Bücher mit dem Tag "häusliche gewalt"
492 Bücher
- Stephen King
Es
(2.375)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueIch wollte das Buch lesen um damit entscheiden kann ob der Autor was für mich ist. Das ist sein viertes Werk und außer Billy Summers und shining waren das andere nur ok.
Also zurück zum Buch. In diesem Klopper passiert so einiges. Wir lernen eine Freundesgruppe über wirklich sehr viele Jahre hinweg kennen. Wir springen insgesamt in der Zeit hin und her. Dann sind ganz viele Themen drinnen wo wahrscheinlich dem Autor wichtig waren, die mit einbezogen wurden.
Insgesamt war es mir zu viel. Hab gelesen und bin teilweise einfach so rausgeworfen weil mich es nicht mitreißen konnte. Dann gab es Szenen, die richtig gut waren, die dann aber so schnell vorbei waren. Ich hab es nicht geschafft mich mit den Charakteren zu verlieben und mitzufühlen. Weil die machen wir wirklich einiges durch.
Hab nach fünfhundert Seiten so langsam die Lust verloren gehabt und bin aufs Hörbuch umgestellt. Das war die beste Entscheidung. David Nathan hat das Hörbuch zu einem Erlebnis gemacht, auch wenn es mich nicht voll überzeugen konnte.
Stephen King kann schreiben und ja, ich verstehe dass Leute dieses Buch lieben. Für mich war es zu viel und war auch zu oft mit den Gedanken woanders, anstatt in der Geschichte.
- Wolfgang Herrndorf
Tschick
(2.952)Aktuelle Rezension von: Angela_JSo ein tolles Buch, ich habe selten soviel gelacht beim Lesen.
In dieser Geschichte begleiten wir Tschick, er ist ein Außenseiter, neu in der Klasse, nicht sehr gesprächig, trinkt gerne Alkohol, kommt auch mal voll zur Schule, hat seine Schulsachen in einer Aldi Plastiktüte und nimmt es mit dem Gesetz nicht so genau.
Maik fühlt sich selbst ungeliebt, wird schon mal Psycho genannt, sein Vater ist Immobilienmakler, aber es läuft gerade gar nicht gut. Seine Mutter hat Probleme, die sie auf einer "Beautyfarm" bekämpft. Als die Sommerferien anfangen und beide Jungs Langeweile haben, fahren sie mit einem ausgeliehenen Ladacin die Walachei, zumindest ist das der Plan.
Der Schreibstil ist lustig, locker und leicht, der Autor hat das ganze in Jugendsprache geschrieben, was es auflockert.
Die Charaktere sind authentisch und der gesamte Roadtrip bildgewaltig beschrieben, so dass mein Kopfkino permanent lief. Der Autor hat Themen wie Vorurteile, Alkoholsucht und die erste Verliebtheit aufgegriffen und perfekt inszeniert.
- Laura Kneidl
Berühre mich. Nicht.: Special Edition
(2.305)Aktuelle Rezension von: kiramoellerEin tiefgründiger und emotionaler Auftakt, der unter die Haut geht. Die Geschichte einer jungen Frau, die mit einer schweren Vergangenheit lebt, berührt auf eine Weise, die lange nachwirkt. Ihre Gedanken sind so klar und greifbar formuliert, dass man ihre Gefühle, Ängste und Entscheidungen vollkommen nachvollziehen kann – selbst dann, wenn man weiß, dass es theoretisch einen „besseren“ Weg gegeben hätte. Alles, was sie tut, ist aus ihrer Sicht logisch, und genau das macht die Geschichte so nahbar und intensiv.
Besonders stark ist die spürbare Entwicklung, die sie durchmacht – nicht übertrieben oder unrealistisch, sondern in kleinen, glaubwürdigen Schritten, die Hoffnung machen. Diese Reise mitzuerleben, fühlt sich nicht wie Lesen an, sondern wie ein echtes Mitgehen, ein echtes Miterleben.
Das Setting ist bildhaft und gleichzeitig offen genug, um Raum für eigene Gedanken zu lassen. Die Atmosphäre entsteht nicht durch überladene Beschreibungen, sondern durch gezielt gesetzte Details – und genau das sorgt dafür, dass man sich alles vorstellen kann, als wäre man selbst dabei.
Einige Szenen waren so intensiv, dass echte Angst spürbar wurde – diese Mischung aus emotionaler Tiefe, Unsicherheit und vorsichtiger Hoffnung lässt einen nicht mehr los. Am Ende bleibt man mit einem Cliffhanger zurück, der einen fast zwingt, sofort den zweiten Band aufzuschlagen. Und genau das passiert dann auch.
Ein Buch für alle, die tiefgründige romantische Geschichten lieben, bei denen es nicht nur um Liebe, sondern auch um Heilung, Mut und Vertrauen geht. Für mich war es eine mitreißende, ehrliche und eindringliche Lektüre
- Colleen Hoover
Nur noch ein einziges Mal
(1.940)Aktuelle Rezension von: rose7474Dieser Roman wurde mir auf Youtube empfohlen und ich freute mich als ich dieses Buch günstig auf dem Flohmarkt kaufen konnte. Von Colleen Hoover hatte ich bisher noch nie etwas gelesen. Ich bin sehr froh, dass ich es nun nachgeholt habe.
Ab der ersten Seite konnte mich die Geschichte um Lily fesseln und sehr berühren. Ein sehr wichtiges aber trauriges Thema. Der Schreibstil war gefühlvoll und hatte Tiefgang. Ich konnte das Buch sehr schwer aus der Hand legen und vergebe wohlverdiente 5 Sterne. Von dieser Autorin werde ich definitiv mehr lesen aber erstmal die Fortsetzung.
- Rainbow Rowell
Eleanor & Park
(1.178)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraMit ein bisschen Verspätung ist endlich der Frühling auch meteorologisch bei uns angekommen, und das heißt auch immer: Zeit für Frühlingsgefühle! Deswegen hatte ich Lust auf eine luftig-leichte Liebesgeschichte. Vor einigen Jahren habe ich in meiner Lieblingsbuchhandlung einen Jugendroman gekauft, der genau das bietet, wonach ich gerade gesucht habe. „Eleanor & Park“ ist der Debütroman von Rainbow Rowell aus dem Jahr 2015, der schnell Erfolge verbuchen konnte. 2016 wurde das Buch für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, und auch der Gott der Jugendliteratur selbst, John Green, äußerte sich in so hohen Tönen über „Eleanor & Park“, dass diese prompt auf das Cover gedruckt wurden: „Dieser großartige Roman erinnert mich nicht nur daran, wie es ist, jung und verliebt in ein Mädchen zu sein, sondern auch daran, wie es ist, jung und verliebt in ein Buch zu sein.“ Eine Lobeshymne von John Green ist quasi ein Ritterschlag. Inzwischen wird Rainbow Rowell aber auch oft mit Green in einem Atemzug genannt, und ist häufig die empfohlene Alternative für jene, die die überschaubaren Werke von Green schon kennen und lieben.
Der 16-jährige Park Sheridan lebt im Jahr 1986 mit seinem US-amerikanischen Vater, seiner koreanischen Mutter und seinem jüngeren Bruder Josh in Omaha im US-amerikanischen Bundesstaat Nebraska. Er fährt mit dem Schulbus zur Schule, wo Jeder seinen festen Sitzplatz hat. Der Platz neben ihm war bisher frei, worüber er ganz froh war. Nun gibt es jedoch ein neues Mädchen in seinem Jahrgang, das gezwungenermaßen den freien Platz einnimmt. Dass das der Beginn einer Liebesgeschichte ist, kann sich Park beim besten Willen nicht vorstellen.
Nachdem die gleichaltrige Eleanor Douglas nach einem Jahr Reißaus wieder in die prekären Verhältnisse ihres Elternhauses zurückkehrt, muss sie dadurch auch die Schule wechseln. Schon am ersten Schultag bekommt sie die Ablehnung ihrer Mitschüler deutlich zu spüren und landet notgedrungen neben einem kleinen, schmächtigen Jungen im Schulbus. Dass dieser Junge Park heißt und dass die Beiden mehr gemeinsam haben, als sie denkt, ahnt auch sie noch nicht.„Er versuchte nicht mehr, sie zurückzuholen.“, ist der erste Satz des Prologs, welcher ein klassisches Beispiel für eine epische Vorausdeutung ist, also hier am Anfang des Romans steht, aber eine Vorwegnahme des Ausgangs der Geschichte ist. Mit insgesamt annähernd 450 Seiten und 58 Kapiteln sind letztere recht kurz gehalten. Park und Eleanor wechseln sich als personale Erzähler im Präteritum ab, manchmal auch innerhalb der Kapitel. Der Handlungszeitraum beginnt im August 1986 und spielt etwa bis zum Ende des Schuljahres 1987.
Als Erstes lernt der Leser den männlichen Protagonisten Park Sheridan kennen. Er ist ein verhältnismäßig kleiner, schlanker Junge mit grünen Augen, den seine Mitschüler aufgrund seiner koreanischen Mutter als Asiaten bezeichnen. Gelegentlich hat er mit Rassismus zu tun, so wird seine Mutter von einem Schüler fälschlicherweise als Chinesin bezeichnet oder es wird ihm nachgesagt aus dem Dschungel zu kommen, weil die Szenerie in einem Film über den Vietnamkrieg im Dschungel spielte. Sogar Parks Bruder Josh ist inzwischen größer als er, weshalb er Schwierigkeiten hat, gegen ihn im Taekwondo anzukommen. Auch in der Schule gegen den Rüpel Steve hat Park es deshalb nicht leicht, weshalb er eher ein zurückhaltender und schüchterner Schüler ist, der gerne Musik hört oder mit seinem Freund Cal abhängt.
Eleanor Douglas hat dagegen einen ganz anderen Hintergrund. Sie lebt seit Kurzem wieder bei ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihren vier jüngeren Geschwistern, beziehungsweise Halbgeschwistern, in einem sehr kleinen Haus, sodass sie sich ihr Zimmer mit all ihren Geschwistern teilen muss. Das Zimmer ist klein und so beengt, dass nicht einmal jeder ein Bett für sich alleine hat. Das einzige Badezimmer hat keine Tür, weshalb ein behelfsmäßiges Laken über den Türrahmen gespannt wurde. Eleanors Verhältnis zu ihrem Stiefvater ist sehr schlecht, da dieser aggressiv und gewalttätig ist. Eleanor hat dunkelbraune Augen, einen roten Lockenschopf und Sommersprossen. Sie ist ein durchschnittlich großes, aber pummeliges Mädchen, das aufgrund der finanziellen Not ihrer Familie kaum Kleidung besitzt. Mit zu großen Hemden, geflickten oder löchrigen Hosen oder einer Krawatte, mit der sie sich die Haare zusammen bindet, fällt sie unfreiwilligerweise auf wie ein bunter Hund. Als 16-Jährige ist sie gerade mitten in der Pubertät, hat aber zuhause keinerlei Rückzugsorte oder Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentfaltung. In der Schule ist sie den Schikanen ihrer Mitschülerinnen ausgeliefert. Kurzum, Eleanor ist eine bemitleidenswerte Figur. Dennoch fiel es mir zwischendurch schwer, mit ihr zu sympathisieren. Vermutlich aufgrund ihrer sozialen Herkunft igelt sie sich stark ein und wirkt gerade auf Unbekannte abweisend und widersprüchlich. Dies ist zwar der Tatsache verschuldet, dass sie auf sich alleine gestellt ist und kaum Rückhalt aus ihrem familiären Umfeld bekommt, es macht sie jedoch auch zu einem zwiespältigen Charakter.
Insgesamt fand ich es großartig, dass Rowell versucht neben der ersten großen Liebe auch noch ernste Themen wie Armut, Alkoholismus, Rassismus, häusliche Gewalt und Mobbing unterzubringen. Allgemein gelingt dies auch sehr gut, allerdings gibt es gerade in puncto Armut einen Aspekt, den ich Rowell nicht abkaufen kann. Dass Eleanor mit erschreckender Mittellosigkeit groß wird, wird regelmäßig deutlich. Sie besitzt keine Jacke und das Essen, das ihre Mutter kocht, besteht häufig aus Resten wie Reis und Ei oder belegtem Toastbrot, während ihr Stiefvater ein Steak aufgetischt bekommt. Im zwölften Kapitel erzählt Eleanor aber, dass es in ihrem Haushalt „kein Telefon, keine Waschmaschine, keine Zahnbürste“ gäbe. Eleanor müsse sich deswegen die Zähne mit Salz schrubben. Aber ganz ehrlich, es kann einfach nicht sein, dass vom Haushaltsgeld eine siebenköpfige Familie plus ein Hund und eine Katze durchgefüttert werden können, wobei der Stiefvater sogar noch sein Steak erhält, während für Zahnbürsten, die schätzungsweise ein Dollar das Stück kosten, kein Geld übrig ist. Vielleicht wollte Rowell auf Teufel komm raus die Armut dieser Menschen darstellen, hat dabei aber den Realitätsbezug verloren. Oder wer auch immer in der Familie Douglas für die Ausgaben verantwortlich ist, kann nicht haushalten, und macht die Familie ärmer als sie ist.
Rowell verwendet eine einfache Sprache, die sich an den Jugendslang anbiedert und nicht vor Umgangssprache wie „Wichser“, „Schlampe“ oder „Arschloch“ zurückschreckt. Gleichzeitig beweist sie aber auch, dass eine schlichte Sprache nicht gleich ein schlichter Stil bedeutet. Der Schreibstil ist zwischendurch humorvoll, aber vor allem die zarten Annäherungsversuche zwischen Eleanor und Park sind zauberhaft fein, kreativ und doch so unverkennbar, dass sich jeder Leser darin wiederfinden kann. Die aufkeimenden Emotionen zwischen den beiden Jugendlichen sind so wunderschön, ohne jemals kitschig oder klischeehaft zu werden. Auch das Tempo ist sehr gut gewählt, sodass sich das Buch angenehm lesen lässt. Dennoch blitzt gelegentlich durch, dass dies Rowells Debütroman ist, da es stilistisch noch nicht ganz ausgefeilt ist und ich leider einen fachlichen Fehler gefunden habe. In Kapitel 42 erzählt Eleanor: „seine Augen waren so grün, dass sie Kohlensäure in Sauerstoff hätten umwandeln können.“ Moment mal, Kohlensäure? Worauf Eleanor hier anspielt, ist höchstwahrscheinlich die Photosynthese, Stichwort „grün“. Dabei wird aber, wie man im Biologieunterricht lernt, Kohlenstoffdioxid (CO2) in Sauerstoff (O2) umgewandelt. Kohlensäure dagegen hat die Summenformel H2CO3 und spielt bei der Photosynthese überhaupt keine Rolle. Vielleicht ist dieser Fehler auch erst bei der Übersetzung entstanden. Jedenfalls ist es schade, dass jemand hier nicht einfach noch einmal nachgeschlagen hat.
Etwas, das quasi die Quintessenz von „Eleanor & Park“ ist, sind die zahllosen subkulturellen Anspielungen an die 1970er und 80er-Jahre. Seien es Comics, Musik, Filme oder gar Literatur und Lyrik. Während der gemeinsamen Busfahrt haben Eleanor und Park fast täglich Zeit sich über gemeinsame Interessen auszutauschen. Viele der Referenzen waren mir bekannt, seien es Bands wie „Joy Division“, „The Beatles“, „U2“ oder Comics wie „Batman“, „Fantastic Four“ oder „Watchmen“. Andere Anspielungen waren mir dagegen gar nicht bekannt, weil ich erstens ein Kind der 1990er bin und zweitens die US-amerikanische Subkultur doch manchmal Unterschiede zu der Mitteleuropas aufweist. So musste ich erst einmal recherchieren, was es mit „XTC“, „Skinny Puppy“ oder „Echo & The Bunnymen“ auf sich hat. Einerseits finde ich es ganz cool, beim Lesen nebenbei noch dazuzulernen, andererseits waren die unbekannten Referenzen manchmal zu viel des Guten, weil ich das Buch immer wieder zur Seite legen musste, um zu recherchieren, damit ich den Hintergrund der Geschichte besser verstehe, auch wenn das den Lesefluss oft unterbrochen hat.
Das Ende ist im Grunde genommen wie das gesamte Buch. Es folgt nicht dem klassischen Handlungsstrang und so wird auch der Abschluss nicht den Erwartungen jener Leser gerecht, die ein 08/15-Ende suchen. Doch gerade wegen seiner Bittersüße hat sich „Eleanor & Park“ einen Platz in meinem Herzen erschlichen.„Eleanor & Park“ von Rainbow Rowell ist eine wirklich liebenswürdige Geschichte über die erste große Liebe zweier 16-Jähriger im Jahr 1986. Sie hebt sich in vielerlei Hinsicht von typischen Liebesromanen für Jugendliche ab und ist eine schöne Frühlingslektüre. Mir wird das Jugendbuch zwar in positiver Erinnerung bleiben, es ist aber nicht ganz makellos. Eleanor ist als Protagonistin manchmal schwierig, der Stil ist noch nicht perfekt und die vielen Referenzen sind für Jugendliche heutzutage wahrscheinlich nicht mehr verständlich. Auch, dass Eleanor anfangs keine Zahnbürste hat, oder der fachliche Fehler bezüglich der Photosynthese, sind relativ kleine Kritikpunkte, die in ihrer Summe aber ins Gewicht fallen. Deshalb kann ich „Eleanor & Park“ aus dem Jahr 2015 nicht mehr als drei von fünf Federn geben. Doch gerade für die Zielgruppe, Jugendliche zwischen 14-18 Jahren, ist dieser Liebesroman aus vielen Gründen empfehlenswert.
- Paula Hawkins
The Girl on the Train (English Edition)
(734)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderRachel fährt jeden Tag mit dem Zug. Sie lebt in London und im Zug kann sie gut nach draußen sehen und fährt an schönen Häusern, tollen Gärten und glücklichen Paaren und Familien vorbei. Aber dann beobachtet sie etwas komisches. Ein Paar scheint Probleme zu haben und eine schöne Frau steht mit einem anderen Mann auf dem Balkon. Was geht hier vor sich? Was passiert in der vermeindlichen Idylle? Rachel ist alarmiert und fängt an Nachforschungen anzustellen und kommt doch etwas ganz furchtbarem auf die Spur, nämlich sich selbst und ihrer eigenen Geschichte. Das Buch packt einen von der ersten Seite an und jede weitere Angabe würde das Lesevergnügen und den Spannungsbogen vermiesen.
- Delia Owens
Der Gesang der Flusskrebse
(1.379)Aktuelle Rezension von: FeatherstoneInhalt:
Kya wächst in den 1950er-Jahren unter schwierigen Lebensbedingungen in einer abgelegenen Hütte im Marschland an der Küste von North Carolina auf. Sie ist erst sechs Jahre alt als ihre verzweifelte Mutter ohne ein Wort die Familie verlässt. Schon bald kommt der folgenschwere Tag an dem auch Kyas geliebter Bruder Jodie fortgeht. Mit ihm verliert sie ihre letzte wirkliche Stütze. Fortan lebt Kya mit ihrem Vater allein, der seinen Kummer im Alkohol ertränkt und dessen Stimmungsschwankungen ihn schwer berechenbar machen. Eines Tages kehrt auch er nicht mehr zu ihr zurück. Kya ist nun ganz alleine, aber sie erhält Unterstützung von unerwarteter Seite: Der herzensgute Händler Jumpin‘ und der gleichaltrige Tate verhindern, dass die Einsamkeit sie überwältigt. Doch Kya stehen weitere Schwierigkeiten bevor. Ihr wird das Herz gebrochen und sie lässt eine weitere Person in ihr Leben – eine Entscheidung mit weitreichenden und dramatischen Folgen...
„Völlig allein zu sein, war ein so ungeheuer gewaltiges Gefühl, dass es in ihr hallte.“ (S. 97)
Für einen Moment sah sie über seine Schulter hinweg und dann in seine Augen. Ein Abgrund, den sie bis in die tiefsten Tiefen kannte. (S. 175)
Meine Meinung:
Es hat mich sehr überrascht wie sehr ich dieses Buch gemocht habe. Der Klapptext hört sich interessant an, aber wenn ich es nicht von meiner Schwester geschenkt bekommen hätte, hätte ich es wohl nicht gelesen und das wäre richtig schade gewesen.
In kurzen Kapiteln werden abwechselnd Geschehnisse aus der Vergangenheit (beginnend im Jahre 1952) und aus der Gegenwart (im Jahre 1969) erzählt. Die Handlung entwickelt sich vergleichsweise langsam, da der Fokus auf Kyas Charakter und auf ihre Gefühls- und Gedankenwelt gelegt wird. Nach und nach beginnt man in der Vergangenheit auf Hinweise zu stoßen, die für die Gegenwart relevant sind – sowohl was die charakterliche und persönliche Entwicklung von Kya angeht als auch bezüglich ihrer Beziehung zum später unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommenen Chase. Als das diesbezügliche Gerichtsverfahren die ausführliche Darlegung der Beweislage beginnen, bangt man sehr um dessen Ausgang.
Kya habe ich unglaublich schnell ins Herz geschlossen. Sie ist eine tolle Protagonistin. Obwohl ihr Dramatisches widerfährt, sie Ausgrenzung erlebt, sie unter Einsamkeit leidet und ihr das Herz gebrochen wird, gibt sie nie auf, ist bereit zu kämpfen und geht tapfer ihren Weg. Deshalb überwiegen in der Geschichte trotz allem insgesamt die hoffnungsvollen und schönen Momente. Der langsame Spannungsaufbau hinsichtlich der Mordermittlungen hat mich nicht gestört. Ich habe Kya genug ins Herz geschlossen um schon allein deshalb weiterzulesen, weil ich erfahren wollte, ob das Leben für sie endlich auch Gutes bereithält. Man wünscht Kya so sehr, dass sie endlich jemanden findet, der sie nicht im Stich lässt wie all die anderen und der es wert ist, dass sie ihm vertraut. Man freut sich mit ihr als sie mit Tate zunächst kleine Fundstücke austauscht, sich daraus eine Freundschaft und später eine Liebe entwickelt. Auch Kyas Liebe zum Marschland und wie sie die Welt der Bücher für sich entdeckt wird toll beschrieben und macht sie sympatisch.
Auch die Charakterisierung der Nebenfiguren überzeugt auf ganzer Linie. Da ist zunächst einmal Kyas Bruder Jodie, der schon früh Verantwortung übernehmen muss und der sich trotz schwieriger Lebensumstände zu einem empathischen Jungen entwickelt, der für Kya lange Zeit eine wichtige Stütze ist. Außerdem ist natürlich Jumpin‘ zu erwähnen, der ein wirklich großes Herz hat und der Kya zur Seite steht als dies sonst niemand tut. Schließlich ist natürlich auch noch Tate zu erwähnen, der mit seiner liebenswerten, hilfsbereiten, ruhigen und sensiblen Art schnell Sympathien weckt. Selbst in Zeiten in denen Kya ihn zurückstößt, hilft er ihr dennoch und gibt ihr einen entscheidenden Anstoß um ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Delia Owens gelingt es das Marschland mit seiner Tier- und Pflanzenwelt lebendig, atmosphärisch und anschaulich zu schildern, sodass man sich beim Lesen richtig dorthin versetzt fühlt. Das Marschland ist für die Geschichte von besonderer Bedeutung und mehr als bloß ein austauschbarer Handlungsort. Obwohl ich kein Freund von ausführlichen Naturbeschreibungen bin habe ich sie in diesem Buch gemocht, weil sie so passend und unaufdringlich in die eigentliche Geschichte eingewoben werden. Auch die schwierigen Lebensumstände und finanziellen Probleme mit denen viele Menschen zur damaligen Zeit zu kämpfen hatten, werden sehr eindrücklich beschrieben: Um Essen zu kaufen muss Kya jeden Cent zweimal umdrehen. Zudem hat sie kaum Besitztümer, was unter anderem daran deutlich wird, dass einer ihrer wertvollsten Schätze eine leere Flasche Nagellack ist, die sie an einen der wenigen wirklich glücklichen Tage ihrer Kindheit erinnert.
Das Buch hat viele sehr bewegende und nachdenklich stimmende Momente, die einem in Erinnerung bleiben. Dazu zählen für mich beispielsweise Kyas vergebliche Versuche die Gesichter ihrer Mutter und ihrer Geschwister heraufzubeschwören. Die Vorstellung keine Fotos seiner Liebsten zu haben und festzustellen wie die Erinnerungen an sie unwiederbringlich verblassen, muss furchtbar sein. Ohne die Eintragungen in der Familienbibel hätte Kya zudem noch nicht einmal die vollständigen Namen ihrer Familienangehörigen gekannt, sondern nur deren Spitznamen. Auch die Vorstellung, dass Familienangehörige ohne eine Adresse oder Telefonnummer zu hinterlassen einfach mit unbekanntem Reiseziel aus dem eigenen Leben verschwinden, ist beklemmend. Selbst wenn man später Kontakt wünscht, hat man nahezu keine Chance sie jemals wiederzufinden und etwas über ihr Schicksal zu erfahren. Es geht einem auch nahe zu erfahren wie unglückliche Lebensumstände dazu beigetragen haben, dass das Leben von Kyas Eltern Stück für Stück in die Brüche ging und irgendwann nichts mehr von den lebenslustigen Menschen übrig war, die sie einmal gewesen sind und wie sie all ihre Träume begraben mussten.
Die Geschichte hält zum Ende hin Überraschendes bereit mit dem ich nicht gerechnet hatte. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass sich die Geschehnisse anders entwickeln. Das Ende ist besonders und bleibt einem in Erinnerung. Es hat für mich einiges in ein etwas anders Licht gerückt. Es hat mir gefallen, dass nicht alles vorhersehbar war.
Fazit:
Dieses Buch erzählt eine besonders bewegende Geschichte, die man nicht so schnell vergisst. Für mich ist es eines der schönsten Bücher, die ich in den letzten Monaten gelesen habe.
Zum Schluss noch das wunderschöne Gedicht, das die Autorin dieser besonderen Geschichte vorangestellt hat:
Auf dich
Hätt ich dich nie geseh’n
Hätt ich dich nie gekannt.
Ich hab dich geseh’n
Und dich gekannt
Und dich geliebt
Für immer.
- Sebastian Fitzek
Der Heimweg
(1.241)Aktuelle Rezension von: Lauras_bunte_buecherregalDer Schreibstil ist toll und angenehm zu Lesen. Ich fand es großartig, dass der Autor dem Heimwegtelefon eine Bühne gibt. Ich selbst kenne die Nummer seit meinem ersten Semester im Studium und finde es großartig, dass es sowas gibt.
Der Spannungsbogen besitzt viele Wendungen, manche unerwartet, manche etwas vorhersehbar. Für das Genre hätte ich mir ein bisschen mehr Spannung und unerwartete Wendungen gewünscht.
Von mir kriegt das Buch 4 von 5 Sterne. - F. Scott Fitzgerald
Der große Gatsby
(1.197)Aktuelle Rezension von: rfeekF. Scott Fitzgeralds Der große Gatsby ist zweifellos ein Klassiker der amerikanischen Literatur. Die Geschichte über den geheimnisvollen Millionär Jay Gatsby, seine unerfüllte Liebe zu Daisy Buchanan und die Dekadenz der 1920er Jahre fasziniert Leser bis heute. Doch trotz seiner beeindruckenden Atmosphäre und tiefgehenden Gesellschaftskritik hinterlässt der Roman gemischte Eindrücke.
Die Stärken des Buches liegen zweifellos in Fitzgeralds elegantem Schreibstil und seiner Fähigkeit, die Exzesse und Illusionen des “Jazz Age” eindrucksvoll einzufangen. Die melancholische Stimmung, die das Werk durchzieht, verleiht der Geschichte eine gewisse Tiefe, die über eine reine Gesellschaftssatire hinausgeht. Auch Gatsby selbst, als tragischer Held, bleibt eine der faszinierendsten Figuren der Literaturgeschichte.
Allerdings hat der Roman auch Schwächen. Die Figuren – insbesondere Daisy und Tom Buchanan – wirken oft kühl und schwer zugänglich, was es erschwert, mit ihnen mitzufühlen. Zudem bleibt die Handlung stellenweise distanziert und verliert sich in Beschreibungen des luxuriösen Lebensstils der Reichen, ohne dass immer eine emotionale Verbindung zur Geschichte entsteht.
Unterm Strich ist Der große Gatsby ein stilistisch beeindruckendes Werk mit einer tiefgründigen Botschaft über Träume, Illusionen und die Vergänglichkeit des amerikanischen Traums. Doch die emotionale Distanz und die stellenweise etwas langatmige Erzählweise trüben das Lesevergnügen. Daher eine solide 3,5 von 5 Sternen – ein lesenswerter Klassiker, aber nicht ohne Makel.
- Stephen King
Shining
(1.714)Aktuelle Rezension von: KeyofbooksStephen King ist für seine Horrorszenarien bekannt, doch in diesem Roman sieht man, wie meisterhaft er die Spannung aufbauen und beibehalten kann. Außer der gut ausgebauten Story, Leg der Schriftsteller großen Wert auf Authentische, realistische Beschreibung und Informationen über das Hotel Overlook. Hast du keine Angst in den leeren Fluren eines Hotels? Nach diesem Roman, vielleicht schon.
- Jannes C. Cramer
(W)ehe du gehst
(54)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEigentlich bin ich keine Thrillerfan. Aber dieser geht unter die Haut. Es ist eine Geschichte von dem Ehemann Jonas und der seiner Ehefrau Kira. Seine Besitzansprüche an Kira, treiben ihn in den Wahnsinn. Kira flieht aus seinen Fängen. Jonas sucht und findet sie. Er ermordet alle die sich ihm in den Weg stellen. Er ist ein totaler Phsycho und verliert, getrieben von seiner Eifersucht, die Realität zum Leben. - Jussi Adler-Olsen
Erlösung
(1.256)Aktuelle Rezension von: Julien89Und auch der dritte Teil der "Carl Mørck"-Reihe vom Sonderdezernat Q ist wieder ein ein 1A Thriller vom Autor Jussi Adler Olson.
Diesmal kommt eine Flaschenpost nach Jahren an den Strand gespült und Carl Merck und sein Team für alte Fälle sind sofort alarmiert.
Hier kommt soviel auf einen zu. Zum einen Kindesentführungen und Morde an Kindern. Dazu häusliche Gewalt und was gottesgläubige Sekten mit ihren Familien anstellen und krank sie eigentlich sind.
Spannung ist von Anfang an vorhanden, denn man will ja unbedingt wissen, was der Brief in drr Flaschenpost zu bedeuten hat😁 Auch die Schreibweise ist wieder super gewählt und man fiebert immerzu mit.
Die Kapitel haben eine normale Länge, sie sind nicht zu kurz aber auch nicht zu lang. Man fliegt also quasi durchs Buch😁
Man lernt wieder mehr aus dem Leben der Protagonisten kennen und ich finde sie wirklich cool dargestellt. Auch die Art der ermittlung finde ich recht spannend.
Wir tauchen von Kapitel zu Kapitel entweder in die Perspektive von Carl, dem Täter, der Frau des Täters oder dem eines Opfers. Es ist also dazu sehr abwechslungsreich😊
Ich werde aufjedenfall die anderen Bänder der Reihe noch lesen und jedem Thrillerfan gebe ich hier klar eine Leseempfehlung😁 - Simon Beckett
Obsession
(1.216)Aktuelle Rezension von: Gute_NachtInhalt
Ben ist am Boden zerstört, als seine Frau unvermutet stirbt. Allein Sarahs autistischer Sohn Jacob spendet ihm Trost.
Doch während Ben die gemeinsame Wohnung aufräumt, macht er eine ungeheuerliche Entdeckung: Jacob war gar nicht Sarahs leibliches Kind. Offenbar hatte diese den Jungen entführt, als der noch ein Baby war. Ben engagiert fassungslos einen Privatdetektiv, der schnell Jacobs leiblichen Vater ermittelt. Dass damit eine Lawine tödlicher Obsessionen ins Rollen gebracht wird, ahnt keiner.
Fazit
Ein Thriller der anderen Art - dennoch sehr spannend und faszinierend.
- Khaled Hosseini
Tausend strahlende Sonnen
(1.259)Aktuelle Rezension von: KatiiiKhaled Hosseini gelingt es, ein beklemmendes, aber gleichzeitig tief bewegendes Bild von Afghanistan zu zeichnen. Die Schicksale seiner Hauptfiguren sind hierbei exemplarisch für die unzähligen Menschen, die unter Krieg, Unterdrückung und patriarchalen Strukturen leiden.
Im Mittelpunkt stehen Mariam und Laila, zwei Frauen, deren Schicksale sich unter tragischen Umständen miteinander verweben. Hosseini zeigt eindringlich die Grausamkeiten, die sie ertragen müssen - die Kriege, Verluste, Missbrauch, aber auch ihre Stärke, ihren Mut und ihre tiefe Freundschaft, die sie trotz aller Widrigkeiten zueinander finden lässt. Man hofft, leidet und kämpft mit ihnen zusammen während des Lesens.
Das Buch aus 2007 ist nicht nur eine bewegende Geschichte, sondern auch eine Mahnung und wirkt im Jahr 2024 besonders grotesk. Besonders eindringlich wirkt das Zitat auf Seite 380:
"..., dass die versprochene Finanzhilfe für Afghanistan noch nicht eingetroffen sei, der Wiederaufbau nicht schnell genug vorangehe und wieder Korruption um sich greife, dass sich die Taliban neu formieren und auf Rache sännen und dass die Welt einmal mehr Afghanistan vergessen werde."
Dieses Zitat liest sich heute wie eine makabre Vorahnung. Angesichts der Tatsache, dass die Taliban wieder an der Macht sind, verstärkt sich das beklemmende Gefühl, das beim Lesen des Buches entsteht. Die Vorstellung, dass viele Menschen in Afghanistan heute wieder das beschriebene Leid erleben müssen, lässt mich fassungs- und hilflos zurück.
Es ist schockierend zu erkennen, wie schnell die Welt Afghanistan erneut in Vergessenheit geraten ließ und lässt.
Tausend strahlende Sonnen ist ein Buch, das tief unter die Haut geht. Es ist schmerzhaft, aber auch von großer Schönheit und Hoffnung durchzogen. Hosseini versteht es, Geschichten zu erzählen, die sowohl das Individuum als auch die Gesellschaft, Kultur umf Geschichte in den Blick nehmen.
Ein absolut empfehlenswertes Buch, das lange nachhallt und dazu anregt, sich mit der Geschichte und Gegenwart Afghanistans auseinanderzusetzen.
- Elle Kennedy
The Deal – Reine Verhandlungssache
(901)Aktuelle Rezension von: MamiMauDas war mein erstes Buch von Elle Kennedy, aber sicher nicht mein letztes.
Ihr Schreibstil ist super angenehm und ihre Protagonisten haben mir sehr gut gefallen.
Hannah und Garrett treffen eigentlich eher zufällig aufeinander, da ihre Leben doch sehr unterschiedlich sind. Doch als Garrett dringend Nachhilfe benötigt, nervt er Hannah so lange, bis sie doch nachgibt. Und so lernen die beiden einander doch besser kennen.
Beide Hauptprotagonisten haben eine schwere Vergangenheit hinter sich. Vor allem Hannah hat da noch sehr mit zu kämpfen. Dies wurde sehr deutlich und war für mich absolut nachvollziehbar. Hannah war für mich sowieso super sympathisch. Aber auch Garrett hat einen tollen Charakter, so dass es Spaß gemacht hat die Story aus der Sicht der beiden zu verfolgen.
Was mir persönlich nicht so zugesagt hat waren die vielen spicy Szenen. Das war mir zwischenzeitlich doch etwas too much. Aber das ist einfach Geschmackssache.
Ansonsten hat mir die Story gut gefallen.
- Mona Kasten
Hope Again
(1.076)Aktuelle Rezension von: SarahreadsEverly Penn hatte nie die Absicht, sich zu verlieben – erst recht nicht in ihren Professor. Dich Nolan Gates ist charmant, intelligent und äußerst attraktiv, und er ist der Einzige, der es schafft, die düsteren Gedanken, die sie jede Nacht quälen, aus ihrem Kopf zu verbannen. Mit jedem Schritt, den sie Nolan näherkommt, wächst die Intensität ihrer Verbindungen und Everly sehnt sich zunehmen danach, die unsichtbare Grenze, die zwischen ihnen steht, zu überwinden. Was sie jedoch nicht ahnt: Hinter Nolans fröhlicher Persönlichkeiten verbirgt sich ein Geheimnis. Dieses Geheimnis könnte ihre Liebe gefährden, bevor sie richtig beginnen kann.
„Hope again“ ist der vierte Band der „Again“- Reihe von Mona Kasten. Das schlichte Cover hat mit gut gefallen, und obwohl ich normalerweise kein Fan von Buchcovern mit Personen bin, stört es mich hier nicht, da die Gesichter zum größten Teil verdeckt sind. So kann man sich die Protagonisten selbst vorstellen und seiner Fantasie freien Lauf lassen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lädt zu einem schnellen Einstieg in die Handlung ein. Die detaillierte Beschreibung der Schauplätze helfen sich die verschiedenen Orte vorzustellen. Das Buch wurde aus der Sicht von Everly geschrieben.
Everly hat mir als Charakter wirklich gut gefallen, da sie authentisch und nachvollziehbar wirkt. Man konnte einfach nicht anders als sie ins Herz zuschließen. Besonders toll fand ich, dass sie eine Studentin ist, die sich nicht sicher ist, welchen Weg sie in ihrem Leben einschlagen möchte. Das ist eine Erfahrung, die viele nachvollziehen können – das Gefühl, unsicher zu sein, ob das, was man gerade tut, auch wirklich das Richtige für einen ist. Diese Unsicherheit macht sie umso sympathischer und menschlicher.
Nolan hat mir bereits im zweiten Buch (Trust again) sehr gut gefallen, und ich fand es wirklich toll, ihn in diesem Buch von einer anderen Seite kennenlernen zu dürfen. Bisher durften wir ihn als eine verständnisvolle, respektvolle und weltoffene Person kennenlernen. Jedoch lassen ihn Ängste aus der Vergangenheit oft zurückschrecke. Erst recht, wenn es um das Thema Liebe geht. In kritischen Momenten fällt es ihm oft schwer, offen und ehrlich zu kommunizieren. Doch nach und nach erkennt er, was ihm wirklich wichtig ist und ist bereit dafür zu kämpfen.
Aber auch die Nebencharaktere haben mir sehr gefallen und haben einen Teil zur Handlung beigetragen.
Das Buch hat mir sehr gefallen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, wieder in die Collegewelt in Woodshill eintauchen zu können. Ich freue mich sehr auf den fünften und somit letzten Band dieser Reihe. - Karin Slaughter
Gottlos
(1.078)Aktuelle Rezension von: PoldisHoerspielseiteIn den dichten Wäldern von Grant County stoßen Polizeichef Jeffrey Tolliver und Gerichtsmedizinerin Dr. Sara Linton auf die Leiche einer jungen Frau, die offenbar lebendig begraben wurde. Die Ermittlungen führen sie zu einer abgeschiedenen religiösen Gemeinschaft, die von der Familie des Opfers geleitet wird. Während sie versuchen, die Hintergründe des Verbrechens aufzudecken, werden sie mit dunklen Geheimnissen und persönlichen Dämonen konfrontiert...
"Gottlos" ist der fünfte Band der Grant-County-Reihe von Karin Slaughter. Der Roman erschien erstmals 2005 unter dem Originaltitel "Faithless" auch in deutscher Übersetzung, nun ist eine Neuauflage erschienen. In diesem Teil rücken die Protagonisten erneut in den Mittelpunkt eines komplexen Falls, der sowohl ihre beruflichen Fähigkeiten als auch ihre persönlichen Beziehungen auf die Probe stellt. Dabei setzt "Gottlos" weniger auf blutige Details als frühere Werke der Autorin und gibt stattdessen den psychologischen Aspekten mehr Raum. Mir gefällt, dass das Tempo nicht überstürzt wirkt und die Autorin der Handlung und den verschiedenen Szenen Raum gibt, um sich zu entfalten, jedoch ohne den Spannungsbogen einreißen zu lassen. So entfaltet sich eine dichte Stimmung und eine aufregende Handlung. Die Hauptfiguren Sara Linton, Jeffrey Tolliver und Lena Adams stehen erneut im Zentrum der Handlung. Ihre persönlichen Entwicklungen und Beziehungen werden weiter vertieft. Insbesondere Lenas innere Konflikte und ihre Auseinandersetzung mit traumatischen Erlebnissen werden thematisiert.
Die Autorin schafft es, eine düstere und beklemmende Atmosphäre zu erzeugen, die in die abgeschiedene Welt der religiösen Gemeinschaft eintauchen lässt. Die Beschreibungen der Umgebung und der sozialen Dynamiken innerhalb der Sekte tragen zur intensiven Stimmung des Romans bei. Wie tief man dabei eintaucht entlarvt, wie perfide dort mit Menschen umgegangen wird. Slaughters Schreibstil wird ist routiniert und flüssig. Die Dialoge sind prägnant und aussagekräftig, während die Beschreibungen eingängig und überzeugend wirken.
"Gottlos" bietet solide Thriller-Unterhaltung mit einer gelungenen Mischung aus Spannung und Charakterentwicklung. Fans der Grant-County-Reihe werden die Fortführung der bekannten Figuren und die tiefgründige Handlung besonders zu schätzen wissen, sodass es sich für Neueinsteiger empfiehlt , mit den vorherigen Bänden zu beginnen, um die vollständige Entwicklung der Charaktere nachvollziehen zu können. Dann macht "Gottlos" besonders viel Spaß.
- Joanne K. Rowling
Ein plötzlicher Todesfall
(777)Aktuelle Rezension von: fayreadsIn der Kleinstadt Pagford stirbt Barry Fairbrother. Die AnwohnerInnen sind erschüttert über seinen plötzlichen Tod, doch mit dem Todestag wird der Abgrund der Stadt deutlich. Fairbrother war ein bedeutendes Gemeinderat-Mitglied und nun ist ein Platz frei, den viele wollen, aber nur einer bekommen kann.
Diese Streitereien bekommen auch die Kinder der Kleinstadt-PolitikerInnen mit und auch sie haben einige Schwierigkeiten in ihrem Leben. Doch sie können nicht tatenlos zugucken und hacken die Homepage des Gemeinderats und offenbaren nach und nach immer mehr Geheimnisse.Fazit:
Durch die Autorin hatte ich gewisse Ansprüche und wurde auch nicht enttäuscht. Anfangs hatte ich eine andere Geschichte erwartet, doch der Kleinstadt-Krieg, den ich bekommen habe, habe ich auch gerne gelesen.
Leider waren es mir zu viele Figuren, da ich die ersten 200 Seiten damit verbracht habe, mich zu fragen, welche Sicht ich gerade lese und wer das noch einmal war.
Außerdem waren mir die Jugendlichen etwas zu gewollt wild geschrieben. Sie dachten eigentlich immer nur an Sex oder wie sie ihre Eltern ruinieren können und das war mir etwas zu viel. Bei den Jugendlichen hätte ich auch gerne mehr über Gaia gelesen, die mir etwas zu kurz kam, obwohl sie eigentlich ein interessanter Charakter war.
Das Ende war extrem deprimierend. Zwischendurch hatte ich die Hoffnung auf ein Happy-End, doch dann wurde ich enttäuscht. Ich hätte mir eindeutig ein anderes Ende gewünscht und wenigstens ein paar Figuren ein schönes Leben gewünscht.
- Taylor Jenkins Reid
Die sieben Männer der Evelyn Hugo
(754)Aktuelle Rezension von: Sonjja_wHab es sehr gerne gelesen, war spannend und flüssig geschrieben.
Die Charaktere kommen sehr menschlich rüber, man kann sie verstehen und nachempfinden, was sie durchmachen müssen.
Diese schmuckausgabe schaut super schön und hochwertig aus.
Würde es allen Fans von Hollywood, Glamour, Drama und Familiengeheimnissen empfehlen 👍🏼 😍
- Kathryn Stockett
Gute Geister
(696)Aktuelle Rezension von: PeytonSIch habe es geliebt dieses Buch zu lesen und war ganz traurig, als mein e-reader Seite 470 von 555 anzeigte, und auf einmal die Danksagung erschien.
Wundervoll geschrieben verbindet dieses Buch Emotion, schockierende Fakten aus der Vergangenheit und quasi einen Teil Autobiografie. Ich würde direkt wieder neu anfangen dieses tolle Buch zu lesen.
- Charlotte Link
Die letzte Spur
(1.164)Aktuelle Rezension von: PettiPElaine Dawson pflegt seit Jahren ihren, am Rollstuhl gefesselten, Bruder. Da kommt es ihr gerade Recht dass sie von ihrer alten Freundin Rosanna zur Hochzeit eingeladen wird. Sie macht sich auf den Weg zum Flughafen Heathrow um nach Gibraltar zu fliegen. Da aus Wettergründen alle Flüge gestrichen wurden kann sie nicht fliegen und wird daraufhin nie wieder gesehen. 5 Jahre später fliegt Rosanna nach London um als Journalistin einen Artikel über verschwundene Menschen zu schreiben. Alsbald tritt der Fall Elaine bei ihr in den Vordergrund. Was geschah mit Ihr?
Ich war sehr schnell in der Geschichte drin und habe die Spannung genossen. Immer wieder gab es andere Aspekte, was mit Elaine geschehen sein könnte. Des Weiteren wurde auch das Privatleben von Rosanna dargestellt bzw. welche Auswirkungen es auf ihre Familie hatte dass sie von Gibraltar nach London gereist ist. Auch dieser Nebenstrang wurde spannend verfasst.
Die einzelnen Charaktere wurden gut dargestellt, sodass man sich ein eigenes Bild von ihren Aussagen und ihrem Handeln machen konnte. Ob man mit seinem Eindruck richtig lag ist dahingestellt. Denn es wäre ja sonst alles viel zu einfach.
Das Ende war dann doch sehr überraschend. Wie es sein sollte, kam es ganz anders als man dachte.
Fazit: Ein toller Thriller. Von Anfang bis Ende spannend und abwechslungsreich geschrieben. Klare Weiterempfehlung.
- Audrey Carlan
Trinity - Verzehrende Leidenschaft (Die Trinity-Serie 1)
(515)Aktuelle Rezension von: LadyMuffinchenGillian ist gezeichnet von ihrer Erfahrung mit Männern. Jahrelang wurde sie von ihrem Ex geschlagen und missbraucht. Nun hat sie den Männern abgeschworen, eigentlich. Denn auf einer Geschäftsreise begegnet sie Chase Davis, dem Milliardär und blöderweise Chef, was sie bis dahin nicht wusste. Chase macht keinen Hehl daraus, dass er Gill will. Und was Chase will, bekommt er üblicherweise auch.
Mit großer Freude habe ich mich auf diese Reihe gestürzt, da ich ein großer Fan von der Calendar Girl Reihe bin. Nach ein paar Jahren wollte ich die also nunmehr vollständige Reihe von meinem SuB befreien. Leider hat mich Band eins nicht so überzeugt und umgehauen, wie ich es mir gewünscht habe.
Gillian ist die Protagonistin dieser Story und ich muss schon sagen, das Leben dieser Dame war wirklich nicht schön bisher. Sie hat sehr viel durchgemacht und bezeichnet sich daher selbst gerne als 'kaputt'. Tatsächlich finde ich jedoch, dass sie durchaus starke Chatakterzüge an sich hat und sie auch eine recht kluge Frau ist, wobei es mich genau an der Stelle auch etwas überrascht hat, wie schnell sie unüberlegten Handlungen nachgibt. Für ihre durchlittenen Erfahrungen finde ich ebenso, dass sie sehr schnell wieder Vertrauen zu einem Mann fasst, der besessen davon ist, sie zu besitzen. Es hatte für mich etwas toxisches, was ich nicht ganz nachvollziehen kann.
Auch wenn Chase sie nicht misshandelt, egal, ob seelisch oder physisch, so ist er doch mehr als nur besitzergreifend. Seine überhebliche Art hat mir auch nicht so gefallen. Ferner wirft er mit Geld nur so um sich - Milliardär hin oder her - er lebt so, als könnte er sich alles und vor allen Dingen Jeden kaufen. Das hat mich nur semi gut gefallen. Chase ist außerdem ganz offensichtlich notgeil. Diese Sex-Besessenheit ging mir irgendwann auf den Keks. Ja, ich weiß, dass es in dieser Art Buch darum geht, ABER irgendwann habe ich auch keine Lust (welch Ironie) mehr über Geschlechtsteile und Geilheit zu lesen. Insbesondere dann nicht, wenn Sex die Lösung für alle Probleme sein soll.
Die anderen Charaktere finde ich bisher echt cool! Jack ist zwar speziell, aber ich glaube er hat einen weichen Kern. Und dann die Seelenschwestern mitsamt Phillipp. Ich mag sie wirklich gern. Insgeheim sogar lieber, als Gillian. Sie sind cool, durchgeknallt und einfach immer für einander da. Das ist so mit das schönste am Buch gewesen.
Der Schreibstil, war wie in den Büchern davor von ihr, auch wieder sehr flüssig und locker leicht zu lesen und so kamen wir in dem Buch auch sehr gut voran.
Dann finde ich tatsächlich das durchweg immer wieder aufkeimende Thema der häuslichen Gewalt äußert gut auf den Punkt gebracht. Die Grausamkeit ist gut dargestellt und lässt tief in menschliche Abgründe blicken. Tatsächlich hätte es für mich da noch mehr sein können, da dies für Gillian ja ein sehr präsentes Thema ist. Doch nein, stattdessen lesen wir lieber die 70. übertrieben spicy Szene zwischen einer eigentlich gebeutelten und dann doch leicht zu ünerzeugenden Frau und einem Hengst auf sämtlichen Ebenen.
Der Schreibstil ist angenehm. Man kann das Buch schnell durchlesen, wenn nicht die spicy Szenen mit vielen Genitalien immer das Lesetempo bezüglich der Story drosseln würden. Etwas weniger wäre als Stilmittel auch manchmal mehr.
Dennoch setze ich die Reihe fort, da nunmehr auch noch das Thema des Stalking dazu kommt und es zum Ende hin doch interessant wurde - auch, wenn ich denke, dass ich jetzt schon weiß, wer der Stalker ist 💸
- Harald Schmidt
Das Glück kennt kein Erbarmen
(27)Aktuelle Rezension von: Manuela_FriedrichIch kann manchmal schwer in Worte fassen, was ich fühle. Das Buch hat mich sehr berührt.
Nicole will sich umbringen, Misshandlungen waren Ihr Alltag. Doch als Sie sich das Leben nehmen will und ins Wasser geht, wird Sie von einem ca.20 Jahre älteren Mann gerettet. Er nimmt Nicole zu sich und kümmert sich um Sie. Nicole erfährt endlich die schönen Seiten des Lebens, aber dann fällt Sie wieder zurück…
Es ist grausam, was man über sich ergehen lassen kann. Kann man verstehen, wenn ein Mensch einem anderen Hörig ist? Geht das? Das Buch lässt einen wirklich nachdenklich zurück. Es ist so geschrieben, dass man total mitfühlt, positiv wie negativ. Es ist keine leichte Kost und hat mich sehr berührt. Eine wirklich wundervolle Geschichte die eine wahre Berg und Talfahrt der Gefühle ist. Ich habe dieses Buch an einem Abend durchgelesen, weil ich einfach nicht aufhören konnte. Einfach toll geschrieben. - Charlotte Link
Der Beobachter
(808)Aktuelle Rezension von: TuppisSamson Segal ist ein einsamer Mann, der andere Menschen beobachtet. Dadurch wurde sein tristes Leben leichter. Normalerweise beschattet er nur einsame Frauen, aber es gibt eine Ausnahme: die Familie Ward. Erfolgreicher Familienvater, attraktive Mutter und die 12-jährige lebhafte Tochter - eine perfekte Familie!
Und dann taucht die erste Tote auf: eine einsame Frau, die 10 Tage unbemerkt tot in ihrer Hochhauswohnung lag.
Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Samson tat mir leid, hat er doch ein trostloses Leben mit einer Schwägerin, die ihm das Leben schwer macht. Die Familie Ward, die nach außen hin eine idyllische Familie darstellt, aber doch nicht so harmonisch ist. Und viele einsame Frauen, die unglücklich sind.
Samson gerät beim dritten Mord ins Visier der Ermittler und taucht unter. Dadurch wird er zum Hauptverdächtigen und die Suche nach dem wahren Täter wird vernachlässigt. Einzig der Ex-Polizist John Burton hilft Samson. Aber warum? Samson kann den Liebhaber von Gillian nicht leiden und wundert sich über dessen Hilfe, nimmt sie aber dankbar an. Aber was genau treibt John an, ihm zu helfen? Er gilt für den Ermittler selbst verdächtig, da es in der Vergangenheit einen Vorfall gab und er sich seither sonderbar verhält.
Es wurde dramatisch und was dann ans Licht kam, war heftig! Das Geschehen spitzte sich zu und in letzter Sekunde konnte das Schlimmste verhindert werden.
Das Ende war heftig und atemberaubend. Alles wurde aufgelöst und es blieben keine Fragen offen. Das Ende hat mir sehr gut gefallen und ich habe das Buch glücklich aus der Hand gelegt.
Ich vergebe für ein sehr gutes Buch gerne sehr gute 4 Sterne!