Bücher mit dem Tag "guy de maupassant"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "guy de maupassant" gekennzeichnet haben.

15 Bücher

  1. Cover des Buches Gespenstergeschichten aus 300 Jahren (ISBN: 9783730604830)
    Dietrich Weber

    Gespenstergeschichten aus 300 Jahren

     (6)
    Aktuelle Rezension von: MademoiselleMeow

    Als jemand der sich gerne gruselt, bin ich immer auf der Suche nach Geschichten, die ich noch nicht kenne. Das hübsche Buch „Gespenstergeschichten aus 300 Jahren“ erschien mir da genau richtig. Gerade weil die jüngste Geschichte aus den 80er Jahren stammt, war ich mir ziemlich sicher ein paar Überraschungen zu erleben. Aber die Menschen vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte hatten zum Teil noch eine ganz andere Vorstellung von Grusel und so habe ich es schon oft erlebt, dass mich diese Geschichten oft nicht packen oder zum fürchten bringen können. Und richtig gegruselt habe ich mich tatsächlich nicht, jedoch überkam mich mehrmals ein wohliger Schauer, ein feiner Grusel und das finde ich eigentlich am besten.
    Die Gespenstergeschichten selbst sind gut gemischt. Es sind viele bekannte Autoren dabei und gerade die ältesten lassen sich aufgrund der geschwollenen Sprache manchmal recht schwer lesen. Da gibt es Wörter, die einen völlig unbekannt sind, weil sie heute nicht mehr benutzt werden und demzufolge versteht man dann auch das Gruselige an der Erzählung nicht. Zweimal habe ich mich richtig amüsiert, weil Geschichten vorkommen, die in abgewandelter Form bei „X-Factor – Das Unfassbare“ gezeigt wurden. Ob als wahr oder falsch, kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber in dem Buch sind es einfach ausgedachte Geschichten. Wobei ich sagen muss, dass viele davon wie eine reale Erzählung anmuten. Man wird oft mitten in eine Geschichte hinein geworfen und so kommt es einem vor, als würde man in einer gemütlichen Runde sitzen, wo man einander seine gruseligen, wahren Begebenheiten erzählt. Eine weitere Überraschung war für mich „Das Gespenst von Canterville“. Der Titel war mir wohl bekannt, aber ich wusste weder, dass Oscar Wilde der Autor ist, noch dass es sich um eine so witzige Geschichte handelt.
    Die Gespenstergeschichten lesen sich teilweise etwas trocken (genau wie das all zu lange Nachwort), nicht jede konnte mich fesseln, aber insgesamt freue ich mich über ein paar Neuentdeckungen. Von mir gibt es dafür 4 Sterne.

  2. Cover des Buches Der Spatz meiner Herrin ist tot (ISBN: 9783499252228)
    Jeffrey Eugenides

    Der Spatz meiner Herrin ist tot

     (10)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    Eugenides hat wahrlich große Liebesgeschichten zusammengetragen. Jede für sich besticht durch ihre Akteure, deren Gefühlen und die Suche nach Liebe. Jede einzelne Erzählung in „Der Spatz meiner Herrin ist tot“ bestätigt Eugenides Worte in seiner Einleitung: „Was die Liebe betrifft, gibt es eine Million Theorien, die sie erklären. Was die Liebesgeschichte betrifft, liegen die Dinge einfacher. Eine Liebesgeschichte kann nie von echter Erfüllung handeln. Die glückliche Ehe, die erwiderte Liebe, die Sehnsucht, die nie vergeht – das sind glückliche Eventualitäten, aber keine Liebesgeschichten. Liebesgeschichten brauchen Enttäuschung, die ungleiche Geburt und die Familienfehde, die eheliche Langeweile und mindestens ein kaltes Herz…Wir schätzen die Liebe nicht, weil sie stärker, sondern weil sie schwächer ist als der Tod…Es ist ihre Vergänglichkeit, die der Liebe im Leben ihre tiefe Bedeutung gibt. Wäre sie endlos, gäbe es sie vom Fass, sie würde uns nicht so berühren, wie sie es tut…“. Romantiker aufgepasst, hier gibt es keine Happy-Endings, dafür wahre Gefühle und Menschen, deren Schicksale aufmuntern, Mitleid erzeugen, Zuneigung entstehen lassen, erotisieren, nachdenklich stimmen. Absolut empfehlenswert!
  3. Cover des Buches Halloween (ISBN: 9783404144389)
  4. Cover des Buches Das Freudenhaus (ISBN: 9783257701302)
    Guy de Maupassant

    Das Freudenhaus

     (2)
    Aktuelle Rezension von: KasiaJaeckel
    Frankreich wollte ich entdecken. Auch gern das Frankreich eines anderen Jahrhunderts. Auf dem Weg zum Ziel habe ich mich sehr vergriffen. "Das Freudenhaus" möchte gern Gesellschaftssatire sein und war zu seiner Zeit gegebenenfalls auch sprachlich eine Neuerung, denn die Sprache ist für das 19.Jahrhundert recht schnörkellos und klar gehalten. An altertümlichen Wendungen mangelt es dennoch nicht. Letzteres aber nimmt man ja in Kauf, wenn man sich für einen Klassiker entscheidet.
    Als Gesellschaftskritik oder -satire lasse ich dieses Büchlein Herrn Maupassant nicht durchgehen. Bevor ich mich weiter in meine Begründung vertiefe kurz zum Inhalt:

    Wir sind in einem französichem Städtchen der damaligen Zeit und lernen ein Bordell samt deren Bewohnerinnen kennen. Die Besitzerin und die dort tätigen Damen haben ein sehr familiäres Miteinander. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Inhaberin alle ihre Mitarbeiterinnen auf eine Kurzreise in das heimatliche Dorf mitnimmt als sie zu der Erstkommunion ihrer Nichte geladen wird. Hier spielt sich dann der Hauptteil der Geschichte ab, wobei angeschnittene Aspekte der Dorfcharaktere völlig unter den Tisch fallen. Die Damen ergehen sich in tiefen Emotionen angesichts der Unschuld der jungen Nichte und der Kommunion. Fahren dann aber natürlich in ihren Alltag zurück.
    Soviel dazu.

    Daumen runter!

    Wie schon oben angesprochen: Ich weigere mich die Geschichte zu Gesellschaftskritiken einzureihen. Die Beschreibungen der einzelnen Prostituierten sind dermaßen makaber und überzogen - man gewinnt schnell den Eindruck, dass der Autor sich über diese Gesellschaftsschicht lustig macht. Auch zu deren Alltag kommt keine echte (auch keine satirische) Kritik rüber. Die Sprache ist schlicht für die Zeit, kippt aber ins Einfallslose und Langweilige.
    Ich glaube das langt vollkommen als Aussage zu dem Büchlein, mehr ist Verschwendung von Zeit und Augenlicht.
  5. Cover des Buches Ein Menschenleben (ISBN: 9783842469280)
    Guy de Maupassant

    Ein Menschenleben

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Moonwishes
    "Das Leben ist niemals so schön, aber auch niemals so schlimm, wie man glaubt." Damit endet das Buch. Ein Buch, was mich fasziniert und berührt hat zugleich. Jeanne wird hoffnungsvoll verheiratet mit einem Mann, den sie erst seit kurzem kennt und dennoch liebt. Nach ein paar Monaten schönsten Glückes wendet sich alles. Ihr Mann hat eine Affäre und nun hasst sie ihn und muss dennoch bei ihm bleiben. Ihr einziger Trost ist ihr Sohn Paul den sie so sehr liebt, dass sie ihn verzieht. Doch bald verlässt auch er sie und macht ihr nur noch Sorgen. Ihr ganzes Leben ist von Trauer und Sorge gezeichnet und Jeanne wird ein menschliches Wrack. Guy de Maupassant zeichnet Jeannes Leben mit so viel Gefühl. Die Personen werden lebendig und während des lesens schwinden die Seiten, schwindet die Zeit. Maupassant schreibt im Grunde keine spannende Geschichte und dennoch ist man gefesselt. Der Leser empfindet höchstes Mitleid mit Jeanne und ihrem Leid und ich hatte mir mehr als einmal gewünscht, Jeanne etwas Leid abzunehmen, ihr helfen zu können. Jeannes Leben begann voller Hoffnungen und Träume und sie erhielt stattdessen Enttäuschungen. "Ein Menschenleben" ist ein wunderbares Buch und ganz bestimmt nicht mein letztes von Maupassant!
  6. Cover des Buches Geisterstunde (ISBN: 9783899407716)
  7. Cover des Buches Literaturgeschichten (ISBN: 9783950480047)
    Thomas Stiegler

    Literaturgeschichten

     (1)
    Aktuelle Rezension von: kingofmusic

    Manchmal lobe ich mir ja doch das ein oder andere Social Network. So habe ich über das Netzwerk mit dem Vogel den österreichischen Autor Thomas Stiegler „kennengelernt“, der es sich zur „Aufgabe“ gemacht hat, den Menschen Kunst, Literatur, Musik etc. „wieder“ nahezubringen. Dies macht er über eine eigens entwickelte App und auf einem Blog im World Wide Web.

    Hier aber soll es nun um seinen neuen Band „Literaturgeschichten – Kulturgeschichten aus der Welt der Literatur“ gehen; ein Buch, dass sich eine Kollegin seit Jahren in ähnlicher Weise von mir erhofft *g*. Denn letzten Endes sind die Geschichten und Gedanken, die Thomas Stiegler niedergeschrieben hat, nichts Anderes als Rezensionen – Rezensionen, die jedoch weit über das übliche Schema hinausgehen; allein schon wegen ihrer Länge *g*. Jede selbstverfasste Rezension gibt ja ein Stück weit von sich selbst preis; Thomas´ gehen weit darüber hinaus. Sie erzählen von einer ehemaligen Freundin, die ein Buch „Über einen blöden Vogel“ (S. 14) geschenkt bekommt (Die Möwe Jonathan), von Gedanken über längst vergangene Sommer (Klingsors letzter Sommer) bis hin zu einer „Neudefinition“ des Wortes „Langeweile“, die bei Thomas zu „Lange Weile“ wird und dadurch eine ganz andere, tiefergehende Bedeutung bekommt (Bunte Steine) – übrigens ein Text, der mich nachhaltig getroffen hat und definitiv zu den Highlights dieser Sammlung gehört!

    Die Texte treffen die Leser*innen, die es zulassen, die sich mitreißen lassen von Thomas´ Geschichten, mitten ins Herz, gehen von dort ins Großhirn und nisten sich dort ein – um zu bleiben, um immer wieder hervorgeholt zu werden („Ach, da war doch mal was Tolles!“). Ja, ihr dürft ruhig sagen „Jetzt gehen dem König mal wieder die Begeisterungspferde durch.“ – aber damit kann und muss ich leben *g*.

    Vieles von dem was Thomas liest bzw. gelesen hat, gehört zu den Klassikern – von Hesse über Storm und Hölderlin bis hin zu Thomas Mann und Guy de Maupassant. Aber auch „moderne“ Literatur wie „Die Eleganz des Igels“ von Muriel Barbary oder der nicht ganz unumstrittene Peter Handke bekommen hier eine „Plattform“ bzw. Würdigung ihres Werks (oder Teile daraus).

    Was mich am meisten an den Geschichten berührt hat, sind die klaren und unmissverständlichen Worte, in denen Thomas seine Gedanken niedergeschrieben hat. Sie zeugen viel von der Sprachgewandtheit des Autors, von der vielen Beschäftigung mit (literarischer) Sprache und die Leser*innen kommen nicht umhin, sich diesen Gedanken „anzuschließen“ á la „Wie wäre das bei mir?“ „Ist mir ähnliches nicht auch schon mal passiert?“. Seine Gedanken sind ein Plädoyer für den Erhalt „unsere[r] Träume und unsere[r] Sehnsucht. Denn im Kern sind sie das, was unser Leben ausmacht und zeigen uns die Spur, die uns zum Menschsein führt, zur Menschlichkeit, auch in unserer Zeit. (S. 120/121)

    Abschließen möchte ich diese Rezension mit zwei, nein – drei Dingen: zum einen geht mein Dank an Thomas für seine Geschichten, die mich darin bestärken, meine Zufriedenheit in der Literatur und den großen Denkern zu suchen und zu finden. Das zweite: ich widme diese Rezension meiner Kollegin, die (fast) alle meine Rezensionen und entsprechenden Bücher zum Lesen bekommt und drittens möchte ich abschließen mit einem Gedicht von Hermann Hesse, welches für mich zu diesem Buch wie der Deckel auf den einsamen Topf passt:

    Bücher
    Alle Bücher dieser Welt
    Bringen dir kein Glück,
    Doch sie weisen dich geheim
    In dich selbst zurück.

    Dort ist alles, was du brauchst,
    Sonne, Stern und Mond,
    Denn das Licht, danach du frugst,
    In dir selber wohnt.

    Weisheit, die du lang gesucht
    In den Bücherein,
    Leuchtet jetzt aus jedem Blatt –
    Denn nun ist sie dein.

     April 1918

     

    5* und – na klar: absolute Leseempfehlung!

    ©kingofmusic

  8. Cover des Buches Novellen Band II (ISBN: 9783717521228)
    Guy de Maupassant

    Novellen Band II

     (4)
    Aktuelle Rezension von: lesestunden
    Maupassant ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren und mit dieser Sammlung an weiteren fünfzig Novellen trifft er bei mir genau so wie mit dem ersten Band genau meinen Geschmack. Die vielseitigen Novellen, die gnadenlos menschliche Schwächen offen legen, aber auch oft witzig, bissig, versöhnlich, spannend und einfach nur unterhaltsam sind, machen einfach süchtig. In aller Kürze schafft es Maupassant den Leser zu fesseln und immer wieder einzelne Einblicke in das Leben höchst unterschiedlicher Menschen aus allen sozialen Schichten zu geben. Seine Themen sind so zeitlos, wie die schönen, kleinen, handlichen und wertigen Manesse Bücher, die diesen Texten eine mehr als angemessene Heimat geben. Ein Buch, das mein Herz inhaltlich wie von der Aufmachung höher schlagen lässt.
    Ausführliche Rezension mit Fotos dieser schönen Ausgabe: http://www.lesestunden.de/2016/02/novellen-band-2-guy-de-maupassant/
  9. Cover des Buches Ein Leben (ISBN: 9783832164737)
    Guy Maupassant

    Ein Leben

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein Roman aus vergangenen Zeiten. Das 19. Jahrhundert. Es ist eine Geschichte, die eine Frau in den Mittelpunkt stellt. Sie wächst in Reichtum auf, behütet, voller romantischer Träume in Bezug auf ihr Leben, die zukünftige Liebe ihres Lebens und dennoch voller Unwissen, was da auf sie zukommen wird. Sie kommt zurück auf das Landgut ihrer Eltern in der Normandie. Aufgewachsen in einer Klosterschule, unwissend und voller Tatendrang das Leben zu entdecken.
    Ein junger Mann umwirbt sie- „Julien de Jeanne“. Die Hochzeitsnacht scheint wie eine Art Schock für sie zu sein, doch die Hochzeitsreise entschädigt und sie scheint Gefallen zu finden, am Verheiratet sein. Doch zurück im Alltag holt dieser sie ein. Ihr Mann spart an allen Ecken und Kanten und es warten noch einige unangenehme Überraschungen auf sie.
    Es hat dieses besondere Flair, diese Geschichte. Man spürt es durch den ein wenig altertümlich wirkenden Erzählstil, dennoch liest sich die Geschichte locker und leicht. Erstmals 1883 erschienen und hier nun neu übersetzt, spürt man als Leser den Ton der damaligen Zeit, aber für mich war es sehr gut zu lesen, da es dieser Stil von damals hier nicht überwiegt, sondern es eher modern erzählt ist.
    Im Anhang finden sich vielseitige Anmerkungen zum Text. Kleine Details, die Dinge erklären oder näher beschreiben in der Geschichte. Für mich war das sehr gelungen.
    Ebenso finden sich hier Briefe, Entwürfe und ein Nachwort von Julian Barnes und ein Zitatnachweis.
    Die Geschichte entführt den Leser in eine andere Welt. Eine vergangene Welt. Eine Welt, in der Frauen im Unklaren gelassen wurde, bezüglich auf die Biologie des Körpers, Unmündig gegen ihrem Mann, abhängig von ihm. Die Figur Jeanne ist dennoch voller Träume und Sehnsüchte.
    Doch schnell erwacht sie in er Realität.
    Sehr gut gefallen hat mir die Figur ihrer Mutter. Ihre eigene Realität schaffend, dadurch alle an sich bindet und für sie diensteifrig zur Seite stehend. Ich fand ihre dramatische Darstellung sehr gelungen und sie als Figur sehr lebendig. Julien wirkte anfangs noch sympathisch, verwandelt sich im Lauf der Ehe und Geschichte immer mehr zum Gegenteil.
    Anfangs fand ich das Buch sehr fesselnd und gelungen, das ließ im Laufe der Geschichte etwas nach. Für mich plätscherte es da etwas, aber zum Ende konnte ich mich wieder fesseln.
    Ein durchaus anspruchsvolles Buch über eine Frau, die voller Träume und Sehnsüchte auf ihr Leben schaut und dann entdecken muss, dass die Realität eines Frauenlebens im 19. Jahrhundert doch ganz anders ist.



  10. Cover des Buches Novellen Band I (ISBN: 9783717521204)
    Guy de Maupassant

    Novellen Band I

     (4)
    Aktuelle Rezension von: lesestunden
    Guy de Maupassants Novellen sind purer Lesegenuss. Nach der Lektürer von nur zwei, drei Novellen kann man nicht mehr aufhören und verschlingt neugierig die unterschiedlichen und einfallsreichen Geschichten. Von Eheleuten und Liebenden, von armen und reichen Menschen, von tadelhaften und tugendhaften Wesen, von ehrbar und völlig verrohten Menschen reicht die Palette und bietet darüber hinaus noch viel mehr. Mit einer gewissen Einfachheit, aber einer gehörigen Portion Tiefgang beleuchtet Maupassant verschiedenste, zum Teil schicksalhafte Situationen, zum Teil amüsante Episoden im Leben höchst unterschiedlicher Menschen. Dabei beweißt er, dass er es verstanden hat, die Menschen seiner Zeit zu beobachten und ein Bild der Gesellschaft zu geben, das manchmal überspitzt, aber immer höchst realistisch ist.

    Ausführliche Rezension: http://www.lesestunden.de/2015/10/novellen-band-1-guy-de-maupassant/
  11. Cover des Buches Boule de suif (ISBN: 9782335006094)
    Guy de Maupassant

    Boule de suif

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Fanje
    Eine klassische französische Erzählung, gut geschrieben, unterhaltsam und vor allem nachdenklich stimmend.
  12. Cover des Buches Novellen (ISBN: 9783958701342)
  13. Cover des Buches Fünfzig Novellen (ISBN: 9783717512684)
  14. Cover des Buches 003574: Mon Oncle Jules (ISBN: 9780850485431)
  15. Cover des Buches Der Olivenhain (ISBN: B00OKR3GZU)
    Guy de Maupassant

    Der Olivenhain

     (1)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN BLICK IN DEN ABGRUND...

    Sie war hübsch, von Natur etwas verdorben, mit einem kindlich naiven Ausdruck, den er ihr Engelsgesicht nannte. Es gelang ihr, ihn vollkommen in Fesseln zu schlagen und aus ihm einen jener verrückten Gefangenen zu machen, einen jener Liebesrasenden, die ein Blick oder eine Schürze auf dem Scheiterhaufen der tödlichen Leidenschaft brennen lässt...

    In einem kleinen provenzalischen Dorf zwischen Marseille und Toulon lebt der Pfarrer Abbé Vilbois. Er war nicht immer schon Pfarrer, aber nach einer großen enttäuschten Lieber zu seiner Zeit als Baron in Paris zog Vilbois sich zurück und wollte fortan nur noch Gott dienen. Kleine Eitelkeiten erlaubt der Abbé sich noch heute - so ist er z.B. heimlich stolz darüber, trotz fortgeschrittenen Alters immer noch der stärkste Mann und einer der besten Schützen im Dorf zu sein. Doch alles in allem hat er seinen Frieden gefunden.

    Abbé Vilbois lebt etwas außerhalb des Dorfes in einem Olivenhain. Eine Frau führt ihm den Haushalt, ansonsten ist er alleine mit sich und Gott. Als er eines Tages mit einem stolzen Fischfang nach Hause eilt, voller Vorfreude auf einen nur in Butter gedünsteten Barsch, erwartet ihn am Haus ein seltsamer Besuch. Ein junger Landstreicher, der Vilbois seltsam vertraut vorkommt, obwohl er ihm ganz sicher noch nie begegnet ist.

    Schließlich erkennt der Abbé, dass man seine Vergangenheit nie wirklich hinter sich lassen kann, und der Abend mit dem seltsamen Besucher entwickelt sich zu einem Blick in den Abgrund...

    Wie immer bei der Lektüre früherer Schriftsteller (Guy de Maupassant lebte von 1850 bis 1893), musste ich mich an den altertümlichen Schreibstil zunächst gewöhnen. Dann aber nahm mich die Eindringlichkeit der Erzählung gefangen. Wie in vielen seiner Werke ist auch in dieser Novelle die Qual der Kreatur das Kernthema. Der Pfarrer, isoliert und auf sich selbst zurückgeworfen, nimmt sich durch den fremden Besucher zunehmend selbst in seiner Vereinsamung wahr, durchlebt noch einmal den damaligen Verrat seiner Geliebten, ungleich verstärkt durch das, was der Fremde ihm erzählt. Dabei nimmt de Maupassant eine eher objektive Erzählperspektive ein, bietet dem Leser keine wirkliche Identifikationsfläche, lässt ihn dann auch recht abrupt mit dem überraschenden Ende allein.

    Gelesen wird das Hörbuch (62 Minuten) von Heidi Maschler-Pichler, deren Vortrag mich nur bedingt überzeugen konnte. Französische Namen mit österreichischem Akzent gelesen waren für mich eher amüsant denn gelungen, und vor allem zu Beginn geriet die Lesung oftmals sehr statisch, manchmal wie abgehackt, was mich in jedem Fall störte. Das Tempo des Vortrags allerdings war passend, und später schien sich auch Frau Maschler-Pichler in die Erzählung eingefunden zu haben.

    Insgesamt ein netter Einblick in das Werk Guy de Maupassants, der durchaus Lust auf mehr macht!


    © Parden
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