers Yaşar Kemal, der erstmals 1955 veröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt im ländlichen Anatolien und erzählt das Leben eines jungen Bauernjungen namens Memed, der sich gegen die brutalen Machenschaften eines lokalen Grundbesitzers namens Abdi Agha auflehnt.

    Die Handlung beginnt damit, dass Memed, der unter der tyrannischen Herrschaft von Abdi Agha leidet, beschließt zu fliehen, nachdem er Zeuge von Abdis Grausamkeiten geworden ist, die sein Leben und das seiner Gemeinschaft bedrohen. Memed schließt sich einer Gruppe von Banditen in den Bergen an und lernt dort die Kunst des Überlebens und des Kampfes gegen Ungerechtigkeit. Während seiner Zeit bei den Banditen entwickelt Memed seinen Mut und seine Entschlossenheit, um gegen Abdi Agha und sein korruptes Regime vorzugehen.

    Als Memed schließlich zurückkehrt, um sich Abdi Agha entgegenzustellen, wird er zu einer Symbolfigur des Widerstands für die unterdrückte Bauernschaft. Er organisiert einen Aufstand gegen Abdi Agha und setzt seine Fähigkeiten als Kämpfer und Anführer ein, um für Gerechtigkeit und Freiheit zu kämpfen.

    Die Geschichte von "Memed, mein Falke" ist nicht nur ein epischer Kampf zwischen Gut und Böse, sondern auch eine tiefgründige Reflexion über die sozialen und politischen Realitäten in der ländlichen Türkei. Yaşar Kemal zeichnet ein eindringliches Bild von Armut, Ungerechtigkeit und Unterdrückung, aber auch von Mut, Solidarität und Hoffnung. Memeds Charakterentwicklung vom unschuldigen Bauernjungen zum mutigen Helden ist fesselnd und inspirierend.

    Darüber hinaus fängt Kemal die Schönheit und Rauheit der anatolischen Landschaft meisterhaft ein und schafft so eine Atmosphäre, die die Handlung noch intensiver und mitreißender macht.

    Insgesamt ist "Memed, mein Falke" ein zeitloses Meisterwerk, das nicht nur eine spannende Abenteuergeschichte erzählt, sondern auch wichtige Fragen nach Gerechtigkeit, Freiheit und Menschlichkeit aufwirft. Es ist ein Buch, das die Leser auf vielfältige Weise berührt und noch lange nach dem Lesen nachhallt.

  12. Cover des Buches Wolfsbeeren (ISBN: 9783548254296)
    Leonie Ossowski

    Wolfsbeeren

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich bin völlig geplättet, dass Leonie Ossowski anscheinend so gut wie gar nicht gelesen wird. Womit beschäftigen sich die Leser denn sonst? Mit Fantasy und Krimis und Unterhaltung? Das hier ist doch auch unterhaltend - auf hohem Niveau - und ich verstehe danach die Welt ein wenig besser - finde ich
  13. Cover des Buches Pedro Paramo (ISBN: 9780802143518)
    Juan Rulfo

    Pedro Paramo

     (26)
    Aktuelle Rezension von: letusreadsomebooks

    Als Juan Preciados Mutter stirbt, rät sie ihm, seinen Vater Pedro Páramo aufzusuchen und diesen um die lange ausstehende Unterstützung zu bitten. Er macht sich auf in das Dorf Comala, in dem sein Vater leben soll, doch statt einer blühenden Landschaft und einer prächtigen Hazienda findet Juan ein heruntergekommenes, verlassenes Geisterdorf vor, in dem die Seelen der Dorfbewohner fortleben. Gleichzeitig erfährt der Leser mehr über das Leben Pedro Páramos, welcher als Patron über das Dorf herrschte und seinen Bewohnern das Leben schwer machte.

    Gabriel García Márquez schrieb in einem Artikel der Zeitschrift Araucaria de Chile über Rulfos Roman, dass dieser der erste nach Kafkas Die Verwandlung war, welcher in ihm große Gefühle geweckt habe. Márquez, der nach der Veröffentlichung von bereits vier Romanen in einer kreativen Flaute steckte, verschlang Pedro Páramo und konnte es in und auswendig.

    Rulfos kurzes und einziges Buch erschien 1955, und obwohl er nebenher nur wenige Kurzgeschichten veröffentlichte, ließen sich viele lateinamerikanische Autoren von ihm inspirieren. Das merkt man auch, wenn man z.B. García Márquez liest. Rulfo scheint die lateinamerikanische Literatur sehr geprägt zu haben, was den Schreibstil betrifft. Gleichzeitig ist es auch eines der früheren Werke, die dem Magischen Realismus zugeordnet werden können. Je nach Interpretationsweise könnte man auch sagen, dass sich das Buch mit psychischer Krankheit befasst. Die Entscheidungsfreiheit des Lesers, ob sich die Ereignisse nun wirklich zutrugen oder sich alles nur in Juans Kopf abspielte, hat mir gefallen. Ich mag ambivalente Geschichten, die sich an der Grenze zwischen Realität und Traum/Wahnsinn bewegen.

    Auch die Sprache des Romans ist großartig. Wenn man die einzelnen Sätze auskostet, stimmt es einen geradezu traurig, dass dieser Mann nur dieses eine Buch geschrieben hat. Passagen wie die folgende haben die Atmosphäre, die in Comala herrscht, greifbar gemacht:

    Es fehlte noch lange bis zum Morgengrauen. Der Himmel war voller Sterne, dicker Sterne, aufgebläht von so viel Nacht. Der Mond war aufgetaucht und bald wieder verschwunden. Es war einer dieser traurigen Monde, die keiner anschaut, auf die keiner achtet. Er hatte eine Weile verzerrt am Himmel gestanden, kein Licht ausgestrahlt und sich dann hinter den Bergen versteckt.

    Allgemein konnte ich mir dieses trostlose, verflucht scheinende Dorf, dass von negativen Emotionen beherrscht wird, sehr gut vorstellen. Doch so toll die Sprache auch sein mag – der Roman ist unglaublich verwirrend. Rulfo arbeitet mit einer Multiperspektivität, die für meinen Geschmack zu übertrieben ist. Ich habe gerne mehrere Haupt- und Nebencharaktere, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird. Dadurch bekommt man als Leser ja auch ein viel besseres und objektiveres Gesamtbild der Situation. Hier jedoch waren einfach zu viele Figuren, zu viele spanische Namen, die sich teils ähnlich waren, zu viele Menschen, die kurz erwähnt wurden. Sie haben zwar allesamt zur Story beigetragen und dazu, Pedro Páramo zu charakterisieren. Dennoch war mir oft nicht klar, aus wessen Sicht gerade erzählt wird, besonders, da die einzelnen Abschnitte manchmal erst sehr spät einen Namen preisgeben. Dazu kommt, dass nicht alles chronologisch erzählt wird, was normalerweise kein Problem für mich ist, bei dieser Dichte an Personen und Geschehnissen allerdings schon. Das war mir zu viel Rätselraten und Durcheinanderkommen, sodass es meine Freude am Lesen doch erheblich getrübt hat.


    Sprachlich und atmosphärisch ist Juan Rulfos Pedro Páramo Spitzenklasse und man kann deutlich erkennen, dass andere lateinamerikanische Autoren ihre späteren Werke davon haben beeinflussen lassen. Die vielen Figuren, Ereignisse und zeitlichen Sprünge haben mich allerdings so verwirrt, dass ich mich gar nicht richtig darauf konzentrieren konnte, das Buch zu genießen. Im Nachhinein hat es mir besser gefallen als beim Lesen selbst. Es ist definitiv lesenswert, allerdings sollte man eine gewisse Bereitschaft mitbringen, sich auf eine ungewöhnliche, wenn nicht sogar schwierige Erzählweise einzulassen. Ich würde 3,75 Sterne vergeben.

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