Bücher mit dem Tag "gynäkologe"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "gynäkologe" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches Gottes Werk und Teufels Beitrag (ISBN: 9783257600209)
    John Irving

    Gottes Werk und Teufels Beitrag

     (1.018)
    Aktuelle Rezension von: Joxanna

    Der Roman „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ von John Irving ist ein moderner Klassiker und spielt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Buch erschien 1990 im Verlag „Diogenes“ und wurde aus dem Amerikanischen von Thomas Lindquist übersetzt. Es umfasst 764 Seiten ohne die Anmerkungen des Autors. Die Anmerkungen lassen darauf schließen, dass das Buch sehr sorgfältig recherchiert wurde. Es handelt vom Waisenhaus „St. Cloud’s“ und einem dort geborenen Waisenjungen. Es war kein gewöhnliches Waisenhaus, in diesem Waisenhaus wurde nämlich sowohl Gottes Werk als auch Teufels Beitrag durchgeführt.


    Die beiden Hauptprotagonisten sind Homer Wells, der in St. Cloud‘s als Waisenjunge geboren und aufgewachsen war, und Dr. Wilbur Larch, der sich dem Waisenhaus als Arzt verschrieben hatte und unter anderem auch Homer auf die Welt brachte. Im Waisenhaus gab es Regeln und Gewohnheiten, die Dr. Larch sehr schätzte. Er dachte, es wäre gut für die Waisenkinder einen geregelten Ablauf zu kennen. Auch er selbst hatte seine eigenen Gewohnheiten, wie zum Beispiel die kurzen Geschichten von St. Cloud‘s zu verfassen oder sich dem Ätherrausch hinzugeben. 

    Die Adoptionsversuche von Homer gingen immer schief, somit gehörte der Junge also lange Jahre zum Waisenhaus und wusste sich dort nützlich zu machen. Dr. Larch übertrug ihm im Laufe der Zeit viele Aufgaben, die im Waisenhaus anfielen. Als Homer älter wurde, erfuhr er, dass die Frauen nicht nur für eine Geburt nach St. Cloud‘s kamen, dafür waren ihre Bäuche noch viel zu klein. In seiner Jugend lernte er alles von Dr. Larch und aus „Gray‘s Anatomy“ über den weiblichen Körper. Homer wurde besser als Dr. Larch es jemals war. 

    Homer lernte im Waisenhaus nicht nur alles über Geburten und Abtreibungen - nein - er lernte auch andere Sachen, die andere Teenager in diesem Alter auch lernen. Aber das lernte er nicht von Dr. Larch, sondern von Melony, einer anderen Waise von St. Cloud‘s. Sie war ungefähr im gleichen Alter wie Homer und war stämmig, ja fast grob gebaut. Und so gab sie sich auch in der Zeit im Waisenhaus. Sie trug eine enorme Wut in sich und konnte diese teilweise nicht kontrollieren. Trotzdem liebte sie Homer „Sonnenstrahl“ Wells und erwartete insgeheim, dass er irgendwann ihr Held werden würde.

    Im Waisenhaus gab es außerdem noch die alten Schwestern, die sich um die Kinder kümmerten. Sie waren liebevoll und fürsorglich und von ihnen bekamen die meisten Kinder ihre Namen. Manche trugen den Namen vorübergehend, andere behielten ihn ihr ganzes Leben.

    In seiner späteren Jugend bekam Homer doch noch eine Chance, einen anderen Teil der Welt kennenzulernen, außerhalb von St. Cloud‘s. Die Trauer um den Weggang von Homer in St. Cloud‘s war riesig, wo er doch dorthin gehörte - nach Ansicht der Schwestern und Dr. Larch.

    Homer wurde bei den Worthingtons aufgenommen und lernte das Apfelleben kennen. Er war nicht als richtige Waise dort, er war nicht adoptiert, er war eine Hilfskraft für die Farm, die im Puppenhaus wohnen durfte. Eine ganze Weile war Homer Wells glücklich und verschwendete nur wenige Gedanken an St. Cloud‘s.

    Er bildete sich eine eigene Meinung zu Gottes Werk und Teufels Beitrag:
    - Ich glaube es ist falsch, aber ich glaube auch, daß es die persönliche Entscheidung jedes einzelnen sein sollte. -

    Erst als es zu einer persönlichen Angelegenheit kommt, wird er diese Meinung noch einmal überdenken.


    Der Schreibstil des Autors ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, vor allem am Anfang kommen sehr viele Perspektivenwechsel vor, die mich ein wenig verwirrt haben. Insgesamt ist das Buch flüssig zu lesen und gut gegliedert. Es hat eine gute Mischung aus leichter Lektüre und gehobener Ausdrucksweise.

    Die Charaktere haben alle ihre Eigenheiten und wurden schnell vom Gefühl her zu alten Bekannten. Die Handlungen der Personen passten stets zu ihren Eigenschaften. 

    Der Spannungsbogen war gleichbleibend und nicht unbedingt sehr hoch. Das Buch zeichnet sich eher durch die Botschaften zwischen den Zeilen aus. Es handelt von einem nach wie vor aktuellen Thema und lässt viel Spielraum sich eigene Gedanken zu machen.


    Zum Schluss bleibt nur zu sagen:
    Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, aufgrund des kritischen Themas, welches so wunderbar vom Autor aufgegriffen und umgesetzt wurde. 


  2. Cover des Buches Verachtung (ISBN: 9783423215435)
    Jussi Adler-Olsen

    Verachtung

     (919)
    Aktuelle Rezension von: Annabell95

    Nete Rosen trifft 1985 während eines Empfangs auf den Gynäkologen Curt Wad. Wad demütigt sie vor den Augen der Gäste. Noch immer kämpft sie damit, was ihr damals auf der Insel Sprogø widerfahren ist. Die Zufallsbegegnung mit Wad wühlt alles wieder auf und setzt etwas in den Gang... Jahre später, 2010, stößt das Sonderdezernat Q auf die Akte einer Frau, die 1987 spurlos verschwuden ist. Während der Ermittlungen stoßen sie auf fünf weitere solcher Vermisstenfälle. Recht bald gerät Curt Wad ins Zentrum der Ermittlungen. Er hat seine Patientinnen damals schwer misshandelt und an ihnen Zwangssterilisationen durchgeführt. 

    "Verachtung" ist der vierte Band des Sonderdezernats Q. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen. Jedoch empfiehlt es sich die vorherigen Bände zu kennen, da sich die privaten Geschichten der Ermittler hier weiterentwickeln.

    Das Ermittlertrio habe ich sofort nach ein paar Seiten wieder ins Herz geschlossen. Nach wie vor finde ich sie sympathisch und sie werden von Band zu Band toll weiterentwickelt. Assad finde ich immer noch geheimnisvoll und ich brenne darauf endlich seinen Hintergrund kennenzulernen, aber er wirkt durch seine Art auch sehr authentisch. Kommissar Karl Mørck ist einfach ein schrulliger Ermittler und sehr eigensinnig. Er hat seine eigenen Methoden, was die Ermittlungsarbeit angeht. Was er sich in den Kopf gesetzt hat, das setzt er auch durch.

    Durch die schrulligen Sprüche des Ermittlertrios wird die Handlung sehr schön aufgelockert und man muss beim Lesen immer mal wieder schmunzeln. Die Perspektivwechsel zwischen Vergangenheit und heute, aber auch zwischen den einzelnen Protagonisten sorgt für Abwechslung, aber hält auch die Spannung hoch. 

    Das Thema um die Frauen und der Zwangssterilisation zu der damaligen Zeit lässt es einen eiskalt den Rücken runterlaufen. Das muss echt harte Zeiten für die Frauen damals gewesen sein.

    Mein Fazit:
    Mit ein paar irren Wendungen wird der Fall zu keiner Zeit langweilig und hält zum Schluss sogar noch eine Überraschung bereit. Das schrullige Ermittlerteam in seinem vierten Fall zu folgen war einfach wieder spannend und amüsant.

  3. Cover des Buches Auf die feine Art: Maria Kallios zweiter Fall (ISBN: 9783644408418)
    Leena Lehtolainen

    Auf die feine Art: Maria Kallios zweiter Fall

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der zweite Fall für Maria Kallio erschien 1994 unter dem Originaltitel „Harmin paikka“. Maria Kallio ist nun Anwältin und lebt mit ihrem Freund Antti Sarkela in Espoo zusammen. Maria findet Armi Mäenpää, mit der sie verabredet ist und die sie flüchtig von einer Party am Vorabend kennt, erwürgt im Garten. Die Polizei verhaftet Armis Verlobten Kimmo Hänninen als dringend tatverdächtig. Kimmo engagiert Maria als seine Anwältin und die macht sich als eine Art Privatdetektivin auf die Suche nach Entlastung für Kimmo, mithin nach anderen Tatverdächtigen.

    Als kleine Bemerkung am Rande ist mir aufgefallen, dass „Kallio“ nicht nur der Name der Protagonistin, sondern auch der Name eines Stadtviertels von Helsinki ist. Laut Wikipedia handelt es sich um ein ehemaliges Arbeiterviertel, das inzwischen zu einem Studenten- und Künstlerviertel mutiert ist. Ob das für die Autorin eine Bedeutung hat, entzieht sich meiner Kenntnis, aber für einen Zufall halte ich es nicht, zumal die Autorin in Helsinki studiert hat.

    Es ist keine Voraussetzung, den ersten Band zu kennen, aber ein großer Vorteil, denn auf die Geschehnisse von damals wird nicht nur einmal und nicht nur bei der Hauptperson Maria Kallio, sondern auch z.B. bei ihrem Freund Antti Sarkela Bezug genommen. Diese Weiterentwicklung der Figuren ist ein Pluspunkt dieses Romans, d.h. es ist nicht einfach nur ein neuer Fall, sondern es ist auch im Buch eine Zeit vergangen, in der sich Dinge ereignet, Konstellationen und Beziehungen sich verändert und die Personen sich weiterentwickelt haben.

    Bemerkenswert finde ich, wie misstrauisch Maria Kallio gegenüber all den sie umgebenden Personen ist. Sie verdächtigt praktisch jeden in ihrer Umgebung, niemandem scheint sie vollständig zu vertrauen. Die Autorin präsentiert dadurch eine ganze Menge an Personen, die sich alle irgendwie verdächtig machen, um am Ende die Ermittlerin Maria Kallio als eine Art moderne Miss Marple in einer intellektuellen Glanzleistung allein durch Nachdenken auf die Lösung des Falls kommen zu lassen. Dessen scheint sich die Autorin auch bewusst zu sein, wenn sie als letzte Kapitelüberschrift „Maria Marple“ wählt. Leider scheint sie dabei aber selbst an so manchen Stellen den Überblick verloren zu haben, denn warum sollte derjenige, der sich am Ende als Täter herausstellt, den Focus der Ermittlungen auf Verdächtigungen seines Opfers lenken? (rororo Tb, 6. Aufl. 2005, S. 200) Die ganzen Verdachtsmomente gegen andere als den später entlarvten Täter werden völlig unzureichend aufgelöst, sondern bleiben, von Ausnahmen abgesehen, unerklärt stehen. Das ist schlecht gemacht. Wer ein solches Netz von verdächtigen Handlungen präsentiert, sollte am Ende auch dafür Sorge tragen, dass es inhaltlich motiviert und aufgelöst wird.

    Am Ende scheint die Autorin auf wenigen Seiten die Action nachholen zu wollen, die sie auf den vorhergehenden 240 Seiten vergessen hat, einzubauen. Das übertrieben actionreiche Ende passt erstens nicht zum vorherigen Inhalt und zweitens ist es äußerst unwahrscheinlich, dass eine fast 30-jährige Frau mit Hochschulabschluss, die bereits eine Ausbildung bei der Polizei abgeschlossen und sogar einige Zeit dort gearbeitet hat, sich allein auf ein solches Harakiri-Unternehmen einlassen würde, wie es am Ende dieses Romans beschrieben wird. Für wie unterentwickelt hält die Autorin die Logik ihrer Leser? Leider empfinde ich es – wie bereits im ersten Fall von Maria Kallio – so, dass die Qualität des hier konstruierten Kriminalfalls hinter dem Potenzial der Ermittlerin so weit zurückbleibt, dass ich keine weiteren Fälle lesen werde. Zwei Sterne, aber nur wegen Frau Kallio.

  4. Cover des Buches Die Party (ISBN: 9783453439184)
    Jonas Winner

    Die Party

     (275)
    Aktuelle Rezension von: Arnnie

    Brandon lädt seine alten Schulkameraden zu einer 80er Jahresparty ein, es soll eine Erinnerung an damals sein, wo alle noch gemeinsam was unternommen haben.

    Was niemand der Gäste ahnt, ist das nur noch Einer lebend die Party verlassen wird!

    Ein Buch, welches sich super spannend anhört, aber es überhaupt nicht ist, bis auf die letzten 50-70 Seiten!

    Ich habe defintiv mehr erwartet, das Ende war ja, weiß auch nicht, an den Haaren herbei gezogen und unrealistisch.

    Dazu kommt, dass man ständig einen Wechsel der Protagonisten hat und nicht mehr wirklich weiß, wer was macht und mit wem was zusammen hängt.

    ⭐️⭐️ schade aber ist leider so!

  5. Cover des Buches Antonio im Wunderland (ISBN: 9783499259067)
    Jan Weiler

    Antonio im Wunderland

     (435)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der zweite Teil von Weilers Familiengeschichten, diesmal aufgeteilt zwischen einem Familien-Italien-Urlaub mit Jan und alleman, bei dem sich eine Scherbe im Fuß nach tetanus-Spritze als Glücksfall gestaltet (man hat endlich seine Ruhe und wird von Nonna Anna umsorgt), natürlich nur mit mitgebrachter Matratze, und einem New-York-Trip mit Toni und Benno Tiggelkamp, die schon den Check-in am Düsseldorfer Flughafen aufmischen und später zu diversen Verhaftungen im Big apple sorgen. Nur die Robert-de-Niro-Passage kann man kaum glauben, ist dies wirklich passiert? Oder geht hier die Pretty-woman-Phantasie mit dem Autor durch? Sehr mysteriös, wohlwahr, und nur einfach schön mit der Onkelwerdung am Ende des Buchs.

  6. Cover des Buches Wo waren Sie, Dr. Highley? (ISBN: 9783641122171)
    Mary Higgins Clark

    Wo waren Sie, Dr. Highley?

     (76)
    Aktuelle Rezension von: mandalotti

    Man weiß ja eigentlich beim Titel und Klappentext schon, wer der Killer ist, aber das macht es trotzdem nicht weniger spannend. 

    Es ist wie bei der Fernsehserie "Monk". Man weiß wer der Killer ist und es ist richtig interessant, wie die Ermittler diesem auf die Spur kommen. 

    Mir hat das Buch auf jeden Fall wirklich gut gefallen und kann es auf jeden Fall weiterempfehlen, auch wenn es schon älter ist. 

  7. Cover des Buches Honeymoon und Babyboom (ISBN: 9783404163274)
    Whitney Lyles

    Honeymoon und Babyboom

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Moorteufel
    Cate darf erst erfahren ,das alle um sie herum schwanger werden und sie nicht.Das ist natürlich sehr zermürbend.
    Doch dann ,als sie fast damit rechnet noch warten zu müssen, ist es passiert . Sie kann sich zu den Schwangeren zählen.
    Doch was dann auf sie zukommt, damit hat sie nicht gerechnet.Denn das wird kein Spaziergang für sie.Zusätzlich ,darf sie als Brautjungfer,die Hochzeit  ihrer Cousine mit organisieren.
    Und schon in den ersten Stunden weiß sie was schlimmer ist.
    Cate ,tat mir schon meist etwas leid.Zum einen weil sie sehr mit den Beschwerden ihrer Schwangerschaft zu kämpfen hat.
    Aber noch schlimmer ist die zukünftige Braut (hilfe der hätte ich schon längst einen Korb gegeben).
    Eine Geschichte, die auch die Schattenseiten von der Schwangerschaft, und den vorbereitungen für eine Hochzeit zeigt.Und wieviel Nerven es benötigt das alles durchzustehen .Aber es ist auch schön locker und gut geschrieben,und man mag es nicht aus der Hand legen.Besonders wenn sich die nächste Katastrophe oder Hiobsbotschaft anmeldet.Dann kann man nicht anders als weiterzulesen um zu wissen was kommt.

  8. Cover des Buches Ein Ring aus Blut (ISBN: 9783499241444)
  9. Cover des Buches Kaltblütige Abrechnung (ISBN: 9783903240124)
    Lotte R. Wöss

    Kaltblütige Abrechnung

     (56)
    Aktuelle Rezension von: EvaMinna

    Insbesondere begeistert haben mich die spritzigen Dialoge, und dass trotz der blutrünstigen Szenen auch der Humor nicht zu kurz kam. Die Spannung lässt nie nach, weshalb man einfach weiterlesen muss. Da ich Graz gut kenne, konnte ich mir die Orte bildhaft vorstellen, und was Polizeiarbeit betrifft, so wurde sehr gut recherchiert. Kaltblütige Abrechnung beschert einem spannende Lesestunden, und ich kann dieses Buch jedem Liebhaber dieses Genres nur wärmstens empfehlen.

  10. Cover des Buches Ehen in Philippsburg (ISBN: 9783518015278)
    Martin Walser

    Ehen in Philippsburg

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Habicht
    Das ist wirklich "Starker Tobak" was Martin Walser der „besseren“ spießbürgerlichen Nachkriegsgesellschaft mit seinem Erstling 1957 vor dem Latz knallte, und dass diese den Roman ablehnte, ist kein Wunder, denn wem man schonungslos den Spiegel vorhält, ist beleidigt, wenn er die Wahrheit über sich und seines Gleichen erfährt! Walser episodenhafter  Erzählstil, mit seiner unheimlichen sprachlichen Wucht, ist für mich ein Zeitdokument, das mich neben der Handlung auch literarisch voll überzeugte. Fazit: Walser "krachendes" Debüt ist für mich sein bester Roman, den ich auch 60 Jahre nach seinem Erscheinen, nicht nur als „dokumentarischen“ Lesestoff, uneingeschränkt empfehlen kann!
  11. Cover des Buches Dann press doch selber, Frau Dokta! (ISBN: 9783596196340)
    Josephine Chaos

    Dann press doch selber, Frau Dokta!

     (105)
    Aktuelle Rezension von: EulenzaubersBuecherkiste

    Zum Inhalt: Als Frauenärztin schon wieder ungeplant schwanger?! Eine wahre Geschichte, noch lustiger als die Schwarzwaldklinik …
    »Ich schwöre: Ich bin lieb! Wirklich! Aber mit Nierenschalen zu werfen – das geht dann doch ein bisschen zu weit. Also schrei ich: ›Frau Pharma? FRAU PHARMA! Es reicht jetzt! Pressen Sie mal, statt hier so rumzufurien!‹ Frau Pharma ist das aber so was von egal!
    ›Ich press nich mehr, Frau Dokta! Ich will JETZT ´nen Kaiserschnitt! Abba sofoooort!‹
    Dann wirft sie mir noch eine ganze Batterie an Schimpfwörtern an den Kopf, deren Bedeutung ich erst googlen muss, bevor sie – und JETZT wird es lustig – einfach aufsteht und davonstürmt …«
     Ärzte sind auch nur Kollegen im Kittel: Erleben Sie die Klinik als verrücktes Großraumbüro mit strengen Oberschwestern, attraktiven Chefärzten und vielen tollen Geburten!


    Meine Meinung: Wer wünscht sie sich nicht, die Ärztin, die auch im größten Chaos den Überblick behält, kleine und große Sorgen ernst nimmt und mit einer Engelsgeduld den werdenden Papa “Bäbie gugge“ lässt, obwohl hinter ihr die Welt einzustürzen droht, weil mal wieder an allen Ecken und Enden gebärfreudige Frauen lauern, die sie an die Grenzen des Möglichen un der uterusrot gestrichenen Kreissaalwände bringen. Mit viel Humor und sehr überzogen beschreibt Dr. Josephine Chaos den Alltag als (erneut ungeplant schwangere) Assistenzärztin im Krankenhaus am Rande der Stadt. Während sie nach der passenden Gelegenheit sucht, um sowohl den bald 4-fachen Vater als auch dem Boss die erneute Chaos-Schwangerschaft mitzuteilen, versucht sie der morgendlichen Übelkeit und dem täglichen Wahnsinn in der Klinik Frau zu werden. Rehäugige Kolleginnen, charmante Ärzte und das Jonglieren mit dem Dienstplan werden dabei ebenso thematisiert wie arbeitsscheue Kollegen, Krankenhausgerüchte und das interne Battle der Abteilungen, bei dem festgelegt wird, warum manche Patienten nun gerade auf eine bestimmte Station gehören oder eben auch nicht.

    Das Kollegium wird in der Geschichte nicht nur mit äußerst interessanten Namen bedacht, sondern auch so passend zu denselben beschrieben, dass man das Gefühl hat, dem ein oder anderen Exemplar der Gattung Arzt oder Krankenschwester schon selbst begegnet zu sein. Dazu kommen die witzigen Dialoge, die teils absurden und doch wieder authentischen Situationen, die mich während des Lesens nicht nur einmal zum laut Lachen gebracht haben. Dennoch schimmert bei aller Komik immer wieder der Ernst des Lebens durch. Eine Frauenärztin trifft eben doch nicht nur auf das Wunder des Lebens, sondern bekommt auch, vor allem in der Notaufnahme, die andere Seite der Medaille zu sehen. Erkrankungen oder Komplikationen bei einer Entbindung lassen dann auch das Herz einer gestandenen Ärztin höher schlagen, und das des Lesers gleich mit. Man fühlt und fiebert mit, dass sich gefährliche Situationen entspannen und Notfallpatientinnen, Mütter und Kinder am Ende wohlauf sind und alles gut ausgeht.

    Der Schreibstil ist locker und flüssig, die Geschichte lässt sich gut durchlesen und die Handlungen sind leicht nachvollziehbar, da alles gut erklärt wid. Von mir gibt es ganz klar eine Leseempfehlung für dieses Werk, das mit viel Witz, aber auch dem nötigen Feingefühl an den richtigen Stellen überzeugen konnte und einen ganz anderen Blick auf den Alltag einer Ärztin ermöglicht!

  12. Cover des Buches Abschiedswalzer (ISBN: 9783596197385)
    Milan Kundera

    Abschiedswalzer

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Beagle
    Ein Böhmischer Kurort Anfang der 1970er Jahre. Wir befinden uns also in der Zeit der Tschechoslowakei, des eisernen Vorhangs und vor allem, kurz nach der Revolution im Jahre 1968. Eine Zeit, in der es wohl nicht leicht war, in Osteuropa zu leben, in ständiger Angst, gegen das Regime zu verstoßen oder als (unschuldiger) Verräter verhaftet zu werden. Jakub hat es hinter sich, so glaubt er, die Zeit im Gefängnis, den Tod seines lieben Freundes, den er an das „Land“ verloren hat – er wird in den Westen gehen. Aber er möchte sich noch von Olga, der Tochter seines ermordeten Freundes verabschieden, die er all die Jahre als seine Ziehtochter betrachtet hat und die in diesem Ort zur Kur ist. Die erste Szene, die er allerdings dort erlebt, ist, dass ein Trupp Rentner Hunde mit an Stöcken gebundenen Schlingen fängt. Soll dies ein Zeichen sein, dass er endlich das Land verlassen darf, in dem nicht nur Menschen vom Regime, sondern auch Hunde von Rentner verfolgt werden? Als Jakub einen Boxer retten will, stellt sich ihm Rosa, eine junge Krankenschwester in den Weg. Rosa ist deprimiert, Klima, der angesehene und berühmte Trompeter aus Prag möchte sie mit vorgegaukelter Liebe dazu überreden, das Kind, das sie mit ihm in der Nacht nach seinem Konzert hier gezeugt hat, wegzumachen. Er ist verheiratet, Klima würde es nicht im Traum einfallen, sich von seiner Frau Kamila zu trennen. Und er hat Angst: Kamila ist eifersüchtig, sie weiß von seinen zahlreichen Affären, kann ihm jedoch nichts beweisen. Und Rosa möchte das Kind behalten. Oder möchte sie so nur Klimas Liebe erzwingen? Und was ist mit Franta, dem jungen Monteur, der sie abgöttisch liebt? Wir stehen in diesem Kurort verschiedenen Personen gegenüber, die unterschiedlicher nicht sein können und scheinbar wild zusammengewürfelt worden sind. Da sind außerdem noch der reiche Amerikaner Bertlef, der die Tschechoslowakei schon kurz nach dem Krieg verlassen hatte und sich nun hier kurieren lassen möchte. Ein recht sonderbarer Kauz, der alles zu wissen scheint, sich über das Christentum in höchstem Maße begeistern kann und alle Menschen hier mit seiner Güte bereichert. Dr. Skreta, der die unfruchtbaren Frauen, die hier zur Kur sind, dadurch heilt, dass er ihnen unbemerkt sein Sperma einpflanzt (und somit doch der Ironie freien Lauf gibt, dass nicht die Männer es sein können, die zeugungsunfähig sind). Tausender kleiner Skretas laufen, wie wir im Laufe der Geschichte erfahren, hier in Böhmen umher, zig weitere müssen es im ganzen Land sein. Olga, die Ziehtochter Jakubs, ist in Wirklichkeit in den wesentlich älteren Mann verliebt, ohne, dass dieser es weiß, er ahnt es nur. All diese Menschen lässt Milan Kundera zusammentreffen, er erzählt die Geschichte dieser fünf Tag in einem herrlichen, ironischen Stil. Von jedem anderen Schriftsteller hätte diese Geschichte Gefahr laufen können, sich in Kitsch zu verwandeln. Kundera schaffte es allerdings, dass wir uns oftmals selbst an der Nase gefasst fühlen, er zeigt uns in (man könnte sagen kindlicher) Manier auf, dass das Leben an sich doch oftmals nur eine Phrase ist, sich alles irgendwie vorhergeplant ereignen kann, nicht aber muss. Er lässt seine Protagonisten leiden, manche so sehr, dass es an die Existenz gehen kann. Er lässt sie Freude empfinden, die schon zu viel sein kann. Und er lässt sie sich Gedanken über das Sein machen, die scharfzüngiger nicht sein könnten. Denn, was hat es schließlich mit der blaßblauen Tablette Gifts auf sich, die Jakub bei sich trägt? Oder wie kann es sein, dass Rosa einen anderen liebt, wo Franta sich doch so sehr um sie bemüht, sie heiraten möchte und sich sicher ist, dass das Kind in ihr von ihm ist? Wie kann es sein, dass Klima immer wieder fremd geht, wo er doch weiß, dass seine Frau jeden seiner Schritte erahnt? Der Abschiedswalzer ist ein herrlich ironisches, kluges Buch, das man jedoch nicht als total ernstes Werk lesen darf! Man sollte es als Seitenhieb auf die Gesellschaft erachten, nicht nur in der Zeit des kalten Krieges, denn das Buch hat an Aktualität nichts verloren. Wer Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins geliebt hat, wir auch diese Geschichte nicht mehr weglegen können. Aber auch, wer Kundera bisher nicht kannte, dem ist dieses Buch wärmstens zu empfehlen.
  13. Cover des Buches Mit Speck fängt man Mäuse: Ein Fall für Mrs. Murphy (Ein Mrs.-Murphy-Krimi 16) (German Edition) (ISBN: 9783843710343)
    Rita Mae Brown

    Mit Speck fängt man Mäuse: Ein Fall für Mrs. Murphy (Ein Mrs.-Murphy-Krimi 16) (German Edition)

     (14)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Nr. 16 der Südstaaten-Krimireihe rund um Sneaky Pie Brown!
    Was wäre die kleine Südstaatenstadt Crozet ohne eine frische Leiche? Ausgerechnet Tazio Chappars, frisch zugezogen und keine wirkliche Südstaatenlady, wird des Mordes an der reichen Carla Paulson verdächtigt.
    In Virginia steht der Herbst vor der Tür und der große Ball vor den Türen des Sommerhauses von Thomas Jefferson steht unmittelbar bevor.
    Rita Mae Brown lässt den Leser ja bekanntlich auf den ersten Mord nicht lange warten, jedoch geht es hier gleich weiter zum nächsten Mord. Den soll angeblich Tazio, mit dem Tatwerkzeug in der Hand direkt über der nächsten Leiche gebeugt, begangen haben. Das Motiv steht schnell fest, ein Streit zwischen der Toten und der Architektin fand tagezuvor auf offener Straße statt.
    Doch so schnell lässt sich Harry und ihre Ermittlertruppe von diesem Mordmotiv nicht überzeugen und gerät mitten hinein in einen Sumpf an Schmiergeldern und einer unfassbaren Liebschaft.
    Rita Mae Brown lässt auch in diesem Teil der Krimi-Reihe kein Südstaatenklischee aus. Geld regiert die Welt und ganz besonders in Virginia, wo Tradition und Reichtum das Leben um einiges einfacher machen.
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