Bücher mit dem Tag "häresie"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "häresie" gekennzeichnet haben.

15 Bücher

  1. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783446270749)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

     (1.606)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Der Name der Rose ist sicher DER Klassiker, wenn es um Krimis geht, zudem wenn es um Mittelalter-Krimis geht. Und eines muss man ihm lassen: Er übertrifft den neuen, dämlichen Imitationsversuch "Die schwarze Rose" von Dirk Schümer. Verglichen mit diesem Irrsinn ist Der Name der Rose sogar noch zu empfehlen. Aber nur unter dieser Voraussetzung!

    Nun, als Liebhaber historischer Romane, insbesondere im Bereich Spätmittelalter und Renaissance, wollte ich dieses Buch dann doch mal gelesen haben. Zumal man Klassiker einfach liest, wenn sie ins Genre passen - ob sie nun gut sind oder schlecht.

    Der Name der Rose jedenfalls ist langweilig. Unsäglich langweilig. Die Kriminalhandlung ist letztlich äußerst dünn - da der Täter recht früh schon "verdächtig" auftritt. Das "fundierte Geschichtsbild" kann ich so nicht bestätigen: Kürbisse? Paprikasoße? Im 14. Jahrhundert? Außerdem werden Klischees bedient: Folter von Mönchen durch einen eintreffenden Inquisitor? In einer Klostergemeinschaft wären solche Fälle wesentlich interner geklärt worden, kein Abt im Spätmittelalter hätte einen wildfremden Inquisitor in seinen Angelegenheiten herumschnüffeln lassen - hier wird mal wieder das Bild der übermächtigen Kirche mit ihrem unaufhaltbaren Terrororgan Inquisition präsentiert. Etwas komplizierter lief es in der Realität doch. Das Verhalten des Inquisitors ist leider eher das eines früh-neuzeitlichen Hexenjägers - was ein Unterschied ist.

    Überaus fragwürdig finde ich die am Ende gezeigte Moral der Geschichte: Denn das Verstecken und Vergiften des verbotenen Buches über das Lachen wird als Vorlage für die These genommen, kein Buch dürfe verboten und versteckt werden. Ziemlich sportlich. Es gibt eine Masse Bücher, die zu Recht verboten sind. Aber Eco sagt: Kein Buch darf verboten werden. Kein Buch? Auch nicht "Mein Kampf", "Volk ohne Raum" etc.? Von der Seite aus betrachtet verteilt sich die Ansicht auf die ganze Romanhandlung völlig anders: Wäre das versteckte Buch nicht ein Buch über das Lachen, sondern z.B. eines von faschistischem, anarchistischem oder satanistischem Inhalt, so würde sein "Hüter" als Bösewicht nicht mehr funktionieren - sondern würde zum Sympathieträger.

    Wollte nun Eco, dass wir so zwiegespalten zurück bleiben, weil er als Philosoph und Agnostiker selbst ein so zwiegespaltener Mensch war? Oder hat er die Aussagen seines Mönchsdetektivs William von Baskerville ernst gemeint?

    Eco war ein kluger Mann, aber auch ein seltsamer Vogel. Eines war er (wie ich nach der Lektüre zweier Bücher von ihm behaupten kann) nicht: Ein guter Autor.

    2 Sterne.

  2. Cover des Buches Das Herz ihrer Tochter (ISBN: 9783492959766)
    Jodi Picoult

    Das Herz ihrer Tochter

     (392)
    Aktuelle Rezension von: Livricieux

    »Da draussen wird es immer schlimme Dinge geben. Aber das Erstaunliche ist – Licht siegt über Dunkelheit, jedes Mal. Man kann eine Kerze ins Dunkel halten, aber man kann das Dunkel nicht ins Licht halten.«

    „Das Herz ihrer Tochter“ machte für mich den Eindruck einer Mogelpackung. Wer nämlich aufgrund des Klappentextes eine rührende, emotionale Geschichte erwartet, der wird enttäuscht. Es geht vielmehr um Themen wie Religion, Vergebung und Schuld. Es erwarten einem viele philosophische Diskussionen, so dass auch ab und zu ziemlich von der eigentlichen Geschichte abgeschweift wird. Und ganz oft hatte ich auch das Gefühl den schlechten Abklatsch von „The Green Mile“ zu lesen.
    Mich konnte die Geschichte leider gar nicht abholen.

    Auf dem Blog werde ich wie immer noch ein wenig ausführlicher. Schaut also gerne vorbei. ⬆️ Der Link ist in der Bio.

  3. Cover des Buches Schattenlichter (ISBN: 9783453525740)
    Theodore Roszak

    Schattenlichter

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    „Eines Nachts vor dem Einschlafen hörte ich, wie Claire neben mir über ihrer letzten Zigarette sinnierte: „Seit das Kino zu einer ernsten Sache für mich geworden ist – seit dem Abend, an dem ich mit meiner Mutter Les Enfants du Paradis gesehen habe -, weiß ich, da ist was, ganz tief drin. Etwas, was mehr ist als der Glamour und der Zauber. Eine Kraft. Wenn dich etwas so berühren, dich so packen kann … Ich bin immer wieder hingegangen, siebenmal habe ich mir den Film angesehen. Ich war noch jung, aber ich wusste, dass die zivilisierte Welt in Schutt und Asche lag. Und da war dieses Werk, so rein, so zart, so unvergleichlich schön. Wie eine Blume auf einem Schlachtfeld. Für mich war es eine Art intellektueller Ekstase. Doch schon damals habe ich gespürt, dass man diese Macht auch missbrauchen kann…“ Langes Schweigen, dann: „Stell dir vor, Jonny, du bist dabei, wie das Feuer erfunden wird. Stell dir vor, irgendein Genie bringt dir die erste lodernde Fackel! Was für ein Geschenk! Und dann, stell dir vor, du siehst – im selben Augenblick – die zerstörten Städte, die verkohlten Leichen, die brennenden Schlachtfelder. Was würdest du tun, Jonny, was würdet du tun? Du würdest das Feuer löschen. Und den Erfinder töten.“

     

    Das Kino. Auf die Leinwand gebannte Träume oder Alpträume. Visionen, die sich vor unseren Augen entfalten während wir im Dunkeln sitzend auf die hell erleuchtete Leinwand starren.

    Für den jungen Martin Scorsese war der Besuch eines Kinos wie der Gang in die Kirche. Eine geradezu spirituelle Erfahrung.

    Für die meisten Menschen bedeutet ein Film jedoch nicht viel mehr als ein paar Stunden (anspruchsloser) Unterhaltung.

    Was genau sich dabei in unserem Gehirn abspielt während wir uns einen Film ansehen, damit beschäftigen wir uns kaum. Wie genau nimmt unser Denkorgan die gezeigten Bilder auf? Und worauf basiert eigentlich die Kunstform des Lichtspiels?

    Vermutlich erinnern sich einige an die Szene aus Fight Club, wo Brad Pitt erklärt wie er Bilder aus Pornofilmen in Schneewittchen und ähnlicher Familienunterhaltung unterbringt.

    Für Pitts anarchistischen Filmvorführer Tyler Durden ist dies ein bloßer Akt der Rebellion.

    Für die düstere Sekte, mit denen uns Theodore Roszak in Schattenlichter bekannt macht, ist es viel mehr: eine Glaubensfrage.

    Es steckt eine Energie in den Bildern, eine Kraft, die das Unterbewusste ansprechen kann. Leni Riefenstahl hat sich diese Macht in ihren Propagandafilmen zu Nutze gemacht ebenso wie heutige Werbefilmer. Insofern ist die Idee gar nicht so abwegig, dass auch religiöse Sekten sich der Macht der bewegten Bilder bedienen, um ihre Botschaften zu transportieren.

    Der junge Filmstudent Jonathan Gates stößt durch Zufall auf das Werk des deutschen Experimentalfilmers Max Castle (eigentlich Max von Kastell). Auf den ersten Blick ist Castle nicht viel mehr als ein herkömmlicher Produzent billiger B-Filme, anspruchsloser Vampirfilme und auf oberflächlichen Schock abzielender Gruselstreifen. Doch das handwerkliche Können des Mannes ist dennoch beachtlich. Und bald findet Gates heraus, dass Castle über eine ganz außergewöhnliche Technik verfügte, die es ihm ermöglichte Filme innerhalb eines Filmes zu verstecken und dadurch geheime Botschaften zu transportieren. Offenbar war Castle Mitglied einer uralten Sekte, einer religiösen Vereinigung, älter als das Christentum, welche das Leben als unrein und abstoßend betrachtet und als ihre Waffe zur Manipulation der Menschen Filme gebraucht.

    Bei seinen Recherchen findet Gates heraus, dass die Sekte auch heute (das heißt damals in den 1960-er, 70-er Jahren) existiert und ihren Propagandaauftrag nicht aufgegeben hat. Die irdische Existenz ist böse und schmerzhaft und ihr Ziel ist es, den Menschen einen Ekel vor dem Leben, einen tiefen Abscheu vor der physischen Existenz zu vermitteln.

    Auch die mittelalterlichen Katharer, welche damals von der katholischen Kirche verfolgt und in Kreuzzügen ausgerottet wurden gehörten ihnen an, aber seitdem hat die "Glaubensgemeinschaft" wesentlich subtilere Methoden entwickelt.

    Dass es diese Urchristen waren, die den Film erfanden und dass es schon im Mittelalter Daumnekino gab, das aber von der offiziellen Kirche als Teufelswerk verurteilt wurde - das sind nur einige faszinierende Elemente des Buches.

    „Flicker“ (so der Originaltitel) genießt seit seinem Erscheinen 1991 einen gewissen Kultstatus; nicht umsonst plante kein geringerer als Regisseur Darren Aronofsky eine Zeit lang eine Verfilmung des Werks. Wie dieser Film ausgesehen hätte, darüber lässt sich nur spekulieren. Aber das Buch eignet sich nicht unbedingt für eine Adaption. Es ist eher wie eine interessante filmhistorische Dokumentation mit ein paar Einsprengseln von Horror und Thriller, welche weitgehend ineffektiv verpuffen.

    Irgendwo hier steckt eine fesselnde Geschichte über Religion, Fanatismus, Gut und Böse, menschliches Leiden und den Umgang damit. Aber sie ist begraben unter einem Wust redundanter Informationen.

    Hätte Herr Roszak es verstanden, sich kurz zu fassen, wäre „Flicker“ vielleicht tatsächlich ein fesselnder Thriller geworden. Aber so wie es ist leidet das Buch an seiner ungeheuren Geschwätzigkeit. Hunderte Seiten müssen vergehen bis überhaupt etwas von Bedeutung geschieht. Zumindest die erste Hälfte ist, dank des filmhistorischen Wissens, welches der Autor ausbreitet, interessant. Aber spätestens ab der Mitte fragt man sich: Wann geht es denn endlich los?

    Den Roman mit den Thrillern Dan Browns zu vergleichen, wie es der Klappentext tut, ist einfach nur lächerlich, denn in Schattenlichter passiert so gut wie gar nichts. Es wird lediglich eine vielversprechende Idee vorgestellt, aus der aber dann keine Geschichte, keine überzeugende Handlung entsteht.

    Seiner faszinierenden Prämisse wird Schattenlichter kaum gerecht.

    Gäbe es bei Büchern ähnlich wie bei Filmen Remakes, dann währe Schattenlichter ein erstklassiger Kandidat für eine Neuerzählung.

  4. Cover des Buches Dogma (ISBN: 9783499256387)
    Raymond Khoury

    Dogma

     (66)
    Aktuelle Rezension von: Gise
    Reilly und Tess sind erneut dem Rätsel der Templer auf den Spuren und geraten dabei auch diesmal in größte Gefahr. „Dogma“ knüpft an die Geschichte in „Scriptum“ an und schickt seine zwei Protagonisten in ein weiteres nervenzerfetzendes Abenteuer. Der Plot ist dabei geschickt auf zwei Zeitebenen angelegt: So wie Tess und Reilly den Templern auf die Spur kommen, lüftet sich auch die Geschichte um den Tempelritter Conrad und seine Begleiter.

    Mit seinen 556 Seiten ist das Buch ein ganz schöner Wälzer. Ich habe ziemlich mitgefiebert bei der Jagd auf den Gegenspieler der beiden, allerdings hätte man die Geschichte auch gut straffen können, manche Wendung war mir einfach zu viel. Mit meinem vierjährigen Knirps hatte ich immer wieder Diskussionen darum, ob und warum er etwas machen soll, und wir drehten manche Ehrenrunde, bis endlich was passierte – das kann ich in einem Schmöker nicht auch noch gebrauchen… Was mir auch nicht so besonders gefiel, ist der Action-Schwerpunkt in diesem Buch, ich hätte mir mehr historischen Hintergrund erwartet. Aber das ist reine Geschmackssache, und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

    Obwohl das Buch die Fortsetzung von „Scriptum“ ist, kann man es auch gut lesen, ohne den Vorgänger zu kennen. Wem diese Action-Geschichts-Thriller jedoch gefallen, wird sicher mit Freuden beide Bände lesen wollen. 
  5. Cover des Buches Meat (ISBN: 9783453433724)
    Joseph D'Lacey

    Meat

     (61)
    Aktuelle Rezension von: ihkft

    Nichts für Vegetarier oder Veganer - dieses Buch hat es in sich! In einer Stadt, abgetrennt von anderen Städten und nur von Ödnis und Verfall umgeben, bestimmt Fleisch den Alltag. Die Schlachterei und die damit verbundenen Tätigkeiten sind Hauptarbeitgeber und so funktioniert der perfekte Kreislauf (im Ruhrgebiet fühlt man sich vage an die Kruppsche Konsumanstalten erinnert). Fleischessen wird zum Gesetz, dass sich auf Religion stützt - denn was im heiligen Buch steht, kann ja nur richtig ung gut sein. 

    Wir begleiten im Buch verschiedene Personen in ihrem Alltag, allen voran Shanti, ein Arbeiter des Schlachtbetriebs, der heimlich kein Fleisch isst und sich selbst geißelt. Aber auch andere Arbeiter, die nicht so sehr mit ihrem Schicksal hadern, lernen wir kennen. 

    Im Kern der Geschichte steigen wir bei einem Umbruch ein, die Revolution steht bevor, immer weniger Menschen können sich Fleisch leisten und manche wollen es nicht mehr essen. Unterstützt und angeführt werden sie von einem - ja man will es fast sagen - Propheten mit den wenig kreativen Initialen JC. Dem Gegenüber steht der skupellose Firmenbaron, der alles daran setzen will, sein Geschäft aufrecht zu erhalten. 

    Fazit: Das Buch ist durchaus lesenswert und nichts für schwache Nerven oder schwache Mägen. Als Film wäre das FSK18. Der religiöse Aspekt und das Ende hat mir persönlich nicht ganz zugesagt, aber an sich war es natürlich durchaus stimmig und spannend. 

    Zu empfehlen in diesem Kontext ist auch das Buch "Wie die Schweine" - wem Meat gefallen hat, sollte das lesen und umgekehrt.

  6. Cover des Buches Das Geheimnis des Da-Vinci-Code (ISBN: 9783492246309)
    Marie-France Etchegoin

    Das Geheimnis des Da-Vinci-Code

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Wer sich mit den Hintergründen zum Da-Vinci-Code befassen möchte, sollte sich unbedingt zuallererst dieses Werk zu Gemüte führen. Im humorvollen Umgang mit den Auswirkungen des Phänomens Dan Brown ist dieses Buch ebenso unübertroffen wie in der Detailtreue und Genauigkeit.
  7. Cover des Buches Calix (ISBN: 9783596176182)
    D. L. Wilson

    Calix

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Malibu
    Drei Priester wurden bestialisch ermordet und alle tragen das Stigmata. Wieso mussten diese sterben? Komischerweise war immer die Kunsthistorikerin Brittany Hamar die letzte, die mit ihnen gesprochen hat. Sie schreibt ein Buch, das sich "Der Jesus-Schwindel" nennt und hat die Priester befragt. Was haben sie ihr verraten? Pater Romano begleitet sie auf ihren Reisen nach den Geheimnissen Christi, die zwei verbindet ein Schusswechsel in der Central Station... Also die Verschwörungstheorien rund um die Kirche ist nichts derartig neues, sie ist wirklich gut, aber an Dan Brown kommt sie nicht ran. Dennoch schafft es der Autor eine Spannung zu schaffen, so dass man unbedingt das Buch lesen muss. Es ist zwar teilweise langatmig, aber die kurzen Kapitel machen dies wieder wett. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und man denkt schnell mit ihnen mit und mag auch die Dialoge zwischen ihnen.
  8. Cover des Buches Die Nonnen von Sant' Ambrogio (ISBN: 9783423348447)
    Hubert Wolf

    Die Nonnen von Sant' Ambrogio

     (14)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape


     

    Das dies ein Sachbuch ist, das muss sich der Leser hier und da vor Augen halten, denn wie ein Thriller, ein historischer Kriminalroman, ein intensiv und spannend erzählter Gerichtsthriller kommt das Buch von Hubert Wolf in großen Teilen daher.

     

    Wenn die „Dramaturgie einer Vergiftung“ als Augenzeugenbericht nachvollzogen wird, wenn über „weitere Morde“ fast lapidar Zeugnis abgelegt wird, dann lässt sich eine leichte Schauder nicht verhindern. Und wenn man den gewundenen Ausführungen so mancher Beklagter im Buch folgt, dann sind solche „neuscholastischen Windungen“ nicht anders, als die altbekannten, wohl formulierten und wohl klingenden, inhaltslosen Ausreden, die man bis heute von manchen Kreisen der Kurie „um die Ohren“ bekommt.

     

    Ein Buch auch, dass natürlich Wasser auf die Mühlen all jener Kirchenkritiker ist, deren schlimmste Annahmen von Sumpf und Morast, von sexuellen Orgien und machtvoller Härte im Schutz der eigenen Interessen durch diesen Inquisitionsprozess aus der Mitte des 19. Jahrhunderts bei weitem noch übertroffen wird.

     

    Im Mittelpunkt stehen, vordergründig, die Nonnen des Klosters Sant`Ambrogio. Ein Ort, an dem nicht nur das „Geistliche“ der Nonnen hoch verehrt wird (und Nonnen gar zu ebzeiten als „Heilige“ verehrt wurden), sondern auch „das Weibliche im Geistlichen“, wenn man es freundlich ausdrücken will. Nichts anderes als  verbrämte sexuelle Untiefen sind es, die dort an der Tagesordnung sind, hintergründig gesteuert von ausgewählten Mächtigen des Jesuitenordens unter Einbeziehung hoher bist höchster Würdenträger des Vatikans. Und sollte man meinen, das Ganze als „Verwirrungen des Fleisches“ abtun zu können, fällt es schwer, die Vergiftungen und Morde zu erklären, die über jene Nonnen einbrachen, die den Versuch unternahmen, sich zu wehren.

     

    Ekstase, mythische Verzückung, spezielle sexuelle Übergriffe gegen Novizinnen, wie der Ausbund uralter und wegdriftender Sekten mitsamt exorbitanter Körperlichkeit und sexueller Dynamik wirkt das, was da im „Namen der Jungfrau Maria“ alles hinter verschlossenen Klostertüren geschieht.

     

    Und dass dies Hubert Wolf zugänglich ist in der Gegenwart, auch dies liegt an alten, verkrusteten Strukturen der katholischen Kirche. Denn einen Prozess gab es, als eine Nonne Hilfe suchte. Eine Inquisition, die ihresgleichen in der Kirchengeschichte sucht und kaum findet. Weit gefehlt aber, wer davon ausgehen würde, dass es hier um „größtmögliche Aufklärung“ in irgendeinem öffentlichen Sinne gegangen wäre.

     

    „Geheimakten“ sind es, unter tiefstem Verschluss gehalten wurden die Ergebnisse, die Aussagen, die Akten dieses Prozesses. Und die dann doch für die Forschung zugänglich wurden und Wolf diese Akten sich vorgenommen hat.

     

    Sowohl also die Geschehnisse als solche, wie auch der Umgang mit den Akten und die Folgen für die Beteiligten werfen ein sehr bezeichnendes Licht auf die Umgangsformen der katholischen Kirche auf Skandal, die im stark sexuellen angesiedelt sind und auch vor Mord nicht zurückschrecken. Wer nun meint, dies alles sei ja „tiefstes Mittelalter“, der achte auf die Zeit, in der dies geschah (der Neuzeit nahe) und auf die Parallelen zu Ereignisse auch in den letzten Jahrzehnten.

     

    Ein detailliert recherchiertes Buch, das weitgehend flüssig zu lesen daherkommt, sich allerdings hier und da in kleinteiligen Einzelheiten auch festhakt. Was aber den überzeugenden Gesamteindruck nicht grundlegend schmälert.

  9. Cover des Buches Hypatia (ISBN: 9783847256472)
  10. Cover des Buches Eine Messe für die Stadt Arras (ISBN: 9783257612233)
  11. Cover des Buches Mystische Schriften (ISBN: 9783458330028)
    Meister Eckhart

    Mystische Schriften

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    1) Fazit: a) Der wegen Häresie denunzierte & durch die Inquisition angeklagte überragende Philosoph & bedeutende Prediger Eckhart von Hochheim (1260-1328) gehört zweifelos zu denen, die wie Th. v. Kempen, J. S. Eriugena u.v.A. vom NICHTS, das ALLES ist, inspiriert & von DESSEN GEIST-FÜNKLEIN in ihrem Inneren (In Herz & Kopf) ERLEUCHTET wurden. Aus Eckhart's Büchern, wie auch aus denen von Jakob Böhme & Emanuel Swedenborg, kann man gut erkennen, auf welche Demutstiefe (!), Tugenden & guten Taten (siehe "Väterchen Frost"!) es ankommt, um zumindest innerlich (halbwegs) zu Freude, Frieden & Wahrheit sowie zu größerer LIEBE, GEWIßHEIT & Glaubensfestigkeit zu kommen! Diese Eigenschaften sind besonders in der heutigen Zeit (über)lebenswichtig! Warum? Weil nichts Zufall im üblichen Sinn ist! Das Karma-Gesetz gilt im gesamten unendlichen materiellen, ätherischen & geistigen Teil des Universums! Die unendlichen Ursache-Wirkungen-Ketten sind für Menschen, insbesondere irdische, nicht erforschbar oder berechenbar, aber EINER kennt sie alle bis ins kleinste Detail! Deshalb funktioniert echte Prophetie (PROPHETIE, besonders wichtige für uns siehe Dudde, Lorber & Gutemann im Anhang)!

    b) die 5 Sterne für dieses billig aufgemachte & ausgestattete 10-Euro-Suhrkamp-Insel-Buch vergebe ich nur für den Lizenz-freien Inhalt des Nachdruckes von 1903 der Ausgabe des Übersetzers & Herausgebers Gunther LandauerDieser ermordete interessante Mystiker lieferte auch das hier zu findende Nachwort, siehe 2a). Mies & lieblos gemacht ist die Suhrkamp-Internet-Seite ohne Inhaltsverzeichnis & Leseprobe! In jeder Hinsicht beßer scheint die gebundene 28-Euro-Ausgabe vom boerverlag.de zu sein (mit IHV & online-Leseprobe).

    b1) Beste Alternative? Sehr empfehlenswert für ersthaft Suchende & Interessierte ist es wahrscheinlich, sich statt diesem Buch Bücher zu kaufen, in denen alle 86 Predigten enthalten sind statt der hier 24 versammelten, denn richtig gute kommen danach, siehe z.B. Nr. 34 (unten 3b)! Z.B.
    b1a) je 25 Euro:: "Werke 1" & "Werke 2": lateinisch-deutsch + "Umfangreicher Kommentar zu Leben und Werk, zu Quellen und Nachwirkung" : suhrkamp.de mit IHV & Leseproben je 20 S.

    c) Auch Eckhart lehrt & mahnt sinngemäß:
    c1) Jeder erntet, was er sät!
    c2) GEIST-basierter HERZENSVERSTAND (möglichst stark entwickeltes GEISTFÜNKLEIN) ist prinzipiell dem Kopfverstand (rational, egozentriert) diametral entgegengesetzt, solange Ersterer den letzteren nicht ERLEUCHTET hat (mit GEISTLICHT)!
    Da das Rationale dem Irrationalen (Geistigen) hoffnungslos & unendlich (!) unterlegen ist, ist auch verständlich, warum Rationalisten, Materialisten u.Ä. nicht ansatzweise Geistiges verstehen oder an diesem interessiert sind!
    Zwischen 2 beliebig dicht liegenden Rationalen Zahlen liegen unendlich viele Irrationale Zahlen!
    Die Zahlengerade ist nicht durch Rationale Zahlen gebildet, sondern nur durch Irrationale.

    c3) Man sollte den jenseitigen Teil unseres Lebens, der den gewaltigen Haupttheil unseres Lebens darstellt, nicht vergeßen oder negieren! Alles hier ist Vorbereitung für dort!
    c4) Das Leben der Menschen auf dieser Erde ist in vieler Hinsicht etwas ganz besonderes & Chancen-reiches (siehe v.a. Lorber & Dudde)! Wohl dem, der sie nutzt! Wehe dem, der sie willentlich negiert & seine Seele an Materielles & Böses bindet!

    d) Eine lange Epoche der Menschheitsentwicklung, zu deren positiver Entwicklung auch Eckhart bedeutende Beiträge lieferte, v.a. postmortal durch seinen Nachlaß, wird gemäß Bibel, Lorber & Dudde ein baldiges, durch Menschen (!) veranlaßtes,  sehr abruptes Ende finden (m.E. 2033), eingeleitet mit den "letzten sieben Jahren der Erde" (pdf!) wie umfangreich biblisch & vor allem nachbiblisch PROPHEZEIT!
    Vor allem M. Kahir, Franz Deml, Kurt Eggenstein Walter Lutz, Gerd Gutemann haben diesbezüglich hervorragende Sekundär-Literatur geliefert (Analysen, Kommentare, Zusammenfaßungen, Übersichten)!

    (Vorläufige Faßung; Letzte Änderung: 10.01.2024, © Georg Sagittarius)
    p.s.: zu "Zufall": Dieses Geheimnis erschließt sich (leicht) Dem, der die hier empfohlene Literatur mit dem Herzen studiert & Hochmut, Intellekt außen vor läßt!

    2) Hilfen
    a) IHV & online-Leseprobe für die alternative, gebundene Ausgabe vom: boerverlag.de zu sein: "Der Text folgt der Ausgabe Berlin 1903 [ online: zeno.org], erschienen unter dem Titel »Meister Eckharts mystische Schriften« im Verlag Karl Schnabel (Axel Junckers Buchhandlung)."

    3) Hilfen zum Inhalt & weiterführende Literatur
    a) http://www.meister-eckhart-gesellschaft.de/texte.htm
    b) https://visionen.com/ausgaben/2021/ausgabe-04-2021/1745-mystik-des-meister-eckhart.html

    c) Was ist der Mensch, welche Bestimmung & welches Potenzial hat er?
    c1) Diesbezüglich ist essenziell & oft mißverstanden & ein ganz großes Thema:
    "Die Lehre vom Seelenfünklein [Geistfünklein!, Gottesfunke] und die Gottgeburt in der Seele" (mystik.world):
    Predigt 34: "Darum sage ich: Wenn sich der Mensch abkehrt von sich selbst und von allen geschaffenen Dingen - so weit du das tust, so weit wirst du geeint und beseligt in dem [GEIST]Fünklein in der Seele, das weder Zeit noch Raum je berührte! Dieser Funke widersagt allen Kreaturen und will nichts als Gott, unverhüllt, wie er in sich selbst ist. Ihm genügt's weder am Vater noch am Sohne noch am Heiligen Geist noch an den drei Personen (zusammen), sofern eine jede in ihrer Eigenheit besteht. Ich sage fürwahr, dass es diesem Lichte auch nicht genügt an der Einheitlichkeit des fruchtträchtigen Schoßes göttlicher Natur."

    c2) de.wikipedia.Gustav_Landauer: "Unter mystischer Anthropologie ist zu verstehen, dass im Menschen ein göttlicher Funke oder der „unerschaffene Seelengrund“ (Meister Eckhart) vorhanden ist, der das eigentliche menschliche Wesen ausmacht und gleichzeitig mit Gott geeint ist. In der Bibel heißt es: „Der Mensch ist ein Ebenbild Gottes“. Für die Bestimmung, was das eigentliche Wesen des Menschen ist, beruft sich Landauer explizit auf Meister Eckhart. Deshalb ist nach Landauer unser „Individuelles“, das fest „auf sich selbst steht“ und sich tief „in sich selbst zurückzieht“, zugleich „unser Allgemeinstes“, nämlich das, was uns mit der gesamten all-einen Welt verbindet und in die Einheit mit dieser führt...."

    p.s.: "Gottgeburt in der Seele " ist natürlich falsch & unmöglich, denn Gott ist alles, was existiert & nicht ex-ist-iert ("außerhalb" von Gott & außer Gott kann es nichts geben!), aber gemeint ist Gottes Gesamt-Emation als kosmischer Mensch (siehe "Adam Kadmon", "Adam Kassiah" & v.a. Lorber-- & Seltmann-Bücher/-Hefte), die als holographisches Abbild (rein geistiges Seelenfünklein!) in unseren Herzen ruht & erweckt werden will (mit der richtigen Nahrung!), damit der noch materielle & Kopfverstand geprägte Mensch eines (fernen) Tages ein vollendeter, mit allen göttlichen Fähigkeiten ausgestatteter & vollends dauerhaft  glücklicher, GEIST-geprägter MENSCH werde!

    4) Über Eckart
    a) boerverlag.de: "...Mit seinen Predigten erzielte er nicht nur bei seinen Zeitgenossen eine starke Wirkung, sondern beeindruckte auch die Nachwelt. Außerdem leistete er einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung der deutschen philosophischen Fachsprache. Nach langjähriger Tätigkeit im Dienst des Ordens wurde Eckhart erst in seinen letzten Lebensjahren wegen Häresie denunziert und angeklagt. Der in Köln eingeleitete Inquisitionsprozess wurde am päpstlichen Hof in Avignon neu aufgenommen und zu Ende geführt. Eckhart starb vor dem Abschluss des Verfahrens. Papst Johannes XXII. verurteilte einige seiner Aussagen als Irrlehren und verbot die Verbreitung der sie enthaltenden Werke. Dennoch hatte Eckharts Gedankengut beträchtlichen Einfluss auf die spätmittelalterliche Spiritualität im deutschen und niederländischen Raum. [Wikipedia]

    5) Mahnung
    Die absolute Liebe (LIEBE) & absolute Weisheit (WEISHEIT), von der Eckhart viel empfing (!), siehe unten 3b), offenbarte auch, das Menge & Detailliertheit der MITTEILUNGEN, WARNUNGEN & PROPHEZEIMUGEN zunehmen würden, je näher wir, die irdische Menschheit, ihrem selbstveranlaßten Ende ist! ("selbstverursacht" wäre hier nicht korrekt). Beweise dafür sind die in jeder Hinsicht überragenden & hochaktuellen Erklärungen, Hilfen & Autobiographien Christi (!) in den literarischen Werken von Jakob Lorber, Bertha Dudde & Max Seltmann!

    Der mensch denkt, GOTT lenkt!
    Eckhart zu lesen ist sicherlich gut, aber sich den neueren, sehr wichtigen Neuoffenbarungen, Weckrufen & Warnungen dessen zuzuwenden, der "alles in der HAND hat", ist sicherlich (?) beßer, vor allem in Anbetracht der Kürze der uns als "geistig entartete Menschheit" (Christus-Zitat!)  noch zur Verfügung stehenden Zeit! Aber dies entscheide jeder gemäß der sehr leisen STIMME seines Herzens, die leider bei den Meisten von der lauten Stimme des rationalen, überheblichen Kopfverstandes übertönt wird! Spätestens der laut Christus durch Menschen guten Willens nicht mehr zu verhindernde 3. Weltkrieg (m.E. 2026!) wird wahrscheinlich dem Bücherkaufen & -lesen aus vielerlei Gründen ein vorläufiges Ende machen oder es zumindest für längere Zeit sehr erschweren!
    Des Menschen Wille ist sein Himmelreich!
    Wer Sturm sät, wird Sturm ernten!

    6) Gustav Landauer (1870–1919, de.wikipedia): Übersetzer, Herausgeber & Nachwortverfaßer der Vorlage von 1903 für dieses Rezensionsbuch
    a) boerverlag.de: "...der Schriftsteller und libertäre Sozialist, gehört zu den bemerkenswertesten und einflußreichsten Persönlichkeiten in Deutschland zu Beginn des Jahrhunderts. Seine lebenslange Freundschaft mit Martin Buber und Fritz Mauthner zählt zu den bedeutenden Zeugnissen der jüngeren deutsch-jüdischen Kulturgeschichte. Seine Existenz als Literaturkritiker und Sozialphilosoph war stets mit einem öffentlichen Wirkungsanspruch verbunden. Eine hellsichtige Kulturkritik und der Aufruf zur »inneren Umkehr« begleiteten seine utopische, sozialrevolutionäre Forderung nach der Einrichtung selbstverwalteter, freiheitlicher Gemeinwesen. Diesem Ziel war sowohl seine Theaterarbeit als auch schließlich seine kurze Tätigkeit als Volksbeauftragter für Kultus in der Münchener Räterepublik verpflichtet, bei deren Niederschlagung er von Freikorpssoldaten brutal ermordet wurde."

    7) Zitate aus dem Rezensionsbuch
    a) "15. Von der Erkenntnis Gottes
    Unser lieber Herr spricht, dass das Reich Gottes nahe bei uns ist. Ja, das Reich Gottes ist in uns ["Geistfünklein", "Gottesfunke" bei Max Seltmann], und Sankt Paulus spricht, dass unser Heil näher bei uns ist, als wir glauben! Nun sollt ihr wissen, wie das Reich Gottes uns nahe ist. Hiervon müssen wir den Sinn recht achtsam merken. Denn wäre ich ein König und wüsste es selbst nicht, so wäre ich kein König. Aber hätte ich die feste Überzeugung, dass ich ein König wäre, und meinten und glaubten das alle Menschen mit mir, so wäre ich ein König und aller Reichtum des Königs wäre mein. So ist auch unsere Seligkeit daran gelegen, dass man das höchste Gut, das Gott selbst ist, erkennt und weiss. Ich habe eine Kraft in meiner Seele, die Gottes allzumal empfänglich ist. Ich bin dessen so gewiss, wie ich lebe, dass mir kein Ding so nahe ist wie Gott. Gott ist mir näher als ich mir selber bin, mein Wesen hängt daran, dass Gott mir nahe und gegenwärtig ist. Das ist er ebenso einem Stein und einem Holze, aber sie wissen es nicht. Wüsste das Holz Gott und erkennte es, wie nahe er ihm ist, wie es der höchste Engel erkennt, das Holz wäre so selig wie der höchste Engel. Und darum ist der Mensch seliger als ein Holz, weil er Gott erkennt und weiss, wie nahe ihm Gott ist. Nicht davon ist er selig, dass Gott in ihm ist und ihm so nahe ist und dass er Gott hat, sondern davon, dass er Gott erkennt, wie nahe er ihm ist, und dass er Gott wissend und liebend ist, und der soll erkennen, dass Gottes Reich nahe ist.

    Wenn ich an Gottes Reich denke, dann befällt mich tiefes Schweigen, seiner Grösse wegen; denn Gottes Reich ist Gott selbst mit all seinem Reichtum. Gottes Reich ist kein kleines Ding: wer an alle Welten dächte, die Gott machen könnte, das ist nicht Gottes Reich. Der Seele, in der Gottes Reich erglänzt und die Gottes Reich erkennt, braucht man nicht predigen oder lehren, sie wird vom ihm belehrt und des ewigen Lebens getröstet. Wer weiss und erkennt, wie nahe ihm Gottes Reich ist, der kann mit Jakob sprechen: »Gott ist an diesem Ort und ich wüsste es nicht.«

    Gott ist in allen Kreaturen gleich nahe. Der Weise spricht: »Gott hat seine Netze und Stricke auf alle Kreaturen ausgeworfen, so dass man ihn in einer jeden finden und erkennen kann, wenn man es wahrnehmen will.« Ein Meister spricht: Der erkennt Gott recht, der ihn in gleicher Weise in allen Dingen erkennt; und wenn einer Gott in [Ehr]Furcht [Demut] dient, ist es gut; wenn er ihm aus Liebe dient, ist es besser; aber wer ihn in [Ehr]Fürchten lieben kann, das ist das allerbeste. Dass ein Mensch ein Leben der Ruhe oder Rast in Gott hat, das ist gut; dass der Mensch ein Leben der Pein mit Geduld trägt, ist besser; aber dass man in dem peinvollen Leben seine Rast [Inneren Frieden] habe, das ist das allerbeste. Ein Mensch gehe auf dem Felde [und spreche sein Gebet] und erkenne Gott, oder er sei in der Kirche und erkenne Gott: wenn er Gott darum, weil er an einem Ruheplatz ist, eher erkennt, so kommt das von seiner Schwäche, nicht von Gott, denn Gott ist in allen Dingen und an allen Orten gleich und ist bereit, soweit es an ihm ist, sich überall in gleicher Weise zu geben, und der erkennte Gott richtig, der ihn überall in gleicher Weise erkennte."

  12. Cover des Buches Juden - Heiden - Christen?: Religiöse Inklusionen und Exklusionen im Römischen Kleinasien bis Decius (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament) (ISBN: B07BSS5SVW)
    Stefan Alkier

    Juden - Heiden - Christen?: Religiöse Inklusionen und Exklusionen im Römischen Kleinasien bis Decius (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament)

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    Prolog: a) "[PH.01_049,17] So geht es, wenn Menschen, ja ganze Völker ihr geistiges Glück mit Füßen treten, nur dem Weltlichen nachhängend und am Ende, nachdem sie das Weltliche verloren haben, nicht fähig sind, sich das Geistige anzueignen. Es ist ihre eigene Schuld. – Dies ist der Grund des Erweckens Meinerseits. Nicht umsonst sagte Ich: „Wenn dich ein Auge ärgert, so reiße es aus; denn es ist besser, daß du mit einem Auge in einer besseren Welt ankommst, als daß du dich mit zwei Augen der größten, geistigen Qual aussetzest!

    bc) [PH.01_053,17] Wenn die Wesen der Schöpfung, der Vergeistigung reif, an dem Punkt angekommen sein werden, wo auch die feinste Materie noch als grob erscheinen muß, dann ist diese, mit so vielen Wundern und Schönheiten ausgestattete Welt ein zu grober Träger für das Rein-Geistige, und es muß dann die ganze Schöpfung als Wohnort den Wohnenden gemäß eingerichtet werden, was die Auflösung bedingt. Zu dieser Zeit wird der Menschensohn in aller Herrlichkeit erscheinen – wie Ich einst sagte –, weil auch die geschaffenen Wesen in einem geistigen Verfassungszustand sein werden, diesen Glanz und diese Herrlichkeit ertragen zu können. Dann werden die höchsten Geister und Engel die Auserwählten aus allen vier Winden und von einem Ende des Himmels zum andern sammeln https://ia800200.us.archive.org/11/items/LeopoldEngel-DasGrosseEvangeliumJohannes-Band11/GrossesEvangeliumJohannis11.pdf

    1) Fazit: Laut Christi  nachbiblischer Prophezeiungen, v.a. an Bertha Dudde (Gerd Gutemann) werden in den "letzten sieben Jahre der Erde" bzw. "Nahe an 2000 Jahre" (seit Christi Tod! M Kahir, Jakob Lorber, Kurt Eggenstein) durch den ANTI-Christ die Religionsgemeinschaften sehr geschickt gegeneinander ausgespielt! Das Rezensionsbuch kann vielleicht helfen, die Klüfte zwischen Christen, (orthodoxen) Juden, Atheisten usw. etwas zu mindern, auch, in dem man die Polemiken, (Schein)Argumentte & Gegenargumente beßer versteht und evtl. entkräften kann. Es soll hiermit aber unbedingt erwähnt sein, daß der verbale bzw. literarische demagogische Kampf gegen echtes Christentum & Pseudo-Christentum (EKD u.a.) immer noch heftig ist (steigernd?) und die oft geschickt getarnten Angriffe aus mehrern Richtungen kommen:
    a) jüdisch-orthodoxe Theologen & (Religionen)Wissenschaften ) wie Robert Eisenmann lovelybooks Jakobus-der-Bruder-von-Jesus, Walter Homolka...
    b) aus den eigenen Reihen: Bestes & schlimmsten Beispiel: EKD (Evangelische Kirche Deutschland), v.a. ihre Theologen & Bibelwissenschaftler: Gerd Lüdemann, Dorothee Sölle...
    c) von Atheisten (z.B. Richard Dawkims), Agnostikern...

    2) Rezensionen
    a) 8 S.: plekos.uni-muenchen.de/2019 pdf: Julia Wilker
    "machen die Beiträge dieses lesenswerten Bandes deutlich, daß das Selbstverständnis ebenso wie die Fremdwahrnehmung unterschiedlicher kultischer Gemeinschaften nach wie vor ein ertragreiches Diskussionsthema in der althistorischen und religionswissenschaftlichen Forschung darstellt."
    b) mohrsiebeck.com: "Folgende Rezensionen sind bekannt:
    In: Theologische Literaturzeitung — 144 (2019), S. 572–576 (Paula Fredriksen)
    In: Plekos — 21 (2019), S. 299–304 (Julia Wilker)
    In: Jahrbuch f.Liturgik u.Hymnologie — 2019, S. 96 (Helmut Schwier)
    In: Sehepunkte — http://www.sehepunkte.de/2018/09/31366.html (Helga Botermann)
    In: Theologische Revue — 115 (2019), S. 295–297 (Stefan Klug)
    In: Journal of Ecclesiastical History — 70 (2019), S. 584–586 (James Carleton Paget)"

    3) Hilfreiches
    a) Zitate: Siehe unten
    b) Inhaltsverzeichnis: mohrsiebeck.com: "Jews – Gentiles – Christians? Religious Inclusion and Exclusion in Roman Asia Minor up to Decius"

    "Die Trias von Juden, Heiden, Christen scheint die religiöse Welt der römischen Kaiserzeit klar und überschaubar zu ordnen. Bei näherem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass dieses Modell zu sehr simplifiziert, da es weder den Selbst- und den Fremdbeschreibungen in ihrer Vielfalt gerecht wird, noch den jeweiligen Identitätskonzepten oder den Mechanismen diverser Exklusionen und Inklusionen. Der vorliegende Band verdeutlicht dies am Beispiel interdisziplinärer Einzelstudien aus Kleinasien, aber auch anhand konzeptioneller Überlegungen. Zusammenfassend machen die Herausgeber neue Vorschläge zur Terminologie."

    Inhaltsübersicht
    I. Grundsatzfragen
    Tobias Nicklas: Parting of the Ways – Probleme eines Konzepts – Manuel Vogel: Judentum, Christentum, Heidentum – Konzeptionelle Probleme der Begriffsbestimmungen – James Rives: Ritual Practice, Social Power, and Religious Identity: The Case of Animal Sacrifice

    II. Fallstudien
    Gian Franco Chiai: Christen und christliche Identität(en) in den Inschriften des kaiserzeitlichen Phrygiens – Christian Marek: Nochmals zu den Theos-Hypsistos-Inschriften – Ulrich Huttner: Christliche Grenzgänger und ihre Inschriften – Martina Böhm: Samaritanische Diaspora im Imperium Romanum – Dorothea Rohde: Die religiöse Landschaft einer Hafenstadt im Wandel: Das Beispiel Ephesos – Kay Ehling: »Μεγάλη ἡ Ἄρτεμις Ἐφεσίων.« Münzen, Inschriften, Papyri und Gemmen kommentieren Apostelgeschichte 19 – Alexander Weiß: Christliche versus städtische Identitäten? Ein Heptapolit liest die »Sieben Sendschreiben« der Johannesapokalypse – Carsten Claußen: Die Identität antik-jüdischer Gemeinden in Kleinasien im Spiegel von Rechtstexten – Stefan Alkier: Terminologien kollektiver Identitäten in der Apostelgeschichte des Lukas – Jan Bremmer: Jews, Pagans and Christians in the Apocryphal Acts – Hartmut Leppin: Justin und der Dialog mit Tryphon – Beobachtungen zum christlichen Intellektualismus – Walter Ameling: Smyrna von der Offenbarung bis Pionius – Marktplatz oder Kampfplatz der Religionen?"

    4) Autoren:
    a) "Stefan Alkier ist Professor für Neues Testament und Geschichte der Alten Kirche am Fachbereich Ev. Theologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main"
    b) "Hartmut Leppin Geboren 1963; Studium in Marburg, Heidelberg, Pavia und Rom; 1990 Promotion; 1995 Habilitation; nach Stationen in Greifswald, Nottingham und Göttingen seit 2001 Professor für Alte Geschichte in Frankfurt am Main; Fellowships in Cambridge (UK) und Princeton (IAS); 2015 Leibnizpreis"

    5) Zitate aus dem Rezensionsbuch
    a) S. 48: "Kap. 10,1 leitet aus dem Status der Glaubenden als μαθηταί Jesu die Forderung des κατὰ Χριστιανισμὸν ζῆν ab. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass man, wenn man κατὰ Ἰουδαϊσμόν lebt, etwa dadurch, dass man den Sabbat hält, kein μαθητής Jesu sein kann. In der Apostelgeschichte verhält sich das noch deutlich anders: Hier umfasst der Begriff μαθητής Mitglieder der observant lebenden
    Jerusalemer Urgemeinde, hellenistische Diasporajuden, die an Jesus glauben und außerhalb der Diasporasynagoge Mission betreiben, sowie jesusgläubige Angehörige anderer Ethnien. Kommt es dem Verfasser der Apostelgeschichte darauf an, unter dem Oberbegriff μαθητής unterschiedliche Weisen jüdischer wie nichtjüdischer Christusverehrung als gültig zusammenzufassen, so geht der Verfasser der Ignatiusbriefe dazu über, eine Tora-orientierte Christusverehrung als ungültig auszuscheiden, d. h. als häretisch darzustellen. In IgnMagn 10,2 leitet der Verfasser den Namen Χριστιανός vom Abstractum Χριστιανισμός her: „Wer einen anderen Namen trägt außer diesen, der ist nicht Gottes“. ( Ὃς γὰρ ἄλλῳ ὀνόματι καλεῖται πλέον τούτου, οὐκ ἔστιν τοῦ θεοῦ). Hier entsteht der Eindruck, dass der Verfasser dem Christennamen mit scharfem theologischem Geschütz zur Geltung verhelfen muss. Die Feststellung „seems to imply that the Christians of Magnesia were not yet comfortable calling themselves ‘Christians’ and their beliefs ‘Christianity’“12. In 10,3 wird der in IgnMagn 8–10
    profilierte Antagonismus weiter zugespitzt in der Aussage: „Es ist nicht am Platz, Christus Jesus zu sagen und jüdisch zu leben“ (Ἄτοπόν ἐστιν Ἰησοῦν Χριστὸν λαλεῖν καὶ ἰουδαΐζειν). Demnach ist es unstatthaft, den Namen Jesus Christus auch nur im Munde zu führen (oder: sich zu Jesus Christus zu bekennen), wenn man die jüdische Lebensweise teilt. Die anschließende Begründung hierfür bringt nun die Termini Ἰουδαϊσμός und Χριστιανισμός in einen unmittelbaren Zusammenhang. Beide Größen erscheinen nun als Glaubensweisen, deren eine die andere geschichtlich abgelöst hat. Die Glaubensweise des Ἰουδαϊσμός hat sich dem Χριστιανισμός angeschlossen, der den Anspruch erhebt, die unterschiedslos für alle Völker gültige Glaubensweise zu sein:

    Denn das Christentum ist nicht zum Glauben an das Judentum gekommen, sondern das Judentum (zum Glauben) an das Christentum, zu dem jede Zunge, die an Gott glaubte, gebracht wurde.

    Fn 11 Auch die gegen Juden gerichtete Polemik der Schrift an Diognet (nach Lona, 2001, 69 gegen Ende des zweiten Jahrhunderts“ zu datieren) kapriziert sich ganz auf die Praxis der jüdischen Gottesverehrung (Kap. 3–4). Anders als bei Ignatius sind aber weder jüdische noch nichtjüdische Christusverehrer, die eine jüdische Lebensweise pflegen, im Blick. Der Verfasser begründet seine Ablehnung der jüdischen Gottesverehrung auch an keiner Stelle christologisch, wie Wengst, 1984, 295 zutreffend hervorhebt. Vielmehr argumentiert er religionsphilosophisch mit der (behaupteten) bloßen Äußerlichkeit ritueller Vollzüge. Die von der Schrift an Diognet forcierte Hostilität der Χριστιανοί gegen die Ἰουδαῖοι ist durchaus nicht dasselbe wie die ignatianische Unterscheidung zwischen Ἰουδαϊσμός und Χριστιανισμός, die auf die jüdische Lebensweise von Christusverehrern gemünzt ist. 12 Cohen, 2002, 399.

    b) S. 442: "Der Begriff des Christentums sollte in der kritischen Forschung nur noch als umbrella term benutzt werden, der dann zeitlich und lokal differenziert werden muss, um anzugeben, für welches chronotopische Feld er jeweils gebraucht wird. So schlägt Alkier vor, den Terminus „Frühchristentum“ weiter zu gebrauchen, um grob anzuzeigen, dass man sich mit der Entstehungsgeschichte befasst. Der
    Begriff „Frühchristentum“ hat den Vorteil, dass er den ideologisch noch stärker belasteten Begriff des „Urchristentums“ in der neutestamentlichen Wissenschaft erst seit Kurzem ersetzt hat.28 Er trägt aber – deswegen ist Leppin skeptisch – die Problematik in sich, immer noch ein hohes Maß an Geschlossenheit zu suggerieren und teleologische Assoziationen einer linearen Entwicklungsgeschichte zu
    transportieren. Weitere Diskussionen sind diesbezüglich notwendig; die beiden Verfasser dieses Beitrags freuen sich darauf, sie zu führen."

  13. Cover des Buches Häresie und Christentum (ISBN: 9783770524983)
    Steven Runciman

    Häresie und Christentum

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Ecclesia militans. Inquisition im Zeitalter der Gegenreformation (ISBN: B0026RYXNU)
  15. Cover des Buches Lux Domini (ISBN: 9783746036687)
    Alex Thomas

    Lux Domini

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Joachim_Windolf

    Die Charaktere sind ausgezeichnet beschrieben: ob Papst, Kardinal, Priester oder Nonne. Alle entstehen in ihrer (Un-) Menschlichkeit vor dem geistigen Auge des Lesers und bilden die menschliche Kulisse in einem packenden Roman, der gelegentlich ins Übernatürliche abdriftet, ohne versponnen zu wirken. Kurz gesagt: wieder ein spannendes Buch des Autorenpaares, dessen "Engelspakt" mir bereits Appetit gemacht hatte. Und dieser Appetit wurde keineswegs enttäuscht!

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